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Nr. 16. 29. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 20. Janmar 1912.

Für die ausgesperrten Tabakarbeiter emotret aum Siege gelangen. Deutschlands

gingen bei der Gemertschaftstommission für Berlin und Umgegend ferner ein:

806 1,60. 807 6,05. 808 3,65

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partei. Darum muß im ersten Berliner Reichstagswahlkreise der Wahl fielen sie aber gemeinsam aus, auch die Goldschmidtsche Sozialdemokrat Vertretung der Blauen" ich Reichstage ging berloren. Stürmischer anhaltender Als erster Diskussionsredner nahm err Flatow, Hanbels: wieder bei der sozialdemokratischen Fraktion rund ein Dußend Von den Führern der freien Gewerkschaften fanden sich vertreter, das Wort. Er würde nicht gesprochen haben, wenn nicht die Berliner Tagesblätter ihm Veranlassung dazu gegeben haben ein. Es waren Bömelburg, Brey, Geyer , Hildenbrand, Hoch, würden, die mun Barth gegen feine eigene Gründung auszu- Horn, Hue, Legin, Noste, Sachse, R. Schmidt und Severing. spielen suchen. Schon am Abend nach der Hauptwahl habe der Der Generalsekretär der katholischen Arbeitervereine Ber­Berein der Berliner Buchdruder, 3. und 4. Rate 4000, Berband Nun Mann für Mann für den Sozialdemokraten!" Und als jene wertschaftlichen Gegensäge im deutschen Reichstage komplett. demokratische Kandidat Oberst Gädte die Parole ausgegeben: liner also orthodorer Nichtung, Dr. Fleischer, machte die ge­der Buchbinder, Bahlstelle Berlin 1000,-. Lifte 1376 Firma Schröder 5, Bersammlung die Hände zum Beschluß erhob, war es ihm, als ob Nur die Harmonieapostel Hirsch- Dunckerscher Couleur fehlten. St. Stautsty 10,- G. Edffein 10,-. Bigarrenhändler- Verein Rirdorf, 2. Rate 35,90. Rauchflub Schmoles- Werfe" 3,- Möbelfabrit Gerson sie eine Art Eid schwören, für den Sozialdemokraten einzutreten. Der neugewählte Reichstag wird, so weit sich bis jetzt 15, Liste 30 Firma Benede 14,90. Firma Pintsch, A.-G., auf 13 Listen In kurzen sarkastischen Worten schilderte er, was der Freisinn schon 120.20. Mitfahrer der K.-G. B... 9,-. Berband der Brauerei und von Eugen Richter her für den Handelsstand übrig gehabt habe, wie übersehen läßt, wieder eine beachtenswerte Anzahl führender Mühlenarbeiter, Zahlstelle Berlin , a Konto auf Liften 1381,50. Metall- er stets gegen die Ausdehnung der Ruhezeit der Angestellten auf- Gewerkschaftler zu seinen Mitgliedern rechnen können. Inner­arbeiter bei Baschwitz 10,-. Stranzüberschuß Deuta- Werke" 18,45. Liste 58 getreten sei. Die Sozialdemokratie ist die Partei der Abhängigen. halb der sozialdemokratischen Partei sind es bis jetzt-: Grabeune bei Thiele u. Co. 10,50. Knopffabrit Regler 10,-. tungstunft" 6,- Es gibt nur noch zweierlei Menschen: die Unabhängigen, das sind N. Schmidt, Sachse, Silberschmidt, Legien, Breh, Hoch, Horn, R.