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Nr. 1.

29. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwo, 3. Januar 1912.

Zur Lage der Kleinbauern und land landwirtschaftlichen und der Tiefbau- Berufsgenoſſenſchaft fich wirtschaftlichen Arbeiter.

II.

Niedrige Arbeitslöhne, Belastung der Kleinbauern auf Roften ber Großbauern und Gemeinden, Schwarze Listen gegen Unfallrentner, Unfallhäufigkeit, Neutenquetscherei.

Ueber die Höhe" des durchschnittlichen Jahresarbeitsverdienftes landwirtschaftlicher Arbeiter machen auch einzelne Berichte sehr be= zeichnende Bemerkungen. Der Bericht von Ober- Elfaß" beschränkt fich darauf, cine ausführliche Statistik dieser Löhne, nach Kreisen und Ortschaften getrennt, zu geben. Wir finden da Löhne von 510-690 m. pro Jahr für männliche crwachsene Arbeiter, sowie von 360-510 M. für weibliche Arbeiter! Provinz Sachsen " bringt c fertig, zu schreiben:

Die im vorjährigen Berichte ausgesprochene Befürchtung, daß die mit dem 1. Januar 1910 in den meisten Kreisen der Pro­vinz erfolgte nicht unbedeutende Erhöhung der durchschnittlichen Jahresarbeitsverdienste land- und forstwirtschaftlicher Arbeiter cine fühlbare Steigerung der Rentenlast bedingen würde, hat sich erfüllt, denn trotzdem durch die im Jahre 1910 ausgeführte außerordentliche Rentenrevision die Ausgaben an Renten um mindestens 20 000 m. vermindert worden sind, ist die Rentenlast gegen das Vorjahr noch um 9000 M. gestiegen, während im Jahre 1909 die Gesamtsteigerung nur 7000 M. betrug."

Die Agrarier in Strelit"( Mecklenburg ) seufzen:

" Auch ist mit einiger Sicherheit schon in nächster Zeit die Neufestsetzung der Durchschnittslöhne für land- und Forstwirt­schaftliche Arbeiter des Großherzogtums zu erwarten. Es tann feinem Zweifel unterliegen, daß dieselbe wesentlich höhere Säge bringen wird, als wir sie bis dahin haben, nachdem inzwischen ( mit Wirkung vom 1. April 1912) fogar der ortsübliche Tagelohn ger ähnlich Lagearbeiter( erwachsener männlicher) von 2,-. auf 2,30 c. von der zuständigen Behörde erhö worden ist, wäh­rend als Durchschnittslohn für die gleiche inge Arbeiterklaffe in der Land- und Forstwirtschaft noch immer der niedrigere Betrag von 1,88 M.( als dreihundertster Tei. des behördlich festgesetten Jahresdurchschnittsverdienstes von 64 M.) normiert. Dement­sprechend würden also für die Folge auch alle Arbeiterunfall­renten eine entsprechende Erhöhung zu erfahren haben." Die Ostpreußen " bemerken hierzu:

Andererseits ist zu berücksichtigen, daß eine Erhöhung des Jahresarbeitsverdienstes der landwirtschaftlichen Arbeiter, wenn er in der Zukunft eintritt, eine Erhöhung der Renten und damit auch eine Erhöhung der von der Berufsgenossenschaft zu tragen­den Lasten zur Folge haben würde."

,, daß nach Lage der bestehenden Verhältnisse die Zuständigkeit der vielfach berühre, und empfohlen, zur Behebung der vorliegenden Schwierigkeiten von Landesverwaltungs wegen erst einmal völlige Klarheit darüber zu schaffen, wer in jedem einzelnen Falle der Wegeunterhaltungspflichtige sei. Dieser werde dann regelmäßig auch als Unternehmer der Wegebauarbeit anzusehen, und je nach­dem es sich um eine Gemeinde oder eine Einzelperson mit land­wirtschaftlichem Berufscharakter handle, die Zuständigkeit der Tiefbau- oder der diesseitigen Berufsgenossenschaft gegeben sein. Im Verordnungswege ist nun unterm 16. Juni 1911( siehe Großh. Meckl.- Strel. Off. Anzeiger Mr. 43 S. 370) vom Groß­herzoglichen Staatsministerium bestimmt, daß die Wegebaulast im Domanium und Kabinettsamt grundsäglich den Gemeinden als solchen, auf den Feldmarken der Pachthöfe innerhalb des­felben Gebiets aber den Pächtern, als Repräsentanten der Ge­meinde, obliegen solle. Demgemäß würde nunmelr für die Unfall­bersicherung der betr. Arbeiter im allgemeinen die Tiefbau- Be­rufsgenossenschaft, soweit dieselben aber den Pächtern Groß­herzoglicher Domänen obliegen, die landwirtschaftlichen Berufs­genossenschaften einzutreten haben."

