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Auffassung der Bergarbeiter Zustände stehenden Revier. I der sich an der Mißhandlung eines Unteroffiziers betheiligt Beamten, die bis über die Ohren in den kapitalistischen hat. Wie milde die Soldatenschinder oft genug bestraft Vorstellungen stecken wir erinnern nur an die Geschichte werden, ist bekannt. Beiläufig! Wir berichteten kürzlich des 1889er Ausstandes der rheinisch- westfälischen Kohlen- nach Schweidnißer Blättern über ein Nothzuchts= gräber haben die Arbeiter über die Einzelheiten Verbrechen, begangen von einem Lieutenant Pr. informirt und direkt zur Theilnahme an den Konferenzen Widerlegt worden ist diese Nachricht nicht. Was ist mit aufgefordert". Wie das geschehen ist, darüber verlautet dem Nothzüchtler geschehen?
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tein Wort. Db und was für Arbeitervertreter überhaupt zu den Konferenzen erschienen sind, darüber erfährt Von der Rechtspflege und dem Zeitungswesen. man auch nichts. Es genügt ja, daß die Stumm Die" Norddeutsche Allgemeine Zeitung" hatte türzlich in und Krabler zur Stelle sind. Denn die Groß- einem schwerfällig- unklaren Artikel die Gelüfte der reaktionären industriellen find es, die den Ton angeben, ihre Juristerei nach einer Verschärfung des Preßgesetzes zum AusWünsche werden den Ausschlag geben. Wie Recht wir bruck gebracht. Am liebsten wäre es den Herren, wenn sie hatten, als wir das sozialpolitisch verwerfliche Vorgehen Beispiele beweisen wegen eines Preßvergehens nicht der Regierung geißelten, tritt jetzt zu Tage. Sie mißt mit blos den Verantwortlichen, sondern Drucker, Sezer, Sezerzweierlei Maß, sie verweist die Arbeiter auf das indirekte lehrling, Maschinenmeister, Falzerweib und Kolporteurin Verfahren, bevormundet sie durch Fabrikinspektoren und vor das Tribunal schleppen könnten. Das wird sogar dem Bergrevierbeamte und fordert sie zur Theilnahme an den amtlichen Blatte der sächsischen Regierung, der Leipziger Konferenzen auf". Natürlich, die freie Wahl der Vertrauens- 8eitung", zu bunt: leute durch die Arbeiterschaft wäre ein Verbrechen gegen den heiligen Geist des Geldsacks. Die Arbeiterschaft sieht, wie ihr in einer Frage, die sie in erster Reihe angeht, mitgespielt wird. So sieht die Sozialreform von Oben aus, eine Spottgeburt, die mit sozialer Politik nur den Namen gemein hat.-
Intelligenzstaat und Militärstaat. Bekanntlich theilte der preußische Handelsminister den Regierungen mit, daß wegen der ungünstigen Finanzlage der Beitrag des Staates für die Fortbildungsschulen um 48 000 m. ge= türzt werden müsse. Das ist natürlich auch geschehen. Mit welchem Erfolg, das besagt eine Notiz der Frank furter Beitung" aus Mühlhausen in Thüringen :
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Die Fachjuristen haben gar keine Ahnung von der ungeheuren Heiterkeit, die diese intime Unkenntniß darüber, wie es bei Herstellung einer Zeitung hergeht, in allen Druckereien erregte, als jene Praxis zum ersten Male auftauchte. Sollten daher die neuesten Ausführungen der Nordd. Allg. 3tg." darauf hindeuten, daß man jener Praris noch weitere Ausdehnung zu geben gedenkt, so möchten wir im Interesse unseres Richterstandes davon abrathen. Es wäre nicht nüßlich für sein Ansehen, wenn sich in Fachkreisen die Meinung festsetzte, daß diejenigen, die die Gefeße handhaben sollen, von den Vorgängen des Alltagslebens nicht die geringste Borstellung" haben.-
dann?
