Einzelbild herunterladen
 

Herr bom Rath aus dem Dreiklaffenhause fonnten es nicht über fich bringen, diese Gelegenheit zum Beweise althergebrachter Rüstungsschwärmerei ungenüßt zu lassen.

Der pensionierte General Reim war der Hauptredner des Tages. Er sieht natürlich den Krieg schon ausbrechen und nicht zu knapp. Deutschland werde gegen Frankreich , Rußland , Dänemark und England gleichzeitig zu kämpfen haben, auf Desterreich und Italien sei kein Verlag also müssen wir so ungefähr diesen vier Mächten gewachsen sein. Immerhin ein Programm, das muß man fagen. Zwar ist es Wahnsinn, doch hat es teine Methode. Um ein solches Programm vorzuführen, ohne in den Zuhörern kuriose Ge­fühle hervorzurufen, beschwört der Redner die Kapitulation von Baris im Jahre 1871 und selbstverständlich auch den alten Fris herauf. Jedes zweite Wort ist der kommende Krieg, den jeder Deutsche herbeiwünsche und herbeisehne! Nur bergaß der Herr General, wenn er von den vergangenen Kriegen sprach, auch nur mit einem Wort der Menschenopfer zu gedenken, die jeder dieser Kriege in unerhörtem Maße gefordert hat, und die wahrlich durch teine Kriegsentschädigung wettgemacht werden können. Offen er klärte er, daß ein Offenfivkrieg gegen Frankreich geführt werden müsse, daß der neue Verein dem Reichstriegewagen die Bahn frei machen wolle. Wenn wir den fünftigen Krieg nicht gewännen, so würden wir gefnechtet. Ala ob nicht gerade, wenn auch nicht als Folge, nach den Siegen von 1870/71 die schlimmste Knechtung des deutschen Volkes durch das Schandgeseh gekommen wäre, und als ob nicht der Dank der deutschen Fürsten für die Berbrechung der napoleonischem Herrschaft durch die preußischen Landwehrmänner Anno 1813 durch die Karlsbader Beschlüsse , die Demagogenheze und die ganze schändliche Wirtschaft erstattet wäre, die in Norddeutsch= Land durch das Jahr 1848 nur unterbrochen und erst dann geniilbert wurde, als Bismard das allgemeine Wahlrecht einführte, um einen Trumpf gegen die österreichische Vorherrschaft auszuspielen, wäh rend in diesem ehemals führenden deutschen Staate erst die Kriegs niederlagen von 1859 cinen Umschwung im Verfassungeleben zur Folge hatten.

Betr. die Unfallfürsorge bei Arbeiten, die freiwillig zur Rettung! und ebensoviel Vorsprung über den schwarzen Stichwahlgegner, von Personen und zur Bergung von Gegenständen in Notfällen trotzdem die Nationalliberalen bis auf einen fleinen Teil den vorgenommen werden, ein Entwurf üder die Faulbrut der Bienen, Ultramontanen beigesprungen sind. Und jetzt, wo die beiden ein Ausführungsgefez zur Bekämpfung des Mädchenhandels und Freunde vergebens gewetteifert haben in der Schäbigkeit der Ge­eine Reihe fleinerer Gefeße. Die im alten Reichstage unerledigt finnung und der Kampfesweise, kann man das erbauliche Echau­gebliebenen Vorlagen werden vorläufig nicht wieder vorgelegt spiel genießen, daß sie sich in den Haaren liegen und sich gegen­werden; es ist beabsichtigt, den Entwurf über die Errichtung eines feitig Vorwürfe machen, an dent Siege der Sozialdemokratie schuld obersten Kolonial- und Konsulargerichtshofes umzuarbeiten und zu sein. Sie sind einander wert: die nationalliberalen Scharf. ihn später dem Reichstage wieder zu unterbreiten. Db das Kur macher des Westens und die klerikfalen Wolfsverräter und Wolfs­pfuschergesetz nach einer Neubearbeitung der Materie dem Reichs- verdummer! tage wieder zugehen wird, ist noch ungewiß.

Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion

Konservativer Terrorismus.

