Nr. 300. 28. Jahrgang.
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3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonnabend, 28. Dezember 1911.
beugender Fürsorge tut, die durchaus zu den bis Westend , ab Charlottenburg 2,51 nachts über Stralau- Rummelsburg Partei- Angelegenheiten. fialen Aufgaben ber kommune gehört. Bisher bis Lichtenberg - Friedrichsfelde .
Zeuthen . Die Genoffen werden ersucht, sich heute abend von hatte die Stadt Berlin die Erfüllung dieser Pflicht ein paar ab Berlin 1.50, 2.20, 2.50, 3.15 und 3.25 nachts, ab Steglig 1.20 7 Uhr an bei Robert Barnad zur Flugblattverbreitung einzufinden. Vereinigungen überlassen, deren Sammelvormundschaften im ab Berlin 1.50, 2.20, 2.50, 8.15 und 8.25 nachts, ab Stegliz 1.20 7 Uhr an bei Robert Barnack zur Flugblattverbreitung einzufinden. firchlichen Sinne erbeiteten, dem katholischen Charitasverband nachts. Auf der Groß- Lichterfelder Vorortbahn werden die nachund 2.40, ab Zehlendorf - Mitte 1.49 und 3.19, ab Wannsee 2.40 Boffen. Jufolge Anhäufung von Anmeldungen in den Wahl- und dem Kinderrettungsverein des Pastors Pfeiffer. Es war stehenden Sonderzüge gefahren: ab Berlin , Botsdamer Ringbahnhof: berein sieht sich der Vorstand veranlaßt, am heutigen Sonnabend, höchste Zeit, daß die Stadtgemeinde sich entschloß, eine Ein- 1.25, 2.15 und 2.45, ab Groß- Lichterfelde- Dit 1.45, 2.05, 2.35 und abends 8 Uhr, bei Sturzner, eine außerordentliche mit gliederversammlung einzuberufen. Ferner fordern wir die richtung zu schaffen, die den Dienern der Kirche die Be- 8.05 nachts. Barteigenoffen auf, welche am 12. Januar noch gewillt sind, Wahl- vormundung der Tausende unehelicher Kinder abnehmen
arbeit zu verrichten, ihre Meldung an Genossen F. Saupe, Bahnhof wird. Straße 26, zu erstatten. ali Der Vorstand.
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Schönerlinde( Bezirk Bankow ). Dienstag, den 27. Dezember, Die amtlichen Wahlkarten zur Reichstagswahl. abends 8 Uhr, im Lokal von Sperlinsti: Deffentliche Reichstags= Der Magistrat hat in seiner gestrigen Situng beschlossen, wählerversammlung. Tagesordnung: Die Heldentaten der Junker dem Beschlusse der Stadtverordnetenversammlung und Pfaffen im verflossenen Reichstag. Referent: Genosse Jakobsen Ober- Schöneweide. Genossen! Sorgt für guten Be- Donnerstag, amtliche Wahlkarten den Reichstagswählern zu Jakobsen Ober- Schöneweide . Genossen! Gorgt für guten Bezustellen, nicht zuzustimmen in Rücksicht auf die Stürze der Die Agitationsfommission.
fuch.
Die Sammelvormundschaft für uneheliche Kinder.
In Berlin haben die Stadtverordneten in ihrer Tekten Sigung dem ihnen vorgelegten Antrag des Magistrats zu gestimmt, daß die Waisenverwaltung der Stadt eine Sammelvormundschaft für uneheliche Kinder schaffen und übernehmen foll. Mit diesem Beschluß kommt endlich auch für Berlin eine Einrichtung zu stande, die in mancher anderen Stadt schon feit längerer Zeit besteht und sich bewährt hat. Die Sammelvormundschaft, d. h. die berufsmäßige Führung einer größeren 3ahl von Einzelvormund schaften, wird geeigneten Beamten der aisenverwaltung übertragen, die als Vormünder für uneheliche Kinder dem Vormundschaftsgericht zur Verfügung gestellt werden. Der Wert dieser Einrichtung liegt darin, daß durch sie alle unehelichen Kinder einer organifierten Aufsicht unterstellt werden können und der Stadt die wünschenswerte und notwendige einheitliche Fürsorge für diese Kinder ermöglicht wird. Der Magistrat hatte seinem Antrag eine so ausführliche Begründung beigegeben, daß die Stadtverordneten wenig hinzuzufügen hatten und ohne lange Erörterung sich einverstanden erklärten. Eine Wiedergabe der grundlegenden Gesichtspunkte und einiger Einzelheiten der Drganisation dürfte für weitere Streise von Interesse sein.