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verbrachten Jugend im Radettenkorps wurde ihm, bem nur auf feine Gage angewiesenen Offizier, der Unterschied zwischen Reich und Arm in seiner Garnison erst recht fühlbar gemacht. Von gar vielen Unterhaltungen und Vergnügungen seiner besserfituirten Kameraden mußte er fernbleiben, und während diese ihre Jugend froh genossen, grübelte der vereinsamte und verbitterte Hofmeister zu Hause über das Problem nach, den fatalen Unterschied zwischen Arm und Reich aufzuheben, der bie Einen zu Noth und Entbehrung verurtheilt, den Anderen alle Genüsse des Lebens in den Schooß schüttet, während doch Alle mit denselben rechtmäßigen Ansprüchen auf die Güter dieser Erde geboren sind. Dazu wollte es das Unglück, daß ihm, dem human denkenden und seine Soldaten durch Güte und wohlwollende Behandlung erziehenden Offizier in der Person des Hauptmannes Graf Benzel Sternau ein Rompagniechef gesetzt wurde, der die Rekruten nur als Kanonenfutter ansah und sie danach behandelte. Auch Hofmeister, dessen erzieherische Grundsäge dem hochgetragenen Aristokraten ein Greuel waren, mußte unter den Charaktereigenschaften dieses Vorgesetzten schwer leiden, und seine erhobene Beschwerde wurde nicht beachtet. So zog sich Hofmeister immer mehr in seine Bücherei zurück, die zumeist aus den philosophischen Schriften von Spinoza und Kant und neueren sozialistischen Werken bestand. Gegen seine Soldaten war er nach wie vor der wohlwollende Vorgesetzte. Auf den Umgang mit seinen Standesgenossen, zuerst durch den Zwang der Verhältnisse, zuletzt aus eigenstem Entschluß zichtend, schloß er sich den Söhnen des Volkes in der Kaserne an. Es ist bekannt, daß er oftmals Soldaten zu sich einlud, fie mit Wein und Bier regalirte und ihnen dabei sozialistische Vorträge hielt. Er gab ihnen Broschüren und Zeitungen dieser Richtung, zumeist die Mannheimer Volksstimme", zum Lesen und zum Vertheilen an die andere Mannschaft mit in die Kaserne, wobei er sie zur Vorsicht und Verschwiegenheit ermahnte. Länger als zwei Jahre blieb diese agitatorische Thätigkeit unbeachtet, bis sie auf eigenthümliche Weise auftam. Einer der Soldaten, der Sohn eines Waldauffehers, erzählte zu Hause von seinem guten Lieutenant seinem Vater und zeigte demselben einige Exemplare der ihm von Hofmeister gegebenen Beitschriften. Der Waldaufseher erzählte dies wieder dem Oberförster, der Oberförster dem Bezirksoffizier und dieser meldete es ans Regiment, worauf dann die Anklage erhoben wurde. Hofmeister erklärte sich seinem Regiments Kommandeur gegenüber offen als überzeugten Sozialisten, stellte aber jede Propaganda für die Verbreitung der sozialistischen Joeen in Abrede. Was man sonst über sein Benehmen hört, stellt fast außer allen Zweifel, daß sein Geisteszustand kein normaler mehr ist. Das Gefühl der Verbitterung, der unverschuldeten Zurückfegung und Kränkung, die gesellschaftliche Vereinsamung und der durch gar nichts zu vermittelnde Konflikt zwischen Berufspflicht und Ueberzeugung, dazu noch die lange Haft, können wohl den edel, aber nur zu weich angelegten Mann der Nacht des Wahnsinns entgegengetrieben haben. Wird er als zurechnungsfähig erkannt und verurtheilt, so sind ihm im Mindestmaß fünf Jahre Gefängniß und Ausstoßung aus dem Heere gewiß."