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Nach dem Berichte von Rheinland " wurde in der Genossen­schaftsversammlung gefordert,

daß eine reichsgeschliche Regelung des Kreises derjenigen Versicherten, die sich nur nebensächlich mit der Landwirtschaft beschäftigen, notwendig bezw, daß für diese Personen ein Mindest beitragssatz zu bestimmen sei. Bei der Erörterung der Angc­legenheit wurde wiederum der Wunsch auf Fortfall der kleinen Renten unter 20 Proz. zum Ausdruck gebracht.".!

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in solche zergliedern wollte, in denen dem Ilägerischen Anspruche voll, und solche, in denen ihm nur zum Teil vom Schiedsgericht stattgegeben wurde. Denn das letztere ist, wo es sich um Streit über den Prozentsaz der Rente handelt, die Regel.

Die Hauptschuld an der so häufigen Erhebung unbegründeter Ansprüche trägt offenbar der Einfluß unberufener Ratgeber, von denen die durch die Versicherungsgesetze an sich schon gewerie Rentensucht künstlich noch mehr aufgeftachelt wird. Wieviel Mühe und Kosten würden erspart, wenn es gelänge, solchen Einwir­tungen einen Damm entgegenzusagen. Das einzig wirksame Mittel dagegen, nämlich Heranziehung unterlegener Rentenkläger zu den Kosten des Verfahrens, hat aber leider auch in der neuen Reichsversicherungsordnung feine Aufnahme gefunden. Die vor­handene und auch in das neue Gesetz übergegangene Bestimmung, daß den Beteiligten solche Kosten des Verfahrens auferlegt werden fönnen, welche durch Mutwillen oder durch ein auf Verschlep­pung oder Frreführung berechnetes Verfahren derselben veran= Jaßt sind, hat gar keine Wirkung, da sich ein entsprechend ac arteter Tatbestand nur ausnahmsweise feststellen läßt. Bei unserer Berufsgenossenschaft hat sie bis jetzt nur ein einziges Mal Anwendung gefunden!"

Den Junkern mit dem Ochsenkopf im Wappen" genügt also unsere heutige Rechtsprechung noch lange nicht und deshalb ist alle Mühe der Instanzen vergeblich, wenn sie auch in 86 Proz. der Fälle der Genossenschaft recht gaben.

Die Verschlechterung unserer Rechtsprechung gibt der Bericht Schlesien " wie folgt zu:

Der erhebliche Rückgang der neu bewilligten Renten gegen­über den früheren Jahren, insbesondere gegenüber 1903 und 1904, beruht zum Teil jedenfalls auf der in neuerer Zeit strenger gewordenen Rechtsprechung, nach welcher geringfügige Unfall­folgen( unter 10 Proz. der Erwerbsfähigkeit) überhaupt nicht ent­schädigt werden und durchweg dem Moment der Gewöhnung, besonders bei Hand- und Fingerverletzungen, mehr Bedeutung als früher beigemessen wird."

Im Berichte Westfalen " finden wir, daß

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,, 472= 15,69 Proz.( gegen 20,42 Proz. im Vorjahre) zugunsten der Rentenbewerber, 2456 81,66 Prog.( 76,80 Broz.) zugunsten der Berufsgenossenschaft und 32( 20) auf andere Weise erledigt wurden."