Zeit. Unseres Erachtens hätte der Magistrat flug getan, aus sich heraus, ohne erst eine Anregung abzuwarten, einfach amt liche Starten zur Versendung zu bringen.
Sammellisten für den Reichsverband in städtischen Verwaltungs
bureaus.
berter Bauhof 2 Uhr, an Spanbau- West 2.25, ab Spandau
ab
Auf der Strede Berlin- Spandau endlich verfehren Sonderzüge West 2.50, an Berlin , Lehrter Bahnhof 3.15 nachts.
Die Buchhandlung Vorwärts, Lindenstr. 69, ist morgen Sonntag von 1 bis 4 Uhr geöffnet.
Geflüchtet. In die Betrügereien, die seinerzeit der Agent Keim gegen mehrere Tuchfabriken beging, die dabei um etwa eine Million geschädigt wurden, waren seinerzeit auch die Kaufleute Gebrüder H. und M. Salomon, Münzstr. 11, verwickelt, die gern die Abnehmer für die billigen Tuche waren. Gegen eine Kaution von 300 000 m. wurden sie damals auf freien Fuß gefekt, haben es aber jetzt, da der gerichtliche Termin immer näher rückt, vor. gezogen, ins Ausland zu flüchten.
Der
An eine stürmische Gerichtsverhandlung erinnert eine Ver Die Morgenpost" veröffentlicht folgende Buschrift:" Ich baftung, die gestern von der Kriminalpolizei vorgenommen wurde. möchte nicht unterlassen, darauf aufmerksam zu machen, daß am Den Schrecken Berlins bildete im Jahre 1905 eine Einbrecherbande, heutigen Tage in den städtischen Verwaltungsbureaus Listen des an deren Spize der 28 Jahre alte, aus Wien gebürtige Schloffer Reichsverbandes gegen die Sozialdemokratie" Ostar Reisegaft, genannt der schwarze Oskar und der Artisten- Willi zirkulieren, welche von dem Generalleutnant z. D. v. Liebert und standen. Vor Beginn der Straflammerfigung im großen Schwurs einem gewissen Bovenschen unterzeichnet sind und zur Einsendung gerichtsfaal fielen die 23 Angeklagten, die fich einer von dem anderen von Geldmitteln zu Wahlzweden an die Hauptstelle des oben verraten glaubten, übereinander her und prügelten sich, bis die und sie zur Ruhe brachten. genannten Verbandes auffordern. In dem Anschreiben zu der Gerichtsdiener einfchritten Liste, worin Geldbeträge gezeichnet werden sollen, wird gegen die Schwarze Dstar", der fast bei allen Wohnungs- und Geschäftsberhebende Agitation der millionenschweren Kassen der Sozial- einbrüchen in Berlin und Umgegend an der Spike gestanden hatte, demokratie" die Kaffe der„ vaterländisch gesinnten" Beamten mobil wurde zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach Verbüßung von gemacht. Die offenbar doch mit Genehmigung des Magistrats drei Jahren mußte er in eine Frrenanstalt gebracht werden. Zu stattfindende Verbreitung dieser Listen in den Bureaus bedeutet diesem Zwecke wurde er nach seiner österreichischen Heimat abeine brutale Vergewaltigung der Beamten, da es denselben fast un- geführt. Nachdem er dort wieder gefund geworden und auf freien möglich gemacht wird, sich auszuschließen, wo die Herren Chefs Fuß gefommen ist, machte er fich auf den Weg und wanderte nach Berlin zurück. Als er hier gestern antam und fein Geld mehr hatte, usw. bereits gezeichnet haben." berübte er einen Kollidiebstahl. Kaum aber hatte er seine Beute vom Rollwagen heruntergenommen, da wurde er verhaftet.
Was würde der Magistrat tun, wenn Listen für den Wahlfonds der Sozialdemokratie in den Bureaus zirkulierten?
