heutigen Wahltag
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Charlottenburg . In letter Stunde lautete das Thema gefürchtet, wie nur ein Missetäter die verdiente Strafe fürchten der letzten hier stattgefundenen Versammlung. Schon lange vor 8 Uhr war der große Saal überfüllt; im unteren Saale wurde eine fann. Konservative, Sentrumsmänner, Libe aweite, gleichfalle überfüllte Versammlung abgehalten. Die Ausrale und was sonst noch an bürgerlichen Parteien vor- führungen der Referenten, der Genossen Baate und Aug. Gebert handen ist sie alle haben um die Stimmen der kleinen fanden stürmischen Beifall. Zu Beginn und zum Schluß trugen die Gewerbetreibenden, der unteren Beamten, Charlottenburger Arbeiterfänger, die Liedertafel, einige Proletarier der Arbeiter geworben und gebettelt und mit aufgehobenen lieder vor. Hoffen wir, daß die begeisterte Stimmung ein gutes Händen sie angefleht, doch ja nicht in ihrer Unzufrieden Vorzeichen für die Wahl am Freitag ist. heit am Wahltag sozialdemokratisch zu wählen.
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Niederbarnim.
In Teltow sprach am Dienstag im Bonowschen Lokal vor einer Auch die Liberalen, die unter der neuen Firma einer„ Fort- startbesuchten Versammlung Dr. Julius Moses , wofür ihm die schrittlichen Volkspartei" etwas bessere Geschäfte zu machen Versammelten mit ungeteiltem Beifall dankten. gehofft hatten, find trotz aller zur Schau getragenen Siegeszubersicht" doch völlig beherrscht von dieser Furcht vor dem fozialdemokratischen Stimmzettel. Sie wissen, daß auch sie nach ihrer Tätigkeit im verflossenen Reichstag so manches auf dem Kerbholz haben, worüber
heute Abrechnung
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Der technische Aufsichtsbeamte dieser Genossenschaft mebet aber:
" Defters wurde wahrgenommen, daß den Betriebsunternehmern die Unfallverhütungsvorschriften ziemlich gut bekannt find, sie jedoch denselben gleichgültig gegenüberstehen, indem fie glauben, durch die Haftpflichtversicherung genügend gedeckt zu sein. Abgesehen davon, daß ein Strafverfahren gegen nachlässige Betriebsunternehmer vorkommendenfalls eingeleitet werden tann, muß auch noch darauf aufmerksam gemacht werden, daß der Vorstand bis jetzt zwar nur ganz vereinzelt von seiner Straf befugnis, die ihm bis zu einer Strafhöhe von eintausend Mark zusteht, Gebrauch gemacht hat, daß dies aber in Zukunft unzweifelhaft öfters geschieht, wenn wiederholte Revisionen gröbere Berstöße vorfinden."
Verschiedene Berichte gebrauchen große Worte über den Zweck Wer muß in den Reichstag hinein?" lautete das Thema einer öffentlichen Wählerversammlung, die am und Nuken der Uebernahme des Heilverfahrens innerhalb dec Dienstag im Schloß Weißensee" stattfand. Der Kandidat ersten 13 Wochen des Unfalls, geben jedoch lächerlich geringe Sumdes Kreises, Genosse Stadthagen , sprach vor reichlich 2500 Ber- men hierfür aus.„ Ostpreußen " gab dagegen 18 187,85 M. dafür sonen. Rauschender Beifall lohnte dem Redner für seine vortreff- aus." Oldenburg " berausgabte dagegen hierfür nur 97 Mark! lichen Ausführungen. Die Kampfesstimmung wie auch die sichere Mecklenburg - Strelit" berausgabte 205 M. hierfür, bemerkt aber Siegeszuberficht, am 12. Januar unseren Genoffen Stadthagen großspurig eine Zeile vorher: wieder mit dem Reichtagsmandat zu betrauen, beherrschten alle Anwesenden. Mit einem Kampflied, vorgetragen von den Weißenseer Sängern, schloß die überaus imposante Versammlung.
