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Ein Zentrumsmann

binnen, fo folgt sofort ber behördliche Drud auf den Magen. Mifp Hilfe des Amtsvorstehers wird das zur Verfügung gestellte Lokal über den Militarismus. uns dann wieder entzogen. Es bleibt also nur die Abhaltung von Versammlungen unter freiem Himmel übrig. Aber auch hiergegen Man weiß, daß das Zentrum in den siebziger und achtziger tritt der amtliche Apparat in Tätigkeit. Ein solcher Versamm Jahren die Militärforderungen der Regierung beharrlich ablehnte. lungsplatz ist entweder räumlich zu klein", oder er grenzt an Damals ist der Militarismus von Führern des Zentrums mit einer Nachbargrundstücke(!), so daß ein Betreten der Grenze leicht zu Entschiedenheit bekämpft worden, wie es von sozialdemokratischer einem Konflikt zwischen Besitzer und Versammlungsteilnehnern Seite nicht schärfer gefchehen konnte. Lieber ein Ende mit führen könnte, oder die Verbreitung der Maul- und Klauenfenche Schreden als ein Shreden ohne Ende"-rief damals könnte durch den Besuch der Versammlung gefördert werden, oder Neichensperger den bewilligungsluftigen Nationalliberalen und Kon- die Polizei verfügt nicht über genügend Beamte zur Uebers fervativen zu. Er sah das Volk zu einer Armee fechtender wachung usw. Bettler" werden, wenn mit dem Militarismus nicht Halt gemacht

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Nicht effa ein Sozialistengefeß, denn ein solches ist, nach­dem das frühere nicht erneuert worden, heute weder möglich, noch auch der vorgeschrittenen Entwidelung entsprechend. Wohl aber müßte die gesamte Beamtenschaft durch einen dicken Strich nach Kräften vor allen Verführungsfünften bewahrt werden, die darauf hinauslaufen, sie in irgendwelcher Form der Sozial­demokratie dienstbar zu machen. Es wäre dazu nichts weiter nötig, als, in Ergänzung des Erlasses vom 4. Januar 1882, eine autoritative Erklärung von dauernder Gültigkeit, daß die freie Ausübung des Beamtenivahlrechts an der gewissenhaften Innehaltung des dem Monarchen geleisteten Treueides ihre selbstverständliche Schranke findet."

Agrarische Wahldemagogie.

Das ehrsame Blatt scheint wirklich zu glauben, daß solche In den Städten der Provinz ist es nicht viel beffer. Industrie albernen Auslegungskünfte eine Schranke" gegen die eigene bessere werde und er forderte die deutsche Regierung auf, mit der Ab- ist nur in wenigen Orten vorhanden, in den meisten dominiert das Erkenntnis der Beamten bilden. rüstung vorzugehen. Kleinbürgertum. Industrie mit zahlreicher Arbeiterbevölkerung findet sich nur in den beiden Nachbarfreisen Stettin und Randow­Greifenhagen sowie in Udermünde- Usedom- Wollin. Auch hier ar­beiten die Behörden gegen uns mit allerhand Schikanen. Unsere Genossen sind deshalb gezwungen, gegnerische Versammlungen auf­zusuchen. Dabei zeigt sich, daß die Liberalen häufig weit eng- Als besonders wirksames Agitationsmittel gegen die Sozial­herziger find als die Konservativen. Während lettere sehr häufig demokratie betrachtet die Dentsche Tagesztg." offenbar deren ans unbeschränkte Redefreiheit gewähren, stellen die Liberalen uns gebliche meistens eine Viertelstunde zur Verfügung.

Auch noch in den neunziger Jahren konnte man vom Zentrum derartige Aeußerungen hören, und es ist interessant, daß es damals noch Leute im schwarzen Lager gab, die sich sonst auf den Stand­punkt stellten, den die Sozialdemokratie gegenüber dem Militärwesen in ihrem Programm einnimmt.