Gia namentliches Verzeichnis der Nentenempfänger, welches zur schwarzen Liste für die armen Krüppel geworden ist, bringt wieder der Bericht Neuk j. 2.". Ihr ist jetzt auch Reuß ä. 2." und Lippe" gefolgt. Wird dieser Unfug weiter Schule machen? Die meisten Berufsgenossenschaften melden einen kleinen Rüd­gang der Unfälle. Allerdings läßt auch hier die Statistik sehr zu wünschen übrig, denn einzelne Berichte erwähnen angemeldete Biele Berufsgenossenschaften nehmen aber diese Verschlechte­Unfälle" und andere wieder:" Entschädigungsansprüche wurden er- rung bereits als etwas selbstverständliches hin und registrieren nur hoben". Vergleichende Zahlen fehlen leider in vielen Berichten! die Zahlen. So berichtet Rheinland ", daß die Schiedsgerichte für u Ostpreußen " sind gegen das Vorjahr die angemeldeten Unfälle Arbeiterversicherung 2022 Berufungen zugunsten der Genossenschaft von 9587 auf 9171 zurückgegangen; in Ober- Elsaß" von 864 auf und nur 527 zugunsten der Verlegten entschieden haben! Am 843;" Probing Sachsen" von 6583 auf 6148; Pfalz " von 2667 auf Reichsversicherungsamt haben die Verletzten weitere 384 Rekurse 2382; Lothringen " von 994 auf 943; Rheinprovinz " von 8646 auf verloren und nur in 127 Fällen gewonnen! 8287; Westpreußen " von 4535 auf 4359; Brandenburg " von 7944 auf 7102; Westfalen " von 4092 auf 3956; Reuß i. 2." von 302 auf 290; Baden" von 7021 auf 6787; Mecklenburg- Schwerin" von 1923 auf 1821; Schwaben und Neuburg " von 2228 auf 2013; Hamburg " von 169 auf 167; Schlesien " von 12 147 auf 11 498 usw. Eine Zunahme der Unfälle melden uns dagegen die Berichte Rippe" von 349 auf 376; Oberbayern " von 3295 auf 3381; Reuß 2." von 80 auf 81; Braunschweig " von 783 auf 800; Schlesien " von 4869 auf 4902. Der Rückgang" der Unfallzahlen scheint wesentlich auf der verschlechterten Rechtsprechung zu beruhen. Schiedsgerichte und speziell Reichsversicherungsamt, dessen Recht­sprechung bekanntlich die einzelnen. Landesversicherungsämter sehr beeinflußt, erfreuen sich jetzt wieder der Sympathie der Berufs­genossenschaften. Die Bödikerdenkmünze" wirkt deshalb als reiner Hohn, denn dieser war nach Kräften bestrebt, die Rechtsprechung auszubauen, populärer zu gestalten, während seine Nachfolger Es würde ganz ficher eine bedeutende Besserung der Ver- Schritt für Schritt zurüdgehen und sich deshalb das Lob aller hältnisse eintreten, wenn den Landwirten seitens der Königl. Unternehmer verdient haben. Und trotzdem ist Medienburg- Vorjahren, Herr Landgerichtsrat Wippermann zu Bückeburg ," " Die Geschäfts- und Rechnungsführung besorgte, wie in den Forstämter auf deren Wunsch einzelne geeignete Bäume ange- Strelig" erbost über die Prozeßsucht der Verletzten und führt in meldet der Bericht Schaumburg- Lippe ", welcher nur 4 Geiten Borjahren, Herr Landgerichtsrat Wippermann zu Bückeburg ," echter Junkersprache aus: Bahlen ohne Text enthält. Der Herr Rat" macht es sehr furz! " Die Instanzen" tverden also von den Berufsgenossenschaften belehrt"!

Ferner:

Von den 711 entschädigten Betriebsunternehmern und Ehe- ä. frauen von Betriebsunternehmern hatten 548( im Vorjahre 592) einen Jahresarbeitsverdienst bis zu 900 M., 161( 187) von 900 bis 1500 W., 2( 5) von 1500 bis 2000 20."

Eine Klage der armen Kleinbauern bringt auch der Bericht der Oberpfalz " wie folgt:

" Insbesondere beklagen fich Testere darüber, daß bei Holz­versteigerungen nur ganze Hiebe" abgegeben werden und es den weniger bemittelten Landwirten infolgedessen nicht möglich gemacht wird, Berücksichtigung zu finden.

wiesen würden."

