Nr. 294.
28. Jahrgang.
2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 16. Przember 1911.
Arbeiter! Genossen! Vergeßt die ausgesperrten Tabakarbeiter nicht!
Zur Vertagung des Streiks in der Damenkonfektion. In einer Erklärung der Fabrikanten wird in den Abend. zeitungen vom Donnerstag mitgeteilt, daß der Ausschuß der Fabritanten entschlossen sei: a) trotz des völligen Unterliegens der Streifenden die von ihm bereits vor Beginn des Streits gemachten Anerbietungen auf Erhöhung der Löhne und Schaffung von Garantien zur Sicherung dieser Erhöhungen sowie auf Einführung unterster Lohngrenzen aufrechtzuerhalten und durchzuführen.
b Als legitime Vertretung erfenne er den gelben Meisterberband an und werde die Verhandlung mit dieſem fortführen unter der Voraussetzung, daß c) die Heimarbeiterinnen an den 2ohnerhöhungen und an deren Sicherung in der gleichen Weise beteiligt werden, wie dies in den Abmachungen zwischen den Fabrikanten und den Meistern erfolgen soll. An diesen Verhandlungen teilzunehmen stellt der Ausschuß den Meistervereinigungen anheim. Am Schluſſe erklären die Fabrikanten, daß die Streifleitung ebenso frivol, wie sie den Streit begonnen, auch vor einer materiellen Schädigung der Meister und Arbeiterinnen nicht zurückschrede. Sierzu erklären die Unterzeichneten folgendes:
1. Die Behauptung der Fabrikanten unter a), soweit sie die Einführung unterster Lohngrenzen betrifft, ist unwahr. Diesbezügliche Angebote haben die Fabrikanten erst später am Ende ber zweiten Streitwoche gemacht. Als wir unsere Bereitwillig. teit, hierüber zu verhandeln, aussprachen, wichen die Fabrifanten dem aus und beriefen sich auf ihren gelben Verband. Später stellten sie den Meistern anheim, in Abwesenheit der Arbeitervertreter gemeinschaftlich mit den Gelben über ihre neuen Vorschläge zu verhandeln. Das konnten die Meister nicht, wollten sie nicht treulos gegenüber der Arbeiterschaft handeln.
2. Wenn die Fabrikanten den gelben Verband als legitime Vertretung anerkennen, so fehlt nur noch, daß auch die an ständigen Meister und die Arbeiterinnen dies tun. Alsdann ist
alles in Ordnung.
Tatsache fest, daß die Fabrikanten und die gelben Meister die 3. Gegenüber den Beteuerungen unter c) stellen wir die Vertreter der Arbeiter und Arbeiterinnen zu den Verhandlungen nicht hinzuzuziehen beabsichtigten. Schon in den. Vorschlägen der Fabrikanten für die Bildung einer paritätischen Kommission war die Gruppe der Heimarbeiterinnen, die im Verband der Schneider und Schneiderinnen vereinigt sind, von einer Ver
tretung vollkommen ausgeschlossen.
Wenn der Ausschuß der Fabrikanten am Schlusse seiner Er tlärung davon redet, daß der Streif frivol heraufbeschworen sei und die Streifleitung ebenso frivol vor einer materiellen Schädigung der Meister und Heimarbeiterinnen nicht zurüdsdyrede, so machen wir auf die Tatsache aufmerksam, daß die Streifenden ihren Vertretern am Mittwoch in einer Versammlung von mehr als 3000 Personen einstimmig ihr Vertrauen aus Sprachen.
Es ist bisher in der Gewerkschaftsbewegung wohl zum ersten Male borgekommen, daß eine derart start besuchte Bersammlung auf Anraten der Führer einstimmig den Streit abbricht, ohne den geringsten Widerspruch wegen der Ergebnislosigkeit zum Ausdruck zu bringen. Das hat seine Ursache darin, daß die Streitenden sich des Jahres 1896 noch erinnern. Damals find den Fabrikanten ihre Verdächtigungen gegenüber der Streifleitung gelungen. Heute ist das nicht mehr möglich.
