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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Die Berliner   Fleischer im Jahre 1911.

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Gerichts- Zeitung.

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der Angeklagte geständig, behauptet aber, daß er die Schüsse auf das ausdrückliche und ernstliche Verlangen der F., die übrigens auf einem Auge er blindet und zeitlebens entstellt ist, abgegeben habe. Mit Rücksicht darauf, daß der Angeklagte ein recht frevel­haftes Spiel mit einem Menschenleben getrieben habe, erkannte die Straffammer dem Antrage des Staatsanwalts gemäß auf 3 wei Jahre Gefängnis. Ein tragischer Unglücksfall,

Bersammlung ihm und seinen Freunden das Verständnis boll fommen abgeht. Nachdem zum Schluß Genosse Stadt­ hagen   noch einmal Klargestellt hatte, welches die Wirkung

Ein Antrag des Magistrats, für ein Schüler­bootshaus Geldmittel zu bewilligen, wurde einem Ausschuß überwiesen. Stadtverordneter Reimann bc= mängelte, daß man den Charakter des dahinterstehenden Ver­eins gar nicht kenne. Genosse Leid wies darauf hin, daß schon die Tatsache der Aufsichtführung durch das Provinzial­schulfollegium genug sage. Auch er forderte namens der Fraktion Auskunft über manche Unklarheiten. Stadtschulrat Michaelis will im Ausschuß antworten.

Tm ,, Vorwärts" Haus

Der Abschluß einer Liebestragödie. Unter der Anklage der gefährlichen Körperverlegung hatte sich der Schießverfügungen sein muß, wurde die Abwehrer­In der am Dienstag abgehaltenen Generalversammlung des der 18 jährige Arbeiter Richard Rösler vor der 1. Straffammer flärung mit sehr großer Mehrheit angenommen. Zentralverbandes der Fleischer erstattete der Ortsvorsitzende des Landgerichts III   zu verantworten. Der Angeklagte unterhielt Die weitere Sigung brachte noch manches Bemerkens­Bergmann den Jahresbericht für 1911. Er bezeichnete das Jahr seit längerer Zeit mit der 17 jährigen Arbeiterin Berta Frohloff aus werte. Eine Anfrage der sozialdemokratischen Fraktion, die als ein für die Organisation in jeder Hinsicht günstiges. Es ist der Gleimstraße ein Liebesverhältnis. Er trug sich schon seit längerer sich auf die Unterschlagungen bei der Steuer­nicht nur die Organisation erstarkt, sondern es war ihr auch mög- Zeit mit Selbstmordgedanken, weil er feine Lust zum arbeiten hatte, verwaltung bezog, wurde von unserem Genossen lich, mit Erfolg für die Verbesserung der Lohn- und Arbeitsver trotzdem aber Geld zum amüsieren haben wollte. Am 22. Septem- Schneider begründet mit dem Hinweis auf die Notwendig hältnisse zu wirken. Die jahrelange, mühevolle Agitations- und ber v. J. veranlaßte er die F. mit ihm einen Ausflug nach Tegel   zu feit ausreichender Kontrollmaßregeln. Die Auskunft des Organisationsarbeit beginnt jetzt Früchte zu tragen. Die Mit- unternehmen. In der Nähe des Schloßparks   erklärte er dem Mädchen, gliederzahl, die sich am Schlusse des Vorjahres auf 876 belief, ist daß er keine Lust zum Leben mehr habe und er deshalb sterben wolle. Stadtrats Sauße befriedigte, so daß auf Besprechung ver­bis zum Schluß des Jahres 1911 auf 1372 gestiegen. Leider ist die Auf seine Frage, ob sie mit ihm sterben wolle, habe die F. nach zichtet wurde. Fluktuation immer noch recht erheblich. Von den im Laufe des seiner Behauptung eingewilligt. Vor Gericht behauptete das Mädchen Zur Kenntnisnahme hatte der Magistrat den Stadtver­Jahres neu Eingetretenen find nur ein Drittel dem Verbande treu jedoch, daß sie ihn weder aufgefordert, noch sich einverstanden erklärt ordneten mitgeteilt, daß er ihrem Ersuchen, zur Reich 3- geblieben. Hier muß also die Agitationsarbeit noch kräftig be- babe. Nachdem der Angeklagte allen möglichen theatralischen tagswahl Wahlfarten zu versenden, nicht entsprechen frieben werden. Entsprechend der gesteigerten Mitgliederzahl find Mumpitz unternommen hatte, zog er einen Revolver hervor und gab könne. Ganz kurz vor den Wahlen erst hatte er diese Mit­auch die Einnahmen gestiegen. Die Zahl der verkauften Beitrags- auf die F. zwei Schüsse ab. Die eine Kugel drang in das rechte teilung gemacht, und erst zwei Wochen nach dem Tage der marken steigerte sich von 26 500 auf 45 889. Die meisten Mitglieder Auge der F., während die andere in dem Arm stecken blieb. Als haben ihre Beiträge voll bezahlt. Die Gesamteinnahmen sind von das Mädchen blutüberströmt zu Boden fant, war es auch mit seinen Hauptwahl wurde darüber verhandelt. Genosse Pfannkuch 7806 m. im Jahre 1910 auf 15 654 M. im Jahre 1911 gestiegen. selbsimörderischen Absichten vorbei. Er ließ das Mädchen liegen und hob hervor, daß der Magistrat auf Vorrat auch für spätere Der Kassenbestand hob sich von 1128 M. auf 1658 M. An Unter- lief nach   Tegel, wo er sich der Polizei stellte. Vor Gericht war Wahlen ablehnen zu sollen geglaubt hat, wozu er durchaus stüßungen wurden im ganzen 4810 M. ausgegeben. Der Erfolg feinen Anlaß gehabt habe. Auch hier kam es zu keiner Dis­der Organisationsarbeit zeigte sich unter anderem auch darin, daß fussion. 120 in Arbeit stehende Kollegen den 1. Mai durch Arbeitsruhe feierten. Ein Resultat, wie es vordem noch nie verzeichnet werden fonnte. Mehrere Streits in einzelnen Geschäften konnten teils mit vollem, teils mit geringem Erfolge durchgeführt werden. Der Arbeitsnachweis des Verbandes besetzte 482 feste und eine größere Zahl Aushilfsstellen. Im Laufe des Jahres wurden mit 22 Arbeit­gebern, bei denen 300 Kollegen beschäftigt sind, Tarifverträge ab­geschlossen. Die Anerkennung des Arbeitsnachweises findet beim der wieder einmal durch das unvorsichtige umgehen mit Abschluß der Verträge fast inimer den lebhaftesten Widerstand der Schußwaffen entstanden ist, beschäftigte heute unter Vorsiz des Arbeitgeber. Das Versammlungsleben war sehr rege und der Landgerichtsrats Briesforn die 10. Straflammer des Land­Lesuch der Versammlungen im allgemeinen gut. Die Sektion der gerichts I. Wegen fahrlässiger Tötung war der Buchhalter Engrosschlächter hat nicht die wünschenswerte Entwickelung ge- Erich Ulbrich angeklagt. Der Angeklagte war mit dem Buchhalter nommen. Die Engrosschlächter sind schwer für die Organisation zu Gerede zusammen in dem Bureau der Elektro- mechanischen In­haben. Die Verbesserungen, welche der Verband auf dem Schlacht- dustrie- Gesellschaft m. b. H." angestellt. Eines Tages brachte der hose durchgesetzt hat, sind den Engrosschlächtern sehr willkommen ebenfalls im Bureau angestellte Schreiber Müller mehrere un gewesen, aber von einer Bewegung zur Verkürzung der   Arbeits- geladene Revolver mit, von denen er einen für sich behielt, während herrschte am Abend des dritten Stichwahltages, zeit wollen sie nichts wissen, obgleich sie eine längere Arbeitszeit ein anderer von Gerede gekauft wurde. Am nächsten Tage, dem wie an den Abenden des Hauptwahltages und der beiden ersten haben, wie irgendeine andere Arbeiterschicht. Die Sektion der 8. November v. J., erklärte Gerede, daß ihm der Revolver zu schwer Darmarbeiter macht gute Fortschritte. Wieder füllten Alles in allem kann der fei und er lieber den von Müller erworbenen Revolver haben wolle, Stichwahltage, ein lebhaftes Treiben. Vorstand mit Befriedigung auf das abgelaufene Jahr zurückblicken. da dieser leichter sei. Der Angellagte wurde nun aufgefordert, die Hunderte von Genossen den weiten Raum des vorderen Hofes Der Bericht wurde ohne Debatte entgegengenommen. beiden Waffen in der Hand auf ihr Gewicht abzuschäzen, wobei ihm und harrten in froher Erwartung auf die Ankunft der Hierauf wurde die Neuwahl der Ortsverwaltung vorgenommen. Müller in höchst fahrlässiger Weise verschwieg, daß er seinen Revolver Wahlergebnisse, um möglichst sofort Kenntnis davon Im weiteren Verlauf der Versammlung gedachte Bergmann inzwischen geladen hatte. Während der Angeflagte mit den beiden zu erhalten und die Stunde neuer Siege in die Außen­einer Nachricht, die kürzlich durch die bürgerliche Presse ging. Da Waffen herumhantierte, entlub sich plöglich ein Schuß und der neben ihm bezirke der Stadt hinauszutragen. So oft der Redaktion nach hat die Feier des 600jährigen Bestehens der Innung mit einem Defizit von 1100 M. abgeschlossen. Seitens des Innungsvorstandes ſtehende Heinke brach tödlich getroffen zuſammen. Die Kugel war wieder ein Telegramm mit Wahlergebnissen zuging, trat einer wird zwar das Vorhandensein eines Defizite bestritten; aber einer ihm in den Unterleib gedrungen und hatte nach wenigen Stunden unserer Genossen an das geöffnete Fenster und verkündete vom den Tod zur Folge.- Die Anflage erblidte eine Fahrlässigkeit des Berichtigung gegenüber hat das Blatt, welches die Nachricht brachte, Angeklagten darin, daß er sich nicht vorher davon überzeugt habe, vierten Stockwerk heraus mit lauter Stimme, was der Tele­die Richtigkeit seiner Meldung aufrechterhalten. Es soll vorge- ob die Waffe geladen sei oder nicht. Bor Gericht beantragte der graph zu melden hatte. So mancher Jubelsturm brauste zu kommen sein, daß Innungsmitglieder nur diejenigen Billetts ab­gerechnet haben, deren Inhaber das Fest besuchten, während sie die Staatsanwalt mit Rücksicht auf die schweren Folgen der Handlungs- uns herauf und rührte an unser bewegtes Herz. Mit donnern­Beträge der Billetts, deren Käufer keinen Gebrauch davon machten, erkannte auf nur einen Monat Gefängnis und beschloß auch, den Sozialdemokratie, von denen wir ihnen Kunde geben durften. weise des Angeklagten ein Jahr Gefängnis. Das Gericht den Hochrufen begrüßten unsere Genossen die neuen Siege der nicht mit in Abrechnung stellten. Ferner ging der Redner auf Auch Siege der Fortschrittlichen   Volkspartei" und selbst der die Zustände in der fürzlich errichteten Innungstrantenkaffe ein. Angeklagten der bedingten Begnadigung zu empfehlen. Es sei alles eingetroffen, was man hinsichtlich der Benachteiligung ,, Nationalliberalen" lösten Beifall und Zurufe der Genug­der Versicherten vorausgesagt habe. Krankenhauspflege werde in tuung aus, wenn der Unterlegene ein Schwarzblauer war. Fällen, wo der Arzt sie angeordnet habe, von der Kasse verweigert, Mit fräftigen Pfuirufen aber wurden die Meldungen be­in anderen Fällen eigenmächtig abzukürzen versucht, und in einem gleitet, die über Siege der Schwarzblauen berichteten. Zit Falle sei es vorgekommen, daß die Kasse nur die Hälfte der ent- Während bei dem öffentlichen Unterrichtswesen stürmischen Kundgebungen kam es auch in der Zimmerstraße standenen Krankenhauskosten bezahlte und sich wegen der anderen   Italiens das Vorurteil gegen die Anstellung verheirateter vor dem Hause des Lokalanzeigers", wo sich dichte Massen ge­Hälfte vom Versicherten verklagen lasse. So habe die Innungs- Frauen nie Fuß gefaßt hat, so daß sowohl an den Gemeindeschulen sammelt hatten und jeden Sieg der Sozialdemokraten mit frantentasse schon in der kurzen Zeit ihres Bestehens bewiesen, daß als an den vom Staat abhängigen Mittelschulen verheiratete Behre- freudigen Hochrufen feierten. Gegen 11 Uhr, als der Sieg des die Versicherten bei ihr wesentlich schlechter wegkommen wie in der rinnen angestellt sind, will die Telephonverwaltung ab 110. Sozialdemokraten gemeldet worden war, marschierten Ortsfrankentajic. solut nichts davon wissen, ihren weiblichen Angestellten die Ehe zu gestatten. Eine Kommission, die sich mit Ne- einige tausend Personen von der Zimmerstraße nach dem Unter den Klängen der Ar formen im Telephonwesen beschäftigen sollte, hat sich ganz Vorwärts- a u s. energisch gegen die Zulassung berheirateter beitermarseillaise zogen sie durch die Toreinfahrt in Frauen ausgefrochen. Sie fonstatiert mit Genugtuung, den Hof, der die Flut der Nachdrängenden nicht zu fassen ver­daß außer   Frankreich fein einziges Land verheiratete Telepho- mochte. Ein donnerndes Hoch auf die Sozialdemokratie brauste niſtinnen anstellt. Soweit sich bisher verheiratete Frauen unter den herauf, ein tausendstimmiges Gelöbnis der Telephonistinnen befanden, stand ihnen von Gesetzeswegen das Recht Treue. Dann verließen die Massen in Ruhe das Haus und zu, während der Schwangerschaft und Stillungsperiode in anderen zerstreuten sich rasch. Die auf der Straße bereit stehende Zweigen der Verwaltung beschäftigt zu werden. Gegen diese Be­Stimmung spricht sich die Kommission aus und schlägt vor, die Ehe Polizei bekam nichts zu tun. nur dem telephonischen Hilfspersonal zu gestatten, damit dem Staate nicht aus der verminderten Verwendbarkeit der Schwangeren oder Säugenden unnüze Ausgaben(!) er­wachsen.

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Die Zigarrenarbeiterbewegung in Groß- Berlin. Noch immer weigern sich eine Anzahl von Zigarrenfabrikanten ihre gezahlten niedrigen Löhne aufzubessern. Noch immer werden in  Berlin Bigarren für 5 M. das Tausend eingerollt und zwar bei Walenda in der Geestraße. Auch Krummhauer, Neue Hochstr. 9, fowie Kirchhof in der Putbuser Str. 34, scheinen konsequent jeder Tarifierung, jeder Einigung aus dem Wege gehen zu wollen, sehr zum Schaden einer sich vorbereitenden Geſundung der Branchen­verhältnisse am Orte, sowie vermutlich zu ihrem eigenen Schaden. Auch wäre es für Herrn Sonnabend, Alexanderstraße, nachgerade an der Zeit, seine Außenseiterstellung endlich aufzugeben. So hoch sind dort die Löhne wahrhaftig nicht, daß eine Aufbesserung derselben den Fabrikanten am Lebensnerv träfe. Denn schließlich ist ja auch fein Käuferpublikum in Arbeiterfreisen zu suchen. Dem sollte doch schon aus Klugheit Rechnung getragen werden.

Arbeiter, Parteigenossen, fragt bei Euren Zigarreneinfäufen nach den grünen Plakaten, unterschrieben Alwin Schulze. Beachtet die Veröffentlichungen im Vorwärts". Der Vertrauensmann der Tabalarbeiter. Deutsches  

Reich.

Freifinniges Schwindelmanöver gegen eine Gewerkschaft.

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Aus der Frauenbewegung.

Das Zölibat der Staatsbeamtinnen.

Immer nobel, der Staat! Wenn erst in fünf oder zehn Jahren auch in   Italien die Geburtenzahl zurückgehen wird, dann wird sich die Regierung natürlich zu einer ganz anderen Taktik bekennen. Einstweilen denkt sie nur an den Geldbeutel.

Kommunales.

Die Stadtverordnetenversammlung

Letzte Nachrichten.

Nücktritt Aehrenthals.

Verschollenes Schiff.

Krieg im Frieden.  