-B. 19,- Berband der Gemeindearbeiter, 5. Rate, auf folgende Listen: der Hauptwahl den Oberst Gädte gewählt hat, muß auch bei der aussichtsreicher Stichwahl stehen noch eine ganze Anzahl 2. Figner 8,70. Rauchflub Freie Alliance", M. d. U die Kapitalisten, und die anderen, die von diesen abhängen. Wer in Geyer , Bock, Hildenbrand, Noske, Simon und Körsten. In Gasanstalt Schmargendorf 721 5,35. Röhrensystem 847 3,50. Revier Inspektionen 519 8,50. 581 4,65. 583 8,50. 831 9,15. Laternen Stichwahl zur Wahl gehen und Düwell wählen. twärter 567 1,15. Riefelfelder 857 4,25. Sanalisation 607 1,50. 687 0,25. Auch Herr Pintus gedenkt der demokratischen Wählerber Gewerkschaftsführer, unter ihnen auch Hue und Severing, die Englische Gasanstalten 708 5,85. Straßenreinigung 775 3,15. Birchow- fammlung am Abend nach der Hauptwahl. Die Demokraten haben dem Reichstag schon in der vorigen Legislaturperiode an­Strankenhaus 683 13,70. Strankenhaus Moabit 839 3,95. Frrenanstalt von Anfang an mit offenem Bifier gekämpft und ihre Wähler gehörten. Bömelburg ist, durch finsteres Leiden gepackt, leider Dalldorf 852 2,70. Badeanstalten 727 5,25. 780 3,20. 856 6,80. Barfverwaltung 602 1, 632 2,70. Charlottenburg 743 12,20. 745 9,80. richtig erzogen, indem ihnen schon vordem erklärt worden ist, daß aus den Reihen der Arbeitervorkämpfer ausgeschieden. 751 4,05. Lichtenberg 546 2,20. 547 7,65. 550 6,55. Rigdorf 801 1,70. müßten. Das unterscheidet die Demokraten von den anderen bürger- mal erst noch abgewartet werden, was sie an Vertretern in fie im Falle einer Stichwahl für den Sozialdemokraten stimmen Von der christlich- nationalen Arbeiterbewegung muß dies­150,05 M. Von Angestellten des Bäder­und Konditorenverbandes, Bahlstelle Berlin 18,00. Verband der Handlungs- lichen Parteien, die erst nach den Hauptwahlen, je nach dem Ausfall, der Stichwahl durchbringt. So weit wir übersehen können, gehilfen, Bezirk Berlin , auf Listen 144,40. Verband der Schuhmacher, Bahl- die Stichwahlparole machen. Die Demokraten wollen nicht einen find bis jetzt als christliche Gewerkschaftler nur gewählt: telle Steglit 11,- Gewerkschaftskartell Hildburghausen 29,- Sechier Mann in den Reichstag senden, der weder liberal noch sozial ist. Becker und Schirmer. Giesberts, Behrens, Wiedeberg und tasse der Tischlerei Haase, Bantom 5,- 2. Abt. des Wahlvereins Rummels. Und Kaempf ist weit schlimmer als mancher Freifinnige. Er steht burg 5,32. Sparverein Tresor" 3,80. Wahlverein Rigdorf 400,- innerhalb der Fortschrittspartei soweit rechts, daß er sich, wenn er Schiffer stehen noch in Stichwahl. Zu ihnen gehört auch Silvesterfeter beim alten Dessauer in Petershagen 250. Groschen im Westen Deutschlands kandidieren würde, als nationalliberal Sauermann, der im Saargebiet aufgestellt ist, sehr gegen den kaffe der Freiorganisierten in der N. A.-G. in Ober- Schöneweide bezeichnen dürfte. Die Demokraten wollen, daß ein Mann auf den Wunsch der christlich- gewerkschaftlichen Leitung, die darin eine Abt. Riffe 5,- Stollegen bei Baul Regner 5,-. Liste 39 Benzinwerkstatt der U. B. A.