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brüder vom Zentralscharfmacherverband. Es berlangt nur, daß die Jungliberalen dieser Liberalismus die rosaroten Brüder

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endgültig abschüttele. So macht das Zentrum Scharfmacher scharf

und nennt fich gottesfürchtig: Volkspartei.

Die Schwetzer Unruhen.

Ueber die Ursachen des polnischen Strawalls in Schwetz wird der Germania  " aus dem Wahlkreise Schwetz geschrieben:

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zu werden schwerlich imstande sein, eine geite Wahlkampagne auf führen. Wie stark die Unzufriedenheit des deutschen   Volkes mit der Regierungspolitit auch ist, kommt dennoch nicht so sehr diese Unzufriedenheit in Betracht, als die Art, wie sie ausgenuht werden soll. Wird der Reichstag unverzüglich aufgelöst, so können die Sozialisten mit einer leeren Kasse schwerlich einen solchen Sieg wie jetzt erringen."

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Es wird die Vermögenssteuer angegeben, aber von Ser Einfe fommensteuer des Vermögensbefizers vollkommen geschwiegen. Hat jemand 190 000 Mark Vermögen, so bezieht er, wenn er wirts lich sein ganzes Vermögen zu 4 Prozent anlegen kann, eine Rente von 7600 Mart. Davon muß er aber 224 Mark Eins tommensteuer bezahlen. Zusammen mit der Ergänzungssteuer, die ja den Zweck haben soll, das fundierte gegenüber dem Arbeits einkommen stärker zu belasten, ist dieser Rentner mit 349,40 m. Staatssteuern belastet. Acht Arbeiter, von denen jeder 1000 m. Einkommen hat, haben zusammen 8000 M. Sie haben also die gleiche, ja noch eine höhere Einkommenssumme wie der Rentner. Welche Einkommensteuer aber entrichten sie dem Staate? Diese ist nicht 349,40 M., auch nicht 224 M.. sondern 48 M. Der Rens tenbezieher ist also fiebenmal so starr belastet, als die 8 Arbeiter mit einem gleich hohen Gesamteinkommen. Diese Tatsache ver­schweigt die wahrheitsliebende rote" Presse ihren geduldigen und unkundigen Lesern. Durch die eigenartige Zusammenstellung der roten" lätter wird in ihnen die Meinung erzeugt, als ob der Rentner mit 190 000 M. Vermögen nur 125,40 M. Steuer zahlen müsse. Echt sozialdemokratisch!

