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Nr. 2. 29. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag. 4. Januar 1912.

Wahlbewegung in Groß- Berlin.

N

Die Wähler in Petersdorf werden den Gemeindevor- und Altar zu beleuchten. Dem Wehlkomitee war es gelungen, die steher am Wahltage belehren, wie sie über diesen unerhörten zurzeit leerstehenden Geschäftsräume des Herrn Birkholz zur Ab­bekommen. Genosse Mißbrauch von Schulkindern zu reaktionär- politischen haltung einer Wählerversammlung zu Klüß- Rixdorf referierte und forderte unter lebhaftem Beifall Im vierten Berliner Reichstagswahlkreis Zwecken denken. auf, am 12. Januar Mann für Mann dem Kandidaten der Sozial­beschäftigten sich am Dienstag 11 Volksversammlungen mit der Rigdorf. In vier großen Volksversammlungen nahm die Ar- demokratie die Stimme zu geben. Genosse Bluhme besprach Reichstagswahl. Die Referenten sprachen über das Thema: Die beiterschaft Rigdorfs am Dienstagabend Referate über das Thema: die örtlichen Verhältnisse und unterbreitete der Versammlung eine Reaktion und das Volksgericht". In Kellers Festsälen", Koppen- Bürgertum und Sozialdemokratie im Reichstagswahlkampfe" ent- Resolution, die gegen das Verhalten der Saalbefizer, die allen straße 29, wo der Kandidat des Kreises, Genosse Büchner, sprach, gegen. Die Versammlungen waren sehr gut besucht, zum Teil sogar politischen Gebilden die Säle zur Verfügung stellen, sie aber der war die Versammlung bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Redner überfüllt. In den Hohenstaufen- Sälen sprach Landtagsabgeordneter arbeitenden Bevölkerung rücksichtslos verweigern, entschieden pro­wurde durch Beifallskundgebungen oftmals unterbrochen. Gegner B. Hirsch unter lebhaftem Beifall der aufmerksam lauschenden Zu- testiert. Die Versammelten wurden aufgefordert, die Lokale der meldeten sich nicht zum Wort. hörer. Bei Petri in der Knesebeckstraße referierte Genosse Caalinhaber solange zu meiden, bis man sie als gleichberechtigt Genoffe Udo sprach unter großem Beifall in Boekers Gefell- H. Weber, dessen Ausführungen wiederholt durch Beifall unter- anerkennt. Nachdem die Resolution einstimmig zur Annahme ge­schaftshaus", Weberstr. 17. brochen wurden; in den Passage- Festfälen fesselte Genosse Däumig langt war, warde bekanntgegeben, daß am 7. Januar zum Truze In den Andreasfestsälen", wo Genosse ubig referierte, die Anwesenden durch eine herbe Kritik der bürgerlichen Parteien, der Gegner in demselben Lokal eine weitere Versammlung statt­waren Gegner nicht anwesend. Der Redner fand reichen Beifall. wofür er stürmischen Beifall erntete, und bei Hoppe in der Hermann- findet. Die Versammlung im Elysium" war stark besucht. Genosse straße behandelte Genosse St. Barth das Thema des Abends, Kloth fand bei den Anwesenden reichen Beifall. Diskussion fand wofür ihm die Versammlung durch lebhafte Zustimmung dankte. nicht statt.

Bei Graumann referierte Genosse Dupont. Der Redner fand während seines Vortrages reiche Zustimmung. Am Schluß lohnte die Versammlung den Redner noch außerdem mit großem Beifall. In der Löwenbrauerei", Frankfurter Allee , hatte Genosse Sillier das Referat übernommen. Die Versammlung zollte dem

Redner reichen Beifall.

Wilmersdorfer Rassen- Antisemitismus.

Niederbarnim .

