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Nr. 295. 28. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblot. Sonntag, 17. Dezember 1911.

Gewerkschaftliches.

Ein Dymnus auf die Internationalität.

Erst in diesem Jahre wurde für etwa 4700 Gefellen in Berlin iefer weitere intereff ante Erscheinung bedeutet der Rückgang der Hirsche". 36stündige Ruhetag neueingeführt. Während sie im vorigen Jahre noch 197 Stimmen aufbrachten, Nunmehr, als die Gelben einsehen mußten, daß sie die Ein- waren es diesmal nur noch 125. Ein Teil der Stimmen ist führung des wöchentlichen Ruhetages nicht länger hindern for.nten, zweifellos diesmal auf die Gelben übergegangen. Es beweist verfielen sie auf den Ausweg, von der Polizei für den Bezirk 2 Jerlin das, daß die Hirsche" in Kiel vollständig zur Bedeutungslosigkeit Wenn Arbeiter sich international verständigen, um ge- ein Sonntagsbadverbot zu fordern. Einer solchen Forderung stand herabge junken sind. meinsam der verwüstenden, schrankenlosen Ausbeutung der der Verband von vornherein mißtrauisch gegenüber. Abgesehen da­Arbeitskraft entgegenzutreten, Arbeiterschutzgesetze zu veran- bon, daß ein solches Verbot von den Gelben lediglich, wie ties in laffen, die Arbeitsbedingungen vernunftgemäß zu regeln, dann zynischer Offenheit von der gelben Bundesleitung ausdrücklid) zuge­produziert das Unternehmertum große Quantitäten sittlicher geben wurde, nur gefordert wird, damit der Verband nicht seine For­Entrüftung, dann sind internationale Bestrebungen verbreche- derung nach einem 36 Stunden betragenden Ruhetag durchsetzen kann, risch, staatsgefährlich. Und wenn das Volk hüben und drüben würde durch dieses Verbot überall dort, wo bereits die sechs chichtige für den Volksfrieden und gegen verbrecherische Kriegshetze- Arbeitswoche durchgeführt ist, die siebenschichtige Arbeitswoche wieder eingeführt werden fönnen, und zwar dadurch, reien demostriert, dann geraten die Nationalisten" erst recht daß die Bäckermeister an den Sonnabenden und Montagen um aus dem Häuschen, dann fabulieren sie von landesverräte- jo biel länger arbeiten lassen würden, damit der Ausfall durch das rischen Umtrieben der internationalen Sozialdemokratie! Badverbot von Sonntag zu Montag wieder eingeholt werden würde. Ganz anders tönt die Melodie, wenn Erbpächter des Nationa­lismus, Todfeinde der internationalen Sozialdemokratie, die internationale Verbrüderung des Kapitals besingen. Dann wird zur Tugend, was bei den Arbeitern ein todes­würdiges Verbrechen sein soll. Hören wir was Unternehmer liber den goldenen Internationalismus sagen. In dem letzten Jahresbericht der Berliner Kaufmannschaft liest man darüber folgende bemerkenswerte Darlegungen:

Gärung unter den oberschlesischen Bergarbeitern. Donnerstag, den 14. Dezember 1911, fand in attowiz einte Konferenz der Vertreter der Bergarbeiterorganisationen, nämlich des alten Bergarbeiterverbandes( Siz Bochum ), des christlichen Gewerk­vereins, der Polnischen Berufsvereinigung und des fatholischen Arbeiterbereins( Abteilung Bergarbeiter) statt. Es wurde eingehend über die Lebenslage der oberschlesischen Bergarbeiter beraten. Alle Vertreter genannter Organisationen Es würde also das geplante Backverbot eine ungeh ure Ber - waren der festen Ueberzeugung, daß im Vergleich zu der ungeheuren schlechterung der bestehenden Arbeitsverhältnisse mit sich bringen, Lebensmittelteuerung, Erhöhung der Wohnungsmieten usw. die Söhne bie sich speziell die Berliner Bädergesellen unter keinen Ilmständen der oberschlesischen Bergarbeiter unzureichend sind und eine Erhöhung gefallen lassen werden. Sie haben in mehreren Versammlungen derselben unbedingt notwendig sei. In Anbetracht der guten Kohlen­ihren Willen dahin präzisiert, daß sie wegen eines solchen Backber- konjunktur und der Ermäßigung des Tarifs für Kohlentransporte bots von 22 Stunden, das die auf 7 Tage berechnete Arbeitsleistung sind die Vertreter der Bergarbeiterorganisationen der Meinung, daß auf 6 Tage zusammendrängen würde, auch nicht eine Minute ihres es den Grundbesitzern sehr wohl möglich wäre, die Löhne der ober bereits errungenen 36stündigen Ruhetages opfern können.

