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Mr. 305 .

28. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 31. Dezember 1911.

Das Malfensterben der Obdachlofen fichungen haben nach keiner Richtung hin Klarheit gebracht

Wahlbewegung in Groß- Berlin.

feine Näucherwaren genossen haben. Die bisherigen Veröffent­darüber, ob auch die im Obdach ausgegebenen Nahrungs­hat noch nicht sein Ende erreicht. Unausgelegt werden neue mittel wie überhaupt alle Einrichtungen einer strengen Unter- Im ersten Berliner Reichstagswahlkreis fand am Freitag eine Erkrankungen und neue Todesfälle von Qoachlosen gemeldet. fuchung unterzogen worden sind und welche Ergebnisse diese öffentliche Wählerversammlung bei Loewe in der Holzgartenstraße Auch der Zustand der im Krankenhause seit Beginn der Ein- Untersuchung gezeitigt hat. Die Deffentlichkeit hat ein statt, in welcher Genosse Bublib referierte. Nachdem er kurz die Lieferungen in Behandlung befindlichen Personen ist so be- echt, zu verlangen, daß alle Mittel angewendet Ursachen der Reichstagsauflösung im Dezember 1906 und die für forgniserregend, daß mit dem Ableben zahlreicher Patienten werden, um die Ursachen der Katastrophe zu ermitteln. Die Partei fo ungünstig ausgefallenen Hottentottenwahlen behandelt gerechnet wird. Während man bis Freitag abend um 8 Uhr wir sagen das nicht, um irgend welche Verdächtigungen aus- hatte, ließ er die gesetzgeberchen Arbeiten des soeben verflossenen 111 Erkrankungen mit 53 Todesfällen zählte, wuchs die Biffer zusprechen, aber es ist in der Tat aufgefallen, daß bei den Augen, wie gering die Vorteile und wie überaus nachteilig für die Reichstags Revue passieren und führte somit den Anwesenden vor im Laufe der Nacht und des gestrigen Vormittags auf 132 Untersuchungen mit feiner Silbe von dem Ergebnis der große Masse des Bolles die Beschlüsse des letzten Reichstags gewesen und 63, also um 21 neuerfranske und 10 verstorbene Personen. Untersuchung der Lebensmittelbestände der Anstalt selber die find. An der Hand eines reichhaltigen Zahlenmaterials fennzeichnete Da bereits als erwiesen gilt, daß die Ursache nicht allein im Rede war. Mit der fortgesetzten Beteuerung, in der Anstalt er die durch die volksfeindlichen Beschlüsse geschaffene wirtschaftliche Genuß verdorbener Bücklinge liegt, fo erscheinen die Massen sei alles in bester Ordnung gewesen, werden die Zweifel nicht Lage. Er forderte die Anwesenden auf, dafür zu sorgen, daß auch erkrankungen immer rätselhafter. beseitigt vielmehr bestärkt. Schließlich haben die Fleisch- für den ersten Berliner Wahlkreis ein sozialdemokratischer Ver­Die Namen der Opfer, die Freitag und Sonnabend der vergiftungen im Virchow- Krankenhause doch auch bewiesen, daß treter in den Reichstag entfandt wird. Die Ausführungen wurden Wirkung des Giftes erlagen, fio: der Schlosser August Schulz, das in den Anstalten verwendete Material durchaus nicht so beteiligten, bewegte sich somit völlig im Sinne des Referats. beifällig aufgenommen. Die Diskussion, an der sich Gegner nicht der Tapezierer Wilhelm Schach( 31 Jahre alt), ein gewisser einwandsfrei ist, wie das immer hingestellt wird. Es handelt um 11 Uhr erschien der Kandidat des Kreises, der Genosse Albert Fiebel( 43 Jahre, ein gewisser Gustav Lehmann sich durchaus nicht darum, der städtischen Verwaltung eins Düye!!, der eben aus einer im Tiergartenviertel stattgefundenen ( 42 Jahre), ein gewis Wilhelm Weinberg ( 38 Jahre), ein auszuwischen, sondern um in der Bevölkerung die Aufklärung Berfammlung eintraf. Er nahm sofort das Wort und machte die gewisser Wilhelm Broach( 65 Jahre), ein Zimmermann Adolf zu schaffen, die sie zu verlangen hat. Berjammelten mit den Bestrebungen und Zielen der Sozialdemo Feuer, ein gewiffer Gottlieb Zuchel, ein gewiffer Wilhelm fratie näher bekannt. Auch seine Ausführungen fanden ungeteilten Rundmann( 23 Jahre), ein gewisser Busse, ein gewiffer Dslar Beifall. Der Vorsitzende Genosse Lucht schloß die Versammlung Linke( 45 Jahre) und ein gewisser Otto Reif( 31 Jahre). in der kurzen Spanne Beit bis zu den Wahlen ihre Pflicht zu rait einem Appen an die Anwesenden, und insbesondere an die Frauen, tun, damit any 12. Januar der sozialdemokratische Kandidat, Genosse Düwell, aus der Wahlurne als Sieger hervorgeht.

