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Aus der Frauenbewegung.

Der Selbstmord eines Sechzehnjährigen wird uns vom Grünen Weg gemeldet. Der 16 Jahre alte Handlungslehrling Albert Arndt, der bei seiner Mutter in der Norweger Straße wohnte, lernte dort Arbeitgeber zum Mittagessen nach seiner Wohnung gegenüber dem im dritten Jahr in einer Holz- und Fournierhandlung. Als sein Eine neue Dienstbotenordnung für Wien . Geschäfte ging, beauftragte er den Lehrling, der allein zurückblieb, einer neuen reformierten oder, wie der Vizebürgermeister von Wien Am 1. Januar 1912 wurden die Wiener Dienstmädchen mit den Fernsprecher nach der Wohnung umzustellen. Nach einer Weile wollte er das Bureau anrufen. Als sich niemand meldete, schickte fagt, mit einer modernen" Dienstbotenordnung beglückt. Ver­er seinen 13 jährigen Sohn hinüber. Diefer fand jetzt Arndt auf gebens sucht man aber in den 26 Paragraphen nach moderne m dem Lager als Leiche am Flaschenzug hängen. Wiederbelebungs- Geist. Die Form ist etwas neu, der Inhalt ist der alte. Statt versuche blieben erfolglos.

Gesindeordnung, wie bisher, heißt es nun: Dienstordnung, und statt Dienstbote und Dienstherr Dienstnehmer und Dienst­geber. In Klammern ist, damit ja nicht mißverstanden wird, der Dienstherr" erhalten geblieben. Von allen Verbesserungsvors schlägen, die die Sozialdemokraten bei der Beratung im Landtag gemacht haben, ist nur der Antrag angenommen worden, daß roc

Bank), der 40 000 M. Son der Depofitentaffe in der Schillstraße aufgeben und zu Hause bleiben. Während die Mutter, eine Gast- 1 Bredow in Inteender Stellung an einem anderen Baum; plötzlich nach der Zentrale am Schinkelplatz bringen wollte, verübt. Als wirtin, heute vormittag vorn im Lokal beschäftigt war, hörte sie stürzte der eingeschnittene Baum um und begrub Bredow unter sich. Täter kommt ein anderer Beamter der Bank in Frage, der bei der plötzlich einen Schuß fallen. Sie eilte darauf nach dem Hinterzimmer. Dem Aermsten wurden beide Beine sowie das Rückgrat gebrochen. Ausführung des Ueberfalls überrascht und von der Polizei ver- Hier fand sie ihren Sohn mit einer Schußwunde in der rechten Auf dem Transport zum Krankenhause verstarb der Schwerverletzte. haftet wurde. Der überfallene Kassenbote hat scheinbar nur leichte Schläfe bewußtlos auf. Verletzungen dabongetragen, die ihm durch Umwerfen einer Schlinge beigefügt wurden. Im einzelnen gehen uns über den Ueberfall noch folgende Mitteilungen zu: In der Depositentasse E der Darmstädter Bank in der Schillstraße 7 ist seit längerer Zeit der Nassenbote Klein beschäftigt, der fast täglich Gelder von dieser Kaffe nach der Zentrale schafft. Vor ihm war in derselben Filiale der Bankbeamte Friehe bedienstet, der mit Klein geschäftlich viel zu tun hatte und eng befreundet war. In letzter Zeit tat Friche auf einer anderen Depofitentaffe. Dienst. Gestern nachmittag hatte nun der Kassenbote Klein den Auftrag erhalten, 40 000 2. nach der Zentrale zu schaffen. Als er die Depositentasse kaum verlassen hatte, traf er den Bankbeamten Friehe, der angeblich gleichfalls nach der Zentrale wollte. Friehe lud den, Kaffenbeamten nun ein, mit ihm zusammen in einem Automobil nach dem Schinkelplatz zu fahren. Klein willigte auch ein und bestieg mit Friche einen Wagen. Als das Auto durch die Tiergartenstraße fuhr, hörte der Chauffeur plötzlich einen Hilferuf aus dem Innern der Droschke. Er hielt an und sah zu seinem Erstaunen, daß sich die beiden Männer würgten. Er hielt Friehe, der zu entfliehen suchte, fest und übergab ihn der Polizei. Der Kaffenbote Klein war bewußtlos geworden, erholte sich aber bald wieder. Nach seinen Angaben hat Friehe während der Fahrt Geld fallen lassen und ihn dann auf­Friehe plötzlich eine Kupferdrahtschlinge um den Hals gefordert, die Geldstücke aufzuheben. Beim Niederbeugen habe ihm geworfen und sie zugezogen. Nur mit Aufbietung aller Kräfte habe er noch einen Hilferuf ausstoßen können, der von dem Chauffeur glücklicherweise gehört wurde. Der Räuber wurde nach der Wache des 33. Polizeireviers geschafft und dort sofort vernommen. gab die Tat zu und wird heute dem Untersuchungsrichter vorgeführt

werden.