Beim Ausschachten und Betonieren auf der Museumsinsel gab plötzlich die Spundwand am Kupfergraben nach. In einer Vierte!. stunde war der vorderste Schacht etwa 8-10 Meter hoch voll Waffer. Die Arbeiter mußten flüchten, um der Gefahr des Grtrintens zu entgehen. Durch Sandsäcke wurde in zwei Stunden der Damm hergestellt.
Ein tödlicher Unglücksfall ereignete fich gestern nachmittag auf
Für den Betriebsbahnhof der Nord- Süd- Bahn an der Müllerstraße hat die Stadt bekanntlich vor einiger Zeit die Grundstüde Müllerstr. 47 und 47a angetauft. Den Anlauf eines Teils von dem Grundstück Müllerstr. 51a hatte die Stadtverordnetenversammlung wegen des zu hohen Kaufpreises abgelehnt. Die Forderung für Der Gedanke einer berufsmäßigen Sammelvormundschaft diesen Grundstücsteil ist jetzt von 185 000 202. auf 120 000 M. erfür uneheliche Kinder geht davon aus, daß diese Kinder mäßigt. Außerdem ist das Grundstück Müllerstr. 49/ 49a der Stadt eines ganz besonderen Schutes bedürfen, für 507 000 M. angeboten worden. Der Magistrat hat beschlossen, dem Grundstück Sickingenstr. 71. Dort führt die Firma Boswau daß aber erfahrungsgemäß gerade hier der Einzel- beide Angebote anzunehmen; die Verkehrsdeputation ist dem Be- u. Knauer für die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft einen Neuban schluß beigetreten. Der Stadtverordnetenversammlung wird zur für deren Glühlampenfabrik aus. Von den dort beschäftigten bormund nur zu oft versagt. In einer Großstadt nächsten Sigung eine entsprechende Vorlage zugehen. In dieser Arbeitern trat nachmittags gegen 2, Uhr der 85 Jahre alte Ban wie Berlin , wo jährlich etwa 9000 Kinder außer der Ehe Vorlage beantragt der Magistrat auch das Einverständnis der Ver- arbeiter Johann Napieralla aus der Beuffelstr. 23, als er auf einer geboren werden, macht schon die Herbeischaffung einer hin- fammlung zur Enteignung je eines Teils von den Grundstücken Bohle in der Höhe des zweiten Stockwerks ging, fehl und stürzte in reichenden Zahl geeigneter Vormünder für diese Kinder sehr Müllerstr. 49b/ 50 und Türfenstraße Ede Edinburger Straße, da erhebliche Schwierigkeiten. Nicht selten erweist der endlich in in beiden Fällen die Forderungen der Eigentümer underhältnis. Die Tiefe. Ein sofort hinzugerufener Arzt fonnte nur noch den fein Amt eingesetzte Vormund sich als unfähig, seine Aufgabe mäßig hoch sind. Außer den genannten Grundstücken werden nur Tod des Arbeiters feststellen, der sich bei dem Sturz das Genid gezu erfüllen. Dit fehlen ihm die Kenntnisse, die nötig sind, noch zwei Grundstücke des Erziehungsvereins Zum grünen Hause" brochen hatte. Die Leiche wurde nach dem Schauhause gebracht. um gegen pflichtvergessene Väter unehelicher Kinder die gebraucht, wegen welcher die Verhandlungen ein günstiges Ergebnis erwarten lassen. Alimentationsprozesse zu führen und die Vollstreckung von ... Urteilen zu betreiben. Auch die Sorge für das förperliche Gedeihen Gedeihen der Kinder verlangt gerade in den Der Magistrat hat in seiner gestrigen Sigung beschlossen, vom ersten Lebensmonaten eine so eindringende Fürsorge, 1. April 1912 ab denjenigen Bureau assistenten, welche wie sie unter den besonderen Verhältnissen einer aus nach einer zwölfjährigen Dienstzeit in die siebente Gehaltsstufe der gedehnten Großstadt nur sel- en jemand zu gewähren ver- Besoldungsordnung( 3700 M.) eintreten, die Amtsbezeichnung mag. Dazu fommt, daß bis zum Beginn der Amtstätigkeit Bureausetretär beizulegen. Die bisherigen Magistrats. meist eine beträchtliche Zeit verstreicht, sekretäre erhalten die Amtsbezeichnung Stadtfekretäre Schlächtergeselle Hermann Thaegen, ein schon wiederholt bestrafter Ein ungewöhnlich dreister Fuhrwerksdieb ist der 28 Jahre alte des Vormundes während gerade die ersten Lebensmonate wie für die Gesund- 12 Dienstjahren in die siebente Gehaltsstufe( 4000 m.) einrüden, Mensch, der sich ohne Wohnung in Berlin umhertrieb. Nachdem Ferner soll den bisherigen Stadt bauassistenten, die nach heit des unehelichen Säuglings, so auch