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Gegenüber dem landläufigen Schwindel, daß die Sozialdemokratle die Bauern enteignen wolle, sei noch bemerkt, daß Kautsky , der führende Theoretiker der Partei, schon in seiner bor 20 Jahren erschienenen Schrift über das Erfurter Programm

Der Krieg.

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nicht fell an Ben Entscheidungen über staatliche Angelegenheiten. Der Präsident wird vom ganzen Volke auf vier Jahre gewählt; Vom fripolitanischen Kriegsschauplake. in ihm wird die gesamte administrative Gewalt konzentriert. Er eingehend dargelegt hat, daß davon selbstverständlich keine Rede Ainzara liegt nichts Neues vor. Gestern vormittag unternahm und aus den gewählten Vertretern der Staaten. Die Beschlüsse find Rom , 16. Dezember. Aus Tripolis , Tabjura und erklärt Krieg und Frieden und schließt Verträge auf den Beschluß des Parlamentes ab. Das Parlament besteht aus zipei Kammern fei, daß den Bauern vielmehr in einer sozialistischen Gesellschaft jede eine Kavallerieschwadron von Ainzara aus auf der Straße von endgültig, weber der König noch der Präsident haben ein Vetorecht. und aus den gewählten Vertretern der Staaten. Die Beschlüsse find Interſtügung zuteil werden und es ihnen vollständig überlassen Azizie eine Retognozzierung und gelangte mit Aufklärungs - endgültig, weder der König noch der Präsident haben ein Vetorecht. bleiben würde, ob sie selbst durch genossenschaftlichen Zusammenschluß patrouillen bis nach Bireldin und Eidi Saja. Sie entdeckten dabei Mandschus und Chinesen haben die gleichen Rechte. Dem König allmählich auch die Vorteile des mit allen Mitteln der modernen ein kleines feindliches Lager im Medschenin- Tale, 20 Kilometer und dem Präsidenten werden die gleichen Ehren erwiesen. Die Technik arbeitenden landwirtschaftlichen Großbetriebes sich zu südlich von Ainzara. Revolutionäre sollen geneigt sein, auf diese Bedingungen einzu­In Benghasi ist die Lage unverändert. gehen. eigen machen wollen. In der Nacht vom 14. zum 15. Dezember griff eine Abteilung Das ist die Bauernfeindschaft" der Sozialdemokratie! Reduinen die italienische Schanze füdlich von Birka an, wurde Truppenbewegungen troh Waffenstillstand.

Die Streichholziteuer.

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geworfen.

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warten.

jedoch von den Italienern, die keine Verluste hatten, zurüd- rok der Tatsache, daß der Bevollmächtigte yuanschitai am Sonn­London, 16. Dezember. Times" melden aus Shanghai : Ein türkischer Erfolg bei Benghasi? tag hier eintreffen wird, dauern die Truppentonzentrationen um Die Besteuerung des Zündholzes ist eine ton­ferbatib- tleritale Leistung. Nur einige Arbeiter- Konstantinopel , 16. Dezember. Ildam" und" Tanin" melden, Schanghai fort. Bedeutende Abteilungen sind aus Kanton ein abgeordnete des Zentrums durften bei der namentlichen Ab- nach einer im türkischen Kriegsministerium eingelaufenen Depesche getroffen und haben die Straßen in der Richtung nach stimmung am 10. Juli 1909- es waren Becker, Schirmer, hätten Türken und Araber einen Sturmangriff auf Benghasi aus. Peking besest. Für die allernächste Zeit ist ein gemeinsamer Schiffer und Wiedeberg- Nein" fagen; einmal weil die geführt und fast sämtliche Befestigungen der Italiener genommen, or stoß der Revolutionäre gegen Beting zu er Majoritet ja doch gesichert war und zum anderen, weil ihnen Die Italiener selbst seien nach Birka zurückgewichen. Infolge des sonst von ihren eigenen Arbeitern heimgeleuchtet worden wäre. Feuers der italienischen Panzerschiffe hätten sich die Türken und Der fonservativen Presse ist die Zündholzsteuer noch nicht Araber jedoch wieder außerhalb der Tragweite der Geschütze zurück. hoch genug. Die Deutsche Tageszeitung" und ihre Ableger gezogen. Es seien ihnen einige Kanonen und eine große Menge schrieben vor einigen Tagen frech und offen: in Deutschland Munition in die Hände gefallen. Ein Zeitpunkt, an dem der toftet ein Streich holz nur 24 Pf., während es in Frankreich Kampf stattgefunden haben soll, ist in der Depesche nicht angegeben. und in Italien 1 Bf. toftet, so besonders drückend kann also die Steuer nicht sein"!