Eine konservative Wählerversammlung,

Die Wilmersdorfer Zeitung" teilt uns, bezugnehmend auf eine Genosse Wermuth referierte unter großem Beifall in der Schmargendorf . Hier tagte am Dienstag eine imposante öffent Notiz unter obiger Stichmarte in der Sonntagnummer des Vor­ Drachenburg ". Gegner meldeten sich nicht zum Wort. Die Ver- liche Reichstagswählerversammlung. Ueber 350 Personen füllten den wärts", mit, daß sie nicht das Sprachrohr der Wilmersdorfer Kon­sammlung war gut besucht. Saal des Schüßenhauses, die dichtgedrängt den Ausführungen des fervativen" ist. Die Beilagen des antisemitischen Hammerverlages schwarz- blauen Reichstags arg ins Gericht ging. Nachdem der Redner stammten Bezirk der Stadt der Zeitung beigelegt worden. Gegen Genossen zube il lauschten, der mit den Schandtaten des verflossenen feien ohne Wissen des Verlags durch einen Spediteur in einem be­noch die Kandidaten der gegnerischen Parteien scharf unter die Lupe den Spediteur will der Verlag wegen Schadenersatz vorgehen. stets mit ihren Grundsägen im argen Rontrast stehen, schloß er seinen genommen und gezeigt hatte, wie ihre Versprechungen vor der Wahl 21 stündigen Vortrag mit dem Hinweis, daß es nur bei äußerster In der gut besuchten Versammlung in den Markgrafenfälen" überaus zu unserem Nachteil entwidelt hat, im ersten Wahlgang zu die am Freitag nach Kerns Festsälen im Rummelsburg ein Bflichterfüllung jedes einzelnen möglich sei, den Kreis, der sich so referierten die Genossen Aysche und Domnig. Die Redner fanden reichen Beifall. Gegner meldeten sich nicht zum Wort. erobern. Die Versammlung spendete dem Redner brausenden Bei­In den Comenius- Festsälen" sprach Genosse Georg Schmidt fall. Mit einem ebenso brausenden Hoch schloß Genosse Laufe die berufen war, wurde aus Anlaß der Beteiligung unserer Partei­genossen an der Diskussion, nachdem einige von unseren Genossen vor einer zahlreichen Zuhörerschaft. Ein Versammlungsteilnehmer imposante Versammlung. trug besonders zur Lebhaftigkeit der Versammlung bei. Ob er gesprochen hatten, kurzerhand vom Vorsitzenden geschlossen. Die Rauen. Am Sonntag referierte Parteisekretär Genosse lönigstreu, gelb oder Zentrumsanhänger war, konnte leider nicht Bagels in einer öffentlichen Wählerversammlung über das gut besuchte Versammlung war zum größeren Teil von nicht­in Erfahrung gebracht werden. Seine wiederholten lauten Zwischen- Thema:" Wen wählen wir am 12. Januar." Anivesend waren konservativen Wählern besetzt, die wohl auch mehr die Neugierde rufe wurden vom Referenten aufgenommen und unter stürmischem 100 Personen, die den Ausführungen des Referenten lebhaften nach der Versammlung geführt hat, sich den Oberbürgermeister Gelächter und unter großer Beifallsbezeugung der Versammelten Beifall spendeten. Redner zeigte den Versammelten, daß von Biethen als konservative Bürgermeisterspezialität von einem zerpflückt. Betrübt verließ der Herr langsam den Saal. den sieben in unserem Riesenwahlkreise aufgestellten Kandidaten Ort, wie Groß- Lichtenberg, einmal in der Nähe anzuschauen.- In der Brauerei Friedrichshain" referierte in einer namentlich nur der Kandidat der Sozialdemokratie, Genosse Frik Zubeil, Unsere Genossen, die vorsichtshalber gleich zu Beginn der Ver­von Frauen start besuchten Versammlung Genosse Koblenzer. als richtiger Vertreter des schaffenden Volkes in Stadt und Land sammlung die Anfrage stellten, ob nach dem Vortrage auch freie Der anderthalbstündige Vortrag wurde mit großem Beifall auf- in Frage komme. genommen. Einem christlichsozialen Herrn Wolf mußte das Wort Aussprache zugelassen wird, erhielten dies in bedingter Form zu­entzogen werden. Schenkendorf bei Großbeeren . Hier sund am Sonntag zum gesichert. Die Versammlung im Lokal Südost", Waldemarstr. 