Im Jahrgang 1895 der bei J. R. Bachem( Verlag der Köln , Vollezeitung") erscheinenden, Korrespondena für die geist­lichen Präsides der katholischen Arbeitervereine" findet sich eine Artikelreihe über den praktischen Teil des sozial- Die Provinz Pommern entsandte in den verflossenen Reichs­demokratischen Programins aus der Feder des Herausgebers der tag nur einen Sozialdemokraten, den Genossen Alex genannten Zeitschrift, des Kaplans Oberdörffer. Der Ver- unge, und das auch nur für den Zeitraum von anderthalb fasser tritt zunächst ein für die Erziehung zur all- Jahren. Er wurde an Stelle des verstorbenen liberalen Dr. Del­gemeinen Wehrhaftigkeit, wobei er bemerkt, es sei ein brüd in Udermünde- Wollin gewählt. Außerdem war Pommern Unrecht, daß die Kinder und die heranwachsende vertreten durch zehn Konservative und drei Fortschrittler. Die Sozialdemokratie hat es mit den Konservativen, den Jugend der arbeitenden Bevölkerung durch die

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III.

Mittelstandsfeindlichkeit.

Da zitiert fie eine angebliche Aeußerung Le debours aus dem Jahre 1903, die folgendermaßen gelautet haben soll:

Die Sozialdemokratie hat mit dem Mittelstande absolut nichts gemein und wird sich niemals dazu her geben, die Interessen des Mittelstandes, das heißt der Handwerker, Ladenbesizer, Kleinindustriellen zu vertreten."

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Wie so viele andere gitate des biederen Agrarierorgans ist auch

Lebensnot gezwungen würden, in Arbeitsstätten Nationalliberalen und den Fortschrittlern als Gegner zu tun. Die dies Bitat gefälscht. Das hat Ledebour bereits im Juni 1903 zu treten, in denen sie geistig und förperlich beronservativen arbeiten in der bekannten Art und Weise. im Vorwärts" ausdrücklich festgestellt. Natürlich wurde die er­Ihre Position wird immer unsicherer. Von ihren zehn Mandaten fundene Aenßerung trotzdem munter weiter berbreitet. Als sie im tommen. Hier müsse Wandel geschaffen werden! Bei der Forderung: Boltswehr an Stelle der stehen- fönnen fie vielleicht noch Neustettin, Belgard- Dram- Babljahre 1907 abermals auftauchte, gab Ledebour abermals die den Heere führt Oberdörffer die Gründe an, die von den Anburg, Bütow Schlawe , Stolp- 2auenburg, Grei- Erflärung ab, daß diese ihm zugeschriebenen Säße perfide Ent­Naugard Regenwalde und stellungen" seient, was ohnehin ja für jeden vernünftigen Menschen auf hängern der Volkswehr zugunsten dieser Forderung ins Feld geführt fenberg- Rammin, Phriz- Saaßig als Besisstand betrachten. Aber auch hier der Hand liegen mußte. Eut nichts, die Deutsche Tageszeitung" wird sich sicher eine erhebliche Verschiebung der Stimmenzahlen druckt den wiederholt widerlegten Schwindel ruhig ab! Die Stellung der Sozialdemokratie zum Mittelstand ist in nach links zeigen.

werden. Er schreibt dazu:

In allen diesen Ausführungen und Erwägungen liegt sehr biel Wahres. Es unterliegt auch feinem Zweifel, daß mit dem herrschenden Militarismus unbedingt gebrochen werden muß. Die Forderung der Volkswehr, ge­wöhnlich Miliz genannt, hat einen berechtigten Kern. Man findet sie heute auch in solchen Streifen der Erwägung wert, die bislang nichts davon wissen wollten.

