fetne Drden und Ehrenzeichen übermittelt und den folgenden Brief beigefügt:
Zabris, 23. Dezember. ( Meldung der Petersburger TeleAuf ihren Veteranenartikel vom Montagabend teile ich Ihnen graphen- Agentur.) Der zwischen Anhängern der Konstitution und mit, daß es mir bis heute nicht gelungen ist, eine Unterstützung russischen Truppen am 21. d. M. begonnene Kampf nahm eine zu erlangen, trotz aller meiner Bemühungen. War stets ernste Wendung. Abgesehen von dem Feuer auf russische Zentrumsmann, sebe mich auf meine alten Tage ver- Patrouillen von den Dächern aus, machten die Fidai am Nach anlaßt, zu Ihrer Partei überzutreten, da Sie doch wenigstens mittag einen heftigen Angriff auf Bagitschemal, wo die russische die Interessen der Arbeiter und Veteranen vertreten, was man Abteilung steht, wurden jedoch von der Artillerie zurückgeschlagen. von den anderen Parteien nicht zu erwarten hat, besonders vom Die russische Solonie flüchtete sich in das Generalkonsulat. Am Zentrum nicht. Sie erhalten am 12. Januar meine Stimme. 22. d. M. früh begann die russische Artillerie die ununterbrochene Anbei sende ich Ihnen meine Drden und Ehrenzeichen ein, weil Beschießung der Zitadelle, wo die Hauptkräfte der Fidai stehen. sie mir heute zum Etel geworden sind. Von dem Kaiser- Vier Kompagnien zogen mit zwei Geschüßen kämpfend von dem Wilhelm- Orden lasse ich mir zum Andenken einen Pfeifendeckel Standort der russischen Abteilung nach dem Generalfonfulat und machen. Mit Gruß zurück und säuberten den Weg. ( folgt der Name). Unter den Drden und Ehrenzeichen, die dem mit Recht empörten alten Manne zum Efel geworden sind, befindet fich eine Medaille mit der Aufschrift:
Unfern tapfern Kriegern 1864.
Mittelstandspolitik!
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im
Heute tam es am Adschi- tschai, wo eine russische Kosakenabteilung das Direktionsgebäude an der Straße nach Läbris bewacht, zu einem Gefecht mit persischen Truppen.
Amerika.
glaubte man, baß der Hauptwiderstand von dem südwalisischen Scharfmacher Thomas ausginge, der über 40 000 Bergarbeiter gebietet.
Die Lage ist augenblidlich sehr ernst. Der Optimismus der bürgerlichen Presse hat sich als unbegründet erwiesen. Es hat sich erwiesen, daß die Minimallohnbewegung nicht von einer Handvoll Extremisten ausgeht, daß die Masse der Bergarbeiter hinter der Forderung steht. Denn die alten erfahrenen Beamten der Bergarbeiterorganisationen, die in den Verhandlungen mit den Unternehmern schon manche harte Nuß zu fnacken hatten und die den friedlichen Weg nicht leichthin aufgeben, würden keinen so folgenschweren Beschluß befürworten, wenn sie nicht sicher wären, daß fie die Masse der Mitglieder hinter sich haben. Und ihr Auftreten wird wiederum, wie die Erfahrung lehrt, die noch schwankenden Elemente bestimmen, für den Generalstreik einzutreten.
Theater.