-G. 28,25. Lifte 25 Bureau 9,50. Druderei- Hilfsarbeiter des Schild erhoben wird, der mehr liberal und demokratisch ist als Gefahr für den Glauben an die parteipolitische Neutralität Borwärts( Rotation) 20,-. Verband der Transportarbeiter, Bezirk Groß- Kaempf, der den Kreis fünf lange Jahre vertreten hat. Man sagt der Zentrumsgewerfschaften sieht. Was dort, wo sie noch Berlin auf folgende Liften: 1273 4,10, 1282 0,90, 1302 2,65, 1305 3,20, 1322 den Wählern, Kaempf sei der Kandidat der Bürgerlichen. Die nicht allzu viel Gefolgschaft hat, natürlich schwer ins Ge­Gebr. Simon 14.20, 1831 9,35, 1332 10,-, 1338 verlorene Lifte Badraum Wähler sollen sich aber dadurch nicht einfangen lassen, sondern er­Gebr. Cimon" 1,35, 1350 10,55, 1353 5,40, 1359 0,80, 1370 Berliner Spe- wägen, ob er auch fähig ist, die Interessen aller berer wahrzunehmen, wicht fällt. diteurverem, Schöneberger Straße 6,45, 1383 0,20, 1426 Chauffeure vom Kon- die nicht von Rapital und Rente leben. Nur danach müssen sie ihre Am schlechtesten kommen wieder die Hirsch- Dunderschen fun ridenberg 5,75, 1430 7,10, 1432 Siegner, Handtuch Verleih- Entscheidung treffen. Ihm, Redner, sei es ganz egal, ob ein an- Gewerkvereine weg. Ihr Kollege Braun, der in Dortmund geschäft 7,05, 1433 dito 14,30, 1320 4,30. 64 Graveure bei Thiele u. Co. 9,80. 50 8,40. 62/63 b. Schwarze 37,50. er nur Summa 113,65 Mart. bibat als bürgerlicher oder proletarischer empfohlen wird. Wenn für die demokratische Vereinigung kandidierte, fiel ebenso gleich Zechn. Personal der Buchdruckerei u. Kontobücherfabrik Ferd. Ashelm 30,- er nur für Voltsrechte eintritt, dann ist er der Kandidat, für den in der Hauptwahl durch wie Schmidt, der von der Fortschritt­Hausdiener bei A. Wertheim, Rosenthaler Straße 20,-. Abrend, Frucht wir stimmen müssen. lichen Volkspartei in Duisburg , und Schumacher, der für die­ftrage 3,-. Chauffeure der Konsumgenossenichaft B. u. 11. 6,- Lag Frau Regina Deutsch spricht im Sinne ihrer Borrebner. selbe Partei in Randow- Greifenhagen aufgestellt war. Gold­schneider U. K. bei Baer Sohn 4,40. 2882 11. R. Richtenberg 2,20. Berband der Die demokratischen Frauen, die Staatsbürgerrechte verlangen, schmidt und Erkelenz , der erste in Rothenburg - Hoyerswerda , Bureauangestellten auf Listen 104,15. Rauchflub Wiedersehen", M. d. A.- werden bei der Stichwahl alles tun, um dem Kandidaten der schmidt und Erkelenz , der erste in Rothenburg - Hoyerswerda , R.-B. 3,10. 1996/97 11 St. Stopenid 8,35. 3153 1,50. Stollegen bei Loeb u. Bartei, die die staatsbürgerliche Gleichberechtigung der Frauen letterer in Gießen aufgestellt, sind beide ebenfalls nicht einmal Co. 10,-. Tischlerei Berndt 20,-. In Summa 8014,27. U. St Lichtenberg auf Listen 108,25. nicht anerkennt, den Sieg zu entreißen. Sie werden es nicht ver- in die Stichwahl gekommen. Bisher find veröffentlicht 26 332,48 m. Dazu tommen 8014,27 m. In geffen( zu den Sozialdemokraten), daß es Ihr geachteter Führer Summa 34 346,75 M. August Bebe I war, der zuerst die Gleichberechtigung der Frauen anerkannt hat. Sie, Rednerin, hofft, daß es den bereinten Be­mühungen gelingen wird, auch in Berlin I die Fahne des Fort schritts und der Freiheit zu hissen.