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Die Liberalen legen sich diesmal mit aller Macht ins fozialdemokratischen Schriften und bei den parlamentarischen Ber­Beug, um neues Terrain zu erobern. Um eine Stimmenzersplitte- handlungen so oft und so deutlich dargelegt worden, daß eben die rung zu vermeiden, haben Fortschrittler und Nationalliberale ein ganze Dreistigkeit junkerlicher Demagogen dazu gehört, diesen tat­Wahlbündnis geschlossen. Neben einer umfangreichen Haus- fächlichen Dokumenten gegenüber an dem frechen Zitatenschwindel agitation werden von den Liberalen zahlreiche Versammlungen ab- festzuhalten. Die Sozialdenzofratie hat sich allerdings nie­Auch die Forderung, daß die Entscheidung über Krieg gehalten, in denen jedesmal ein ganzer Stab von Rednern auf- mals an den frommen 2ügen beteiligt, dem Mittelstand ein­und Frieden durch die Volksvertretung gefchehen soll, tritt. Vornehmlich werden die Beamten, und die Hirsch- Dunder- zu reden, daß er durch allerhand Quadsalbereien hält Oberdörffer für durchaus berechtigt". Er schreibt schen Gewerkvereinler mobil gemacht. In Stralsund ist jetzt im erhalten werden könne. Sie hat vielmehr jederzeit fargelegt, dazu: Hirsch- Dunderschen Gewerkverein eine Sektion für Land- und daß es im Wesen des Kapitalismus und der übermächtigen Die Entscheidung über Krieg und Frieden greift tief in das Forstarbeiter mit einem besonderen Gefretär gegründet worden. Konkurrenz der kapitalfräftigen Betriebe liege, den gewerblichen Leben der Bölter ein. Ein Krieg, der Tausende und aber Tausende Mit Hilfe der Seftion glauben die Liberalen auch die Landarbeiter Mittelstand mehr und mehr zurückzudrängen. Die furzer Hand das Leben nimmt und noch viel mehr kräftigen Menschen Statistik hat die Richtigkeit dieser sozialdemokratischen Vor­den Keim des Siechtums in ihren Körper legt, der sie für ihre Kandidaten gewinnen zu können. für ihr Lebelang zurüppeln berstümmelt; ein Krieg, der Unsere Genossen arbeiten in den 14 Streifen, als gelte es, fie ausfage auch einwandfrei bewiesen. Bergleichen wir die Ergeb­unbeschreibliches Ach und We h in einen sehr großen Teil der bei der nächsten Wahl allesamt zu erobern. Der Wahlkreis Stettin niffe der Berufszählung von 1882 und 1907, so ergibt sich, daß in Familien eines Landes bringt, der ungeheuere Kosten verwar bereits von 1893 bis 1898 und von 1903 bis 1906 sozialdemo- der Industrie die Zahl der Selbständigen von 2201 000 ursacht und furchtbare Berheerungen anrichtet, der nicht fratisch vertreten. Bei der letzten Wahl unterlagen wir den Ribe - auf 1977 000 zurüd gegangen ist. Und das bei einer Ver­selten viel Hunger und Not in ein ganzes Reich trägt; ralen mit rund 2800 Stimmen Minderheit. Um das Mandat be mehrung der Gesamtbevölkerung von 45,2 auf 61,7 ein Krieg, der die Böller berroht und entsittlicht werben sich neben unserem Genossen Vogtherr der liberale Land- Millionen! Dagegen hat sich die Zahl der Angestellten der mit einem Worte: ein Krieg, von dem das materielle tagsabgeordnete Lippmann und der deutschnationale Handlungs- Industrie um 160 Proz. und der Arbeiter um 44 Broz. ver­und sittliche Wohl von Hunderttausenden ab­hängt, ist eine Sache, bei der das Bolt in gehilfe Walz Während die Konservativen nicht weiter in Frage mehrt. Die Zahl der in der Industrie beschäftigten Arbeiter be­96 höchstem Maße intereffiert ist und über die