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fein gelleidete Setren", auf unsere Genoffen ein. Man entrißummer erfdienen; aber bereits führt diefes zur Bekämpfung der ihnen die Flugblätter, spudte fie an, stieß fie Bachemiten" bestimmte Organ der wahrhaft katholischen Richtung mit den Füßen und titulierte sie mit den unflätigsten Schimpf- Bitter- Frid- Korum- Roeren eine äußerst scharfe Sprache gegen die namen. Die herbeieilende Bolizei fonnte anfangs gegen die fana- Köln. Volksztg." und ihre Hintermänner. So nimmt es die von tische Menge nicht a ausrichten. Erst als Verstärkungen heran- den Südd. Monatsheften" veröffentlichten Geheimberichte des gezogen waren und unsere Genossen unter dem Schuß von Polizisten Vatikan - Korrespondenten zum Anlaß, um den Bachemiten" den Platz berlasser hatten, konnte die Ruhe wiederhergestellt werden. folgende Bosheiten zu sagen: Einer der wildesten Gesellen, der einem unserer Genossen einen folchen Stoß berjeht hatte, daß dieser an einen borüberfahrenden Straßenbahnwagen schlug, wobei ihm der Ueberzieher gang zerrissen wurde, konnte feft­genommen werden. Die anderen vaterländischen Gefellen verstanden es, rechtzeitig urutig zu verduften.

Ein Beweis dafür, mit welchem geistigen" Rüstzeug die blau­schwarzen Blockbrüder den Wahlkampf führen. Und das in einer Großstadt! Wie mag cs da erst in den streng katholischen ländlichen Gegenden zugehen?!

Landratsgebot gegen Minifterverordnung.

Der bekannte Erlaß des preußischen Ministers des Innern für anständige Handhabung des Wahlreglements wird von gewissen Landräten offenbar als Makulatur behandelt. So hat der Minister angeordnet, daß die Wahlbezirke nicht zu flein genommen werden, damit das Wahlgeheimnis nicht bedroht wird. Und die Antwort? Der Landrat von Lyd, welchen Streis ja dic Junkerfippe verloren hat, teilt den Kreis statt, wie 1910, in 85 Wahlbezirke, diesmal in 132 ein. Die Wahlbezirke sind berartig verkleinerb worden, daß die geheime Wahl aufs höchste gefährdet ist. Und der Regierungspräsident in Allenstein hat die Beschwerde zurückgewiesen!

Politifche Ueberficht.

Berlin , den 6. Januar 1912.

Die Kriegspartei und Wilhelm II.

Die Kriegspartei, die in den Tagen der Agadir - Affäre sich

Die Süddeutschen Monatshefte" veröffentlichen geheime Briefe, die der römische Korrespondent der Kölnischen Bolts­zeitung" an dieses Blatt richtete. Es heißt da, die von der Köl­nischen Volkszeitung" als Eigenbrödlerin und Quantité négli­geable behandelte Unita cattolica, von Floreng gebe die Herzensmeinung sehr maßgebender kirchlicher Kreise" wieder, woran nicht zu zweifeln sei. Diese Herzens­meinung komme auch im Osservatore Romano " zum Ausdruc. Er( der Osservatore Romano ") spricht ganz naiv die letzten poli­tischen Grundgedanken der heutigen Kurie aus: keinerlei selb= ständige politische Betätigung der Katholiken, sondern besinnungs­lojes Sichzurverfügungstellen, je nachdem von Fall zu Fall die firchliche Autorität tommandiert! Dafür kann man allerdings weder ein politisch unabhängiges, nichttonfeffionelles Zentrum, noch interfonfeffionelle Gewerkschaften gebrauchen. Deshalb kann man auch furialen Versicherungen gegenüber, gewisse Stund­gebungen, wie z. B. der Brief in Medolaho Albani, bezögen sich nicht direkt auf deutsche Verhältnisse, nicht vorsichtig genug sein." In einem anderen Briefe stellt der römische Korrespondent der " Kölnischen Volkszeitung" die den Bachemiten feindliche Stim­mung der Kurie, also des Papstes und der Kirchlichen Zentral­regierung, als frankhafte Manie" dar. Er schreibt: Ich wüßte im Augenblid mit Rücksicht auf die gegenwärtige Stimmung an der römischen Kurie feinen anderen Rat, als die Krankheit- denn es handelt sich tatsächlich um eine

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Kapitalistisches Eigentum.

