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Br. 302. 28. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Vonerstag, 28. Dezember 1912.

Partei- Angelegenheiten.

Frauenversammlungen

finden am 4. Januar in Berlin   und einer Reihe Vororten statt. Die Genossen werden gebeten, für recht guten Besuch diefer Agitationsversammlungen Propaganda zu machen.

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Bierter Wahlkreis. Am Freitag, den 29. Dezember, abends 7 1hr, findet eine Flugblattverbreitung statt. Wir ersuchen die Genoffen, alle zur Stelle zu sein. Der Vorstand.

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erscheinen.

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Wohnviertel mit geringen Straßenuntosten und zusammengelegten im ganzen 16 733 Säuglinge, tobon allerdings 3793 nicht länger Freiräumen schaffen. Das alles kann gewiß nicht von heute auf als eine Woche in ihr blieben. Die Gesamtzahl der Konful. morgen fertig werden; aber schon spürt man doch wenigstens tationen belief sich diesmal auf 152 706, das ergibt durch­allenthalben Anfäße. Mustergültige Anfänge solcher Art erstrebto schnittlich 9 tonfultationen pro Säugling, nicht mehr als im Vor­( auch der Wettbewerb, den Rigdorf für zwei neuerworbene Areale jahr. Die Recherche damen machten zu weiterer Raterteilung ausgeschrieben hatte, und der soeben erledigt wurde. 37 924 ausbesuche, das sind pro Säugling 2 bis 3 Besuche,