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Neues Schauspielhaus. Heiligenwald. Lustspiel von Alfred Halm und Robert Saudet. In der Försterei von Heiligen. wald hat sich eine leibhaftige Prinzessin, der das Treiben in dem Residenzstädtchen des heimatlichen, Duodezländchens einmal zu Liffabon, 22. Dezember. Gine amtliche Note besagt, daß öde wurde, als Fräulein Kretschmar einquartiert. Sie lernt ba der Oberst des 29. Infanterie- Regiments in Braga unter den einen Demokraten kennen, einen früheren Major, der durch seine Die Nederei von der Mittelstandspolitik durch die von allen Truppen Unbotmäßigkeit festgestellt und einige Soldaten, die aus oppofitionellen, sich bis zu Angriffen auf die Zivilliste steigernden bürgerlichen Parteien betriebene Biersteuerpragis wird am besten Allemtejos in sein Regiment versetzt worden waren, bestraft habe. Bandtagsreden alle Gutgesinnten tief empört hat. Nach munteren durch die nachfolgenden Angaben beleuchtet. Bis zum Jahre 1909 Diese hätten sich offen gegen ihn aufgelehnt, und er sei bei dem Neckereien folgt eine mit recht fatalen. Sentiments geschminkte waren die Hausbrauereien zur Bereitung des Haustrunkes steuerfrei. Versuche, die Ordnung wieder herzustellen, durch einen Schuß in Szene, in der die Herrschaften sich ihre geistige Bedeutung attestieren. Nach ein paar romantischen Tiraden seiner Partnerin bricht dieser Das Gesetz vom 15. Juli 1909 unterwarf auch diese Brauereien den Bauch verwundet worden. 39 Soldaten seien verhaftet; Kämpe des Fortschritts bewundernd in die Worte aus: Ja wer so einem Steuerzwang von 4 M. pro Doppelzentner Braustoffe, fofern es herrscht jetzt wieder vollständige Ruhe. Politik aus einem großen Herzen heraus treiben könnte ich die verwendete Menge 5 Doppelzentner nicht überstieg. Jm letteren glaube wahrhaftig, das ist es, was uns fehlt. Wir Politiker Fall galt für die Hausbrauereien die Steuerstala der gewerblichen samt unserer ganzen Verfassung bilden doch nur einen fleinen Brauereien. Im Jahre 1908 gab es im Bereiche der Norddeutschen Ersatz für eine wirkliche Versönlichkeit auf dem Throne. In so Brausteuergemeinschaft noch 23 950 Haustrunkbrauereien einsichtsvoll manierliche Demokraten tönnen sich auch PrinzessinnenWie unser Parteiblatt in San Francisco berichtet, wurde seelen verlieben. Ge tommt jedoch nur zu einem Ausse. Denn Jahre 1910 nur noch 9655. Aber auch die Zahl der übrigen bevor der entscheidenden Wahl von unseren Genoffen in muster- höhere Pflichten rufen. Da der Prinz, der Bruder des Fräuleins, triebenen Brauerrien ist sprunghaft zurückgegangen. 1908 waren gültiger Weise und im großen Stil gearbeitet. Unser Kampfblatt, feine Tiefseeforschungen der Krone vorzicht, wird sie den vorge deren noch 5270 vorhanden, im nächsten Jahre sant ihre Zahl" Coming Victory"( Der kommende Sieg), beschäftigt 40 sozialis fchriebenen Vetter Taffilo zum Gatten nehmen und durch Verauf 4573 und im Jahre 1910 zählte man nur noch 4329. Die stische Arbeiter täglich 24 Stunden in drei Schichten, hat 245 Haupt- mittelung dieses Strohmanns selbst regieren. Im übrigen enthält großindustrielle Entwickelung hat natürlich das Aufkommen der Groß- berteiler mit Gehilfen zur raschen Verteilung von 150 000 Grem- das Lustspiel, in dem, wie die Prinzessin, auch die anderen betriebe im Brauereigewerbe begünstigt, aber der scharfe Rückgang plaren, erscheint achtſeitig und ist imstande, 5 Stunden nach der Sommergäste des Försters fingierte Etiquetten tragen, recht amü der Brauereien ist zweifellos durch die Biersteuerpolitik beschleunigt Ausgabe in 125 000 Exemplaren auf dem Tische der Einwohner fante Beuvechslungen und Plaudereien. Ida Wüst ſpielte die worden. In dem Zeitraum bon 1891-1908 ist die Zahl der resolute Huschel, das Förstermädel, das sich von einem SchauspielerBrauereien im Durchschnitt jährlich um 200 zurückgegangen, in den zu