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Alle Gewerkschaftsvertreter und sonstigen Funktio. näre werden hiermit höflichst erfucht, die noch in ihren Händen

befindlichen Liften und etwaige Gelder umgehend abzuliefern.

Gelder, welche per Bost eingefandt werden, find an A. Störsten, SO. 16, Engelufer 15 I, zu fenden. Alle Sammlungen find fofort auf unserem Bureau, Engelufer 15 I, Zimmer 23, in den Wochen tagen vormittags bon 9-12 lbr und nachmittags von 4-7 Uhr ( anger Sonnabends nachmittag) oder in den Bureaus ihrer Gewert schaft abzuliefern.

Die Listen 930, 846, 1567, 2910 und 1926 find verloren ge­gangen und sind beim Vorzeigen anzuhalten. Der Ausschuß der Gewertschaftskommission für Berlin und Umgegend.

Der Stichwahlkampf im ersten Berliner Reichstagswahlkreis.

zichteten unsere Genossen auf eine Beteiligung an der Debatte. Wegen der ungemütlichen Stälte, die im Saale herrschte, ber­Auch Ströbel verzichtete aufs Schlußwort.

Der Leiter der Versammlung, Genosse Täterom, gab zum Schluß noch das bom sozialdemokratischen Wahlfomitee vorgesehene Brogramm befannt. Danady finden am Freitag und Sonntag noch Wählerversammlungen statt. In furzen Worten feuerte er noch zur regen Wahlagitation an, damit der Sieg unseres Genossen Dümell gesichert wird. Mit dem Hoch auf die Partei wurde die Versammlung geschlossen.

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Es bleibt also wieder bestehen, was schon durch die Ver­gangenheit bewiesen war: innerhalb der sozialdemokratischen Fraktion siten die meisten Arbeiterorganisationsvertreter, hier ist ihnen die selbstverständliche Basis zum Kampf gegen die reaktionäre Arbeitergesetzgebung gegeben!

Berlin und Umgegend.

Die Anerkennung gewiffenhafter Pflichterfüllung bei der Großen Berliner ".

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Seit Monaten stehen bei der Großen Berliner Straßenbahn Maßregelungen und Entlassungen von Angestellten auf der Tages­ordnung. Welch sonderbare Blüten die Maßregelungswut zeitigt, beweist ein aus der Menge herauszugreifender Fall, der gleichzeitig auch als Kommentar zu dem bekannten Kaiserwort gelten fann-, daß für den deutschen Arbeiter bis in sein hohes Alter gesorgt ist. Der Fahrer Otto Kaufmann , der bisher auf dem Bahn­jahr, am 17. Dftober 1911, folgendes Anerkennungsschreiben von der Direktion erhalten: An den Fahrer

gewählte eidsbagsabgeordnete Seinrich Schulz bor einer gut of 12 der Großen" bedienstet war, hatte erst vor einem Biertel­

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gegen vechts."

Herrn Otto Raufmann.

Bahnhof 12.

In Anerkennung für gute Führung und gewissenhafte Ers füllung Ihrer Dienstpflichten während mehrjähriger Dienstzeit als Fahrer haben wir Ihnen das für bewährte Fahrer bestimmte Geschent einer silbernen Taschenuhr bewilligt.

An den Fahrer Herrn Otto Kaufmann . Wir fehen uns veranlaßt, Ihnen hierdurch das Dienstver hältnis zum 1. februar 1912 zu fündigen. Die Direktion. gez. Dr. W. Müde. wird, ohne jeden Grund der Stuhl vor die Türe gefezt wird, hat Daß dem Fahrer, der vor drei Monaten belobt und beschenkt bisher schon manchem Straßenbahner zu denken gegeben, so daß ge­rade in den letzten Tagen verschiedene Saumfelige ihren Beitritt zur Organisation vollzogen haben. Sie haben erkannt, daß der An­trauen ist. erkennung" der Großen Berliner " doch nicht über den Weg zu