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Mit dem Antisemitismus liebäugelt das Organ des Grafen Caprivi, indem es mit einer lobenden Einleitung Schon seit Jahren besteht dort der Plan, eine Webschule eine Betrachtung der antisemitischen Täglichen Rundschau" Schon seit Jahren besteht dort der Plan, eine Webschule zu errichten, um dadurch die darniederliegende Weberei wieder über den kürzlich in Berlin stattgehabten nord deutschen in die Höhe zu bringen. Die Errichtung einer solchen ist auch Antisemitentag abdruckt. Die Tägl. Rundschau" singt ein schon im Jahre 1890 von dem Regierungspräsidenten in Erfurt Loblieb auf die Judenfresseret, Graf Caprivi, der denen um als eine Nothwendigkeit bezeichnet worden. Dortige Firmen Böckel zu Danke verpflichtet ist, da sie die Militärvorlage haben im darauffolgenden Jahre dazu auch 21 100 M. auf haben durchdrücken helfen, gedenkt wohl gleich seinem Vorgebracht. Die Zinsen von diesem Kapital sowie 752 M. find gänger mit dem antisemitischen Kalbe zu pflügen. Die fährlich sicher gestellt, der Kreistag will zu den Unterhaltungs- Kanzlerrechnung ist ohne den Wirth gemacht: die Masse der fosten der Webschule einen Beitrag bis zum Höchstbetrag von antisemitischen Wähler wird in absehbarer Zeit den Weg 3000 M. leisten, die Stadt hat sich bereit erklärt, den Bau 3000 M. leisten, die Stadt hat sich bereit erklärt, den Bau in das Lager der Sozialdemokratie finden, Was aber und die Einrichtung des Webschulgebäudes auf ihre Kosten zu übernehmen, aber trotzdem rückt die Angelegenheit nicht vorwärts. Und warum? Weil der preußische Staat nicht in der Lage ist, ben noch fehlenden 3u- Rongreffes, hat eine Pfarrstelle in Frankfurt a. D. angenommen. Paul Göhre , der Generalsekretär des Evangelisch- sozialen schuß von 9000 M. zu leisten. Erst dieser Tage war er von der Konservativen Korrespondenz", dem Pindterblatt und verwandten Organen als Wortführer der konservativen Demagogie" angegriffen worden. Bedeutet das einen Rückzug? Ist der unangenehme Kritiker der bestehenden Wirthschaftsordnung, der die Sozialdemokratie zu verstehen sich bemühte, anstatt die unbegriffene zu verunglimpfen, weltflüchtig Wir haben schon vor längerer Zeit hervorgehoben, daß geworden und zieht sich, wie einst der ungeberdige Streiter des Zentrums, der Kaplan Majunte, auf das Altentheil einer die sozialdemokratische Partei Hofmeister nicht gekannt, daß Pfarrerei zurück? Mit den Krautjunkern, den Schlotjunkern, den er zu ihr feine Beziehungen gehabt hat. Auf- Er erscheint auch Muckern sich herumzuschlagen, ist freilich keine erquickliche Auf nach den Mittheilungen des„ Würzburger Journals" als bem Banne bürgerlicher Klasse oder Utopiſterei. Herr Göhre ein liebenswürdiger, schwärmerisch veranlagter, edler Mensch, gabe. Es giebt aber nur ein Entweder- Oder: Heraus aus scheint es vorgezogen zu haben, als weltflüchtiger Schwärmer dem das Kamaschenwesen und der Korporalston des Milifern von dem Kampfplage des öffentlichen Lebens seinen tarismus eine Bein war; der innere Zwiespalt war der ideologischen Träumen nachzuhängen. Schade um ihn!- zarten, nervösen Natur verderblich.-
Ja, wir haben heidenmäßig viel Geld" für Soldaten und Kasernen; für Schulen und die Bildung des Bolts ist aber kein Geld da. Nun- ,, intelligente" Bajonnette sind ja sprichwörtlich vom Uebel.
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Zinnsoldaten. In einer Landtagswahl- Betrachtung schreibt die Norddeutsche Allgemeine Zeitung": Die Wähler find feine Zinnsoldaten, sondern gerade bei den Landtagswahlen, bei welchen Bildung und Besitz einen wohlberechtigten Einfluß ausüben, kommt es weit mehr als wohlberechtigten Einfluß ausüben, fommt es weit mehr als bei Reichstagswahlen auf den sachlichen Inhalt dessen an, bei Reichstagswahlen auf den sachlichen Inhalt dessen an, was die Parteien und deren Kandidaten zu bieten haben, als auf das strategische Kalful, in welcher Weise dieses oder jenes " Biel " erreicht werden könne."