liegen." unermüdlich war die Luft der Genossen an immer helden ein paar Augenblide den Kopf verdrehen läßt, um dann neuen Diskussionen. Aber jene Herren Advokaten, Prediger mit einem treuherzigen Studentlein vorlieb zu nehmen, mit Tezten zwei Jahren fielen aber 941 Brauereien dem Auf- und Tischredner hüten sich wohl, sich mit einem Tischler, Eisen- glänzendem Humor. Sehr flott waren auch Eugen Burg als faugungsprozeß zum Opfer. An der Vergrößerung sind nicht alle bahnarbeiter, Bergmann oder Telegraphisten zu meffen.... Und frazbürstiger Major und Tilly Waldegg als Prinzessin. Von Brauereien beteiligt, es wachsen vielmehr sehr schnell einige Riefen erst die Frauen! To frisch und so froh des neuen Stimmrechts, den übrigen sei nur noch Herr Biegel erwähnt, der den brillenbetriebe heraus. Weil sich oft mehrere Brauereien in einer Hand das ihnen die Sozialisten erkämpft. Sie lehren die neuen Wähle- tragenden gelehrten Prinzen ebenso diskret wie drollig skizzierte. befinden, reduziert sich in der Steuerſtatiſtik ihre Bahl von rinnen, wie man wählt in Räumen, die wie Wahllokale ausgestattet Das Publikum schien sich vortrefflich zu unterhalten und applau dierte äußerst lebhaft. Davon hatten 8946 einen Malzverbrauch von sind. Sie geben ihre Privatwohnungen zu Versammlungen her nur 5 bis 5000 Doppelzentnern, weitere 178 Betriebe, ver- und machen den Männern die Wahlliteratur streitig, die zu Tauarbeiteten je 5000 bis 10 000 Doppelzentner Malz, 98 verbrauchten fenden in die bescheidenen Wohnungen und auch in die Paläste je 10 000-20 000 Doppelzentner, 35 hatten einen Verbrauch von je Das Wahlergebnis, bei dem unser Kandidat, 20 000-40 000 Doppelzentner und 8 Betriebe verarbeiteten je über Genoffe Harriman, mit etwa 53 000 Stimmen gegen ungefähr 41 000 Doppelzentner Walz. Unter diesen 8 Großbetrieben befindet die doppelte Zahl der Gegner unterlag, hat nichts Entmuti sich 1 mit einem Verbrauch von 150 000 Doppelzentnern und 1, die gendes, wenn man bedenkt, wie mächtig die Gegner, Männer über 273 000 Doppelzentner Malz versteuern mußte. Von der und Frauen, durch das für sie erschreckende Ergebnis der Vorwahl 6,8 Millionen Doppelzeniner betragenden Gesamtmenge des Mal aufgerührt waren, und wie vor allem der zu Wahlzweden herbei berbrauches entfallen auf die 3946 Brauereien, die nur bis je geführte sensationelle Ausgang der MacNamara Affäre 5000 Doppelzentner verarbeiteten, zusammen 3,7 Millionen Doppel- wirken mußte.„ Diese Stimmen sind zielbewußt sozialis zeniner, auf die übrigen 314 Betriebe über 3 Millionen Doppelstische", sagt die" New Yorker Volkszeitung" mit Recht. Und zentner. Im laufenden Jahre haben sich wieder viele fleine Be- 1910 gab es erst 6000, bei der Urwahl 1911 20 000 Stimmen! triebe in die rettenden Arme großer Stonfurrenten gestürzt, oder mittlere Betriebe vereinigten sich zu einem Großunternehmen. Daß
4329 auf 4260.
strömt."
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Mufit.
dt.
Gba" heißt die jüngste Variante des Weibes mit den Schmachtlappen, das seit einiger Zeit im Mittelpunkt der Ope retten von Franz Lehár steht. Gestern( Sonnabend) bekamen hören. Diesmal ist sie das Pflegekind schlichter Fabrikarbeiter. wir sie im Neuen Operettentheater zu sehen und zu Der neue Chef macht sie verliebt; sie kann dem lockenden Glana eines tollen Festes in seinem Hause nicht widerstehen; die Rächer dringen ein, er gibt sie als seine Braut aus, erst entflieht sie dem Lügner, aber dann kommt der dritte Aft, und da werden sie wohl, während wir dies schreiben, ein wirkliches Baat. Die modernen Sensations- Wochenblätter sind so schlau, mit einem fachwissenschaftlichen Artikel zu beginnen, damit eine Ausrede für die Effektstücke da ist. Und unser Komponist beginnt sooder vielmehr die der Librettisten machen fann. Virtuos durch geführt, das Schmachten, das tut, als ob es feins wäre! Nur nicht genauer hinhören!