Nicht eine Arbeiterin wird den Fabrikanten glauben, daß fie mit der Ablehnung der Angebote der Fabrikanten den geringsten materiellen Schaden hat. Diese Leute entfinnen sich noch des " Vorteils", den sie im Jahre 1896 hatten.
Wir fönnen und wollen die Fabrikanten an Verhandlungen mit den Gelben nicht hindern. Unsere Mitglieder werden sich gemäß ihrem Beschluß an deren Vereinbarung nicht fehren. Nach wie vor lehnen wir alle Angebote der Fabrikanten als vollkommen
ungenügend ab.
Emil Drew 8. Fr. Kunze. Frl. M. Behm. Achtung, Friseurgehilfen! Beigelegt sind die Differenzen bei Fuchs, Lichtenberg , Kreuzigerstr. 17, Schram m, Drontheimer ftraße 5. Die Sperre ist damit aufgehoben. Am Sonntag, den 24. und 31. d.., dauert die Arbeitszeit nur bis 2 Uhr mittags. Am zweiten Feiertag findet bormittags 10 Uhr die Kontrolle Linienstraße 73 statt. Sämtliche Mitglieder haben sich zu melden, damit festgestellt werden kann, daß sie nicht arbeien. Der Vorstand.
Deutfches Reich.
Jugendbewegung.
zukommen. Dem Verlangen nach Lohnerhöhung und Abschluß Die erste Konferenz der Lackierer, die am 11. und 12. d. m. eines Tarifvertrags wird jedoch von der Organisation der Fabriin Leipzig tagte, war von 32 Delegierten, 2 Vertretern des Ver- tanten der stärkste Widerstand entgegengesett, und namentlich ist bandsvorstandes und 7 Bezirksleitern besucht. Ueber die Berufs - es der Direktor Olin von der Schlächtereiaktiengesellschaft Norrverhältnisse im Lackierergewerbe referierte Sekretär Heirich- Ham- dieser Firma hat die Arbeiterschaft jetzt den Boykott verhängt. malm, der dabei den Oberscharfmacher spielt. Ueber die Waren burg unter Benutzung der soeben fertiggestellten, von ihm be- dieser Firma hat die Arbeiterschaft jetzt den Boykott verhängt. arbeiteten Statistit. Im Anschluß daran referiert Meher- München Uebrigens haben bereits 10 Firmen bewilligt, so daß es wohl auch über: Organisation und Agitation". Beide Referenten schilderten gelingen wird, die übrigen zur Anerkennung des Tarifvertrags zu eingehend die gewaltige Entwidelung des Berkehrswesens, der zwingen. Lackierergewerbe von früher völlig umgewandelt habe. Von einem Maschinenindustrie und der Hausartikelfabrikation, die das eigentlichen Berufe sei keine Rede mehr. Eine weitgehendste Arbeitsteilung, ein raffiniertes Affordsystem, die Heranziehung zahl= reicher Frauen und Ungelernter schaffen ganz neue Produktions- Wie die Proletarierjugend staatsbürgerlich" erzogen werden soll. methoden. Die Maschine spiele zwar bis jest teine große Rolle, Sollten noch Zweifel darüber bestehen, daß die mit so großem doch sei auch hierin noch eine weitere Entwickelung zu erwarten. Bomp angekündigte staatsbürgerliche Erziehung" eigens zum Redner schildert die Entlohnungsverhältnisse und dann den Ar- Swede der Bekämpfung der Sozialdemokratie erfundenes Mittel beiterschutz im Gewerbe. Die sehr gesundheitsschädlichen Arbeiten ist, so braucht man nur einen flüchtigen Blick in die pädagogische mit giftigen Maferialien, zu denen neuerdings noch die gefähr- Beitschrift Vergangenheit und Gegenwart"( B. G. Leulichen Terpentin und Firnizersatzstoffe fommen, machen einen bers Berlag) zu werfen. Was da aus der Schule frischweg geweitgehenden Gesundheitsschutz nötig. Besonders für die meist mit plaudert wird, läßt alle derartigen Zweifel im Nu verschwinden. den schädlichsten Arbeiten beschäftigten Frauen bestehen die größten Im letzten Hefte dieser Zeitschrift unternimmt ein Herr Geundheitsgefahren. Geklagt wurde über die Zersplitterung der A. Arens einen Versuch, das Programm der staatsbürgerlichen Radierer in den verschiedensten Verbänden, wozu dann noch die Erziehung durch die Fortbildungsschule zu entwerfen. Was seinen gegnerischen Organisationen tommen. Das erschwere eine energifche Geisteserquß erwähnenswert macht, ist außer dem Umstand, daß hier um eine staatsbürgerliche" Einwirkung auf die reifere Prole= Interessenvertretung oft recht empfindlich. tarier Jugend die Rede ist, auch die lobenswerte Offenherzigfeit, mit der er die Zwede und Wege solcher Einwirkung vor aller Welt Augen offenbart.