Die Königl. Forstämter kommen jedoch dem Großagrarier nur entgegen:

Von den Kleinbauern erhält aber die Berufsgenossenschaft am besten ihre richtigen Beiträge, weil deren Einkommen am Orte genau bekannt ist, während der Großagrarier auch da mogeln kann. Einzelne Berichte lassen erkennen, daß in punkto Unfallverhütung" auch arme Banern den Auflagen der technischen Aufsichtsbeamten viel eher und williger nachkommen als die reichen Landwirte, die eben fast nie den Betriebsgefahren, selbst ausgefeßt sind. Deshalb ist auch der Einfluß der Großagrarier auf die Gesetzgebung, Ver­ficherungspflicht, Rechtsprechung usw. gewaltig. Die Interessen der beiden Gruppen stehen sich hier direkt gegenüber! Der Bericht von Strelit" meldet uns auch, daß jezt die Frage Unfallversiche­rung der bei Wegebauarbeiten auf dem platten Lande beschäftigten Personen" wie folgt erledigt wurde:

Kleines feuilleton.

Theater.

Ober- Elsaß" meldet:

Nachdem die Instanzen entsprechend den täglichen Erfah= rungen nunmehr anerkannt haben, daß schon in der Angewöhnung an die Unfallfolgen, besonders was die geringeren Unfallfolgen betrifft, eine Befferung im Sinne der Unfallversicherungsgesche zu erblicken sei, sind im Berichtsjahre nicht nur die früheren fleineren Renten unter 10 Proz. alle zur Einstellung gelangt, sondern auch bei anderen höheren Renten sind entsprechende Acn­derungen vorgenommen worden. Nicht unwesentliche Dienste und Fingerzeige leistete dabei den Instanzen die von der Sektion I der Nordw. Eisen- und Stahl- Berufsgenossenschaft herausgege hene bekannte Broschüre: die Gewöhnung an Unfallfolgen als Besserung im Sinne der Unfallversicherungsgesetze."

Es muß aber wiederholt werden, was im vorigen Jahre schon an dieser Stelle bemerkt wurde, daß auch diese Zahl in ihrem oben angegebenen Verhältnis zur Gesamtzahl der be­rufungsfähigen Bescheide( mit 16 Proz.) vergleichsweise noch eine recht hohe ist, da im Reichsdurchschnitt von allen im Jahre 1910 über Ansprüche aus der landwirtschaftlichen Unfallversicherung erlassenen Bescheide nur 12,7 Proz. mit dem Rechtsmittel der Berufung angefochten wurden( im Gebiete der gewerblichen Ver­ficherung allerdings 21,2 Proz.). Diese Erscheinung ist um so befremdlicher, als, tie gezeigt, die Rentenkläger nur mit einem verhältnismäßig geringen Teile( 14 Proz.) aller Berufungen durchzubringen vermochten, ihre Forderungen fich also zum weit­aus größten Teil als unbegründet erwiesen. Das Verhältnis würde sich noch günstiger für die Berufsgenossenschaften gestalten, wenn man die nicht geringe Zahl der Fälle, in welchen die Be- Mittelfranken", denn sie melden: rufsgenossenschaften der unterliegende Teil war, weiterhin noch)

Recht naiv schreibt Unter- Elsaß" bei 78 Proz. hierzu:

Gratulationscour. Diesmal nahm er schwanthaft- nicht schwankend!

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Mufit.