Reinickendorf - Weft. Eine sehr gut besuchte Versammlung fand am Dienstagabend in den Eichbornsälen statt. Genosse MirusLichtenberg entledigte fich feiner Aufgabe, den Anwesenden noch einmal auf die am 12. Januar stattfindenden Reichstagswahlen hinzus weisen, unter dem häufigen Beifall seiner Zuhörer. Mit einem lebhaften appell an die Anwesenden, am Wahltage auf dem Posten zu sein, damit wir Zustände bekommen, wie sie eines Kulturvolles würdig sind, schloß Redner seinen Vortrag. In der Diskussion sprach Genoffe Stiefel, worauf nach einigen anfeuernden Worten des Borsigenden die Versammlung mit einem donnernden Hoch auf die
gehalten werden soll. Im fünften Wahlkreis Berlins , wo dem Kandidaten der Sozialdemokratie, Genossen Robert Schmidt , die Liberalen ausgerechnet einen der schlimmsten Arbeiterfeinde, den Malerinmungs- Obermeister Rettig, als Kandidaten der Fortschrittlichen Boltspartei" entgegengestellt haben, beschwor am Mittwoch in einer Versammlung liberaler Wähler der Referent, Herr Rosenow seine eigenen Parteifreunde, nicht etwa aus Berärgerung einen sozialdemokratischen Stimmzettel abzugeben". Daß Rettig und Rosenow jederzeit eifrig die Interessen des Unternehmertums zu fördern gesucht und im Stadtparlament Berlins oft genug dieliberale, Bolksfreundlichkeit" gründlich bloßgestellt haben, ist noch unvergessen, wenn auch beide inzwischen aus dem Rathaus hinausgewählt worden sind. In der Wählerversammlung las Herr Rettig eine Rede" vor, die Sozialdemokratie ihr Ende fand. glaubhaft machen sollte, daß er immer ein Freund" des fleinen Mannes, im besonderen des Arbeiters, gewesen sei. Der melancholische Tonfall seiner Vorlesung ließ darauf schließen, daß er selber sich von diesen Beteuerungen wie von der ganzen Wahlagitation der Berliner Liberalen feine besondere Wirkung mehr versprach. Den ahnungsvollen Durch fallskandidaten schreckten wohl die
sozialdemokratischen Stimmzettel,
Borfigwalde. In längeren Ausführungen besprach am Dienstag abend in den Festiälen" Genosse Spliedt die Tätigkeit der bürgerlichen Parteien im vergangenen Reichstage und unsere Stellung dazu. Zum Schluß appellierte er an das Pflichtgefühl der Wähler, nur dem Standidaten des Volfes, Artur Stadthagen die Stimme zu geben. Der hiesige Gesangberein trug einige begeistert aufgenommene Kampflieder vor.
Friedrichsfelde . In einer von zirka 400 Personen besuchten öffentlichen Wählerversammlung referierte Genoffe Dr. Mofes über deren Rauschen er bereits zu hören geglaubt haben wird. den Reichstagswahlkampf. In zündender Rede ließ er den berMöchten sie heute,
am Tage der Wahl und der Vergeltung, allüberall die Wahlurne bis zum Rande füllen!
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flossenen Reichstag Revue passieren und rechnete mit dem Verhalten der bürgerlichen Parteien ab.
Im gegenwärtigen Stampfe geht es aufs Ganze, biel steht auf dem Spiele. Zwei Weltanschauungen stehen sich gegenüber und es gilt, alles daran zu seßen, am 12. Januar eine gewaltige Stimmenzahl auf die Sozialdemokratie zu vereinigen. So schloß Redner unter lebhaftem Beifall. Der Arbeiter- Gesangverein Friedrichsfelde trug einige stimmungsvolle Freiheitslieder vor.
