Einzelbild herunterladen
 

Nr. 30. 29. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 6. februar 1912.

Hbgeordnetenbaus.

6. Sigung vom Montag, den 5. Februar, bormittags 11 Uhr.

Am Ministertische: Dr. Lenge.

-

bon wäre

um

zu

Abg. Dr. Bradt( ft.): Die Frage, ob die Erhaltung der Steuer- zutreten, da diese auf die Dauer zur Sozialdemokratie führen würde. zuschläge notwendig ist, hängt von der Prüfung der vorgelegten Daß er selbst bei dieser Gelegenheit das rote Gespenst an die Wand Denkschrift über die Finanzlage ab. Wir behalten uns daher unsere malte, ist typisch. Vielleicht wird er die Konsequenz aus seinen Stellung zu dieser Frage vor. Im allgemeinen sind wir mit der Ausführungen ziehen und aus lauter Patriotismus zum Vorlage einverstanden. Die leider nicht vorgesehene Pro- Steuerberweigerer werden.( Lebhafte Heiterkeit.) gression bei der Ergänzungssteuer ist eine Forderung der Ge- Die Nede des Grafen Spee war ein Beweis, wie wenig rechtigkeit. zutreffend das Wort des früheren Finanzministers v. Rhein­Auf der Tagesordnung steht die erste Beratung der das Abg. Keil( natl.): Die Festlegung der Steuerzuschläge lehnen baben ist, daß jezige Steuersystem in Preußen Novelle zur Einkommen- und Ergänzungssteuer. wir ab, würden aber für eine Erneuerung des Provisoriums, ein" glänzendes Zeugnis für die Selbstlosigkeit der bes wenn das Bedürfnis nachgewiesen wird, zu haben sein. Wir fizenden Klassen" sei. Auch in einer Polemit uns gegenüber Finanzminister Dr. Lente: Die Vorlage beruht bekanntlich auf legen den Hauptwert auf die Reform der Veranlagungskommissionen. fagte der jetzige Finanzminister am 25. Februar v. J.:" Kann eine einer geseglichen Vorschrift. Zur Deckung des Defizits infolge der Gerade der Erlaß der von dem Minister erwähnten Verfügung be- besigende laffe eigentlich mehr Selbstlosigkeit zeigen, als wenn fie Beamtenbesoldungserhöhung wurden 1909 Steuerzuschläge provisorisch weist die Notwendigkeit dieser Reform, denn ohne Grund wird die eine derartig progressive Besteuerung einführt?" Meine Freunde bewilligt bis zu einer organischen Aenderung der Einkommensteuer, erfügung nicht ergangen sein. Es besteht im Lande ein halten den Grundgedanken des preußischen Steuersystems für Die innerhalb drei Jahren vorgelegt werden sollte. Es ist eingehend berechnet worden, ob das Steuerauffommen der Zuschläge entbehrt tiefgehendes Mißtrauen gegen die heutige Art der Veranlagung. richtig. Er weist Anklänge auf an die Zeit, wo der Vater des Gesetzes, Herr b. Miquel, noch unser Parteigenosse war. werden könne. Die Resultate sind Ihnen in einer Denkschrift vorgelegt.( Unruhe rechts.) Das wird nicht etwa von uns geschürt, sondern( Seiterkeit.) Wir find stets von dem Standpunkt ausgegangen, daß Diese Denkschrift ist eine Milchmädchen- oder Schneider- uns überall entgegengebracht.( Sehr richtig! links.) Viele Landräte es sozial richtig ist, daß die Steuer bemessen werden muß nach rechnung, wie Herr GyBling meinte, sondern eine sehr wünschen selbst die Entlastung von diesem Amt. Die Herren haben der Leistungsfähigkeit. Aber gegenüber der Verherrlichung unserer wichtige und grundlegende Arbeit. Es stedt eine sehr große Ge- gar nicht die Zeit und vor allem auch nicht die nötige kaufmännische Sankenarbeit in ihr; erst durch fie haben wir erkannt, von welchen Vorbildung dazu. Man füge zunächst als Regel ein, daß prinzipiell Steuergesetzgebung ist es doch angebracht, darauf hinzuweisen, daß die soll Geſetzen und Vorbedingungen die Entwickelung unseres Staats- ein steuertechnisch vorgebildeter Beamter den Borsiz übernehmen jon Regierung seinerzeit die Zustimmung des Parlaments zu dem Geseze hat erkaufen müssen mit einer haushalts abhängig ist. Die Arbeit hatte durchaus nicht die und lasse es nur als Ausnahme zu, daß der Landrat den Vor­Liebesgabe an die Großgrundbesitzer Tendenz, von vornherein nachzuweisen, daß die Erhaltung der sig übernimmt; dann wird es an geeigneten Kräften bald nicht Steuerzuschläge notwendig ist, sondern untersucht die Entwickelung fehlen. Die Erträgnisse der Steuer werden sich bei Verbesserung der Unser Programm fordert bekanntlich eine progrefitbe Stei der Finanzen ganz objektiv. Bei der Etatsberatung hat nun Herr Organisation der Steuerveranlagung so vermehren, daß wir in gerung der Einkommen- und Vermögenssteuer und die Selbst­Gyling gesagt, unsere Finanzlage sei eine geradezu drei Jahren auf die Zuschläge ganz verzichten können.