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Was war die Folge der Zündholzsteuer? Tausende von Arbeitern wurden brot- und erwerbslos. Die Unterstützung dieser armen Doppeltgestraften lehnte Erzberger im Namen des schwarzblauen Reichstages ab!

Die Mächte und die Dardanellenfrage. Ronstantinopel, 16. Dezember. Der österreichisch- unga. rische Botschafter, Markgraf Pallaviccini , hat vorgestern dem Minister des Aeußern, Assim, die bedeutsame Erklärung abgegeben, baß seine Regierung sich für die Beibehaltung des be Die niederträchtige Wirkung solcher Steuer charakterisierte stehenden Rechtszustandes entsprechend den Verträgen am 22. Dezember 1910 das führende nationalliberale Organ, über die Meerengenfrage aussprechen werde, solange nicht eine die Kölnische Zeitung ", fo:" lleber furz oder lang wird sich Lösung gefunden sei, welche die Rechte der Türkei und zugleich die der übrigen Signatarmächte zu sichern geeignet fei. Der das billigere Zündhölzchen namentlich bei Minderbemittelten wieder durchsetzen, die wohl- deutsche Botschafter, Freiherr v. Marschall , hat gestern der habenden Kreise, die das mechanische Feuerzeug seiner Hand- Pforte eine analoge Erklärung abgegeben. lichkeit wegen aud; weiter verwenden werden, sind von der Zündholzsteuer taum betroffen!"

den

Wieder eine Journalistenausweisung. Köln , 16. Dezember. Der Korrespondent der Kölni

Politische Ueberficht.

Berlin , den 16. Dezember 1911.

Die Religion als geschäftliches Förderungsmittel. Die Zentrumspresse befolgt im gegenwärtigen Wahl­fampfe die Taktik, ihren Lesern mit dem Aufgebot höchster sittlicher Entrüstung zu erzählen, wenn am 12. Januar Sozialdemokratie und Liberalismus siegen sollten, dann wäre die katholische Religion aufs äußerste gefährdet. Die heilige katholische Kirche würde unterdrüdt und gefnechtet, der heutige christliche" Staat( eine prächtige christliche" Institution, dieser heutige Staat mit seiner rücksichtslosen Ausbeutung der breiten arbeitenden Volksschichten durch Junker, Börsenleute und Großunternehmer!) ent christlicht", die alten christlichen Ideale durch einen rohen Materialismus ersetzt werden usw. Angesichts dieser gewissenlosen Aus­nugung der Religion zu politischen Parteizwecken, ist es recht interessant, daß mehrere Verleger derselben Zentrums­presse, die in den höchsten Tönen die Hoheit der katholischen ziehen der Religion als ein geschäftliches Förderungsmittel" betrachten. Der baye ische Ministerpräsident, Graf v. Bodewils, rich­tete am 3. Dezember an den Vorstand des Augustinusvereins ( den Verband der in der Zentrumspresse tätigen Redakteure und Schriftsteller) folgendes Schreiben: München , 3. Dez. 1911,

Aber die Streichholzsteuer ist nicht nur eine schamlose ichen Boltszeitung" teilte seinem Blatte mit, daß er, wenn indirekte Besteuerung der Arnzen und Allerärmsten, sie ist auch in höflicher Form, von den Italienern aus Tri- Ideale preift, jüngst offen bekannt haben, daß sie das Hinein­zugleich auch für die Zündholzgroßinduſtrie ein Mittel ge- polis ausgewiesen worden sei. worden, sich eine erhöhte Ausbeutung der Allgemeinheit zu fichern! Die Zündholzherstellung wurde kontingentiert, d. h. Wirkungen des Krieges in Italien und der Türkei . die Produktion wurde unter den bestehenden Fabriken auf­Nom, 16. Dezember. Als erste Frucht, die der Krieg den Massen geteilt! Jedes neu entstandene Unternehmen und dies trägt, ist die Bermehrung des stehenden Heeres um ivaren wegen der in jene Periode fallende Durchführung des ein neues Armeekorps anzusehen. Während man bisher Phosphorverbots eine ganze Anzahl- muß eine Uebersteuer von der Reduktion der zwölf Armeekorps auf zehn zu diskutieren von 20 Proz. für seine Streichholzproduktion zahlen. Die pflegte, geht man jest ruhig zur Erhöhung auf dreizehn über, Unterstützung des Preiswuchers ist durch eine Novelle zum wobei das offigiöse Esercito Italiano" bemerkt, daß es Zündholzsteuergesetz vom Juni 1911 noch rasch von 1914 bis sich nur um den ersten Schritt handelt. In der Tat ist leicht einzu­auf 1919 verlängert worden! sehen, daß die Erwerbung von 1500 Kilometer Küste neue An=