teiten. In unmittelbarer Nähe jener für das alte Rigdorf typi- prämien, die für Brustkinder den Müttern gezahlt wurden, Die Aufgabe war sehr klar und barg relativ wenig Schwierig wie im Vorjahr. Gemehrt hat sich der Gesamtbetrag der Still. schen Uebervölkerungsquartiere sollten ruhige Wohnviertel( Drei- bon 167 518 M. in 1909 auf 177 667 M. in 1910. Dagegen hat sich bis Vier- auch Zweizimmerwohnungen) ohne Quergebäude dis- gemindert die zu mäßigem Preis oder unentgeltlich, gelieferte Ge­Zweiter Wahlkreis. Heute Donnerstag, den 28. Dezember, poniert werden. Die vorhandenen umgrenzenden Friedhöfe waren famtmenge der Kindermilch von 231 464 Liter auf 209 182 abends 8 Uhr, findet in den Kreuzberg  - Festsälen, Kreuzbergstr. 48. für alle Zukunft als Freifläche zu erhalten; in den eigentlichen Biter, der Buttermilch von 5295 Biter auf 4863 Liter. Auch die eine öffentliche Wahlversammlung statt. Referent Emil Eichhorn  . Baugebieten mußten genügend Blabanlagen oder Grünstreifen von den eigenen Milchküchen gelieferten Tagesportionen trink Morgen Freitag, den 29. Dezember, abends 8 Uhr, findet in ausgespart bleiben. Im übrigen war den Bewerbern völlige Frei- fertiger Nahrung zu durchschnittlich je 6 Flaschen haben sich ver der Anhalter Ressource, Mödernstr. 114, eine öffentliche Wähler- heit gelassen; sie konnten niedrig oder hoch bauen, durften mindert, von 36 313 auf 33 429. Der Bericht sagt leider nicht, bersammlung statt. Referent Richard Fischer. Der Vorstand. Kafernen oder Einfamilienhäuser vorschlagen. Bei dem einen wieviel Müter diesmal an den Stillprämien beteiligt waren, so Dritter Wahlkreis. Heute Donnerstag, abends 7 Uhr, findet Teil war eine Verkehrsstraße, die in ihren Anfängen schon an- daß man nicht wissen kann, wie hoch diesmal die Stillprämie int für die Bezirke 236-244, 258-262, 265-267, 274 und 275 eine gebaut ist, zu berücksichtigen, bei dem zweiten eine für den Ver- Durchschnitt war. Diese Prämie wird nämlich feineswegs für Flugblattverbreitung statt zu den morgen abend in den Rittersälen", fehr sehr nüßliche, die beiden Begrenzungsstraßen verbindende sämtliche Brustkinder gezahlt, die den Säuglingsfürsorgestellen Ritterstraße 75, und im Dresdener Kafino", Dresdener Straße 96, Diagonale; doch blieben auch hier den Konkurrenten Aenderungs- zugeführt werden. Im Vorjahr, wo 8430 stillende Mütter an den stattfindenden Versammlungen. borschläge überlassen. Ueberblickt man die eingegangenen Ent- Prämien beteiligt waren, gab es durchschnittlich nur 19,85 M. Das würfe, so findet man wiederum bestätigt, was uns einige der lez- ist der Unterſtüßungsbetrag nicht etwa pro Woche, sondern für die ten Wettbewerbe um Lösungen für Aufgaben des Städtebaues ganze Unterstützungsdauer; pro Woche stellt er sich auf nur 1,50 schon bewiesen: das Verständnis für das Wesentliche dieser sozialen bis 2 M. Architektonisierung nimmt zu. Auch diesmal ist der größte Teil Der Bericht ist diesmal überhaupt dürftiger als in früheren Schöneberg  . Heute Donnerstag, den 28. d. M., abends der vorgelegten Arbeiten eine Erfüllung der modernen Wohnungs- Jahren. Wir vermissen in ihm manches, was als Material zur 8 Uhr. finden in den Neuen Rathausfälen", Meininger Str. 8, hygiene und all jener Grundfäße, die den Schäden des Zusammen- Beurteilung der Tätigkeit und Leistungsfähigkeit der Säuglings­und in Deffs Festfälen, Hauptstr. 5/6, Voltsversammlungen statt. ballens in den Großstädten möglichste Linderung bringen. Der fürsorgestellen nicht zu entbehren ist. Bu billigen ist freilich, daß Die Genoffen A. Stadthagen und N. Küter referieren über: Tendenz nach wollen( abgesehen von einigen zurückgebliebenen die Angaben über die Sterblichkeit der in Obhut der Fürs Bollsberrat, Kriegsbege und Abrechnung!" ir Neigbrettschematikern) alle: strenge Regelung des Verkehrs, Siche forgestellen befindlichen Säuglinge endlich weggelaffen sind. Die ersuchen, für diese Bersammlungen zu agitieren und vollzählig zu rung der Wohnviertel und Pläße, Zusammenlegung des Grün- früheren Berichte hatten da ganz unsichere Zahlen in recht kritik­Der Vorstand. landes und dessen Einrichtung für den Spaziergang und das Spiel, loser Weise zugunsten der Säuglingsfürsorgestellen auszunuken Groß- Lichterfelde  . Freitag, den 29. d. Mts., abends 8%, Uhr, Buschneidung der Baublöde auf Randbebauung( meist nach den versucht. Daß die Säuglingssterblichkeit durch die Fürsorge­bei Erpel  , Berliner   Str. 129: Wichtige Mitgliederversammlung. Borschlägen von Eberstadt). Innerhalb dieses Niveaus hat nun stellen herabgemindert worden ist, kann als sicher angenommen Der Vorstand. die Jury einigen Lösungen besondere Ehrung zugesprochen. Und werden. Aber ein zahlenmäßiger Nachweis ist nicht zu führen, Ober- Schöneweide. Am Sonntag, den 31. Dezember, von man muß sagen: mit Recht. Der erste Preis, den die Architekten und übrigens dürfte der heiße Sommer 1911 mit seiner wieder morgens 8 Uhr ab: Flugblattverbreitung von den bekannten Matthieu Bardenheuer und Heinz Becherer befamen, lobt eine erschreckend hohen Säuglingssterblichkeit manchem Optimisten zu Stellen aus. Die Bezirksleitung. Arbeit, die durch ein Minimum von Veränderungen des Gegebenen, denten gegeben haben. Bernau  . Sonnabend, den 30. Dezember, im Saale des Herrn durch sehr wenig Erdarbeiten, nicht nur das Zweckmäßige, auch Salzmann, Basdorfer Straße: Deffentliche Wählerversammlung. eine gefällige Zusammenfassung und Raumbildung erreicht. Der Tagesordnung: Die Reichstagswahlen und die bürgerlichen Parteien. rafieren) blieb gewahrt und wurde syftematisch ausgebaut; ein Tagesordnung: Die Reichstagswahlen und die bürgerlichen Parteien. vorhandene Baumbestand( den einige der Bewerber sehr töricht Referent: der Kandidat des Kreises Artur Stadthagen. größerer Plak wurde so disponiert, daß der Verkehr nicht darüber, fondern rechtwinklig von zwei Seiten vorbeigeleitet wurde, während Die verbleibenden Fronten zwar auch umfahrbar sind, aber doch der eigentlichen Birtulation entrüdt bleiben. Gin öffentliches Gebäude, das vorzusehen war, bekam durch die Vorlagerung einer gegliederten Brandpanik in einem Rinematographentheater. Freifläche die notwendige Würde. Die Niveauunterschiede des Terrains, die teilweise nicht unerheblich find, wurden geschickt be­nut, um ben das Stadtbild bereichernden Kontrast zwischen hoher und niedriger Bauweise zu verstärken. Für die einzelnen Straßen wurde Gesimsgleichheit und eine hintere Baufluchtlinie gefordert; die meisten Häuser werden bei geringer Tiefe zwei gleichartige Parallelfronten aufweisen und durch solche Form des geftredten Rechtedes dem Wohnungsgrundriß bedeutende Vorteile bringen. Wenn nun auch die einzelnen Vorschläge in ihrer Ganzheit noch der Durcharbeitung bedürfen, fo erweist diese Arbeit boch eine glüdliche Begabung der beiden Architekten. Daneben aber ver bienen auch die Lösungen zweiten und dritten Preises, Alexander Former und Bernoulli, Walter Köppen   und Dr. Keller, unsern Respett. Mit Recht darf man erwarten, daß der Rigdorfer Stadtbau­meister Siehe den Anregungen dieses Wettbewerbes ein trefflicher Erfüller fein wird. Er hat sich noch immer als ein fehr ver­ständiger, warm empfindender, ja begeisterter Organisator der großstädtischen Bauaufgaben erwiesen. Seine Planungen für den Störnerpart und die neue Badeanstalt, seine Absichten für die Neu­aufteilung der gegen Briz fich erftredenden Ortsteile laffen uns wedte, hoffen, daß Rigdorf ein städtebauliches Vorbild für Groß- Berlin