Er

Bei Friehe fand man eine Redertasche und zwei Pakete. In der Ledertasche befand sich ein ziemlich schweres, scharfgeschliffenes Veil, das er eigens zu dem Ueberfall angeschafft hatte, zwei Flaschen mit Benzin und eine Düte mit Schwefelfäden. Die beiden Flaschen Benzin hatte er bei sich, um damit Blutflecken, die er sich bei Ge­brauch des Beiles unzweifelhaft zugezogen hätte, zu entfernen. In den beiden anderen Paketen fand man einen Lodenmantel und cinen großen Schlapphut. Diese wollte er dazu benutzen, um sich bei der Flucht untenntlich zu machen.

Die Schuldeputation hat die Rektoren der Gemeindeschulen an gewiesen, bei allen Kindern, bei denen der Verdacht vorliegt, daß fie an Scharlach oder Diphtherie erfrankt waren und die weniger als sechs Wochen fehlen, vor der Wiederzulassung zur Schule ein ärztliches Attest( Arzt, Armenarzt oder Schularzt) darüber ein­zufordern, daß fie für die Mitschüller feine Ansteckungsgefahr mehr bedingen.

Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg .

Ein Zusammenstoß zwischen einer Automobildroschke und einem vollendetem 14. Lebensjahr niemand in den Dienst genommen Straßenbahnwagen trug sich vorgestern abend gegen 11 Uhr an der verden darf. Dieses Gesetz findet auch auf Ammen An­Ecke der Magdeburger und Lügowstraße zu. Die Autodroschte wendung", lautet der nächste Sak, als ob es Regel wäre, daß. IA 8947 fuhr dort unmittelbar vor einem aus entgegengesetzter Mädchen unter 14 Jahren sich als Ammen berdingen. Diese un Richtung herannahenden Straßenbahnwagen der Linie P( Richtung freiwillige Somit zeigt aber nur, mit welcher Echlenderhaftigkeit Rigdorf) auf das Gleis und wurde angefahren. Bei dem Zusammen- unsere Chriftlichsozialen Gesetze machen. Es wurde einfach durch stoß wurden die Scheiben der Droschke zertrümmert. Der Insasse gepeitscht und fortwährend Schluß der Debatte beantragt, wonn des Gefährtes, Professor Laban aus der Magdeburger Str. 32 erlitt renkung des linken Armes. Der Berunglückte konnte sich jedoch ohne durch Glassplitter leichte Verlegungen im Gesicht, sowie eine Ver­fremde Hilfe nach seiner Wohnung begeben. Schöneberg .

Amtsniederlegung von 7 Stadträten.

1810, daß der Dienstnehmer, der sich weigert, einen vereinbarten unsere Genoffen Abänderungsanträge stellten. So heißt es in der " modernen" Dienstordnung, genau wie in der alten aus dem Jahre modernen" Dienstordnung, genau wie in der alten aus dem Jahre. Dienst anzutreten, zwangsweise dazu anzuhalten ist. Der Dienstnehmer toird als Hausgenosse des Dienst­gebers deflariert und ist verpflichtet, zu gehorchen, treu und sein zu lassen und nach Kräften Schaden von ihm abzuwenden". fleißig zu sein und sich das Beste seines Dienstgebers angelegen Den Angehörigen hat der Dienstnehmer anständig zu begegnen und sich aller Zäntereien, Klatschereien und übler Nachreden zu enthalten. Für die" Gnädigen" ist eine ähnliche Vorschrift nicht vorhanden, obwohl sie hier entschieden notwendiger wäre. Denn wer kennt nicht und weiß nicht, daß bei jedem Kaffeekränzchen der wohledlen Hausfrauen alsobald der Klatsch über die schlechten Dienstboten auf der Tagesordnung ist.