In der Lebatte wurden die Referate wesentlich erweitert. Da wurden krasse Beispiele von der schikanöfesten Ausnußung der Arbeiter angeführt. Besonders die Waggon- und die AutomobilNach einem beinahe 4 Seiten langen Gekeife auf die industrie wurden als am meisten von großfapitalistischen Auswüchsen durchsetzt bezeichnet. Auch über krasse Mißstände in hygie- Arbeiter- Jugend" kommt der brave Schulmann zu dem nischer Beziehung wurden Klagen auf Klagen gehäuft. Allgemein erbaulichen Schluß, daß die Sozialdemokratie sich mit der Berseßung wurde eine engere Verbindung der Lackierer untereinander, die ihrer Jugend selbst das Grab gräbt, denn wenn diese Jugend, in Sammlung und der Austausch aller Materialien und Erhebungen dieser Weise aufgezogen, einmal zur Herrschaft gelangt, dann beund energisches Einschreiten gegen Uebertretung des bestehenden wahrheitet sich der Dichterspruch:" Das Gute räumt den Platz dem A.beiterschutzes und vorkommende Lohnbrüdereien berlangt. Bösen und alle Laster walten frei". Nun will aber der Herr Arens auf dieses für ihn so angenehme Ende nicht warten. Im Interesse Eine in diesem Sinne gehaltene Resolution fand Annahme. Ein Antrag Hannover forderte eine besondere Zentraltom- aller heiligsten Güter foll die staatsbürgerliche Erziehung das mission mit dem Size in Berlin , die Statistiken veranstalten, Rettungswert übernehmen und er rüdt mit einem langen pädaAffordpreise der einzelnen Betriebe sammeln und Untersuchungen Das Kennzeichnende daran ist, daß Herr Arens sich der UnAntrag wurde abgelehnt, es sollen jedoch die Bezirksleiter fort möglichkeit wohl bewußt ist, der proletarischen Jugend in der bisüber Verwendung giftiger Materialien herbeiführen solle. Dieser gogischen Programm heraus. laufend alles Material sammeln, untereinander austauschen und her üblichen plumpen, hurrapatriotischen Weise beizukommen. Das ganze Arsenal der modernsten pädagogischen Mittel soll au diesem entsprechend dem Antrage Hannover verwerten. Ein Antrag Leipzig , nach dem die zu den Generalversamm edlen 8wede herhalten. Den Schülern soll die Einsicht in die lungen des Verbandes gewählten Ladierer einen Tag früher zu geschichtlichen, wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse des Deuteiner Konferenz zusammenkommen sollen, wurde dem Vorstand schen Reiches, wie sie sind und geworden sind", bermittelt werden. Nach den zweitägigen Verhandlungen schloß der Verbands. Aber nicht mit Hilfe des Geschichtsunterrichts, an dem sie in der borsigende Tobler die Konferenz unter Hinweis auf deren äußerst Bolksschule anscheinend gerade genug gehabt haben. Sondern es fachlichen und ersprießlichen Verlauf. Das vorgebrachte reichhaltige find in der sogenannten Berufskunde geschichtliche Betrachtungen Material über die fomplizierten Verhältnisse in den Badierer- anzustellen, die von der Gegenwart und den Berhältnissen, in die betrieben werde die Arbeiten für die bessere Organisierung der die Schüler durch ihre berufliche Arbeit mitten hineingestellt adierer befruchten und Mittel und Wege zur Hebung und ful- find, ausgehen und rückwärtsschauend die Entwickelung