In ser Konferenz tamen weiter zur Sprache die Arbeitsver längering durch Einführung von Nebenschichten, das rigorose Wor­gehen der Grubenbeamten gegen die Bergarbeiter usw.

Wäre es den gelben Drahtziehern, die mit diesem Badverbot schlesischen Bergarbeiter zu erhöhen. " Im vorigen Jahresbericht hatten wir auf eine steigende den wöchentlichen Ruhetag verraten wollen, wirklich ernstlich um Internationalisierung des Kartellgedankens hingewiesen. Im Be- eine Erleichterung des Arbeitsverhältnisses zu tun, würden sie Lichtsjahre konnte diese Bewegung weiter beobachtet werden. Zu ein solches Badverbot für eine volle Arbeitsschicht, d. 1. van Sonn­einem nicht geringen Teil läßt sich diese Erscheinung zurückführen tagmorgens bis Montagabends, und dann für das ganze Reich auf die immer mehr fortschreitende Internationalisierung des verlangen. Das fällt ihnen aber nicht ein, sie verlangen lediglich Kapitals und die durch sie bedingte Interessensolidarität, die z. B. etwas, was noch nicht einmal etwas Halbes genannt hierden kann, besonders stark in der Blei- und Zinkbranche zutage tritt. Jmmer- das aber bewirken soll, daß die Gesellen, die bereits den 3.6stündigen hin ist die Zahl der internationalen Kartelle verhältnismäßig Ruhetag haben, darum wieder betrogen werden. Daß es ihnen aber geringer geblieben, als nach der raschen Entwickelung, die das nur darauf ankommt, im Auftrage ihrer Väter und Auftraggeber Kartellwesen überhaupt genommen hat, hätte angenommen wer- aus dem Meister- und Innungslager die Gesellen wn ihre bis den müssen. Allerdings finden sich gerade in den größten Indu- herigen Erfolge zu betrügen, haben sie ja dadurch bewiesen, daß striegruppen Ansätze von über die Landesgrenzen hinausgreifen- fie feinerzeit eine Betition an den Reichstag fandtev, in der sie den wirtschaftlichen Organisationen, so das Schienenkartell und um strikte Ablehnung des Verlangens des Verbandes um gesek Ziche der Schiffahrtstrust; aber auch in der Elektrizitätsindustrie, in Regelung des 36ftündigen Ruhetages baten, und in einer weiteren der chemischen Industrie, in der Spinnerei und Weberei sowie Petition die völlige Beseitigung des Koalitions- und Boykott rechts in anderen Erwerbszweigen sind verschiedentlich Versuche gemacht verlangten. worden, die auf eine internationale Berteilung der Absatzgebiete Von jedem ehrlichen Bädergesellen wird deshalb auch die ganze oder auf eine internationale Regelung der Produktion und Preis- gelbe Bewegung als ein infamer Verrat an den Interessen der Ge­fellen betrachtet und die Führer und Leiter dieser Bewegung werden auf das schärffte verurteilt.

höhe, abzielen.

Parteigenossen, Raucher! Beachtet die Veröffentlichungen im Kauft nur dort, wo die grünen Plakate vorhanden find, unterschrieben Alwin Schulze.

Vorwärts".

Der Vertrauensmann der Tabalarbeiter.

Bigarrenfabrik A. M. Büschel.