Wien, 25. Januar  .( P. T.) Graf Aehrenthal wird wahr­scheinlich morgen, jedenfalls aber noch im Laufe dieser Woche sein Rüdtrittsgesuch überreichen, welchem auch mit Rüdsicht auf seinen leidenden Zustand stattgegeben werden wird. Wir erfahren hierzu von zuständiger Seite, daß der gewesene Handelsminister und langjährige Referent für auswärtige Angelegenheiten in der Das freisinnige Dichazer Tageblatt meldet, daß der Raffierer saß gestern zu Gericht zu Gericht über Polizeipräsident österreichischen Delegation, Marquis de Bacquehm, mit seiner des Transportarbeiterverbandes für   Leipzig, Bernhard Liebnig, nach v. Ja go ws Herausforderung an die Bevölke- Vertretung betraut werden wird. Marquis de Bacquehm wird wahr­Unterschlagung von 300 M. Verbandsgeldern flüchtig geworden ist. rung   Berlins. Die Stellungnahme der Stadtverord- scheinlich auch der definitive Nachfolger des Grafen Achrenthal sein. Diese Meldung ist vollständig aus den Fingern ge neten zu den beiden Schießverfügungen des Polizei­fogen. Die Filiale   Leipzig des Transportarbeiterverbandes hat weber einen Angestellten, noch einen Staffierer oder Hauskassierer, ja, präsidenten, zu der zwei im Sommer und im Herbst einge­nicht einmal ein Mitglied dieses Namens. Die Meldung, die sofort brachte Anträge der sozialdemokratischen  Hamburg, 25. Januar  .( H. B.) Von dem zur Reederei A. G. von der liberalen Zittauer Morgenzeitung" nachgedruckt wurde und Fraktion sie nötigten, hat nunmehr denjenigen Abschluß von 1896 gehörigen Segelschiff Orla", welches am 16. Oktober von nun wahrscheinlich die Runde durch die bürgerliche Presse machen gefunden, der von dem Ehrgefühl einer etwas auf sich halten- Newcastle nach   Coquimbo in   Chile mit einer Stüdgutladung wird, ist also glatt erfunden. den Gemeindevertretung als das mindeste erwartet werden und 22 Mann Besabung abgegangen war, fehlt bis heute jede Sattleraussperrung. In   Stettin wurden bei der Firma Stover, mußte. Die Keckheit, mit der der Herr v. Jagow die Stadt- Nachricht. Das Schiff ist weder gesehen, noch von irgend einer verordneten belehren wollte, daß sie in die ganze Angelegenheit Seite angesprochen worden. Die gewöhnliche Reisedauer zwischen Automobilfabrif, 40 Sattler wegen Differenzen bei den Stellmachern nicht hineinzureden hätten, hat schließlich auch die Freisinnigen Newcastle und   Coquimbo beträgt 40 bis 50 Tage; das Schiff ist aber ausgesperrt. Zuzug ist streng fernzuhalten. aufgepeitscht. Nachdem sie so manchen Fußtritt von oben" bereits seit 101 Tagen unterwegs. Die Besorgnis um das Schiff Aussperrung der Schuhmacher in   Wermelskirchen. her in Demut hingenommen haben, hat endlich Jagows wird von Tag zu Tag größer. Die Arbeiterinnen bei der Firma Jserhardt u. Kattwinkel,   Schuh- plumper Junkerstiefel sie ein bißchen zur Besinnung gebracht. fabrit, hatten Lohnforderungen gestellt und, weil die Firma in keiner Die Abwehrerklärung, die der Ausschuß vor­eise Entgegenkommen zeigte, hatten sie die Kündigung eingereicht. schlug, wurde vom Stadtverordneten Cassel und seiner Artillerieleutnant Bontemprelli heute auf dem Militärflugfelde von  Rom, 25. Januar  .( H. B.) Während der Versuche, die der Der Verband der Schuh- und Schäftefabrikanten verlangte, ohne Fraktion rückhaltslos unterstützt. Was Herr Cassel darüber Bigna del Valle vornahm, um Bomben für Flugapparate zu prüfen, auf die angebotenen Unterhandlungen einzugehen, die bedingungs- ausführte, erkannte auch Genoffe   Stadthagen als durch erfolgte eine Explosion, durch die der Offizier schwer berlest Lose Zurücknahme der Kündigung. Das wurde von den Arbeitern aus zutreffend an. Unser Redner rückte aber die Ueber- wurde. Ihm wurde der rechte Arm teilweise abgerissen. Nach An­und Arbeiterinnen abgelehnt, worauf dann die Aussperrung von an­nähernd 800 Arbeitern erfolgte. Damit haben die Fabrikanten einen hebung der Polizei und ihres Präsidenten noch in das legung eines Notverbandes brachte man den Berunglüdten in das schweren wirtschaftlichen Stampf heraufbeschworen. Es wird ersucht, rechte Licht in einer Schilderung der Polizeitaten, Spital. Man befürchtet, daß er faum mit dem Leben davonkommen den Zuzug streng fernzuhalten. die in neuester Zeit die Bevölkerung   Berlins in dürfte. berechtigte Erregung versezt haben. In anklagenden Intervention der Regierung im Kohlengräberstreik Ausführungen, die die schmachvollen Uebergriffe von Poli­des Borinage. zisten, wie sie bei den Moabiter Unruhen" borge­Man meldet uns aus   Brüssel unterm 24. d. M.: Gestern fommen sind, mit schärfsten Worten geißelten, fam Stadt­fand eine Beratung beim Ministerpräsidenten Brocqueville hagen zu dem Schluß, daß es gelte, die Sicherheit   Berlins statt, an der der Arbeitsminister, die Arbeiterabgeordneten des sicher zu stellen vor der Polizei. Streifgebiets, ferner Vandervelde und Denis, sowie der Ein Versuch des Oberbürgermeisters Kirschner, den Kammerpräsident Cooreman teilnahmen. Der Kabinetts- Eindruck der Nede unseres Genossen abzuschwächen, fiel nicht chef machte die Zusage, beim Präsidenten der Unternehmer- sehr glücklich aus. Erfreulicherweise sprachen auch in der Bandenwesen im Wilajet Kosovo. organisation zu intervenieren, um eine Lösung herbeizuführen, im weiteren Debatte beinahe alle Redner sich für scharfe zurück- Ronstantinopel, 25. Januar  .( W. T. B.) In   Gusinje und Fall des Scheiterns wären andere Maßnahmen zu ergreifen, um au weisung der Jagowschen Ueberhebung aus. Nur in der Plava sind schwere Unruhen ausgebrochen, so daß Militär dort­einem Reſultat zu kommen. Der sozialistische Deputierte Pepin, Gruppe, die Herrn Mommsen, den unterlegenen Reichstags- hin gesandt werden mußte. In einem Dorfe bei 3 stip warf der den Streikenden diese Eröffnungen machte, äußerte sich schließlich fanidaten der Fortschrittlichen   Volkspartei" für   Berlin II, eine fünfzehn Mann starke Bulgarenbande drei Bomben, von Ginige Etablisse denen eine piazte; drei Einwohner des Dorfes wurden getötet, ments werden demnächst, wenn der Streif fortdauert, schließen, da zu ihrem Führer hat, hielt man es für passend, die Einmütig- mehrere verwundet. Ein Gendarm wurde ermordet aufge­die ausländische Kohle für ihre Defen unbrauchbar ist. Auch im feit zu stören. Herr Mommsen selber fehlte in der Sizung. funden. In einem andern Dorfe bei Jstip wurden durch sechs Haushalt ist die Kohle rar allen voran leiden natürlich die Ar- Stadtverordneter Körte, der diesmal seine Stelle vertrat, Bemben mehr als zwanzig Personen, darunter drei Soldaten, ge­beiter selbst unter dem Mangel. erklärte mit schöner Offenheit, daß für die Stellungnahme der I tötet. Berantw. Redakteur: Albert Wachs,   Berlin. Inseratenteil verantw.: h.Gloce,   Berlin. Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co.,   Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.

Husland.

sehr optimistisch über den Ausgang des Streifs.

Wie Väterchens" Henkersknechte. Gettinje, 25. Januar. Ueber 100 politische Verurteilte, die in Podjoriba inhaftiert sind, haben gemeutert. Sie bellagen fich über die schlechte Behandlung und daß man teine Aerzte zu ihnen lassen will. Die meisten der Gefangenen waren an der Bombenaffäre von 1907 beteiligt.