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" Die Erfahrung hat gelehrt, daß ein derartiges frühzeitiges Eingreifen der Berufsgenossenschaft besonders bei Augenver legungen und anderen, die in erhöhtem Maße. spezialistische oder Klinische Behandlung erfordern, angebracht ist. Es ist bekannt, wie gerade in der Landwirtschaft Verlegungen der Augen nicht zu den Seltenheiten gehören. Die Hantierung mit Strohbunden, deren spite Halme die Augen besonders gefährden, und der beim Dreschen, besonders mit der Maschine, sich entwickelnde, mit Stroh- und Aehrenteilchen durchsetzte Staub bieten die unbermeidliche, mit wirklich praktischen und durchführbaren Mitteln nicht zu bekämpfende Gelegenheit dazu. Es versteht sich daher von selbst, daß die Genossenschaftsverwaltung auf möglichste Abe schwächung der Folgen solcher Verlegungen fortgesetzt bedacht ist." ,, Oberpfalz " gab ganze 410 M. für diesen Zwed aus. Die große Berufsgenossenschaft Baden" verausgabte im Jahre 1909 ganze 28 M. hierfür, während im Berichte 1910 diese Rubrik leer ist! Ober- Elsaß" wendete für das Heilverfahren auch nur 324 9. auf und macht hierfür die späte Anmeldung der Unfälle berant wortlich, wie folgt:
,, Auffallend ist, daß die meisten Verzögerungen auf die Unfälle der Betriebsunternehmer und ihrer Familienangehörigen entfallen. Gerade in diesen Fällen, wo nur selten eine Krankenversicherung besteht und infolgedessen für eine Heilung öfters nichts oder zu spät geschieht, tut es am meisten not, daß die Anmeldung rechtzeitig erfolge, damit die Berufsgenossenschaft gegebenenfalls das Heilverfahren selbst zu übernehmen in die Lage tommen kann. Darin liegt auch der Hauptgrund, warum die Berufsgenossenschaft von der Befugnis des§ 27 Abjab 8 des Unfallversicherungsgefeßes für Land- und Forstwirtschaft, das Heilverfahren gleich zu übernehmen, bezw. von dem Beschlusse des Genossenschaftsvorstandes vom 27. Februar 1899, wonach bei Betriebsunfällen in allen Fällen von Augen- und ähnlichen Verlegungen, welche eine sofortige Behandlung durch Spezialärzte als im Interesse der Berufsgenossenschaft liegend erscheinen laffen, die lettere das Heilverfahren sofort übernehmen soll, nicht mehr als bisher Gebrauch macht. Besonders was die kleineren Fingerverlegungen betrifft, die öfters wegen unrichtiger Selbstbehandlung zu Blutvergiftungen und schweren Schädigungen Anlaß geben, muß auf eine strenge Durchführung der Anmelde vorschriften Wert gelegt werden. In der Regel kommen diese anfangs ganz unbedeutenden Verlegungen erst dann zur Anmeldung, wenn die Blutvergiftung bereits eingetreten oder soweit vorgeschritten, daß ein operativer Eingriff zur unabwen bigen Notwendigkeit geworden ist."
Der Zentralverband der Handlungsgehilfen veranstaltete am Mittwoch eine öffentliche Versammlung in Dräsels Saal. Es galt, auch in den letzten Stadien der Wahlbewegung den Angestellten in In Erkner sprach Dienstagabend Genosse Udo Berlin in einer Handel und Industrie zu zeigen, welche Interessen für sie bei dieser Wahl auf dem Spiele stehen und wo ihr Plaz im Wahlkampf sein gut besuchten Volksversammlung. Insbesondere nahm er sich den bor und ließ dessen Vertrauensmänner und muß. Der Referent, Rechtsanwalt Dr. Roth, beleuchtete das Reichsverband Anschließend daran Sündenregister des verflossenen Reichstages und rief die Ver- Geldschnorrer im hellsten Lichte erscheinen. sammelten auf zum Kampf gegen die Reaktion nicht nur durch zerpflückte er ein am selben Abend von den Rahnsdorfer OrdnungsAbgabe sozialdemokratischer Stimmen, sondern auch durch Mit- tüßen verbreitetes Flugblatt, das den roten Stadthagen" in Grund arbeit in den Reihen der Sozialdemokratie. Der zweite Referent, und Boden verdammen soll und den roten Schrecken an die Wand Martin Meyer, begründete die sozialen Forderungen der Hand- malt. Mit der Aufforderung, nun erst recht dem Genossen Stadtlungsgehilfen und Privatangestellten und kam zu dem Schluß, daß bagen am 12. Januar die Stimme zu geben, schloß Redner seine fie, wenn fie ihre wirtschaftlichen Interessen als Angestellte und fast zweistündigen, mit stürmischem Beifall aufgenommenen Ausihre politischen Rechte als