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Stadträte& 1 0 3. Geheimer Rechnungsrat Nordhausen, Sanitäts­Folgende fieben unbefoldete Magistratsmitglieder, die Herren o rat Dr. Wagner, Rentier Staufmann, Bankier Edelberg, Geheimrat Dr. Berwin und Rentier Stauß haben ihr Amt niedergelegt. Zu diesem ungewöhnlichen Vorgang wird uns von einer Seite, die mit den Verhältnissen vertraut zu sein vorgibt, folgendes mit geteilt: Um 23. Dezember v. J. sollten fünf Mitglieder aus den städti­schen Körperschaften für den Provinziallandtag gewählt werden, und zwar drei Stadtverordnete und zwei Magistratsmitglieder. Ueber Die moderne Dienstbotenordnung für die Reichshauptstadt Stadtverordnetenversammlung bestand zwischen den beiden Körper- dem Dienstnehmer nicht schwerere" Arbeiten zugemutet werden diese Art der Verteilung der Mandate auf Magistrat und wien enthält an Dienst botenschutz" die Bestimmung, daß fchaften Einverständnis. Die Majorität der Stadtverordneten­versammlung iedoch war unter feinen Umständen daffir zu haben, dürfen, als er nach seinen Kräften zu leisten vermag, und daß die den bisherigen Vertreter im Provinziallandtag, den Bürger tägliche Arbeitszeit nicht zum Nachteil seiner Gesundheit über das meister Blankenstein, wiederzuwählen. Am meisten zur Unbeliebtheit seinem Lebensalter und feiner Arbeitskraft entsprechende Ausmaß dieses Herren soll sein Berhaiten gegen den verstorbenen Ober- verlängert werden darf". An Sonn- und Feiertagen müffen bürgermeister Wilde und sein Vorgehen bei der Wahl des die gewöhnlichen Arbeiten geleistet werden, jedoch jezigen Oberbürgermeisters Dominicus beigetragen haben. Die Wahl des darf dem Besuch des Gottesdienstes kein Abbruch Regierungsrates Dominicus erfolgte bekanntlich mit großer Majorität; geschehen! auf den Bürgermeister Blankenstein fielen nur vier Stimmen. Ohne Erlaubnis des Dienstgebers ist dem Dienstnehmer nicht Mit der Eckhausfalle fangen hiesige Gauner noch immer ver- Die Majorität der Stadtverordnetenversammlung war auch jetzt trauensselige Leute, die zu ständigem Aufenthalt, oder auf der entschloffen, Bürgermeister Blankenstein nicht wieder in den Bro- gestattet, in anderen als in Angelegenheiten des ersteren das Haus Durchreise nach Berlin kommen. So opferte jetzt wieder ein Saus- vinziallandtag zu wählen; sie hoffte aber, daß in einer gemifchten 6u berlaffen oder über die erlaubte Zeit auszubleiben. Auch Be­diener, der auf dem Lehrter Bahnhof auf die Abfahrt seines Buges Deputation eine Einigung über zwei ihr genehme Magistrats- fuche darf er gegen das Verbot des Dienstgebers nicht annehmen, Die von Bürgermeister Blanten- ja selbst seine Habseligkeiten darf der Dienstnehmer ohne Bewilligung wartete, einem solchen Schwindler einen erheblichen Teil seiner mitglieder erfolgen würde. Barschaft. Auf dem Bahnhof gesellte sich ein Mann zu ihm, der stein geführte Mehrheit im Magistrat lehnte jedoch einen des Dienstgebers nicht außer Hause aufbewahren. Und doch Der Oberbürgermeister wurde weiß man, daß es nur allzuoft für das Dienstmädchen feinen ver­fich für den Monteur einer hiesigen Firma ausgab, erzählte, daß dahingehenden Vorschlag ab. er nach Gelsenkirchen fahren müsse und bat den Hausdiener, ihm vielmehr beauftragt, mit den Führern der einzelnen Fraktionen schließbaren Schrank gibt oder daß die Herrschaft" nicht will, bas beim Abholen seines Korbes aus der Schlafftelle am Schiffbauer- zu verhandeln. Nunmehr wurden von den Stadtverordneten Ober- das Mädchen seine Sachen verschließt und damit der Kontrolle ent­damm zu helfen. Auf dem Wege dorthin erwähnte der Monteur", bürgermeister Dominicus, Stadtrat Katz, Stadtverordnetenvorsteher daß er noch einen Hundertmartschein müsse wechseln lassen, um Dr. Graf v. Matuschka, deffen Stellvertreter Hermann Molten zicht. Das Mädchen soll zwar treu, ehrlich und was sonst noch feiner Wirtin die rüdständige Miete