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Nr. 25. 29. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 31. Januar 1912.

Partei- Angelegenheiten.

Verband der sozialdemokratischen Wahlvereine Berlins   und Umgegend.

Am Freitagabend, den 2. Februar, findet in Berlin  und einigen Vororten eine

ftatt.

Flugblattverbreitung

Von Sonntag an sollen unsere Genossen bei den Empfängern der Flugblätter vorsprechen, um sie als Abonnenten des " Vorwärts" und als Mitglieder der Parteiorganisation zu gewinnen. Der Aktionsausschuß. Teltow  . Donnerstag, abends 8 Uhr, im Lofal von W. Bonow, Berliner   Str. 16: Deffentliche Kommunalwähler- Ver sammlung. Tagesordnung: Vortrag des Stadtverordneten Groger. Aufstellung der Kandidaten. Freie Aussprache. Der Einberufer.

Berliner   Nachrichten.

Organisierte Wohltätigkeit.

Die Wohltätigkeitsvereine zusammenzufassen, hat man in Berlin   feit langem sich bemüht. Der erste Versuch wurde hier, nebenbei bemerkt, schon vor jest ziemlich 100 Jahren gemacht im Anschluß an eine Neugestaltung der öffentlichen Armenpflege Ber­ lins  , die erst damals an die Stadtgemeinde überging. Aber im wesentlichen hat trob allen weiteren Zentralisierungsversuchen, die später sich noch mehrfach und bis in die neueste Zeit hinein wieder holten, die Zersplitterung der Wohltätigkeitspflege in zahlreiche nebeneinander bestehende und oft sogar gegeneinander arbeitende Vereine sich erhalten.

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Erwerbsgelegenheit, daneben eine gesundheitliche Fürsorge durch ärztliche Hilfe, durch Unterbringung in Erholungsheimen usw., bei Kindern auch eine Fürsorge in erziehlicher Hinsicht alles das greift planmäßig ineinander und vereinigt sich zu einer Gesamt­wirkung, so daß selbst in verzweifelten Fällen oft noch eine erfolg reiche Aufhilfe zustande kommt. Aber möglich ist solche Arbeit in der Tat nur einer Zentralstelle, die durch Anrufung der hilfe­bereiten Stellen die zweckentsprechenden Einzelhilfen vermittelt und fie zu einer alle Seiten eines Notstandes berücksichtigenden einheit lichen Hilfsaktion zusammenfaßt.

Es kommt vor allem darauf an, dem immer stärker auftretenden Bestreben der Grundstückseigner nach einer intensiveren baulichen Ausnutzung des Grund und Bodens entgegenzutreten und es zu ver hindern, daß durch die Zulassung weiterer zum dauernden Aufenthalt von Menschen bestimmter Räume über das jetzt statthafte Maß hin­aus eine noch weitere Anhäufung von Menschen auf einem ver­hältnismäßig geringen Raum stattfindet.

Dabei er­

Die Zustände in Berlin   und seinen großen Vororten sind in dieser Hinsicht bereits erheblich ungünstiger als in anderen Groß­städten des In- und Auslandes; kamen doch bereits im Jahre Wir wissen, daß Not und Glend nur durch eine Neu- 1900 auf ein bewohntes Gebäude in München   28,9, in Hams gestaltung unserer Gesellschaftsordnung aus burg 23,3, in Antwerpen   8,40, in London   7,93, in Berlin   das der Welt geschafft werden kann, durch Beseitigung aller gegen 50,1 und in Charlotenburg   52,6 Bewohner. schaffenden Arbeit. Aber schon im Rahmen der bestehenden Ge- Wohngebäuden einen Unterschied zu machen, da eine scharfe Herrschaft des ausbeutenden Kapitals und aller Knechtung der scheint es nicht angängig, zwischen Geschäftshäusern und sellschaftsordnung läßt sich zur Linderung von Not und Elend Trennung dieser Gebäudekategorien nicht durchweg besteht und manches tun, wenn man nur will, und eine richtige Organisation eine Kontrolle, daß Geschäftsräume nicht zu Wohnzwecken benutt etwa vorhandenen guten Willen wirksam unterstüben. Wie Umständen wird es bei dem Verbot der Anlegung von Räumen zum der Betätigung praktischer Nächstenliebe" kann den werden, von der Polizei gar nicht ausgeübt werden kann. Unter diesen überall, so ist auch bei der Zentrale für private Fürsorge" gewiß dauernden Aufenthalt von Menschen in den Dach- und Kellergeschossen nicht alles Gold, was glänzt". Ihre Arbeit ist aber der erfreuliche im allgemeinen sein Bewenden behalten müssen, was nicht ansschließt, Anfang einer Entwickelung von planloser Quadsalberei der ein- daß Ausnahmen in besonders gearteten Fällen, soweit das ohne zelnen Wohltätigkeitsvereine zu organisierter Wohlfahrtspflege, die Verlegung der festzuhaltenden Grundsäße möglich ist, zugelassen dem Notleidenden zu helfen sucht, indem sie ihn wieder auf die werden." eigenen Füße stellt. Noch größeres könnte hier eine ähnlich plan= volle Wohlfahrtspflege der Gemeinden schaffen, aber die Ge­meinden überlassen so etwas leider der Privattätigkeit.