Auf eine andere Spur weist die Zuschrift eines Mannes hin, die uns durch den Genossen Adolf Hoffmann über­mittelt wird. Der Schreiber berichtet, daß er als Bau Obduziert flenipner im Jahre 1909 auf dem Gebäude des Asyls und wurder gestern bier Mann, die nicht im Asyl, sondern auf des Siechenhauses Dachreparaturen ausgeführt habe. Gegen über dem Siechenhause befand sich eine bekannte Tonnen- und der Straße erkrankt sind und dort aufgefunden wurden: Der A Jahre alte Schlosser Julius Gröger aus Neiße, der in der wie ein Stutscher ein Faß Heringe auf dem Straßendamm Ueber disjes Thema sprach am Freitag der Standidat des Kreises, Fässerlagerei. Der Briefschreiber hat mit Kollegen gesehen, Zweiter Wahlkreis. Die Reichstagswahl, und wen wählen wir? Madaystraße erkrankte und im Krankenhaus am Urban starb, entleerte; es war das sicher keine einwandfreie Ware, fons Genosse Richard Fischer, zu einer öffentlichen Wählerversamm der 48 Jahre alte Arbeiter Hermann Ehrenpreis aus Groß wäre mit ihr nicht so umgegangen worden. Es dauerte nur lung in der Anhaltischen Ressource, Mödernstraße. Der Redner gab Ziethen , der in der Wiesenburg " erfranfte und auf dem turze Zeit, so tamen die Leute, die für Obdachlose gehalten in kräftigen Zügen ein Bild von der politischen Lage, wie sie sich Wege nach dem Virchow Krankenhause starb, der 32 Jahre alte Arbeiter August Nathey, den ein Schußmann wurden und lafen die Heringe auf. In den Fässern befanden seit den Hottentottenwahlen von 1907 entwidelt hat. Damals 32 Jahre alte Arbeiter Auguft Nathey, den ein Schuhmann in der Georgenkirchstraße auffand und nach dem Gewahr sich auch Reste von Pökelfleisch, die gleichfalls den Obdachlosen, follte eine liberale Aera beginnen, aber das Resultat ist, daß die fam des Polizeipräsidiums brachte, und der 48 Jahre alte Bugänglich waren. Wie uns Genoffe Hoffmann mitteilt, fold leaftion jest offener ihr Spiel treibt, und fich sicherer im Sattel Lumpenhändler Gottlieb Mecklenburg aus Szagatten, der in sich diese alte Tonnenhandlung seit einem Jahre in der fühlt als je zubor. Nun rufen die Liberalen wieder: Bürger heraus zum Rampf gegen den schwarz- blauen Block! Wäre es ihnen ernst dem Voltstafee- und Speisehaus in der Brüdenstraße erkrankte Moabiter Gegend befinden. Hungrige folgen solchen Abfällen mit diesem Kampf, fie tönnten teine besseren Kampfgenossen finden wie die Raben. Genosse Hoffmann bittet um Mitteilung, wo als uns Sozialdemokraten. Aber gegen die Sozialdemokratie wollen folche Ablagerungsstätten von verdorbenen Nahrungsmitteln sie, eben auch den Stampf führen. Der Redner wies an einer sich befinden. Es müsse auch diese Spur verfolgt werden, um langen Reihe von Tatsachen nach, daß, wo es sich um die Demokra­alle Möglichkeiten zu erschöpfen.

und starb.

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Eine bedenkliche Nachricht tommt aus der Hausvogtet. Auch im Stadtvogteigefängnis sind gestern vormittag drei Männer erkrankt. Der Feilenhauer Dstar Jenszich aus Dichat, ein Mann von 41 Jahren, und die 30 und 41 Jahre alten Arbeiter Karl Ratowski aus Heiligenwald und Mathias Barongat aus Karge. Jenszsch ist bereits gestorben. Seine Leiche liegt noch im Gefängnis. Die beiden anderen wurden nach dem Krankenhause in Moabit gebracht.

