Nr. 27. 29. Jahrgang.
Stadtverordneten- Verfammlung.
4. Sizung vom Donnerstag, den 1. Februar, nachmittags 5 Uhr.
Vorsteher Michelet eröffnet die Sigung nach 5% hr. Die Interpellation unserer Genossen, das Achtklassensystem der Gemeindeschulen betr., wird über 14 Tage auf die Tagesordnung gesetzt werden. Das Ergebnis der Ausschußverhandlungen zur Vorbereitung der
treiben.
Freitag, 2. februar 1912.
Mit nur etwas Entschlußfähigkeit und Tatkraft können Sie getrost stätigt. Jekt ist 81a doch dabei. Aus 81b, die nur aus bürgerlichen unseren Antrag annehmen.( Beifall.) Herren besteht, wird man die neue sozialdemokratische Stadtv. Jacobi( A. L.): Die prinzipielle Stellung der Herren Borsteherin sehr bald hinausgeetelt haben, barfennen wir ja; auch die Stadt ist ja dem Prinzip des Baues in über geben wir uns ebensowenig wie Sie Illusionen hin. Mineigener Regie nicht abhold. Hier aber liegt die Sache anders. Die destens müssen Sie die Sache noch in einem Ausschuß näher anRentabilität für die Stadt steht nach autoritativer Ansicht in Zweifel; sehen.
die technischen Ansprüche, die ein solches Werk stellt, kann die Stadt Stadtrat Kalisch: Ich muß auf das Entschiedenste gegen die nicht erfüllen. Kollege Heimann ist in beiden Punkten anderer Unterstellung protestieren, daß man da eine Genoffin" beseitigen Meinung: ich halte mich an die Fachmänner des Magistrats. Es wolle. gibt hier keinen anderen Ausgang, wenn wir nicht den Bau auf 10 Jahre und länger verschieben wollen.
Stadtrat Alberti teilt noch mit, daß die A. E.-G. die Aenderungen des Vertrages afzeptiert, bezüglich der Rüdfahrtkarten aber weitere Konzessionen nicht machen fönne.
Auch Stadtv. Hammerstein( A. 2.) erklärt, man habe die Aufteilung nach bestem Wissen und Gewissen vorgenommen. Der Vorsteher stellt anheim, die ganze Sache der Armen direktion zurückzugeben.
Neuwahl der ständigen Ausschüsse, der Abordnung der Mitglieder in die Verwaltungs. deputationen und Kuratorien, der 3uteilung der Stadtbezirte an die Mitglieder behufs der Ausführung von Recherchen, Erledigung der Wahlsachen usw., und der Besetzung freigewordener Stellen in den von 1911 übernommenen Sonder ausschüssen und gemischten Deputationen liegt vor. Die bisherige Zusammensetzung der Ausschüsse für Besoldete und Unbefoldete bleibt bestehen und sind nur verschiedene Personenveränderungen vorgeschlagen, denen nach den Ausschußanträgen zugestimmt wird. Der Vertrag mit der A. E. G. wegen des Baues einer Schnellbahn Gesundbrunnen- Rixdorf ist von dem niedergesezten Ausschusse unter unerheblichen Modififationen mit allen gegen drei Stimmen angenommen worden. Die wichtigste Aenderung ist der Zusab:„ Die an dem Bau befchäftigten Arbeiterkategorien sind nach den in diesen Berufen bestehenden und vom Magistrat als allgemein gültig anerkannten Tarifverträgen zu entlohnen." Von den Stadtverordneten Dr. Aron 3 u. Gen.( Soz.) geht der Antrag ein, die Bahn in städtischer Regie zu bauen und zu beStadto. Heimann( Soz.): Bei der ersten Beratung im März 1911 habe ich bereits betont, daß der Vertragsentwurf juristisch fehr sorgfältig durchgearbeitet und so gut ist, wie ein solcher Entwurf nur sein kann; aber es besteht unter der Herrschaft des Aleinbahngefches nicht die geringste Gewähr, daß die berechtigten Interessen der Beteiligten nicht durch sie geschädigt oder gefährdet werden. Nur wenn die Kommunen selbst Eigen tümer find, können sie hoffen, sich auch den Aufsichtsbehörden gegenüber durchzusehen. Das haben uns ja in der VerkehrsSeputation gerade die Juristen des Magistrats sehr oft und höchst eindringlich vor Augen geführt. Der für uns wichtigste zujah ist die Erweiterung des§ 5 hinsichtlich der Tarifverträge; wir hoffen, daß diese neue Bestimmung den beschäftigten Erfreulich ist es auch, daß vier direkte Uebergänge auf andere Linien festgelegt worden sind; die allgemeinen Verkehrsinteressen erklärte, wir seien durchaus nicht abgeneigt, auch einen Stadtv. Körte: Der Oberbürgermeister hat überhört, daß ich berlangen das gebieterisch. Leider aber ist es nicht gelungen, eine Juristen zu wählen, hielten aber den Medizinalrat für Tarifgemeinschaft auf breiter, umfassender Basis festzu wichtiger. Gegen die Kühnheit", d. h. Ueberhebung, berlegen; eine solche ist nur in der kümmerlichsten Weise, in der wahre ich mich. Ich habe betreffs solcher Anregungen und MißverAusdehnung bis zu drei Stationsabschnitten, vorhanden, und auch ständnisse allerdings ein besonderes Glück; ich erinnere nur an die diese kleine Konzession zu erreichen, hat schon unglaubliche Mühe Nord- Südbahn. Die Rechtsfrage, ob der Lehrling bezw. dessen Vormund für gekostet. Bedauerlich ist auch, daß die Vergünstigung der AusStadtv. Sonnenfeld( A. 2.): Kollege Rörte hat gerechten Grund, einen Geldverlust einstehen muß, den der erstere auf einem dehnung der Frühfarten bis auf 8 Uhr morgens nicht zu sich getränkt zu fühlen.( Stadtv. Hoffmann( Soz.): Sonnen- Botengange erleidet, stand gestern vor der 2. Kammer des Berliner erlangen war; Tausende oder Zehntausende von Handlungsfeld als Samariter! Große Heiterkeit.) Aber Herr Körte hat Staufmannsgerichts zur Entscheidung. Eine Drogen- Engrosfirma angestellten hätten dann die A. E. G.- Linie mit Frühfarten be- auch bei Dr. Weyl Mißverständnis gefunden. Für„ Erpresserpolitik" hatte ihren Lehrling Albert F. regelmäßig zur Bant geschickt, nußen können. Die Handelsangestellten werden nun eben not- ist die Mehrheit der Versammlung nicht zu haben. gedrungen auf die fonkurrierenden Straßenbahnlinien übergehen Stadtv. Ladewig( N. 2.) spricht sich gegen den Antrag Körte aus. damit er dort größere Beträge abhole. Nachdem der junge Mensch müffen und der A. E. G. vollständig verloren gehen. Auch für den Stadtv. Caffel hält den Antrag Körte für fachlich völlig be- bereits awei Lehrjahre hinter sich hatte, ohne daß ein Fehler Einheitssag von 10 Pf. rechtigt, und fein jupiter tonans fönne dagegen etwas aus- beint Kassieren vorgekommen wäre, tam ihm plößlich von den richten. Er lehnt die Erpressertattit" ab. bei der Bank kassierten 1500 M. die Summe von 600 M. abhanden. Während die Firma vor Gericht die Ansicht berfocht, der Vater bes Lehrlings sei für den Verlust des Geldes erfaßpflichtig, flagte der letztere auf Feststellung, daß eine Erfaßpflicht in diesem Falle nicht gegeben sei. Es sei gar nicht die Aufgabe für einen Behrling, Arbeiten zu verrichten, die eigentlich zu den Obliegenheiten eines Kassenboten gehörten, und überdies habe die Firma auch insofern leichtsinnig gehandelt, als sie dem Jungen feinen geeigneten Behälter zur Unterbringung des Geldes, wie einen Leinenbeutel usw. mitgab.