kommen, dürfte mit den Liberalen ein ziemlich harter Stampf aus- trug im Jahre 1882 4,1 Millionen, im Jahre 1907 dagegen es au entscheiden haben sollte. zufechten sein. Das Geld des Hansabundes ist ihnen sicher. Herr 8,6 Millionen! Wenn man denkt an die ungeheuren Armeen und die ber- Rieger hat sich selbst nach Stettin bemüht, um zu beteuern, daß Ces vollkommneten Mordwaffen und Mordmaschinen und dabei an die der Bund die Sozialdemokratie mit aller Schärfe fortgeschrittene Kulturstufe der Völker, dann fagt man sich: es bekämpfen wird. Auch die Beamten werden für den Fort­muß unmöglich gemacht werden, daß der Ausschritt mobil gemacht. Die Chancen der Sozialdemokratie sind da bruch eines Krieges abhängt von dem Willen durch beeinträchtigt, daß jeit der letzten Wahl viele Arbeiter tegen eines einzelnen, der vielleicht aus Eroberungs- anderweitiger Beschäftigung berzogen sind. Trotzdem hoffen wir, sucht und Ehrgeiz, aus abenteuerlichem Sinn daß es uns gelingen wird, Stettin wieder zu erobern. oder in einer Stunde übler Laune namenloses Randow- Greifenhagen dürfte uns auch wieder zufallen. Ge­Elend über die Völker bringen fann. Dagegen ist die Sozialdemokratie für die wirklichen Interessen würde hier mit großem Bedacht und aller Vorsicht zu Werke reis wieder verloren. In den letten fünf Jahren ist aber die des Mittelstandes jederzeit mit der größten Entschiedenheit Das Volk, das bei einem Kriege Gut und Blut opfern muß, nosse Körsten wurde bereits 1903 gewählt; 1907 ging aber der gehen und sich nur äußerst schwer entschließen, die Greuel Barteiorganisation im Kreise so stark geworden, daß mit unserem eingetreten. Sie hat für das Gefeß gegen den unfanteren Wett­eines Krieges heraufzubeschwören. Jedenfalls würde das Siege ficher gerechnet werden muß. bewerb gestimmt und ebenso für das Gesek zur Sicherung der Bau­Damoklesschwert des Krieges nicht so drohend As weiterer Kreis fommt noch Udermünde- sebom- Wollin forderungen. Sie ist mit dafür eingetreten, daß bei der Reform über dem Haupte der Völker hängen, wenn die für uns in Frage. Er ist stark industriell. Für die Liberalen fan- der Reichsversicherungsordnung auch die Klein. Entscheidung über Krieg und Frieden in der Hand der Volks- didiert ein Fabrifbefizer, unser Kandidat ist der Genosse Kunke, meister, fleinen aufleute und fleinen Bauern vertretung läge. der 1910 in der Stichwahl über den Konservativen siegte. Die den vollen Nugen aus der Versicherung haben sollten. Vor allen Bezüglich der Forderung: Schlichtung aller inter- Liberalen bieten alles auf, um in die Stichwahl zu kommen, denn Dingen aber hat die Sozialdemokratie sowohl bei der Finanzreform nationalen Streitigkeiten auf fchiedsgericht dann wäre ihr Sieg ziemlich gewiß. als auch früher mit aller Entschiedenheit verlangt, daß die neuen lichem Wege bemerkt Oberdörffer, daß die Notwendigkeit eines In zwei Kreisen: Nügen- Stralsund und Greifswald - Grimmen , Lasten den Reichen durch direkte Steuern auferlegt würden, und nicht folchen Schiedsgerichts sich besonders in der Jetztzeit aufdränge. ist die Möglichkeit vorhanden, daß wir in die Stichwahl gelangen. neben den Arbeitern auch der Mittelstand in Gestalt indirekter Dann fährt er fort: Das Verhältnis der Völker zueinander ist sehr gespannt und In allen übrigen Streifen der Proving ist an einen Mandats- Steuern den größten Teil der neuen Lasten zu tragen habe! Die

