Einzelbild herunterladen
 

Nr. 10. 29. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonabend, 13. Januar 1912.

Die Minifterkrise in Frankreich  .

-

"

Truppen aufbrechen wird, um über Aegypten nach Chrenaica zu marschieren. Italienische Schiffe werden Kreuzfahrten unter­nehmen, um dies zu verhindern. Kommandant Cerrina meldet Ein Ministerium Delcassé  ? aus Maffauah, daß die italienischen Torpedobootszerstörer Bie­Baris, 12. Januar. Präsident Fallières   hatte heute monte"," Garibaldino" und" Ortigtiere" am 7. Januar vor Kon­mit Bourgeois und sodann mit Delcassé Be- juda auf sieben türkische Kanonenboote und eine armierte Jacht sprechungen über die durch den Rücktritt des Kabinetts ge- gestoßen sind; nach heftigem Kampf wurden die Kanonenboote zer­gestört und die Jacht weggenommen. Die Italiener hatten keine schaffene politische Lage. Bourgeois lehnte es aus Gesundheitsrücksichten ab, die Kabinettsbildung zu übernehmen, Verluste. worauf Fallières an Delcassé   mit dem gleichen Ersuchen herantrat. Delcassé   hat die Erteilung einer Antwort von einer vorhergehenden Beratung mit seinen politischen Freunden abhängig gemacht. Es herrscht der Eindruck vor, daß er sich heute abend bereit erklären wird, die Kabinettsbildung zu übernehmen.

Nach einer Blättermeldung wird Bourgeois im neuen Rabinett das Portefeuille des Aeußeren über­nehmen.

Rein Uebergangsministerium.

Paris  , 12. Januar. Die Blätter sprechen sich gegen die Jdee aus, daß zunächst ein Uebergangsministerium gebildet werde. " Radical" meint, die Zeiten feien ernst und Frankreich  brauche Männer, die ihrem Amte gewachsen seien.

"

Echo de Paris" schreibt: Wenn Frankreich   vor Europa  wieder eine gebührende Stellung erlangen wolle, brauche es eine Regierung, die imftande sei, au regieren.

"

Attion" fagt: Wenn das Staatsoberhaupt sich nicht ent­schließen sollte, ein wirklich nationales, über den Parteien stehendes Ministerium zu bilden oder wenn die Volksvertretung ein solches Ministerium nicht unterstützen sollte, dann bleibe nur die Auflösung übrig.

" Eclair" meint: Es gibt nur einen Ausweg: den Amts­antritt eines Mannes von Herz und Mut, der mit dem Defret der Rammerauflösung in der Tasche die Wahlreform durchführt. Delcassé   lehnt ab.

Baris, 12. Januar. Delcassé   hat das Anerbieten, das Ministerium zu bilden, abgelehnt und dem Präsidenten der Republik als die für diese Aufgabe geeignetste Person den Senator Poincaré   bezeichnet. Poincaré  , dem sodann vom Bräsidenten Fallières   die Kabinettsbildung angeboten wurde, erflärte, er werde dem Präsidenten morgen seine Antwort überbringen.

Der Krieg.

Bom tripolitanischen Kriegsschauplage. Tripolis  , 11. Januar.  ( Meldung der Agenzia Stefani.) Aus Tripolis  , Zadjura und Ainzara liegt nichts Neues bor  . Durch Streifzüge der Kavallerie und Kundschafter wurde festge stellt, daß die Stellungen des Feindes unverändert sind. Wie es scheint, find etwa hundert Rebellen in der Nähe von Tidibennur fonzentriert und hindern die Araber an der Rüdfehr nach den Oasen von Tadjura und Sahel  . Auch aus Benghasi, Derna und Tobrut liegt teine neue Nachricht vor. Die Ausschiffungen in Benghasi sind wieder aufgenommen worden.

Kämpfe bei Homs  .

Ronftantinopel, 12. Januar. Nach einem im Kriegsministerium eingelaufenen Telegramm machten die Italiener am 6 d. M. einen Ausfall aus Homs  . Einen Kilometer von der Stadt entfernt stießen fie auf türkische und arabische Streitkräfte, die ihnen ernsten Widerstand entgegenseßten. Die Italiener mußten sich mit beträchtlichen Verluften zurückziehen.

Die Italiener im Roten Meere.