Stadtv. Hoffmann tritt dagegen nochmals für Einfeßung eines Der Antrag Arons wird abgelehnt, der Vertrag in der Ausschusses ein. Ausschußfassung mit großer Mehrheit angenommen. Stadtv. Dupont( Soz.): In der Sihung der Armendirektion Die Magistratsvorlage wegen Vornahme einer Erfahwahl für sagte Herr Schulze: Die Kommission tommt ia gar den verstorbenen Stadtrat Bohm gibt dem Stadtv. Körte nicht in Frage." Sonst wären wir ja doch gar nicht ruhig ge( Fr. Fr.) Veranlassung, aufs neue auf die Stellung des Bostens blieben. eines selbständigen städtischen Medizinalrats als stimmberechtigten Die Versammlung beschließt für die 3 in Frage kommenden Magistratsmitgliedes zu bringen. Bezirke Ausschußberatung. nicht allein bestimmen; es ist dazu ein Gemeindebeschluß er sollen vom Görlizer Bahnhof nach Rigdorf( Hermannplak) berOberbürgermeister Kirschner: Die Versammlung kann darüber Die städtischen Straßenbahnen forderlich. Im Magistrat bestehen in der überwiegenden Mehrheit längert werden. Der Lau der Verbindungsstrecke wird etwa 256 000 bagegen die größten Bedenken. Ueber einen Ausweg, der beiden Mart kosten. Teilen konvenieren könnte, hat eine Magistratskommission beraten, Die Vorlage wird angenommen. ist aber noch nicht zum Abschluß gelangt. Daß ein Laie die Kühn- In Ladeburg( Kreis Oberbarnim) soll ein dem Landwirt Wegeheit hat, den Gedanken zu vertreten, dafür eine juristische Stelle mund gehöriges Grundstück, das vollständig von städtischem im Magiftrat eingehen zu lassen, muß mich wundern. Nicht Besitz eingeschlossen ist, gegen eine städtische Fläche eingetauscht von Verminderung, höchstens von Vermehrung könnte die Rede sein. werden. Der städtische Besitz in Ladeburg rührt daher, daß die Stadtv. Dr. Wehl( Soz.): Wir betrachten die Anregung des Stadt sich seinerzeit den Landstreifen südlich der Dorflage von LadeKollegen Körte als dankenswert. Wir sagen nicht, daß die Juristen- burg zur Verlegung von Druckrohren usw. sichern mußte. zahl vermindert werden soll; mögen die Juristen vermehrt werden, namentlich wenn der Zwedverband das erfordern Stadtv. Dr. Arons( Soz.) regt an, zu erwägen, ob nicht für den sollte. Aber wir haben zurzeit keinen hervorragenden, den heutigen Fall des Weiterverkaufs des von der Stadt abzugebenden wertvollen Anforderungen des Sanitätswesens gewachsenen Mediziner im Grundstücs der Preisunterschied an die Stadt nachgezahlt werden Magistrat. Wir müssen diese Gelegenheit benußen, um sozusagen und eine entsprechende Einiragung verlangt werden solle, Er beeine Art Exprefferpolitik zu treiben.( Seiterkeit.) Ein Jahr ist antragt Ausschußberatung. Demgemäß wird beschlossen. berflossen, seit wir den bezüglichen Beschluß gefaßt haben; die Die Vorlage betreffend die für 1912 erforderlichen Sache ist verschleppt worden, und wir hören auch heute noch Bauausführungen in den städtischen Gaswerken wird. 50 Jahre schon läuft diese Medizinalratsfrage. und am Röhrensystem wird ohne Debatte angenommen. nicht, wann sie aus der erwähnten Kommission herauskommen Der Bau der 1905 beschlossenen drei städtischen Südlinien HerVielleicht veranlaßt die Stellungnahme Körtes, der wir uns anwenn wir den Medizinalrat bekommen, möge er seinen und Großgörschenstraße- Markgrafenstraße- Behrenstraße soll jezt schließen, den Magistrat, etwas schneller zu arbeiten. mannplaß- Dönhoffplab, Kreuzberg- Markgrafenstraße- Behrenstraße Juristen bekommen. Als wesentlichsten Grund gegen den Medi- endlich, nachdem alle Vorverhandlungen erledigt sind, und zwar in zinalrat wurde vom Oberbürgermeister der Plazmangel im Magi- etwas abgeänderter Linienführung, in Angriff genommen werden. strat angeführt. Nun gut, jebt ist ein Posten frei, da könnte doch Auf Antrag des Stadtv. Jmberg( N. 2.) wird die Einsetzung eines Ausschusses beschlossen. der Medizinalrat eintreten. Schluß 29 Uhr.
Arbeitern eine größere Sicherheit geben wird.
