fonen angehalten und zur Feststellung ihrer Personalien fiftiert wardt. Er geriet mit der rechten Hand in den Dreischneider, wo- Lichtenberg . worden seien. Unter ibnen war auch ein Mann, der durch ihm der Daumen glatt abgeschnitten wurde. Wie uns mitbon einer weiter zurückliegenden Station fam, aber nur geteilt wird, soll es in der Buchbinderei an Verbandsmaterial geeine Wochenkarte Gefundbrunnen- Pankow hatte. Als er erflärte, fehlt haben, so daß M. erst auf der Unfallstation verbunden werden die bis Gesundbrunnen reichende Karte verloren zu haben, wurde
fonnte.
Ein schwerer Betriebsunfall ereignete fich am Sonnabend nach mittag in der Alteisenlagerei von Schweizer u. Koppler in der Rittergutsstraße. In dem Fallwerk der Lagerei sollten Eisenbahnräder von den Achsen gelöst werden und waren deshalb in eine von einem Eisenbahnbeamten eine genaue Durchsuchung 4. Berliner Sechstage- Rennen. 3. bis 9. Februar im Sport- Maschine eingespannt worden. Seltsamer Weise war vergessen feiner Kleider vorgenommen. Der Mann mußte alle Taschen palaft", Potsdamer Straße . Wohl selten hat eine sportliche Ver- worden, die Türen, die das Fallwerk von den übrigen Arbeitsausräumen, und der Beamte griff dann noch selber hinein, um sich anstaltung solch unerquickliche Vorgeschichte gehabt, als dieses räumen abgrenzen und die dazu bestimmt sind, die durch das Falls zu überzeugen, ob nicht etwas darin stecken geblieben sei. Auch eine Rennen, so daß noch am Vorabend die ganze Geschichte im Un- werk fortgeschleuderten Eisenteile aufzufangen, zu schließen. Beim Tasche mit Papieren wurde forgfältig durchsucht, und mit gleicher gewissen war. Die beteiligten Parteien, Rennfahrerverband sowie osreißen des Rades von der Achse wurde der Verschlußstöpsel mit der Verband deutscher Radrennbahnen, erließen Startverbote und Gründlichkeit wurde der Inhalt des Portemonnaies geprüft. Gehoben dieselben dann wieder auf, daß kein Mensch mehr flug so großer Gewalt emporgeschleudert, daß er den 20 Meter von den fand sich bei dem Visitieren weder die vermißte Fahrkarte, daraus wurde. Endlich gelang es doch, eine Einigung herbeizu Fallwerk entfernt arbeitenden Schloffer Karl Lemle, Kameruner Der Arbeiter, der noch irgend etwas, ivas seine Angabe widerlegt hätte. führen und konnte somit das Rennen am Sonnabend, 12 Uhr Straße 18 wohnhaft, am Stopf schwer verletzte. Schließlich griff ein Beamter sogar noch unter das Futter nachts, seinen Anfang nehmen. Die teilnehmenden Fahrer, einen tomplizierten Schädelbruch davongetragen hatte, wurde in des Hutes, wie wenn hier die Fahrkarte stecken könnte. Gegen 15 Baare, sehen sich größtenteils aus Ausländern, besonders das Rummelsburger Krankenhaus gefchafft, wo er bald nach seiner bie Zumutung, ohne weiteres 6 Mart Strafe zu zahlen, Amerikanern, zusammen, die schon fast alle an New Yorker Sechs Einlieferung verstarb. Ueber die Schuldfrage schwebt noch die Unterwehrte der Sistierte sich. Darauf wurde ihm angekündigt, daß bei tagerennen teilgenomen haben, also praktische Erfahrung befizen. Einlieferung verstarb. Ueber die Schuldfrage schwebt noch die Untergerichtlicher Entscheidung die Sache noch teurer werden würde. Er und wird hauptsächlich nur der Mannschaft Rütt- Stol Aussicht auf Nieder- Schönhausen. Diefen gegenüber haben unsere Vertreter einen schweren Stand fuchung. zahlte nicht, und es blieb nur übrig, ihn zu entlassen. Noch an Erfolg zugesprochen. Der Besuch des ersten Tages war schwächer Die Verschmelzungsfrage zwischen Nieder- Schönhausen und demfelben Abend fand er dann die vermißte Fahrkarte in einem als der der früheren Veranstaltungen. Nach der Vorstellung der Handschuh, in den sie hineingeglitten war, als er sie in die Baletot Fahrer, die unter den Klängen ihrer Nationalhymnen eine Bankow bildete den Hauptpunkt der Tagesordnung. Bürgermeister tasche geſtedt hatte. Als er an einem der nächsten Tage auf