für die Verfolgung die Amtsbezeichnung Baujet retäre und den Vermessungs- es ihm im Oktober d. J. gelungen war, einem Spediteur in Tempel. des Unterhaltsanspruches von ausschlaggebender Bedeutung assistenten, bie nach zwölfjähriger Dienstzeit als solche in die Ge- hof ein Gespann zu stehlen und das Pferd vorteilhaft zu verkaufen, sind. Durch eine Sammelvormundschaft, für die die Waisenhaltsstufe von 3900 M. eintreten, die Amtsbezeichnung Berhielt er sich eine Zeitlang verborgen und lauerte aus seinem Ver verwaltung geeignete Beamte bereit hält, soll in jedem Falle in essungssetretär beigelegt werden. die schleunigste Beschaffung eines leistungsfähigen Vormundes ermöglicht werden.
Schon im März 1907 gab es im Deutschen Reiche 145 Sammel vormundschaften mit vielen Tausenden von Mündeln, und seitdem ist ihre Zahl ständig gewachsen. Große Erfolge seien, sagt die Begründung, mit der Sammelborniundschaft z. B. in Dortmund , Straßburg , Halle, Köln , Charlottenburg erzielt worden. In Berlin soll diese Vormundschaft in der Regel nur bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres dauern, worauf dann der Berufsvormund durch einen neu zu bestellenden Einzelvormd ersetzt werden soll, der von dem örtlich zuständigen Gemeindewaisenrat vorzuschlagen ist. Die Organisation der Sammelvormundschaft, die am 1. April 1912 in Kraft treten und allen von da an in Berlin geborenen unehelichen Kindern zugute fommen foll, ist so gedacht, daß ein städtisches Vormundschaftsamt unter juristischer Oberleitung gebildet wird, bei dem anfangs zwei, später mehrere Beamte die Vormundschaften führen. Nachrichten über die Geburt unehelicher Kinder werden dem Vormundschaftsamt bon den Standesämtern übermittelt, und es wird dann sofort geprüft, in welchen Fällen die Sammelvormundschaft einzutreten hat. Die nötigen Recherchen über die unverehelichte Mutter werden ausgeführt von Fürsorgefchwestern der Säuglingsfürsorgestellen, was als besonders vorteilhaft angesehen wird, weil dabei auch sogleich durch sachverständigen Rat eine gesundheitliche Fürsorge für das uneheliche Kind eingeleitet werden famn. Die Säuglingsfürsorgestellen der Stadt sollen überhaupt als Grundlage für die Führung der Sammelvormundschaft dienen, da sie ein in der Säuglingspflege und Säuglingsüberwachung vorgebildetes Personal besigen. Der die Vormundschaft führende Beamte wird fraft seines Amtes alle seine Mündel unter die Dbhut der Säuglingsfürsorgestellen bringen, damit durch diese das körperliche Gedeihen des Kindes überwacht werden kann.
Aus der Magistratssigung.
Der Fall Lüdice und der Magiftrat. Gegen die amtliche Darstellung des Magistrats über die Kon trolleinrichtungen im städtischen Steuerbureau wendet sich der Verlagsbuchhändler Hillger, der in dem Prozeß Lüdide Obmann der Geschworenen war. Herr Hillger schreibt u. a.:
Ich habe der Gerichtssigung als Geschworener beigewohnt und muß feststellen, daß ich aus der ganzen Verhandlung einen anderen Eindruck habe, als ihn diese amtliche Darstellung hier wiedergibt. Es steht für mich fest, daß die fortgefekten Unterschlagungen unmöglich gewesen wären, wäre die nötige Kontrolle vorhanden gewesen, und es ist bedauer: lich, daß die städtischen Behörden aus diesem Vorkommnis nicht dieselbe Lehre ziehen, wie sie die preußische Eisenbahnbehörde aus der wenige Tage zurückliegenden Berhandlung gegen den unget ten Beamten auf dem Görlitzer Bahnhof gezogen hat. Die Eisenbahnbehörde hat eine Fülle von neuen Kontrollmaß regeln eingerichtet, als die Mängel des alten Systems sich durch die Unterschlagungen fundgaben. Die städtischen Behörden geben zwar auch zu, eine noch größere Kontrolle eingerichtet zu haben. Der allgemeine Eindruck war aber, daß bisher eine Kontrolle im faufmännischen Sinne für diese Auszahlungen überhaupt nicht bestand, und nur diesem Eindruck hat Herr Dr. Schwind Ausbrud gegeben. Man bedenke doch, daß der Bureauassistent Gelder zurüdzahlen ließ über das Konto Wertzuwachssteuer" von voll ständig fingierten Konten.