Berliner   Nachrichten.

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Weihnachtsbilanz.

Mit einem naffen und einem trockenen Auge schaute Petrus   auf den Groß- Berliner Weihnachtsfesttrubel herab. Die Wetterunken, die uns den Freudenfelch berefeln wollten, haben das Gras wieder nicht richtig wachsen gehört. Es gab wenigstens am Tage teinen Dauerregen, aber auch feinen an­heimelnden Weihnachtsschnee, feinen steifen Frost. Die nächt lichen Niederschläge, die das Straßenpflaster mäßig näßten, waren erträglich. Die Sonnenstrahlen, die für furze Augen­blicke durchbrachen, hätten ruhig etwas neugieriger fein dürfen. Also grüne Weihnacht" auf der ganzen Linie und ein Lüftchen, das trop der zur Schau getragenen funfelnagel neuen Belzgarnituren schon Frühlingssehnen Die narrende Natur hatte einen neuen Seiten werden wird! sprung riskiert. Ohne die fritischen Puppenstudien der

Von

Unter allen Umständen ist zu bedauern, daß das Jahr 1910 den Fürsorgestellen teinen weiteren Fortschritt ge wie schon gefagt, für 1912 eine sehr viel stärkere Inanspruchnahme bracht hat. Nach Einrichtung der Sammelvormundschaft darf man, der Säuglingsfürsorgestellen erwarten. Sie wird aber nur möglich sein, wenn die Säuglingsfürsorgestellen vermehrt werden.