Verschiedentlich haben wir im Laufe des Wahlkampfes gezeigt,

tritt am Dienstag, den 6. Februar, im Reichstagsgebäude zu daß der Terrorismus in allerschlimmster Form speziell bom Lager ihrer ersten Sigung zusammen. der Konservativen ausgeht. Heute sind wir in der Lage, einen neuen ellatanten Fall mitzuteilen.

Trimborn der Große.

Justizrat Karl Trimborn , der Führer des Zentrums fölnischer Richtung, bleibt den Seinen erhalten. Die Köln . Volfsztg." berichtet:

Sofort nach der Kölner Stichwahl, bei welcher Herr Justizrat Karl Trimborn der Sozialdemokratie infolge der ihr durch die Nationalliberalen gewordenen Unterstügung unterlag, find dem Führer der rheinischen Zentrumspartei mehrere sichere rheinische Mandate durch die gegenwärtigen Inhaber zur Verfügung gestellt worden. Herr Justizrat Trimborn wird eines dieser Mandate, welches unter verschiedenen Gesichtspunkten besonders geeignet er­scheint, dem Drängen seiner Freunde nachgebend, übernehmen. Die Wahlkreise Trier und Wittlich - Berncastel kommen dabei, wie wir gegenüber willkürlichen Ausstreuungen liberaler Blätter aus bridlich bemerken, nicht in Frage.

In Greifswald wurde am Freitag folgendes Zirkular verbreitet: Konservativer Verein für den Kreis Greifswald .

Greifswald , 25. Januar 1912.

Sehr geehrter Herr!

Viele Herren aus Stadt und Land haben uns gebeten, ihnen bie Namen unserer Mitglieder aus dem Aerztes und Rechts­anwaltsstande, sowie der Kaufleute und Handwerksmeister auf­zugeben, weil sie zunächst ihren Bedarf bei ihren Gesinnungsgenossen beden wollen.

Sind Sie damit einverstanden, daß wir Ihren Namen auf diese Liste mit setzen können, so bitten wir um sofortigen Bescheid. Hochachtungsvoll Der Borstand des tonservativen Vereins für den Kreis Greifswald . Aehnliche Schreiben sind auch im Kreise Stralsund - Franzburg­Rügen verschickt worden.

Wahlprüfungen.

Sofort nach der Konstituierung des Deutschen Reichstages wird die Angelegenheit ihre formale Erledigung finden. Wir wollten aber die vorstehende Mitteilung, welche innerhalb der gesamten Zentrumspartei mit größter Genugtuung begrüßt Es ist ein alter Uebelstand, daß sich die Prüfung der werden wird, der Deffentlichkeit schon jetzt übergeben. Daß alles Gültigkeit der Mandate im Reichstag oft viel zu lange hinaus­aufgeboten werden wird, um Herrn Justizrat Trimborn bei Völlig schief sind alle Kriegsreden, wie man sie auf dieser Ver­nächster Gelegenheit das Kölner Mandat wiederzugewinnen, verzögert. Namentlich die konservativ- klerikale Majorität hatte fammlung hörte, denn sie übersehen bei ihren Prophezeiungen aus- steht sich von selbst. in dieser wie in allen Beziehungen arge Sünden gehäuft. ländischer Angriffe, daß in allen Kulturstaaten die internationale Wie verlautet, soll der Wahlkreis bereits gefunden sein, In ber Boss. 8tg." macht jett Herr Oberlandesgerichtsrat Friedensbewegung des Proletariats von Tag zu Tag erstarkt: mit dessen Standidat zugunsten Trimborns zurücktreten will. Es Nöldeke Vorschläge zu einer Beschleunigung des Prüfungs­den Einfällen zarischer Horden aber wird das deutsche Volt auch ist der Wahlkreis se empen im Regierungsbezirk Düsseldorf , verfahrens. Er sagt: ohne den Wehrberein fertig werden. Herr Keim, beklagt, daß man in dem am 12. Januar der Bäcker- Obermeister Chrysant ge- In diefer Beziehung dürfte es sich zunächst empfehlen, daß von einem Volk in Waffen gar nicht sprechen könne, da zahllose wählt worden ist. Da dieser Wahlkreis zu den sichersten nach dem Prinzip der Arbeitsteilung ftatt einer mehrere, junge Männer als überzählig vom Heeresdienst zurückgestellt wer- Sentrumstreifen gehört, ist es abfolut sicher, daß Trimborn, tommissionen niedergesetzt werden. Auf diese Weise würde es vielleicht in der Mitgliederzahl fleinere Prüfungs­den. Gerade in gewissen Kreisen ist man gar nicht ungehalten wenn er dort als Kandidat aufgestellt wird, auch mit großer ermöglicht werden, daß eine Reihe von Wahlprotesten statt nach­darüber, denn dort haßt und fürchtet man jede Demokratisierung Majorität gewählt wird. bes Heeres. Aber hat denn der Herr General niemals von der sozialdemokratischen Forderung der Ersehung des stehenden Heeres

Kröcher gewählt.

Die Hauptforge.

durch die Volkswehr gehört, zu der jeder waffenfähige Mann heran- Auch Herrn Jordan v. Kröchers Birkuswige bleiben bem neuen gezogen werden soll? Da die Ziele des Wehrvereins nur durch Reichstag erhalten. Die amtliche Feststellung des Wahlergebnisses intensivste Beeinflussung der Jugend im friegerischen Sinne zu im Reichstagswahlkreise Salzwedel- Gardelegen ergab für den ton­erreichen sind, will man sich auch die Mitwirkung der Frauen fervativen Kandidaten eine Mehrheit von 321 Stimmen. sichern und hat deshalb auch eine Dame in den Ausschuß gewählt. Aber die Frauen, die mehr Opfer bringen müssen, als selbst auf den Schlachtfeldern gebracht werden, von denen Hunderttausende in jungen Jahren dem Tode zum Opfer fallen, sie werden wahrlich wenig Begeisterung dafür aufzubringen wissen, daß die Gefahr, ihre Bäter, Brüde, Gatten und Söhne in Kriege zu verlieren, noch ins Ungemessene erhöht wird.

Sehr zur rechten Beit erinnerten diese Herren an die Kriegs. gefahr des letzten Sommers. Schon diese Möglichkeit hat genügt, um das deutsche Bolt mit dem ernſteftem Willen zu erfüllen, den Herren, die das rohe, gewaltsame Handwert des Krieges dusführen möchten, keine Gelegenheit dazu au geben. Und sogar der Reichs. fangler hat das kriegsheherische Treiben gewisser" Batrioten", die nichts zu ristieren haben, bor bersammeltem Reichstag mit aller Schärfe gebrandmarkt.

In einer Zuschrift an die Kreuz- Zeitung " reizt der Herrenhäusler Graf v. Mirbach die Regierung auf, die Einlösung des Versprechens der Thronrede zu vermeiden und die preußische Dreitlassenschmach noch länger fortbestehen zu lassen. Der eble Graf schreibt:

einander nebeneinander geprüft werden. Und einzelne Wahlen sind derart zustande gekommen, daß der Reichstag fie in wenigen Tagen taffieren tann. Dann aber muß die Ermitte. Lung des Tatbestandes beschleunigt werden. Dazu wird es nicht genügen, daß die Verwaltungs- und richterlichen Behörden, die um die Vornahme von Erhebungen ersucht werden, die Weifung erhalten, diese Sachen mit besonderer Beschleunigung, als Gilfachen, zu erledigen. Häufig wird die sonstige Geschäftslast der Behörden gar nicht gestatten, derartige umfangreiche Erhebungen so schnell borzunehmen, wie es im Interesse der würde des Reichstags not­wendig ist. Daher sollte der Reichstag der Frage näher treten, ob er nicht an Stelle der Behörden die Erhebungen felbst durch Mitglieder seiner Wahlprüfungskommission vornehmen laffen will.

Wenn die Reichsverfassung dem Reichstage das Recht gewährt, Wenn der vereinte Liberalismus, wie wir sehen, bereit ist, die Legitimation feiner Mitglieder zu prüfen, so muß fie ihm das Deutsche Reich um jeden Preis, auch unter Aufopferung durchzuführen. Daher wird man in einer Handhabung der Wahl­auch die Mittel gewähren, diefe Aufgabe in fachgemäßer Weise feiner eigenen Erifteng, der internationalen Sozialprüfungen in der vorgeschlagenen Weife feinen unzulässigen, Gingriff bemokratie auszutiefern() fo, muß jedermann, der in das Recht der Verwaltung erbliden töinen. Liegt doch der dieser Bhalang nicht angehört, alles daran fezen, Preußen parlamentarischen Wahlprüfung auch der Gedanke zugrunde, daß auf start und machtboll zu erhalten und jeden, auch noch diese Weise das Barlament in die Lage versezt werden soll, eine fo unbedeutend und winzig erscheinenden Versuch zurüdweisen, Kontrolle über die Verwaltung auszuüben. an diefem starten Bau zu rütteln. Breußen ist jest, mehr denn je, das Fundament des Reiches, der feste Sort nationaler deutscher Kraft und Gesinnung."

Der Reichstag hat zu bedenken, daß dem Recht der Legitimations­Das Gegenwartsprogramm des Wehrvereins ist allerdings auch prüfung die Pflicht dieser Prüfung entspricht, daß es aber keine schlinnt genug. Aus den offigiösen Beröffentlichungen ist bekannt, Erfüllung dieser Pflicht enthält, wenn man die Wahlprüfungen der artig als quantité négligeable", behandelt, wie es in der lezten welch unheimlichen Umfang die neueste, allerneueste Militärborlage Aus den konservativen Tiraden in ehrliches Deutsch über- Beit üblich geworden ist. Das entspricht weder der Würde des annehmen dürfte. Dem Wehrverein aber ist das natürlich noch fett, heißt das, daß jeber wesentliche Fortschritt im Reiche die Reichstages, noch dem Willen der Wähler, noch dem Sinne des alles zu wenig. Dem Volte ist es längst genug. Wes Geistes Kind Niederzwingung des festen Hortes aller Reaktion, die Er- Gesetzes." Der neue Verein ist, sprach aber einer der Redner aus, der sich da o berung des gleichen Rechts in Preußen zur gegers aussprach, daß die neuen Rüstungskosten- das, was über Voraussetzung hat. Deshalb ist der Bruch des Königs. die kleinigkeit der jest schon alljährlich aufzubringenden 1500 il- mortes" nach wie vor die Hauptsorge der Konservativen, Lionen hinausgeht burch eine Erbschaftssteuer gebedt werden, die wie die Beseitigung der Dreiflassenschmach die Hauptsorge Bismardsche Reichseinfontmensteuer scheint Herrn Dr. Sewin ge- aller derer, die politisch vorwärts fommen wollen. eigneter, gewiß doch nicht deshalb, weil die Bundesstaaten unter teinen Umständen diefer Steuer zustimmen wollen?

-

Uebrigens warnte Herr Sewin selbst davor, die Rüstungs­forderung mit dem Argument zu begründen, daß die Armee großen Industrien lohnende Beschäftigung gebe. Diese Erklärung eines Wehrvereinsreferenten dürfte noch manchen fleinen Dugend­Rüstungsagitator in arge Verlegenheit bringen.

Zum Schluß wählte man einen Borstand aus Generalen und jenen Journalisten, von denen Herr v. Riberlen- Waechter erzählt hat, daß sie zwar Marotto annettieren wollten, es aber allein nicht machen fonnten. Im Zeitalter des gleichen Stimmrechts, in den Tagen der Befreiung des Boltes von Junkerknechtschaft und Chau vinistenphrafen, in der Epoche des riesenhaft erstartenden Sozialis mus wird ein Verein nicht die Wege eines selbstsichern Arbeiter boltes bestimmen.

Politische Uebersicht.

Aus dem Dortmunder Wahlkampf.

Aus Dortmund wird uns geschrieben:

Der Haupt- und Kronzeuge im Deutzer Lands friedensbruchprozek,

der mit Gefängnisstrafen von insgefam 23 Jahren endete, war ein gewisser auptmann. Die Verteidiger be­ftritten aufs energifchste die Glaubwürdigkeit dieses Menschen. Der Erste Staatsanwalt nahm ihn aber sehr in Schutz. Er fagte u. a.: Was gegen Hauptmann vorliegt, ist nur, daß er vor­bestraft ist, sonst ist er durchaus glaubwürdig und macht den besten persönlichen Gindrud."

Dieser Kronzeuge der Staatsanwaltschaft, der sich Kaufmann ". nennende Robert Hauptmann, befindet sich seit einigen Tagen in öln in Untersuchungshaft wegen Suppelei und

Gr=

Es waren gleich würdige Gegner, mit denen wir im Wahl­freise Dortmund- hörde zu tun hatten, und gleich schäbig waren auch die Waffen, mit denen sie gegen uns zu Felde zogen. Die Dortmunder Nationalliberalen, die mit einem Bein im fon­fervativen Lager stehen, bezogen ihr Material von dem Reichsver- preffungsverfus Die Beweise find erdrückend. Hoffentlich band zur Bekämpfung der Sozialdemokratie, und die Ultra- gelingt es nun, das wiederaufnahmeverfahren in Sachen montanen überschwemmten das Land mit den geistesverwandten Gefängnis verurteilten Gewerkschaftsjefretärs Georg Fröhlich herbei des nach unferer Ueberzeugung völlig schuldlos zu mehreren Jahren Erzeugnissen aus M.- Gladbach. Das hiesige Zentrumsblatt, die zuführen, zumal, da die Vorftrafen des Hauptmanns wie folgt ausfehen: Tremonia", begann den Wahlkampf mit der aus Dummheit wegen Unterschlagung 100 m., wegen Untreue drei Mo­und Gewissenlosigkeit geborenen Behauptung, die Krankheit nate, wegen Betrug& neun Monate, wegen Unterschlagung Bömelburgs sei eine Erfindung der Dortmunder Sozialdemo- drei Wochen, wegen Betrugs und Unterschlagung zehn tratie, die damit nur den einen Zwed verfolge, den Revisionisten " Monate, vegen Betrugs und Unterschlagung vom Bömelburg abzufägen. Als das nicht mehr zog, kam die schwindel- Militärgericht sechs Monate und zweite Soldatenklasse, wegen Be­hafte Behauptung, daß in den Streifen der Dortmunder Genossenschlagung vier Monate, wegen Betrugs fechs Monate, leidigung einen Monat, tegen Betrugs und unter­cine tiefe Unzufriedenheit mit der Standidatur Erdmann herrsche, wegen Unterschlagung fünf Monate und wegen Betrugs Berlin , den 29. Januar 1912. und daß der Rücktritt Erdmanns bevorstehe. Die Nationallibe- fechs Monate. Die Liste macht auf Bollständigkeit leinen Anspruch. Die Arbeit des neuen Reichstags. ralen, denen es an Geist au eigenen Schwindeleien mangelte, Dieser Mensch machte auf den Ersten Staatsanwalt den besteit Ueber die Absichten der Reichsregierung in bezug auf griffen das ultramontane Gewäsch auf und versuchten, die Dort persönlichen Eindruck"! Und diesen durch und durch geriebenen den neuen Reichstag weiß die halboffiziöse Bothsche Normunder Arbeiter darüber zu belehren, daß ein Akademiker wie Dr. Burschen nannte er durchaus glaubwürdig"! Sein Zeugnis brachte Erdmann nie und nimmer für sie der richtige Vertreter sei; und unseren Georg Fröhlich, nach der Ueberzeugung aller, die ihn fannten, respondenz zu berichten: Vorläufig werden dem neuen Reichstag keine größeren Vor- daß sie deshalb den Kandidaten der Nationalliberalen, Herrn und auch einer Reihe der Verhandlung beiwohnender Juristen, un­fuldig auf zwei Jahre und fieben Monate ins Gefängnis. Tagen zugehen, mit Ausnahme des Etats, der Seeres- und Profeffor, Doktor und Regierungsrat Leidig wählen müßten! glottenborlage. Die Hauptaufgabe des neuen Reichstags wird zalen ein Flugblatt mit einer Barmung vor der Wahl des sozial. Am Vorabend der Hauptwahl verbreiteten die Nationallibe Wahlprotefte. zunächst die Berabschiedung dieser brei Materien fein. Erst von demokratischen Standidaten. Dr. Erdmann, so hieß es darin, kan- Wahl des Genossen Dr. Cobn anfechten. Sie behaupten, die Anti­Die Fortschrittler im Wahlfreife Nordhausen wollen die der Gestaltung dieser Vorlagen wird die weitere Versorgung des bibiere auch in Bonn - Rheinbach , und habe bereits erklärt, im femiten hätten die Ortsvorstände dadurch irregeführt, daß sie die Reichstags mit neuem Material abhängen. Bon handels­Falle einer Wahl dort angunehmen. Wer deshalb Dortmund vor Aufforderung zur Wahlenthaltung in amtlichen Stuverts verfchidten. politischen Vorlagen wird dem Reichstage der neue deutsch einer Wiederholung der Wahl schützen wolle, mögen sich hüten, dem Die Ortsvorsteher hatten die Sendung als eine freisamtliche aufs türkische Handelsvertrag zugehen, der noch im Laufe des Februar Sozialdemokraten die Stimme su geben! gefaßt und deshalb den Juhalt des Schriftstides ausflingeln lassen. erledigt werden muß. Eine größere Reihe von Vorlagen befinden Sozialdemokraten die Stimme zu geben! Das Zentrum leistete sich seinen Hauptstreich am Stichwahl. Gegen die Wahlen in Gleiwig, 2ublinis und Stofel sich in Borbereitung, doch ist der Zeitpunkt ihrer Einbringung tage, indem es durch Anschlag in Telegrammform die Nachricht wird von den bürgerlichen Gegnern des Sentrums Brotest erhoben, im Reichstage noch ungewiß. Es find dies eine Nobelle zur verbreiten ließ, Dr. Erdmann sei am Abend vorher am Herzschlag weil Geistliche die Stangeln zur Wahlbeeinflussung mißbraucht haben. Reform der Fahrkartensteuer, eine Novelle zum Seeunfallgefes, gestorben. Offenbar genügte der Partei für Wahrheit, Freiheit Das Zentrum wird dagegen die Wahl des Abg. Windeck in ein Entwurf über die Haftpflicht der Straßenbahnen für Sach- und Recht diese Leistung noch nicht, denn ihre Freunde gaben am Diedenhofen anfechten. schäden, ein Entwurf betreffend die Revision des Spionagegefeges, Stichwahltage ein Flugblatt folgenden Inhalts heraus; eine Novelle zum Patentgesetz, ein Entwurf über die gesetzliche Regelung des Theaterwesens, ein Entwurf über die gesegliche Regelung des Postscheckverkehrs, ein Nahrungsmittelgefeß, ein Entwurf über die Neuregelung der Sonntagsruhe im Handels­gewerbe, ein Entwurf über den Erwerb und Verlust der Staatsangehörigkeit, ein Entwurf betreffs Einschränkung in der Erteilung von Wandergewerbescheinen, eine Novelle zum Reichsbeamtengeset betreffs Einführung des Wieber­aufnahmeverfahrens im Disziplinarberfahren, ein Entwurf

Wer schon mal was ausgefressen, Wer im Zuchthaus hat gesessen, Wer mit Totschlag bei der Hand Und als großer Zump bekannt, Der schwört auf die rote Partei

Und wünscht den Umsturz schnell herbei. Anständige Menschen stimmen nut Für die bürgerliche Kandidatur.

Meit dieser Leistung war die Höhe der Gemeinheit erflommen.

über die Errichtung eines deutschen Rechnungshofes, ein Entwurf und der Erfolg? 10 000 Stimmen Zunahme in der Hauptwahl

Die foburg- gothaische Wahl ,, Reform". Durch die Presse ging dieser Tage die Nachricht, die foburg­gothaische Regierung habe die Absicht, dem Landtage eine Wahl­reform borzulegen. Diese Nachricht ist falsch. Folgender Vorgang hat die Veranlassung zu dem Jrrium gegeben:

Seit Jahren fordert die Sozialdemokratie Roburg- Gothas für die Landtagswahlen die Einführung der direkten Wahl an Stelle des jetzt bestehenden indirekten Wahlverfahrens. Dieses Verlangen ist von der Regierung stets abgelehnt worden. In einigen Monaten finden nun die Neuwahlen für den Landtag statt, deshalb sucht