Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Ur. 223.
Parteinachrichten.
Unser Parteigenosse Th. von Wächter aus Stuttgart theilt uns in einer Buschrift mit, daß er Ende September oder Anfang Oktober nach Berlin gehe und auf der Reise hierher gerne bereit sei, unterwegs einige Parteivorträge zu halten, wenn Sies gewünscht werde. Falls also die Parteigenossen Versammlungen mit Herrn von Wächter als Referenten abzuhalten beabsichtigen, so mögen fie fich möglichst bald an seine Adresse: Stuttgart , Schwabstr. 53, wenden.
=
-
-
Freitag. den 22. September 1893.
10. Jahrg.
lich schon gegen solche Reichstagswähler geschieht, die er im genommen worden. Dieselben Bezirke sind schon 1890 von " Verdacht" hat, sozialdemokratisch gestimmt zu haben. Nein, der Epidemie betroffen worden. Man hielt die Stralauer solche Opfer ist das erbärmlichste aller Wahlsysteme" nicht Wasserwerke für die Ursache; die vorgenommenen Untersuchungen werth. Aber abgesehen davon würde die Sozialdemokratie durch haben ergeben, daß die Filtration dort nicht zuverlässig ist, die Betheiligung an den preußischen Wahlen thatsächlich nur der jetzige Wiederkehr der Epidemie beweist, daß thatsächlich die liberalen Bourgeoisie einen Dienst erweisen. Und dazu ist unsere Stralauer Wasserwerke die Schuld tragen. Müssen wir da nicht Partei nicht zu haben! den Bau der Müggelwerke derart beschleunigen, daß deren Eröffnung schon in der nächsten Woche ermöglicht wird? Ich verlange von den städtischen Behörden, daß die Stralauer Wasserwerke so bald als möglich geschlossen werden und die Zahl der Arbeiter auf den Müggelwerken so vermehrt wird, daß dieselben in türzester Frist fertig gestellt werden können.
*
Todtenliste der Partei. In Freiberg sind zwei brave Genossen, Otto Küchenmeister und Oswald Backer, dieser Tage gestorben. Beide haben stets für die Interessen der Partei gewirkt.
#
Polizeiliches, Gerichtliches 2c.
Genosse Haus Block, Redakteur der Rhein.- westfäl. ArStadtrath Straßmann nimmt auf den oben erwähnten beiter- Zeitung", ist einer Privatdepesche zufolge gestern in Leipzig Brief des Gesundheitsamts Bezug und bemerkt außerdem dem wegen Caprivi Beleidigung verhaftet worden. - Genosse Dr. Diedrich von der Rheinisch- Westfälischen Vorredner, daß es sich nicht um Rieselwasser, sondern höchstens Wenn wir nicht irren, war Genosse Block zu den Neferve- Arbeiterzeitung", der zur Zeit eine Gefängnißstraße von um Drainwasser handeln kann. Wo feine Reime vorhanden sind, übungen einberufen und ist jetzt behufs Heilung eines älteren 8 Monaten verbüßt, stand am Mittwoch wegen der Kreide- kann man auch dem Waffer keine Schuld an den aufgetretenen Leidens nach Leipzig gegangen. Daß der„ Neue Kurs " nun auch Wurst- Geschichte, in der bekanntlich die katholische wie auch die Erkrankungsfällen zuweisen. Auch daß die Spree verseucht sei, müſſe noch in den Reichskanzler- Strafantrags- Formularen in die Ge- evangelische Geistlichkeit die Hilfe des Staatsanwalts angerufen entschieden in Abrede gestellt werden. Das Institut für Infektionskrantleiſe des alten Kurses einhumpelt, gehört zur Vollendung des hat, vor den Schranken des Landgerichts Dortmund . In der heiten habe auch im Stralauer Wasser