Eine furchtbare Banik entstand am 2. Weihnachtsfeiertag abend gegen 7 Uhr bei einem kleinen Filmbrand in einem Kine­matographentheater in der Frankfurter Allee 153 im Osten Berlins  . In dem Gedränge, das sich in dem Zuschauerraum des Theaters entwidelte, wurden zwei Kinder im Alter von sechs und zehn Jahren erdrückt, während sieben weitere Kinder im Alter von fieben bis fünfzehn Jahren und eine ältere Frau mehr oder weniger verlegt wurden. Tot sind: der sechsjährige Sohn Paul des Arbeiters Benide aus der Wühlischstraße 57 in Rummelsburg   und die zehn Jahre alte Tochter Margarete des Fabrikarbeiters Mahan aus der Petersburger Straße 5. Beide Kinder hatten den Erstickungs­tod erlitten; äußere Verlegungen waren nicht festzustellen. Der Erftidungstod war durch Quetschungen des ganzen Körpers herbei­geführt worden. Die Leichen wurden einstweilen nach der Unfall­station in der Warschauer Straße geschafft. In derselben Unfall­station wurden außerdem vier Kinder verbunden, die bei der Banit station wurden außerdem vier Kinder verbunden, die bei der Banit zu schaden gekommen waren. Es sind: der sieben Jahre alte Sohn Erwin des Eisenbahnfchaffners Gerlach aus der Warschauer Straße 84( Sopfquetschungen, Nasenbluten), die zehn Jahre alte Tochter Frieda des Arbeiters Gottschalt aus der Liebigstraße 28 ( rechte Oberschenkelverlegung), der zwölf Jahre alte Sohn Rudolf Die Säuglingsfürsorge der Stadt Berlin  des Arbeiters Röpfe aus der Liebigstraße 47( Gesichtsverletzungen) Mädels auf der Straße und die Soldatenspielereien der männ- foll, wie wir bereits meldeten, vom April 1912 ab erweitert werden und die fünfzehn Jahre alte Tochter Anna des Fuhrmanns Hoff­lichen Jugend sah er beinahe österlich aus. Das ging leider burch eine von Beamten der Waisenverwaltung zu übernehmende mann aus der Möllendorffstraße 82 zu Lichtenberg  ( schwerer der Sportswelt gewaltig gegen den Weihnachtsstrich. Schlitt. Sammelbormundschaft für uneheliche Kinder. schuhe, Rodelschlitten und hunderterlei andere hübsche Sport dieser Einrichtung wird erwartet, daß fie auch zu einer lebhafteren Nerbenchoc). Diese vier Verletzten konnten nach der Behandlung artifel haben einstweilen noch ihren Beruf verfehlt. Schade Inanspruchnahme der Säuglingsfürsorgestellen führen wird, die auf der Unfallstation in die Wohnungen ihrer Eltern entlassen darum! Es ist doch eine ganz andere Stimmung, wenn die Die Stadt unterhält. Zwischen Sammelvormundschaft und Säug- werden. Außerdem wurden bei der Banif noch drei andere Kinder weißen Flocken luftig tanzen oder auf spiegelblanter Eisfläche lingsfürsorgestellen soll eine enge Beziehung dadurch geschaffen und eine ältere Frau verletzt, die in der Wohnung eines in der werden, daß die Recherchedamen der Säuglingsfürsorgestellen von Nähe wohnenden Arztes behandelt wurden. Es waren dies die Zehntausende die nach den vorweihnachtlichen Anstrengungen vornherein auch die für die Sammelvormundschaft erforderlichen vierjährige Tochter Johanna des Arbeiters Werner aus der doppelt erquidende Erholung finden. Die Bodennäffe gab Recherchen machen, und daß die Sammelvormünder ihre Mündel Prostauer Straße 29( Quetschungen), die fünfjährige Schwester auch für anderen Sport im Freien wenig Gelegenheit. Selbst sogleich den Säuglingsfürsorgestellen zuweisen. aus dem Weihnachtsspaziergang wurde nicht allzu viel. So In der Tat hat bei den Säuglingsfürsorgestellen Berlins   die dieses Mädchens, Elise Werner( innere Verlegungen), die feierte man desto harmonischer in der Familie, in den Theatern, Bahl der ihnen zugeführten unehelichen Stinder fich bisher sechsjährige Tochter Gertrud des Gemüsehändlers Aulisch aus Restaurants und vor allem in den Vereinen. Ueberhaupt fonnte auf einer sehr viel geringeren Höhe gehalten, als nach der der Frankfurter Allee 64( Quetschungen) und die 48 Jahre alte ja diesmal durch die Kalenderlage das Fest vom Proletariat etwas Bahl der unehelichen Geburten und im Sinblid auf die besondere Frau des Metallschleifers Grunow aus der Liebigstraße 9( schwere reichlicher als sonst genoffen" werden. Zum schmerzlichen Be- Schußbedürftigkeit der Unehelichen angenommen werden durfte. innere Berlegungen). Das Befinden der Frau war so bedenklich, dauern aller gewerbsmäßigen Leuteschinder waren die fargen