In den Corona- Sälen, Kommandantenstraße, sprach der neu­besuchten Versammlung. Der Redner verglich den 12. Januar mit dem Wahltag vom Jahre 1907 und feierte den Sieg, den die Soziale Bei Dräsel in der Neuen Friedrichstraße tagte am Donnerstag sich von ihren Erfolgen nicht berauschen lassen werde, denn der demokratie errungen hat. Zugleich aber betonte er, daß die Partei eine außerordentlich gut besuchte Wählerversammlung, die sich mit Ausfall einer Reichstagswahl habe für die Partei nicht etwa die Be­Ser im ersten Berliner Kreise notwendigen Stichwahl zum Reichstag deutung wie für den bürgerlichen Liberalismus. Bei diesem handelt beschäftigte. Um 9 Uhr nahm unser Kandidat Genosse Düwell es sich um Sein oder Nichtsein, während unsere Fortschritte in den das Wort zu einer Ansprache an die Wähler. Nach einer kurzen Berhältnissen wurzeln und mit deren Entwidelung weitergehen. Im Betrachtung des Ergebnisses der Hauptwahl bedauerte er, daß die weiteren Verlauf der Rede kritisierte der Vortragende den Stampflinie gegen den schwarzblauen Block von den Liberalen durch Liberalismus scharf und legte seine politische Unguberlässigkeit bloß. Stichwahlablommen mit den Rechtsparteien in einer Anzahl von Darum sollte für fortschrittlich gesinnte Wähler kein Zweifel sein, Wir erwarten, daß diese Auszeichnung Ihnen erneut Berans Wahlkreisen durchlöchert wird. Wie notwendig es aber ist, daß wir mem sie bei einer Wahl zwischen einem Liberalen und einem Laffung geben wird, Jhre Dienstobliegenheiten mit Pflichttreue zu nach links marschieren, haben die letzten Ereignisse schon erwiesen. Sozialdemokraten ihre Stimme geben. Von den Demokraten, die erfüllen. Die Direktion. Die Regierung hat schon verschiedene Drohungen laut werden lassen, bei der Stichwahl im ersten Kreise den Ausschlag geben können, die sie verwirklichen will, wenn die Wähler so in der Stichwahl follte man unter allen Umständen erwarten, daß sie den sozialdemo- also beschenkte und ausgezeichnete Fahrer sich nicht bewußt, irgend= gez. Meher. In der Zeit vom 17. Oftober 1911 bis zum Augenblick ist der fortfahren, wie sie es in der Hauptwahl getan haben, nach lints fratischen Kandidaten wählen, weil diese Abstimmung für die abzuschwenten. Eine Militärvorlage ist schon fertig und eine Bukunft und Bedeutung dieser fleinen Bartei von größter Wichtig wie seine Dienstobliegenheiten verlegt zu haben. Trotzdem erhielt Marineborlage ist bald gemacht. Wenn aber das Bolt artig ist feit fein muß. Der Redner schilderte in furger, lebendiger Dar er am 15. Januar cr. ein weiteres Schreiben der Direktion folgenden und regierungsfromm, bann werde sie diese Vorlage noch ein ftellung die Bestrebungen der Sozialdemokratie, mehrmals von Inhalts: Dar- er Weilchen in den Silberschrein stellen. Es ist das eine Provokation stürmischem Beifall unterbrochen; er gab dann der Hoffnung Aus­schlimmster Art. Die preußische Regierung, Bethmann Hollweg brud, daß bei den Stichwahlen vollendet werde, was bei den Haupt­hat ausgerechnet jetzt vor den Stichwahlen in der Thronrede neue wahlen so schön begonnen wurde. Hier in Berlin gelte es, den ersten Ausnahmegesebe gegen die Arbeiterklasse angekündigt. So ein Arbeits- Streis zu erobern, und zu diesem Zwede sollte man teine Anstrengung willigenschutzgeseß, um die Verlumpung der deutschen Arbeiter zu scheuen. Der Kandidat des Kreises, Wilhelm Düwell, fördern. Ferner ein Gesek, welches den Arbeitszwang obligatorisch hielt eine längere Ansprache an die Versammelten, in der er sich macht, welches sich, wie er glaubt, nicht gegen die gewerbsmäßigen besonders gegen die Inkonsequenz des Liberalismus wandte. Das Faulenzer, die vom Ertrage der Arbeit anderer sehr gut leben und Eintreten der Freifinnigen für die Nationalliberaleln bedeute die das Arbeiten längst vergessen haben, sondern nur gegen die Ent Richtung der Front gegen links, entgegen der Parole:" Die Front erbten, richten wird. Auf reichsgesetzlichem Wege soll das materielle Strafrecht ausgebaut werden, um den Umsturz niederzuhalten. Hansabund den Kampf gegen rechts führt. Mit Schärfe wandte fich Es sei geradezu eine Komödie zu nennen, wie der Ein Antrag der Scharfmacher zum Entwurf des Strafgesetzbuchs Düwell gegen das Verhalten der Regierung, die als geschäfts­verlangt jogar, daß die Ueberwachung von Arbeitsplägen, Straßen, führender Ausschuß des schwarzblauen Blods in den Wahlkampf ein- um. Leute, die fich fleiner Berfehlungen schuldig machen, werden Mit den fonftigen Angestellten geht man auch nicht glimpflich Begen. Pläken, Brüden usw. durch Streifende bei 1000 