keine Cholerafeime gefunden, Bildes, das dadurch freilich nicht schöner wird. Und daß das Verhandlung stellte es sich bei Verlesung der kommissarischen( Hört! Hört!) obwohl die ursprüngliche Filtrationsgeschwindig fürchterliche Verbrechen der Kanzlerbeleidigung vorweg viel: Vernehmungen heraus, daß ein Kaplan Frante in Rückers bei feit bis unter die Hälfte herabgesetzt worden sei, um gründlich leicht sogar ehe noch der Strafantrag gestellt ist! schon mit Glatz den eigenthümlichen Vergleich in einer Versammlung ge- untersuchen zu können und um alle menschenmögliche Vorsicht Untersuchungshaft gebüßt werden muß, ist bei der Promptheit braucht hat, wer sich keine Wurst kaufen könne, der könne fich anzuwenden. Redner bittet die Versammlung, den städtischen der rheinisch- westfälischen Justiz selbstverständlich. Schienenflicker ja eine solche mit Kreide auf den Tisch malen und dann bei Wafferwerken das Vertrauen zu bewahren, welches sie ihnen Baare und die Bochumer Steuerhinterzieher sind lebendige jedem Bissen Brot etwas von der Kreidewurst wegwischen. Mehrere bisher geschenkt habe. Beispiele, daneben auch die Bergarbeiterführer anläßlich des Beugen hatten die Aeußerung jedoch so aufgefaßt, daß der Stadtv. Spinola bestreitet ebenfalls, daß von einer Ver letten Streits. Kaplan eine derartige Denkweise den sozialdemokratischen seuchung der Spree die Rede sein könne, und protestirt dagegen, Agitatoren, insbesondere Herrn Kühn in Langenbielau nachgesagt daß man von Rieselwasser verlange, es solle gutes Trinkwasser habe. Während der Vertheidiger für Freisprechung eintrat, werden. Wer so thöricht oder leichtsinnig sei, es als solches zu beantragte der Staatsanwalt zuerst drei und im weiteren Ver- trinken, der dürfe sich nicht wundern, wenn er den Typhus belauf der Verhandlung sogar vier Monat Gefängniß. Der tomme. Wenn die Aufsichtsbehörde zulasse, daß bei NothausGerichtshof erkannte nach längerer Berathung auf zwei Monate läffen das ungereinigte Wasser in die Spree geht, so könne sehr Gefängniß und die üblichen Nebenstrafen. Eine vor demselben wohl hier und da einmal ein Bazillus vorkommen, der nicht Gericht eröffnete Hauptverhandlung gegen den späteren Redakteur gleich todt geschlagen werde. Rieselwasser sei aber eben kein der Rheinisch- Westfälischen Arbeiter- Zeitung", Genossen Voigt, Trinkwasser, und darum habe der Amtsvorsteher von Pankow wurde vertagt, da der Vertheidiger erst zwei Tage vor der Ver- mit Recht vor seinem Genuß gewarnt. handlung die Ladung zum Termin erhalten hatte.
Die Parteikonferenz für den Wahlkreis- Jüterbogk- Lucken walde- Bauch- Belzig findet nicht in Beelitz , sondern in Löwendorf bei Trebbin , Station Trebbin , Sonntag Vormittag 11 Uhr, im„ Gasthof zur Sonne" statt. Grund: Der Wirth in Beelitz hat sein Lokal verweigert.
.
Kommunales.
Stadtverordneten- Versammlung. Sigung vom Donnerstag, den 21. September, Nachmittags 5 Uhr.
Vorsteher Dr. Langerhans eröffnet die Sigung mit der Mittheilung von dem Ableben des Stadtv. Köhne. Die Versammlung ehrt das Andenken des verstorbenen Mitgliedes in der üblichen Weise.
Bugegangen ist der Versammlung die Denkschrift der Arbeiter- Sanitätskommission über die Berliner Wohnungs verhältnisse.