Staatsbürger gewahrt wissen wollen, führungen. In der Diskussion machte ein katholischer Genosse noch feine der bürgerlichen Parteien unterstüßen können, sondern ge- besonders darauf aufmerksam, daß in den Fabriken Zentrums " In einem Falle wurde das Heilverfahren schon während schlossen eintreten müssen für die Sozialdemokratie. Den Schluß stimmдettel verteilt werden, und forderte auf, am Freitag sich nicht der Wartezeit übernommen und ein günstiger Heilerfolg erzielt. ber Rundgebung bildete eine Ansprache unseres Reichstagstandi- von den Pfaffen betören zu lassen und so zu wählen, wie es der Die hierauf erwachsenen Kosten betragen: 131 M. 95 Bf." daten Wilhelm Düwell, der den Angestellten flarmachte, daß gesunde Menschenverstand dem Arbeiter gebietet. es politischer Selbstmord wäre, wenn sie für den Freifinn stimmen In Oberfranken " wurde laut Bericht dieser Frage befonEine gut besuchte öffentliche Boltswürden, daß aber auch die Hoffnungen, welche sie etwa auf die versammlung fand am Dienstag abend im Schliefeichen Lokale statt. deres Augenmerk zugewendet" und ganze 682 m. dafür verausDemokratische Vereinigung sehen sollten, nicht in Erfüllung gehen Genosse Aysche referierte über„ Die bevorstehende Reichstagswahl" gabt. Im Bezirk Braunschweig " kostete dieses Heilverfahren auch können, sondern daß sie gemeinsam mit den Arbeitern innerhalb und erntete großen Beifall. In der Diskussion wnrde an einigen nur 816 m. der Sozialdemokratie gegen fapitalistische Ausbeutung und politische recht drastischen Beispielen gezeigt, wie unsere Gegner Terrorismus Der Aerztenot auf dem Lande, sowie Mangel an KrankenUnterdrückung fämpfen müssen. Der lebhafte Beifall, der den üben und dabei immer nach der Methode" altet den Dieb" häusern, sucht die Berufsgenossenschaft für Ostpreußen " dadurch Rednern zuteil wurde, zeugte dafür, daß die Anwesenden am Wahl- über Terrorismus der Sozialdemokratie schreien.- Die Demokratische zu steuern, daß fie ein Abkommen mit sogenannten Pflegefchwestern tage in diesem Sinne wirken werden. Vereinigung für den Amtsbezirk Biesdorf hat der Bezirksleitung ein Schreiben überfandt, worin diese ersucht, der Versammlung mitzu- getroffen und für 183 Pflegerinnen je 20 M. 3600 M. pro Jahr Der Zentralverband der Fleischer hielt am Mittwoch in Dräfelsteilen, daß die Demokratische Vereinigung für den Amtsbezirk Bies- zahlte. Dafür haben die Schwestern bei 724 Verlegten 3155 Be Gaal eine Versammlung ab, um die Arbeitnehmer im Fleischer- dorf gewerbe für die Wahl des sozialdemokratischen Kandidaten zu inter- dorf von ihren Mitgliedern erwartet, daß sie, da kein demokratischer fuche gemacht. Ebenso hat Provinz Sachsen " an 179 Gemeinde effieren. Die wahlberechtigten Fleischergesellen des ersten Wahl- Standidat im Streise Niederbarnim aufgestellt ist, ihre Stimme dem schwesterstationen mit 192 Schwestern im Berichtsjahre 7725 w freises waren fast vollzählig erschienen. Unser Kandidat Düwe I Iozialdemokratischen Kandidaten geben. Am Schluß der Versamm gezahlt. Im Berichte Schlesien " heißt es: erläuterte in großen Zügen die Forderungen und Bestrebungen der lung forderte der Vorsigende die Anwesenden noch auf, sich recht Sozialdemokratie, der einzigen Partei, die im Stampf mit einer rege an den Wahlarbeiten zu beteiligen. Welt von Feinden für die Unterdrückten und Ausgebeuteten ein tritt. Nach dem mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Referat nahm der Verbandsvertreter Bergmann das Wort. Er ging besonders auf die Verhältnisse der Fleischergesellen ein. Er zeigte, daß sie nicht nur als Konsumenten, sondern auch als Arbeitnehmer unter der Zollpolitik des Reiches zu leiden haben, denn die Fleischermeister, welche durch die Fleisch- und Viehzölle ihren Profit ge= schmälert sehen, suchen sich durch Lohntürzungen und durch das Verlangen nach vermehrter Arbeitsleistung schadlos zu halten. Jekt, wo es gilt, den Ansturm der unverschämten Lebensmittel verteurer, der reaktionären Bolksbedrücker zurückzuschlagen, darf tein Arbeiter in den Reihen der Sozialdemokratie fehlen. Alle müssen sie teilnehmen am Kampf und dem Kandidaten der Soaialdemokratie zum Siege verhelfen.