m. Geld greift. Zum Schluß polemisierte Dünell gegen ein Flugblatt der einfach entlaffen. Daß die Obergelben" und ihre Trabanten dabei strafe bezw. ein Jahr Gefängnis verboten werden soll. Dies alles Liberalen, das zur Wahl Staempfs aufforderte. Er verlangte, daß ihre Hand im Spiele hatten, beweist der Umstand, daß sich einige find ihrem Inhalte nach Ausnahmegesetze. Und da man es wagt, die Wähler prinzipiell unterscheiden zwischen dem Vertreter des diefer Herren, unter anderen ein Schaffner Schulze, bekannt noch nach dem Ausfall der Wahlen am 12. Jamuar mit solchen inkonsequenten, unzuverlässigen Liberalismus und dem Vertreter unter feinen Kollegen unter dem Namen Kanonen- Schulze", ebenso Drohungen zu operieren, muß die Parole sein: Nun erst recht am der durchaus zuverlässigen Sozialdemokratie. Düwells Ansprache ein Fahrer Laube und der Fahrer Neh bod I bereits vor Wochen Mortag alle Stimmen für die Sozialdemokratie!" Nachdem sich der Beifall, mit dem die Versammelten die Aus. wurde sehr beifällig aufgenommen. Zur Diskussion meldete fich rühmten, von oben" her erfahren zu haben, wer entlassen were führungen ihres Kandidaten quittierten, gelegt hatte, erhielt Ge- ein Gegner; ein Parteigenoffe gab seinem Mißtrauen in die Stich- und wer bleibt. Die Taktik der Direktion bietet dem Verband der Straßenbahner noffe Ströbel das Wort. Es sei durchaus kein heroischer Ent. wahlparole der Freisinnigen dagegen einen sehr beredten Ausdruck, worauf schluß, wie es die freifinnigen Tagesblätter glauben machen wollen, auf die Versammlung mit Hochrufen auf die Sozialdemokratie ein ausgezeichnetes Agitationsmaterial. Um aber dem elenden geschlossen wurde. wenn nun die fortschrittliche Parteileitung die Parole ausgegeben Spigelwesen und Denunziantentum der Obergelben und ihres An­Hat: Keine Stimme für ein Mitglied der deutschkonservativen hanges endlich Einhalt zu tun, will der Verband die Namen und die Bartei, der Reichspartei, des Zentrums. der Wirtschaftlichen Ver­Dienstnummern der als Spigel tätigen Gelben dem Publikum be­einigung oder einer anderen antisemitischen Bartei. Nachdem die fannt geben, damit diese edlen Seelen sich nicht nur mit der An­Freifinnigen den Kampf in der Hauptwahl geführt haben unter der erfennung der Direktion zu begnügen brauchen. Barole: Gegen den schwarzblauen Block!" würden sie sich dem Der Reichstag von 1903 hatte 21 Vertreter von Gewerk­Gelächter der ganzen Welt preisgegeben haben, wenn sie nun in ben Stichtoahlen, bei denen sie den Ausschlag zu geben haben, für schaften als Mitglieder. Es waren 19 bei der Sozial­die Kandidaten der Rechtsparteien ihre Wähler ins Feld führen demokratischen Fraktion, 1( Goldschmidt, der Führer der wollten. Es fehlt aber dieser Stichwahlparole das Entscheidende. Hirsch- Dunderschen Gerverkvereine) bei der Freifinnigen Volts­Es hätte in ihr, gesagt wreden müffen, daß die Wähler der Fort partei und 1( Giesberts) beim Zentrum. schrittsparter in den Stichwahlen für ben Sozialdemo= Die Wahl von 1907 verschob dies Bild völlig. Beim traten zu frimmen haben, wenn dieser einem Kandidaten des Zentrum sah man immer mehr ein, daß die christlichen Ge­febwarzblauen Blods gegenübersteht. Im übrigen bafiere die ganze werkschaften ein Anrecht auf politische Vertretung hatten, und Stichwahlpatole nur auf einem nüchternen Rechenerempel. Der Freifinn weiß, auf welche Weise er bei den Stichwahlen am besten dies um so mehr, weil die Sozialdemokratische Fraktion wieder willig eine Anzahl ihrer Size den freigewerffchaftlichen Im weiteren Verlaufe feiner Ausführungen erläuterte der Arbeiterführern überließ, um so in positivstem Sinne für direkte Redner ausführlich die Forderungen der Sozialdemokratie auf dem Vertretung der organisierten Arbeiter an der Gesetzes­Gebiete des Heerwesens, des Schulwesens, ber Kunst u. a. Auch maschinerie so sorgen. Aus der christlichnationalen Arbeiter­die demokratischen Wähler, die jetzt von der freisinnigen Tagespresse bewegung fanden sich im jekt endgültig gestorbenen Reichs­für Staempf einzufangen gesucht werden, können keinen anderen als den sozialdemokratischen Standidaten wählen, wenn die Demokratische tage Becker, Behrens, Giesberts, Hamecher, Schack. Schiffer, Bereinigung ihrem Programm getreu bleiben will. Für demo- Schirmer und Wiedeberg zusammen. Ihr politischer Stütz­tratifche Forderungen ist bisher nur die Sozialdemokratie ein punkt war das Zentrum. Die Hirsch- Dunderschen Gewerk­getreten. Die Sozialdemokratie ist die einzige waschechte Kultur- bereine hatten zwar drei Reichstagskandidaten gehabt, bei der