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Die Zündholzindustriellen haben der Regierung schon im forderungen an die Flotte stellt. Wier Dreadnoughts find Vorjahre eine Monopolvorlage gemacht, nach der fie in den letzten Monaten vom Stapel gelaffen worden, von der Be­biel mehr zahlen wollten, als die jetzigen Steuereinnahmen willigung der Gelder für weitere vier ist die Rede. Die Sache ist ausmachen, wenn ihnen die derzeitigen Detailpreise gesetzlich mit einer Ausgabe von je 100 Millionen für vier Jahre ganz und gesichert würden. Mit anderen Worten, durch völlige Unter- gar gededt. Dann sind Kasernen zu bauen, Befestigungen und jochung auch des Zwischen- und Kleinhandels wollen die Säfen anzulegen, kurz, es ist Gelegenheit genug, für Militär und deutschen Zündholzfabrikanten nicht nur der Regierung mehr Marine annähernd eine Milliarde jährlich zu beanspruchen, bei erpressen, sondern auch noch ihre eigenen Taschen füllen. Dieser einem Einnahmebudget bon, nota bene, nicht gang 2% Milliarden. Vorschlag wurde abgelehnt. Was aus der Zündholzbesteuerung Trotzdem erfährt das Gemuefer Lavoro", daß bei der wird, das hängt von dem tommenden Reichs- Wiedereröffnung der Stammer, bie um Mitte Januar erfolgen tage ab!

Freifinn und Kommunalwahlrecht.

wird, das Ministerium mit einer Unmenge von neuen öffentlichen Arbeiten aufwarten werde. Für jede Landschaft soll etwas ab­fallen: die eine bekommt ihrem Hafen, die andere ihre Eisenbahn, die dritte ihre Brücke usw. Es ist dies ein probates Mittel, um alle Die Freifinnige Zeitung" hatte unlängst die Stirn, zu behaupten, Abgeordneten dem Ministerium gefügig zu machen. Was die Geld­daß der Freifinn fein Gegner des gleichen Wahlrechtsfrage betrifft, so tröstet man sich damit, daß ja nicht jede Generation für die Kommune fei. Wir haben die unwahrhaftigkeit des die Schulden, die sie macht, auch zu bezahlen hat. Weh Dir, daß Blattes sofort festgestellt, wollen indes heute noch einige weitere Du ein Enkel bist!" Für die öffentlichen Arbeiten sollen staatlich Feststellungen zur Beleuchtung der freisinnigen Wahrheitsliebe garantierte Obligationem ausgegeben werden, die das auswärtige Kapital nach Italien ziehen. Die Ausführung wird, wie es heißt, ats im Jahre 1895 in Kiel unter Mitwirkung zahlreicher Stonfortien übergeben werden, wobei der Initiative des Kapitals freisinniger Stadtverordneter der Wahlzenfus von 660 auf Spielraum gelassen werden soll. Der Gedanke ist an sich durchaus 1200 m. erhöht wurde, wodurch mit einem Schlage 5000 Arbeiter zu billigen, aber es steht nur dahin, ob Italien nach dem heutigen ihres Wahlrechts verlustig gingen, da war es die Freisinnige Striege auf dem ausländischen Geldmarkt noch für so kreditfähig gelten Beitung", die am 18. Oktober des genannten Jahres ausdrücklich wird, um gewaltige Anleihen zu einem annehmbaren Binsfuße machen zu können.

machen.

erflärte:

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daß derjenige, welcher gar nichts, auch nicht den geringsten Steuerfag beiträgt zu den Kosten bes Gemein wohls, auch kein Recht beanspruchen kann, in kommunalen An­gelegenheiten mitzustimmen und über den Geldbeutel der Steuerzahler zu verfügen."