Aufwühlung der Konfeffionellen Leidenschaften das Menschenmöglichste geleistet. Heute spürt man nichts mehr davon! Von der Sozial­demokratie Ultramontanen  bedrängt, gilt den heute der den Industrieliberalismus als ein Schüßer der Kirchenmacht, Liberalen das Zentrum als Säule fapitalistischer Herrschaft! Die feindlichen Brüder fanden fich im Hai gegen aufwärtsstrebende Proletariat! Allerdings, der Gefolgschaft der Nationalliberalen fällt der Meinungs- und Empfindungswechsel Das ist aber keineswegs das einzige Argument des russischen nach Kommando etwas schwer. Darob ist die ultramontane Bresse   Staatsstreichblattes. Es zieht diese Frage auch auf das Gebiet sehr erbost. Sie konstatiert, daß, wenn die liberalen Wähler der der auswärtigen Politik hinüber. Die deutsche Reichs­Parole der nationalliberalen Parteileitung so prompt gefolgt wären, regierung so schreibt es habe im verflossenen Sommer das wie die Zentrumswähler den Anordnungen ihrer Parteileitung, dann hätte nicht Dortmund  , Düsseldorf   und Köln   von der Sozialdemokratie Manöver von 1906 wiederholen und einen patriotischen Rummei inszenieren wollen. Zu diesem Zwed sei ein skriegs­erobert werden können. Die Köln  . Volkszeitung" Nr. 83 fann jedoch mit Genugtuung, feststellen, daß die Nationalliberalen schiff nach Agadir   entsandt und der Streit mit Frankreich   an­der Schwereisenindustrie- das sind die verrufensten Scharfmacher- gezettelt worden. Indessen habe man dieses Unternehmen zu früh volles Verständnis und durchaus guten Willen für den ultramontan- eingeleitet und es deshalb vor den Wahlen liquidieren müssen. liberalen Patt befundet haben. In Essen   würde es aber auch käme es nun zu einem Konflitt mit dem Reichs­ taum ein Beamter, befondes Akademiker gewagt tag, so werde die Regierung, um ihre Gegner haben, offen für den Sozialdemokraten einzu bei den Wahlen schlagen zu können, zu wirk Es ist höchst bezeichnend, daß das Zentrumsorgan über treten". Also lobt und preiſt das Zentrum ſeine neuen Bundes fameren äußeren Aftionen greifen müssen, als die indiretten Steuern, die doch die Hauptbe das vor den letzten Wahlen der Fall gewesen ist."" Darin schließt das Blatt- liegt für Europa   die Gefahr der soeben ab- astung des Arbeitereinkommens ausmachen, fich so geschloffenen Parlamentswahlen in Deutschland  ." Diese Kund- böllig ausschweigt. Wir wollen das Versäumte nach­gebung des russischen offigiösen Blattes dürfte für die deutsche halen. Zunächst freilich wollen wir auch die Berechnung der Regierung kaum sehr angenehm sein. Die Konkurrenten im direkten Steuern noch ein wenig ergänzen. Ein Be imperialistischen Expansionstampfe pflegen mitunter eine recht fiender mit 7600 M. Rente( 4 Proz. Berzinsung find feine Nase zu haben. Und was im Busen der einheimischen übrigens eine sehr niedrige Verzinsung) zahlt 224 M. Staatsmänner" noch als frommer Wunsch für die Zukunft Einkommensteuer. Wir wollen dazu auch noch 150 Proz. schlummert, wird zuweilen von auswärtigen Freunden und kommunaler Steuern rechnen, also 336 M. Dadurch würden sich die direkten Steuern auf 560 M. erhöhen. Addieren wir Feinden laut in alle Welt hinausgeschrien. noch die 125,40 M. Ergänzungssteuer hinzu, so kommen 685,40 M. heraus. Bringen wir nun auch noch die indirekten Steuern für eine fünfköpfige Durchschnittsfamilie mit 100 m. in Anschlag, so ergibt sich für den entier mit 7600 m. Einkommen eine Gesamtsteuerbelastung von 785,40 m. Wie steht es nun mit den a cht Proletarierfamilien, die sich in das Einkommen zu teilen haben, das der einzige mittlere Rentier zu verzehren hat? Sie haben schon bei 900 Mark Jahreseinkommen 8 X 6= 48 m. direkte Staats­Steuer zu zahlen. Dazu 72 M. Kommunalen Zuschlag= 120 Mark. Da wir die indirekten Steuern pro Familie nur mit 100 M. in Anschlag gebracht haben, wollen wir sie auch für Wenn man berücksichtigt, daß für die Unzufriedenheit der die acht Arbeiterfamilien nur mit je 100 M. in Anrechnung breiten Schichten des deutschen Boltes mit der Richtung der bringen. Die acht Arbeiterfamilien haben also 800 M. an Wirtschaftspolitik, die in den letzten Jahren vorzugsweise den indirekten Steuern und 120 M. an direkten Steuern zu Wünschen der konservativen Agrarier entspricht, solche ernsten zahlen, zusammen 920 M., pro Familie also 115 M. Gründe vorhanden sind, wie die unmäßige Verteuerung Die eine Rentierfamilie behält nach Abzug ihrer der notwendigsten Bedarfsartitel in den letzten Steuern demnach eine Summe von 6885 M. übrig, für die Jahren, so muß man sich noch über die außerordentliche Lebendigkeit der konservativen Parteien wundern, die bei diesen acht Arbeiterfamilien mit 7200 M. Einkommen verbleibt Wahlen etwa ein Sechstel aller Stimmen auf sich vereinigt jedoch nur eine Summe von 6280 M. Das macht pro Kopf haben." der Proletarierfamilie 157 M. jährlich, auf den Nach diesem Kompliment" an die Adresse der Konservativen Kopf der Rentierfamilie jedoch 1617 M., also mehr als das Zehnfache! Und da findet die Märk. Volksztg.", daß die wendet sich das russische Regierungsblatt dem Zentrum zu: " Im Hinblick auf die Gesamtzahl der Katholiken in Deutsch  - sozialdemokratische Kritik dieses Steuersystems eine zu scharfe land( 23 Millionen von insgesamt 65, d. h. über ein Drittel der ist? Durch ihre grundverlogene Beschönigungsnotiz konnte Bevölkerung) tann die Zentrumspartei  , die etwa ein Sechstel die Märk. Volksztg." ihre Ariecherei vor dem Geld. aller Stimmen erhalten hat, feineswegs mit ihrem ausschließ- iad und ihre brutale Verhöhnung des Prole. lichen Einfluß auf die katholische Bevölkerung prunken, denn tarierloses allerdings nicht krasser zum Ausdruck ungefähr die Hälfte aller fatholischen Wähler bringen! haben am 12. Januar nicht für das Zentrum gestimmt."

