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Nr. 27. 29. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Freitag, 2. februar 1912.

Abgeordnetenbaus.

5. Sigung vom Donnerstag, den 1. Februar, bormittags 11 Uhr.

Am Ministertisch: Dr. Lenze, v. Breitenbach, v. Da II wig, v. Trott zu Solz, Dr. Sydow. Die

wird fortgesetzt.

erfte Lesung des Etats

bor

allem die Pflicht

hat gesprochen, damit ist die Sache erledigt). Auf den Leim gehen den Klassen zu legen. Das wäre wir nicht.( Heiterkeit und Sehr gut! links.) Der Abg. Hirsch der sogenannten Arbeitervertreter des Zentrums gewesen. Serr hat unwiderlegliches Material gegen das Zentrum vorgebracht. Auch Gronowski erklärte gestern aus seinem bösen Gewissen die Konservativen haben nicht das mindeste Recht, uns wegen heraus, er habe hier für die Neueinteilung der Wahlkreise gestimmt. unseres Verhaltens bei den Wahlen Vorwürfe zu machen. Infolge ihrer Gewiß, aber das Zentrum hat dagegen gestimmt und da ge­Politik haben die Sozialdemokraten in der Hauptwahl so und soviel nügt es nicht, wenn die Arbeitervertreter" des Zentrums, um ihre Mandate gewonnen und weitere in der Stichwahl durch die fon- Person ihren Wählern gegenüber zu rechtfertigen, dafür stimmen, fervative Stimmenthaltung.( Sehr wahr! links.) Unsere Stellung sondern es wäre ihre Pflicht, die volksfeindliche Haltung des den Sozialdemokraten gegenüber hat sich durch unser Verhalten bei Zentrums innerhalb der Partei felbst zu brandmarken.( Sehr wahr den Wahlen nicht im mindesten geändert.( Lautes Lachen bei den Sozialdemokraten.) Nun, die Taten des Zentrums werden rechts.) Unsere Haltung war lediglich eine Konsequenz unseres vom Volke verstanden, das beweist das

an.

Er

Abg. Gyßling( Vv.): Die späte Einberufung des Landtags müssen Zieles, die Mehrheit der Konservativen und des Zentrums Zurückgehen der Zentrumsstimmen trok aller religiösen Berhekung wir aufs tiefste beflagen; es wäre Pflicht der Regierung gewesen, zu werfen.( Sehr richtig! links.) Eine namenlose Heze" dieſem einhelligen Wunsche beider Häuser des Landtags nachzukommen. ist nicht von uns, aber von der konservativen Presse der katholischen Arbeiter. Die Arbeitervertreter des Sentrums find Redner führt Bei- gewissermaßen nur die Hehler der Voltsfeindlichkeit Das Wassergesetz hätte sehr gut vor Weihnachten in erster betrieben worden.( Sehr wahr! links.) Lesung erledigt werden können. Auch haben wir genug Initiative spiele dafür Wir protestieren dagegen, daß wir mit und Wahlrechtsgegnerschaft des Zentrums; es ist traurig ( Lachen genug, daß die Arbeiter sich dazu hergeben.( Sehr wahr! bei den anträge und Petitionen zu erledigen.( Sehr richtig! links.) den Sozialdemokraten in einen Topf geworfen werden. Eine Durch peitschung des Etats werden wir nicht mit- rechts.) Herr v. Heydebrand hat am wenigsten Anlaß, uns Sozialdemokraten.) Herr v. Zedlig hat zur Sparsamteit gemahnt. machen; um so weniger, da die Aufrechterhaltung der Steuer- wegen unseres Eintretens für die Sozialdemokraten zu schmähen, zuschläge verlangt wird. Die Finanzlage ist eine geradezu denn er hat Stichwahlbedingungen aufgestellt, die fein Liberaler meinte, namentlich an höheren Beamten fönne gespart werden. Er glänzende. Die Schwarzseherei des früheren Finanzministers hat sich unterschreiben konnte.( Schr wahr! links.) Wir werden auch in muß ja wissen, daß viele höhere Beamte sehr viel Zeit übrig haben; als unberechtigt erwiesen. Um so weniger Grund liegt vor, die Zukunft fämpfen für eine gerechte Steuerpolitit, eine gerechte Wirt- hat er doch seinerzeit selbst als vortragender Rat im Handels Steuerzuschläge beizubehalten. Die Stellung des Handelsministers haftspolitik und Gerechtigkeit bei der Verteilung der politischen ministerium und Seehandlungspräsident mit einem Gehalt von zum Kohlensyndikat begrüßen wir; vor allem muß hier auch das Staatsbürgerrechte ohne Ansehen der Person und der Partei. 14000 Mart so viel Zeit übrig gehabt, daß er 1897 für 10 590 Intereſſe der Konsumenten gewahrt werden. Statt der Beibehaltung So glauben wir am besten dem Vaterlande zu dienen, auch der Mart, 1898 für 8650 Mart Artikel für die Bost" schreiben der Steuerzuschläge verlangen wir eine Quotisierung der Monarchie, dem Staatsganzen und allen seinen Gliedern.( Bravo ! Ionnte. Er erwarb sich damals auch das Recht, gegen eine regierungsfeindliche Tätigkeit von Beamten zu wettern, indem diese Einkommensteuer und eine bessere Deflarierung der links.) Artikel der Steuern. Die Landrate dürfen nicht mehr Vorsitzende der Ver­