abschneidet.

Gewerkschaftliches.

Die Gewerkschaften im neuen Reichstage.

Der Konflikt im Buchdruckerei- Hilfsarbeiterverbande ist, wie die Solidarität", das Organ der Buchdruckerei- Hilfe­arbeiter, mitteilt, zu einem höchst eigenartigen Ende gekommen. In der Nummer vom 13. Januar brachte das Mitteilungsblatt" der Berliner Ortsverwaltung des Verbandes folgende Erklärung:

Eine am 9. Januar tagende Vertrauensperionenfigung bes schäftigte sich eingebend mit der Tarifangelegenheit. Von den Vertrauensleuten wurde erkannt, daß es im Augen blid für das Berliner Hilfspersonal nicht möglich ist, gegen die Anerkennung des vom Hauptvorstand abgeschlossenen Tarifes etwas zu unternehmen.

Prinzipale und Buchdrucker- Hauptborstand haben zu deutlich erklärt, was im Falle einer Bewegung und auch nur Bewegungen in einzelnen Betrieben geschehen würde, und unser Hauptvorstand wird zweifellos durch die Haftpflicht veranlaßt, mit beiden oben angeführten Gegnern gemeinsam zu gehen.

In Erwägung dessen hat die Vertrauenspersonen- Sigung be­schlossen, den Berliner Lohntarif anzuerkennen. Wir bringen dies zur Kenntnis der Mitglieder. Die Drasverwaltung Berlin ."