Das Ergebnis der Obduktion von vier Verstorbenen war wieder, wie in allen Fällen vorher und auch bei allen ganz gleich. Es zeigten sich überall genau dieselben Erscheinungen, im ganzen wie im einzelnen, auch bei Ehrenpreis, von dem es hieß, daß er bermutlich an epileptischen Strämpfen ge­storben sei. Bemerkenswert ist, daß Mecklenburg , der in dem Vollstaffee und Speisehaus starb, erklärt hatte, feine Bück linge oder andere Räucherfifche gegessen zu haben. Den geftrigen Obduktionen wohnten auch Vertreter des Reichs gesundheitsamtes bei. Auch dieser Behörde werden jetzt ein­zelne Teile vom Mageninhalt und von den Leichen zur ge­naueren Untersuchung übergeben. Gesondert behandelt wird alles, was von Mecklenburg zurückbehalten wurde, mit Rück ficht auf seine Behauptung, daß er feine Räucherfifche ge­noffen habe.

Die Ursachen des Maffensterbens der Obdachlosen find auch bis heute noch nicht einwandsfrei festgestellt. In weiten Streisen der Bevölkerung will niemand so recht an die Vergiftung durch den Genuß von Bücklingen glauben. Diefe Zweifel verstärken sich mit jedem Zage, da immer neue Er­franfungen und Todesfälle gemeldet werden. Grund zu diesen Zweifeln liegt in der hohen Zahl der Erkrankten und Gestorbenen, von denen in einer Reihe Fällen feststeht, daß sie

Schaltjabre.

Bon anderer Seite wird geschrieben:

Die Erkrankungen im Städtischen Obdach in der Fröbelstraße werden jetzt nicht mehr auf den Genuß von Bücklingen zurüdgeführt, Obdachlosen in den legten Tagen leine Büdlinge genoffen haben. weil feststeht, daß eine ganze Anzahl der erkrankten und toten Die Ursache muß also anderwärts gesucht werden. Die beteiligten erste glauben, daß die Obdachlosen sich die Erkrankungen außer halb des Obdache zugezogen haben. Ueber die Ursachen ist man sich aber immer noch unflar. Die einen glauben, daß es fich vielleicht um verborbenen Fusel handelt, die andern, daß auch Wurstgift in rage fommen fönnte. Die Unterfuchung wird jetzt auch nach diefer an verschiedenen Stellen Richtung hin geführt. Es sind bereits Vielleicht Wurstwaren, Schnaps usw. befchlagnahmt worden. wird dadurch Aufklärung geschafft und der Herd der Er­frankungen verstopft. Bemerkenswert ist aber noch, daß in den Berliner Wärmeballen drei anscheinend leichte Fälle von Ertranfungen vorgefommen find. In dem ersten Falle stellte sich Erbrechen ein und in den beiden anderen Fällen wurden die beiden Berfonen in ein Krantenhaus befördert. Die Zahl der Erkrankungen hat heute im Laufe des Tages abermals zugenommen. Die Zahl ist auf 125 gestiegen und die Zahl der Todesfälle auf 60 bezw. 68, wenn man die Todesfälle, die sich außerhalb der Krankenhäuser zugetragen haben, hinzuzählt.

Roch auffallender wie die Zunahme der Erkrankungen im städtischen Obdach, ist der Umstand, daß das Aihl in der Wiefen Straße von der Seuche verschont worden ist, daß vielmehr der Ge­fundheitszustand in der Wiefenburg" der allerbeste ist, obgleich dort täglich 500 Obdachlose aufgenommen werden und Personen verfehren, die im Obdach in der Fröbelstraße genächtigt haben. Der Andrang hat in der Wiefenburg" infolge der Erkrankungen in der Balme " gang erheblich zugenommen, so daß dort täglich mehrere hundert Männer zurückgewiesen werden müssen.