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In der Wohnung der Herrschaft erhängt hat sich das 36 Jahre alte Dienstmädchen Anna Wuller, das aus Pofen stammt und in der Invalidenstr. 111 in Stellung war. Das Mädchen hielt sich sehr für sich und sprach fast mit niemand. Als der Hausherr gestern abend um 11% Uhr heimkehrte und zu seiner Verwunderung in der Küche noch Licht fah fand er es dort tot auf. Es hatte sich mit einer Leine an einem eingebauten Verschlag erhängt. Was ca dazu veranlagt hat, weiß niemand.
fted auf neue Gelegenheiten. Als sich auf der Straße nichts fand, brach er in der vorlegten Nacht furzerhand bei seinem früheren Meister am Weidenweg 42 ein, holte ein Pferd aus dem Stall, ſchirrte es an, spannte es vor einem Wagen und fuhr unbehindert bom Hofe, ohne daß der Meister, der auf dem Grundstück wohnt, etwas merkte. Früh morgens lenkte er sein Gespann nach der Großmarkthalle am Bahnhof Alexanderplatz , stellte es dreist neben den anderen Schlächterwagen auf und wartete auf eine Gelegen. heit, iezt auch noch billiges" Fleisch zu bekommen. Auch diese ichlächtermeisters einen Augenblid unbeaufsichtigt war, lud Thaegen fand sich bald. Als der neben ihm stehende Wagen eines Großrasch einen Teil der Ladung auf seinen gestohlenen Wagen über und fuhr davon. Gleich darauf kam der Gefelle des Bestohlenen aus der Halle heraus und merkte den Diebstahl. Es fiel ihm auf, daß sein Nebenmann seinen Platz schon verlassen hatte, und er sah ihn noch gerade davonjahren. Schleunigst fette er ihm nach, holte ihn ein, zog ihn, nachdem er sein Fleisch erkannt hatte, vom Bock herunter, gab ihm eine Tracht Prügel und brachte ihn dann mit dem Fuhrwerk nach dem Polizeipräsidium. Hier legte sich der Ertappte einen falschen Namen bei. Ertappte einen falschen Namen bei. Der Erkennungsdienst aber entlarvte ihn bald als den lange gesuchten gewerbsmäßigen Fuhrwerksdieb Hermann Thaegen, der sich denn jetzt auch zu seinem richtigen Namen bekannte. Wie er angab, hatte er den Plan gehabt, mit dem gestohlenen Fuhrwert die Marktpläge in der Umgebung Berlins aufzusuchen und sich jedesmal auch die Ware dazu zu stehlen. Der erste Versuch wäre ihm auch gelungen, wenn der Geselle auch nur cinige Minuten später gekommen wäre.- Einem anderen Schlächtermeister wurde das Fuhrwert, das für 1100 M. Fleisch geladen hatte, vom Schlachthof weggestohlen. Pferd und Wagen fand man später in der Lehrter Straße herrenlos wieder. meistern Nachforschungen angestellt, jedoch ohne Erfolg. Endlich Nach dem Verbleib des Fleisches wurden bei mehreren Schlächterhorststraße in dem Verschlag eines Schlächtermeisters. Dieser hatte, wie die weiteren Grmittelungen ergaben, das Fleisch von einem Straßenhändler Krummom erhalten, der ihn gebeten hatte, es für ihn aufzubewahren. Krummow, ein schon mehrfach be strafter Mann, der auch schon in Dalldorf gewesen ist, fagt wieder, er habe es von einem Manne, den er nur den Vornamen Richard nach kenne, zum Verkauf übernommen. Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß Krummow das Fuhrwerk mit der Ladung ge. stohlen hat.