Inhaber May Büschel, Finsterwalde . Inhaber dieser Firma hat in seiner Fabrit die Lohn- und Arbeitsverhältnisse nach den Gramdsätzen der Tabalarbeiter Organisation geregelt.

ge=

Neue Differenzen in der Hamburger Mälzerei. Der mit der Mälzerei- Aktiengesellschaft in Hamburg schlossene Friede scheint nicht von langer Dauer sein zu sollen. Kaum sind die Bereinbarungen getroffen, so werden sie von der Firma auch schon durchbrochen. Es wurde vereinbart, daß die Streifenden in ihre alten Rechte wieder eintreten und daß bei eventuellem Arbeits­mangel die zuletzt Eingestellten, in diesem Falle die Arbeitswilligen, zuerst entlassen werden sollten. Die Firma umgeht nun aber diese Abmachungen. Die Betriebsleitung nimmt die Verbandsmitglieder von ihren festen Posten weg und stellt sie dahin, wo mit Bestimmt­heit bald Arbeitsmangel eintritt und entläßt sie dann wegen Arbeits­mangel. Auch werden die früheren Streitenden von einem Arbeits­willigen, der nach seinen eigenen Angaben hierin im Auftrage des Malzmeisters Hunger Handelt, in unerhörter Weise belästigt und be­leidigt. Die Betriebsleitung, die durch die Drganisation von den Vorgängen unterrichtet und auf die Berlegung der getroffenen Ab­machungen hingewiesen wurde, tut nichts, um diese Differenzen zu verhindern oder aus der Welt zu schaffen. Nach dem Vorgehen und dem Verhalten der Betriebsleitung steht ein ernsterer Konflikt wieder in naher Aussicht.

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Verfammlungen.

Eine zweite Wahlversammlung für gastwirtschaftliche Ant­gestellte fand in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend in den Germania- Sälen" statt. Auch hier referierte der Genosse Düwell, Kandidat für den ersten Berliner Reichstagswahlkreis. Seine Rede, in der er neben den allgemeinen politischen und wirte schaftlichen Fragen insbesondere auch die Forderungen der Gast wirtsgehilfen an den Reichstag erörterte, wurde von der Versamm­lung mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Seine Ausführungen ein Herr Bohler( Gastwirtsgehilfe) zum Wort. Dieser suchte wurden von aut und Boetsch ergänzt. Sodann meldete sich für den Kandidaten der Demokratischen Vereinigung, Herrn Oberst Gaedke, Propaganda zu machen. Wer nicht Marrist sei, müsse Gaedte wählen. Er verlas das Programm der D. B., das nach ihm- bis auf den Zukunftsstaat ganz dem fozialdemokratischen entspräche. Genosse ütve II entgegnete, daß