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Die ganz rechtswidrige ungültigkeitserklärung von 700 pol­nischen Stimmzetteln bestätigt sich. Am Montag fand auf dem Landratsamte die Wahlprüfung der Stimmzählung statt, und dabei stellte sich heraus, daß in einzelnen Wahlbezirken sämtliche auf den Kandidaten der Bolen abgegebene Stimm­zettel für ungültig erklärt wurden. Zählt man die für ungültig erklärten Stimmen mit, dann wäre der Pole mit einer Mehrheit von 131 Stimmen gewählt. Die gesamten Stimmzettel des pol­nischen Kandidaten lauteten: Abgeordneter von Sas Jaworsti Berlin  ". Das hatte der Vorsitzende des polnischen Wahlkomitees Wojnowski in einem besonderen Schreiben dem Wahlkommissar Herrn Gerlich- Bankau noch ausdrücklich mitgeteilt. Am Wahl­tage ging den einzelnen Wahlvorstehern von seiten des Land rats von Halem die Weisung zu, polnische Stimmzettel für ungültig zu erklären, auf denen das Wort Abgeordneter" stehe, angeblich, weil es feinen Abgeordneten von Jaworski gebe. Nun ist aber Herr von Jaworski Landtagsabgeordneter für den Posener Wahlkreis Pleschen und hat folglich das Recht, fich Abgeordneter zu nennen. Die Mehrheit der Wahlvorsteher hat vernünftigerweise von der Anordnung des Landrates, der zu einem solchen Eingreifen in den Wahlaft nicht berechtigt war, teine Notiz genommen. In einer Anzahl von Ortschaften jedoch hat man diese Weisung befolgt, und so ist denn das Unbegreifliche geschehen. Es sind 8047 Stimmzettel als gültig anerkannt, während 720 ganz bis auf das Tipfelchen gleiche Bettel für ungültig er­Ilärt worden sind."

Da in Schwetz zwölf Berhaftungen vorgenommen wurden und der Oberstaatsanwalt aus Graudenz   in Schweg bereits tätig ist, fo wird die Schwetzer Wahl zunächst wohl eine gerichtliche Beleuchtung erfahren. Dann wird sich auch der Reichstag mit ihr zu beschäftigen haben; denn nach den Ausführungen der Germania  " ist in diesem Wahlkreise nicht der amtlich als gewählt proklamierte Landrat, sondern der Pole der Vertreter des 5. Marienwerder Wahlkreises im Reichstage.

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Einen anderen Charakter tragen die Aeußerungen des Minister­blattes Rossija", das nach der Art der Norddeutschen All­gemeinen" die politischen Ereignisse langsamer wiederkäut. Zu einer Würdigung der Gesamtresultate der Wahlen hat es sich noch nicht aufgeschwungen und behandelt erst die Ergebnisse der Haupt­wahlen. Auch dieses Blatt wartet sehnlichst auf den Anbruch der unvermeidlichen, gefunden Reaktionsbewegung in Deutschland  ". Indessen entbehren seine Ausführungen hinsichtlich der Parteien des schwarzblauen Blods nicht des Interesses, da sie von einer plöglichen politischen Erleuchtung des russischen Moniteurs Beugnis ablegen. Hinsichtlich der Konservativen schreibt

das Blatt:

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Die Auflösung einer Wahlvereinsversammlung betraf ein Verwaltungsstreit bes Parteisekretārs Linde in Königsberg   in Fürwahr, die Reaktionsparteien in Deutschland   haben nach Preußen gegen den Regierungspräsidenten in Königsberg  . Es diesen Komplimenten" der befreundeten russischen Reaktion handelte sich um eine Versammlung, die vom sozialdemokratischen feinen Anlaß, ihr für ihren Bärendienst sonderlich zu danken. Wahlverein des Kreises Labiau- Wehlau veranstaltet worden war und am 16. Juni 1911 am Vormittag stattfinden sollte. Rücksicht auf die Verordnung des Oberpräsidenten über die Der Reichstagswahlkampf in Schwarzburg  - Sonders. äußere Heilighaltung der Sonne und Feiertage, welche bor Beendigung des öffentlichen Hauptgottesdienstes teine

Mit

hausen.