zahlen zu können. Er ging buhr und der Stadtverordnete Bester aufgestellt und in der gemein alles sein, aber durch kränkendes Mißtrauen von vornherein ver dann auch in mehrere Geschäfte hinein, kam dann aber immer famen Sigung der Stadtverordneten und des Magistrats fast ein- bittert man es nur allzu oft und erstickt die Gefühle, die man doch wieder mit der Behauptung zurück, daß die Leute nicht hätten stimmig gewählt. Bürgermeister Blankenstein erhielt teine einzige se gerne bei Dienstboten" haben möchte. Die Anhänger Blankensteins im Magistrat waren Was gegen die Dienstnehmer gerichtet ist, ist alles flar und techseln können. Endlich bat er dann feinen Begleiter, ihm die Stimme. In diesem Vor- ungweideutig ausgedrüdt, was zu ihren Gunsten wäre, ist alles fleine Summe von ungefähr 30 W., die er brauche, auf einen allerdings dieser Sigung fern geblieben. 11111 die von Blanken - unbestimmt und unkontrollierbar. Denn wer soll bestimmen, daß Augenblick vorzuftreden. Der arglose Hausdiener entsprach dieser gehen der Stadtverordneten erblidte Bitte und war fein Geld los. Nach langem Warten erfuhr er, daß stein geführte Mehrheit des Magistrats Brüstierung die zugemutete Arbeitsleistung nicht über die Kräfte des Mädchen Trotz der bestimmten Erklärung feitens gebt, wer soll fontrollieren, ob die Wohnung gesund und hinreichent der Monteur" aus dem zweiten Ausgang des Eckhauses, in dem dieser Körperschaft. feine wirtin wohnen sollte, hinaus und davongegangen war. Der maßgebender Persönlichkeiten der Stadtverordnetenversammlung, ist? Wo sind Inspektionspersonen, die kontrollieren, ob die Schlaf eine Brüstierung des Magistrats oder auch dessen Gauner wird ohne Zweifel noch weitere Opfer finden. Er ist etwa daß 35 Jahre alt, mittelgroß und untersett, hat dunkelblondes Haar, Majorität in feiner Weise beabsichtigt war. Die Amtsniederlegung räume nicht ungesund sind, ob sie verschließbar sind? Der Dienst einen fleinen ziemlich diden Schnurrbart und ein rotes volles Ge- von sieben unbesoldeten Stadträten ist nun eine Folge dieser Vor- geber hat dem Dienstnehmer eine freie Beit zu seiner Erholung ficht und trug einen grauen Ulster, einen schwarzen, steifen Sut gänge. Da aber schon in kürzester Frist Ersatzwahlen für die Aus- und zur Besorgung seiner eigenen Angelegenheiten zu bewilligen." und auf dem linken Auge eine schwarze Schutzklappe. Seinen geschiedenen stattfinden werden, so wird diese Waffenamtsniederlegung Er hat" sie, aber er muß sie nicht bewilligen. Die Sozialdemo Namen wird er wohl öfter wechseln. In diesem Falle nannte er für das Gedeihen der Stadt Schöneberg keine weiteren schlimmen fraten wollten ouch hier an die Stelle des Unbestimmten Be Folgen haben. stimmtes setzen. Sie verlangten fich Neumann. bescheiden genug jeda Ein schwerer Automobilunfall ereignete sich am Mittwoch in der zweite Woche an einem Wochentag givei freie Stunden und jeder Großgörschenstraße. Dort wurde der 54jährige Kaufmann Hans zweiten Sonntag mindestens acht freie Stunden. Auch das Dem männ Wermuth aus der Karlsruher Str. 28 in Halensee , als er den Fahr- war den Herren zuviel. Das Gesetz bestimmt nur: damm in der Nähe des Großgörschen - Bahnhofs überschreiten wollte, lichen Dienstpersonal, dem vorzugsweise persönliche Dienstleistungen von einem Automobilomnibus der Linie 14 der Allgemeinen Berliner für den Dienstgeber obliegen, gebührt nac gebührt nach vollstrectem Omnibusgesellschaft überfahren. Der Berunglückte, der schwere 21. Lebensjahre jede Woche ein halber freier Tag. Alle übrigen innere Berlegungen davongetragen hatte, erhielt auf erhielt auf der Dienstnehmer haben Anspruch auf einen siebenstündi Unfallstation in der Vorbergstraße die erste Hilfe und wurde von gen Ausgang in jeder zweiten Woche, der tunlichst" auf dort mittels ferantenwagens nach dem Schöneberger Krankenhause übergeführt. Sonn- und Feiertage zu verlegen ist.