Dieses Eigentumsrecht, das sogar ein heiliges Recht die schärfste Beleidigung der Regierung und Wilhelms II. genannt wird, wird gewöhnlich dadurch gerechtfertigt, daß das leistete und deren Organ, die" Post", mit ausgesuchter Malice Eigentum die Folge der Enthaltsamkeit und der aus den Pariser Zeitungen das spöttische Wort von ,, Guillaume fleißigen Zätigkeit, die den Menschen zugute kommen, le timide" und dem valeureux poltron" übernahm, tann ist. Man braucht aber nur die Entstehung aller großen Ver­sich noch immer nicht darüber beruhigen, daß nicht mögen zu untersuchen, um sich vom Gegenteil zu über­der Maroffohandel zur frivolen Entfachung eines blutigen Weltfrieges benutzt worden ist. Bald hier, zeugen.

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bald dort suchen diese eigenartigen Prozentpatrioten, Je sittlicher ein Mensch ist, um so eher verliert indem sie gleißnerisch so tun, als wären sie eifrigst bemüht, er das Vermögen, das er bereits befigt, und je unfittlicher er das Ansehen des Kaisers zu retten, diesen herabzusehen und ist, um so sicherer erwirbt er ein Vermögen und behält es. der sogen. englischen Gesinnung" zu verdächtigen. So ver- Ein Volksspruch sagt:" Durch gerechte Arbeit baut man keinen fucht in ihrer heutigen Abendausgabe aufs neue die ehrsame Steinpalast"," Arbeit macht nicht reich, sondern bucklig". freifonservative Post" dieses schofle Spiel. Sie benugt ein in den Daily News" erschienenes Interview, in dem der bekannte Lord Lonsdale Wilhelm II. als Englands Freund fowie als großen Soldaten und großen Geiſt preist, der den größten Abscheu vor den Schrecken eines Krieges" hätte, um an diese ganz nebensächlichen Elogen unter der Maste der Besorgtheit um des Kaisers Ruhm folgende boshafte Aus­führungen zu knüpfen:

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fich immer Bom latholischen Bentrum" spricht, fo fold Boch Stom, daß das Zentrum eine politische und im Sinne der Ver faffung nichtfonfessionelle Partei sei, aber eine Partei im grundsäßlichen Einklang mit der katholischen Weltanschauung. Das wird die Kölnische Volkszeitung" zugeben müssen. Es wird noch dazu kommen! Denn es muß einmal eine Entscheidung fallen. Der Kampf. der nach den Wahlen voraussichtlich noch erbitterter wird, ist ein Prinzipien kampf. Sie katholische Grund­säge hie purer Opportunismus auf der Basis eines ver­fchwommenen, nichtkatholischen Christentums". Da gibt es keinen Vergleich auf einer mittleren Linie.

Es sei bei dieser Gelegenheit folgendes bemerkt: Im Jahre 1910, also furz nach obigem Schreiben an die Kölnische Volkszeitung", wurde von Deutsch­ land aus in Rom offiziell angefragt, ob eine Stellungnahme des Vatikans gegen das 8en= trum geplant sei. Die Antwort lautete negativ. Rom hat in der Tat an dem Fortbestand und der Erstarkung des alten durch den Bachemismus nicht verseuchten Zentrums das größte Intereffe.

Wenn das Zentrum nicht wider Erwarten ganz besonders günstig bei den Wahlen des 12. Januar abschneidet, wird sicherlich die römische Kurie und der von ihr dirigierte deutsche Episkopat ganz gründlich mit den Führern des bachemitisch berseuchten 3entrums" abrechnen.

Schleichwege des Reichsverbandes.

bustrieller Beamten, die am Mittwoch in Halle stattfand, erfolgte In einer öffentlichen Versammlung des Bundes technisch- in. eine aufsehenerregende Entlarvung reichsverbändlerischen Treibens. In der Versammlung referierte der den Jungliberalen angehörende Berliner Ingenieur Bötticher über die kommenden Reichstags wahlen und die Privatangestellten. Die Versammlung, die sich be sonders mit der Stellung der Kandidaten zu den drei Wahlfrages des Bundes beschäftigen sollte, denunzierte der Reichsverbands sekretär den Unternehmern vertraulich als sozialdemokratisch und bezerisch. Barteisekretär Genosse Drescher war in der Lage, das Denunziationsschreiben verlesen zu können. Es lautet:

Die Herren Fabrikbesitzer und Leiter größerer Werke möchte ich darauf hinweisen, daß heute abend in den Thalia- Sälen eine öffentliche Versammlung des der Sozialdemokratie nages stehenden Bundes technisch- industrieller Beamten stattfindet, die lediglich den Zweck haben wird, die technischen Beamten aufzuheben. Es liegt daher im Interesse der Herren Unter­nehmer, daß sie selbst die Versammlung besuchen, um hezzerischen Uebertreibungen entgegentreten zu können, oder daß sie zuber­lässige Beamte ihres Betriebes zum Besuche der Bersammlung anregen, damit diese den demagogischen Kunststüden der Versammlungsunternehmer an Ort und Stelle die Epiße ab brechen können.

