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Gerichts- Zeitung.

Was nicht alles als Uebertretung des§ 153 der Gewerbeordnung

angesehen wird.

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1. Datartal 39 fefte und 200 Bizestellen im 2. Quartal 76 im 3. Duartal 70

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im 4. Quartal 22 zusammen also 207 feste und 1066 Vizestellen

2700 Meter langen Tunnels atoischen Rudersdorf und Diabrecht h Sohlstollen des Tunneleingangs auf der Dillbrechter Seite eine schwere Dynamitegplosion. Wier Arbeiter waren fofort tot, einer wurde am Kopf leicht verletzt. Die Explosion ist das durch hervorgerufen, daß eine oder mehrere Batronen eines Schusses im In der Nummer 157 der Schleswig- Holsteinischen Rafiner erstattete den Kassenbericht, der für das 4. Quartal ge- untersten Ende des Bohrloches in einer sogenannten Pfeile oder Boltszeitung" in Kiel wurde vom Borsigenden der Zahl drudt vorliegt. Die Abrechnung der Verbandskasse weist an Ein- Buchse steden geblieben sind. Bei der Herstellung des Planums für stelle Kiel des Glaserverbandes eine Sperrnotiz über die Firma nahmen aus den Beiträgen und Aufnahmegebühren 30 349,30 M. das vorzusteckende Arbeitsgleis hat ein Arbeiter die Patronen dann Hermig in Kiel veröffentlicht. Am Schluß dieser Notiz hieß es: auf. Die Ausgaben belaufen sich auf 19 691,94 M., darunter Ein Glaser Schulz ist dort als Mausreißer tätig." Durch die Be 8066,67 M. für Krankenunterstügung und 5380,40 m. für Arbeits- offenbar mit der Bickelhade getroffen und zur Entzündung gebracht. Die Lofalfaffe hat eine Ein- Da die Explosion etwas unter Waffer erfolgte, wurde die zeichnung Naußreißer" fühlte sich Schulz beleidigt und er strengte lofen- und Reiseunterstüßung. nahme bon 7782,11 m. gehabt, der eine Ausgabe von berheerende Wirkung verstärkt. Von den Berunglückten sind ein Klage an gegen den verantwortlichen Redakteur der" Boltszeitung", 8033,87 M. gegenübersteht, so daß also eine Mindereinnahme von Toter und der Verletzte Deutsche . Der Tote hinteridßt Frau und Genossen Bielenberg, den damaligen Vorsitzenden der 251,26 M. zu verzeichnen ist. Der Bestand der Lokaltasse hat sich drei fleine Kinder. Die drei anderen Toten sind Ausländer. Zahlstelle, Glasergesellen BI auert und den Glasergesellen Berg. dadurch auf 50 987,51 2. reduziert. Die Bablstelle erhebt einen Blauert war der Verfasser und Berg hatte das schwere Verbrechen Lokalbeitrag von 10 Bf. pro Woche für männliche und 5 Pf. für begangen, daß er im Auftrage des Bl. den inkriminierten Artifel weibliche Mitglieder, gewährt aber dafür einen Zuschuß zur Arbeits­Eisenbahnkatastrophe in Nordamerika. der Volks- Zeitung" überbrachte. Es wurde dann auch gegen die drei lofenunterstützung von 50 f. beztv. 25 Pf. pro Tag, außerdem Ein Schnellzug der Illinois - Zentraleisenbahn stieß am Personen Anklage erhoben nicht nur wegen Beleidigung, sondern Sterbegeld und Beihilfen bei Sterbefällen von Familienmitgliedern. Montag in voller Fahrt von hinten auf einen Personen­auch wegen Verstoß gegen§ 153 der Gewerbe- Die lokale Arbeitslosenunterstützung bezifferte sich im letzten Quartal ordnung. Die Straffammer in Kiel verurteilte auch Bielenberg hilfen wurden im 4. Quartal 905 M., im ganzen Jahr 3738,55 m. frühere Präsident der Illionis- Zentralbahn Harahan und auf 2684 M., im Jahre 1911 auf 7488,25 M. Sterbegelder und Bei- ug, der angehalten hatte, um Wasser einzunehmen. Der und Blauert zu je 50 M. Geldstrafe, gleichzeitig wurde Schulz die bezahlt. Die Jahreseinnahme aus den Lokalbeiträgen belief sich auf welcher, der zweite Vizepräsident, ferner Pierce, der Publikationsbefugnis zugesprochen. Berg wurde freigesprochen, 22 176,35 M., wovon 11 226,80 M. oder 50,6 Proz. der Einnahmen Hauptanwalt der Rockisland- Eisenbahn und ein Sohn des da ihm nicht nachgewiesen werden konnte, daß er den Artikel vor der für lofale Unterſtügungen ausgegeben wurden. früheren Kriegssekretärs Wright wurden getötet, Veröffentlichung gefannt hat. Die Debatte über die Berichte wurde auf die nächste Versamm zwanzig andere Reisende verlegt. Die vier Ge­Die Urteilsbegründung ist interessant. Die Bezeichnung Nauß- lung verschoben und die Wahlen vorgenommen. Es wurden gewählt: töteten schliefen in Melchers Privatwagen, der an den Per­reißer" sei eine Beleidigung und zwar nach§ 186 des R.-St.-G. Das In den Ortsvorstand Sodapp, 1. Vorsitzender; Schuldt, sonenzug angehängt war. Gericht hielt auch den Wahrheitsbeweis dafür, daß Schulz als Raus- 2. Vorsitzender; Kastner, 1. Kassierer; Schwedler, 2. Kaffierer; reißer tätig war, erbracht. Trotzdem müsse aber Bestrafung erfolgen, Richter, Knappe, Willi Schmidt, Großfuß, 1. Schriftführer; Röthig, 2. Schriftführer; Wilhelm Leischot und weil Form und Inhalt des Artikels die Absicht der Beleidigung er- Bantalla, Beifizer. Die bisherigen Revisoren Georg Ernst, fennen lassen, Blauert, als Mitglied des Glaserverbandes sei auch Starl Miller und Georg Reichard wurden wiedergewählt.anairo vier Angestellte des Norddeutschen Lloyd , der Durch Rentern eines Bootes tamen im Hafen von Rio de der§ 193 zugebilligt worden, da er die Interessen seines Verbandes Außerdem wurde noch eine Bergnügungskommisston gewählt. dritte Offizier Schneider aus Krefeld , der Schiffsarzt Dr. Hans wahrnehmen wollte. Db Bielenberg als Redakteur der sozial­demokratischen Zeitung, die fich die Bertretung der Interessen der Friedrich aus Lübeď und die 8ahlmeister Waldow aus Arbeiter zum Ziel gesezt hat, der Schutz des§ 193 zuzubilligen fei, Königsberg und Wahlen aus Werden a. d. Ruhr ums Leben. Die könne dahingestellt bleiben. Eine Bestrafung müsse schon deshalb drei Erstgenannten gehörten zur Besatzung des Lloyddampfers eintreten, weil die Absicht der Beleidigung vorliege. Halle ". Wahlen war Zahlmeister an Bord des Aloyddampfers Krefeld ". Die Leichen von Schneider, Dr. Friedrich und Wahlen Der Artikel stelle auch eine Ehrberlegung dar, durch die der Kläger gezwungen werden sollte, dem Glaferverband beizutreten. find geborgen und am Sonnabend sowie Sonntag in Rio de Janeiro beigefegt worden. Die Leiche von Waldow fonnte bisher noch nicht geborgen werden. Waldow und Wahlen waren verheiratet.

Dabei war Schulz eigentlich noch Mitglied, wennigstens hatte er seinen Austritt noch nicht erklärt und gestrichen war er auch noch nicht. Er selbst sagte allerdings vor Gericht, er sei mit seinen Bei­trägen im Südstande gewesen und wollte sie nicht noch bezahlen, Deshalb fühlte er sich nicht mehr als Mitglied.

Verfammlungen.

Hus aller Welt.

Einer, der sich rühmt, Menschen erschossen zu haben. In Nr. 1 der Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen Jagdschutz­bereins"( Hannover , Verlag von Dr. Mag Jänede) vom 10. Januar findet sich folgendes Inserat: Achtung!

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Der Berband der Brauerei und Mühlenarbeiter( Bahlstelle Berlin ) hielt am Sonntag im Gewerkschaftshause eine gut besuchte Generalversammlung ab. Hod app erstattete den Geschäftsbericht. Das 4. Quartal war in wirtschaftlicher Hinsicht das ungünstigste, welches jemals zu verzeichnen war. Das wurde auch durch den Bericht vom Arbeitsnachweis bestätigt. Umfangreiche Lohnbewegungen fanden im Vorjahre nicht statt, doch hatte es zahlreiche Arbeits­streitigkeiten mit den Unternehmern gegeben, die in einigen Fällen Es ist schon schlimm genug, wenn man in der Notwehr einen fogar zu Arbeitseinstellungen führten. Der Drganisationsleitung| Menschen so niederstreckt, daß er dabei umkommt, und bei normalem gelang es in fast allen Fällen, die Differenzen zur Befriedigung der Empfinden wird man bei aller Abhärtung daran doch immer nur Beteiligten beizulegen. Der Streif in der Goldacker- Mühle mußte mit scheuem Gedauern denken. Wie man sich aber der Tötung ergebnislos abgebrochen worden. Die Organisation feierte im zweier Menschen, selbst wenn es sich um Wilderer" handelt, noch Berichtsjahre ihr 25jähriges Jubiläum. Sie hat sich auch im Jubiläums- empfehlend rühmen kann, dafür fehlt uns jeder Begriff. jahre gut fortentwickelt, wenn auch der Mitgliederstand nicht im Das beweist uns nur, wie sehr das Jagdhandwerk gewisse Charakter­quten Verhältnis zu den im Jahre gemachten Aufnahmen steht. Am seiten abstumpfend beeinflußt. 1. Januar 1911 zählte die Zahlstelle 4588 Mitglieder, am Schlusse des ersten Quartals 4610, am Schlusse des zweiten 4619, am Schluß des dritten 4629 und am Jahresschluß 4665 Mitglieder. Der Jahres­durchschnitt betrug somit 4622. Aufnahmen wurden im Laufe des