75, war Versammlung unter freiem Himmel statt. Der Vortragende, Genosse Sandtdaten, Oberbürgermeisters Ziethen, waren im ganzen wohl ersten Male eine imposante von etwa 150 Landarbeitern besuchte Die etwa einstündigen Ausführungen des konservativen sehr gut besucht.. Genoffe änisch referierte in anderthalbstün- Albin Mohs Schöneberg, rechnete in einstündigem Bortrage mit fachlich, aber inhaltlich äußerst oberflächlich gehalten- der Weis­diger Rede unter großem Beifall. Mit dem Gegner, der für den 4. Streis einigermaßen in Betracht kommt, dem Freisinn, rechnete dem verflossenen schwarz- blauen Blockreichstag und auch seinem er gehörig ab. Die traurigen Vorgänge im Asyl für Obdachlose schädlichen Gebaren bei der Reichsfinanzreform gründlich ab. Grheit Kern der ganzen Rede gipfelte darin, daß die jetzigen höheren verstand er ergreifend gegen die heutige Gesellschaftsordnung aus- versuchte auch den Anwesenden die Notwendigkeit der politischen und Arbeitslöhne gegen früher wie die höheren Sparkasseneinlagen zunuzen. In der Diskussion sprachen die Genossen Dr. Pleßner, miserablen Löhne, die auf dem dortigen Rieselgut der Stadt Berlin vorzüglich(!!) ist, deren Bahn daher nicht verlassen werden gewerkschaftlichen Organisation klar zu machen und verwies auf die ein klarer Beweis dafür sind, daß die jeßige Wirtschaftspolitik gezahlt werden. Die Ausführungen des Redners wurden von leb- darf. Die Marokko - Affäre habe den Beweis erbracht, daß England haftem Beifall begleitet. uns den Krieg erklären wollte und wir es nur unserer starten Nach einem fräftigen Appell seitens des Versammlungsleiters, Flotte verdenken, daß es nicht zuni Kriege mit England gekommen fleißig bis zu den Wahlen zu agitieren und einem dreifachen Hoch ist. Mithin ist die dauernde Erhaltung des Friedens nur durch Schulkinder im Dienst des Reichsverbandes. auf die Sozialdemokratie gingen die Anwesenden auseinander. ständige Vermehrung unseres Kriegsheeres zu erzielen- Punktum! Der Reichsverband gegen die Sozialdemokratie hat Brieros. Sonntag nachmittag fand im Lokal des Herrn Die gewissermaßen erzwungene Zusage freier Diskussion wurde. derart an moralischem Kredit eingebüßt, daß er neben. Bruder( a. d. Schleuse) eine gut besuchte Wählerversammlung, an mit 10 Minuten Redezeit gewährt, ein Beweis, wie von kon­vachfendem Mangel zahlungsfreudiger Mitglieder auch die der auch mehrere Frauen teilnahmen, statt. Leider erwies sich das eigende Schwierigkeit zu verzeichnen hat, seine lügen- ichienenen zu fassen. Trogdem sämtliche Tische entfernt waren, fand unser Genosse John, der als erster in der Diskussion das Wort einzige uns jezt zur Verfügung stehende Lokal als zu klein, um die Er- servativer Seite die gegnerischen Einwände gefürchtet werden. fchwollenen Flugblätter an den Mann zu bringen. Die ein erheblicher Teil keinen Einlaß mehr. Trefflich verstand es der bekam, fonnte in 10 Minuten natürlich nur in ganz kurzen Zügen hale mehren sich, wo der Reichsverband fich Schulkindern zur Referent Genosse 2uichid, die Sünden des schwarz- blauen Blocs die nachteiligen Folgen der jetzigen Wirtschaftspolitik für die große fri breitung seines Auffärungsmaterials" bedienen muß. den andächtig Lauschenden klar zu machen; auch geißelte er scharf Masse der Bevölkerung im Vergleich zu den Vorteilen, die die