Der Bund der technisch- industriellen Beamten hat bekanntlich im So war es in der alten Zeit, und jetzt, wo die Herbst 1911 den ersten deutschen Technikerstreit in Berlin in Verteilung der Reichtümer schon längst auf die ungerechteste Szene gesetzt, der mit allen Mitteln der sozialdemokratisch en Weise geschehen ist, muß es erst recht so sein. Wenn in der Gewerkschaftstaftik betrieben wurde. Nechtzeitige primitiven Gesellschaft der enthaltsame und fleißige Mensch Abwehr dieser Organisation von seiten der hiesigen Industrie cr scheint dringend geboten! ( gez.) Michaelis, Generalsekretär." vielleicht mehr erworben hat, so fann in unserer Gesell­Die Verlesung dieses Schreibens rief unter den versammelten schaft davon nicht mehr die Rede sein. Mag der Arbeiter, der auf freiem Felde arbeitet und die nötigen 400 Technikern und Jugenieuren eine ungeheure Erregung hervor. Als geschmacloſe Schmeichelei weisen wir den Ausdrud zurüd. Gegenstände für Preise einkauft, die von anderen festgesetzt wie schon gefagt, der nationalliberalen Partei angehört, nahm eine Die Entrüftungsrufe wollten kein Ende nehmen. Der Referent, der es gibt feinen größeren Soldaten, es gibt keinen größeren Geist sind, noch so fleißig sein er wird niemals ein Vermögen moralische Stäupung an dem Reichsverbandstreiben vor, wie sie als Wilhelm II. " Lord Londsdale hätten wir etwas mehr Ge- erwerben. Dagegen wird ein ßiger und unenthalt- fchärfer faum je vollzogen wurde. Er stellte am Schlusse feiner er­schmad und Taft augetraut. Gewiß bat Wilhelm II. fehr viel famer Mensch, wie wir es bei aufenden beregten Philippifa fest, daß der Seichsverband die heiligsten Gefühle Freude und Verständnis für das Soldatenhandwerk. Aber obachten tönnen, sobald er Wuchergeschäfte macht, oder in das politische Kampfgetose zerre und daß seine Kampfesweise das leiner von den Generälen, die jemals unter ihm eine Fabrik, ein Bordell, eine Baut eröffnet, leicht ein Ver politische Leben Deutschlands vergiftet habe. oder gegen ihn ein Armeekorps geführt haben, Minutenlanger Beifall folgte dieser Charakterisierung. ist der Meinung, daß er ein großer Feld mögen erwerben. herr oder Stratege fei. Der Kaifer selbst, das wissen Die Gesetze, die angeblich das Eigentum schüßen, schüßen wir aus bester Duelle, ist längst davon abgekommen, sich als nur das geraubte Eigentum, das sich bereits in den Händen Feldherr mit seinen Ahnen Friedrich dem Großen oder dem der Reidjen befindet, und nicht nur, daß sie das Eigen Großen Kurfürsten zu vergleichen. In hochherziger Weise tum der Arbeiter nicht schüßen, die keinen anderen, Besit als hat er bereits erklärt, daß er in einem Kriege zwar das ihre Arbeit haben, sie unterstützen auch noch die Aus­Oberkommando übernehmen, aber sich so wenig wie möglich beutung dieses ihres einzigen Eigentums. einmischen werde, vielmehr, wie Wilhelm I. , die tatsächliche