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Vsierung des Staatswesens und um die Interessen der großen Massen des Volkes handelt, auf die Freisinnigen ganz und gar tein Berlaß ist. Prinzipiell und ihrem Programm nach spielten sie sich als strifte Gegner der indireften Steuern auf, als es aber zum Slappen fam, waren fie gleich bereit, bei 100 Millionen Mark lajtung der breiten Bollsmaffen zu bewilligen, und in der Tabal sogenannter Befizsteuern 400 Millionen Mark Steuern zur Be­steuerfommission des Reichstage war es Herr Mommsen, der jezige Fortschrittskandidat des zweiten Streises, der sogar Vorschläge zu indirekten Steuern machte. Die Freifinnigen werfen uns nun perfide Stampfesweise vor, weil in unserm letzten Flugblatt irr tümlich behauptet war, sie hätten in zweiter Lesung für den Kaffee und Teezoll gestimmt, was allerdings nicht den Tatsachen entspricht. Aber haben sie ein Recht, dieses Irrtums wegen uns Perfidie vorzuwerfen? War es doch ein Freisinnsabgeordnter, Herr Hormann- Bremen, der nicht nur für den Kaffee und Teezoll war, sondern auch noch vorschlug, die Surrogate zu versteuern, also die Zichorienbrühe der Wermsten, was selbst der Regierung zu weit ging. Und Herr Mommsen war es, der sich gegen die Erbanfallsteuer des Staates wandte, als sei fie ein ganz verwerfs licher Eingriff in das Privatrecht. Die Freifinnigen verkünden in ihren Flugblättern, daß es prinzipielle Gegensäße sind, die sie von uns trennen, und sie stellen die Behauptung auf, daß die Gefahr eines Rüdschlags und einer inneren Krise um so größer werde, je mehr die Zahl der sozialdemokratischen Mandate anwachse. Aber der Kampf gegen das Junkertum, den auch sie zu führen vorgeben, ist ja gerade, wenn er ernst genommen wird, die innere Krise. Wenn Heydebrand v. d. Lase erklärt: Wir müssen durch das rote Meer hindurch, so fagen wir: Wir müssen durch die innere Krise hindurch! Der Wolf der Reaktion läßt sich nicht am Seidenband führen; er muß totgeschlagen werden, will man sich nicht von ihm freffen lassen. Wollen sich die Freisinnigen freffen lassen, möge es ihnen wohlbekommen. Dann behaupten fie, daß wir nur Kassenpolitik trieben, sie aber die Gesamtheit sich das Frühlingsäquinoftium um 13 Tage auf den 15. März ver- golten hatte. Zu ihm kehrten die Christen, die von dem mit wüsten schoben. Um es gemäß den Bestimmungen des Konzils von Nizaa Gelagen und wildem Mummenschanz gefeierten Januar- Neujahrs­auf den 24. März zu bringen, ließ man im Jahre 1582 10 Tage feft der heidnischen Römer nichts wissen mochten, schon im 5. Jahr­ausfallen, und eine päpstliche Bulle vom 24. Februar 1582 verord- hundert zurück. Den 1. März als Jahresanfang feierte z. B. die Die meisten wiffen bei einem solchen nur das eine, daß es statt nete, daß auf den 4. Oftover dieses Jahres fogleich der 15. folgen Republik Venedig bis zu ihrem Untergange, aber das gerade dieser 365 Tage deren einen mehr zählt, nämlich 366 und daß dieser ein- follte. So ergibt sich die interessante Tatsache, daß die Tage vom Neujahrstag viel Anflang gefunden hätte, kann man doch nicht geschaltete" Tag bem fürzesten Monate, dem Februar, zugute 5. bis 14. Ottober 1582 nicht egiftierten( d. h. als Datum). Als sagen. Weit beliebter war in dieser Hinsicht jedenfalls der 25. März. kommt, der nun 29 Tage hat. Fragt man aber nun weiter, welcher Jahreslänge wurden 365 Tage, 5 Stunden, 49 Minuten, 16 Se. Diesen Tag, an dem man das Fest Maria Verkündigung feierte, von diesen Tagen der sogenannte Schalttag" sei, so hört man ficher lunden angenommen und ferner bestimmt, daß zwar im allge- ließen namentlich die Italiener einer firchlichen Verordnung in 99 von 100 Fällen eben den 29. Februar nennen, während es in meinen, wie bisher, jedes Jahr, dessen Zahl durch 4 teilbar ist, ein gemäß gern als des Jahres ersten Tag gelten. Wer sich an Wahrheit der 24. ist. Welche