Barnad und die Genoffin Theuert.

der

dai

Die Stimmung in allen Versammlungen war gut.

Celtow- Beeskow.

In Petersdorf im Wahlkreis Teltow - Bees. die Aeußerung des hiesigen Oberförsters, daß wer rot wählt, feine Besitzenden, insbesondere die Junker und Jantergenossen, aus v waren am zweiten Weihnachtsfeiertage Schulkinder im Arbeit bekomme". Gegner, die aus sicherem Versteckt ihre giftigen dieser Wirtschaftspolitik ziehen, nachtweisen. Als unser Genosse auf er von 10 bis 12 Jahren während der Kirchzeit tätig, Beile gegen die Arbeiterschaft schleudern, meldeten sich nicht zum ein im Saale verteiltes Flugblatt, betitelt: Das wahre Gesicht Wort. Mit dem Wunsche, bald wieder eine Versammlung ab­Reichsverbandsflugblätter von Haus zu Haus zu tragen. zuhalten und dem Gelübde, trok der oberförsterlichen Drohung am der Sozialdemokratie", das sich als ein elendes Machwerk dar­Ein Ortseinwohner wurde bei dem Gemeindevorsteher Gruls 12. Januar rot zu wählen, gingen die Versammelten aus Biethen dieses Pamphlet mit seiner Person deckt und von der bietet, wissen wollte, ob der konservative Oberbürgermeister bietet, wissen wollte, ob der deshalb vorstellig und ersuchte um Verhinderung einander. dieses skandalösen Treibens. Da kam er aber schön an. Denn Storkow . Die Saalbefizer verweigern hier der Arbeiterschaft Verteilung Kenntnis hat, wurde unser Redner vom Vorsitzenden der Gerr Gemeindevorsteher erklärte ihm schlankweg, er beharrlich die Säle zur Abhaltung von Versammlungen. Am angeblich wegen der bereits überschrittenen Redezeit am Weiter­felbst habe die Schulkinder mit den Reichs- Sonntag ist es tros des rigorosen Terrorismus der Ortsgrößen sprechen gehindert. Nachdem ein Herr Weigel sich im Stile des berbandsflugblättern ausgeschickt. gelungen, die volksfeindliche Politik unserer Stüßen von Thron Reichsverbandes wider die Sozialdemokratie einige Ausfälle gegen

Kleines feuilleton.

der auf die Einnahme Kantons abzielte. Der Plan scheiterte und Art seiner Behandlung in den verschiedenen Etappen der franzö 15 der Führer bezahlten das Wagnis mit dem Tode. Sun war der fischen Sittenkomödie gleichzeitig die bürgerliche Gesellschaftsent­einzige, der entfam; er erkannte, daß die Zeit noch nicht reif war, wickelung charakterisiert. Der junge Mann aus guter Familie, der und verließ China , um sich in Europa mit der Kultur und der ein außereheliches Verhältnis aus einer fozial tiefer stehenden Klasse Feliz Dahn. Der teutscheste aller teutschen Dichter ist in Zivilisation des Westens bekannt zu machen. Die chinesische Re- und ein uneheliches Kind hat, ist für den Dramatiker ein dankbares Breslau faft 78jährig gestorben. Im Brivatleben war er ein gierung hatte einen Preis von 50 000 Dollar auf Suns Kopf gefeßt. Thema. Es tann im Sinne einer alle Klaffenunterschiede über­braber Lehrer des deutschen Rechts und ein Biedermann. Aber der In den letzten 15 Jahren ist Sunhatsen regelmäßig nach China brückenden Liebe als optimistischer Appell an eine aufsteigende bürger­Furor teutonicus machte ihn zum Heldenfänger und Dichter. Seine zurückgekehrt und hat alle Teile des großen Reiches besucht. Wähliche Klasse behandelt werden. Es kann zum Aufeinanderprall der geschichtlichen Forschungen hatten ihn ins deutsche Mittelalter ent- rend der britische Konsul versicherte, daß Sun nicht in China sei, Klassengegensäge führen und dann tragisch oder satirisch zu Ende ridt; in endlosen Bänden hat er die Könige der Germanen" ge- fteďte er mitten im Reiche und streifte in Verkleidungen umher. geführt werden. feiert. Die Geschichte hat er immer mit den Augen des nach So hat er das Land beispielsweise in der Maske eines Hausierers Heroismus dürstenden Knaben betrachtet, dessen geliebter Indianer durchwandert. Er bestellte in den Provinzen Führer, sandte junge Wolff fügt ein neues hinzu, indem er den Stoff gemütlich- harmlos Für alle diese Spielarten ließen sich Beispiele finden. Pierre held tragisch enden muß. Und so lebte er denn seit jungen Jahren Anhänger auf zwei, drei Jahre nach Europa , um europäische Zivilia für eine schwankgenügsame Spießbürgerlichkeit ausnutt. in der nordischen und germanischen Geschichte, die er in Balladen sation kennen zu lernen, und so gewann er immer mehr Anhänger Frau Jouvenel, ebenso wohlhabende wie brave Mustertypen, find Herr und besang und zu immer neuen( im Grunde aber: zu den immer und Jünger seiner Ideen. Gefahr und Sorge um sein Leben hat ihrem Sohne in Wahrheit gar nicht gram, als er ihnen gesteht, daß gleichen) Romanen und Erzählungen verdichtete. In den Jahren des ihn nie bekümmert, und als er einmal von seinen jungen Ge- er mit einer armen Blumenmacherin ein Kind hat. nationalen Aufschwungs" feit 70 hatte Dahn seinen Höhepunkt, als sinnungsgenossen mit mir sprach, sagte er schlicht: Wenn mir etwas wollten sie ihn eben noch an eine standesgemäße Gans verheiraten, Und doch er im vierbändigen Kampf um Rom" das heroische Ende seiner zustößt, wird das für China nichts zu bedeuten haben. Jeder von und doch spielen sie vor einander Komödie, als ob sie niemals ihre Gothenhelden schilderte. ihnen ist imstande, meine Stelle auszufüllen." Zustimmung zu einer Regitimierung geben würden. Die schwant­anderen das große Geheimnis ſeiner wachsenden Zuneigung zu dem mäßigen Wirkungen werden nun dadurch erzielt, daß jeder vor dem Enkelkinde und seiner Mutter zu berbergen sucht. Großpapa und