Führung den berufenen Feldberren überlassen werde. Er hat für seine Arbeit einen Lohn zu zahlen, der für ihn ein Der steinreiche Fabrikant verpflichtet sich, dem Arbeiter die Grenzen feiner Begabung hierin erkannt und nimmt nichts darüber Liegendes für sich in Anspruch. Ebenso ge- 3ehnmillionstel seines Vermögens bedeutet schmadlos ist es, ihn den größten Geist" unserer Zeit zu nennen. d. h. fast nichts ist. Der Arbeiter aber verpflichtet sich in Das deutsche Volt fennt seinen Raiser nach seiner zwanzigjährigen seiner Not, täglich eine zwölfstündige, gesundheitsschädliche Regierung, nach feinen Reden, Plänen und Taten ganz genau Arbeit zu verrichten, d. h. dem Fabrikanten den größten Teil Es hat seine Vielseitigkeit manchmal bewundert, aber ebenso seines Lebens, vielleicht sein ganzes Leben abzugeben. auch erkannt, daß er auf keinem Gebiete beanspruchen kann und Der Fabrikant nimmt jahraus, jahrein dem Arbeiter den wird, der größte Geist der Zeit zu sein. Wer so etwas öffentlich größten Teil seines Berdienstes und eignet sich ihn au. Man ausspricht, muß dabei einen bestimmten verwerflichen Zwed ver- follte meinen, daß der Fabrikant darum vor Gericht folgen. Wir hoffen nur, daß dieser Zwed bei unserem Kaiser, dem gefordert würde; die Regierung hält aber das auf so oft elende Schmeichler früher manchmal geschadet haben, solche Weise erworbene Eigentum für heilig und bestraft den nicht erreicht wird. Was Lord Lonsdale über die England Arbeiter, der zwei Pfund Kupfer, was ein Millionen­freundlichkeit und die Friedensliebe des Kaifers bruchteil des Eigentums des Fabrikanten ist, unter seinem sagt, ist derartig, daß das deutsche Volt dies nur als Rod mitnimmt." Leo Tolstoi . eine Beleidigung des Raisers autfaffen kann. Benn nach allem, was England uns noch diesen Sommer an Schmach und Schande zugefügt hat, einer behauptet, der deutsche Raiser ist der aufrichtigste Freund Englands, er hegt nur die wärmsten Gefühle für dieses Land, so ist das eine Verunglimpfung, die wir uns berbieten müssen. Wir fönnen nicht annehmen, daß der Deutsche Raifer fo fern dem Empfinden des deutschen Woltes steht, daß er solchen Gefühlen noch heute zugänglich wäre. Und ebenso muß man es als eine Herabjetzung des Kaisers betrachten, wenn ihm die Friedensliebe und der Abscheu vor dem Striege in einem solchen Maße zugemutet wird, wie es Lord Lonsdale tut. Jedenfalls fönnten wir uns kein schlimmeres Un­glück für das deutsche Vaterland denken, als einen Kaiser, der über alles den Krieg scheut und den Frieden liebt.

Danach scheint es fast, daß die Royalisten" vom Schlage der" Post" nichts mehr fürchten, als daß im Falle eines Krieges Wilhelm II. das Oberkommando des Kriegsheeres übernimmt.

Abrechnung!

Die sonst gespottet uns'rer Not, Seut loden sie mit Zuderbrot, Wir aber geh'n nicht auf den Leim, Denn wißt, das Wahlrecht ist geheim. Db man uns mit der Peitsche droht, Db man uns lodt mit Zuckerbrot Wir tennen uns're Not und Qual Und freu'n uns auf den Tag der Wahl! Mehrere Postunterbeamte.

Das verfeuchte Zentrum.

Von der neuen Kölner Korrespondenz zur Vertretung fathe lischer Prinzipien im öffentlichen Leben" ist eben erst die viertel

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Hanseatischer Polizeigeift.

In der Hamburger Bürgerschaft tam am Mittwoch ein fozial­demokratischer Antrag zur Berhandlung, durch den der Senat ersucht werden sollte, Maßnahmen zu treffen, damit auf den Polizeimachen keine Mißhandlungen mehr vor= auf Samburger Polizeiwachen sistierte Personen barbarisch fommen. Unsere Genossen Bartels und Stengel begründeten den Antrag, indem sie eine Reihe von Fällen bortrugen, in denen perprügelt worden sind. In einem besonders krassen Fall hatten die Mißhandelten Strafantrag gegen die Schuhleute gea stellt, das Gericht kam aber zu einem freisprechenden Urteil wegen Mangels an Beweisen". Die Schußleute beschworen nämlich, nicht geprügelt zu haben, und der Wachtmeister hatte nichts ge­sehen. In einem andern Fall war zwar von einem als Zeugen vernommenen Schuhmann zugegeben, daß ein Arrestant auf der Gegenteil beschworen, ist bisher in diesem Falle auch noch keine Wache mißhandelt worden sei, weil aber andere Schußleute das Bestrafung erfolgt.