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Abg. Ströbel( Soz.):

V

Organisierung der Kanalrebellen

anlagungsfommissionen sein. Wie steht es mit der Verwaltungs- Es ist höchst seltsam, daß das Zentrum und die Konservativen reform? Darüber haben sich die Minister ausgeschwiegen. Für mich als ersten Redner der zweiten Garnitur zu Worte laffen. Die galten.( Hört! hört! links.) Diese Angriffe richteten sich damals die innere Kolonisation sollten viel mehr Mittel aufgewandt werden. Herren fühlen sich offenbar nicht in der Lage, etwas auf die An- gegen die Person des Monarchen selbst, der sich aufs schärffic Die Eisenbahngemeinschaft fordern wir im deutsch - nationalen Sinne. griffe meines Freundes Hirsch zu erwidern. Nachdem Graf für das Zustandekommen der Kanalvorlage ins Zeug gelegt hatte. Mit Bedauern haben wir gesehen, daß in Berlin den Unter- Praschma durch einen Zuruf geleugnet hat, daß ein förmliches Das sind die Stüßen der Regierung! Ein höherer Beamter beamten verboten worden ist, in Versammlungen ihre materiellen hat danach also das Recht, die Politik des Monarchen in rüd­Bündnis zwischen Zentrum und Sozialdemokratie Interessen zu vertreten. Das ist ihr gutes Recht. Ebenso ver­sichtslosester Weise zu betämpfen, aber ein Inter­wahren wir uns gegen die Ausführungen des Ministers über das abgeschlossen worden sei, stelle ich nochmals kurz fest, daß dieses nach beamter, der von den ihm verfassungsmäßig zustehenden Recht Wahlrecht der Beamten. Die Unterstützung der Sozialdemokratie dem von dem Abg. Hirsch vorgebrachten Material tatsächlich der der freien Wahl Gebrauch macht, verdient nach Herrn v. Zedlig, durch Stimmenthaltung ist bei den letzten Wahlen auch von Fall gewesen ist. Herr Müller Fulda hat zwar später in der gemaßregelt zu werden. Herr v. Zedlik hüllte sich damals bei seinen vielen Konservativen und darunter sicher auch Beamten aus Kölnischen Volkszeitung" erklärt, daß er die Verhandlungen mit Angriffen auf die Regierung sorgfältig in den Mantel der Anonymität. geübt wordes( Sehr richtig! links), an diese möge fich daher der der Sozialdemokratie aus eigener Initiative gepflogen habe. Wenn Hätte der Vorwärts " damals nicht die Standalaffäre Minister des Innern mit seinen Ausführungen über Heuchelei und aber feststeht, daß in einer ganzen Reihe von Wahlkreisen die Sozial- aufgededt, so fäße heute vielleicht Herr v. 8edlig an Stelle Lüge wenden.( Sehr gut! lints.)- Die Fabrtentschädigungen demokratie tatsächlich vom Zentrum Stichwahlhilfe erfahren des Herrn v. Dall wiß, was allerdings kein großer Unterschied für die Landräte begrüßen wir deshalb, weil wir wünschen, hat, so kann man unmöglich glauben, daß Herr Müller- Fulda so wäre.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Die Poft hat sich daß auch unvermögende Leute Landräte werden können.( Sehr ganz als Privatmann gehandelt hat.( Sehr wahr bei den Soz.) inzwischen anderweitigen Erfaz verschafft. Manche Artikel in it: richtig! links.) Das neue Motu proprio greift in unsere staats- Das kann höchstens ein Zentrumsanhänger glauben nach dem Grundsaß machen den Eindruck, als ob sie aus Dalldorf stammten, eine so rechtliche Gesetzgebung ein. Wir erwarten eine authentische Er- credo quia absurdum( ich glaube es, weil es absurd ist). Zu der­wahnsinnige verbrecherische Kriegshete flärung des Ministers, ob das Motu proprio auf Deutschland An- selben Zeit, wo Herr Müller- Fulda den Sozialdemokraten ein Bu wendung findet oder nicht. Die Beunruhigung im deutschen Volke fammengehen gegen die Reaktion anbot, ist er auch mit den wäre vermieden worden, wenn das von vornherein flar ausgesprochen Nationalliberalen in Verhandlungen eingetreten wegen eines