Schwierigkeiten aber zu überwinden Schaltjahr von 366 Tagen sein solle, daß aber von den Schlußjahren diesen Reujahrstag hielt, der rechnete nach Marienjahren", und waren, ehe unter Bapst Gregor XIII . im Jahre 1582 Diese Kalender- der Jahrhunderte( 1600, 1700 ufm.) nur diejenigen Schaltjahre dies tat man im Mittelalter in Deutschland auch in den Diözesen verbesserung zustande tam, ist wohl nur Fachleuten und Gelehrten sein sollten, die mit 400 teilbar find. So erklärt es sich, daß z. B. Trier und Köln . Uebrigens hat man auch in England bis zum bekannt. Es dürfte daher nicht zwedlos fein, einen orientierenden bas Jahr 1900, das eigentlich ein Schaltjahr hätte sein müssen, ein Jahre 1752 dem 25. März die Würde des Neujahrstages gegeben. Blid auf die Entwidlung des Kalenderwesens zu werfen. Ein Jahr gemeines" Jahr war; dasselbe galt von den Jahren 1700 und Außer dem Marienjahr" gab es aber auch noch ein sogenanntes stellt bekanntlich den Zeitraum dar, in dem die Erde ihren Lauf 1800, während das Jahr 1600 ein Schaltjahr war und das Jahr Osterjahr". Wer die Zeit nach diesem einteilte, für den begann um die Sonne einmal vollendet. Hierzu braucht sie genau 365 2000 ein solches sein wird. das Jahr mit der Vesper des Karsonnabends, in der die Osterkerze Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden. Das ist das soge Freilich hebt diefer sogenannte gregorianische oder berbesserte" geweiht wurde. Viele deutsche, namentlich auch viele französische nannte Sonnenjahr, auch tropisches Jahr genannt. Daneben Kalender noch nicht alle Schwierigkeiten. Denn 400 wirkliche Städte rechneten nach Osterjahren". In Italien aber wurde es unterscheidet man das sogenannte Mondjahr, nach dem in der alten( tropische) Sonnenjahre ergeben 146 096 Tage, 25 Stunden, gar einmal Mode, das neue Jahr mit dem 1. September zu bea Welt und noch heute im Morgenlande vielfach gerechnet wird. 25 Stunden, 7 Minuten, 400 gregorianische Jahre aber 146 097 ginnen. Dieser Brauch war von Byzanz eingeführt worden, ivo Diefes bezeichnet den Zeitraum, innerhalb deffen der Mond zwölf- Tage, find also um 2 Stunden, 53 Minuten zu groß. Lalande die Christen diesem Datum den Plaß am Jahresanfang zugewiesen mal jeine Phasen wechselt und ist um fast 11 Tage fürzer( etwa schlug beshalb vor, alle 3000 Jahre noch einen Schalttag einzufügen, hatten. Der Tag aber, der gerade in deutschen Landen dem 1. Ja­355 Tage). Das Sonnenjahr umfaßt also rund 3654 Tage. Da während ein anderer Gelehrter, Heis, dies vom Jahre 3200 ab muar die gefährlichste Konkurrenz machte, das war vor allen Dingen nun bei Feststellung des Kalenders unmöglich mit 4 Tage ge- alle 3200 Jahre tun wollte. Das hat indes noch gute Weile, und der 25. Dezember, das Weihnachtsfest. Da schon die alten Ger­rechnet werden tann, und man sich auf 365 Tage festlegte, so vorläufig erfüllt der gregorianische Kalender auf lange Zeit hinaus manen die Wintersonnenwendnacht als Jahresanfang gefeiert mußten sich im Laufe der Zeit Differenzen zwischen der Zeit- feinen Bwed. hatten, lag ihren Nachkommen die Vorliebe für gerade diesen Zeit­berechnung und dem Umlauf der Erde um die Sonne( Revolution), Uebrigens brach sich, und zwar aus fonfessionellen Gründen, punkt nahe. Besonders lebhaft vertrat aucy Luther die Meinung, d. h. also zwischen bem eingeführten und dem wirklichen diese bedeutungsvolle Kalenderreform nur sehr langsam Bahn. Zur daß Chrifti Geburtsfest und Jahresanfang zusammenfallen müßten. Jahre ergeben, die immer größer und unhaltbarer wurden, und es festgefeßten Beit( 15. Oftober 1582) wurde sie nur in Italien , Der 1. Januar tam schließlich im 16. Jahrhundert zur Herrschaft, stellte sich die Notwendigkeit eines Ausgleiches heraus. Dies tat Spanien und Portugal eingeführt; später( in demselben als Europas Börfer nach und nach den Gregorianischen Stalender zuerst Julius Casar