-300
hie zur fünften altestelle ist die A. E. G. leider nicht zu gewinnen gewesen. Von der Christianiastraße fann man also nur bis zur Bernauer Straße fahren, wo aber nur ein geringer Teil der Reisenden seine Steise beenden dürfte, während ein sehr großer Teil der Reisenden Interesse hat, an der fünften Saltestelle, Rosenthaler Tor, auszusteigen. Die schwerften prinzipiellen Bedenten aber haben wir gegen die Vorlage, insofern fie
Bau und Betrieb aus der Hand geben will.
Wir verstehen gar nicht, wie die Stadt nach allem, was wir in 20 Jahren von den großen Monopolgesellschaften und von den Aufsichtsinstanzen erlebt haben, dazu kommt, für drei Menschenalter ihre Straßen und Pläge einer dritten Monopol gesellschaft auszuliefern. Der Oberbürgermeister hätte da doch auf unserer Seite stehen müssen; er zog sich aber darauf zurück, daß die Stadt mit großen Bauprojekten so überlastet sei, daß sie nicht auch noch diese Arbeit übernehmen könne. Wir haben da ein größeres Vertrauen zum Magistrat als er selbst. Die Nord- Südbahn foll ja gar nicht in eigener Regie der Stadt gebaut werden, sondern im Wege der Vergebung an Unternehmer in einzelnen Abschnitten; MoabitRigdorf liegt noch in weiter Ferne, da spielt der Bau des neuen Opernhauses mit, der erst völlig geflärt werden soll. Die Berkoppelung dieser beiden Fragen mag man für falsch, ja für unerhört halten; aber wir stehen hier vor einer Mauer, über Sie wir zunächst nicht hinwegkommen. Von den beiden Häfen befindet sich der eine noch in den Uranfängen, der andere geht seiner Vollendung bereits entgegen. Man könnte daher, ohne Unbilliges oder Unmögliches au berlangen, der Tiefbauberwaltung den Bau auch dieser Linie Gesundbrunnen - Rigdorf noch übergeben.
Aehnlich plädiert noch Stadtv. Galland( A. L.). Stadtv. Dr. Nathan( Fr. Fr.) nimmt den Kollegen Rörte als Laien" in Schutz. Mit dem„ Laien" im Sinne des Vorwurfs negiere der Oberbürgermeister geradezu den modernen Parlamentarismus.
Der Oberbürgermeister erklärt, es sei ihm gar nicht einge. fallen, die Berechtigung des Antrages Körte zu bezweifeln; er habe nur gesagt, ein Sachverständiger würde die Behauptung, es wäre möglich, die Zahl der Juristen im Magistrat zu vermindern, als
eine fühne bezeichnen.
Stadtv. Dr. Weyl: Es handelt sich hier doch tatsächlich um eine durchaus berechtigte do ut des- Politit; ob man das Erpresfertattit" oder sonst wie nennt, ist von jetundärer Bebeu. tung. Wir hören doch heute, daß die große Mehrheit des Magistrats von dem Medizinalrat nichts wissen will; um so mehr müssen wir die heute gegebene Anregung ergreifen und können uns dabei von sentimentalen Erwägungen nicht leiten lassen. Die Angelegenheit geht an einen Ausschuß von 15 Mitgliedern; auch die Anregung Körte wird durch eine Mehrheit, bestehend aus Sozialdemokraten und Freier Fraktion, dem Ausschuß übergeben.
Die vorgeschlagene
Soziales.
Ersatzpflicht des Lehrlings für Gelbverlufte.
welche Art ihm die Summe abhanden gekommen sei, keine GrIn der Verhandlung vermochte der Behrling darüber, auf lärung zu geben. Obgleich ein Beifißer dem Vertreter der Firma borhielt, es sei doch unrecht, einem Lehrling eine derartige Summe tassieren zu lassen, ohne für Sicherung des Geldes Sorge zu tragen, tam das Kaufmannsgericht dennoch zur Bejahung der Haftpflicht. Da F. schon zwei Jahre in der Lehre war, so ist er auch für den Verlust des Geldes verantwortlich zu machen, insbesondere, da er keinen plausiblen Grund für das Abhandentommen des Geldes geben konnte.
Dies Urteil ist zu Unrecht gefällt worden. Gin Lehrling oder Angestellter fann nur dann haftpflichtig gemacht werden, wenn ihm ein Verschulden nachgewiesen worden ist. Hier war dies nicht der Fall und hätte das Kaufmannsgericht die Frage der Haftpflicht verneinen müssen. Kein anderes Gericht dürfte ein derartiges Urteil, ohne die geringsten Beweise für ein Schuldig zu besitzen, gefällt haben.