Rom  , 12. Januar.  ( Telegramm der Agenzia Stefani.) Aus hier eingegangenen Meldungen geht hervor, daß von der arabischen Rüfte des Roten Meeres   eine Expedition türkischer

Kleines feuilleton.

Patrioten. Recht oder Unrecht- mein Vaterland! Das heißt: Benn wir Unrecht haben, schimpfen wir auf die anderen. Wenn wir Krieg wollen, jammern wir über Provokationen. Wenn wir angreifen, reden wir von Notwehr.

Der Patriot ist stolz darauf, die besten Fürsten, die größten Dichter, die tiefften Denker, die edelsten Kapitalisten, die tapferste Armee, die schönste großmütigste Rasse und das aller gemeinste Bolt von Sozialisten als vaterländisches Inventar behaupten zu dürfen.

-

Die italienischen Verluste.

Rom  , 12. Januar. Die Regierung veröffentlicht eine Sta= tistik der in Tripolitanien   gefallenen und ber­storbenen Soldaten. Ihre Zahl wird mit 1800 angegeben, worin 500 Soldaten einbegriffen sind, die einer Krankheit er­Tegen sind. De Felice aus Tripolis   ausgewiesen.

Baris, 12. Januar. Echo de Paris" berichtet aus Rom  : Der bekannte italienische Kriegsforrespondent, der Abgeordnete de fe= lice, hat von dem Oberbefehlshaber der italienischen Truppen in Tripolis   den Ausweisungsbefehl erhalten. Diese Maßregelung des Korrespondenten findet darin seine Begründung, daß dieser sich in den Berichten an seine Zeitung in überaus scharfer Weise über die Kriegsführung der italienischen Generale, die für den verhängnisvollen Vormarsch der italienischen Truppen gegen Bir Tobras verantwortlich waren, ausgelassen hatte. De Felice ist bereits in Catanea eingetroffen. Eine ähnliche Maß­regelung ist gegen den Korrespondenten des Avanti" verfügt worden, der in seinen Telegrammen mitteilte, die italienischen Truppen seien bei dem Gefecht bei Bir Tobras zu Hunderten ge= fangen genommen worden. In Beantwortung dieser Berichte der beiden gemaßregelten Korrespondenten, die das italienische Kriegs­tommando in Tripolis   scharf angreifen, beröffentlicht die Regierung eine Note, in der sie erklärt, daß die gegen das Oberkommando erhobenen Beschuldigungen jeder tatsächlichen Grundlage entbehren.

Die Revolution in China  .

Der Vormarsch auf Peking  .

London  , 12. Januar. Dem Daily Telegraph   wird aus Shanghai   vom 11. d. M. gemeldet: Es wird offiziell erklärt, daß am 15. Januar, dem Tage, an dem der Waffenstillstand abläuft, der Vormarsch auf Beting beginnen soll, wenn nicht bis dahin der Thron abdankt.

Die mongolische Frage.

Beking, 11. Januar.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) werden infolge der chinesischen Wirren von Peking   nach Peters­Die Verhandlungen über die mongolische Frage burg   berlegt. China   ist bereit, über die russischen Vorschläge betr. den Anschluß der geplanten Eisenbahn von Kiachta   nach Urga an das sibirische Bahnneh zu verhandeln, erkennt aber die Berech­tigung der übrigen russischen Forderungen nicht an.

Politische Ueberlicht.

Berlin  , den 12. Januar 1912. Zur höheren Ehre des Zentrums!

Daß in den letzten vor einer Reichstagswahl erscheinenden Wahlaufrufen jede Partei den Mund etwas vollnimmt und ihre Verdienste um das Volfs- und Staatswohl in den höchsten Tönen preist, ist begreiflich; aber wie das Zentrum an Verlogenheit, Fälschung und Bosheit alle anderen Bar­teien weit hinter sich läßt, so auch auf dem Gebiet der dema­Wahlaufruf der Köln  . Volfsztg.", des Hauptorgans der gogischen Fanatisierung ihres Anhangs. So beginnt der Bochemiten", mit folgenden Säßen:

11

Es ging um Krone und Land. Ein dreifach über­legener Feind stand den Preußen gegenüber. Da richtete Friedrich der Große   an seine Generale die cifernen Worte:" Messieurs, dort drüben steht der Feind. Morgen werde ich ihn angreifen und schlagen. Jedes Regiment, das zurückweicht, verliert die militärischen Ehrenzeichen, jeder Offizier, der nicht vorwärts geht, wird dregadiert. Morgen greifen wir den Feind an. Wir werden ihn schlagen. Pardon wird nicht gegeben." Und am anderen Morgen schlug Friedrich der Große   mit seinen 30 000 erschöpften Soldaten den dreimal stärkeren Feind, rettete Land und Krone und gewann seinen schönsten, entscheidenden Sieg.