worden wäre.

An eine

cine Million neue Stimmen gewonnen. Wenn der Kaiser das Wort gesprochen hat, er wolle sein Wolf herrlichen Zeiten entgegenführen, so ist das dasselbe Ziel, was sich die Sozialdemokratie gejezt hat.( Sehr wahr! bei den Sozial­demokraten.) Es ist ärgfter Schwindel, wenn man behauptet, die Sozialdemokratie wolle das Bolt wehrlos machen. Wir sind stets für militärische Jugenderziehung, für Voltsbewaffnung eingetreten, aber wir verlangen dann auch, daß alle Kräfte, die im Volfe vor­handen sind, in den Dienst der Wehrhaftigkeit des Vaterlandes gestellt werden. Was wir bekämpfen, ist die Abrichtung zum Kadaver­gehorsam, die Verwendung der Soldaten gegen den inneren Feind.( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Dann einige Worte über die Ausführungen des Ministers b. Dallwig. In der Thronrede vor bald vier Jahren ist die Reform des Wahlrechts

wird in ihnen betrieben. Auf derselben Höhe steht es, wenn im Wahl­tampf in einem freifonservativen Flugblatt geschrieben wurde: Ber Zusammengehens gegen die Sozialdemokratie. Diese gingen darauf offmann wählt, forgt dafür, daß der Krieg unter das deutsche ein und wurden so lange hingehalten, bis sie schließlich die wirkliche Bolt kommt, wer aber den Friedensfreund Dr. Arendt wählt, ( hört! hört! bei den Reform des Wahlrechts Sachlage durch ein Flugblatt erfuhren, worin es hieß: Zentrums- forgt für die Sicherung des Friedens. ist nach den Erklärungen des Ministers nicht zu, denken. Das wird wähler, keine Stimme den Liberalen!" und das unterzeichnet war Sozialdemokraten.) Die Sozialdemokratie hat mit ihrem Friedens­neues Wasser auf die Mühlen der Sozialdemokratie von demselben Herrn Müller- Fulda. Das ist die famose Stich programm führen. Tatsache ist, daß hier im Hause eine Mehrheit für das gesso vorgeht, hat wirklich wahltaktit des Zentrums. Eine Partei, deren angesehener Vertreter heime und direkte Wahlrecht vorhanden ist. Sie tam bei der Bes ratung des Antrags Aronsohn nur deshalb nicht zustande, weil die feine Ursache zur sittlichen Entrüftung Konservativen entgegen ihren Anschauungen für das gleiche Wahl über das diesmalige Zusammengehen zwischen Freifinnigen und recht stimmten.( Sehr richtig! links.) Die Reform des Wahlrechts Sozialdemokraten. Aber das Zentrum streitet immer die Klarsten entspricht dem Willen des Volkes.( Lebhafte Zustimmung links, Tatsachen mit den unglaublichsten Mätzchen ab.( Sehr wahr! bei Lachen rechts.) Die Ablehnung der Wahlrechtsreform ist auch ein den Sozialdemokraten.) Ich erinnere nur an die Abstreitung des im wesentlicher Grund für den Stimmenzuwachs der Dom zu Speyer abgeschlossenen Wahlbündnisses, die dann von dem Sozialdemokratie gewesen.( Sehr wahr! links.) Durch den Ausfall Sentrumsabgeordneten Dr. Jaeger selbst als unrichtig zurüd­der Reichstagswahlen hat sich die Divergenz in der Zusammensetzung gewiesen wurde. Die Konservativen erinnere ich an das be­des Reichstages und des Abgeordnetenhauses noch verstärkt. Diese fannte Wort des Ruprecht auf Ransern vor Gründung des Bundes Kluft muß endlich überbrückt werden.( Sehr wahr! links.) Wir der Landwirte: Ich schlage Ihnen nichts mehr und nichts halten an der Forderung der Uebertragung des Reichstagswahlrechts weniger vor, als daß wir unter die Sozialdemokraten feft, aber wir versteifen uns nicht darauf, wenn es gilt, gehen.