=
Aus Frankfurt a. M. wird berichtet: Daß das arbeitende Volk das Andenken Derer in hohen Ehren hält, welche einst ihr Leben für Freiheit und Recht hoffnungsfreudig in die Schanze Stadtv. 3 adet: Die Herren rennen offene Thüren ein. schlugen, davon legte am vorigen Sonntag Vormittag der zahlHabe ich konstatirt oder nicht vielmehr die Polizei, daß die reiche Besuch der Gräber der Frankfurter September: Spree mit Cholera verseucht ist? Weßhalb find denn unsere gefallenen ein erhebendes Zeugniß ab. Jhr schlichtes Denkmal öffentlichen Badeanstalten geschlossen worden?( Oho! und Lärm). war mit einer stattlichen Reihe schöner Kränze geschmückt; alle Auf den Ausdruck kommt es nicht an;„ verseucht", heißt in diesem versehen mit großen, rothen Schleifen, welche die Widmungen der spendenden Körperschaften trugen. Obenan die Sozialdemokratische Falle, daß Kommabazillen in der Spree sind, und wenn ein Knabe, der am Nordhafen das Wasser der Spree trinkt, die Partei, fie brachte ihren Kranz den Opfern des ersten deutschen Parlaments" dar; den vom Bürgerthum verrathenen FreiheitsCholera bekommt, so ist das dafür der beste Beweis. Sie können ferner heute gedruckt in der deutschen medizinischen Wochenkämpfern" der Sozialdemokratische Verein zu Frankfurt . Ferner schrift lesen, daß durch direkten Genuß von Spreewasser der waren vertreten: Die Gewerkschaften von Frankfurt und Bockenheim Typhus erzeugt worden ist( Unterbrechungen), zu einer Zeit, wo mit den Worten: Ihr starbt für die Ehre des Volfes, wir werden die Badeanstalten noch nicht geschlossen waren. Wenn Herr weiter für sie kämpfen!" Die Metallarbeiter, die Holzarbeiter, Straßmann sagt, die Untersuchungen hätten das Vorhanden die Bildhauer, der Sozialdemokratische Verein zu Bockenheim , sein von Kommabazillen nicht ergeben und daraus schließt, die Hutmacher , Genossen in Westend . Den Rämpfern für Frei daß auch keine darin vorhanden sind, so wird kein anderer Sachheit und Recht!" hatten sozialdemokratische Frauen und Mädchen verständiger diesen Schluß mit ihm ziehen. Zu den Untersuchungen Frankfurts ihren Kranz gewidmet. Zum freien Wort die tühne wird jedesmal nur 1/20 Rubitzentimeter verwendet.( Zwischenruf: That!" lautete die Devise der Volksstimme". Auch einzelne Man kann doch nicht die ganze Spree untersuchen! Große Werkstätten hatten Kränze gesendet, ebenso die Anarchisten. So Heiterkeit.) So oft das Wasser auf Typhusbazillen untersucht feiern auf stillem Friedhofe die Arbeiter das Gedächtniß ihrer worden ist, ist das Ergebniß ein negatives gewesen, trotzdem es theueren Todten die Arbeiter allein; das satte Bürgerthum ganz sicher war, daß das Wasser der Uebertrager dieser Krank hat seine Väter und deren Opfer für immer vergessen. Durch eine der Versammlung am 27. Oftober 1892 überfandte heit sein mußte. Die Spree ist also nach wie vor mit Cholera 11 Uhr fanden sich die Gesinnungsgenossen, darunter viele Vorlage hatte der Magistrat um die Zustimmung zu seinem Vor- verfeucht gewesen und ist jetzt höchst wahrscheinlich mit Typhus Frauen und Mädchen im Meriansaale" ein. Nach einem haben ersucht, die zur Freilegung der Falckenstein- verseucht. Auch die Behauptung, daß die Filtration der Vortrage des Sängerbundes. Lassallia" schilderte vor dicht straße zwischen der Schlesischen Straße und der Oberbaumbrücke, Stralauer Werte so gut sei, daß keimfreies Wasser geliefert versammelter Menge Reichstags Abgeordneter Wilhelm sowie die zur Regulirung der Straße 60 erforderlichen Flächen und werde, ist vollständig aus der Luft gegriffen.( Oho!) Auch diese Schmidt, unter reichem Beifall den Barrikadenkampf vom das zur Verbreiterung der Schlesischen Straße erforderliche Behauptung wird kein Bakteriologe unterschreiben. 18. September des Jahres 1848 in Frankfurt a. M., seine Ur- Trennstück des Grundstücks Nr. 39/40 im Wege der Enteignung sachen und seine Bedeutung. Hieran reihte die Lassallia" die zu erwerben. Die Vorlage ist im November v. J. einem Aus begeisternden Lieder:" Auf! Brüder, auf! das Schwert zur schuffe überwiesen worden, seitdem aber unerledigt geblieben. Hand!" und auf allseitiges Verlangen Herwegh's :" Bet' und Nachdem der Magistrat die Vorlage unter dem alten Datum arbeit! ruft die Welt!" Ein dreifaches Hoch auf die inter - neuerdings vorgelegt hat, ist der betr. Ausschuß am 13. Sepnationale, revolutionäre völkerbefreiende Sozialdemokratie, sowie tember wieder zusammengetreten und hat beschlossen, der Verder allgemeine Gesang der ersten Strophe der Arbeitermarseillaise sammlung die Annahme des Magistratsvorschlages zu empfehlen, beschlossen die würdige Feier. da weitere Einigungsversuche aussichtslos seien, auch bereits einige Prozesse schwebten.