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gereizt. Das gegenseitige Mißtrauen wächst von Tag zu Tag. Die Interessen verwickeln sich immer mehr und man sucht sich in Rüstungen zu überbieten. Die geringste Ver­anlassung könnte einen auf furchtbaren Massen= mord auslaufenden Weltkrieg entfachen. Es fönnte auch eines schönen Tages die eine oder andere Macht, unfähig zur Tragung weiterer Rüstungen, vor die traurige Frage ge­stellt werden, so oder so zugrunde zu gehen und dann auf gut Glüd losschlagen. Unter diesen unsicheren Verhältnissen leidet auch in hohem Maße das wirtschaftliche Leben der Völker. Es ist stets Pflicht der einzelnen Menschen sowohl wie der Völker, ihre 3wiftigkeiten auf gütlichem Wege zu schlichten. Unter den obwaltenden Umständen ist es 110ch mehr Pflicht der Völker, darauf sinnen. Ein internationales Schiedsgericht ist dazu das beste Mittel. Ein solches mechte auch der Unsicherheit der politischen Lage ein Ende und es würde durch ein solches auch die Frage der Abrüstung gelöst sein. So schrieb im Jahre 1895 ein Zentrumsmann über den

zuwachs nicht zu denken.

Angesichts einer solchen Entwidelung wäre es nur grobe Un­ehrlichkeit der Sozialdemokratie gewesen, dem gewerblichen Mittel­ftande die Möglichkeit einer dauernden Erhaltung vorzugaukeln. In der Tat haben auch alle von den reaktionären Parteien geschaffenen Gefeße, wie das 1897 gcfchaffene 3 wangsinnungsgeset und der Ileine Befähigungsnachweis vom Jahre 1908 den Rückgang des fleinen gewerblichen Mittelstandes nicht aufzuhalten vermocht.

Konservativen dagegen ebenso wie Freikonservative, Zentrum und Nationalliberale find es stets gewesen, die ohne Rücksicht auf die Interesen des Mittelstandes immer unerträglichere, neue, indirekte Steuern schufen!

Natürlich gehen die Herren Großgrundbesiger auch mit der an­Bauernfeindlichkeit der Umsturzpartei"

Die Sozialdemokratie in Bayern . Der Drud des politischen Merifalismus lastet auf feinem anderen Teile des Reichsgebietes so schwer als auf Bahern. Von Außerdem soll den Junkern und ihren Bundesgenossen auch nicht den 48 Abgeordneten, die es 1907 in den Reichstag fchickte, gehören 34, alfo nahezu%, dem Zentrum an, in die verbleibenden 14 Man- bergessen werden, daß sie gerade das Steigen der Brot- und Fleisch­date teilen sich fämtliche übrigen Parteien, und zwar: National preise, der Bier- und Lebensmittelpreise nicht auf die 8ölle und liberale 4, Sozialdemokraten 3, Freijinn, Konservative, Bund der die indiretten Steuern, sondern die allzugroße Begehrlichkeit der Landwirte je 2, Bauerbund 1.( Ein Mandat, Kempten - Jmmen- Bäder, Schlächter, Wirte und Händler zurückgeführt haben! stadt, ist inzwischen dem Zentrum von den Liberalen abgenommen woorden.) Daß das Zentrum teinen Anspruch auf diese große Zahl der Mandate hat, erhellt aus einer Betrachtung der Stimmenzahlen bon 1907. Damals wurden in Bayern insgesamt 1138 599 Stim geblichen zu men abgegeben, davon für Zentrum 509 528, Sozialdemokraten 237 852, Nationalliberalen 176 708, Bauernbund 71 602, Freifinn frebsen. Aus dem Zusammenhang gerissene und dadurch 55 007, Stonservative 31 264, Bund der Landwirte 28 832. Jm entstellte Bitate sollen hierbei ihren Zwecken dienen. Dabei Durchschnitt kommen auf einen gewählten Abgeordneten rund hätten doch gerade die Junker alle Ursache, das Thema der 23 700 Stimmen. Bei richtiger Berteilung hätte das Zentrum nur Bauernfreundlichkeit nicht anzuschneiden! Wie die Bauern selbst Militarismus. Die Zeiten sind für das Zentrum vorbei. 1898 21 Abgeordnete zu beanspruchen, die Sozialdemokraten 10, die über die Junker denken, beweist ja die Tatsache, daß sich gerade die Nationalliberalen 7, Bauernbund 3, Konservative und Bund der bewilligte es unter lebhaftem Widerstreben Landwirte je 1 Mandat. Das Zentrum hat also 13 Mandate mehr, Ansiedler in Bosen und Westpreußen von den Konser­feiner Anhänger im Lande, die erste große Flottenborlage, 1900 als ihm eigentlich zufämen, die Konservativen und extremen vativen losgesagt und einen Bauernbund gegründet haben. die zweite, wobei sein Gefolge schon nicht mehr zu muden Agrarier je ein Mandat mehr. Am meisten geschädigt ist die Natürlich ist es den Junkern höchst unangenehm, wenn immer svagte. Und von da ab kennt es in seiner Bewilligungs- Gozialdemokratie, die der Stimmenzahl nach die zweitstärkste wieder auf die Tatsache hingewiesen wird, daß die Besiz- und damit Lust zu Wasser und zu Lande feine Grenzen mehr. Partei in Bayern ist und nahezu die Hälfte der Zentrumsstimmen auch die Klassen- und Interessenunterschiede in der Landwirtschaft Die Zeitschrift, die sich mit den sozialdemokratischen Forde- erreicht, sich aber mit drei Mandaten begnügen muß, alfo 7 zu genau so groß sind wie in der Industrie und im Handel. Daß die rungen bezüglich des Heerwesens einverstanden erklärte, ist ein wenig hat. Das Misverhältnis tritt noch traffer hervor, wenn ungeheure Mehrheit der Bauern nur ein fümmerliches Dasein führt, man die Stimmenzahl berechnet, die durchschnittlich auf einen ge­gegangen; Kaplan Oberdörffer iſt Pfarrer in Köln und ein stiller wählten Abgeordneten kommt. Hier steht wieder die Sozialdemo- liegt eben daran, daß die Junker durch das Bauernlegen einen so Mann geworden. M.- Gladbach mit seinen Gesellen gibt den Ton fratie an der Spike, bei der auf jeden ihrer Abgeordneten rund großen Teil des Grund und Bodens an sich geriffen haben. Von an in der Zentrumsagitation. 79 200 Stimmen entfallen; dann folgen die Bauernbündler mit der landwirtschaftlich benugten Bodenfläche des Deutschen Reiches 71 600, weiter die Nationalliberalen mit 44 100, die Freifinnigen entfielen auf mit 27 500, Sonjervative 15 100, Zentrum nicht ganz 15 000 und 285 000 großbäuerliche und Großbetriebe 16 377 000 Hektar Bund der Landwirte 14 400 Stimmen. Es sind also gerade die 4 384 000 Klein- und Mittelbetriebe nur. 5035 000 allerreaktionärsten Parteien, die von der veralteten Wahlkreis­Die Sozialdemokratie aber will die landwirtschaftliche Be