Es ist bewiesen, daß keiner der Namen, über welche die Nüdzahlungen erfolgten, überhaupt in den Büchern des Magistrats existierte. Der Bureauassistent hat mit ganz beliebigen, ihm gerade passend erscheinenden Namen die Formulare ausgefüllt, und die Zahlung ist erfolgt. c3 fand man die gestohlene Ladung in der Kühlhalle in der ScharnIch glaube, es ist die Ueberzeugung aller Prozeßbeteiligten, auch des Lüdice selbst, daß diese Unterschlagungen unmöglich gewesen wären, wenn überhaupt eine Kontrolle eingerichtet wäre. Der Fehler, den die städtischen Behörden gemacht haben, liegt nämlich darin, daß die ausgefüllten Formulare nach er folgter Zahlung wieder in dasselbe Bureau zurückgehen, von dem sie ausgegangen sind, so daß Lüdicke diese corpora delicti vernichten fonnte, während eine sehr einfache Kontrolle dadurch möglich gewesen wäre, daß diese Formulare, sobald die Zahlungen geleistet wurden, in ein ganz anderes Bureau übergingen, in dem sich vielleicht die Akten gerade dieser in Frage kommenden Häuser oder die Kontenführung der Stadt Berlin befanden."
Unglüdliche Liebe hat den 31 Jahre alten Buchhalter Albert Langebecker aus der Prikwalter Straße in den Tod getrieben. Der Mann unterhielt Beziehungen zu der Tochter eines hiesigen Pastors, die von den Eltern des Mädchens nicht gebilligt wurden.
Es wird darauf gerechnet, daß im ersten Jahr etwa 5000 Kinder unter die Sanmielvormundschaft kommen werden, und daß mit dem sechsten Jahr ihres Bestehens die Zahl von 20 J00 Mündeln erreicht sein wird, die dann sich ständig. etwa auf dieser Höhe halten dürfte. Die Waisenver- Zur Bewältigung des Verkehrs in der Silvesternacht wird. wie waltung erhofft von der Sammelvormundschaft, deren die Segl. Eisenbahndirektion Berlin bekannt macht, auf dem Nord- Trotz entschiedener Absage gab Langebecker seine Hoffnung, seine Sosten im ersten Jahr auf zunächst 100 000 M. geschätzt und Südring, sowie auf der Strecke Stadtbahn- Nieder- Schöneweide Auserforene doch noch heimführen zu können, nicht auf, nachdem werden, eine Besserung der wirtschaftlichen Jobannistal halbstündiger, auf der Strecke Stadtbahn- Ertner und er einmal sie selbst gewonnen hatte. Seit einem halben Jahre Lage der unehelichen Rinder und ihrer Nieder- Schöneweide- Johamistal- Grünau einstündiger Betrieb bis kämpfte er um die Einwilligung der Eltern. Diese griffen zweimal zwei Mütter, eine gesundheitliche und erziehliche ci und brei Uhr nachts aufrecht erhalten. Auf der Stadtbahn zu dem Mittel einer Trennung, um den Mann vielleicht dadurch Förderung für die Kinder und in der wei- zwischen Grunewald und Stralau- Rummelsburg werden sich die Züge anderen Sinnes zu machen. Aber auch das half nichts. Jedesmal bis drei lhe nachts ab Wahnhof Friedrichstraße in Abständen von ermittelte Langebecker den Aufenthalt des Mädchens, einmal in Entwickelung eine fühlbare Entlastung der öffent- fünf bis zehn Minuten folgen. Bahlreiche Sonderzüge werden auf München und dann in Nürnberg , und zwang so die Eltern, es lichen Kranken- und Armenpflege. Wir begrüßen es mit dem Nord- und Südringe und auf der Stadtbahn verkehren. Ueber wieder zu sich zu nehmen. In Verzweiflung geriet er, als die Freude, daß endlich auch Berlin diesen Schritt diesen Schritt bor legtere geht der letzte Bug ab Stralau- Nummelsburg 3,02 nats! Schwester seiner Auserwählten ihm erklärte, er solle sich gar keine
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