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Jahres 990 gemacht und von anderen Gewerkschaften übergetreten find 143 Mitglieder. Beiträge wurden 229 565 bezahlt, das macht pro Mitglied 49,6 Beiträge oder überhaupt 95,5 Proz. der Soll. beiträge. Zur Erledigung der Organisationsgeschäfte fanden 21 Mit­gliederversammlungen, 330 Betriebsversammlungen, 89 Vorstands fizungen, 167 Unterhandlungen mit Unternehmern und 268 Agitations versammlungen statt. Das Bureau des Verbandes wurde im Jahre von 29 067 Personen besucht und der Arbeitsnachweis des Ver­bandes in 16 118 Fällen von den Mitgliedern in Anspruch ge­nommen. 5005 mal wurden Unterstützungen erhoben; die Bibliothe? wurde nur 714 mal benust. Im Berichtsjahre wurden nur 953 Bücher ausgeliehen gegen 1022 im Jahre 1910. Durch den Arbeitsnachweis des Verbandes wurden vermittelt:

Schweres Grubenunglüd.

Vier Deutsche ertrunken.

Kleine Notizen.

Reffelexplosion. In der Hamburger Löwenbrauerei explodierte am Sonntagabend ein Kessel. Ein Heizer wurde getötet, ein Lehr­ling schwer, mehrere Passanten leicht verletzt. Das Kesselhaus ist vom Erdboden verschwunden. Die übrigen Fabrikgebäude wurden start beschädigt, die Trümmer über 100 Meter weit geschleudert.

Ein norwegischer Schoner gesunken. Der Fischdampfer Senator Diestel" hat in Kuxhaven den Kapitän Engelbertsen und vier Mann von dem norwegischen Schoner, Benda" gelandet, der auf der Fahrt von Dysart nach Sandefjord unter 60 Grad nördlicher Breite und 3 Grad östlicher Länge gefunten ist. Der Steuermann und ein Matrose des Schoners sind ertrunken. Jmmer neue Erdstöße. Wie aus Stuttgart gemeldet wird, wurden in Ehingen am Sonntagnachmittag um 12 Uhr 45 min. und 2 Uhr 45 Min. zwei Eröstöße, die bon startem Getöse begleitet waren, verspürt.

Durch Streit zum Mörder geworden. Nach einem Wirtshaus. streit überfiel in Siebenberg( Sachsen ) auf der Straße ein Mann namens Lauber den einunzwanzigjährigen Wenzel Sattler, tötete ihn durch mehrere Messerstiche und warf die Leiche in einen Bach. Der Mörder ist verhaftet worden. Liebestragödie. Am Langsee an der Breezer Chauffee im Vier Berg- Holsteinischen wurden gestern die Leichen eines Maaten vom Kreuzer Dresden " und seiner Geliebten mit Schußwunden aufgefunden. Opfer des Eifes. Auf dem Ems- Jadelanal find Sonntag bet Rabe ein junger Mann von 17 Jahren und ein 25 Jahre altes Dienstmädchen beim Eislaufen in eine offene Stelle geraten und

Beim Schichtwechsel am Sonnabendnachmittag auf der Seche Graf Bismard bei Gelsenkirchen ereignete sich auf Schacht 2 und 4 ein schwerer Unglücksfall. leute, welche gegen das. Verbot einen zur Kohlenförderung bestimmten Fahrstuhl benutten, flürzten infolge des Reißens des Seiles in die Tiefe. Einer der Arbeiter war fofort tot, zwei andere starben auf dem Transport aus der Grube und der vierte bei seiner Einliefe­rung in das Krankenhaus.

Folgenschwere Dynamitexplosion.

Am Sonntagmorgen gegen 5 Uhr ereignete sich auf der Neubau- Strecke der Hauptbahn Weidenau- Dillenburg beim Bau des

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ertrunten.

Ein neuer Weltrekord in der Aviatik. Mit einem Flug von 2 Stunden 28% Minuten hat gestern Diplomingenieur Grulich in Johannisthal auf einem Harlaneindecker einen neuen Dauerweltreford für den Flug mit zwei Passagieren aufgestellt. Die bisherige Höchstleistung war ein Flug von 1 Stunde 38 Minuten.

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