-
"
M
Um
In das Kuratorinm der Friedrich- Wilhelms- Anstalt für Arbeitsame wird an stelle des ausgeschiedenen Stadtv. 3 ie then der Stadtv. Bra fe gewählt.
Die Versammlung stimmt dem Ausschußantrage zu. Die Stadtvv. Meyer I, Schwalbe und Genossen haben am
ob derartige Erkrankungen infolge des Genusses von Rieselwasser konstatirt sind, event. in welchem Umfange?
Stadtrath Straßmann: Der Magistrat wird auf das Urtheil des Gesundheitsamtes und des Professors Koch mehr als auf das des Herrn Dr. Zadek geben dürfen, ohne daß ich damit dem legteren zu nahe treten will. Die Typhuserkrankungen haben allerdings in der letzten Zeit auffällig zugenommen. Mit dieser Angelegenheit hat sich schon der Magistrat beschäftigt; die Physiker haben aber erklärt, bis jetzt noch keinen Zusammenhang des Typhus mit dem Wasser konstatiren zu können und die Direktoren Fürbringer und Reuvers haben hiergegen keinen Widerspruch erhoben.
Die bekannte„ Hansfriedensbruch Affäre", so wird aus Elberfeld berichtet, wegen welcher acht unserer ParteiStadtv. Ha a ck: Die Müggelwerke find bereits fertig bis genossen, die bei Gelegenheit einer im vorigen Jahre unter- 8. d. M. folgenden Antrag eingereicht: auf Kleinigkeiten und werden am 1. Oktober vollständig in nommenen Agitationstour Wortwechsel mit dem Verwalter einer Der Amtsvorsteher von Pankow hat in der Bekannt- Thätigkeit treten. Die Stralauer Werke können deshalb aber doch nicht Ziegelei bei Barmen bekommen hatten, zu zwei Wochen Ge- machung vom 31. August dieses Jahres zufolge höherer geschlossen werden, weil die Menge des Wassers aus den Müggelfängniß verurtheilt wurden, ist nunmehr in letzter Instanz er- Anordnung vor dem Genuß von Rieselwasser und Tegeler Werken nicht hinreicht; wir müssen sie in Reſerve ledigt. Das Oberlandesgericht hat die von den Verurtheilten gewarnt, weil nach dem Genuß von Riefel halten. Da das Produkt der Stralauer Werte aber bereits auf eingelegte Revision verworfen. Die Sache war bekanntlich da wasser aus den Gräben der städtischen Rieselfelder wiederholt unter 30 000 Kubikmeter hat vermindert werden können, so können durch entstanden, daß dieselben den in reiner Knechtschaft sich Erkrankungen an Typhus vorgekommen sind. Die wir die Filtration so verlangsamen, daß das gelieferte Wasser befindenden Ziegelarbeitern einige aufklärende Schriften bringen Bersammlung ersucht den Magistrat um Auskunft: in der That allen Anforderungen der Hygiene entspricht. wollten, beim Betreten des zu der Ziegelei gehörenden, einStadtv. Singer: Die letzte Erklärung wird wohl viele gefriedigten Terrains aber von dem Verwalter zurückgewiesen Mitglieder mit Bedauern erfüllen, weil eine der Voraussetzungen und mit einem Revolver bedroht, von dem Sohn desselben mit für die Beschleunigung des Baues der Müggelwerke war, daß die Steinwürfen, die einen davon schwer verwundeten, bedacht In der Angelegenheit ist vom Reichs- Gesundheitsamt an den unglückseligen Stralauer Werke dann würden geschlossen werden worden. Die in solcher Weise thätlich Angegriffenen Magistrat ein Schreiben ergangen, in welchem das Amt den können. Auch in dieser Frage also beweist sich wieder einmal, glaubten, es bestehe in Deutschland