( Bravo ! einschäßungspflicht. Beides ist in Preußen bis zu einem gewissen glänzende und man hat auf stärkere Heranziehung der Eisen- links.) Grade verwirklicht, wenigstens haben wir bei der Einkommensteuer bahneinnahmen zur Deckung der Verwaltungsausgaben hin- Abg. v. Hennigs- Techlin( f.): Die Beibehaltung der Steuer- eine Progression, die uns allerdings noch lange nicht weit genug gewiesen. Daß Preußen in seiner Finanzgebarung durch zuschläge ist notwendig. Ihre Einarbeitung in das Gesetz geht. Es wird sehr viel Rühmens davon gemacht, daß die niedrigen aus gesund dasteht, ist richtig aber ( Bravo ! rechts), an sich wünschenswert, einer gewissen Ruhe Einkommen nur mit 0,62 Proz. besteuert werden, die höheren Ein­einer glänzenden Finanzlage tann teine Rede in bezug auf die Steuerverhältnisse zu fommen. Aber kommen dagegen mit 5 Proz. Um aber ein richtiges Bild zu be­fein. Der Ausgleichfonds ist gerade geschaffen, um für wirtschaft wir halten den jezigen Moment für diese Einarbeitung als fommen, muß man die gesamte Steuerbelastung des Einzelnen auch mit lich schlechte Jahre eine Rücklage zu haben, daher beweist eine nicht geeignet, vor allem weil wir die Gestaltung der den indiretten Steuern in Betracht ziehen.( Sehr wahr! bei Und da haben Männer wie Professor Adolf Wagner besonders hohe Dotierung dieses Fonds nichts für die augenblick Steuern im Reich gar nicht übersehen können. Aber auch für eine den Soziald.) liche Finanzlage. Der Minister polemisiert des weiteren gegen Bewilligung der Buichläge auf 8eit find wir und Herr Professor Julius Wolff selbst zugegeben, daß die unteren die Vorschläge des Herrn v. Gwinner im Herrenhause zur Ge- nicht zu haben. Sie müssen auch für die gutunft er Einkommen wesentlich höher belastes staltung des Etats. Das Extraordinarium zum Ersatz der Steuer- halten bleiben, bis eben eine organische Neuregelung des Ge­zuschläge heranzuziehen, halte aber auch Herr v. Gwinner nicht für feßes möglich ist. Dagegen ist eine Reform im Sinne der Ver- als die mittleren und höheren Einkommen. Graf Spee stellte die angebracht. Was die Vorlage selbst anlangt, so haben wir an dem befferung der Einschätzung dringend notwendig. Gegen zu niedrige Behauptung auf, es komme vor, daß Einkommen bis zu 50 Proz. in bisherigen bewährten Steuersystem festgehalten und es Selbſteinſchäßung muß um so mehr energisch eingeschritten werden, Breußen mit Steuern belastet seien. Er hatte dabei wohl Grund­nur in einigen Punkten verbessert und ausgestaltet. Die als Arbeiter und Angestellte auf Grund der Angaben ihrer Arbeit befizer im Auge. Ja, wenn man alle öffentlichen Lasten zusammens Vorschläge zur Aenderung des Steuersystems felbft find aber auch geber mit ihrem vollen Einkommen herangezogen werden. Dagegen rechnet, so ist es ja wohl möglich, daß ein Grundbefizer 50 Prozent eingehend geprüft worden, haben sich jedoch, wie die hierüber vor- müssen wir darauf bestehen, daß die Landräte Bor - von dem, was er einnimmt, in Form von solchen Steuern abgeben liegende Denkschrift erweist, nicht als verwertbar erwiesen. Mit der sigende der Veranlagungskommissionen bleiben. muß, aber Graf Spee darf nicht vergessen, daß ein großer Teil Progression wollten wir Das Verfahren würde sonst zu bureaukratisch; auch hat das ge- dieser Leistungen ganz oder überwiegend abgewälzt wird. Will nicht weiter als bis 5 Prozent bei über 100 000 Mark gehen, bildete Publikum mit Subalternbeamten nicht gern Graf Spee etwa bestreiten, daß die Hausbefizer in großen Städten zu tun.( Lachen links.) Für eine Deklaration der Vermögen sind es sehr wohl verstehen, die Grundsteuer auf die Mieter abzuwälzen! um eine Abwanderung der großen Kapitalien zu ver- wir an sich durchaus, doch muß eine Garantie für volle Heran( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Also es ist gar fein Ges hindern und mit Rücksicht darauf, daß die Staatssteuer auch ziehung des Kapitalbesiges geschaffen sein und die Bedenken danke daran, daß in Preußen jemand 40 bis 50 Proz. seines Ein­die Grundlage zur Gemeindeeinkommensteuer bildet. Die Einkommen des Mittelstandes gegen Schädigungen des Kredits müssen beseitigt tommens an Steuern zahlt. bon 1200-1500 M. find von den Zuschlägen freigelassen werden.