den Weg zur Hölle" und tänzelte dann mit einem fardo­nischen Lächeln über die Bühne. Es steht ihm nett an- wie seinem Schwant eine gewisse artistische Linie und harmlose Ausgelassenheit eigen sind. Man amüsiert sich weidlich ob der bösartig auflaufenden " Siden", die hier der verliebte Schwiegervater und der ein flein Berliner Theater: Große Rosinen oder Berlin wenig, eheirrende" Eidam um einer spanischen Tänzerin willen aus­hat's eilig, Boffe von Rudolf Bernauer und Rudolf zustehen haben bis fchließlich alles versöhnlich ausflingt. Die Schanzer. Der Kassenerfolg der renovierten" Bummelstudenten" Darsteller ließen es an Sprühteufelchen ihres Humors wahrlich nicht im Berliner Theater gab wohl die Veranlassung zu diesem neuen fehlen. An tarifaturistischen Uebertreibungen freilich auch nicht, so Bossenerperiment, das ja auch seinen Zwed erreichen dürfte. Die Fanny Wolf, hauptsächlich aber May Gülstorf, der es im Aufnahme in der Silvesterpremiere war äußerst freundlich. Das Grimassenschneiden schon weit gebracht hat und im ganzen auf Guido bißchen Handlung, das die alte Berliner Poffe zu haben pflegte, ist Thielschers Bahnen wandelt. Die Tänzerin hatte in Else Baum­hier noch weiter reduziert; aus irgendwelchen Verwickelungen heraus- ba ch eine temperamentvolle Vertreterin. Als Tilly Bendter trat geho's fomische Situationen gibt es so wenige wie drollige, einen Toni Willens auf, die den Mitgliedern der Freien Voltsbühne rach auf entfernte Menschenmöglichkeit erhebende Figuren. Zu ja von zahlreichem Mitwirken in verschiedenen tragenden Rollen be­parodistischen Verspottung hauptstädtischen Schiebers und fannt ist. Die junge Künstlerin offenbarte auch in dieser wenig e. k. Gündertums, die, nach einigen Anzeichen zu schließen, ursprünglich in ergiebigen Rolle frische Natürlichkeit. der Absicht der Autoren egen mochte, hat's nicht gelangt. Herr in mit den leeren Taschen und den Schaumschläger, der? Rosinen im Kopf, der vem Projekte eines so und so viel Waren-, Wiener Blut", die Operette, die am Sonntag im häuser, Bars und Tanzlokale umfassenden Berliner Universal- heater des Westens eine erste Aufführung" erfuhr, ist eine palastes" nachjagt, bleibt schattenhafte Schablone. Ein Etikett, das Zusammenstellung von Musikstücken des Anno 1899 verstorbenen teinen Inhalt deckt. Die Posse löst sich auf ins Variaté, bewegt sich ohann Strauß, gemacht von dem 1901 verstorbenen Adolf in der Bahn der Kinosensationen, die gelegentlich sehr nett verulft. Müller jun., dem Sohne des bekannteren Adolf Müller sen., des Sie wirkt ausschließlich durch die Einlagen: Groteske Mimit, Tanz, Bühnenmufifmachers zu ungezählten österreichischen Volksstücken. Rouplets. Die gelungene Nachahmung der Freuden einer fonn Nachlässig aus dem Nachlaß gearbeitet. Die Reihenfolge könnte täglichen Stadtbahnfahrt in Frau Kettelzahns guter Stube, brach nach auch in mannigfaltiger Weise durcheinandergewürfelt werden, ohne einer schleppenden Exposition zuerst das Eis. Herr Sabo von Fräulein wesentlich anderes zu ergeben. Weife, der abenteuerlustigen Pensionatstochter als Partnerin unters Aber es hat seinen Wert und seinen Reiz, fich einmal willig stügt, führte mit ßer Verbe einen modernen Tanzmaitre und dem Brimitivften hinzugeben, wie wir es mit besagtem Stüd schon Verrenkungstünstl. Bei seinem Kongolied, das die Trennungs- bor vielen Jahren getan. Der natürlich wieder von Zweien her schmerzen eines durch die im Maroffovertrag gezogene Grenze jäh rührende dreht sich um die Wiener Liebesstreiche des Gesandten auseinandergeriffenen Negerliebespärchens besingt, erreichte die Heiter von Reuß- 6 Schleiz beim Wiener Kongreß 1815 und um die feit den Gipfelpunkt. Starten Lacherfolg erzielte auch Direktor Tölpeleien Ministers, der den Wiener Dialekt nicht versteht. Meinhardt in der aktuellen Figur des blaublütigen Grafen Die Mufit ießt man so, daß man sich nach dem Wiener Ausdruck Rolff Schmetterlingt, der seine unterbrochene Kavalierkarriere in anstrudeln äßt. Ein Walzer nach dem andern, hie und da durch Schaumschlägers Ballsalon von neuem aufnimmt und das Schwindel- eine Polka oder sonst unterbrochen! Auf die Feinheiten, mit denen unternehmen mit dem Glanze seines Namens deden soll. Selbst die der Operettenmeister selbst Szenisches durch ein Instrumentenspiel endlose Dauer der an bier Stunden hrenden Aufführung schien illustriert, muß man gleich ganz verzichten. die Geduld des Bublifums nicht zu ermüden. dt.