die Mittelstandspolitiker fich ihrer Taten noch rühmen, beweist, für Die Generalftreikbewegung der britischen Bergarbeiter. auiagen wissenschaftlich, damit er dann ungestört seine Sensation
wie dumm sie ihre Wähler halten.
Ungültigkeitserklärung der Wahl des Abgeordneten Wolf in Weißenburg .
Wie aus Kolmar ( Elsaß ) berichtet wird, hat das dortige OberLandesgericht heute die Wahl des liberalen Landtagsabgeordneten Albrecht Wolf für den Wahlkreis Weißenburg für ungültig erklärt, weil 13 Wähler gewählt haben, die zwar in die Wählerlisten eingetragen, aber fraft des Gesetzes von der Wahl ausgeschloffen waren. Der Gerichtshof ist somit in eine Nachprüfung der Wählers liste eingetreten, obwohl diese ordnungsgemäß abgeschlossen war, nachdem niemand von dem Rechtsmittel, binnen beſtimmter Frist gegen die Richtigkeit der Wäblerliste Einspruch zu erheben, Gebrauch gemacht hatte. Ein Rechtsmittel gegen die gerichtliche Entscheidung ist nicht vorgesehen, so daß eine Neuwahl stattzufinden hat.
Hallesche Polizeiniederlagen.
Aus Halle a. S. berichtet man uns: Die Niederlagen der Halleschen Polizei erfolgen jetzt Schlag auf Schlag. Die Eingriffe am Jugendtage wurden gerichtlich als ungefeßlich gestempelt. Das Oberverivaltungsgericht erklärte die Ueberwachungen der Mitgliederversammlungen des Metallarbeiterberbandes als gesetzwidrig, und jetzt hat nun auch der Regierungspräsident von Merseburg die Polizeiverwaltung wegen unberechtigter Auflösung einer Versammlung des sozialdemokratischen Vereins gerüffelt". Das Aufsehen erregende unberechtigte Eindringen der Polizei in geschlossene Mitgliederversammlungen des jozialdemokratischen Vereins ist bekannt und auch von dem Genossen Albrecht jüngst im Reichstage scharf kritisiert worden. Um die gesetzwidrigen Maßnahmen der Polizei vor ein Straf gericht zu ziehen, weigerten sich zwei Genossen, eine am 5. Oftober aufgelöste Versammlung zu verlassen. Es sollte in einer geschlossenen Mitgliederversammlung über die Stadtverordnetenwahlen beraten werden, und zwar auf Grund der Bestimmungen des Reichsvereinsgejetes ohne Beisein der Polizei. Die Polizei überwachte die Versammlung nicht bloß rechtswidrig, sondern löste sie auf und nahm die zwei Genossen, die sich weigerten, fest. Es erfolgte aber weder ein Strafmandat, noch eine Anklage gegen die Genossen. Auf die gegen die ungerechtfertigte Auflösung eingereichte Beschwerde hat nun aber der Regierungspräsident in Merseburg erklärt, daß er die Auflösung der Versammlung nach den angestellten Ermittelungen nicht als ausreichend begründet ansehe und der Polizeiverwaltung in Halle von dieser Auffassung Kenntnis gegeben habe.
Teheran , 23. Dezember. ( Meldung des Neuterschen Bureaus.) In russischen amtlichen Kreisen wird erklärt, daß die russische Regierung zwar aufrichtig wünsche, ihre Truppen so bald als möglich zurückzuziehen, daß aber eine augenblickliche Räumung nicht zugesagt werden könne. Bezüglich des Generalschahmeisters Shuster ist noch kein Schritt unternommen worden.