( Bravo ! rechts.) Was das Einkommensteuergesetz anlangt, so ist es bekanntlich worden, dagegen war es unmöglich, die Grenze der Einkommens Abg. Graf v. Spee( 8.): Gegen eine staatssozialistische im Laufe der Jahre geändert, zum Teil berbeffert, zum Teil aber steuerpflicht von 900 auf 1200 Mark zu erhöhen. Es sind Entwickelung des Steuerwesens müssen wir energisch auch antisozial gestaltet worden. Ich denke da an die Be aber noch eine Reihe von Erleichterungen für die unteren Steuer- Front machen. Gibt es doch Personen, die alles in allem lastung der Konsumbereine und vor allem an die stufen vorgesehen. Die Hauptsache ist, daß sämtliche steuerpflichtige 50 Proz. ihres Einkommens an Steuern zahlen. Der Beweis für Einkommen auch wirklich herangezogen werden. Diesem Zweck dienen die Notwendigkeit einer dauernden Beibehaltung der Steuerzuschläge Ausnahmebestimmung gegen die Arbeiter, eine Reihe Bestimmungen der Vorlage. So werden für vorfäß ist für uns durch die Denkschrift der Regierung nicht erbracht. Die die im§ 23 des Gesezes liegt. Dadurch werden die Arbeiter in liche Steuerbinterziehung Gefängnisstrafen fest Bestimmung, daß die Buschläge nicht bei der Berechnung vollem Umfange zu den Steuern herangezogen, was bekanntlich bei gesezt. Es ist indes ein sogenannter Wahlrechts in Betracht kommen sollen, widerspricht den Leuten, die sich selbst einschätzen, nicht immer der Fall ist. Alles, Generalpardon der Verfassung, nach der die Steuern" für das Wahlrecht was im Laufe des Jahres von den Arbeitern verdient wird, wird vorgesehen, wonach diejenigen, die für 1918 wahrheitsgemäße An- maßgebend find.( Abg. Hoffmann[ Soz.]: Aendern Sie doch das versteuert, selbst leberstunden, trozdem der Arbeiter durch gaben machen, feinerlei Konsequenzen für die Vergangenheit Wahlrecht. Eine Erhöhung der Ergänzungssteuer solche Ueberstunden vielfach noch besondere Unkosten hat, indem er Heiterkeit.) zu befürchten haben. Was den Vorschlag anlangt, statt der 2and- lehnen wir ab; das führt uns auf eine schiefe Bahn, die auswärts essen muß usw. Jeder andere würde sich solche Ausgaben von eräte besondere Veranlagungstommiffare einzusetzen, so nur den Herren Sozialdemokraten erwünscht sein könnte. Ebenso feinem Einkonumen abziehen, während das den Arbeitern nicht möglich ist. läge es wohl im Interesse einer einheitlichen Veranlagung über die wenig fönnen wir der Einführung der Gefängnis Wer also die Arbeiter nicht ungerechter behandelt wissen will, als ganze Monarchie( hört hört! links), aber ihm stehen doch so erheb- strafe für Steuerdefraudationen zustimmen; wie lange wird es andere Staatsbürger, muß dafür eintreten, daß dies Ausnahme­liche Bedenken gegenüber, daß wir davon abgesehen haben, ihm zu folgen. dauern, dann beantragt man Zuchthausstrafe. ( Buruf bei den Sozial- gefeg beseitigt wird.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Doch sind durch einen Erlaß sämtliche Vorsitzenden der Veranlagungs- demokraten: Todesstrafe. Heiterkeit.) Was die Anzeigepflicht an- Weiter haben wir an dem bisherigen Gesetz auszusetzen, daß die Commissionen auf das nachdrücklichste auf die sorgfältigste Be- langt, so waren wir Gegner ihrer Einführung. Da sie aber mun Ergänzungssteuer nicht progressiv gestaltet ist. Was die Frage achtung der Vorschriften der Steuergefeße hin- besteht, muß sie auch ausgedehnt werden auf Einkommen über 3000 der Beibehaltung der Steuerzuschläge von 1909 gewiesen worden. Die Durchführung des Erlasses soll durch mög- Mark.( Brave! im Zentrum.) lichst häufige Revisionen durch die Vorsitzenden der Berufungsinstanz wie durch die Zentralinstanz überwacht werden. Sollte sich im Sie werden es verstehen, daß es für mich nicht leicht ist, gegen Einzelfalle die Notwendigkeit herausstellen, so soll ein besonderer Kommissar bestellt werden und zwar nicht bloß in städtischen und eine Regierungsvorlage vorzugeben, unmittelbar nachdem der gemischten Bezirken, sondern auch auf dem platten Lande.- An Abg. Graf Spee den Finanzminister als den gesichts der wesentlichen Verbesserungen, die die Vorlage bringt, hoffe ich, daß Sie ihr freundlich gegenüberstehen und sie verabschieden werden.( Bravo ! rechts.)

Kleines feuilleton.

nach

des

Abg. Hirsch( S03.):

Mufit.

-

Der liebe Augustin", die neueste Operette von zwei

anlangt, so habe ich bereits bei der Etatsberatung darauf hingewiesen, daß bei der günstigen Finanzlage eine Not­wendigkeit dazu nicht borliegt. Die Tatsache steht fest, daß die letzten Etatsjahre weit günstiger abgeschnitten haben, als die Regierung angenommen hat. Auch verschiedene Vor­redner haben schon der Meinung Ausdruck gegeben, daß die Re­gierung zu schwarz sieht. Jedenfalls ist ein Beweis dafür, daß die Steuerzuschläge verewigt oder in das Gesetz eingearbeitet werden müssen, nicht erbracht. Wenn die Regierung weitere Mittel braucht,

82.

neuen Blockbruder der Sozialdemokratie bingestellt hat.( Seiterkeit.) Graf Spee sprach davon, daß es not wendig sei, der staatssozialistischen Entwickelung entgegen Freilich waren die Zeiten, da der Schule die Erteilung von Reli- legenheit geben, die Mache näher kennen zu lernen, die beim gionsunterricht versagt wurde, völlig verschieden von der heutigen. ersten Hören leicht verführt. Aber der Komponist hat doch noch Der alte, fromme, puritanische Sinn der eingewanderten Eng- etwas recht Wertvolles: einen Humor, der nur schließlich etwas länder wußte wohl, daß die Religion keine bessere Pflege finden spröde wird. Zu den Festlichkeiten am Hofe beispielsweise gibt es Georg Brandes , lange Jahre hindurch der Berater und führende fönnte, als in ihren Familien. Sie bedurften der Schule nicht; eine ganz nette Mufit mit fomischem Durcheinander, vielleicht Kritiker der dänischen Literatur, ist am Sonntag 70 Jahre alt ge- ja die Schule mit den Schülern aller Bekenntnisse tonnte eher fomischer als bei Oskar Strauß , von dem doch die Technik einer worden. Man hat ihm zu Ehren in Kopenhagen allerlei Ehrungen bem religiösen Sinne schaden, als ihm nüßen. Aber dieser reli- solchen Operettentrompetenkunst herzustammen scheint. Musikalisch veranstaltet und u. a. auch ein Brandes- Archiv in der kgl. Bibliothet giöse Sinn ist heute in Millionen von Familien verschwunden. recht interessant ist die Geschicklichkeit, Melodien mit hübsch ge­eingeweiht. Brandes' Bedeutung liegt darin, daß er dem stagnie sticht in den eingewanderten, altenglischen Familien, nicht in den hackten Pausen zu konstruieren; dazu dann ganz feine Inftru­renden, von Orthodoxie und Romantik beherrschten geistigen Leben alten amerikanischen Familien, die von ihnen abstammen, nicht mentaltünfte; aber es kommt doch nicht zu einer wirklich hin­Dänemarts das Fenster nach Europa öffnete und frische Luft herein in den jüdischen Familien aus dem südlichen Rußland . Aber in reißenden Heiterfeit. Ließ. Als Jude von der national- dänischen Alteriümelei frei den Massen vieler anderer eingewanderter Nationen, vor allem Das beste: abermals die Darstellung. Vor allem schuf Gustab und geschult in der radikalen bürgerlichen Philosophie Eng- in den weiten Schichten des arbeitenden Voltes... Die völlige Mahner in der von hübschen Liedern getragenen Titelrolle eine lands und Frankreichs , konnte er mit Erfolg anfänglichen Niederlagen den Vermittler zwischen Westeuropa Trennung der Schule von der Kirche hat der Entwicklung des glaubhafte