Binnsoldaten sind freilich die Landtagswähler, deren Wahlrecht nach der Höhe ihres Steuerfußes bemeffen ist, nicht. Sie können sich vielmehr rühmen, Geldsäcke zu sein, die den sachlichen Inhalt" der Parteiprogramme, das Interesse irgend einer Geldſackgruppe, mit aller Feinheit eines tapitalistischen Verstandes erfaßt haben. Auch der Besitz von vielen Ochsen oder einem großen Misthaufen spielt bei diesen Wahlen eine maßgebende Rolle.-
Wadelstrümpfe und freisinnige Volkspartei liegen wieder in böser Fehde, die Landtagswahlen tragen Schuld an dem Zusammenstoß. Die um Barth wollen in Berlin eigene Wahlmänner und Kandidaten aufstellen. Darob lohende Entrüstung bei denen um Richter, die mit einem Kriege in der Provinz drohen und den Wadelstrümpfen dort das Leben schwer machen wollen. Viel Lärm um nichts! Die feindlichen Brüder werden im Beichen des Dreiklassen- Wahlrechts schon einig werden.
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Zu fieben Jahren Festungshaft soll wie Reservisten erzählen, die von Metz nach Solingen zurückgekehrt find ein Soldat aus Solingen verurtheilt worden sein,
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Militärisches. In letzter Zeit ist es mehrfach vorgekommen, Eisenbahnreformen. Die nichtpreußischen Eisenbahndaß Refruten, welche nicht im Besitz eines Urlaub 3- direktionen Norddeutschlands haben, wie aus Erfurt bepaffes sich befanden, angehalten und daß ihnen weiterungen richtet wird, ebenfalls dem Vorschlage auf Ausgabe von dadurch entstanden sind. Im Jnteresse einer geregelten Kontrolle liegt es, daß die Rekruten sich durch Urlaubspaß jederzeit zehntägigen Rückfahrtstarten zugestimmt; die über ihre Militärverhältnisse ausweisen können, und werden dem allgemeine Durchführung dieser Maßregel hängt nunmehr gemäß die Amts-, Gemeinde- und Gutsvorsteher ersucht, dahin von Preußen ab. Herr Thielen wird den kleinen Fortzu wirken, daß Rekruten, denen die Original- Urlaubspässe ver- schritt schon zu hindern wissen. loren gegangen sind, sich sofort wegen Ausstellung eines Duplifats an die vorgesezte Kontrollstelle( Haupt- Meldeamt bezw. Meldeamt) wenden.-
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Die lex Heinze, auch ein Wurm, der nicht sterben tann, bleibt auch dem neuen Reichstage nicht erspart. Die Der Fall Hofmeister. Das volksparteiliche Würz- Moralgeheimräthe sind eifrig an der Arbeit, dies verkehrteste aller Gesetze noch verzopfter und antisozialer zu machen, als burger Journal" schreibt: vorher.