Im Jahre 1900 bezeichnete der freisinnige Abgeord. nete und Stadtberordnete Cassel es als einen verhängnisvollen Weg",

wenn bei Einrichtungen in der Stadtgemeinde, bei denen es sich um große Geldausgaben nach den verschiedenen Richtungen handelt, diejenigen, die keine Steuern bezahlen, bestimmen, wieviel diejenigen, die die Steuern bezahlen, aufzuwenden haben... Die freisinnige

städtische Verwaltung hat von jeher den Grundsatz mit an die Spike gestellt, daß derjenige, welcher mitratet, auch mittaten soll." Und genau in derselben Weise bekämpfte ein anderer Freisinnstämpe, der Abgeordnete Dr. Crüger, im Jahre 1904 im Charlottenburger Stadtparlament den Antrag der sozial­demokratischen Fraktion auf Beseitigung des plutotra tischen Gemeindewahlrechts!

Unter dem lebhaften Beifall seiner Parteifreunde gab am 19. April 1904 der schon erwähnte Herr Cassel die Erklärung ab: Daß unter denselben tein einziger fich befinde, der dies gleiche und allgemeine Wahlrecht ohne jede Voraussetzung an jeben Beliebigen erteilen will, ohne Rücksicht auf den Beitrag zu den Lasten der Stadt."

Inzwischen erfährt die neapolitanische Zeitung" Roma" aus Ronstantinopel. daß dort die Hauptgegner bes Friedens durchaus nicht unter den Türken zu suchen seien. Die diplomatischen Vertreter ber europäischen Großmächte werden als die heftigsten Lekämpfer des Frie­bensschlusses bezeichnet, welche Nachricht auch Informationen von anderen Seite bestätigen. In Konstantinopel geht es nämlich in diesen Tagen hoch her. Die Pforte gewährt Konzeffionen für öffentliche Arbeiten, für Ausübung öffentlicher Dienste und für Industrien in einem Maße, wie sie dies bisher noch nie getan hat, offenbar weil ihr viel daran liegt, sich Freunde zu bewahren, und sie jetzt am allerwenigsten die Möglichkeit hat, dem Ansturm der Habgier stand­zuhalten. Natürlich sind auch auswärtige Firmen, die Kriegs. material liefern, an der Fortdauer des Krieges interessiert, und sie sollen dieses Interesse der ziemlich haltlosen und verwirrten otto­manischen Diplomatie in recht brutaler Weise fühlbar machen. Wie Geier lassen sich die Spekulanten auf dem erschöpften Leibe des ottomanischen Reiches nieder: je länger der Krieg dauert, um so größer wird ihre Beute.

Das Genueser Bavoro" erfährt durch einen zur Genesung beurlaubten Unteroffizier, daß in den Tagen vom 23. bis 26. Of tober in Tripolis die Zahl der Toten sich auf nahezu 1000 und die der Verwundeten auf mehr als 1000 belief, während man doch offiziell von 230 Toten, und 200 Ver wundeten berichtet hat. Der Unteroffizier hat sich auch sehr ver­Und als im Jahre 1900 die sozialdemokratische Fraktion in der wundert darüber gezeigt, daß keiner von Gefangenen berichtet Berliner Stadtverordnetenversammlung beantragte, an den Land. hat, während nach seinem Wissen 150 Soldaten und Unteroffiziere, tag eine Betition au richten zweds Einführung des all- 5 Leutnants, 2 Hauptleute und 1 Major in die Hände der Türken gemeinen gleichen und geheimen Wahlrechts auch gefallen sind, die angeblich in der Nähe des Djebel interniert wur für die Gemeindewahl, wurde dieser Antrag am 13. Dezember den. Unser Parteiblatt erinnert daran, daß sein Korrespondent aus 1900 von sämtlichen Nichtsozialdemokraten bis auf zwei abgelehnt! Tripolis ausgewiesen wurde, weil er nach der Schlacht von Schara­Mit besonderem Nachdruck wurde damals von freisin niger schatt die Zahl der Gefangenen auf 100 angegeben hatte. Natürlich Seite hervorgehoben, daß die Forderung eines solchen Wahlrechts ist es auf die Dauer unmöglich, Tatsachen dieser Art zu verheim ,, niemals in einem freifinnigen Brogramm gestanden" habe! Und lichen. eine solche Haltung nimmt der Freifinn ein, trotzdem am 18. März 1876 im Landtage Eugen Richter erklärte:

Das Interesse der Befiglofen ist dem allgemeinen Intereffe unter Umständen viel näher als das Interesse der Besikenden in den Kommunen.

Das war freilich im Jahre 1876, als die Gefahr noch nicht borlag, daß starke sozialdemokratische Vertretungen in den Kommunen sich der Interessen der Allgemeinheit auch nachdrüdlich wahrnehmen gegenüber den Jutereffen der Hausagrarier und sonstiger Stügen des auf den Geldjack zugeschnittenen Kommunalregiments!