Zu bestehenden internationalen Kartellen, wie der internatio­nalen Bleihüttenkonvention, dem Trägerabkommen, dem Verband europäischer Emailwerke, der Drahtkonvention, den Internatio nalen Glaskartellen, sind im Berichtsjahre neue hinzugetreten. So fam eine Preistonvention der deutschen Linoleumwerte mit dem Auslande und eine Chromopostkartenkonvention, die ganz Europa , mit Ausnahme von Frankreich und England, umfaßt, Zur Zigarrenarbeiter- Bewegung. desgleichen eine Ronvention der europäischen Rarbidfabriken zu­stande. In der Textilindustrie wurde ein Kartell zwischen öfter­Der Gauleiter des Tabalarbeiterverbandes Genosse M. Kiesel reichischen und deutschen Krawattenindustriellen geschlossen, ferner ersucht uns um Aufnahme des folgenden: fam ein internationales Samtindustriesyndikat auf fünf Jahre In einigen Gaft- Lokalen ist ein Plakat mit dem Inhalt aus­mit Wirkung ab 1. Januar 1911 zustande, dem fämtliche franzö- gehängt: sischen und deutschen Fabriken der Branche angehören. Durch die National Silk Dyeing Co. in Amerika , der die Firma A. Clavel und Frizz Lindemeier in Basel sowie die Elberfelder Schwarz­strangfärberei C. A. Langenfeld und J. P. Lohe in Elberfeld­Sonnborn beigetreten sind, und durch die Seidenfärberei Gillet Mag Kiefel, Gauleiter. 2. Brümmer. H. Rossad. u. Fils in Lyon wurde ferner ein internationales Seidenfärber­abkommen geschaffen. Verhandlungen zur Gründung schwebten Hierzu habe ich zu erklären: Es ist wahr, daß die Firma M. Büschel mit der Organisation hinsichtlich einer Salpeterkonvention und eines internationalen ab= Erztrustes. Dagegen löst sich nach dem Zusammenbruch des deut- des Deutschen Tabalarbeiterverbandes einen Tarifvertrag hat. Dieses ist von mir schen Gas- und Siederohrsyndikates auch das internationale gefchloffen mitunterzeichnet worden. Jedoch habe weber Röhrenkartell auf." ich noch einer meiner mit­Kein Wort der Entrüstung, o nein! Diese Inter - unterzeichneten Kollegen beim Abschluß des Vertrages Herrn nationalität dient ja der organisierten Profitmacherei, der Mar Büschel die Vollmacht erteilt, unseren Namen unter ein von gemeinsamen Blünderung der Konsumenten im In- und ihm anzufertigendes Plakat zu fegen: Dies ist ohne mein Wissen Auslande. Das ist kapitalistisch hochmoralisch, das ist eine geschehen. Weiter bin ich verpflichtet zu bemerken, daß für alle die­jenigen Firmen, welche außerhalb Berlins ihre Fabritate anfertigen verdienstvolle Internationalität! Aber eine Internationali- laffen, wenn von denselben Wert darauf gelegt wird, der kon­tät, die Menschenschutz erstrebt, kapitalistische Verbrechen zu fumierenden Raucherwelt in Arbeiterkreisen davon Kenntnis zu geben, verhindern sucht, pfui, die ist in den Augen der nationalen daß in ihren Betrieben die Lohn- und Arbeitsverhältnisse nach den Profitmacher gemein, unanständig, wird als scheußliches Ver- Sagungen der Tabalarbeiterorganisation durch die Gauleitung ge­brechen gebrandmarkt. Aus dieser kapitalistischen Moral regelt find, auch nur die grünen Blafate gelten, unterzeichnet mit heraus versteht es sich auch von selbst, daß die National- dem Namen Alw. Schulze. Dieselben werden allen Gastwirten sowie heiligen, die sonst für Streifbrecher eine glühende Liebe be- Händlern, sofern dieselben den Nachweis erbringen, daß sie nur bon tarifierten Firmen, deren Namen auf dem Bureau der Tabak­funden, für starte II streitbrecher gar keine Sym- arbeiter niedergelegt find, waren beziehen, ausgehändigt. Dies auf eine Veranlassung, der demokratischen Vereinigung zu folgen, diefe pathie aufzubringen vermögen. Eine elegische Stimmung Anfragen zur Aufklärung. M. Kiesel. berrät folgende Auslassung im Bericht der Kaufmannschaft:

Deutfches Reich. Zur Tabakarbeiteraussperrung.

S

. der§ 6 bes Programms der Demokraten, worin es heißt, daß den Arbeitern ein ständig steigernder Anteil am Produkt der Arbeit zuzufichern sei, notgedrungen zum Sozialismus führen quenzen durchführen wolle. Im übrigen erkannten die Genossen müsse- wenn man diesen Satz ehrlich bis zu den lebten Stonje­quenzen durchführen wolle. Im übrigen erkannten die Genossen Düwell, wie auch Poetsch an, daß es sich bei den Demokraten um ehrliche politische Gegner handle, mit denen ein sachlicher Stampf möglich sei. Andererseits bestehe die Gefahr, daß sie durch aufstellung eines Sonderkandidaten dem Freisinn in die Hände arbeiten. Für die arbeitenden Schichten der Bevölkerung bestehe haben vielmehr in der Sozialdemokratie die zuverlässigste Vertreterin ihrer Interessen. Der demonstrative Bei­fall, der diesen Worten folgte, zeigte, daß die Versammelten dieser Auffaffung zustimmten.