Das Ungetüm der Romangeschichtsklitterei ist heute überwunden und das Epigonentum professoraler Schriftsteller längst abgetan. Die geschrieben: In Nr. 304 des vergangenen Jahres wird auf Hauffs Noch einmal Sherlock Holmes und seine Vorbilder. Uns wird jüngere Generation muutet der historische Roman der Dahn und Ebers Märchen Abner der Jude, der nichts gesehen hat" als auf ein als eine antiquarische Verirrung an, und nur eine wildgewordene Vorbild des findigen Detektivs hingewiesen. Aber gerade hier hat Großmama machen um die Wette Besuche bei dem illegitimen nationale Phantasie konnte diese ganze Zwitterfunſt einer funstarmen Hauff offensichtlich stark mit fremdem Kalbe gepflügt. Man lese Sprößling. Schließlich bedarf es nur eines fleinen( plumpen) Eins Zeit genießen. Der Mann, der der Skalde seines Volkes im das dritte Kapitel von Voltaires prächtiger morgenländischen Ge- griffs eines alten Hausfreundes, um alles in schönster Harmonie flatternden Odinsbart und großrandigem Hute sein wollte, hatte mit schichte Badig", und man wird sich überzeugen, woher Hauffs den Mächten und neuen Strömungen seiner Zeit keine Fühlung Abner stammt. Freilich hat auch Voltaire hier wie sonst stark aus enden zu lassen. und sein Ueberschwang war ziellos und leer. Die fehr dürftige Handlung ist furchtbar breit und behaglich anderen, auch orientalischen Quellen geschöpft. Von der viel zu ausgesponnen. Im Milieu der oberen Klasse entwidelt sich eine Sunhatsen, der erste Präsident der neuen Republik China , Uebersetzung mit grundgelehrten Anmerkungen von Adolf Elliffen schaftlichen Klatsch und die Mitgiftjägerei werden sanft- ironische Sunhatsen, der erste Präsident der neuen Republik China , wenig bekannten Boltaireschen Erzählung gibt es eine vortreffliche weite Liebesgeschichte, die ebenso nett endigt, und auf den gefell­hat seine ersten wissenschaftlichen Studien unter der Führung des in Reclams Universalbibliothek( Nr. 3012) und hier wird An- Streiflichter geworfen. Von der Welt der Blumenmacherin sieht man englischen Chirurgen Dr. James Cantlie gemacht. Der frühere Lehrer Sunhatsens, der seit 25 Jahren mit seinem Schüler merkung 16 auf die 458. Nacht von 1001 Nacht" als Quelle für das nur eine reizende Mutter und ein entzückendes Kind. Kurz, in nahe Beziehungen unterhalten hat, schildert jetzt Wesen und betreffende Kapitel hingewiesen. Und auch dies ist schwerlich der diesem Lustspiel sind alle Konflikte ausgelöscht in einem gleichmäßigen Charakter dieses Führers der chinesischen Revolution. Es gibt in nach der Herkunft schöpft, ein wahrer regressus in infinitum( Rück­Urquell. Bei hübschen pointierten Geschichten findet, wenn man Rosa von Kindlichkeit. ganz China keinen Menschen, der besser dazu geeignet wäre, eine gang bis ins Unendliche) statt. Man dente nur an Münchhausens extra, besonders Herr Nich. Georg, der findernärrische Großpapa. Die Aufführung unterstrich die spießerliche Behaglichkeit noch neue Ordnung der Dinge heraufzuführen, so erzählt Dr. Gantlie. Abenteuer und ihre vielverzweigte Genealogie, zu deren Nachweisung Von den alten und neuen Mitgliedern der Bühne zeigten sich Hennh Sun ist Christ, und ich bin davon überzeugt, daß er der am tiefsten auch Ellissen und neben ihm Eduard Heisebach das meiste bei- Steimann als herzensgute Frau Jouvenel und Maria Reisen­gebildete, der aufgeklärteste und der großherzigste Sohn des heutigen getragen haben. China ist. Man muß sich stets vor Augen halten, daß die Chinesen hofer( als überlegen spielende Witwe), sowie die Herren Spira Theater. ( Sohn) und Bach( als Hausfreund) im besten Licht.