ein Geses, welches Magistrat benachrichtigt, daß die bakteriologischen Untersuchungen daß für gewisse Anlagen in der städtischen Verwaltung derartiges wegen Mißhandlung bestrafe, und stellten deshalb von 70 Rieselwasser- und Drainwasser- Proben, welche im Laufe nicht der weite Blick vorhanden ist, der auch die Strafantrag. Sie hatten sich aber getäuscht, eine solche des Sommers an verschiedenen Stellen sowohl der nördlichen als zukünftige Entwickelung genügend in Betracht zieht. Wenn Gesetzesbestimmung besteht zwar, aber diese sollte nicht auf die südlichen Rieselgüter entnommen worden sind und während eines die Befürchtungen der Berliner wegen des Rieselwassers Mißhandler anwendbar sein. Der Strafantrag wurde zurück- Beitraumes von vier Monaten ununterbrochen fortgesetzt wurden, durch die Veröffentlichung im Kommunalblatt" beseitigt gewiesen, der Antragsteller aber, und mit ihm die von ihm als weder Typhus - noch Cholerabazillen aufgefunden worden sind. sein sollen, so wissen wir doch alle, ein wie geringer Theil der Beugen angegebenen Genossen, wegen Haussriedensbruchs an Der Magistrat hat dieses Schreiben im letzten Kommunal Bevölkerung das Kommunalblatt" lieft, und es bleibt immerhin getlagt und vom Schöffengericht zu einer Woche, auf die beider blatt veröffentlicht. Desgl. ift dem Magiftrat vom Vorsteher der ein Bruchtheil der Bevölkerung übrig, welcher freiwillig oder seitig eingelegte Berufung aber vom Landgericht zu zwei Wochen wissenschaftlichen Abtheilung des Instituts für Infektionstrant unfreiwillig das Riefelwasser trinkt. Das Publikum muß doch Gefängniß verurtheilt. Das Gericht stellte sich auf den Stand- heiten ein Schreiben zugegangen, worin mitgetheilt wird, daß gewarnt werden, und es ist durchaus wünschenswerth, hier vor punkt, daß der Verwalter die Vollmacht und damit das Recht feit Anfang August das Spreewaffer im ganzen Bereiche Berlins , der Oeffentlichkeit die Frage zu erörtern. Wollte der Magistrat gehabt habe, den Besuchenden überhaupt den Besuch der Ziegelei insbesondere aber auch an der Schöpfstelle der Stralauer Wasser- das Publikum beruhigen, so hätte er nicht das„ Kommunalblatt", arbeiter zu verbieten. Das Oberlandesgericht hat sich den Ansichten werke, durch das Institut einer öfter wiederholten bakteriologischen sondern die Anschlagsäulen benutzen sollen. Ich bitte, diese Andes Vorderrichters angeschlossen, mit der Bemerkung, daß, Kontrolle unterzogen worden sei, und daß diese Untersuchungen, regung wenigstens in Zukunft zu berücksichtigen. Aus diesem wenn den Arbeitern dadurch ein Nachtheil entstehe, sie ja das welche ausschließlich die etwaige Anwesenheit von Cholerabazillen Grunde scheint mir auch die Aufnahme der Ausführungen des Recht hätten auf zivilgerichtlichem Wege ihr Recht zu suchen. feststellen sollten, zum Glück bisher nirgend positive Resultate er Kollegen Badet nicht ganz die richtige gewesen zu sein, denn die Wir können gewiß stolz darauf sein, in einem„ buchstäblichen geben hätten. Publikation des Magistrats ist doch offenbar nicht in alle beRechtsstaat" zu leben. theiligten Kreise gedrungen. Die stattgehabte Diskussion erst wird zur Beruhigung der Bevölkerung beitragen.
.