auch im Statsjahr 1910( 1. April 1910 bis 81. März 1911), aus baß sie nach dem Strankenhaus Bethanien gebracht werden mußte. dauern aller gewerbsmäßigen Leuteschinder waren die fargen dem jetzt der Jahresbericht über die Säuglingsfürsorgestellen be- Das Kinemetographentheater, in dem das Unglück geschah, gehört Feiertagsstunden verlängert. Am Heiligabend standen alle fanntgegeben wird, ist hierin feine Wendung zum Besseren ein- dem Kaufmann Templiner. Es war dicht befeht, zumeist von Fabrikräder ſtill. Nur die nimmersatte bürgerliche getreten. Während die Geburtenmeldungen aus Berlin   für den Kindern, als mitten in der Vorstellung plötzlich der Feuerruf Badenwelt hatte es durchgesetzt, ihre Angestellten meidlich genannten Zeitraum 9073 uneheliche Lebendgeborene nachwiesen, erscholl. Obgleich es sich nur um einen ganz geringfügigen Film­auszusaugen. Trotz der behördlichen Kontrolle, die nicht wurden nur 2205 uneheliche Säuglinge zu den Fürsorgestellen ge­überall die Augen haben konnte, wurde in recht vielen offenen bracht.( Der Bericht sagt irrtümlich 205 Uneheliche, gemeint ist brand in dem Vorführungsraum handelte, drängte doch alles in Läden noch nach 6 1hr abends gehandelt. Man fonnte dabei aber wohl 2205.) Im Statsjahr 1909 waren den Säuglings wilder Flucht nach den Ausgängen. Das Theaterpersonal war die Beobachtung machen, daß ein gewisses Publikum wieder fürsorgeſtellen 2220 uneheliche zugeführt worden, obwohl damals diesem Sturm nicht gewachsen, und so tam es, daß zahlreiche Stinder alles bis auf die legten Stunden verschob und auf die An- bie Bahl der unehelichen Lebendgeborenen geringer als in 1910 mar. rüdfichtslos zusammengepreßt wurden. Einzelne Männer und Das Etatsjahr 1910 hat den Säuglingsfürsorgestellen eine Frauen warfen die kleinen Kinder einfach über die Köpfe der gestellten feinerlei Rücksicht nahm. Immerhin gestattete die noch beträchtlichere Minderung der Aufnahmen ehelicher anderen Bersonen hinweg ins Freie, um sie aus der Feuersgefahr mäßige foziale Abschlagszahlung durch Beschräntung der Rinder gebracht. In 1909 waren 11 274 Gheliche aufgenommen Verkaufszeit doch ein Teilchen mehr Friede und Freude auf borben, in 1910 wurden nur 10 886 aufgenommen. Infolgebeffen au retten. Straßenpaffanten griffen fofort hilfreich ein und alar­Erden". Was nicht hindert, daß der Erdenfriede unter der blieb diesmal die Gesamtzahl der Aufnahmen mit nur noch 13 091 mierten die Feuerwehr, die schon nach wenigen Minuten zur Stelle herrschenden Kapitalistenordnung eine Chimäre ist und die um 403 unter der Gesamtzahl aus dem vorhergehenden Jahr, die war. Die Feuerwehrmannschaften bemühten sich hauptsächlich um noch 13 494 betragen hatte. Als schon in 1909 eine Minderung die Verunglückten, da das Feuer bereits erlöscht war. Das Theater wahre Proletarierfreude erst noch kommen soll. beobachtet worden war, erklärte der Jahresbericht das aus einer wurde von der Polizei sofort geschlossen und der Operateur des Abnahme der Arbeitslosigkeit, ohne zugleich auch den Rückgang der Theaters berhaftet, da er fahrlässig gehandelt haben soll. Nigdorfer Bebauungspläne.( Ausgestellt im Nigdorfer Rat- ehelichen Geburten zu beachten. Der Bericht für 1910 hebt wieder Er wird beschuldigt, angetrunken gewesen zu sein und die haus.) Unser Stunftreferent schreibt uns: Rigdorf pflegt eine den günstigen Arbeitsmartt" hervor, nennt aber jetzt nötige Vorsicht außer acht gelassen zu haben. Unseres Grachtens innerhalb der tapitalistischen Bodenwirtschaft vorbildliche Taftit: daneben noch den ständigen Rüdgang der Geburten hätte aber auch dann, wenn den Operateur wirklich ein Teil der die Stadt fauft größere Zeile unbebaulen, zuweilen auch schon aiffer". Die Gesamtzahl der in die Obhut der Säuglingsfür- Schuld treffen sollte, die Katastrophe noch nicht eintreten brauchen. bebauten Landes an, um in eigener Regie die Bebauung vorzu- jorgestellen genommenen Kinder berglichen mit der Gesamtzahl der nehmen. Es soll damit erzwungen werden, daß die schlimmen Lebendgeburten stellte sich in 1910 auf nur rund 30 Prozent wie Leider verlieren viele Personen zu leicht den Kopf, menn irgendwo unvorhergesehene Umstände eintreten, durch die eine augenblickliche Früchte der Gründerjahre, eine jedes Maß übersteigende Eichtig in 1909.