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Ein schauerlicher Fund wurde gestern auf dem Stadtbahnkörper zwischen der Andreasstraße und dem Schlesischen Bahnhof gemacht. Neben dem Geleise lag ein Paket, das die Leiche eines neuge­borenen Mädchens enthielt. Nach dem vorläufigen Gutachten ist das Kind mit einem Leinwandstreifen, der noch um den Hals ge­widelt war, erdrosselt worden. Wahrscheinlich hat die noch uner­mittelte Mutter es bald nach der Geburt eingepackt, in den Stadt­bahnzug mitgenommen und es zum Fenster hinausgeworfen, wäh­rend sie allein im Abteil saß.

Rigdorf.

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Winterglätte und Hausverwalter in Berlin . Wir berichteten Die große Masse der weiblichen Dienstnehmer ist also schlechter vor kurzem, daß das Kammergericht die Bestimmungen der Ber­gestellt als die geringe Zahl der Herrschaftsdiener usw. Die größte liner Straßenpolizeiordnuna für gültig erklärt habe, wonach die Die Wahlen zum Provinziallandtag fanden am Donnerstag Rückständigkeit und Barbarei liegt aber darin, daß die franken Hausbefizer bei Schnee und Winterglätte die Bürgersteige zu reinigen und zu streuen haben, sowie bei unterlassener Fürsorge in der Stadtverordnetenversammlung statt. Auf Antrag des Dienstboten genau so dem Elend anheimgegeben werden wie bisher. strafbar seien! Neuerdings stand nun in legter Instanz die Frage Stadtv. Heinrich von der altbürgerlichen Fraktion wurde die Wenn ein Dienstnehmer über 14 Tage ohne Verschulden des Dienst zur Entscheidung, wie es sich in bezug auf diese Rechtsmaterie mit Wahl der aus der Reihe der Stadtverordneten zu wählenden gebers diensiunfähig ist, so fann er sofort entlassen werden. Wa der Berantwortlichkeit der Hausverwalter berhalte. Sie Delegierten zuerst vorgenommen, da die neubürgerliche Frattion aber geschieht mit den tranten Dienst boten?§ 18 der mc. sollen nach der Verordnung verantwortlich sein, wenn sie der Po- noch im legten Augenblick Anspruch auf einen Delegierten dernen" Dienstordnung sagt, daß jeder Dienstgeber verpflichtet ist, lizei als Vertreter namhaft gemacht sind. erhob. Gewählt wurden der Stadtverordnetenvorsteher Sander, für den kranten Dienstnehmer, wenn dieser sich die Krankheit nicht Nun war der Verwalter Müller auf Grund der betreffenden der Stadtverordnete Medizinalrat Dr. Dietrich und unser absichtlich(!) oder durch grobes Verschulden zugezogen hat, bis zu Bestimmungen der Straßenpolizeiverordnung zu einer Geldstrafe Genosse Groger. Als Delegierte des Magistrats wurden vier Wochen zu sorgen, und zwar hat er ihm nebst dem Lohne die verureilt worden, weil er als Vertreter des Wirts jene Streus bezw. gewählt Oberbürgermeister Kaiser , Stadtbaurat Weigand und erforderliche Verpflegung und ärztliche Behandlung und die not­Reinigungspflicht bei Winterglätte nicht erfüllt habe.( Es war wendigen Heilmittel zu gewähren. Besteht jedoch das Dienstver vor dem fraglichen Haufe jemand gestürzt.) Das Kammergericht Stadtrat Marggraff. hältnis noch nicht vier Wochen, so ist diese Verpflichtung au 14 Tage beschränkt. Die Verpflegung und Behandlung kann aud durch Aufnahme in eine Krantenanstalt oder mit Zustimmung des Dienstnehmers bei einer dritten Person gewährt werden. Sofern Die Natur der Krankheit es notwendig macht, kann der Dienst. nehmer Pflege in einer Heilanstalt fordern".