Celtow- Beeskow.
In Biesdorf referierte in einer gutbesuchten Wählerversammlung Genoffe Küter Karlshorst und erntete für seine 11½stündigen Ausführungen großen Beifall. Zum Schluß forderte Genosse Müller, die Gemeindewähler auf, rechtzeitig die Listen zur bevor stehenden Gemeindebertreter wahl einzusehen, damit fie ihres Wahlrechts nicht verlustig gehen.
Grünheide . Am Sonntag tagte im Lokale von Fielig eine öffentliche Wählerversammlung, in der Genoffe Grunow- OberSchöneweide in 1ftündiger Rede den Versammelten die Sünden des verflossenen Reichstages sowie die Bedeutung der Wahl am 12. Januar vor Augen führte. Die vielfach von Schiffern besuchte Versammlung zollte den Ausführungen lebhaften Beifall.
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Jm Berichtsjahre waren 182 Diatoniffenstationen im Inter effe der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft tätig; hierbor gehörten 167 Diatonissenstationen den Vaterländischen Frauen bereinen an, während 15 Stationen von anderen Organisationer ins Leben gerufen waren. Die Aufwendungen der Kreise be trugen insgesamt 7 144,55 M. Nach den Berichten der Sektions vorstände hat die getroffene Einrichtung sich sehr gut bewährt so daß dieselbe auch den anderen Kreisen empfohlen werde fann." 16 Kreise zahlen eine Pauschalentschädigung an di Vereine zweds Unterhaltung der Stationen, während 3 Kreis für jeden einzelnen Krankenbesuch usw. eine Entschädigung vo 50 Pfennigen zahlen."
auf die Gutachten der behandelnden Aerzte, welche bekanntlic Der Berufsgenossenschaft Oberfranken " wäre es lieber, wen laut Gesetz gehört" werden sollen, ganz verzichten könnte. E ist wenig schmeichelhaft für die Aerzte was der Bericht ausführt Feststellung der Unfallentschädigungen wird stets na
Zur Lage der Kleinbauern und land- sorgfältiger Brüfung des Anspruches vorgenommen und tur
wirtschaftlichen Arbeiter.
V.
Heilanstalten, Aerzte, Pflegefchwestern, gefundheitsschädliche Einflüsse.
" Die laufenden Geschäfte der Anstalt bearbeitet unter Aufficht des unterzeichneten Landeshauptmanns der Dezernent für die Berufsgenossenschaft, welchem ein Bureaubeamter beigegeben ist, dessen Arbeitsfraft im Berichtsjahre größtenteils durch die Geschäfte der Haftpflichtversicherung in Anspruch genommen wurde; zeitweise mußte diesem Beamten noch eine Hilfskraft bei. gegeben werden."
Zu einer gewaltigen Rundgebung gestaltete sich am Mittwochabend die öffentliche Bolfsversammlung im Singerschen Saale zu Nowawes . Der langjährige, bewährte Vertreter des Wahlkreises, Genosse Frizz Zubeil, war erschienen, Manche Berufsgenossenschaften haben für ihre Mitglieder eine um in letzter Stunde ein ernstes Mahnwort an seine Wähler zu richten. Der Anbrang war geradezu unbeschreiblich; bereits eine eigene Haftpflicht- Versicherung angegliedert und machen dafür lebhalbe Stunde vor Beginn der Versammlung war der Saal überfüllt, hafte Propaganda. Ostpreußen " berichtet, daß die Zahl ihrer Mitund um den ununterbrochen zuftrömenden Massen Platz zu schaffen, glieder für die aus den Mitteln der Berufsgenossenschaft gestützte mußte schließlich ein großer Teil der Tische und Stühle entfernt Versicherung bereits 14 400 betrage. Schlesien " gibt im Berichte werden. Und als die letzten Klänge des vom Freien Männerchor" an, daß jetzt 7622 Landörtler ihrer Haftpflichtversicherung angeborgetragenen Liedes verklungen waren, trat lautlose Stille ein, die hören: nur ab und zu durch spontane Beifallsäußerungen unterbrochen wurde. In etwa zweistündigem Vortrage gab Redner den Anwesenden ein treffendes Bild vom letzten Reichstage und zeigte an Vorgängen der jüngsten Zeit, was das deutsche Volk neuen Lasten und Maßregeln der Unterdrückung und Entrechtung zu gewärtigen hat, wenn es nicht gelingt, die reaktionären Parteien niederzuringen. Mit dem Wunsche, daß Nowatves auch bei der diesmaligen Wahl sich als Hochburg der Sozialdemofratie erweisen möge und dem Rufe an die Gegner:" Ihr bekämpft uns, Jhr bezwingt uns aber nicht; unser ist die Welt trotz allebem!" schloß er seinen mit stürmischem Beifall gelohnten Vortrag. In der Distuffion richteten die Genoffinnen Rottstock und Bathe an die anwesenden Frauen den dringenden Appell, durch rege Anteilnahme an der Wahlarbeit mit zum Siege des Genossen Zubeil bei< zutragen. Ein vom Genossen Lorenz verfaßtes und von ihm vorgetragenes Kampfgedicht: Michel, heraus!" fand begeisterte Aufnahme. Nach einem Schlußgefang des Freien Männerchors" wurde die imposante Versammlung gefchloffen.