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Auf Antrag des Anwaltes des Beklagten, Herrn Sauer, wurde Herr Professor Dr. Rieger um ein Gutachten über den Die Wahlrechtsbewegung in Oesterreich . In Geisteszustand des Herrn Hofmeister angegangen. Prof. Rieger erklärte, die nöthigen Beobachtungen nur in seiner Klinit vor- ien fand am 17. September eine große sozialnehmen zu fönnen. An eine Flucht aus derselben sei nicht zu demokratische Versammlung statt, die über die Veranstaltung denken und übernehme er fede Verantwortung. Daraufhin eines allgemeinen Ausstandes berieth, um die Einführung wurde Hofmeister, bei dem sich wohl ein scheues, verfchloffenes des allgemeinen Stimmrechts zu erzwingen. Zu Beschlüssen Wesen, aber keine bestimmte Form des Irrfinns zeigt, dorthin kam es nicht, und es wurde schließlich mitgetheilt, daß über geliefert. Allerdings wäre es kein Wunder, wenn Hofmeister den allgemeinen Ausstand eine Reichskonferenz der Arbeiter tiefsinnig geworden wäre. Nach einer freud- und freundlos entscheiden werde.-
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Sozialismus und Chauvinismus in Frankreich . sich lieber zum Mönche scheren zu lassen. Ich kann ihm mit den Bedienten zu zanken, um dann wieder fortzu- Das verleumderische Geschwätz unserer deutschen Feinde, nicht unrecht geben, verzeih, wenn ich zu aufrichtig bin. Er stürzen; und so einen Tag wie den andern, eine Woche wie die französischen Sozialisten seien vom Chauvinismus durchwollte zur See gehen, Du warst unbeugsam dagegen; er die andere." wollte dann im Militär sein Glück machen, wir konnten Der Arzt sah ihn lächelnd an, dann sagte er nach einer feucht eigentlich müßten sie von unseren Herren Mordsdazu Deine Einwilligung ebenso wenig Dir abbringen. Der Pause: Laß ihn, er wird schon zahm werden, darum ist patrioten deshalb gelobt werden! findet seine beste WiderJunge dauert mich; es ist schrecklich, wenn ein Wildfang mir nicht bange, und was ängstest Du Dich denn, Alter? legung durch den Artikel unseres Freundes Vaillant, dem durchaus nur ruhig hinter dem Tisch Akten und Prozesse Du bist ja reich genug; wenn er nun auch nichts erwirbt, wir hiermit unseren Dank sagen. Das ist die Sprache durchstöbern soll. Warst Du früher zu weichlich gegen ihn, wenn er nur lernt, fein Vermögen verwalten, sein Ein- würdig eines Republikaners und Sozialisten! Und so denkt das republikanische und sozialistische Frankreich . Das Pack, so bist Du spärterhin nur gar zu strenge gewesen." tommen anständig genießen und anderen wohlzuthun, denn ist von dem gleichen Stoff, wie das Pack, das in DeutschRath in Eifer aus; es war nicht zu viel gefordert, daß mißliche Sache. Alles, was Du mir da schilderst, versteh land noch vor wenigen Jahren die Stiefel des Bars leckte, " Du thuft mir unrecht, eigensinniger Mann," rief der es ist so oft mit den nüglichen Beschäftigungen doch eine das sich in Frankreich vor" Bäterchen" auf den Bauch wirft, er den Stand ergreifen sollte, in welchem ich selber nüßlich ich sehr gut, und mich wundert nur, daß Du es selber nicht das 25 Jahre lang vor dem„ Blutmenschen" kroch und gewesen war, er ist ehrenvoll und wohlthätig für die besser begreifft. Gieb ihm das Fräulein von Castelnau, ihn hündisch anwebelte, das kein anderes Ideal Menschheit und verträgt sich mit aller Freiheit und Adel und beide werden vernünftig, Du wirst Großvater und be hat, als das Volk zu Knechten und auszusaugen, und sich der Gesinnung; ihm blieb noch Zeit genug, umzuschweifen, tommst auch wieder ein Spielwerk, das Dich zerstreut." zu schwärmen, zu lesen und zu dichten und seiner Leiden- Nimmermehr!" rief der Parlamentsrath mit der größten selber die Taschen zu füllen. Unsere Chauvinisten und die französischen sind Zwillingsbrüder, beide