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Die feuchtfröhlichen Rednerkurse des Reichsverbandes. Der Reichsverband, der in vielen Gegenden total abgewirt schaftet und bei den Reichstagswahlen eine ganz elende Nieder­lage erlitten hat, geht jetzt nach dem Osten, um hier Unterschlupf zu suchen. In Königsberg   hat er dieser Tage eine Rednerschule eingerichtet, und der erste Abend des Kursus ist in der Form einer feucht- fröhlichen Kaisergeburtstagsfeier Bersammlungen zuläßt, fonnte das nur eine Mitglieder wurde von unseren Gegnern mit den schärfften und verwerflichsten veranstaltet worden. Der reichsverbändlerischen Presse wird mit bersammlung sein. Nun waren etwa 50 Personen erschienen, wovon Mitteln geführt. Saalabtreibungen waren an der Tagesordnung. geteilt, daß eine überaus zahlreiche Beteiligung aus allen Ständen, 20 feine Mitglieder waren. Es wurde deshalb nicht eher in die Versammlungen unter freiem Himmel wurden aus nichtigen Grün- Berufen und Schichten der Bevölkerung, besonders auch aus Ar­Verhandlungen eingetreten, als bis 19 der erschienenen Nichtmitglieder den nicht genehmigt, und Versammlungen, die nicht verhindert beiterkreisen, zu verzeichnen gewesen sei. Bis nach Mitternacht fich als Mitglied dem Verein angeschlossen hatten und der 20. das werden konnten, wurden von den Gegnern gestört. In Niederspier   wären die Erschienenen zusammengewesen, und gemeinsam ge­Lotal verließ. Die Türen wurden dann glossen und Partei- erschien in der Versammlung, in welcher der Reichstagskandidat fungene patriotische Lieder hätten zur Erhöhung der Fest. sekretär Linde begann seinen Vortrag. Die Polizeibeamten, welche Genosse Dr. Rosenfeld sprach, eine große Anzahl Bauern, Deutsch- it immung wesentlich beigetragen. Einen derartigen Apparat jezt zur Ueberwachung erschienen und die mit Rücksicht auf den land, Deutschland   über alles" fingend und brüllend, um die Ver- muß also der Reichsverband in Szene setzen, um überhaupt eine Charakter der Versammlung als einer Mitgliederversammlung man sammlung zu stören. Den Höhepunkt aber erreichte das Treiben Veranstaltung zustande zu bringen. Wo es etwas zu trinken und Dort berweigerte der Gast­nicht zulaffen wollte, verhinderten die Weitertagung, d. b. sie lösten auf. der Gegner in Abtsbessingen  . Linde beschwerte sich vergeblich beim Landrat und beim Re- wirt unserem Genossen Dr. Rosenfeld das Nachtquartier, obwohl au fingen gibt, da finden sich schließlich auch Gäste ein, fraglich ist gierungspräsidenten. Dann flagte er gegen den Regierungspräfi- er es ihm vorher zugesagt hatte, als er erfuhr, daß er den sozial- nur, ob der Reichsverband dabei auf seine Kosten kommt. Die benten beim Oberverwaltungsgericht und machte geltend, daß die demokratischen Reichstagskandidaten beherbergen sollte. Als man Festrede hat Landrat a. D. Burggraf zu Dohna  , ein Mit­Versammlung als eine Mitgliederversammlung des Wahlvereins habe sich an den Bürgermeister wandte und von ihm verlangte, daß er glied des