an
Zu merkwürdigen Widersprüchen über diese Frage kommt der Bericht Reuß i. 2." In einem Aufrufe heißt es:
Die Angliederung der Anstalt an die Berufsgenossenschaft bietet außerordentliche Vorteile. Die Verwaltung wird von dem Genossenschaftsvorstand geführt und sind infolgedessen die Verwaltungskosten sehr gering. Die Anstalt stellt es sich nicht zur Aufgabe, wie die Privat- Versicherungsgesellschaften, möglichst hohen Gewinn zu erzielen, um hohe Dividende an die Aktionäre zu zahlen, es ist vielmehr von den Mitgliedern nur jährlich so biel aufzubringen, als erforderlich ist, um die Ersatzleistungen, die Verwaltungskosten und die Beiträge zum Betriebs- und Reservefonds zu decken. Aus diesen Gründen ist die Versicherung
lichst beschleunigt. Leider gelingt es nicht immer, die Verletzte zu dem gewünschten Zeitpunkte in den Bezug der Rente trete zu lassen, weil die Unterlagen für die Rentenfeststellung nich rechtzeitig eintreffen. So ist von einigen Herren Aerzten da Gutachten regelmäßig erst durch Inanspruchnahme des zustän digen N. Amtsgerichtes zu erlangen. Die Umgehung der be treffenden Sachverständigen ist schlechterdings nicht zulässig, wei nach dem Gesetze bei der ersten Rentenfeststellung der behandelnde Arzt gehört werden muß."
In der Arztfrage berichtet uns Rheinland ", daß mit der Aerztekammer der Rheinproving ein Abkommen über die ärztliche Tätigkeit usw. getroffen wurde und im Rundschreiben an die Aerzte heißt es u. a.:
„ Die Herren Aerzte werden hierdurch nochmals darauf hin. gewiesen, daß die Berufsgenossenschaft sich fortdauernd über zahlreiche Fälle beschwert, in denen
a) entweder die Fundberichte gar nicht oder zu spät eingesandt werden, so daß sie kaum mehr Wert für sie haben,
b) oder durch Schuld der Aerzte, weil diese spezialärztliche oder Krankenhaushilfe zu spät oder gar nicht zuzogen, schlechte Heilerfolge erzielt wurden und infolgedessen unverhältnismäßig hohe Renten zu zahlen waren.
Hier kann nur durch eine verständnisvolle und nötigenfalls felbstlose Mitarbeit der Aerzte den berechtigten Anforderungen. der Berufsgenossenschaft und damit dem Geiste der sozialen Ver ficherungsgesetzgebung entsprochen werden."
" Dem Uebereinkommen des Genossenschaftsverstandes mit der Aerztekammer wegen der Höhe der Gebühren für die ärztlichen Gutachten 7 M. für ein Erft- und 4 M. für ein Kontroll- Gutachten stimmte die Versammlung au."
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Auch im„ Ober- Elsaß" forderten die Aerzte höhere Honorare,
bei der Anstalt billiger als bei Privat- Versicherungsgesellschaften." wie der Bericht uns meldet: