Mr. 17. 29. Jahrgang.
Erinnerung an frühere Wahlen.
ihre Wahlarbeiten verrichten.
23 Jahre her, daß drei blühende gesunde Männer ihr Leben laffen deutschen Bauer die letzte Kuh aus dem Stalle holten und was ofte ihn damit herausziehen konnten, er erreichte ihn nicht;
war
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die leicht zur Trennung führen konnte. Da wollte er noch einmal nehmer der Former Otto Lachmann, Vellermannstr. 28, und Macht austoften. Er verlangte von dem Deutschen Reichstag die mannschaft von VIB- wollten sich den Weg verkürzen und ver seine Notwendigkeit beweisen, noch einmal seine unbeschränkte| der Gürtler Robert Nauen, Gerichtstr. 25, Mitglieder der 3. HauptMorgen fämpft die Sozialdemokratie im 1. Kreise um den Erhöhung der Friedenspräsenzstärke um 41 145 Mann und der suchten in der Nähe der Torfstraßenbrücke den erst seit 4 Tagen Militäretat sollte um 23 Millionen Mark vermehrt werden. Die zugefrorenen Kanal zu überschreiten. Da brach das Eis und Wahlsteg und alle verfügbaren Kräfte werden angestrengt, um den einzigen Berliner Kreis, der sich noch nicht im Besitz der bürgerliche Mehrheit war bereit, ihm seine Forderung auf 3 Jahre beide konnten sich nicht mehr retten. Auf ihr verzweifeltes Hilfegeschrei eilte der Schlosser Paul Hensel , Rösliner Str. 8, Sozialdemokratie befindet, zu erobern. Hart ist das Ningen und zu besvilligen, er berlangte die Bewilligung auf 7 Jahre. Als die Mehrheit bei der 2. Lesung weiter opponierte, löste ein spezieller Freund der beiden, herbei. Schnell entledigte er bon jedem einzelnen werden Opfer verlangt. Doch spielt sich der kurz ganze Wahlkampf wenigstens in aller Oeffentlichkeit ab. Unsere er tura entschlossen den Reichstag auf. Es begann ein wahrer sich seines Ueberziehers, sprang in die eistalte Flut und wollie Hexensabbat in behördlicher Wahlmache. Bilderbogen wurden ver- seine Genossen vom Tode erretten; auch mehrere andere Genossen Genoffen können heute so ziemlich gleichberechtigt mit den Gegnern breitet, die in schamlos verlogener Darstellung zeigten, wie die eilten zurüd. Da gingen Lachmann und Nauen gemeinsam unter. Anders war es früher. Gerade an demselben Tage sind es fiegreichen Franzosen deutsche Frauen mißhandeln, wie sie dem Die. herbeigeeilten Genossen wagten sich auf das schwache Cis, es anging, fie warfen Hensel seinen Ueberzieher zu, Landwehrübungen wurden damit wußten, nur weil die deutsche Sozialdemokratie damals rechtlos dergleichen Schredgespenster waren. gemacht und daher gezwungen war, in geheimen Zirkeln ihre angefekt, damit die Lüge von der drohenden Kriegsgefahr glaub- andere Hilfsmittel standen den fast verzweifelten Genossen nicht Barteiarbeiten zu erledigen. In Ausübung ihrer Parteipflicht haft wurde, das deutsche Volk in einen nationalen Taumel ver- zur Verfügung. Hensel fämpfte noch einige Minuten mit dem wurden am 22. Januar 1887 Die Genossen Robert sett und die Wahlparole Bismards„ Krieg oder Frieden" sorgte Tode, dann rief er mit todesbanger Stimme: 2 ebt wohl, Genossen! Meine Kinder!" Und grauenvolle Stille Nauen , Paul Hensel und Otto Lachmann von für den regierungstreuen Ausfall der Wahl. einem jahen Tode ereilt. Es war die Zeit des schimpfDie Sozialdemokratie mußte allein den Kampf mit der wahn- sentte sich über das eisige Grab von drei braven, tapferen Söhnen lichen Ausnahmegesezes, wo unsere Partei geächtef und wehrlos wikigen Reaktion führen, die Bourgeoisie troch elend zu Kreuze. des Volkes. Jeder weitere Rettungsversuch mußte in der finsteren gemacht, den ärgsten Verfolgungen ausgesetzt war. War das Aus- Aber trok der verlogenen Wahlmache, trotz der unglaublichen Wahl- Nacht als aussichtslos aufgegeben werden. Keiner von den beteiligten Genossen fonnte natürlich auch nahmegesetz erlassen, um die junge, aufstrebende Arbeiterbewegung beeinflussung durch die Behörden, stieg ihre Stimmenzahl von womöglich im heime zu erstiden, so artete seine Handhabung 550 090 im Jahre 1884 auf 763 128 im Jahre 1887. Die 8- Ber - nur einen Augenblick schlafen und schon am frühen Morgen des fchließlich zu einem hinterliftigen Nachezug der Machthaber gegen liner Streife hatten 1884 nur 75 071 Stimmen, 1887 aber 107 683 anderen Tages fuchten die Genossen Gleinert, Gieshoit, Jakobeh, jede freiheitliche Regung des deutschen Bolles aus. Im Jahre Stimmen. So blieb der moralische Erfolg auf seiten der Sozial- Marten, Lindenhahn und andere den Kanal ab. Sie mußten an den Restaurateur Finke, an der Torfstraßenbrüde, 30 Mart zahlen, 1886 wurde das Schandgeseh von den Herrschenden wieder mit der demokratie und bewies die unerschütterliche Kraft der Partei. Der nun gewählte Kartell- Reichstag bewilligte die geforderten damit er sich mit seinem Kahn zur Verfügung stellte. Endlich ganzen Grausamkeit und dem Raffinement gewiffenloser va banque- Spieler ausgeübt. Jm April 1886 erließ der untergeord- neuen Militärlasten, was aber dem eisenstirnigen Kanzler lieber gegen 12 Uhr fand man die drei Zeichen. Herzzerreißend war der Jammer der Hinterbliebenen. Hensel er erhöhte auch den Brotzoll von 3 auf 5 Mark und vernete Büttel Bismards, der echt pommersche Junter v. Butikamer, hinterließ eine Frau mit 4 fleinen Kindern, Nauen eine Frau feinen bekannten Streiferlaß, in dem er ausführte, daß hinter schärfte die Strafbestimmungen des Sozialistengesetzes. Daß diese Maßregeln dann an der geschlossenen, fampfes mit 3 fleinen Kindern und Lachmann eine Braut und seine alten jedem Streik die Hydra der sozialen Revolution lauere." Wie die Arbeiterbewegung - namentlich in Berlin - damals frohen Phalang der Partei wirkungslos abprallten, daß die Zahl Eltern, deren Stüße er war. So starben drei Männer in der Blüte ihrer Jahre, nur weil brangsaliert wurde, davon ein Bild: Während des Monats Mai der Anhänger größer und größer wurde, das verdanken wir nicht 1886 wurden in Berlin 47 Versammlungen polizeilich verboten, zuletzt den Genoffen, die trok aller Gefahren mutig und begeistert damals die Sozialdemokratie in Deutschland geächtet war, weil dabon 30 rein gewerkschaftliche Versammlungen von Fachbereinen, für unsere Sache kämpften. War ihre Zahl auch gering, so be- die Herrschenden durch ein infames Ausnahmegesetz fie verhin11 waren Versammlungen von Arbeiter- Bezirksvereinen, 5 Ar- feelte fie doch ein unermüdlicher Gifer. Ungeheure Schwierigkeiten derte, ihre Parteiangelegenheiten in aller Oeffentlichkeit zu regeln. beiterinnen- Versammlungen, und eine war eine allgemeine gewerb- galt es zu überwinden. Die notwendigen Zusammenfünfte mußten Das Berliner Proletariat ehrte das Andenten der drei Verstorbenen. liche Versammlung. Elf genehmigte Versammlungen wurden geheim abgehalten werden, da sonst Gefängnisstrafen und Aus- Weit über tausend Personen gaben ihnen am 29. Januar 1887 polizeilich aufgelöst und der Maurer- Fachberein, der Verein der weisungsbefehle auf die tätigen Genossen niederhagelten. Sein nach dem St. Paulus- Kirchhof in der Seestraße das Grabgeleit, Arbeiterinnen zu Berlin , der Verein zur Vertretung der Inter- Saal stand ihnen zur Besprechung ihrer Angelegenheiten zur Ver- Aber auch ein starkes Polizeiaufgebot sorgte dafür, daß sich die essen der Arbeiterinnen und der Fachberein der Mäntelnäherinnen, fügung und oft mußten die Zusammenkünfte bei Wind und nur zu berechtigte Empörung nicht etwa laut äußerte. Als ein somie die Breßtommission des Blattes„ Der Bauhandwerker" poli- Wetter weit draußen im Walde stattfinden. Dazu tam noch ein Genosse beim Kranzniederlegen einige Worte des Dankes und infames Spigelsystem, das so manchen Genossen ins Gefängnis der Verehrung sprechen wollte, wurde er polizeilich sistiert. Nur zeilich geschlossen. Im August 1886 erlangte die Regierung nach monatelangem brachte. So mußte der 6. Wahlkreis ebenfalls seine Vorbereitungen der herzzerreißende Jammer der so plötzlich verwaisten Familie bergeblichem Mühen endlich das Freiburger Urteil, durch das für die Wahl 1887 treffen, ohne daß er sich eine in der Oeffentlich- fonnte polizeilich nicht verboten werden. Aber bei vielen Teil die Genossen Auer, Bebel, Frohme, Ulrich und Vollmar unter feit arbeitende Organisation schaffen fonnte. Zwar wurde über nehmern stieg ein grimmer Haß auf gegen politische Zustände, einer geradezu haarsträubenden Begründung zu je 9 Monaten Berlin ein Wahlfomitee eingefeßt, die eigentliche Arbeit aber mußte die so entschliche Szenen heraufbeschworen. Am 14. Juni 1887 Gefängnis verurteilt wurden. Wohl den widerlichsten Streich die Geheimorganisation verrichten. Und die Genossen taten im fette die Berliner Partei den drei Blutzeugen des proletarischen polizeilicher Ranküne beging der Polizeiverwalter v. Hade in vollsten Maße ihre Pflicht, ohne besondere Aufforderung, ohne Klassenfampfes trotz aller Polizeimaßregeln einen einfachen GeFrankfurt a. M. Durch seine Beamten ließ er am 24. Dezember Mahnung. Flugblätter wurden verteilt, die lebhafteste Agitation denkstein. Wir leben heute unter dem gemeinen Recht und können unsere ( also am sogenannten Heiligabend) eine Anzahl tätiger Genossen wurde betrieben, ohne daß vorher in der Oeffentlichkeit ein Wort zum 1. Weihnachtsfeiertage borladen. Jeder wußte, was eine berlautete. Mancher Genosse hatte ganze Straßenzüge zu bear- Wahlfämpfe in aller Oeffentlichkeit ausfechten. Zwar verlangt berartige Vorladung zu bedeuten hatte. Am andern Morgen er- beiten. Aber die Arbeiten Klappten; wurde doch die Organisation eine fleine aber mächtige Clique immer wieder Ausnahmegeseke hielten die Vorgeladenen ihre Ausweisung ausgehändigt und sie getragen von hinreißender Begeisterung für unsere Joee und gegen uns, aber die Partei wird sich als start genug erweisen, fonnten bangen Herzens die Feier des christlichen Weihnachtsfeftes gehalten von dem innigen Gefühl fiarter brüderiicher Solidarität. dieses berbrecherische Beginnen zurüdzuschlagen. Unter unjäga begehen. Kurze Zeit später wurde über Offenbach a. M. und über Der Teil des Kreises der VIB- Organisation hieß( Oranien lichen Mühen und Opfern haben die ersten Vorfämpfer der Parteiu Stettin der Belagerungszustand verhängt und am 20. Februar, burger Vorstadt, Wedding , Moabit and Gesundbrunnen ) und aus die Propaganda betrieben, haben Ausweisungen, Gefängnisstrafen, also am Tage vor der Reichstagswahl, auch über Frankfurt a. M. 7 Hauptmannschaften bestand, hielt seine Sigungen oft in einer gesellschaftliche Aechtung ertragen, ja wie unsere drei genannten Damit glaubte Bismard seine Vorbereitungen zur Wahl ge- fleinen Wirtschaft in der Nähe des Butliksteges ab, die allgemein Genossen ihr Leben im Kampfe für unsere Jdee gelassen. Eifern So auch am Sonnabend, wir ihnen nach. Den Feinden aber rufen wir zu: troffen zu haben. Der Schreden herrschte und die Bourgeoisie der Schweinekopf" genannt wurde. Ihr Hemmt uns, doch Ihr zwingt uns nicht- war genügend in Angst verseht. Er holte nun aus zum letzten den 22. Januar 1887. Die Tagesordnung der Sitzung war: AbUnser die Welt trotz alledem! Echlage, um sich einen Reichtsag zu schaffen, der noch willfähiger rechnung, Besprechung der Wahlarbeiten und eines zu verbreitenals der alte war; bangte ihm boch bereits um seine Machtstellung. den Flugblattes; auch beschäftigten sich die Teilnehmer mit den Der alte Kaifer war bedenklich erfranft und zwischen Bismard letten Polizeispieleien in der Partei. Da die Besprechung erst und dem Kronprinzenpaar bestand seit langem eine Spannung, gegen 1 Uhr beendet war, eilte jeder schnell nach Hause. 2 Teil
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