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teit der Bebauung und die dadurch bedingte graue Wüstenei Auch in einem anderen Bunft ist es diesmal zu feinem Gefahr herbeigeführt wird, und es entsteht ein furchtbares Gedränge ganzer Viertel, langsam verschwinde. Man sprengt die Scheuß- Fortschritt gekommen. Die immer wiederholte Mahnung an und Geschiebe, nur um sich felber zuerst in Sicherheit zu bringen. fichleiten eines unverständigen Raubbauens durch die Einbettung die Eltern, ihre Säuglinge möglichst bald nach der Geburt in die Wie es heißt, sollen in dem oben genannten Rinotheater zwei mustergültiger Inseln. Man schafft den Steinwüsten eine durch Fürsorgestellen zu bringen, um sich dort bei den Aerzten unent- Notausgänge vorhanden gewesen sein, die aber nicht benutzt worden grünte Nachbarschaft und hilft so dem Blinden, den alten und den geltlichen Rat über Stinderpflege zu holen, hat leider keine weitere fein sollen. Da entsteht die Frage, ob diese Ausgänge auch geöffnet Man will ferner nach Mehrung der Frühaufnahmen bewirkt. In 1910 gelangten worden sind oder leicht und bequem von jedem geöffnet werden neuen Städtebau unterscheiden lernen. Möglichkeit alles noch vorhandene Grünland erhalten; bazu ge- nur 6195 Säuglinge fchon im ersten Lebensmonat in die Obhut worden find oder leicht und bequem von jedem geöffnet werden hören die Berliner   Gemeindefirchhöfe, mit dener Rigdorf reichlich der Fürsorgestellen, nicht mehr als 47/10 Prog, aller Aufgenom- fonnten. Was müßen schließlich Notausgänge, wenn sie nur dem burchsetzt ist. Man will, daß all dies Grünland wenigstens so una menen, während im Vorjahr 48/10 Proz. aller Aufgenommenen im Buchstaben nach vorhanden find, aber im Ernstfalle so verschlossen gefähr zusammenhängende Innengürtel bilde; man will auch um ersten Lebensmonat standen. Beachtung verdient ferner, daß auch sind, daß sie praktisch gar nicht in Betracht kommen. Wie wir Die Stadt herum den Grüngürtel wahren, von der Hafenheide die Brustkinder diesmal an der Gesamtzahl der Aufnahmen hören, will die Polizei fofort erneute Revisionen der Kinotheater über das Tempelhofer Feld bis zur Königsheide. Zur Verwirt- geringer als im Vorjahr beteiligt waren. Im Vorjahr waren vornehmen. Das sollte gar nicht notwendig sein, denn man muß lichung solcher Absichten geht man mit den alten, bon trodenen 4705 Flaschenkinder und 8789 Brustkinder aufgenommen worden, verlangen, daß auch bisher schon die nötige Sorgfalt für Leib Geometern aufgestellten Bebauungsplänen gar nicht glimpflich in 1910 aber wurden 4723 Flaschenkinder und 8368 Brustkinder und Leben der Kinobesucher von der Polizei geübt worden ist. um. Man beseitigt die allaugroßen Blods, man sucht nach Mög- aufgenommen, so daß der Anteil der Brustkinder von 65/10 roz. Erneute Revisionen würden nur betoeisen, daß man den Brunnen lichkeit die sogenannten Handtücher( schmale, langgezogene, bon auf 638/10 Proz. herunterging. Querstraße au Querstraße laufende Grundstüde) zu zerschneiden, Wenn den in 1910 gezählten Aufnahmen( 13 091) der aus erst zudeckt, nachdem das Kind hineingefallen ist. Uebrigens foll un ein lebermaß an Quergebäuden zu verhüten. Man möchte dem Vorjahr 1909 verbliebene Bestand( 3642) zugezählt wird, so am Abend zuvor das hier in Frage kommende Kinotheater polizeilich überhaupt die Hofbebauung möglichst einschränken, möchte billige! waren während des Jahres 1910 in der Obhut der Fürsorgestellen revidiert worden sein