Am 12. Januar wird wieder eine Entscheidungsschlacht ge­schlagen. Ums Ganze geht's, nicht um Steuern und Zölle, nicht um Pfennige und Groschen für den Steuersädel, nicht um ein paar Mark Gehaltsforderungen, nicht um Interessen eines Standes und Mannes.

Ein mächtiger, heimtückischer Feind steht lauernd und zum Neberfall bereit an unseres Reiches Grenzen. Die Ereignisse des letzten Jahres bis zum heutigen Tag haben uns diese Gefahr mit Flammenschrift vor die Augen geschrieben. Der hochgesinnte deutsche Kaiser steht wachsam auf der Burgzinne des Reiches. Unsere starke Wehr zu Wasser und zu Land und des Volkes nationale Treue zu Thron und König haben mit dem Kaiser bis heute den Feind da draußen ferngehalten. Und doch hat eine Partei, die sich rühmen möchte, die stärkste im deutschen  Volfe zu sein, in dieser patriotischen Stunde schreckender Ge­fahren für die Entscheidungsschlacht des Wahlkampfes schon seit zwei Jahren den Ruf ins deutsche Vaterland hinausgeschrien: Gegen Kaiser und Thron, für die Republik  . Und doch gräbt und wühlt diese Partei trok der Stunde der nationalen Gefahr unablässig weiter, um unsere stolze, starte Wehrmacht mit den in die Kasernen geschmuggelten Revo­Tutionsgedanken zu untergraben, den sozialdemokratischen Plan der Dienstverweigerung im Kriege, die Revolution und den Generalstreik für den Eristenzkampf unseres Reiches vor­zubereiten. Gib ihr die Antwort am Wahltage, deutscher   Mann, der du national und patriotisch fühlst. Deines Vaterlandes Größe und blanke Wehr stehen über Steuergroschen und Inter­essengegensätze. Jede sozialdemokratische Stimme, jeder sozial­demokratische Sieg ist in dieser Stunde eine Stimme und ein Sieg für den äußeren Feind, der schon vor unseres Reiches Grenzen lauert.

In dieser Tonart geht es weiter. Dann folgt folgendes verlogene Lob der großen Zentrumstaten:

In vierzigjähriger Geschichte hat das Zentrum für des Reiches und des Landes Wohl gearbeitet. Kein großes materielles Werk vom ersten Schutzollwerk Bismards bis zur letzten Reichsfinanzreform und Reichsversicherungsordnung ist ohne die selbstlose Mitarbeit und Hilfe des arbeitsfreudigen starken Zentrums zustande gekommen. Deutschlands  Flotte und Deutschlands   Armee danken dem Zentrum zum guten Teil ihre Stärke und Schlagfertigkeit. Dafür ist ihm kein anderer Lohn ge­worden als die Treue seiner Wähler. Haßerfüllte hämische Gegner sprechen ihm dafür nationalen Sinn und nationales Denken ab. Treuer Zentrumswähler, gibt ihnen am Wahltag die Antwort und bleibe treu deiner Partei, wie sie dir und dem Vaterland die Treue gehalten hat. Es ist eine Ent­scheidungsschlacht. Deine Führer sagen's dir: Es geht ums Ganze, es geht um Kreuz und Christentum, und du darfst ihnen glauben. Fahnenflucht in der Entscheidungsschlacht schändet den Mann und sein Verantwortungsgefühl.

Vielleicht wollte das Hauptblatt noch kurz vor der Wahl den Beweis liefern, daß Klerikalismus, frömmelnde Heuchelei und ehrlose Niedertracht miteinander identisch sind.

Ein Unersetzlicher.

Humor und Satire.