( Zuruf rechts: Es ist keiner gegangen!) Bon Ihnen würden eine anderweitige Reform durchzusetzen und hoffen, daß auch die wir auch keinen genommen haben, Agrararier fönnen wir nicht Sozialdemokraten dafür zu haben sein werden. Ebenso muß die brauchen! als dringendste Aufgabe der Gegenwart bezeichnet worden. Wahlkreiseinteilung geändert werden. Wir sollen Herr Herold hat dann auch wieder von dem großen Werke" die Regierung wirklich Ernst machen wollte mit der Einlösung dieses im Reichstagswahlkampfe eine maßlose Heze getrieben haben.( Sehr der Reichsfinanzreform gesprochen. Es gehört ein eigenartiger Versprechens, so brauchte sie nur den Landtag aufzulösen, und richtig! rechts.) Wir haben aber nichts weiter vorgebracht, als was Mut dazu, daß das Zentrum stolz ist auf ein solches Wert, wobei wenn dann der Kampf fo geführt werden würde, wie er bei den Herr b. Zedlig gestern gesagt hat, er hätte mit seinen Ausführungen der Löwenanteil der Lasten nicht auf die Schultern der Besigenden, Reichstagswahlen geführt worden ist, so würden sehr viele aus den ruhig in unsere Wuhlversammlungen tommen können.( Heiterkeit sondern derjenigen gelegt worden ist, die unter der clenden Lebens- Reihen der Konservativen und des Zentrums auf der und Sehr gut! lints.) Sie( nach rechts) nennen es Hezze, wenn man Lage am schiverſten zu leiden haben. Es ist nicht zu bestreiten, daß Strecke bleiben. Also die Möglichkeit, das Versprechen der Krone Anschauungen im Bolke vertritt, die Ihren Anschauungen nicht ent- fich gerade die großen Vermögen in den letzten Jahren ganz außer einzulösen, besitzt die Regierung, wenn sie davon feinen Gebranch fprechen.( Sehr wahr! linfs.) Herr Herold stellte sich gestern als ordentlich erhöht haben. Das hätte dem volksfreundlichen macht, so beweist sie damit nur, daß es ihr nicht Ernst damit Friedensapostel hin, nachdem er die schwersten Angriffe gegen uns Zentrum" die Verpflichtung auferlegen müssen, neue Steuern ist, dies Königswort einzulösen.( Sehr wahr! links.) Wenn Sie gerichtet hatte. Es meinte wohl: Roma locuta, causa finita( Rom auf die Schultern der besigenden und nicht der arbeiten- glauben, die Wahlreform ins Endlose verschleppen zu können, so

Kleines feuilleton.

"

Kapital und Arbeit gepredigt, mit dem seligen Thiers wetteifernd die Heiligkeit" des Eigentums verkündet, den Sozialismus zu einer Zeit, als dieser sich erst anschickte, sein wissenschaftliches Gewand Feinde der modernen Literatur in London . Die Prüderie in anzulegen, widerlegt" und die französische Freihandelsbewegung mit­den englischen Kunst- und Literaturverhältnissen wird von Tag begründet hat. Und volle 70 Jahre ist der Mann dabei stehen ge­zu Tag beängstigender. Während vor nicht sehr langer Zeit die blieben, die moralisatorischen" Aufgaben der Konkurrenz und die gute englische Philisterwelt in Aufruhr geriet, weil zwei nadte. Wunder des heiligen Manchester zu preisen. Er hat unendlich viel jedoch durchaus harmlose Statuen aufgestellt werden sollten, macht geschrieben Bücher und Zeitungsartikel über Fortschritt, Frei jcht wieder eine löbliche Deputation über demoralisierende Lite- heit und Frieden und seit seinen Jugendtagen so wenig gelernt ratur" viel von sich rede Diese Deputation repräsentiert die und vergessen, daß er eine Walze: Ultima verba" noch vor Jahres­Presse und eine Reihe von großen Verlegern und wurde vom frist einlegte und den Leierkasten drehen konnte: Freie Konkurrenz Minister des Innerne M McKenna, empfangen. An ihrer Spiße ist Fortschritt und Völkerfrieden... stand der Herausgeber des altberühmten Wochenblattes The

hatten die bedeutendsten Londoner Buchhändler und Leihbiblio­

Thßiges enthielten, auf den Inder zu sehen.

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Benn

kostbarste Beute so heiß begehrt wird, ist zwar in den verschiedenen Staaten Australiens durch Geseze geschütt, aber die ungeheuere Ausdehnung des Landes und die geringe Dichtigkeit der Bevölke­rung begünstigen die Beutezüge der Federjäger. Der Verfasser des Auffazes, A. H. Mattingley, hatte sich die Aufgabe gestellt, das Leben eines Reihers in Photographien festzuhalten. Zum Studium wählte er eine große Niederlassung von Reihern in den Sümpfen von Riverina in Nordsüdwales. Vor zwei Jahren hatte er hier 700 Reiherpaare gefunden, aber dann waren die Federjäger ge­kommen und hatten die Zahl der Nester auf 150 verringert. Als er in diesem Jahre wiederkam, welch ein Anblick bot sich ihm dar! " In dem trüben Wasser des Sumpfes lagen die nackten Leichname von etwa 50 Reihern, die dicht bei ihren Nestern getötet worden

Ein Chinese über Liberalismus. Der hochgebildete chinesische Spectator", Mr. Strachey. Die Deputation selbst war vom Natio- Literat Ku Hung Ming urteilt in seiner Schrift Chinas Ver- waren, als sie Sutter für ihre Jungen holten. 50 Bögel getötet nalen Rat fufieutliche Moral" entsandt worden. Und dieser teidigung gegen europäische Ideen" über unseren Liberalismus: um ein paar Federn und ihre 200 Kleinen dem Hungertode über­Feldzug zugunsten der öffentlichen Moral", die im Grunde ge­nommen die hochste Gefahr für die gesunde Fortenbidelung der Kultur, der Ziberalismus von heute hat seine Kultur verloren. Der die anderen zu Skeletten abgemagert, fließen jammervolle Schreie Der europäische Liberalismus des 18. Jahrhunderts hatte antwortet! Gine große Anzahl der jungen Vögel war bereits tot; modernen englischen Literatur bedeutet und sie im Lebensnerv Liberalismus der Vergangenheit las Bücher und verstand Ideen, der aus." Da die Federn den Höhepunkt ihrer Schönheit und ihres trifit, währt schon über ein Jahr. Bor mehr als Jahresfrist moderne Liberalismus liest höchstens Zeitungen und benugt die Kaufwertes in der Zeit erhalten haben, wenn die Reiher ihren Elternpflichten obliegen, so will es die Grausamkeit der menschlichen Thelen, barunter das bekannte Institut von Mudie, befchloffen, alle großen liberalen Phraſen der Vergangenheit als Schlagworte für Sabgier, daß die Tiere zu dieser Zeit getötet werden und so mit Suiteraturwerte, welche nach irgendeiner Richtung hin, etwas An- feine ſelbſtiſchen Interessen. Der Liberalismus des 18. Jahrhunderts den Allten auch die junge Brut zugrunde gehen muß. Von dem focht für Recht und Gerechtigkeit, der Pseudo- Liberalismus von traurigen Schauspiel, das sich ihm darbot, nahm Mattingley fieben Trok dicjer reaktionären Strömungen befißt das moderne heute ficht für Recht und Handelsprivilegien. Der Liberalismus Photographien auf. Die Bilderferie wurde als Agitationsmittel England glüdlicherweise noch eine Reihe von Autoren, die der der Vergangenheit kämpfte für die Sache der Menschheit, der gegen den Vogelmord benutzt und hatte den denkbar größten Erfolg. Wahrheit dienen und jenseits jeder Möglichkeit dieses Literatur jeudo- Liberalismus von heute sucht die investierten Interessen Die Photographien wurden vergrößert und in" Protestversamm­boykotts stehen. Bernhard Shaw genießt genug Ansehen, um die von Kapitalisten und Finanzleuten zu fördern. Wenn wir uns vor lungen " in den wichtigsten Städten Australiens vorgeführt. Dieser Räntejchmiedereien einer lächerlichen Theaterzenjur und die Prü- ſtellen, wie einer der großen Liberalen des 18. Jahrhunderts, die Bewegung ist es zu danken, daß in Australien der Export von derie der Buchhändler verlachen zu können. Ein anderer führen- das graufame Werk des Königsmordes, ja beinahe die Zerstörung Reiherfedern völlig verboten wurde, und dieses Verbot wird mit der Romanſchriftsteller und Dramatiker, John Galsworthy , des Königtums überhaupt zu vollbringen hatten, von den Toten auf großer Strenge durchgeführt. Auch in den Bereinigten Staaten der in seinen vielgelesenen Werfen bis jetzt den öffentlichen erstünde, so würde er über den Pseudo- Liberalismus unserer Tage und in England machte" Die Tragödie des Reihers" starken Eis Schäden der Siebenmillionenstadt unbarmherzig zu Leibe rückte, wohl mit den Worten von Shakespeares Brutus ausrufen: druck. Die Vereinigten Staaten bedrohten jedem, der Reiherfedern steht auch außerhalb des Machtbereiches der genannten Herren. zu Handelszweden verkauft, mit schweren Strafen. Die gewaltige Shaw und Galsworthy haben sich durchgesetzt, besigen ihr Publi Propaganda, die in Großbritannien gegen den Vogelmord be­funt und ihre Stellung ist nicht mehr zu erschüttern. Sie sind trieben wurde, führte ebenfalls zu einem greifbaren Erfolg: dic verhältnismäßig unabhängig und können allen Dunkelmännern Regierung versprach, ein Gefeß einzubringen, das den Verkauf von trogen. So trifft dieser Feldzug gegen die moderne Literatur Reiherfedern untersagt. nur die Jugend, die ringenden Talente, die sich noch nicht durch­gesetzt haben. Die Jugend wird mundtot gemacht, aufblühende junge Talente werden getnebelt und besonders junge Künstler in ihrer Schaffenstraft gelähmt und ihrer Charakterfestigkeit ge­fährdet. Wenn die Moralisten ihre Prinzipien fonsequent durch­führen würden, müßten sie auch Thomas Hardy , Wells und Mase­field als unmoralisch" in Grund und Boden verdammen, was zu tun sie sich natürlich hüten.