Der Vor­

dern, und zwar zu guten Preisen, begünstigt. Ein gleicher Vor- arbeiterverbandes Deichmann gab den Situationsbericht, fißende Fritze berichtete sodann über den Streit in der Mühen

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" Auch internationale Kartelle haben es erfahren müssen, daß durch sie das Emporkommen der Außenseiter besonders begün­ftigt werden kann. Dies widerfuhr im Berichtsjahre dem ver Eine in Minden i. 2. tagende Konferenz der Ver- Der Deutsche Kürschnerverband wird am 22. April und den hältnismäßig straff organisierten internationalen Schienenfyndi- trauensleute der ausgesperrten Tabatarbeiter der Ausstands- folgenden Tagen seinen vierten Verbandstag abhalten, und zwar fat. Die Organisation eines außerhalb des Kartells stehenden Landes, der belgische Stahlwerksverband, wurde mit Bestellun- gebiete Westfalen, Hamburg- Altona und Bremen nahm Stellung in Leipzig . Ueber die Aufgaben dieses Verbandstages sprach am gen in Eisenbahnmaterial, meistenteils aus überseeischen Län- zur Tabatarbeiter Aussperrung. Der Vorsitzende des Tabat Donnerstag der Verbandsvorsitzende Leisler aus Hamburg in gang wird von Rußland berichtet, dessen Gisenindustrie durch wobei er darauf hinwies, daß momentan partielle Verhand- fabrik von G. A. Hoffmann. Die Ursachen dieser Arbeitsnieder­geringe Unterbietung der Preise in die Lage gekommen ist, nicht lungen in den Differenzbetrieben geführt würden, um die legung find ja im allgemeinen schon in der Mittwochnummer des nur in alte englische Absatzgebiete, sondern sogar in England Bahn zur Einigung zu ebnen. Nach anschließender lebhafter Borwärts" dargelegt. Die Firma wollte das seit einem Jahre felbst einzubringen. Sogar Staaten mit junger Eisenindustrie, Debatte, in der scharf zum Ausdruck gebracht wurde, daß bestehende Wochenlohnsystem beseitigen und die Affordarbeit von wie Japan und Italien , haben sich nicht ohne Erfolg am Wett streng darauf geachtet werden müsse, in diesen Verhandlungen neuem einführen, weil, wie Herr Hoffmann erklärte, das Wochen­bewerbe beteiligt." annehmbare Resultate zu erzielen, wurde nachfolgender Reso- lohnsystem sich als unrentabel erwiesen habe und die Existenzfähig teit der Firma in Frage gestellt sei, wenn man es weiter beibehalte. lution einstimmig zugestimmt: Die am 14. Dezember in Minden i. W. tagende Konferenz Die Arbeiter waren allerdings feineswegs davon überzeugt, daß der Bertrauensleute des Tabalarbeiterverbandes, des Verbandes diese Behauptungen zutreffend seien, da sie jedoch gerne in Frieden der Bigarrenfortierer und Ristenbelleber Deutschlands und des mit der Firma auskommen wollten, und Herr Hoffmann versprach, Holzarbeiterverbandes erklärt sich damit einverstanden, daß partielle daß durch die Akkordarbeit keinerlei Schädigung eintreten sollte, Berhandlungen unter Hinzuziehung von Vertretern der Neuner erklärten fie fich trok prinzipieller Bedenken mit deren Wieder fommission bei den bestreiften Firmen und darauf bei den Firmen, einführung einverstanden, wünschten jedoch dringend eine feste bei denen Lohnforderungen eingereicht, geführt werden, um eine tarifliche Regelung, um vor Preisdrückereien gesichert zu sein. Die Einigung herbeizuführen. Sie erwartet jedoch, daß für die in diesen brüste Abweisung, die der Arbeitsausschuß erfuhr, als er Herrn Betrieben in Frage fommenden Arbeiter annehmbare Lohnzulagen Hoffmann den Tarifvertrag zur Unterzeichnung vorlegen twollte, gewährt werden. Die Neunerkommission erhält den Auftrag, in mußte notwendigerweise zur Arbeitsniederlegung führen, wenn auch die Firma fich für ihr Vorgehen eine Zeit ausgewählt hatte, diesem Sinne zu wirken." die für fie, aber nicht für die Arbeiter die günstigste ist. In der regen Diskussion, die dem Bericht folgte, zeigte es sich, daß das Verhalten der Firma allgemeine Entrüstung hervorgerufen hat, und daß die Arbeitsniederlegung durchaus gebilligt wird. stimmig wurde eine Resolution angenommen, in der dies zum Ausdruck kommt und die mit folgenden Säßen schließt:

Warum begeistert man sich hier nicht für die Streifbrecher? Hier sind sie ein Hindernis für die Profit­macherei, für die Ausbeutung der Konsumenten, Streif­brecher aber, die ihren Klassengenossen in den Rüden fallen, fördern die Profitmacherei, deshalb gelten sie als Edelknaben, während man die Kartellstreitbrecher am liebsten durch ein Buchthausgeset unschädlich machen möchte.