Berlin   bringt mehr als den fünften Teil der Einnahmen der Reichspoft. Die Bedeutung und die Geschäftslast der einzelnen Bostämter wird von der Postverwaltung nach den erzielten Gin­nahmen bewertet. Die Angaben darüber haben jedenfalls den Vorteil, daß sie bis auf den letzten Pfennig genau sind und nicht auf Durchschnitten oder Zählungen an einzelnen Tagen beruhen, die dann u. a. auf mehrere Jahre angewandt werden. Was für einzelne Postämter gilt, hat jedenfalls auch Bedeutung für ganze Bezirke. Im legten Rechnungsjahre, das mit dem 31. März 1911 Ein neuer und eigenartiger Weg zu dem Ziel, einen gewissen geschlossen hat, hat der Ober- Postdirektionsbezirk Berlin   an Porto Busammenhang zwischen der Hilfsarbeit der einzelnen Wohltätig- und Telegrammgebühren über 124 Millionen Mark vereinnahmt. feitsvereine sowie der auf demselben Gebiet sich betätigenden An- Es ist dies mehr als der fünfte Teil der gesamten Einnahmen der stalten und Behörden herzustellen, wurde vor jest zwei Jahr- Reichspost, die gleichzeitig nicht ganz 649% Millionen Mark ver­zehnten von der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur" ein- einnahmte. In den letzten zehn Jahren haben sich die Einnahmen geschlagen. Sie schuf unter dem unscheinbaren Namen einer Aus- des Berliner   Bezirks nahezu verdoppelt. Sie betrugen im Rech­tunftsstelle" eine Vereinigung, die den Zweck hatte, die Hilfe- nungsjahr 1900/01 noch 64% Millionen, während die Reichspost fuchenden an die richtigen Stellen zu führen, wo damals 366 Millionen einnahm. Kein anderer Bezirk erreicht fie Hilfe finden konnten, und andererseits diese Stellen auch nur annähernd die Berliner   Einnahmen. Am meisten haben gegen nicht wirklich hilfsbedürftige zu sichern, Hamburg   mit 45 Millionen, Düsseldorf   mit 44, Leipzig   26, Dresden  die ohne Not eine Hilfe beanspruchten. Jene Aus- und Frankfurt   a. M. je 23%, Caffel 21, Erfurt   und Dortmund   je funftsstelle" wurde bald weiter ausgebaut und später umbenannt 20%, Cöln 20, Breslau   17, Magdeburg   und Karlsruhe   je 16, Han­in eine 3entrale für private Fürsorge", womit aller- nover 14, Darmstadt   12%, Kiel   12, Straßburg 11½  , Bremen   und dings Zweck und Ziel der ganzen Institution, den anderen Potsdam je 11, Halle 10 usw. Die kleinsten Einnahmen hat Gum­Wohlfahrtseinrichtungen als vermittelndes binnen mit 4 Millionen, d. i. der 31. Teil der Einnahmen des Ber­und verbindendes Organ zu dienen und ihnen zu plan- liner Bezirks. amäßig- gemeinsamer Arbeit die Hand zu bieten, besser gekennzeichnet

find.

Zentrale arbeitet.

Unseres Erachtens kommt die Polizei den Grundstücks- und Hausbesitzern schon immer recht weit entgegen, so daß lettere durch­aus teine Ursache zu Klagen gegen die Polizei haben. In der Frage der Bäckereiverordnung hat die Polizei den Hausbesizern Zugeständ nisse gemacht, die sich mit den gesetzlichen Bestimmungen kaum mehr vereinbaren lassen.

Ministerialerlaß über die Masseure. Der Minister des Innern hat bestimmt, daß in Zukunft staatliche Prüfungen für Heilgehilfen und Masseure nach den Vorschriften vom 18. Februar 1903 nicht mehr abzuhalten und entsprechende Zeugnisse nicht mehr zu erteilen sind, da in den erforderten Berichten allgemein anerkannt ist, daß ein großer Teil der Hilfstätigkeit, die die staatlich geprüften Heil­gehilfen und Masseure ausüben sollen, von den staatlich anerkannten Krankenpflegepersonen geleistet wird, und daß deren Ausbildung die überwiegende Mehrzahl der im Befähigungszeugnis der Heilgehilfen und Masseure aufgeführten Fähigkeiten in sich schließt.

Das Motorverbot für Kinotheater zurückgezogen. Infolge des Kinematographenbrandes in der Frankfurter Allee   ist in der Herrn b. Jagot unterstellten Theaterabteilung des Polizeipräsidiums der Gedanke aufgetaucht, schnellmöglichst durch neue Verordnungen eine Panik bei etwaigen Kinobränden zu verhüten. Bekanntlich lautete die neueste Bestimmung, daß der Motor am Projektionsapparat, der ein selbsttätiges Vorführen des Films bewirkt, durch Betätigung der Handturbel ersetzt wird. Diese Verordnung verursacht nach der Meinung der technischen Interessentenkreise nur eine erhöhte Feuers­gefahr. Das Polizeipräsidium hat nun die schon geplante Ein­führung des Motorverbots auf vier Wochen verschoben. Schon jetzt, vor Ablauf dieser Frist, ist man mun willens, das Motorverbot über­haupt nicht zur Einführung gelangen zu lassen, da dessen Schädlich­feit von Fachkreisen aus gekennzeichnet wurde.

Zu der Ehetragödie in der Loewestraße, über die wir berichteten, erfahren wir, daß beide Eheleute schwerlich mit dem Leben davon­kommen werden. Das Befinden der Frau Sonntag, das Montag abend nicht lebensgefährlich, wenn auch bedenklich zu sein schien, hat fich seitdem wesentlich verschlimmert. Auch der Mann liegt im Krankenhause am Friedrichshain   so schwer danieder, daß kaum noch Hoffnung besteht, ihn am Leben zu erhalten.

Durch einen Sprung aus dem Fenster hat sich Montag abend die 50 Jahre alte Frau Marie des Rohrlegers Methner aus der Kleinen Andreasstr. 18 das Leben genommen. Sie sprang aus dem zweiten Stock auf den mit spizen Steinen gepflasterten of hinab noch gerade, wie sie zum Fenster hinaussprang, fonnte sie aber nicht und blieb mit zerschmettertem Schädel tot liegen. Die Tochter sah mehr retten.