Wieder, wie schon so oft, tauchen allerlei Gerüchte auf von Am Vorabend einer Entscheidungsschlacht war's. einem bevorstehenden Rücktritt des Herrn v. Jagow, des genialen Dostojewskis Leidensweg. Der fürzlich in Paris   veröffentlichte fall es ihm ermöglicht. Zu Not und Sorgen tritt dann noch die Briefwechsel Dostojewskis und seine Tagebücher von den Reisen Krankheit, seit Sibirien   leidet er an Epilepsie. Die Anfälle kommen im Auslande haben wertvolle neue Aufschlüsse über den traurigen immer häufiger und schlimmer, nach ihnen bleibt er oft tagelang das künstlerische Streben seiner Heimat und Westeuropas   beein- von der Vorstellung beherrscht: du mußt arbeiten, arbeiten und Lebensgang des genialen Russen gebracht, der wie kaum ein anderer wie betäubt, unfähig, einen Gedanken zu fassen und doch immer flugt hat. Das reichhaltige Material, das mit der Veröffentlichung verdienen. Und unter solchen Verhältnissen, in denen tausend bon Dostojewskis Korrespondenzen der Kulturwelt zugängig ge- andere zusammenbrechen würden, schafft Dostojewski   die größten macht ist, hat einen der feinsinnigsten Dichter des modernen Frank- Kunstwerte, im Rußtij Viestnit" soll in der Aprilnummer die Fort­neues Wesensbild dieses großen und tiefsinnigen Romanciers zu nicht, zu der Sorge ums Dasein gesellt sich die Verzweiflung des reich dazu getrieben, auf Grund dieser persönlichen Aeußerung ein sehung des dioten" erscheinen. Seine Werke befriedigen ihn zeichnen, der der Welt eine Reihe unvergänglicher Meisterwerke ge- Künstlers, den das Gefühl niederdrückt, nicht aussprechen, nicht schenkt und hat dessen eigenes Leben nur eine ununterbrochene formen zu können, was Herz und Phantasie bewegt. Nachdem er Rette qualvoller Entbehrungen, Leiden und Not gewesen ist. Es drei große Werke geschaffen hat, schreibt er melancholisch:" Es ist in der Tat ein erschütterndes Bild, das André Gide   in seinem wird Zeit, daß ich etwas Ernsthaftes schreibe." und später äußert jekt in Paris   erschienenen Werke von dem Leidenswege Desto- er, er habe nicht den zwanzigsten Teil dessen schaffen können, was Würde man also die Sozialdemokratien der verschiedenen Staaten jewstis entwirft. Tritt doch die Heimsuchung an den begabten ihm vorschwebte. austauschen, so wären sämtliche Vaterländer schlechthin gleich voll- fungen Dichter schon im frühen Jünglingsalter heran. Wir wissen, tommen. Nur der verschiedene Grad der Schlechtigkeit der ein- daß es Dostojewskis Los war, diese Blütezeit des Lebens als heimischen Sozialdemokratien entfernt uns auch von der idealen Zwangsarbeiter in Sibirien   zu verbringen, wissen, daß er zehn Gleichheit der ganzen Welt. lange Jahre furchtbarer förperlicher und seelischer Qualen in dieser weißen Hölle Rußlands   verleben mußte, fern von liebenden Men­schen, inmitten von Unglüd und strenger Unterdrückung. Wie manch anderen entnervten ihn die Qualen bis er schließlich für seine Verfolger und Bedrücker betete und ihnen verzeihen konnte. Als nach zehn Jahren die Tore dieses Gefängnisses fich öffnen und die Freiheit winkt und der entlassene Sträfling in die Heimat zurückkehrt und zu schreiben beginnt, heben für ihn die neuen schlimmeren Leiden an. Er ist von Anfang an ein Opfer trost­loser Armut und steter Nahrungssorgen; er bleibt es bis zum Tode. In allen seinen Briefen redt sich zwischen den Zeilen diese endlose Not, dieser ewige niederdrüdende Kampf ums nadte Dasein wie ein alles verdunkelndes Gespenst auf, ja fast jeder Brief ist von der Not diftiert und enthält eine Bitte. Er bittet," so schreibt Gide  , ohne Geschicklichkeit, ohne Stolz, ohne Ironie; er bittet und versteht nicht zu bitten." Nadt und falt spricht die Verzweif lung der Armut aus jeder Zeile." Ich bedarf der Hilfe so drin= gend, daß ich bereit bin, mich aufzuhängen. Ich kann meine Schulden nicht bezahlen, kann nicht abreisen, habe teinen Pfennig für die Reise, ich bin verzweifelt."