Die Situation in Teheran . Teheran , 22. Dezember. ( Meldung der Petersbuc ele: graphen- Agentur.) Generalschahmeister Shuster ist bereits von seiner Entlassung benachrichtigt morden. Morgen werden die Basare wieder geöffnet werden. Die Regierung ist durch die blutigen Ereignisse in Täbris und Rescht sehr beunruhigt. Sie hat an die Ortsbehörden und die Endschumen die Meldung von der Beendigung des Konflikts mit Rußland gefandt und ihnen die strenge Weisung erteilt, die Feindseligkeiten unverzüglich einzustellen, mit den russischen Konsuln in Verhandlung zu treten und die normale Lage wiederherzustellen. Verantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Inseratenteil verantw.:
London , 21. Dezember 1911.( Gig. Ber.)
Wie vorauszuschen war, nahm heute die Konferenz der Bergarbeiterföderation Großbritanniens den Antrag an, ihre Mitglieder au befragen, ob der Generalstreit zu erklären sei, um die Anerkennung des Minimallohnes durchzusehen. Auf der letzten Son ferenz im November wurde beschlossen, in Anbetracht der freundlichen Haltung der mittelenglischen Unternehmer die Verhandlungen fortzusetzen. Damals gaben die Schotten, die keinen bestimmten Auftrag erhalten hatten, den Ausschlag. Zu dieser Konferenz waren die schottischen Delegierten mit dem Mandat erschienen, für die Anwendung des Paragraphen 21 des Organisationsstatuts, der von dem Generalstreit handelt, ihre Stimmen abzugeben. Es war daher von vornherein klar, daß eine bedeutende Mehrheit für den Generalstreitbeschluß vorhanden war, selbst für den Fall, daß die unentschlossenen Elemente bei ihrer Ansicht beharren sollten. Am 18. Dezember hatten die mittelenglischen Unternehmer die Arbeiter aufgefordert, in den einzelnen Revieren weiter zu verhandeln. Aber die Arbeitervertreter scheinen zu der Ansicht gelangt zu sein, daß weitere lokale Verhandlungen zmedlos feien. Sie beschlossen daher auf der heutigen Konferenz, die Urabstimmung vornehmen zu lassen. Der Antrag ging von dem Erekutivkomitee der Bergarbeiterföderation selbst aus und wurde einstimmig angenommen. Die Abstimmung geschicht über folgende Frage:
Sind Sie dafür, daß die Kündigungen eingereicht werden, um das Prinzip eines Minimallohnes für jeden unterirdisch beschäftigten Mann oder Knaben in den Bergwerken Groß britanniens durchzuführen?"
Margarethe Röffner spielt die Titelrolle vorzüglich und hat so viel hübsche Stimme und richtige Töne, daß fie bei einer neuen Schulung im Gesang auch noch eine borzügliche Sängerin werden könnte.
Gewerkschaftliches fiche 2. Beilage.
Letzte Nachrichten.
Liebestragödie im Tiergarten.
SZ.
In der siebenten Abendstunde hat sich gestern im Tier. garten eine blutige Liebestragödie abgespielt. Aus verschmähter Liebe erschoß dort der 23jährige Kellner Paul Ostrowski, des in einem Hotel im Norden Berlins angestellt war, seine Geliebte die um drei Jahre ältere Büfettmamsell Olga Lohse, und richtete dann die Waffe gegen sich selbst. Während er auf der Stelle tot war, wurde das Mädchen so schwer verleßt, daß es auch kurze Zeit darauf in der Charité starb. Die Leichen wurden polizeilich be. schlagnahmt.
Die Spanier in Maroffo.
Melilla , 23. Dezember. ( W. T. B.) Eine Harla, die vor einem Monat Frieden gemacht hatte, überschritt neuerdings be. waffnet den Kertfluß. spanische Abteilungen schlugen sie aber in die Flucht. Die Harka hatte 18 Tote, auf seiten der Spanier wurden 7 Mann verwundet. Eine spanische Kolonne bei Sutel Jenus wies ebenfalls einen Angriff des Feindes zurüd, dem Bis fie empfindliche Verluste beibrachte. Von der Kolonne wurden sechs Mann verwundet.