mit Unterstübung des alegandrinischen Jahre) folgten Frankreich , Lothringen und Belgien . Das fatholische annahmen, bis auf die Nuffen. Einmal in neuerer Zeit ist der Astronomen Sofigenes, indem er die mittlere Dauer eines Jahres Deutschland und die Schweiz schloffen sich 1583, Bolen 1586, Ungarn 1. Januar wieder für eine Weile entthront" worden. Man auf 365 Tage fejezte und zugleich bestimmte, daß immer auf 1587 an. Ueber 100 Jahre vergingen, ehe sich das protesta n- stürzte ihn in Frankreich zur Zeit der großen Revolution, indem man am 5. Oftober 1793 den neuen Kalender einführte, demzufolge brei gemeine" Jahre von 365 Tagen ein sogenanntes Schaltjahr" tische Deutschland zur Annahme des verbesserten" Kalenders von 366 Tagen zu folgen habe und der 24. Februar als Schalltag" man vermied den Namen des Papstes entschloß( 1689), und um das republikanische Jahr mit der Herbst- Tag- und Nachtgleiche, also gelten sollte. Dieser sogenannte julianisde" Kalender erhielt sich auch hier gesinnungstüchtig zu erscheinen, wählte man zur Gin- dem 22. September, begann. Im Jahre 1805 bereits gab aber im Römerreiche und ging dann in die christliche Kirche über, in der führung Luthers Todestag, indem man auf diesen( 18. Februar Napoleon dem 1. Januar die frühere Bedeutung wieder. er bis auf diesen Tag noch in den dem jogenannten orthodogen 1700) jogleich den 5. März folgen ließ. Noch später folgten Eng­Tripolitanische Arbeiter. Das Genueser Lavoro" bringt einen Glauben zugetanen Ländern( Rußland , Griechenland usw.) ge- land( 1752) und Schweden ( 1753). Neuerdings werden auch in bräuchlich ist( alter Stil"). Aber die julianische Kalenderreform den orthodoren Bändern, vor allem in Rußland , immer mehr Artikel über die Arbeiterverhältnisse in Tripolis . Die dortigen ist eine halbheit: fie berüdsichtigte den Ueberschuß von 6 Stunden Stimmen laut, die den Anschluß an den gregorianischen Kalender Arbeiter sind nach Art der mittelalterlichen Gilden organisiert und des Erdumlaufes um die Sonne, nicht aber, daß diefer statt 6 nur fordern. Denn die Differenz zwischen diesem und dem julianischen, jode einzelne Berufsklasse scheidet sich noch nach Raffe, Religion 5 Stunden, 48 Minuten, 46 Sefunden beträgt. Daher sind 129 Tage die zurzeit 13 Tage beträgt und naturgemäß immer größer wird, und Stadtviertel. Die Hafenarbeiter sind Araber und zeichnen sich Dieses Kalenders ungefähr um 1 Tag zu groß oder, astronomisch hat namentlich für die Geschäftewelt schwere Unzuträglichkeiten, ja, durch eine ungeheure Muskelkraft und eine geradezu unglaubliche geredet, die Differenz zwischen dieser Berechnung und der wahren Schädigungen im Gefolge, die sich steigern, je mehr sich jene Länder Sicherheit der Bewegungen aus. Die Juden üben andersartige Berufe aus. Außer Kaufleute sind sie herumziehende Händler, Umlaufszeit der Erde um die Sonne beträgt in 129 Jahren wieder der westeuropäischen Kultur erschließen. etwa 1 Tag. So fiel z. B. zur Zeit der Kirchenversammlung zu Stiefelpuher und Fremdenführer, im Nebenamt betätigen sich einige von ihnen auch als Kuppler. Das Gros der Arbeiterschaft wird aber durch Sudanesen gebildet. Diese sind die hauptsächlichen Feld­arbeiter. Die intelligentesten von ihnen verwertet man für häus

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Nizaa ( 325) das Frühlingsäquinottium drei Tage früher. Hier Der 1. Januar und seine Konkurrenten. Dem 1. Januar, der nun den notwendigen Ausgleich getroffen zu haben, ist das Ber - von Julius Cafar an die Spike gestellt wurde, hat mancher andere dienst des Papstes Gregor XIII ( 1572-1586). Da nämlich seit Tag diese Ehre streitig machen wollen. Sein erster Rivale war der Cajars Beiten ungefähr 13mal 129 Jahre vergangen waren, so hatte l 1. März, der vor Cäsars Bestimmung in Rom als Neujahrstag ge- liche Dienste, Wegen ihrer großen Treue genießen sie das Ber