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" Immerhin ist wieder in einer Reihe von Fällen der Instanzenweg betreten worden, in denen auch nicht die geringste Aussicht auf Erfolg geboten war. Es scheint in den Kreisen der Versicherten immer noch nicht verstanden zu werden, daß die Genossenschaft die Kosten des Schiedsgerichts zu tragen hat, und daß diese oft in rein mutwilliger Weise eingelegten Berufungen cine unnötige Vermehrung dieser Kosten zur Folge haben, welche von den Genossenschaftsmitgliedern wieder aufzubringen sind." Sehr gewissenhaft" und fleißig" waren die Herren in " Der Genossenschaftsvorstand hat in 20( einschließlich 2 Zira

Humor und Satire. Berliner Nachtgesicht.

Ich hauche Zweifel in den dunklen Raum Ilm jenes Haus, vor dem die Posten frieren; Mir ahnt: in dieser Wahlnacht wird man kaum Die Manneskehle strapazieren.

Aus feinem nationalen Jubelsinn

Wird sich vor Ihm die Wacht am Rhein entwideln;

Er wird am Fenster stehn: Wo sind sie hin, Die sonst wie junge Hähne fideln ?

Die nerv'ge Rechte wird am Barte ziehn, Wenn man Ihm melden wird: Ein rotes Baby! Und dann dann gibt's noch einen in Berlin , Der traurig sein wird: Meister Haby.

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Hernach ich ahn' es hebt sich eine Hand Und dentet sanft und schwer gen Hohenfinow .. Still, still verrollt ein breites Drdensband, Unsichtbar wie der Film im Kino.

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Den schlanken Accoucheur ergreift es heiß: Ich fühle deine Hand, mein hoher Tadler! Das Kind ist gräßlich rot ich weiß, ich weiß: Fahr hin, ersehnter schwarzer Adler!

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Der Mensch, wo Chrit macht, bemerkt hier schlicht: Gott möge allen Trost und Hoffnung geben, Die Schauder packt vor diesem Nachtgesicht Und möchten wir's doch so erleben!

( Peter Scher im, Simpliciffimus".) Notizen.

- Bortrag. Jm Institut für Meerestunde fpricht Freitag Dr. E. Mangold über Tierisches Licht in der Steffee".( Wit Lichtbildern.) - Die Freie Hochschule Berlin" bietet in ihrem neuen Programm über 100 Vortragsreihen aus allen Gebieten der Wissenschaft und Kunst. Es ist in allen Filialen von Loefer u. Wolff, in sämtlichen städtischen Lesehallen und Bibliotheken sowie in den Und dann das Bublifum- filvestergeftimmt! Diefe Freude, Verkaufsstellen der Hörertarten unentgeltlich zu haben. tvann einer auf der Bühne hopft oder falauert! Man übersieht Museumsführungen. Im Museum für Natur. Siller Teater Charlottenburg. Am Silvester dabei leicht, daß etwas nicht primitiv ist: der hübsche Gesang, den kunde finden Sonntag, den 7., 14. und 21., von 10%, bis 12 11hr, abend pflegt Jedermann" fein gerüttelt Bündel Sorgen abzuhalftern. einige der Hauptrollenträger bieten, besonders Albert Seugner als Führungen unter Leitung von Beamten statt; in der zoologischen Selbst der ärgste Griesgram mortiert Heiterfeit mit berliebten gräflicher Gesandter und Marie Ottmann als seine Frau. Dazu Abteilung werden behandelt: 1. Der Vogelflug, 2. Korallen und Maslöchern", wenn er ins T eht. Denn allda haben sich die dann das gut komische Spiel von Poldi Deutsch als Minister und Schwämme, 3. fliegende Tiere; in der geologisch- paläontologischen Ramönen ihres feierlichen Segeben; die legte Borstellung von anderen. Man ruft auch nicht nach Musteraufführungen. Mag Abteilung: 1. Bultanismus und 2. Entwidelung der Säugetiere, und bes alten Jahres dient frö st und lustigen Autoren. Einer die Direktion ihren Vorteil haben, wenn fie uns nur fünftig noch in der mineralogisch- petrographischen Abteilung: 1. Gold und Silber, bon diefen, Gustav Kad tommt fast regelmäßig aur mit etwas tommt, das vorwärts führt! SZ. 12. Kupfer, Blei und ginkerze und 3. Eisenerze.

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