überblicken". Es soll weiter im Fortbildungsschüler die Ueberzeugung von dem turellen Besserstellung der Ladierer schaffen. Nußen und Wert unserer staatlichen Verhältnisse für ihn selbst Achtung! Schlächter und Darmarbeiter! In der Darmhand- und die Gesamtheit begründet werden. Auch hier ist das berufliche lung von Hermann Schreiber- Bübed haben sämtliche 20 Beschäftigte Leben des Schülers, das den Anhaltspunkt und das Material bazu die Arbeit wegen Maßregelung des Vertrauensmanns niedergelegt. liefern soll. Staatsgefeße, Schulpflicht, Wehrpflicht alle diese Weil der Vertrauensmann auf Einhaltung des mit der Firma ab- Materien sind ohne Stimmungsmache unter möglichster Berückgeschlossenen Tarifs achtete, wurde er entlassen. Wir ersuchen fichtigung der individuellen Anlagen zu behandeln. Wir wollen bringend, allen Zuzug von Schlächtern, Darmarbeitern und ebenso auf die mitunter föstlichen Ginzelheiten dieses Lehrplanes, wo die Hilfsarbeitern von Bübed überhaupt fernzuhalten.
überwiesen.
Ausland.
-
Verherrlichung des Militarismus, der Monarchie ufw. nicht fehlt, nicht weiter eingehen, denn man mertt schon, wohin der Hase läuft. Die moderne individualisierende Pädagogit, mit der man in der Volksschule Schindluber treibt, soll hier in der Fortbildungsschule, da es nicht anders zieht, das Verblödungswert an der Arbeiter jugend vollbringen!
Wir nageln ohne sonderliche Entrüstung diese pädagogische Wendung fest. An der Macht der Verhältnisse werden auch diese Rünste zerschellen. Sollte jedoch uns im Wahlkampfe irgend ein schöngeistiger Liberaler mit dem Märchen von einer neutralen" Fortbildungsschule kommen, dann wollen wir ihm die Lektüre der Ausführungen des Herrn Arens der beiläufig gefagt, ein prate tischer Schulmann ist angelegentlichst empfehlen.
Aus Induftrie und Dandel.
Wenn die Dänen streifen, sollen Deutsche kommen! In der Gegend von Köge auf Seeland will man demnächst eine Genossenschafts- Buckerfabrik anlegen, durch die, ähnlich wie es bei den Meiereien, Schlächtereien und anderen Genossenschaftsunternehmen der dänischen Bauern der Fall ist, den Produzenten des Rohmaterials ein der Rentabilität des Unternehmens entsprechender Geminn gesichert wird. Das Unternehmen stellt sich außerhalb des Trusts der Zuckerfabrikanten, der die Buderpreise namentlich im Laufe des letten Sommers ungeheuerlich in die Höhe getrieben hat, und insofern liegt es im Intereffe der gefamten Bevölkerung Dänemarks , daß eine solche ringfreie Fabrik zustande kommt. Aber die dänischen Banten steden mit den Buder. fabrikanten unter einer Dede und wollen, wie das schon einmal in diesem Jahre bei der Gründung einer anderen Buderfabrik der Fall war, das Unternehmen, das einige Millionen Kapital erfordert, Die Preissteigerung habe ihre Schärfe verloren: so behaupten nicht finanzieren. Man hat sich deswegen, und zwar mit Erfolg, die Beauftragten der Lebensmittelwucherer. Was von solchen Be nach Deutschland gewandt, jedoch wird das Geld nur unter der rubigungspillen zu halten ist, illustrieren recht anschaulich die PreisBedingung gegeben, daß deutsche Firmen bei der Lieferung von