und shmpathische Figur. Die beiden Frauenrollen den Vermittler zwischen Westeuropa Schulwesens in den Vereinigten Staaten einen beispiellosen waren von Frißi Massary und von der uns neuen, recht be­und Dänemark spielen. Das Wert, das seinen Namen machte: Die Frieden gesichert, unter dessen Segnungen an besonders günstigen achtenswerten Else Adler vertreten. Unter den männlichen Dar­Hauptströmungen in der Literatur des 19. Jahrhunderts", hat auch Bläßen Fortschritte im Erziehungsvesen erfolgten, wie fie fein ſtellern bewährte sich Anton Frand( anscheinend ebenfalls neu) in Deutschland dankt der Klarheit und Schärfe feines Urteils auf anderer Kulturstaat in gleich furzer Zeit aufzuweisen hat." als ein gediegener, nicht übertreibender Baßbuffo. Ausstattung: klärend und befreiend gewirft. 1877 bis 1883 hat Brandes splendid. in Berlin gelebt und hier u. a. sein Buch über Lassalle geschrieben, das uns Sozialdemokraten enttäuscht. Als Literar­Notizen. fritiker und Verminler radikalbürgerlicher Anschauungen konnte Die im Schatten leben", das zur Uraufführung von Brandes der realistischen dänischen Literatur die Wege ebnen Librettisten und von dem Komponisten Leo Fall ( dem Löwen­und sie in Konner mit der ausländischen Literatur, insbesondere cajus"), wurde am Sonnabend zum anscheinend allerersten Mal der Freien Volksbühne aus dem Nachlag erworbene Drama Emil der französischen erhalten. Dieses Verdienst ist in Dänemark all- im euen Theater" unter der Direktion May Monti Rosenows, ist in Bühnenvertrieb der Firma Felix Bloch Erben, gemein anerkannt. Aber die Nolle als Literaturpapst hat Brandes aufgeführt. Voraussichtlich wird es wiederum eine Hunderterkette Berlin und als Buch( in den gesammelten Dramen") bei Hermann ichon lange wieder eingebüßt. Die jüngere dänische Literatur, die bon Aufführungen werden. Der Text arbeitet mit den ältesten Essig, Groß- Lichterfelde , Händelplatz 1, erschienen. Eine Strindberg Feier veranstaltet die Neue Heimatliteratur wie die proletarische, ist ihre eigenen Wege gegangen, Operettenmitteln und hat leider zu ihrer Dekoration eine historische zum Teil ohne Braudes, zum Teil gegen ihn. Sie ist wieder durch digur verwendet. Man glaube aber nicht, daß der vielgenannte Freie Boltsbühne am Dienstag, abends 8% 11hr, aus dänisch, aber in freierem und auch tieferem Sinne als die österreichische Volkssänger, der das Lied" du mein lieber im Neuen Volkstheater. Es werden die Cinafter" Gläubiger" und Augustin" geschaffen haben soll, einigermaßen getreulich dargestellt Die Stärkere" init Rosa Bertens in den Hauptrollen zur Auf­national- romantisch aufgeputzte, die Brandes überwinden half. ist. Vielmehr handelt es sich um irgend etwas wie einen Großneffen führung gelangen. Der Abend wird mit einem Vortrag Gustav Die Schule chne Religionsunterricht. Auf Grund eigener An- der Anzengruberschen Bauernphilosophen, um einen armen Klavier- Landauers und einiger Prosadichtungen Strindbergs eingeleitet. In Hermann Bangs Nachlaß soll sich auch ein Werk schauung gibt der Münchener Schulrat Georg Kerschensteiner lehrer mit einem lieblich geduldigen Temperament und mit einigen im Februarheft der Süddeutschen Monatshefte" einen