Prämien für Kassenbetrüger!
Zusammenlegung von Armenkommissionen in der Eith Berlins sieht auch die Aufteilung der Armen kommission 81a bor. Stadty. Hoffmann( Soz.) erinnert daran, daß diese Kommission seinerzeit amei von ihm vorgeschlagene Mitglieder, die fie für Sozialdemokraten hielt, nicht einzuberufen die Dreiftigteit gehabt hat. Als einer der beiden starb, habe er eine Damne vorgeschlagen; die Kommission lehnte aber auch diese ab. Nach EinVor der 3. Straftammer des Landgerichts I hatte sich an tritt einer weiteren Vakanz habe er 2 Damen vorgeschlagen, die bestätigt und eingeführt wurden. Darauf hätten alle Montag der Gürtlermeister Globig wegen Betruges und Unterbürgerlichen Mitglieder einzeln ihre Aemter schlagung von Krankenkassenbeiträgen zu verantworten. niedergelegt. Die Kommission sei dann von ihm mit einem Globig, der mehrere Ziseleurgehilfen beschäftigte, hat seit Bürgerlichen, dem einzigen, den er gewinnen fonnte, und mit Ge- vielen Monaten diesen die der Ortskrankenkasse der Graveure zusinnungsgenossen besetzt worden. Die Frau Gerndt sei einstehenden Beiträge in Abzug gebracht, an die zuständige Stelle st immig zur Vorsteherin gewählt und wiedergewählt aber nicht abgeliefert. Die seitens der Kasse beantragte Grekution worden, auch der bürgerliche Herr habe sich eifrig fiel wiederholt fruchtlos aus. Wie der Rendant jener Stasse als und anerkennend dafür erklärt. Jezt sehe man, entgegen allen bisherigen Nachrichten, daß die Kommission Zeuge aussagte, beträgt der hinterzogene Betrag zirka 440 M. Der aufgelöst werden solle! Sie habe einen Etat von über Staatsanwalt meinte anerkennen zu müssen, daß es dem Ange2000 M., 81b nur 1500 M. Der Vorsteher von 81b sei auch noch schuldigten schwer fiel, regelmäßig Geld einzubekommen, in AnBezirksvorsteher und Schiedsmann. Jetzt aber wolle man gerade betracht der hohen hinterzogenen Summe beantrage er eine 81a auflösen, um die einzige Armenvorsteherin in Deutschland aus Geldstrafe von 150 M. eb. 15 Tage Haft. Das Gericht erkannte der Welt zu schaffen! die Milderungsgründe" in noch höherem Maße an. Es ber= urteilte den Angeklagten zu einer Geldstrafe von 50 m. ev. 10 Tage Haft.
Bleibt die Frage der Kapitalbeschaffung. Jeder Privatunternehmer ist glüdlich, wenn er neue Kapitalien aufnehmen fann, wenn er die Sicherheit hat, sie in gewinne bringende Unternehmungen zu steden; warum sollte die Kommune Berlin also davor zurückschrecken? Die neue Linie ist ein dringendes Verkehrsbedürfnis. Die riesige Benutzung wird sich wahr scheinlich nicht in entsprechend riesige Betriebsgewinne umsehen, weil der Bau recht kostspielig ist; die A. E. G. ihrerseits wird angelockt durch die Riesengewinne, die sie an dem Bau zu machen hofft. Dennoch ist klar, daß die Gewinne des Betriebes derartige und derartig sichere sein werden, daß die Kommune mit der größten Ruhe ihre Stapitalien hineinsteden kann. Wir gehen aber noch einen großen Schritt weiter. Unsere Ueberzeugung ist unerschütterlich, daß die Regelung des Verkehrswesens in die Hände der Stadt gehört; es ist zwar eine der schwierigsten, aber auch eine der wichtigsten fommunalen Aufgaben; die Erträge solcher Unternehmungen, die von der Allgemeinheit aufgebracht werden, Stadtverordnetenvorsteher- Stellvertreter Cassel rügt den Ausgehören auch in den allgemeinen Sädel. Private Erwerbsgesells fchaften bertreten naturgemäß rüdhaltlos die Interessen ihrer Aftionäre; wir fönnen davon ein trauriges Zied fingen; die Geschichte der Verkehrsdeputation ist ja nichts als eine große Leidensgeschichte. Wir nehmen diesen Monopolgesellschaften ihre Stellungnahme gar nicht übel.
druck Dreiftigkeit"
-
zogene Beiträge: 440 M., hierfür Strafe: 50 M., Reingewinn: Wie stellt sich die Rechnung für den Angeflagten? Hinter390 M.
nis würde dann erkannt sein?