Hauptvorstandes des Reichsverbandes, gehalten. Er hat gelten müssen, nachdem die Leute, die nach Eintritt in die Tages  - für Obdach sorgen sollte, erklärte er: Der Herr Rosenfeld erklärt, er habe noch in voriger Woche an einer Sihung des Haupt­fann ja im Stall übernachten. borstandes in Berlin   teilgenommen, und er lönne versichern, daß ordnung anwesend waren, alle dem Verein angehörten. Schließlich fand sich ein Handelsmann namens Erdmann be- dieser und die Geschäftsleitung sich durch die letzten Wahl. Der Regierungspräsident entgegnete, daß entscheidend sei, daß Nichtmitglieder überhaupt zugelassen wurden. Wenn sie vor Eintritt reit, dem Genossen Rosenfeld   ein Nachtquartier zu geben, und nur erfolge der Sozialdemokratie nicht entmutigen in die Tagesordnung zum Eintritt veranlagt wurden, so sei das hierdurch wurde dieser davor bewahrt, obdachlos zu bleiben. Die ließen. Man wolle den Kampf unentwegt bis zum endgültigen demgegenüber unerheblich. Im übrigen: Die Einladung zur Wut der Gegner stieg aufs höchste, als befannt wurde, daß der Bersammlung habe auch Nichtmitglieder umfaßt und die Aufnahme Sozialdemokrat doch noch ein Nachtquartier gefunden hatte. Die Siege durchführen, denn die Sozialdemokratie sei und bleibe die neuer Mitglieder" habe erst als vierter Punkt, das heißt als Rache hat jetzt den Handelsmann erreicht: Der Kriegerverein Partei des Umsturzes usw. Der Reichsverband vertrete den großen legter Punkt auf der Tagesordnung gestanden. Für die Polizei sei hat ihm folgendes Schriftstück zugesandt, das wert ist, in seinem schönen Gedanken der Einigung innerhalb der bürgerlichen Bar. bollen Wortlaut der Nachwelt überliefert zu werden. teien. Der Wohlstand habe sich in allen Schichten der Wortlaut der Tagesordnung maßgebend gewesen. Abtsbessingen  , den 27. Januar 1912. der Bevölkerung start gehoben. Meich, Staat, Nach den Sazungen der unter dem Protektorat Sr. Durch Kommune und Private wetteiferten in sozialer Fürsorge, und troß­laucht des Fürsten Günther zu Schwarzburg- Sondershausen   dem erlebe man als die Kehrseite einen starken Verlust an idealen stehenden Schwarzburger Kriegerkameradschaft Sondershausen  und im Einverständnis mit dem Präsidium, dem Bezirksvor. Gütern weitgehende Gottentfremdung, Begehrlichkeit und vor fizenden des Ebeleber Bezirks H. Bürgermeister Fleischauer, allem erbitterten Klassenhaß. Daß der Reichsverband troß seines Fiaskos sein Treiben fort Holzsuffra, beschließt der Vorstand des hies. Kriegervereins nach dem§ 7b und§ 48 obenerwähnter Sabungen vom heutigen feßen wird, ist selbstverständlich, sind doch zu viele Personen Tage und Stunde ab dieser Zustellung die Ausweifung des materiell an dem Rummel interessiert! Handelsmann Hermann Erdmann hierselbst aus hies. Krieger­berein, da derselbe in offenkundiger Weise die Bestrebungen der Sozialdemokratie unterstützt hat, indem er den aufgestellten Reichstays- Kandidaten der Sozialen Partei Herrn Rechtsanwalt Dr. Rosenfeld- Berlin   Nachtquartier gewährt hat.