Die Revolution in China .

Eine Republik auf monarchischer Grundlage?

Der Staatsminister des fgl. Hauses u. d. Aeußern.

Die freundliche Aufnahme, die mein Schreiben vom 29. No­bember 1911 bei dem verehrlichen Vorstande des Augustinusver­eins zur Pflege der katholischen Presse gefunden hat, ermutigt mich, eine weitere Bitte zur geneigtesten Rücksichtnahme dem vers dienten Vorstande zu unterbreiten.

Wie ich mich in dem voverwähnten Schreiben im Namen der Staatsregierung berechtigt zu halten geglaubt habe, der Presse zur Erwägung anheimzustellen, von einer Hereinziehung der Aller­höchsten Persönlichkeiten in die Erörterungen Abstand zu nehmen, so möchte ich diesmal in meiner Eigenschaft als Christ und Katholik dem verehrlichen Augustinusverein nahelegen, auf die Presse in durchaus kollegialer Weise dahin einzuwirken, daß sie es fünftig unterlassen möge, in die Kämpfe des Tages hineinzuziehen, was uns Chriften und Katho. Tilen bas heiligste ist: die Religion.

Es bedarf, glaube ich annehmen zu dürfen, keiner besonderen Begründung dieses nur allzu berechtigten Wunsches. Ich will nicht darauf berweisen, daß durch das englische Wahlgesch eine derartige Hineinziehung der Religion in die Politik bezw. die Androhung von Schädigungen im Jenseits bei hoher Strafe ver. boten ist, aber ich gebe mich der Ueberzeugung hin, daß es gerade die Presse, die auf religiöser Grund. lage beruht, in Zukunft sich zur strengsten Pflicht machen wird, jedem Versuch, göttliche undkirchliche Dinge in den Kampfder politischen Parteien zu ziehen, peinlichst entgegentreten zu wollen.

Ich gestatte mir ergebenst beizufügen, daß bei dem hinlänglich feststehenden Vorrange der geistlichen vor den irdischen Verhält­nisse diese Bitte mir naturgemäß noch bordringlicher erscheint als die frühere, von dem Vorstand des Augustinusvereins so gütig in Empfang genommene.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Podewils .

Auf dieses Schreiben ist nicht von den Redakteuren der Sentrumspresse, sondern von den Verlegern die folgende Ant­München, 5. Dea. wort erteilt worden:

An den Staatsminister des Königlichen Hauses und des Aeußern Se. Exzellenz

Graf v. Podewils- Dürnig. Eurer Exzellenz

gefälliges Schreiben vom 3. Dezember ist von den Redakteuren, da es sich hier offenbar um rein geschäftliche Angelegenheiten handelt, an die unterzeichneten Verleger der Zentrumspresse als an die zuständigen Stellen geleitet worden.

Zu unserem lebhaften Bedauern sind wir außerstande, dem Wunsche Eurer Exzellenz stattzugeben. Bei dem ohnehin schweren Konkurrenzfampf gegen die schlechte Presse sind wir nicht in der Lage, noch weitere Lasten auf uns zu nehmen und auf geschäftliche Förde­rungsmittel zu verzichten, wie es in Eurer Erzellenz Schreiben anheimgestellt wird.

Mit vorzüglicher Hochachtung zeichnen wir Eurer Erzellenz ergebenst Verleger der Zentrumspresse. ( folgen Namen).

Die flerifalen Zeitungsverleger sehen also selbst in der Hineinziehung der Religion in den Wahlkampf nur ein ge­schäftliches Förderungsmittel", dessen Anwendung sie im wirtschaftlichen Konkurrenstampf nicht zu entbehren vermögen besser kann das verlogene Treiben der Zentrumspresse faum charakterisiert werden.

Universitäten und Sozialismus.

In einer Studentenversammlung in Heidelberg , die von Petersburg , 16. Dezember. Wetscherneje Wremja" erfährt die 500 fademikern besucht war, referierte Genoffe Dr. Mar Adler aus Bedingungen, die uanschikai mit dem chinesischen Stabinett Wien über den theoretischen Sozialismus. In der Diskussion sprach u. a. Professor Alfred Weber , der es als einen Skandal be­ausgearbeitet hat und 32 Punkte umfaßt. China wird demnach zeichnete, daß auf den deutschen Universitäten die wissenschaftliche monarchische Republik, jede Proving wird zum Staat, der jebige Behandlung des Sozialismus und damit auch die politische Stellung Kaiser wird König, die Königswürde ist erblich. Der König nimmt nahme unmöglich fei

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