-
auf wieviel Gefäng
Stadtrat Kalisch bestreitet, daß hier irgendwie aus Vorurteil gehandelt worden sei; die Dame werde in einer anderen Kommission den Vorsitz erhalten. Stadtv. Dr. Paul( N. L.) bleibt böllig unverständlich. Stadtv. Hoffmann: Die Kommission war wiederholt von der Solche niedrigen Strafen wirken geradezu als Anreiz zu Die hier vorliegenden inneren Widersprüche müssen sich aber Armendirektion und vom Magistrat zur Einberufung aufge- neuen Unterschlagungen, als Prämien für dieselben. Handelte immer mehr erweitern, je weiter die Verkehrsanlagen auf die be- fordert worden und hat dies doch nicht getan; das fonnte es sich nicht um besonders schußbedürftige öffentliche Institutionen nachbarten Gemeinden übergreifen; diese Widersprüche sind auch ich nicht anders als mit Dreiftigkeit" bezeichnen. Aus der 81a- Rom- und um Arbeitgeber, sondern etwa um Angestellte, die aus Not durch die schönen Verträge nicht zu überbrüden, ebenso wenig wie mission ist 81b erst hervorgegangen; wie fann man da die ältere den zehnten Teil von 440 M. unterschlugen durch den Hinweis auf den 3 medverband, der vom 1. April und größere auflösen wollen? 1912 ab an die Stelle der Vielheit der Gemeinden von Groß- Berlin An der weiteren Besprechung beteiligen fich Stadtv. Schulze tritt. Es scheint uns auch nicht richtig, gerade jezt, unmittelbar( A. 2.), Friedberg ( Fr. Fr.) und Singe( Soz.). Letterer bestätigt, vor dem Infrafttreten des Verbandes, einen so weitschichtigen Ver- daß in der Armendirektion ausdrücklich versichert worden sei, daß trag zum Abschluß zu bringen. Alle meine Bemühungen, in den die Kommission 81a bei der Aufteilung gar nicht in Frage komme. Bertrag eine Erweiterung der Erwerbsmöglich Stadtrat Kalisch: Die Kommissionen müssen doch örtlich zuteiten durch den Zweckverband hineinzubringen, sind erfolglos fammengelegt werden. Hier war die Teilung der größeren Rom geblieben. Mit unserem Antrage sind wir ja gar nicht an den mission praktischer. Stadtv. Hoffmann: Tatsächlich ist dem früheren Kollegen Stichtag des 1. April gebunden. Die Unzulänglichkeit der Erwerbsrechte, die 90jährige Konzession, alles das muß legten Endes Rosenow auf seine Anfrage erwidert worden, 81a fomme nicht in die Interessen der Stadtgemeinde und der Bürgerschaft schädigen. Frage. Das hat mir Herr Rosenow noch heute im Landtage bes
Marktbericht von Berlin am 31. Januar 1912, nach Ermittelung des lönigl. Polizeipräsidiums. Ma rftballenpreife.( Kleinhandel) 100 Kilogramm Erbsen, gelbe, zum Stochen 36,00-50,00. Speifebohnen teige , 40,00-60,00. Linfen 40,00-80,00. Startoffeln 10,00-14.00. 1 Stilogramm Rindfleisch, von der Keule 1,60-2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1,30 bis 1,80 Schweinefleisch 1,20-1,80. Stalbfleisch 1,40-2,50. Sammelfleisch Starpfen 1,20-2,40. Male 1,20-2,80. Bander 1,60-3,60. Hechte 1,20-2,60, 1,30-2,20. Butter 2,60-3,20. 60 Stud Gier 4,20-7,20. 1 Kilogramm Bariche 1,00-2,00. Schleie 1,60-8,20. Bleie 0,80-1,40. 60 Stud Strebje 4,00-30,00.