hob aber das Urteil auf und verwies die Sache zu anderweiter Ein schwerer Straßenbahnunfall hat sich am Mittwochabend Entscheidung an das Landgericht zurück. Es wurde ausgeführt: gegen 8 Uhr in der Hermannstraße ereignet. Der Arbeiter Emil Allerdings habe das Kammergericht( wie wir damals berichteten) Muschet aus der Luisenstraße 17 in Ober- Schönewveide hatte einen eine Observanz zu Lasten der Sausbesiber angenommen. Der Straßenbahnivagen der Linie 21 bennzt und sprang von diesem Verwalter sei aber nicht der Hausbefizer. Eine Polizeivorschrift, während der Fahrt ab, trrotzdem ihn der Schaffner gewarnt hatte. die trotzdem den Verwalter haftbar machen wolle, wenn er als Ver- m. fam zu Fall und schlug so heftig mit dem Stopf auf das Straßen­treter namhaft gemacht sei, wäre demnach unanwendbar. M. pflaster auf, daß er eine schwere Gehirnerschütterung erlitt. Der fönne somit nicht auf Grund der Polizeiverordnung Verunglückte erhielt auf der nahen Unfallstation die erste Hilfe und verurteilt werden. Deswegen brauche er aber hier, wo jemand wurde dann mit els Krantenwagen nach dem Krankenhause in Dber. gestürzt sei, noch nicht straffrei ausgehen, denn die betreffende Per Schöneweide übergeführt. fon tönne infolge der Verfäumung, einer Berufspflicht" des An­getlagten gestürzt sein. Somit tönnte dem Angeklagten even tuell fahrlässige Störperverlegung zur Laft fallen, für deren Aburteilung im gedachten Falle es eines Strafantrags nicht bedürfte.

Mariendorf .

Wie entledigt sich nun der Dienstgeber der vierwöchigen Sorg um den kranten Dienstnehmer? Die Gemeinde Wien hat zu dieser 3wed eine Dienstbotentrantentasse gegründet. 3.. J... diese zahlen die Dienstgeber pro Jahr 3 Kronen, und sie sind alle Sorgen um ihre kranken Dienstnehmer los. Denn von dem Jahresbeitrag der Dienstgeber zahlt die Gemeinde Wien die Heilungs- und Verpflegungskosten der im Krankenhaus befindlichen Dienstboten. Eine andere Fürsorge gibt es nicht. Krankengeld, Kaffenärzte und unentgeltliche Medikamente existieren für Dienst­nehmer nicht. Sind sie nicht arbeitsfähig, aber auch nicht direkt bettlägerig, so sind sie einfach der Verzweiflung preisgegeben. Bei der chronischen Spitalnot in Wien passiert das auch ernstlich Bon einem umstürzenden Baum erschlagen wurde vorgeffern der Franken Personen. An diesem Zustand ändert aber die moderne" In einem Anfall feines Nerventeidens erschossen hat sich heute Arbeiter Gottfried Bredow aus Bergholz bei Potsdam . B. war in Dienstordnung der Stadt Wien gar nichts. Einen einzigen kleinen vormittag der 21 Jahre alte Kutscher Frizz Ehlert aus der Raunyuftr. 12. Chlert war bis vor vierzehn Tagen bei einem ber föniglichen Forst mit Holzfällen beschäftigt. Sein Kollege hatte Lichtblick gibt ca. Streitigkeiten aus dem Dienstverhältnis find Handelsmann als Auticher beschäftigt. Früher schon flagte er oft fich auf eina furze Zeit entfernt, um Treibfeile heranzuholen, damit zwar auch in Zukunft von der Polizeibehörde zu verhandeln, mais über heftige Kopfschmerzen, die Folgen seiner Nervenkrankheit der bereits eingefønittene Baum zum Stürzen gebracht werden jedoch werden nunmehr gegen deren Entscheidungen Rekurse zu­waren. Als sich das Leiden verschlimmerte, mußte er seinen Dienst konnte. Während der Abwesenheit seines Kollegen beschäftigte fich lässig sein, Bisher waren nur Gnadengesuche möglich, wenn

Der Verlauf von Kartoffeln und Kohlrüben durch die Gemeinde findet am Sonnabend, den 6. d. Mts., in der Zeit von 2-6 Uhr, in der Gemeindeschule in der Friedenstraße und jeden folgenden Bom Unterricht befreit. Das Provinzial- Schulfollegium hat ver- Sonnabend statt. Der Verkauf geschieht in Quanten von 10 bis fügt, daß am 12. d. Mts. die mit Ehrenämtern betrauten Schul- 50 Bfund zu 35 Pf. 10 Pfund. Zu ähnlich niedrigen Preisen find Lehrer von der Erteilung des Unterrichts befreit werden. die Kohlrüben zu haben. Allen Staats- und Kommunalbeamten wird die nötige freie Zeit zur Rehbrücke. Ausübung des Wahlrechts gewährt werden.