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Köln ist von einem Kleinen Bruchteile der Nationalliberalen abgesehen durch das Verhalten der liberalen Parteien gestern der Sozialdemokratie ausgeliefert worden.

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Zahlreiche mir zugegangene Telegramme aus allen Teilen des Deutschen Neiches lassen erkennen, welche Erbitterung darüber sich der weitesten Kreise der Zentrumspartei , namentlich aber im Ruhrgebiet , wo die Stichwahlen noch bevorstehen, bemächtigt hat. So sehr ich diese Erbitterung verstehe, bitte ich doch auf das dringendste, derselben bei der Stimmabgabe am 25. Januar in Teiner Weise stattzugeben. Ich fordere vielmehr, im Einverständnis mit dem Beirat des Provinzialausschusses, alle Anhänger der Zentrumspartei in den Wahlkreisen Bochum - Gelsenkirchen und Duisburg - Mülheim ( Ruhr) hierdurch nachdrücklichst auf, bei der Stichwahl bis auf den letzten Mann für die beiden rechtsstehenden nationalliberalen Kandidaten einzutreten und beren Sieg gegen über der Sozialdemokratie unter allen Umständen zu sichern.

Das erfordert in diesem Augenblick das vaterländische Interesse, welches überall voranstehen muß, und ganz besonders noch die Rüdsicht auf die christlich- nationale Arbeiterbewegung im rheinisch­westfälischen Industriegebiet, deren gedeihliche Weiterentwickelung allen einfichtigen Vaterlandsfreunden am Herzen liegen muß. Köln , 23. Januar 1912.

Karl Trimborn ,

Vorsitzender des Provinzialausschusses der Rheinischen Zentrumspartei.

Dieser Aufforderung entsprechend mahnen denn auch die Zentrumsblätter in den Streifen Essen, Duisburg , Bochum­Gelsenkirchen die Zentrumswähler entschieden, an dem einmal abgeschlossenen Vertragsverhältnis im Industriegebiet fest­zuhalten, wenn auch der Ausfall der Kölner Wahl unter der Zentrumspartei außerordentlich verstimmend wirken müsse. Die Essener Volkszeitung" fügt noch hinzu: Auch jetzt ist die Zentrumspartei in Duisburg , Mülheim und Bochum­Gelsenkirchen verpflichtet, mit dem Aufgebot der letzten Straft dort für die nationalliberalen Standidaten ein­zutreten, 1vie umgefchrt in Essen die Nationalliberalen der Zentrumspartei die zugesagte tatkräftige Wahlhilfe gegen die Sozialdemokratie zu leisten haben. Treue uni Treue." Auch die Gelsenkirchener Zeitung" warnt davor, den Gedanken der Vergeltungspolitit aufkommen zu lassen. Unter keinen Umständen dürften die Zentrumswähler da, wo sie den Ausschlag gegen die Sozialdemokraten geben, nun in der Stichwahl gleichgültig sein, denn ihr Beiseitestehen fönnte nur den Schaden von Stöln noch vermehren.

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Zu diesem schönen Herzensbunde der, nach Bildung und Besiz Maßgebenden" mit den ultra­montanen Dunkelmännern" steht im schärfsten Kontrast das Urteil, das die Stöln. 3tg." über die Stichwahl in Saar­briden fällt. Sie schreibt:

In der Stichwahl haben die Sozialdemokraten mit ihrer ftriften Parole gegen den schwarzblauen Blod, die von den im ersten Wahlgang für den Kandidaten dieser Partei, Herrn Leimpeters, eingetretenen Wählern auch bis auf einen nicht erheblichen Anteil befolgt worden ist, den Zentrumstrick der Abkommandierung aus­wärtiger Wähler zuschanden gemacht und den Sieg des Gegners gegen den schwarzblauen Block zu einem so glänzenden ge­staltet. Offen muß e8 anerkannt werden, daß hier die Sozialdemokraten den Wahl= kampf in durchaus ehrlicher Weise geführt haben und daß sie wohl diszipliniert einer durch die politische Situation gegebenen politischen Bardle gefolgt sind, ohne sich beirren zu lassen durch die Lockungen des Zentrums, das ihnen mit dem Werben um einen Arbeiterfollegen die Wahl schwer zu machen verstand. Noch bis an die Wahine heran hat hier das Zentrum heiß und begehrlich um die Stimmen der Sozialdemokratie getvorben und dies Liebes­terben noch zu verstärken verstanden durch die Drohung, im Wahl­freife Hues, des sozialdemokratischen Führers, Rache an den Sozial­demokraten zu nehmen, wenn hier die Sozialdemokraten ihren Arbeitskollegen Sauermann im Stich lassen würden."

Jn Mörs Ree3 beschlossen die Konservativen nach einer| fönnten, an bewährten Einrichtungen des Staates Wenderungen vors Ansprache Dr. Hahns die Unterstützung des Zentrums gegen die zunehmen. Dennoch habe dies zu geschehen, und unter Zugrunde legung der direkten und geheimen Wahl nach dem Dreiflassen­

Nationalliberalen.

In Essen protestierte Dienstag abend eine von mehr als wahlsystem würden dem Landtag sogleich die Entwürfe partci gegen das Wahlkompromiß zwischen Nationalliberalen und Landesversammlung und eines Gesezes über 3000 Personen besuchte Versammlung der Fortschrittlichen Volks- eines Gesetzes über die Zusammenseßung der Zentrum. Referenten waren Rechtsanwalt Dr. Levy- Essen und die Wahlen zur Landesversammlung zugehen. Neben Dr. Botthoff- Düsseldorf. Die Parole: Für die Sozialdem o- dem die Landtagswahlen betreffenden Gesetz werden dem Landtage tratie und gegen das Zentrum! wurde mit gewaltiger die Voranschläge der Einnahmen und Ausgaben angekündigt. Die Begeisterung aufgenommen. Die Mißstimmung über den Wahl- Finanzlage des Herzogtums wird bei Beibehaltung der nur für die schacher der Liberalen mit dem Zentrum ist allgemein. laufende Finanzperiode bewilligten Steuerzuschläge als nicht un­Im Kreise Duisburg beschloß die Fortschrittliche Volfs- günstig bezeichnet. Jufolge der geplanten Durchführung der Wahl­reform würden dem Landtage neben den Etats nur noch einzelne partei die Unterstützung des nationalliberalen Kandidaten, Gesezentwürfe unterbreitet werden, die, wie z. B. das Ausführungs­geses zu dem mutmaßlich am 1. April in Kraft tretenden Reichs­viehseuchengesez, eine baldige Verabschiedung erheischen.

Politifche Ueberficbt.

Berlin , den 24. Januar 1912. Baffermanns Mauserung.

Herr Bassermann, der Führer der Nationalliberalen, hat am 22. d. Mis., nach seiner Wahl in Saarbrücken , dort eine schöne Rede gehalten, in der er nach der Mitteilung der Köln . 3tg." gesagt haben soll:

Notkoller.

Aus Frankfurt a. M. wird uns berichtet: 8u Beginn der Dienstagjigung der Stadtverordnetenversammlung gab es einen tragikomischen Zwischenfall. unserer Partei waren den drei Stadtverordneten Brühne, Hüttmann Von einem ungenannten Freund und Quard, die bekanntlich bei den Stichwahlen Mandate errungen haben, Sträuße mit roten Nelfen auf den Platz gelegt worden. Der " Ich werde es nie vergessen, wie wader und eifrig mir das Präsident der Stadtverordneten, der Freifinnige Justizrat Frieda Bürgertum in Stadt und Land, wie unerschroden mir die Arbeiterleben, ließ nun durch den Saaldiener dem Vorsitzenden der sozial­schaft zur Seite stand im Kampfe gegen Klerisei und Dunkel- demokratischen Fraktion mitteilen, es sei nicht üblich, in männer. Die Nationalliberale Partei hatte diesmal einen schweren solch demonstrativer Weise Wahlsiege zu feiern. Kampf zu bestehen: nach zwei Fronten mußte mit aller Straft Die ganze freifinndemokratische Fraktion schloß sich dieser Ansicht an gekämpft werden. Erst die Stichwahlen werden das endgültige und weigerte sich, den Saal zu betreten, ehe nicht die roten Blumen Ergebnis dieses Kampfes erbringen. Aber das eine steht entfernt seien!! Erst nach halbstündiger Beratung einigten sich die schon heute fest: die Zahl der liberalen Stimmen ist um ein Freisinnigen darauf, sie wollten, die Blumensträuße nicht als Beträchtliches gewachsen. Ind legten Endes muß undoffizielle" Huldigungen ansehen. Die Sigung konnte wird die Stimmenzahl das Entscheidende sein. beginnen.

Und mit der Zahl der Stimmen ist die Erkenntnis für die einzig fruchtbringende Bolilit gewachsen. Wer heute noch nicht erkennt, daß Deutschland in liberalen und sozialem Sinne regiert werden muß, der ist ein politisch Blinder. Der schwarzblaue Blod darf nicht weiter regieren, foll nicht unser Waterland schweren Schaden nehmen.

Darum muß der Libera

tuung aber erfüllt es mich, daß auch Männer

So geschehen 1912 in der freien" Stadt Frankfurt a. M.

Börsenspekulation und Kolonialpatriotismus. In der Münchener Wochenschrift März" äußert sich Dr. A. Gold­schmidt über deutsche Solonialgründungen. Er sagt da

unter anderen:

"

Achtzig Kolonialgesellschaften gibt es, die ein refpeltables Stapitale quantum aufweisen, und von diesen achtzig Ebenso phantastisch wie die Schillernamen mancher Kolonialgrün­zahlen über vierzig keine Dividende oder weisen sogar Verluste auf. bungen waren einst auch die Animiertraftätchen, auf die ja bei uns 90 vom 100 Hereinfallen. Aber weniger glänzend präsentiert sich

uns die Dividenden- und Kursstala, das Mentabilitätsbarometer.

lismus auch fernerhin gerüstet auf der Schanze stehen. Ob Sieg, ob Mißerfolg, er darf nicht feiern. Mit hoher Genug anderer Parteien mir ihre Stimme gaben, ohne mir vorher irgendwelche Forderungen vorzulegen. Das eine aber versichere ich hier aufs neue: daß ich stets und unentwegt kämpfen werde gegen Reaktion und Rückschritt und mit aller Straft eintreten werde für Fortschritt und gesunde Freiheit und vor allem für eine gute Ginst flatterten die Papiere der Deutschen Kolonialgesellschaft für Staatsschule. Ich war mir stets betwußt, daß es notwendig und Südwestafrifa auf über 2000 Prozent, heute schweben sie in unerläßlich ist, dem deutschen Volte Vertrauen ent gegenzubringen, daß man es nicht beeinträchtigen darf Regionen, die etwas tiefer liegen. Sie halten sich nämlich auf uns durch Ausnahmegeseze, sondern durch freiheitliche gefähr 580 Prozent. Einst wurde es den Besitzern dieser Anteile Gefeßgebung ihm Gelegenheit geben soll, seine reiche Kraft vor lauter Gewinnen schwindelig, heute vor Verlusten. Es ist noch garnicht so lange her, da ritt Herr Erzberger den Kurephantafus in vollstem Maße zu entfalten."

vielen, vielen andern

In einer zweiten Ansprache fam Herr Bassermann in der in das Fabelland. Er konstruierte für die Deutsche Diamanten Beantwortung eines Borredners nochmals auf das Ergebnis der gesellschaft eine Dividende von 200 Prozent. Heute bleiben die Hauptwahl, indem er ausführte:" Er werde sich auch nicht mehr gern an seine transzendendalen Spekulationen erinnern Anteilhaber dividendenlos, und Herr Erzberger dürfte sich woht fernerhin bon sozialen und volkstümlichen Grund­gedanken leiten lassen. Wenn es nunmehr feststehe, daß lassen. Aehnlich steht es mit den Territories, dem Rummel­die Sozialdemokratische Partei in diesem Wahl- papier der Berliner Kolonialjinglinge, den Otavianteilen der gang über 4 millionen Stimmen zählte, dann selig entschlafenen Hoffnung eines jeden Börsengents und fo möchte man doch aufs dringlichste wünschen, daß aus den Köpfen imuner nur die Taschen von anderen Leuten gefüllt, und zwar von Bis jetzt hat das deutsche Wolt mancher Minister alle vielleicht hochphilosophischen aber wenig folchen Leuten, die die Wurst drüden, solange was brin ist, die Pelle fruchtbaren politischen Neigungen hinweggefegt und an ihre aber wegschmelzen. Diese Leute fins mit der Front Stelle boltstümliche Bestrebungen trefen möchten. Die Vorherrschaft des schwarzblauen Blocks dürfte nunmehr wohl beseitigt sein, auch wenn der Liberalismus nicht in der Stärke wiederkehrt, wie es vielleicht zu wünschen wäre." Das Hangen und Bangen vor der Stichwahl scheint auf die politische Erkenntnisfähigkeit des Herrn Bassermann sehr Wir quittieren recht gerne, daß die Stölnische Zeitung" günstig eingewirkt zu haben. Wir haben ihn bisher nicht für die Disziplin und das Verständnis der sozialdemokratischen so leicht erziehbar gehalten. Hoffentlich fommt Herr Basser­Wählermasse anerkennt, tönnen den Nationalliberalen diefes mann bei jeder zullinftigen Reichstagswahl immer wieder in Lob aber nicht ausstellen. Sie haben sich bei den Stichwahlen eine solche verzwickte Lage, daß er von der Wahlunterstützung durchwog nicht als eine wohldisziplinierte politische Truppe der Sozialdemokratie abhängt vielleicht wird er dann im erwiesen, sondern als ein total unreifes politisches Gemisch. Laufe der Zeit doch noch ein halbwegs einsichtiger Politiker.

Ein wertvolles Geständnis.

Die Germania " veröffentlicht einen Kölner Brief über die Niederlage des Zentrums. Darin heißt es:

Erzbergersche Kalkulationen.

liberal und wedeln mit dem Steig nach oben. Das ist noch immer ein gutes Geschäft gewesen. Batriotismus und ist noch immer ein gutes Geschäft gewesen. Voltshätscheln rentieren sich, wenn man sie richtig vereint und doch ur rechten Zeit getrennt verwenden kann. Man schidt die auße geleerten Grofchenkulis in die Wüste und pflüldt selbst in der Dase die jüßen Früchte. Das nennt man dann Solonialpatriotismus zum Wohle des deutschen Volkes." Zwei Denkschriften zu den neuen preußischen Steuer sind dem Abgeordnetenhause zugegangen, eine Dentschrift über die vorlagen Lage des Staatshaushalts im allgemeinen und eine Dentschrift über die in der Ceffentlichkeit gemachten Vorschläge einer Vermögens­gutwachs- oder Ueberflußsteuer. Die erste Deutschrift untersucht die Frage, ob der preußische Staat mit den bisherigen Haushaltsmitteln Jm roten Tag" bespricht Herr M. Erzberger , die Qualm- feinen Verbindlichkeiten nachkommen tann oder ob durch eine Re­Wenn nicht sofort am Tage nach der Hauptwahl einige tute von Biberach , das Ergebnis der bisher vollzogenen organisation der bestehenden Steuergefege neue Mittel geschaffen hundert rechtsliberaler Männer, die den Ernst der Saclage durch Reichstagswahlen und kommt, wie nicht anders zu erwarten werden müßten. Die Denkschrift berechnet den Ertrag aus den schaut hatten, den Aufruf für Trimborn, ohne die Stellungnahme war, zu dem politischen Resultat, daß das Zentrum im nächsten bisherigen Steuerzuschlägen auf jährlich 60 Millionen Mart Der liberalen Barteileitung abzuwarten, veröffentlicht hätten, wäre Reichstag eine weit beffere Rolle spielen wird als in den und kommt zu dem Ergebnisse, daß auf diese Summe in der nationalliberalen Bersammlung am Freitag nach der dort letzten Jahren, da es in der glücklichen Lage sei, nach vernicht verzichtet werden könnte. wird auch die Frage zum Ausdruck gelangten Stinuming offen die Parole für rot aus erörtert, ob nicht die Möglichkeit bestände, durch eine gegeben worden. Aber man durfte diese rechisliberalen Männer, schiedenen Seiten hin Abwehrmehrheiten" zu bilden. Er Aenderung der für das Verhältnis zwischen Eisenbahnhaushalt und Gesamthaushalt im Jahre 1910 getroffenen Regelung eine Erhöhung Für die Fortsetzung der bisherigen Wirtschaftspolitik ist eine bes für die allgemeinen Staatsausgaben verfügbaren Teiles dec Mehrheit unter allen Umständen da. Eine Arbeitsmehrheit wird Eisenbahnüberschüsse herbeizuführen, und damit den Ve der Linksblock nie auf die Beine bringen; er tann nur eine Abwehr- darf von Steuern entsprechend herabzumindern. mehrheit noch erreichen, wenn er Glück hat und noch mehr Mandate Infolge der großen Sparsamfeit ist es seit 1908 fast gelungen, mit zwölf Stimmen Wehrheit( Bingen ), neun Stimmen Mehrheit 202 Millionen Mark betrug, ist er jegt auf 19 Millionen Mark ge­den dauernden Fehlbetrag zu beseitigen, während er 1908 noch ( Berlin 1) und acht Stimmen Mehrheit( Offenburg ) erobert. Aber junken. Die Vorschläge einer leberflussteuer an Stelle eine andere Abwehrmehrheit ist heute auch schon im Reichstage ber Steuerzuschläge. die in den lezten Jahren gemacht worden vorhanden: Zentrum, Polen und Sozialdemokratie besitzen bereits find, fönnen nicht für gangbar erachtet werden. Für ein mit den Welfen und Elsässern zusammen 217 Mandate, so daß Geldsadparlament ist eine leberflußsteuer natürlich nicht trotz ciniger Mandatsverluste die parlamentarische Stellung des gangbar"! Zentrums nicht heruntergedrüdt werden konnte. Der alte Bülow­Block, der 1907 mit einer Mehrheit von 224 Stimmen einzog, hat heute nur noch 135 Stimmen zur Verfügung und fann höchstens auf 150 Stimmen kommen. War bon 1907 ab eine Arbeits mehrheit auch gegen das Zentrum dent­bar, so tennt der neue Reichstag eine solche nicht mehr; das hat die liberale Politit seit der Reichsfinanz­reform erreicht. Das Zentrum hat dies nicht zu bedauern.

die zu den geld kräftigsten der nationalliberalen Bartei zählen, nicht vor den Kopf stoßen und konnte bei der Barole, die Stimmabgabe für den Wähler frei zu stellen, unt fo ungehinderter dem Zentrumshaß denn der Haß war die treibende Straft der liberalen Rotwähler freien Lauf lassen und nahezu Manit für Mann den Sozialdemokraten wählen."

Also: die Maßgebenden in der nationalliberalen Partei­organisation sind die Reichen, und die Neichen sind für's 8entrum!

Eine Wahlentscheidung durch das L08.

Jm Wahlkreise Bingen- lzey foll nach den letzten Meldungen Gilanengleichheit zwischen dem fortschrittlichen Pfarrer Storell und dem auf dem rechten Flügel der Nationalliberalen stehenden Direktor des Reichsverbandes zur Bekämpfung der Sozialdemokratie Dr. Becker- Sprendlingen herrschen. In diesem Falle würde laut 612 des Reichswahlgesetzes das Los entscheiden.

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Die Stichwahlen in Rheinland- Westfalen .

Die Nationalfiberalen von Elberfeld Barmen beschlossen einstimmig ohne Widerspruch folgende Stichwahlparole: Die National­ liberale Partei von Elberfeld - Varmen fordert ihre Wähler auf, am Donnerstag in der Stichwahl Mann für Mann für den Freikonser­bativen Linz einzutreten. Diese Parole foll durch tätige und intensive Arbeit für den Freikonservativen unterstützt werden, damit Donnerstag das schwarz- weiß- rote Bannner über dem Wuppertale flattert. Die Rationalliberalen werden aufgefordert, ebenso tätig für die Wahl Ling' einzutreten, wie feinerzeit für die ihres eigenen Kandidaten Singmann.

meint:

frankreich . Eine Nachwahl.

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Paris , 22. Januar. ( Eig. Ber.) Bei der gestrigen Nachwahl in der bisher von einem unabhängigen Sozialisten" vertretenen Industriestadt Elbeuf hat Genosse Boisson, der Kandidat der geeinigten Partei, 3331 Stimmen erhalten, um 1522 mehr als bei Whit der ersehnten Schiedsrichterrolle für die Bollspartei ist es den allgemeinen Wahlen von 1910. Es findet Stichwahl statt, wobei der progreffistische Kandidat mit 5136 Stimmen voransteht. Die nichts geworden; weder positiv noch negativ hat sie diesen an Entscheidung liegt in der Hand der linksrepublifanischen Wähler, die gestrebten Einfluß gewonnen. Hat sie schon die Stichwahltaktik für drei Kandidaten 1520, 1422 und 365 Stimmen abgegeben zu den Heloten der Sozialdemokratie gemacht, so wird noch mehr haben. Es wird sich zeigen, ob sie die von der neuen Regierung die Stellung der einzelnen Parteien im Reichstage zu erkennen vollbrachte Restauration des Mélinismus mitmachen und ob der geben, daß die Voltspartei im neuen Reichstage zur Bedeutungs- Radikalismus der Wähler mehr Standfestigkeit hat als der der Ge losigkeit verurteilt worden ist; auf ihre Haltung tommt es in wählten. gar teinem Falle an. Die Reichsregentschaft" hat also nur kurz gebauert.

Die Rechnung ist sehr schön. Sie hat nur den einen

Die Fortschrittliche Bolkspartei hat mit übergroßer Mehrheit Stimmenfreigabe für die bevorstehende Stichwahl beschlossen, da das Endziel des Liberalismus die Bertrümmerung des schwarzblauen Fehler: fie stimmt nicht ganz. Blods sei, die jegt auf des Meffers Schneide stehe. Diese Aufgabe des Liberalismus wäre im Wahlfreise Elberfeld natürlich gegen­wärtig nur durch die konsequente Stichwahlparole für den Genossen

Ebert zu erfüllen.

Landtagseröffnung in Braunschweig .

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Spanien .

Kamarillawirtschaft und Ministerkrise.

Mach Meldungen aus Madrid soll Maura, der frühere ton= fervative Ministerpräsident, den König zur Entlassung Canalejas aufgefordert haben, um den Konservativen wieder die Regierungs gewalt zuzuspielen. Die Demission Canalejas schien schon gewiß,

In Braunschweig wurde heute vormittag gegen 11 1hr die tritt aber vorläufig doch nicht ein. Ministerpräsident Canalejas the In Bochum rief der sozialdemokratische Wahl- 31. ordentliche Landesversammlung eröffnet. Der Herzog- Regent bezeichnete am Dienstag bei seiner Rückkehr aus dem föniglichen fieg in Köln nach der" Post" große Erregung hervor. Bei den verlas cine Thronrebe, in der es u. a. heißt, der Landtag trete Schloß die Gerüchte über eine Strifis als unrichtig, indem er hinzus Anhängern des Zentrums ist die Stimmung: Rache für Köln ! zu einer Zeit zusammen, wo die treu zu Staiser und Reich stehende fügte, daß es sich um Phantasien handele, die in den Wandels Daß Köln für Lennep - Mettmann entscheidend ist, hat das Zen- Bevölkerung Deutschlands mit ernstem Blick in die Zukunft gängen der Deputiertenkammer entstanden seien. Das Parlament trum schon offiziell erklärt. sehe, einer Zeit, in welcher manche Umstände davon zurüdhalten werde morgen seine Arbeiten in gewohnter Weise forijeten. Wie