Der wahre Patriot gönnt die höchfte Wohlfahrt gerade dem Ausland; denn hohe Löhne erstrebt er nur jenseits der Landes­grenze.

elt freizügigkeit. Einen Brief fann man für 20 Pf. über die ganze Erde senden. Ein Getreideforn wird an jeder Grenze aufgehalten. Ein Mensch wird alle paar 100 Stilometer mit Ausweisung bedroht. Ein Soldat wird überall wegen Spionage festgenommen.

Ein Ausländer, der bereit ist, um 5 Pf. die Stunde billiger zu arbeiten, ist für einen richtigen Patrioten eine wertvolle Be­reicherung des nationalen Bestandes. Ein Inländer, der 5 Pf. Lohn mehr beansprucht, ist nicht wert, den Namen Deutscher   zu führen.

-

-

Wer in der Wilhelmstraße fingt: Wo habe ich denn meinen Kant gelassen? Jbr Heiligen helft! Ihr Heiligen helft!- Ich kann das Wahlresultat noch nicht fassen, ich armer Mann! Wo sind denn die lauten Boltsovationen? Ihr Heiligen helft Ihr Heiligen helft!- Jch spräche so gerne von hohen Baltonen ich langer Mann!

-

-

Wo ist denn mein Mut, meine Rednerpose? Ihr Heiligen helft! Ihr Heiligen helft!- Ich fann nicht zu Hofe mit dieser Hose... ich armer Mann!

-

Wo ist denn mein fleines Nachtftühlchen geblieben? Ihr Heiligen belft! Ihr Heiligen helft! Ich saß auf ihm trauernd von zehne bis ficben... ich langer Mann!

-

-

Sie störten mir für ewige Zeiten- ( Ihr Heiligen helft! Ihr Heiligen helft!-) bie gottgewollten Abhängigkeiten! Was fang ich an?! Ich hab es von allen Beamten am schwersten felbst mein Diener fängt schon zu lächeln an.. Es ist wohl am besten, ich gehe am 1. ich armer Mann!

-

-

In China   hat der Retter der Dynastie Yuan- Schi- Kai von den Brinzen und reichen Mandschus berlangt, daß sie erst ihm ihr Ver­mögen zur Verfügung stellen sollen, ehe er weiter gegen die Rebellen Auf ihm lastet nicht nur die Sorge für das eigene Leben; tämpfte. Die monarchischen Patrioten bei uns find nicht so frech. er, der hungert und entbehrt, soll eine, ja soll zwei Familien er­Hier bezahlt man das Pulver, mit dem man die Rebellen erschießt, halten. In Sibirien   hat er die Witwe eines Gefangenen, mehr aus der Tasche der Leichen. aus Mitleid denn aus Liebe geheiratet; sie und ihre Kinder find auf ihn angewiesen. Und als der Bruder stirbt, fällt auch die Sorge um dessen Familie auf Dostojewsti. In Deutschland   muß er in einem kleinen Gasthofe tagelang das Zimmer hüten; er kann es nicht verlassen, da er selbst seine Beinkleider versetzt hat. Mit 50 Jahren muß dieser Genius, der Unvergängliches geschaffen hat, schreiben: Mein ganzes Leben lang habe ich nur gearbeitet um zu verdienen, mein ganzes Leben lang war ich stets in Not; heute 10. Januar die Erstaufführung von Otto Krilles Drama Unna  mehr als je." Er gründet Zeitschriften, um sich von den Verlegern Barenthin" statt, und errang fich einen starten Erfolg. Die unabhängig zu machen; alles schlägt fehl. Und dabei gibt er sicher und fonsequent zu Ende geführte Handlung hinterließ einen anderen mit bollen Händen, wenn dieser oder jene färgliche Glüdse tiefen Eindrud. Der Beifall war start,

Der Krieg hüben die heilige Sache opferfroher begeisterter Selden. Der Krieg drüben- der verbrecherische Ueberfall feiger grau­famer Prahlhäuſe.

Bei sechs Prozent Einkommensteuer wandert der Patriot aus, Bei zwei Prozent Einkommensteuer wandert er ein. Die Deklaration bes Batriotismus und des Einkommens wächst im umgekehrten Ver­Sältnis. K. E.

-

Notizen.

Kurt.

Im Stuttgarter   Schauspielhaus fand am