Gedankensplittern für Wizblätter. Bejagter Klavierlehrer verlicht finden, das unter dem Titel" Die Wahrheit von seinem eigenen leberblick über das Volksschulwefen in den Vereinigten Staaten . sich in die Prinzessin eines typischen Operetten- Balkanstaates( Theffa. Leben" Bangs Leidensgeschichte erzählt. Das Manuskript, daß sich Zu Nuk und Frommen all der Wortchristen, die bei uns die lien), dessen Regent in höchsten Finanznöten ist und einer Revo- aus täglichen Aufzeichnungen zusammensetzt, foll erst nach einer Religion zu ihren politischen Unterdrückungszweden mißbrauchen, lution entgegensieht( denn andere wollen auch stehlen). Als nun Kontrolle durch medizinische Sachverständige erscheinen. wollen wir aus diesem Bericht die Stelle herseßen, die von dem der Nachbarfürst Nicola mit seinem Geld um die Hand der Prin- aus Kopenhagen gemeldet. Manets Frühstück im Atelier", das berühmte Mangel an jesen Religionsunterricht in der amerikanischen Staats- zessin wirbt, geht alles seinem fröhlichen Ende zu; nur muß noch erst die Verwechselung zwischen der Prinzessin und dem Kammer- Bild des späteren Führers der franzöfifchen Impressionisten von schule handelt. Der liberale Schulrat bemerkt: Bei aller Verschiedenheit der Lehrpläne in den verschiedenen täbchen gelöst werden, da die beiden als Rinder vertauscht worden 1869, ist der Münchener Neuen Pinakothet geschenkt worden. Diese Zuwendung hat Tschudi noch vor seinem Tode dem Museum ge­Staaten und Städten findet sich ein Punkt völliger Ueberein- waren. Musik: sehr gute Anläufe. Was wir so oft bei der Operetten- sichert. stimmung, die Abwesenheit jeglichen Religions- und Moralunter­Ein See, der nicht zufriert, ist nach der Umschau" richtes. Die fünfundzwanzig Unterrichtsstunden sind ausschließlich mufif fennen gelernt haben: die Tüchtigkeit, Erfindungskraft, Vor­dem Profanunterricht gewidmet; der Religionsunterricht ist den nehmheit eines Komponisten, die so lang dauert, bis ihn die Skla - der Tollenfe See in Mecklenburg- Strelitz . Dieses 11 Stilometer Kirchen aller Konfessionen überlassen; der schilfreie Samstag berei im Tegt und Publikumsdienst herumkriegt, das ist hier erst lange und 2 Kilometer breite Gewässer ist schon seit undentlichen steht diesem Unterricht zur Verfügung. Diese Erscheinung ist nicht recht ausgeprägt. Jedes der rein instrumentalen Orcheſterſtüde Beiten, auch wenn strenge Stälte herrichte, nicht mehr gefroren, troß­die Folge einer willfürlichen Gesetzgebung, sondern hat ihre histo- und mehrere von den Gesangsszenen fangen außerordentlich inter dem sein Wasser eiskalt ist. Die Ursache dieser Erscheinung ist rische Grundlage. Nicht Gleichgültigkeit gegen die Religion hat effant an, bis sie dann bald wieder auf der Höhe der Rührseligkeit noch nicht ermittelt worden. Auch in diesem Winter iſt der See den Religionsunterricht aus der Schule ausgeschlossen, sondern angelangt sind. Und die unleidlichen Wiederholungen der ein- vollständig eisfrei, obgleich in der Umgegend alle Gewässer eine die Hochachtung gegen das religiöse Bekenntnis des Einzelnen. I schlagenden Szenen haben doch das eine Gute, daß sie einem Ge- Eisdecke fragen.

"

"

-

-

-

-

"

-

So wird