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Nr. 295. 28. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonntag, 17. Dezember 1911.

Aus der Partei.

Stuttgarter   Zustände.

Wir lesen in der Schwäbischen Tagwacht":

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drei Wochen bestehende Proporz in Städten mit mehr als 4000 Der Magistrat ergriff Beschwerde zum Verwaltungsgerichtshof in Einwohnern hat zur Folge, daß sich die Kämpfe um die fommunalen München  , der sich am Mittwoch mit der Angelegenheit befaßte. Der Mandate viel lebhafter entwideln. Besonders ist das in den Generalstaatsanwalt stellte sich im allgemeinen auf den Stand­Städten der Fall. Doch wird durch diese lebhaften Gemeindewahl-| punkt der Stadt Nürnberg   und erklärte, daß gefeßliche Schranken fämpfe das bisher schlafende Interesse an den Gemeindewahlen für die Ausführung der Feuerbestattung in Bayern   nicht bestehen, auch in den fleineren Orten geweckt, und unsere Parteigenossen der Stadtmagistrat somit durch die Erbauung eines Krematoriums treten meist zum ersten Male mit in diese Wahlen ein. Die feinen dem Staate zum Nachteil gereichenden Uebergriff begehe, ..Die bürgerliche Presse ist in der letzten Zeit wiederholt in der Lage gewesen, Einsendungen zu veröffentlichen, die an- zelnen Gemeinden wurden die Gegner glatt überrumpelt, unsere Berwaltungsgerichtshof habe sich jedoch nur mit der Frage zu be­der Lage gewesen, Einsendungen zu veröffentlichen, die an- Folge ist eine Reihe überraschender Erfolge. In ein- der den Eingriff der Aufsichtsbehörde rechtfertigen würde. Der scheinend aus den Kreisen der Mitglieder unserer Bisten die freilich nicht immer ausschließlich Parteigenossen fassen, ob der Bau eines Krematoriums verboten werden könne. Parteistammen. So enthält das Neue Tagblatt in seiner gestri- enthielten siegten und wir befekten die Gemeindeverwaltungen. Da dies nicht der Fall sei, beantragte der Generalstaatsanwalt, gen Nummer wieder einen Artikel, der sich mit Parteiange. Das war der Fall in Marktleuthen  , Stockheim  , Preffect, Ludwigs die Regierungsentschließung außer Kraft zu sehen. Die Entschei legenheiten beschäftigt. Geschrieben und eingeschickt soll er stadt, Tettau   und vielen anderen fleineren Orten. In Städten mit dung wird in 8 Tagen verkündet. Wenn sie, was zu erwarten ist, von einem Mitglied der Freien Gewerkschaften sein. mehr als 4000 Einwohnern hat jetzt die Sozialdemokratie wohl aus dem Antrage des Generalstaatsanivalts entsprechend ausfällt, wird In der Schwäbischen Tagwacht" ist schon früher nachdrüd. nahmslos ihren Einzug gehalten. In Marktredwig wurde die Stadt Nürnberg   das Krematorium bauen und in Betrieb lich betont worden, daß ein derartiges Verhalten unzulässig zum ersten Male ein Mandat gewonnen, in Bamberg   deren feßen. Für diesen Fall ist bereits früher vom Ministerium die drei, in Forchheim   eins; die sozialdemokratischen Size ver- polizeiliche Schließung angedroht. Dann werden die Gerichte noch­und unter allen Umständen zu mißbilligen ist. mehrten sich in Bayreuth   von drei auf neun, in Aronach mals in Beratung darüber treten, ob sich die Regierung mit ihrer Es ist mit den Intereffen der Partei absolut unverträg von einem auf zwei, in Kulmbach   von einem auf zwei. In Ansicht begraben lassen kann. lich, wenn Bolemiten in Angelegenheiten unserer Partei in Tirschenreuth  , im Herzen der schwarzen Oberpfalz  ", er­bürgerlichen Blättern geführt werden. Die in Frage oberten wir zwei Mandate, es sind dies in diesem vom Zentrum kommenden Berfonen scheinen sich über den Schaden, den sie mit beherrschten Gebiet neben dem in Regensburg   erfochtenen ihrem Verhalten der Partei zufügen, nicht im flaren sein, sonst Siz die ersten kommunalen Mandate der Sozialdemokratie. müßte erwartet werden, daß sie derartige Veröffentlichungen in Ueberall zeigte sich ein sie ghaftes Vordringen unserer Partei, was um so erfreulicher und für die Gegner bedenklicher ausgesprochen gegnerischen Zeitungen unterlassen. ist, als in Bayern   bei den Gemeindewahlen die besiglosen Massen um allergrößten Teil nicht wahlberechtigt sind, da das Wahlrecht an den Besitz des Bürgerrechts gebunden ist, für das ganz un­verhältnismäßige Gebühren( mitunter bis über 100 M.!) gefordert werden.