Fleisch von dem schaft für die Jagd genugzuthun. Ich war aber damals Heftigkeit, das geschieht nicht, so lange ich lebe; sie ist nämlichen Fleisch, und wenn der eine den anderen aufieht, überzeugt, daß Seedienst und Soldatenstand nur von ihm es, durch die er verwildert, die ihn quält und doch alle dann erspart er einen Spiegel gewählt wurden, um meinem väterlichen Auge auf immer seine Vorurtheile nährt. Sprechen wir davon niemals zu entfliehen; ich konnte mich nicht überzeugen, daß er sie wieder." als Beruf, mit Einsicht und vernünftigen Willen wähle, es" Man thut auch dem Mädchen unrecht," sagte der Arzt, schmerzte mich, ihn gänzlich zu verlieren; und nur zu oft toll ist sie, ja aber gut, und aus den beiden Tollheiten suchen ungerathene Jünglinge diesen Ausweg, um in einem würde sich eine leidliche Vernunft ergeben." geschäftigen Müßiggange unterzugehen: denn was ist Die Gartenthür wurde indem heftig zugeschlagen, der Soldat im Frieden? Damals hatten wir keinen Krieg. Edmund trat herein, und das Gespräch war zu Ende. Sie Ich gebe Dir Recht in dem, was Du über das aus begrüßten und setzten sich in das Gartenhaus zur kleinen schweifende Leben unserer jungen Leute fagst; aber Du Tochter nieder. Bruder!" rief Eveline aus, da bist Du lächelst vielleicht, wenn ich Dir gestehe, daß diese Jagd- nun schuld, daß mein schönes Haus einfällt. Er kann doch Leidenschaft mir ebenso unerträglich ist. Als ich diese in nichts als Unglück anrichten." ihm entstehen sah, gab ich ihn fast verloren, denn alle junge Edmund war freundlich gestimmt und sagte scherzend: Leute, die ich noch sich dieser Beschäftigung widmen gesehen, Bau wieder auf, Schwester, so hast Du um so mehr zu find Müßiggänger, die sich keiner Arbeit wieder fügen thun."- Ja," antwortete sie, wenn ich so müßig sein fönnen; dies scheinbare Geschäft mit seinen Anstrengungen dürfte wie Du, so hätte es nichts zu bedeuten, aber ich und Aufopferungen lehrt sie die Zeit geringe schäßen, sie muß heute noch nähen und nachher schreiben und rechnen. verträumen ihr Leben, bis die Stunde sie wieder gegen den Aber Du hast für gar nichts zu sorgen, nnd darum thust Hasen oder die Schnepfen aufruft. Und bei ihm nun Du den Menschen auch allen Verdruß." noch der Hang, im Gebirge herumzustreifen, oft in drei oder vier Tagen nicht wiederzukommen; dann im Hause ohne Ruhe und Raft herumzufahren, zehn Bücher aufzu schlagen, einen Brief oder ein Gedichtchen anzufangen,
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( Fortsetzung folgt.)
Bei dieser Gelegenheit sei bemerkt, daß der Maire von Marseilles laissières und ein Herr PrudentDervillers, von denen unsere Zeitungen chauvinistische Aeußerungen melden, niemals Sozialisten gewesen sind. Mit dem Wort Sozialist wird, wie wir schon wiederholt hervorhoben, in Frankreich noch weit mehr Mißbrauch getrieben, als bei uns. Item, Chauvinismus und Sozialismuß schließen einander aus. Ein Chauvinist kann nicht Sozialist, ein Sozialiſt nicht Chauvinist sein.
Neber Benoit Malon's Leichenbegängniß wird uns aus Baris unterm 18. d. geschrieben:
Trotz des ungünstigen Wetters und der fast gleichzeitig stattgehabten Beerdigung des allgemein beliebten Sekretärs der Rutschergewertschaft und Mitgliedes der Exekutivkommission der Arbeitsbörse, Carrière, hat sich das gestern stattgehabte Leichenbegängniß Malon's zu einer recht imposanten sozialistischen Rundgebung gestaltet. Von Asnières bei Paris , wo Malon wenige Wochen vor feinem Hinscheiden Aufenthalt nahm, auf einem einfachen aber reich bekränzten Leichenwagen, gefolgt von seinen Angehörigen, den Mitarbeitern der„ Revue Socialiste", deren Begründer und Leiter er war, sowie seinen intimeren Freunden, nach der Kapitale gebracht, bildete sich der eigentliche Leichenzug erst auf