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Notizen.

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in einer ganz anderen Gefühlswelt leben als die westlichen Raffen. Der Chinese strebt nicht nach Reichtum oder nach einer Stellung Lustspielhaus: Das große Geheimnis, Luftspiel oder nach e nem großen Namen. Die tieffte Achtung und Be- von Pierre Wolff. Der neue Leiter des Luftspielhauses, wunderung flößt ihnen Wissen und Bildung ein. Dem Chinesen Bolten Baeders, gab bor seiner Thronbesteigung die gibt die Bildung größere Macht als Reichtum. Sun aber hat seit Erflärung ab, er werde das Genre feines Stammbauies, des fchaft nehmen Donnerstag, den 4. Januar, ihren Fortgang. Es - Die Boltsvorstellungen der Bühnengenossen= 20 Jahren in allen zivilisierten Ländern gelernt und studiert und so Residenz- Theaters, nicht mit in das neue Heim hinübernehmen. gelangen zur Aufführung: in Mörners Festiälen, Koppenstr. 29: das Beste in Europa und Amerika in sich aufgenommen. Er be- Dieses Versprechen wurde in eigenartiger Weise gehalten. Das Er­stand 1887 in Hongkong die Prüfung und holte sich 5 Jahre später öffnungsluftspiel ist zwar vor einer Reihe von Jabren im Import- Rabale und Liebe"; in den Sophiensälen, Sophienstr. 18: Flachs­Minna von Barnhelm"; im Theater Alt- Berlin, Blumenstr. 10: das Diplom. Aber er blieb an der Hochschule und studierte weiter. Hause für französische Damen- und Herrenwäsche in literarischer Auf- mann als Erzieher" und in den Hohenstaufensälen, Rottbuser Schon begann die Wohlfahrt seines Vaterlandes seine Interessen machung" gegeben worden, aber es war ein Wechselbalg, der nur Damm 76: Der Raub der Sabinerinnen ". immer mehr auf sich zu lenken. Mit der Zeit versammelte er eine eingeschmuggelt wurde. Jm Wolffichen Lustspiele" gibt's feine Heine Gruppe ernster junger Chinesen um sich, und so entstand in Ausgezogenheiten, und eine einzige Anzüglichkeit wird präpariert, aller Bescheidenheit die jungchinesische Partei". Die Bewegung aber zur rechten Zeit fallen gelassen Die Bewegung aber zur rechten Zeit fallen gelassen wegen des antesenden Bad ging von Kanton aus und hatte bereits nach 3 Jahren großen fisches. Und damit ist zugleich das Ganze gekennzeichnet. Umfang angenommen. 1895 organisierte Sun dann einen Handstreich, Das große Geheimnis" schneidet ein Problem an, das in der

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Ein Daumier Dentmal . Heimatstadt des berühmten Karikaturisten und Malers Honoré In Marseille , der Daumier, wird dem großen Künstler demnächst ein Denkmal errichtet. Der Bildhauer A. Geoffrey hat vor kurzem das Gips modell bereits fertig gestellt.