Zur Reichstagswahl.

Die Wahlbewegung in Pommern .

haben. Die Junker regieren hier noch ganz selbstherrlich. Echwindet auch im allgemeinen ihr Ansehen immer mehr, fo haben

Sehr ist der den Genoffen den Genuß der Erträgnisse 14 Wahlkreisen der agrarischen Provinz Pommern zu führen dag die Mehrheit des batherischen Boltes nicht flerifal gesinnt ist. des Grund und Bodens fegen, daß der Großgrundbesig in Die Fabel vom Treucid. den Besitz der Gesamtheit übergeführt und genossen Die Konservativen hegen die Befürchtung, daß bei den nächsten schaftlich bewirtschaftet wird. Eine Berschlagung fie doch auf dem platten Lande die wirtschaftliche Macht, und die Reichstagswahlen viele Interbeamte sozialdemokratisch wählen des Großgrundbefizes in bäuerliche Sleinbetriebe befürwortet amilichen Organe stehen ganz unter ihrem Einfluß fönnten. Die konservative Schlesische Zeitung" fordert deshalb die Sozialdemokratie deshalb nicht, weil ja dann nur die große Gerade der letzte Umstand ist es, der unsere Agitation sehr vun der Regierung einen Erlag, der das wählen eines fozialdemo- Bahl der landwirtschaftlichen Arbeiter leer ausgehen würde. Die arfanvert. Bersammlungsräume werden uns vorenthalten. Go fatischen Kandidaten für eine Berlehung des Beamteneides er- Bahl der landwirtschaftlichen Arbeiter aber belief sich im Jahre 1907 ingt es hin und wieder, den einen oder anderen Gastwirt au gen Sie schreibt: auf 7 169 000 Köpfe!