Unfittliches. Von einem Mann, der entweder ein Heuchelfrite oder ein Esel war, wurde auf dem internationalen Kongreß gegen unmoralische Literatur zu Lausanne das Buch von Bebel " Die Frau und der Sozialismus" als unsittlich denunzirt. Hoffentlich gab es nicht viele solcher Geister auf diesem Kongreß, andernfalls wäre ernsthaft zu erwägen gewesen, ob man nicht gut gethan hätte, die ganze ehrbare Versammlung unter Sittenkontrolle zu stellen.
"
Stadtrath Straßmann: Die Bekanntmachung des Magistrats ist in den gelesensten Zeitungen und auch in den Kreisblättern der beiden Kreise Teltow und Nieder- Barnim veröffentlicht worden; ebenso sind die Angestellten der Rieselgüter vor dem Genuß des Drainwassers gewarnt worden.
Stadtv. Za det bleibt dabei stehen, daß die Typhusepidemie in den angeführten Bezirken auf das Stralauer Wasser zurückgeführt werden müsse, weil andere Gründe für diese Epidemie nicht existiren. Weiteren Verunreinigungen der Spree z. B. durch die Schiffer konnte doch durch Errichtung von Bedürfnißanstalten u. f. w. vorgebeugt werden. Aber nichts dergleichen ist geschehen. Damit ist der Gegenstand erledigt.
Die Antragsteller ziehen den Antrag, da sie durch die Publikation des Magistrats befriedigt sind, zurück. Stadtv. Dr. 3 adet nimmt ihn aber seinerseits wieder auf. Stadtv. 3adet: Die Frage, wie weit das Hineingelangen von Rieselwasser in das Spreewaffer an der in den letzten Wochen ausgebrochenen Typhus- Epidemie schuld ist, verdient die ernstlichste Prüfung. Das Rieselwasser läuft an zahlreichen Stellen in unsere Spree ein, darunter auch an Stellen, welche der Wasser- Entnahmestelle zu Stralau sehr benachbart sind, und es liegt sehr nahe, an einen solchen Einfluß dieses Riefelwassers zu denken. Die Spree ist thatsächlich verseucht mit Liberale Landtagswahl- Schmerzen. Zu der Entdeckung Typhusbazillen, das muß als sicher oder doch als sehr wahr der Nationalliberalen Korrespondenz", daß die Sozialdemokraten scheinlich angenommen werden. Gewiß wird die Spree auch an der öffentlichen Stimm- Abgabe wegen sich nicht an den anderen Stellen namentlich durch die Nothauslässe verunreinigt. preußischen Landtagswahlen betheiligen, bemerkt das Hamburger Wenn hieran auch nach einem billigen Witze des Stadtbauraths Echo" treffend: Wir haben in dieser Auslassung eine Offen- Hobrecht nicht die Stadt, sondern die Adjazenten schuld find, so Mit dem 31. März 1894 erlischt der städtischerseits mit den barung der denkbar niedrigsten nationalliberalen Gesinnungs - machen wir doch, so weit sind wir in der öffentlichen Gesund Unternehmern Tabbert und Nauck auf 6 Jahre abgeschlossene erbärmlichkeit vor uns. Das tönnte einem gewissen Ordnungs- heitspflege bereits gekommen, die Stadt für diese Vorkommnisse Vertrag, durch welchen den Genannten die Abfuhr des Janhagel wohl passen, wenn sozialdemokratische Arbeiter, Klein- verantwortlich. Wie kommt es, müssen wir fragen, daß jezt Straßentehrichts und des Schnees übertragen wurde. gewerbetreibende und Beamte zc. an der Komödie der preußischen ganze große Bezirke des Ostens ganz explosive Erkrankungen an Nach diesem Abkommen werden für die Kehrichtabfuhr jährlich Landtagswahlen sich betheiligten, um jenem Janhagel Anlaß zu Typhus aufweisen? In den letzten zwei bis drei Wochen sind im Ganzen 878 160 m., außerdem für jede Fuhre Schnee an geben, sie in brutaler Weise zu maßregeln, wie das ja bekannt- in einem einzigen Krankenhause achtzig Typhustrante auf- Tabbert 2,25, an Nauck 2,50 M. gezahlt. Die auf Uebernahme
"