Berlin und Umgegend.

Achtung, Lithographen und Steindruder! Die Differenzen bei der Firma Grae 3, Berlin , Auguststraße 26, sind durch Verhand­lungen beigelegt. Die Firma hat unseren Arbeitsnachweis anerkannt. Die Verwaltungen.

Wie Gelbe fiegen.

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Durch die Weigerung, die Arbeitsbedingungen vertraglich festzulegen, hat die Firma den Beweis erbracht, daß es ihr bei der Abänderung des Arbeitssystems nur auf eine Verschlechterung anfam. Der Kampf der Kollegenschaft bei der Firma gilt des= halb als notwendige Abwehr gegenüber Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen, wie auch zur Wahrung der Ehre und Selbste achtung. Die Versammlung sichert den Kollegen in diesem Stampfe die weitestgehende Solidarität zu und verpflichtet sich, dafür zu sorgen, daß aus diesen Differenzen überall die richtige Lehre gezogen wird, die Solidarität in den Betrieben und der Organisation gegenüber nach jeder Richtung hin zu üben, was die beste Abwehr bietet."

Auf der Kruppschen Germaniawerft wurde der Arbeiter Vom Sonntagsbackverbot in den Bäckereien. ausschuß neugewählt. Hierbei geigte sich, wie die Direktion der Durch die bürgerliche Bresse geht eine Notiz, nach der der Werft die freien Gewerkschaften zu benachteiligen sucht und die Zentralverband der Bäder und Konditoren als ein prinzipieller Handvoll Gelben, die auf der Werft beschäftigt werden, bevorzugt Feind einer Berliner Polizeiverordnung erscheint, die für alle werden. Bei der Abstimmung wurden für die Liste der freien Ge Bädereien die Arbeit von Sonntagmorgens 8 bis Montagmorgens werkschaften 1638 Stimmen abgegeben, für diejenige der Gelben 143 6 Uhr berbieten sollte. und die der Hirsche mur 125 Stimmen. Auf Grund der Verhältnis­Diese Notiz fiammt aus dem Lager der gelben Bäderbewegung, wahlen entfallen nun auf die freien Gewerkschaften sieben, auf die auch die Vaterschaft für den Plan einer solchen Verordnung die Gelben ein Vertreter, während die Hirsche, die bisher Das schönste übernommen hat. Zur Klarstellung der Sache stellen wir folgen- einen Vertreter hatten, ganz leer ausgingen. des fest: bei der Wahl aber ist, daß die Direktion auf Grund Seit vielen Jahren kämpft der Bäckerverband um einen 36stün- der bestehenden Bestimmungen ihrerseits Liste bigen wöchentlichen Ruhetag. In diesem Streben wurde er neben nicht weniger als sieben Vertreter bestimmen fann. Das tat fie den Bäckerinnungen auch bom gelben Bund, einer Schöpfung der denn auch, und zwar in der Weise, daß sie die sieben nicht ge­Bädermeister gegen den immer stärker werdenden Verband, am wählten Kandidaten der Gelben in den Ausschuß fanatischsten gehindert und bekämpft. Das hindert jedoch nicht, berief! Somit haben die Gelben jetzt mit 143 Stimmen ad t baß es dem Verbande gelang, für etwa 15 000 Gefellen die fieben- Vertreter im Ausschuß und damit zugleich die Majorität, während eine Ertraunterstützung zukommen zu laffen, wöchentliche Extra­schichtige Arbeitswoche durch einen 36stündigen Ruhetag teils die freien Gewerkschaften mit ihren 1638 Stimmen nur fieben beiträge zu erheben, und zwar von 50 Pf. für die männlichen und alle Woche, teils alle zwei oder drei Wochen zu durchbrechen. Ausschußmitglieder haben und sich in der Minorität befinden. Eine 25 Pf. für die weiblichen Mitglieder, auf sechs Wochen.

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Es wurde sodann einstimmig beschlossen, um den Streifenden.