feststellungen, der vom Kgl. Stat. Landesamt herausgegebenen Achtung, Fleischergesellen! Die Fleischermeister P. Wonne- Material zur Errichtung der Fabrik und von Maschinen in be- Storrefpondenz. Der ermittelte Durchschnitt der Preise in 50 preußiberger, Rigdorf, Weisestraße 24, und B. Riedel, Hermann stimmtem Umfange berücksichtigt werden. Außerdem aber hat man fchen Städten ergibt folgende Resultate: straße 46, haben den Tarifvertrag anerkannt. Die Gesellen und son deutscher Seite, wie" Socialdemokraten" mitteilt, die BedinBerkäuferinnen der Fleischzentrale Geb. a 3mirsti( vormals Hilbrich), Hermannstraße 210. haben einen Tarifvertrag eingereicht, gung gestellt, daß, wenn die dänischen Arbeiter streiten Die Firma zögert denselben anzuerkennen. Es ist nicht ausge. follten, fie durch deutsche erfekt werden sollen! schlossen, daß es hier zu ernsteren Differenzen kommen kann. Ferner weigert sich der Fleischermeister Jochmann, Biethenstr. 41, ben Tarif anzuerkennen. Derselbe will lieber sein Geschäft schließen, als den Gesellen ihr Recht zu gewähren.
Die Herren Kapitalisten haben dabei offenbar nicht bedacht, daß die Arbeiterorganisationen doch auch in Deutschland soweit entwickelt sind, daß deutsche Arbeiter sich nicht mehr wie Vieh berladen lassen, um irgendwo in der Welt nach dem Wunsche des Unternehmertums Streitbrecher zu spielen!
Artistenstreit.
Roggen Weizen. Braugerste Futtergerste Safer Erbien. Speifebohuen. Linien
Die Preisschraube.
Preise im Großhandel November
1910
1911
Steigerung
. 1000 kg M. 146.6
178,2
21,55
192,6
199,8
8,79
"
171,4
203,0
18,43
"
187,9
174,6
26,60
"
157,0
188,0
19,75
"
285,9
851,2
23,19
"
324,8
398,2
22,59
"
293,9
469,3
59,71
"
# 1
Kartoffeln. Erbsen. Speisebohnen Linsen Butter
59,4
78,1
81,48
"
Preise im Kleinhandel
1 kg f. 37,8
43,9
17,69
40,3
48,1
19,85
"
42,7
58,2
86,30
"
266,0
802,2
17,86
19,9 7,6
21,6
10,05
9,9
30,26
Milch
Kartoffeln.
Nur bei einem bollgerüttelten Maße agrarischer Ungeniertheit fann man angesichts solcher Preisentwickelung, die Keulenschläge auf den Magen der Armen bedeutet, lächelnden Mundes behaupten,
Wir ersuchen die Kollegen, bei den beiden Firmen feine Arbeit Zentralverband der Fleischer. anzunehmen. Steinarbeiter, Bauarbeiter! Am Bau Piccadilly, Bots. damer Plak, wo die Marmorarbeiter der Firma Saalburger sich einmütig weigerten, in den gesundheitsschädlichen Räumen( diese Die Pariser Artisten haben den Entschluß gefaßt, für Weihwerden durch eine große Anzahl riesiger Stofsöfen ausgetrocknet) nachten einen Aus stand zu proklamieren. Sollten auch nicht zu arbeiten, bis die Austrocknung der in Betracht tommenden sämtliche Varietékünstler sich dem Streifrufe anschließen, so wird Räume erfolgt ist, zeigt sich leider auch das Gegenftüd solidarischen doch der Ausstand proflamiert werden, da auch die Maschinisten Handelns. Die Firma Czarnifow u. Co., Kunststeinfabrik in und Elektriker der Varietés sich mit den Artisten solidarisch erklärt Waidmannsluft, hat die steinmeßmäßige Bearbeitung einiger haben. Man wird also damit zu rechnen haben müssen, daß Treppenhäuser der von unserem Verbande wegen ihres die Kunst- Paris