Wir bemühen den erneuten Anlaß, um an alle Parteigenossen die dringende Mahnung zu richten, jederzeit das Interesse der Partei im Auge zu behalten und die Auseinandersetzungen in der bürgerlichen Presse unbedingt einzustellen. Die Einheit und Geschloffenheit der Partei erfordert, daß Meinungs­verschiedenheiten innerhalb der Organisation, unter feinen Umständen aber in der gegnerischen Presse zum Austrag gebracht werden.

Die Redaktion der Schwäbischen Tagwacht"." Was die Redaktion der Tagwacht" hier sagt, ist selbstver. ständlich. Schlimm ist nur, daß in Stuttgart   solche Selbstverständ­lichkeiten besonders hervorgehoben werden müffen

Kommunalwahlerfolge.

Soziales.

Marktpreise von Berlin   am 15. Dezember 1911, nach Ermittelung

des Stönigl. Bolizeipräsidiums. Martiballenbreife.( Sleinhandel), 100 Kilogramm Erbsen, gelbe, zum Kochen 36,00-50,00. Speiſebohnen weiße, 40,00-60,00. Linfen   40,00-80,00. Startoffeln 7,00-10,00. 1 Stilo­gramm Rindfleisch, von der Steule 1,60-2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1,20 bis 1,70. Schweinefleisch 1.20-1.80. Kalbfleisch 1,50-2,40. Hamnelfleisch 1,30-2,20. Butter 2,60-3,20. 60 Stud Gier 3,80-6,40. 1 Kilogramm Starpfen 1,00-2,40. Male 1,20-2,80. Bander 1.40-3,60. echte 1,20 bis 2,60. Barsche 1,00-2,00. Schleie 1,40-3,20. Bleie 0,80-1,40. 60 Stüd Strebje 2,40-24,00.

Waferstands- Nachrichten

der Landesanstalt für Gewässerfunde, mitgeteilt vom Berliner   Betterbureau.

Bafferftand

am feit 15.12. 14.12.

am

Bafferftand

feit 15.12.14.12.

cm

cm) 1833)+5 474)-2

cm cm³)

Saale  , Grochlik

52

Havel  , Spandau  )

40

6

0

Rathenow³)

12

124-10

Spree, Sbremberg)

80

53

-8

Beeslow

78

80

-6

Beser, Münden

100

Minden

166

-13

+3

Rhein, Marimiliansau

+4

Staub

112

-74-2

Köln

159

-195+-2

Redar, Heilbrom

37

24-12

Main  , Wertheim  

95

33

-2

Mosel, Trier  

140

+ bedeutet Buchs,

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Fall.

3) Unterbegel.

-

Eisstand.

Der Kampf um die Feuerbestattung in Bayern  steht jeht vor einer entscheidenden Wendung. Bekanntlich hat der Magistrat Nürnberg   sich entschlossen, auf dem Prozeßwege die Memel, Tilfit Frage auszutragen, ob die Feuerbestattung in Bayern   berhindert Bregel, Insterburg  werden könne, respektive ob der Bau und Betrieb eines Krema- ei gjel, Zborn toriums der staatlichen Genehmigung bedürfe und eine solche Ge- Dber, Ratibor  Strojen nehmigung versagt werden müsse, weil das bayerische Polizeistraf­Franfiurt gesetzbuch Bestimmungen über die Feuerbestattung nicht enthält. Barthe, Sárimm Es wurde daher beschlossen, 32 000 M. in den Etat einzusehen und Landsberg  im Anschluß an eine geplante Gedächtnishalle auf dem Westfried- Nee, Bordamm hofe ein Krematorium zu errichten. Die mittelfränkische Kreis-& 16e, Leitmeriz Dresden regierung als Aufchtsbehörde strich diesen Posten wieder, da nach Der mächtige Aufschwung, den die Sozialdemokratie der dermaligen Gesezeslage Bau und Betrieb einer Feuer­im nördlichen Bayern   in der letzten Zeit nahm, kommt deutlich zum bestattungsanlage nicht gestattet werden könne und daher die Ein­Ausdrud durch eine Flut von Gemeindewahlfiegen, die unsere dor- ftellung der Mittel für fraglichen Zwed einen Uebergriff über die tigen Parteigenossen in den letzten Wochen erfochten. Der seit gefeßlichen Grenzen des gemeindlichen Wirkungskreises darstelle.

Bei der Stadtverordnetenstichwahl in der 3. Abteilung wurde am Freitag in Belzig   zum ersten Male ein Sozialdemokrat ge­wählt.

Kommunalwahlfiege in Oberfranken  .

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