Die Schulferien von Berlin   und der Provinz Branden­Die Zentrale für private Fürsorge" ist keiner der üblichen burg 1912. Die Ferien an den Unterrichtsanstalten im Amts­Wohltätigkeitsvereine, die ihre Aufgabe nur darin sehen, selber bereich des Provinzialschulkollegiums in Berlin   sind für das Geldmittel aufzubringen, um Notleidenden direkt zu helfen. Sie Schuljahr 1912 folgendermaßen festgesetzt worden. Vor den wvill Hilfsbedürftigen beistehen durch Raterteilung und persönliche Osterferien schließt der Unterricht am Sonnabend, den Fürsorge, die sich auf sorgfältige Prüfung der Verhältnisse stübt. 30. März, und beginnt nach ihnen wieder am Dienstag, den Hilfsbereiten Personen, die fremder Not wehren möchten, zeigt die 16. April. Vor Pfingsten schließt der Unterricht am Freitag, Zentrale die geeigneten Mittel und Wege. Sie prüft Bittgefuche, den 24. Mai, und beginnt wieder am Freitag, den 31. Mai. die ihr zur Begutachtung überwiesen werden, und besorgt Aus­fünfte über Bittsteller. Weiter bezivedt sie, methodische Anleitung Vor den Sommerferien ist Schluß am Freitag, den 5. Juli, zur Betätigung in sozialer Arbeit und besonders in der Armen- Wiederbeginn am Dienstag, den 6. August. Der Unterricht pflege zu geben. Durch planmäßige Sammlung aller auf die Wohl- beginnt jedoch erst am Dienstag, den 13. August, in den Lehr­fahrtsbestrebungen Groß- Berlins   bezüglichen Berichte usw. sucht anstalten, die dem Provinzialschulkollegium in folgenden sie die Nutzbarmachung aller verfügbaren Hilfsquellen zu erleichtern. Orten unterstellt sind: in Berlin  , Charlottenburg  , Dahlem  , Die Zentrale unterhält ein Bureau( früher Unter den Linden  , jebt Friedenau  , Friedrichshagen  , Grunewald  , Hermsdorf  , Her Flottwellstraße 4), in dem zurzeit 34 beamtete Mitarbeiter beschäf- mannswerder, Jüterbog  , Köpenick  , Lankwiz, Groß- Lichter­tigt werden. Dazu kommen über hundert ehrenamtlich tätige Ber­felde, Lichtenberg  , Mariendorf  , Niederschönhausen  , Nowawes  , sonen. In der Schulzeschen Raubmordsache ist es der Kriminalpolizei Jebt hat diese Vereinigung selber zum ersten Male eine zu Oranienburg  , Pankow  , Potsdam  , Reinickendorf  , Rigdorf, trotz der eingehendsten Nachforschungen bisher nicht gelungen, eine fammenhängende und ausführliche Darstellung ihrer Tätigkeit ver- Rummelsburg  , Schmargendorf  , Schöneberg  , Oberschöneweide  , bestimmte Spur festzustellen. Insbesondere ist nach dem nunmehr öffentlicht. Die Zahlenangaben über die Arbeit der Zentrale, die Niederschöneweide  , Spandau  , Stegliz  , Strausberg  , Südende, erfolgten Abschluß der Inventur nicht mit Sicherheit festzustellen, ihrem Bericht beigegeben sind, nehmen in ihm nur einen geringen Tegel, Tempelhof  , Treptow  , Weißensee, Wilmersdorf   und was im einzelnen den Räubern in die Hände gefallen ist. Fest steht Raum ein. Der Bericht soll nicht eigentlich zeigen, wie viel ge- Behlendorf  . Vor den Herbstferien schließt der Unterricht am nur, daß eine große Anzahl Brillanten und Uhren geraubt worden leistet worden ist. Er will hauptsächlich darüber belehren, wie die Mittwoch, den 2. Oktober, und beginnt wieder am Donners- ist, sicher ist ferner, daß die Tötung der Opfer von 11 Uhr bis Bis zum Frühjahr 1911 sind in bisher 18 Jahren rund 35 500 tag, den 17. Oktober, bei den Anstalten, bei denen die 12 Uhr erfolgt sein muß. Die Kriminalpolizei richtet nochmals an das Publikum die Bitte, Fälle an sie herangetreten und registriert worden. Unter 7562 Ge- Sommerferien länger dauern, jedoch schon am Donnerstag, über Wahrnehmungen in der kritischen Zeit, also am Mittwoch, den suchen des Jahres 1910 waren 2830, die von den Bittstelleen den 10. Oktober. Vor Weihnachten schließt der Unterricht 17. d. Mr. zwischen 11% und 12 Uhr oder später Mitteilung zu felber an die Zentrale gerichtet wurden, während die übrigen am Sonnabend, den 21. Dezember. Er beginnt wieder am machen. Vielleicht ist Zimmervermieterinnen das Fernbleiben, 4732 Gesuche ihr von Personen überwiesen wurden, an die die Freitag, den 3. Januar. Das Schuljahr 1912 beginnt am Veränderung in der Kleidung oder größere Geldausgaben ihrer Hilfesuchenden sich gewandt hatten. Von den 2830 Bittstellern, die Mittwoch, den 16. März, das Schuljahr 1913 am Donners- Mieter oder Schlafburschen aufgefallen. Auch Droschkentutscher, sich direkt an die Zentrale wandten, waren ihr nur 505 schon von Straßenbahnschaffner usw. haben vielleicht Wahrnehmungen gemacht, früher her bekannt. Dagegen waren unter den 4732 Personen, tag, den 3. April. deren Bekanntwerden der Behörde von Interesse sein tönnte. deren Gesuche erst durch lleberweisung an die Zentrale gelangten, Ums Seelenheil der Studierenden. Schon oft hat die Berliner  2467 ihr schon bekannte Bittsteller. Im Jahre 1909 waren 8040 Universitätsbehörde studentischen Organisationen Borträge ber einem hiesigen vornehmen Hotel lehrte am Sonntagabend um 10 Uhr Ueber zwei Selbstmorde von Jugendlichen wird berichtet: In Gesuche eingegangen, 2695 direkt und 5345 durch Ueberweisung.   boten. Von 1909 zu 1910 hat die Zahl der direkten Gesuche sich gemehrt, troffen. In diesem Semester hat man den teueren Nachwuchs der Zürich   in das Fremdenbuch einschrieb. Er suchte gleich sein Zimmer Vorzugsweise wurde davon die Freie Studentenschaft   be- ein junger Mann ein, der sich als Stud. phil. Kurt Schweizer aus die der Ueberweisungen sich gemindert. Der B. ich. ja 1, in dem nationalen Intelligenz in väterlicher Fürsorge einmal vor dem ver- auf und gab für den nächsten Tag keinerlei Anweisung. Als er am Rüdgang der Ueberweisungsziffer habe die Zentrale gewissermaßen einen Erfolg" ihrer Arbeit zu sehen, und er führt dann näher aus: derblichen Einfluß des Maurenbrecher und dann des Breitscheid   Montagmittag immer noch nichts hatte von sich hören lassen und Es wird nämlich unter den Gewohnheitsbettlern allmählich be- bewahrt; zu auf Klopfen feine Antwort gab, öffnete man die Tür seines Zimmers fannt, welche wohlhabenden und wohltätigen Personen nicht mehr einem Vortrag aufzufordern, hatten die unternehmungsluftigen und fand jetzt den jungen Gast in seiner Kleidung tot auf dem auf ihre Gesuche ohne weiteres reagieren, sondern fie uns zur jungen Leute natürlich nicht gewagt. Am amüsantesten aber ist der Bettrande fizen. Er hatte sich eine Kugel in die rechte Schläfe ge­Prüfung überweisen, und die Folge davon ist, daß die Belästigung jüngste Zensurstreich: Die Freiſtudenten hätten gern eine Groß- fchoffen. Abschiedsbriefe hinterließ er an die Hotelverwaltung, die mit Bettelbriefen für diese unsere Mitglieder nachläßt." Dieser Zusak läßt schon erkennen, welches Gewicht die Zen Berlins   und erhielten die Erlaubnis vom bruckerei besichtigt. Sie wandten sich an die größeren Zeitungen Polizei und Angehörige. Im Brief an das Hotel legte er 20 m. für das Zimmer bei mit der Bitte, die Ungelegenheit, die er der ,, Vorwärts"! Doch Direktion bereite, zu entschuldigen. Angehörige, die bereits hier er­trale auf den, wenn man so sagen darf, negativen Teil ihrer zätigkeit legt, auf die Abwehrung von nicht hilfs die Rechnung war ohne den Wirt gemacht. Der Beſuch wurde vom schienen, haben für den Selbstmord des jungen Mannes, der erst bedürftigen gewohnheitsmäßigen Rektor nicht genehmigt. Die Rotationsschnellpressen hätten ja rot" 20 Jahre zählte und aus einer vornehmen Stuttgarter Familie stammt, Schnorrern. Genau genommen ist allerdings auch das eine durch- abfärben können. teine andere Erklärung, als daß er sich geistig überarbeitet hat und aus positive Arbeit, die getan werden muß, um den wirklich hilfs­deshalb das Examen fürchtete. Lieb Vaterland, magst ruhig sein, In einer Kraftdroschke erschoß sich bedürftigen die Hilfsquellen zu sichern. Daß dabei mitunter auch in der vergangenen Nacht ein junger Mann auf der Strecke zwischen sehr über das Ziel hinausgeschossen und mancher Notleidende zu dem Brandenburger Tor   und dem Reichskanzlerplatz in Charlotten­Wie die oberen Zehntausend sich amüsieren. Die Vosfische burg. Nach einem Entlassungszeugnis der 67. Gemeindeschule handelt Unrecht als ein nicht Hilfsbedürftiger eingeschäßt wird, das darf man bei der Unvollkommenheit alles menschlichen könnens von Zeitung" enthielt am Sonntag das folgende, auffällig gedruckte bornherein annehmen, wie es andererseits auch nur zu wahrschein- Inserat: " Für Anfang März suche ich für 10 Tage eine unmöblierte lich ist, daß trotz allem Aftenmaterial der Zentrale noch mancher Villa oder zwei große unbewohnte Wohnungen in einem Hause, Schnorrer unerkannt die Gebefreudigen brandschatzt. entweder im Vorort oder im Tiergartenviertel, zur Abhaltung Wichtiger als der Kampf gegen jene Bettelbriefschreiber er­eines großen, zwei Tage dauernden Privatballes." scheint uns und auch der Zentrale selber der pflegerische Teil ihrer Arbeit. Die Zentrale betrachtet es als ihre Aufgabe, durch mög- Nerven bis zur Erschlaffung zu peitschen, gleich zwei Tage und zwei ſein Unwesen.. Also eine fidele Nacht genügt nicht mehr, Es müssen, um die Iich it tiefes Eindringen in die Verhältnisse der Das kann ja nach dem Vorbilde amerikanischer Bittsteller die Symptome der Notlage zu erkennen und diese Nächte sein. in ihrem Zusammenhang mit den umgebenden Zuständen zu ver- Milliardäre, die nicht wissen, wie sie am besten das zusammen­stehen, weil nur auf solchem Verständnis eine planmäßige geschundene Geld verquetschen sollen, eine recht nette Stopie werden! und wirksame Hilfsattion sich aufbauen lasse. Sie sucht den von ihr ermittelten gesamten Notstand einer Einzelperson oder Benutzung der Dach- und Kellerräume.

Bittstellern, bon

einen parteipolitisch tätigen Sozialdemokraten

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Zum Borwärts" darf fein Student hinein!

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es sich um einen 15 Jahre alten Hermann Dunſe, den Sohn eines verstorbenen Gärtners Bernhard Dunse. Wo der jugendliche Selbst­mörder zuletzt gewohnt und was ihn in den Tod getrieben hat, ist noch nicht bekannt. Seine Leiche wurde nach dem Charlottenburger  Schauhause gebracht.

Ein Scheusal treibt seit einigen Wochen im Norden der Stadt Ein junger Mann von etwa 20 bis 24 Jahren lauert dort früh morgens auf den dunklen Haustreppen Frauen und Mädchen auf, die Zeitungen, Frühstück und Milch. austragen und belästigt sie auf das schamloseste durch Aufforderungen, Tätlichkeiten und auch Drohungen. Bezeichnend ist dabei, daß er mit einer elektrischen Taschenlampe vorgeht. Der Unhold, der wie ein Ar­geneigte Körperhaltung und trägt einen dunklen Ueberzieher und beiter gekleidet ist, hat ein bartloses Gesicht und eine nach links einen steifen Hut oder eine Müße. Tie Belästigten würden, falls er wieder auftritt, gut tun, ihn sofort festnehmen zu lassen.

einer ganzen Familie von den verschiedensten Seiten zu bekämpfen Polizeioffiziös wird geschrieben:" Die polizeiliche Beanstandung durch zweckentsprechende Benutzung aller in Betracht kommenden der unzulässigerweise in Dachgeschossen eingerichteten Künstlerateliers Hilfsquellen sowie durch Anspornung und Entwickelung der in dem in Berlin   und seinen Vororten hat der Presse mehrfach Anlaß ge­Hilfsbedürftigen selber noch vorhandenen Kräfte, wobei es ihr vor geben, erneut die Forderung aufzustellen, daß allgemein die Nuzbar­allem varum zu tun ist, möglichst eine völlige Gesundung machung der Dach- und Kellerräume zum dauernden Aufenthalt von der age herbeizuführen. Menschen über die erlaubte Zahl von Vollgeschossen hinaus gestattet In dem Bericht sind zahlreiche Pflegschaftsfälle sehr ausführ- werde. Es wird dabei zumeist davon ausgegangen, daß sich oft im Kleiderstoffe, Leinen, Trikotagen usw. fielen Einbrechern in lich in ihrem ganzen Verlauf dargestellt. An der Wiederherstellung Dach sowohl wie im Keller Räume einrichten lassen, die an sich der Eristenzmöglichkeit mancher Familien ist mit einer Umjicht und allen gesundheitlichen Anforderungen genügen und auch in fenter­Alusdauer gearbeitet worden, wie sie nur bei einer solchen Organi polizeilicher Hinsicht einwandfrei sind. Die Richtigkeit diefer Be fierung der Wohltätigkeit geleistet werden kann. Die Unterstüßung hauptung ist nicht zu bestreiten, sie trifft aber nicht den springenden gunächst mit barem Geld, dann die Beschaffung einer geeigneten Punkt.

Mehrere Geschäftseinbrüche, bei denen die Diebe allerhand Waren erbeuteten, sind wieder zu verzeichnen. Für ungefähr 3000 M. die Hände, die in das Modewarengeschäft von S. Siskind in der Beuffelstraße 31 eindrangen. Hier benuzten sie die Stille der Straße an dieser Stelle, um aus der vorderen Ladentür ein Stüd herauszufägen und sich so Eingang in die Geschäftsräume zu ver­schaffen. Nachdem sie für obige Summe Waren aller Art zusammen