Wer hat recht?
Für die Annahine des Generalstreitbeschlusses ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Die Abstimmung wird am 10., 11. und 12. Januar stattfinden. Am 16. Januar muß sich das Resultat der Abstimmung aus allen Revieren in Händen des Generalsekretärs Ashton befinden. Am 18. Januar wird eine Konferenz der Bergarbeiterföderation in Birmingham zusammentreten. dahin sollen alle Reviere ihre Forderungen an den Generalsekretär schicken, damit sie der, Exekutivausschuß vereinheitlichen und der Birminghamer Konferenz eine allgemein gefaßte Resolution unterRom, 23. Dezember. Die„ Agenzia Stefani" bezeichnet die breiten kann. Bekanntlich verlangen die britischen Bergarbeiter nicht einen einheitlichen Minimallohn für alle Untertagsarbeiter von Konstantinopel aus verbreitete Meldung, die Türken hätten ohne Rücksicht auf die verschiedenen Verhältnisse in den einzelnen 3 anzur von neuem besetzt und die Italiener bertrieben, Distrikten; man will lediglich vermeiden, daß sich die Forderungen als absolut falsch. nicht wesentlich voneinander untersch iden, wie es bisher der Fall war. In einigen Revieren hat man sich nicht streng an den Beschluß der Generalversammlung zu Southport gehalten und auch einen Minimallohn für die Obertagsarbeiter gefordert, deren Löhne erst nachher geregelt werden sollen.
aus
Buenos Aires , 23. Dezember. Beitungstelegramme Asuncion besagen, daß die Revolution Fortschritte mache. Die Regierung habe die Nationalgarde, die attiven wie die Reservisten, bon 17 bis 50 Jahren einberufen.
Schwerer Zusammenstoß auf der Münchener Straßenbahn. München , 23. Dezember. ( W. T. B.) Ein schwerer Straßen. bahnunfall hat sich heute nachmittag auf dem Rosenheimer Berg ereignet; es fuhren dort zwei Straßenbahnen auf einander. Der eine Wagen wurde umgeworfen. Elf Bersonen wurden verlegt, darunter fünf schwer.
Ein Ehepaar verbrannt.
Kommt die Zweidritteli hrheit zustande, woran man in gut unterrichteten Kreisen nicht zweifelt, so wird man mit dem Ausbruch des Streifs am 1. März rechnen müssen. Der entscheidende Faftor ist Südwales . Toct fann nur am ersten jedes Monats der Arbeitskontratt gefündigt werden; die Kündigungsfrist beträgt einen Monat. Die Südwaliser würden demnach am ersten Februar ihre Kündigung einreichen. Inzwischen werden wohl Versuche gemacht werden, zu einer Verständigung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu gelangen. Die Bergarbeiter werden diese Bestrebungen nach Kräften fördern. Das stichhaltigste Argument, das die Unternehmer bisher gegen die Minimallohnforterung ins Feld geführt haben, besteht in der Behauptung, daß sie den Arbeitern, Sie nicht willens oder unfähig seien, den Minimallohn zu verdienen, unmöglich einen Minimallohn zahlen fönnten. Die heutige Kon ferenz beschloß nun, dafür einzutreten, daß in jedem Revier Einrichtungen getroffen würden, wodurch die Lohnhöhe von Invaliden und alten Arbeit en festzusehen wäre. Man hört vielfach die Ansicht, daß sich die mittelenglischen Kohlenbesizer noch bereit erklären worden ist, daß auf der Konferenz der Unternehmer es gerade werden, den Minimal lohn zuzugestehen. Aber seitdem bekannt geNew York , 23. Dezember. ( W. T. B.) Jn Brooklyn find mittelenglische Arbeitgeber waren, die den Antrag stellten, die mehrere Häuserreihen niedergebrannt, wobei Forderungen der Arbeiter ohne Umstände abzuweisen, scheint diese Personen verlegt und eine getötet wurde. Der Sachschaden ist sehr Hoffnung wenig Berechtigung zu haben. Bis vor einigen Tagen bedeutend.