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Das Oberverwaltungsgericht wies die Klage Lindes mit fol gender Begründung ab:

Uebereinstimmend mit dem Regierungspräsidenten nehme der Senat an, daß es sich bei der obwaltenden Sachlage nicht um eine Mit­gliederversammlung des Wahlvereins handelte, sondern um eine öffentliche Versammlung. Daß es eine politische Versammlung ge­wesen sei, wäre unstreitig. Somit hätte den zur Ueberwachung er­scheinenden Polizeibeamten der Zutritt nicht verwehrt werden dürfen und die Auflösung sei gerechtfertigt.

Die russische   Reaktion und die Reichstagswahlen in Deutschland  .

Der Wahlsieg der deutschen   Sozialdemokratie, der bei allen # laffenbewußten russischen Proletariern stürmische Freude aus­gelöst hat, bereitet den Zarenknechten nicht geringes Kopfzerbrechen. Anfangs versuchte es die reaktionäre Presse mit dem bewährten Mittel der Lüge und der Vertuschung. Die gewaltige Bewegung im Nachbarreiche, der wohldisziplinierte Ansturm der Arbeiter. Klasse gegen die Feste der Reaktion existierte für sie nicht. Sie hatte wichtigeres zu tun: die Schürung der Reaktion und des Nationalitätenhasses im Inneren, die bestialische Heze gegen die Finnländer, die Juden und die Berser nahm ihre ganze Kraft in Anspruch. Nun aber, da die Wahlschlacht in Deutschland   ge­schlagen ist und der Sieg der deutschen   Sozialdemokratie fich bereits durch eine veränderte politische Konstellation fundgibt, mußte das Schweigen gebrochen werden. Die Nowoje remja", das führende Organ der russischen Bureaukratie, das während der ganzen Wahlkampagne geschwiegen hat, ergreift nun das Wort zu einer Würdigung der Wahlresultate. Geübt in allen Tüden und Schlichen des Staatsstreichs, empfiehlt das russische offiziöse Blatt der deutschen   Reichsregierung, den Reichstag unverzüg= lich aufzulösen! Der Kuriosität halber sei die Argu­mentation des Blattes wiedergegeben: find sehr schreibt es " Die Wahlkosten in Deutschland  hoch... Die Sozialisten, die ihre Kandidaten in allen Wahl­treifen aufstellten, haben ihre Parteifonds sehr erschöpft und

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Es wird hiermit zugleich bekannt gemacht, daß dem Aus­geschlossenen p. Erdmann binnen einem Monat nach Mitteilung des Beschlusses Berufung an das Schiedsgericht zusteht, deffen Entscheidung im Rechtswege nicht anfechtbar ist.

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Alfons Heinze, Vorsitzender. Fr. Kellermann I, Schriftführer.

H. Wichenhagen II, Kassierer und Bürgermeister.

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Die staatsbürgerliche Gleichberechtigung in Bayern  .

Wieder ist ein Attentat auf die Gleichberechtigung der Staats­bürger in Bayern   zu verzeichnen. bürger in Bayern   zu verzeichnen. Diesmal ist es der Bezirks­amtmann von Bayreuth  , der dem zum Beigeordneten( zweiten Bürgermeister) in Altenplos bei Bayreuth   gewählten Genossen Schreiner   Johann Hübner   die Bestätigung versagt hat, weil bei seiner grundsätzlichen Stellung zu do bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung eine bolle Gewähr für eine den staatlichen Vorschriften und den Intereffen der Gesamt­einwohnerschaft der Gemeinde entsprechende Amtsführung night bieten fönne. Als Grund für diese Annahme kommt für das Bezirksamt zunächst in Betracht, daß Hübner nicht nur Mit­glied der sozialdemokratischen Partei ist, sondern auch das Vertrauens. amt eines Sektionsleiters bekleidet, als welcher er statutengemäß agitation zu entfalten und sein Amt in steter Fühlung mit dem

Gesamtvorstand auszunben habe..

Ultramontane Arbeiterfreundschaft. Als Beispiel echt sozialdemokratischer Gimpelfängerei gibt die Märk. Volksztg." folgende Notiz eines sozialdemo­kratischen Blattes wieder: Vermögen werden nicht besteuert. Die Ergänzungssteuer in Das ist aber noch nicht alles. Es kommt noch viel schöner. Preußen ist so gering, daß man sie getrost einen Sohn auf eine Genosse Hübner ist nämlich früher einmal Mitglied des Soldaten­Besteuerung der Vermögen nennen kann. Sie beträgt bei einem und Veteranenvereins Altenplos gewesen, dessen erster Zweck die Vermögen von 190 000 bis 200 000 Mark erst 125 M. 40 Pf.! Erstartung des monarchischen Prinzips, der Liebe und Treue Aber dafür muß der arme Teufel schon bei 900 Mark Einkom- zu Kaiser, König und Vaterland ist"; als er aber flüger wurde, trat men Steuern zahlen, und die indiretten Steuern welche Ge- er aus dem Verein aus, ein Schritt, der für das Bezirksamt bei rechtigkeit!-treffen den Arbeiter mit denselben, ja infolge der feiner Entscheidung besonders ins Gewicht gefallen zu sein scheint, größeren Kinderzahl sogar noch höheren Beträgen wie die Reichen. denn es äußert sich in der Begründung folgendermaßen:" Sie haben Und da verlangt die Regierung, daß das Volk für die Aufrecht- auch zum amtlichen Protokoll erklärt, daß ein überzeugter An erhaltung, ja Verschärfung solcher Zustände stimine! hänger der Sozialdemokratie überhaupt nicht Mitglied eines Was aber hat die Märk. Volksztg." darauf zu derartigen Vereins sein könne und daß, als Sie feinerzeit entgegen. Das folgende:

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vor die Frage gestellt wurden, ob Sie die Bestrebungen des