während der Weihnachtstage ohne die beliebten Varietés steinindustrie schwer schädigenden Wirkens gesperrten Zwischenfirma sein wird. Jüngers u. Echille übergeben. Hervorzuheben ist, daß die Firma Czarnikow selbst über einen Stamm tüchtiger Steinmeßen verfügt und im Bedarfsfalle soviel erhält, als sie zur Ausführung der Der für die Weihnachtszeit angekündigte Generalstreit der es existiere teine Teuerung mehr. Sie habe ihre Schärfe verloren. Arbeiten in eigener Regie bedarf. Wenn es die Firma Czarnikow Postbeamten wird nicht stattfinden, da der Premierminister den Eine taum glaubliche Mißachtung der Arbeiter muß man übrigens trozdem vorzieht, ihre Arbeiten an Zwischenunternehmer zu ver- Beschluß des Postministers über den Haufen geworfen hat. Die auch darin erblicken, daß die politische und gewerkschaftliche ultrageben, so fann unseres Erachtens der Grund hierfür nur in der von den Postbeamten geforderte Untersuchungskommission, die sich montane Presse teď und fühn behauptet, die Wirtschaftspolitik, der billigeren Herstellung der Arbeiten durch die Zwischenfirma liegen. mit der durch die Teuerung nötig gewordenen Gehaltsaufbesserung wir solche Preisgestaltung berbanken, sei ein verdienstvolles Wert. Die billigere Herstellung der Arbeiten fann jedoch nur auf Kosten der Beamten befaffen soll, wird nun gleich beim Beginn der neuen Das stimmt nämlich dann, wenn man hinzufügt: für die Junker der Arbeiter und die Güte der Ausführung erfolgen, weshalb es Parlamentasession eingesezt werden. Die Beschlüsse der am und Großgrundbesizer. nicht nur im Interesse der Arbeiter, sondern in dem der ganzen 10. Dezember in Birmingham tagenden nationalen Konferenz der Kunststeinindustrie liegt, wenn Verschlechterungen abgewehrt wer- Bostangestellten, auf der etwa 80 000 organisierte Arbeiter, die ben. Leider haben sich in diesem Abwehrkampfe Leute gefunden, sechs verschiedenen Gewerkschaften angehören, vertreten waren, die ihren eigenen momentanen Vorteil über den der Gesamtheit waren daher sehr friedfertiger Natur. steen, indem sie den bedrängten Zwischenmeistern zu Hilfe eilten.
Die Bewegung der englischen Poftbeamten.
Eingegangene Druckschriften.
Alexander Castell, Bernards Versuchung. Roman. Umschlagzeichnung und Einband von Alfons Woelfle. Gebestet 5,50 M., in Leinen 7 M., in Zu den bereits bekannten Arbeitswilligen haben sich die Stein- In den Fleischwarenfabriken von Stockholm ist ein Kampf um Leder 10 M.- Selma Lagerlöf , Liljecronas Heimat. Roman. Geheftet mezen Kräuslein und Willi Görs gesellt. Wir ersuchen die Kollegen die Durchführung von Tarifverträgen ausgebrochen. Den Arbeitern, gebunden 5,50 M., in Halbfranz 7 M. Berlag von Albert Langen , und Bauarbeiter aller Berufe für die Fernhaltung weiteren Bu- wurden hier nach dem allgemeinen Massenstreit von 1909 persönliche Hilgers Wegweiser für die Reichstagswahl 1912. Von Dr. Buges Gorge zu tragen. Arbeitsverträge aufgezwungen, und die Löhne find 10 niedrig be- Arthur Blaustein und Hermann Hilger. Preis 60 Pi.. Hilgers Berlag. messen, daß es den Arbeitern nicht mehr möglich ist, damit aus-| Berlin - Leipzig .