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Aus den Darlegungen der sozialdemokratischen Redner ging hervor, daß es sich feineswegs um Einzelfälle handelte, sondern unt ein förmliches System, das allerdings nur an einzelnen Polizeiwachen üblich ist. Daß es noch nicht gelungen ist, prügelnde Schußleute zur gerichtichen Verurteilung zu bringen, liegt einmal daran, daß manche Schuhleute, Schußleute, wie Genoffe Genoffe Stengel drastisch bemerkte, eine förmliche Eidgenossenschaft" bilden, und außerdem die Justia ihre illegitime Schwester, die Polizei, nach Kräften in Schuh nimmt. Die Ber­treter der Polizeibehörde, Bürgermeister Dr. Schröder und

Manie! sich austoben zu lassen." Die Gegnerschaft der römischen Kurie gegen die Kölner Richtung oder Nichtung Bachem wird durch den römischen Storrespondenten der Stölnischen Volkszeitung" in folgendem Sabe dokumentiert: Sie wissen Polizeidirektor Roscher, stellten sich ahnungslos. Außer den zur auch, daß wir nicht nur leine Freunde haben, sondern gerichtlichen Verhandlung gelangten Fällen war ihnen nichts be­daß im Gegenteil einflußreiche Faktoren direkt tannt". Im übrigen versicherten sie stola" au sein auf die Ham gegen die Kölnische Volkszeitung" eifrig tätig burger Schußmannschaft.

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find." Von der bösen Correspondance de Rome", die noch un- Obwohl es sich in den vorgetragenen Mißhandlungsfällen nicht längst durch die Bachemiten als bedeutungslos hingestellt etwa um Truntenbolde, sondern um anständige, nüchterne Leute wurde, heißt es: Wenn wir zum Beispiel im gegenwärtigen im bürgerlichen Beruf handelte, stimmten die bürgerlichen Par­Falle mit der Correspondance de Rome" offen den Mund auf- teien den sozialdemokratischen Antrag nieder. Sie sind stolz auf fun würden, jo wären wir alsbald im Vatikan unmöglich. ihre republikanischen Polizeiknüppel. Und dort müssen wir uns doch den Zutritt offen erhalten." Zum Schlusse sagt der römische Korrespondent der Kölnischen Volks­zeitung", es müsse den römischen Machthabern" einmal rüd­fichtslos I ar gemacht" werden, was für die Sturie in Deutsch­ land auf dem Spiel stehe. Aber, so frägt er: Wer ist dafür robust genug?"

Der römische Korrespondent der Kölnischen Volkszeitung". der übrigens, wie wir erfahren, seiner Ausweisung aus Rom entgegensieht, schreibt da Dinge, welche feinem Kenner der Ver= hältnisse fremd sind. Er stellt sie nur etwas robust" dar. Aus dem ganzen Tenor seiner Darlegungen geht hervor, daß der Batikan durchaus nichts gegen den deutschen Katholizismus als solchen hat, sondern nur gegen die Richtung Bachem, eigentlich gegen die Führer dieser Richtung, eine Handvoll Eigenbrödler und Außenseiter, die nur durch ihre Machtmittel, ihre persön­lichen Konnegionen, ihren Bluff und das, was man in Köln lüngel" nennt, gegenwärtig die Zügel in Händen haben. In ihren Kreisen fönnen sie mit jenen Mitteln noch vieles ausrichten, nicht aber bei der Kurie!

Zentrums- Umfturz.

In feiner Schrift über den Aufstand auf Bonape führt Geheimer Regierungsrat Friz den Nachweis, daß die Setzereien der Kapuziner. miffionare gegen die protestantische Konkurrenz mitschuldig waren an dem blutigen Aufstand auf den Karolinen . Er tommt zu folgendem für einen Geheimrat recht bemerkenswerten Schluß:

Ultramontane Priester beschränken sich nie und nirgends auf das geistliche Gebiet: fie rühren Staat und Familie auf, um zunächst die geängstigten Seelen in ihre Nege zu treiben, dann aber die unterwühlten, in dem Zusammenhalt, der Disziplin ihrer Glieder gebrochenen Gemeinwesen ihren weltlichen, ultramontanen 8weden dienstbar zu machen. Schlichte eingeborene Häuptlinge haben, wie es scheint, hierin eine feinere Witterung als manche Regierungen und Völker in Mitteleuropa , die wie Kinder und alte Weiber zittern vor dem roten Gespenst, das ihnen die Schwarzkünstler borgaukeln und dabei des wahren Umsturzes nicht gewahr werden, den diefelben Leute dem Staat und der Gesellschaft herrichten mit borromäiſchen, antimodernistischen Manifesten und antilegalen Aufforderungen

Es ist übrigens falsch, wenn der römische Korrespondent der Kölnischen Volkszeitung" sagt, Rom wolle den deutschen Katho­lifen die politische Selbständigkeit nehmen. Wenn auch der Papst, wie es in den Süddeutschen Monatsheften" heißt, angeb Papst, wie es in den Süddeutschen Monatsheften" heißt, angebaum Ungeborfam gegen die Staatsgewalt

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