Wie, soll nun einer derer, die den ersten von allen Männern dieser Welt erschlugen, bloß weil er Räuber schüßte: sollen wir mit schnöden Gaben uns're Hard besudeln und uns'rer Würden weiten Kreis verkaufen für soviel Plunders, als man etwa greift? Ein Hund sein lieber und den Mond anbellen, als solch ein Römer!

Notizen.

Theaterronit. Das Russische Ballett bat Die Tragödie des Reihers. Auch bei uns in Deutschland wird sein Gastspiel im Theater des Westens nochmals verlängert, es wird der Kampf gegen den Vogelmord, durch den die Hüte der Damen " noch am 4., 6., 8., 10. und 11. Februar auftreten. ihren Schmuck erhalten, eifrig geführt, aber leider nicht mit großem Ein Dichtergrab. Hermann Bang hatte vor einigen Erfolg. Wer sich aber die Fülle von Qualen und Grausamkeiten Jahren einem Freunde einen Brief übergeben, der erst nach seinem vorstellt, mit denen solch prächtige Reiherfedern erkauft werden, der Tode geöffnet werden sollte. Wie sich jetzt herausstellt, wünſcht Ein versteinerter Liberaler. Zum Tode Molinaris wird wird sich beim Anblick dieser Zier eines Schauers nicht erwehren Bang, daß er auf Banghö, wo er die glücklichsten Stunden verlebt uns aus Paris geschrieben: Molinari hat 93 Jahre gelebt. Wie alt tönnen. Deshalb ist auch für uns der Bericht eines australischen habe, beigesetzt werde. Er verbittet sich jedes chriftliche Begräbnis er war, das fommt einem aber erst zum Bewußtsein, wenn man Vogelfreundes über. Die Tragödie des Reihers" interessant, und verlangt, daß weder Photographie, Beichnung noch Totenmaste baran denkt, daß er zufammen mit dem von Lassalle in seinem der in der Zeitschrift für Bogelhändler Emu.crschienen ist. von ihm genommen werde. Auch soll auf seinem Grabe kein Gedent deutschen Nachtreter abgetanen Bastiat die Harmonie" von Der Reiher, dieses graziöse Tier, das von den Federjägern als stein errichtet werden.