Babn. Ehrenrunde zurüdlegten, ertönt der Startschuß und das Rennen Abraham wies zunächst daraufhin, daß im September vorigen hof Gesundbrunnen dem Stationsvorsteher die Fahrkarte übergeben beginnt. Die erste Stunde bringt zahlreiche Reifendefekte; dann Jahres eine Kommission zur Vorberatung der Vereinigung beider wollte, wurde er abgewiesen. Er ist neugierig darauf, ob man auch wird die Bahn glatter und das Tempo schneller, so daß die frühe- Gemeinden gewählt worden sei. Diefe Kommission habe sich einren Leistungen überboten werden. Aber dieser Schnelligkeit fallen gehend mit dieser Frage beschäftigt und ihre Beschlüsse in einer noch den Versuch machen wird, ihm die 6 M. abzuknöpfen. die schwächeren Fahrer zum Opfer und verschiedene Paare liegen Denkschrift niedergelegt, sie habe beschlossen, die Eingemeindung Gemeindevertreter Beder stellte Eine schlichte Gedenkfeier zu Ehren des vor Jahresfrist ver- mit mehreren Runden Abstand zurück. In der 14. Stunde stürzt nach Pankow abzulehnen. storbenen Genoffen Stadtverordneten Emit Voigt fand Sonn- der Amerikaner Wilen schwer und muß ins Krankenhaus gebracht hierauf den Antrag, die Angelegenheit zu vertagen, da bei der den Vertretern von Pankow verhandelt werden soll, was jedoch tagmittag an deffen Grabe auf dem Zentralfriedhof in Friedrichs- werden. Später scheiden Sonntag und Thomas aus, so daß am Wahl der Kommission zugleich beschlossen worden sei, daß mit felde statt. Trotz der schneidenden Kälte hatten sich zahlreiche Ge. Schluß des ersten Tages noch 13 Paare im Rennen sind. nicht geschehen sei. Genosse Breitmann unterstützte den An noffen des vierten Wahlkreises, Stadtverordnete sowie sonstige werden am Schluß des Rennens noch eine kurze Uebersicht über trag, die Gegner der Eingemeindung lehnten jedoch mit großer
Freunde cingefunden, um den einfachen Gedenkstein der Deffentlichkeit zu übergeben. Etwa 60 Sänger des Berliner Männerchors eröffneten unter Leitung ihres Dirigenten die einfache Feier mit dem stimmungsvollen Liede Freundschaft und Liebe". Der Refrain:" Wahret die Flammen, aufwärts die Blide" gab dem Stadtverordneten Walded Manasse einen Anfnüpfungspunkt, um in warmen Worten der Verdienste Voigts für die Partei und seine Familie zu gedenken. So wie Frau und Kind nach dem Tode ihres Ernährers mutig den harten Kampf ums Dasein aufgenommen haben, rief er die Anwesenden auf, nicht zu trauern und zu flagen, sondern im Sinne des Verstorbenen weiter zu arbeiten und zu kämpfen für unsere gerechte Sache. Hermann Rintorf richtete im Namen der Familie Worte des Dankes an die fozialdemokratische Stadtverordnetenfraktion, Freunde und Genoffen für die Errichtung des Gedenksteins, der ein äußerliches Zeichen für ein dauerndes Andenken bildet. Wieder setzten die Sänger ein; wehmütig und begeistert zugleich flangen die Weisen über die winterlichen Gräber, und nachdem die letzte Strophe des Bardenchors„ Ein Sohn des Voltes" berrauscht war, erreichte die eindrucksvolle Feier ihr Ende.
Ein Zusammenstoß zweier Straßenbahnwagen, bei welchem atvei Personen verletzt wurden, ereignete jich am gestrigen Sonntagabend am Rottbuser Damm, Ecke der Schinkestraße. Dort fuhr der Motorwagen 1530 der Linie 29 E auf den an der Haltestelle stehenden Anhängewagen 18 eines Zuges der Linie 58 E auf. Bei dem Zusammenstoß der beiden Wagen wurden zwei Personen durch Glassplitter im Geficht verletzt, fonnten jedoch ihren Weg weiter fortsehen.
den Verlauf bringen.
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Wir
In Krämpfe gefallen ist am Sonnabend, den 3. d. M. der Handelsmann Gülzow , Krautstraße 38 bei Reichel wohnhaft, abends zwischen 11-12 Uhr, Ede Lange- und Krautstraße. Als er wieder zu sich gekommen, war sein Handelsforb mit Ware und Papierea im Werte von girta 12-13 M. nicht mehr an seiner Seite. Der ehrliche Finder wird unter obiger Adresse um gütige Mitteilung gebeten.
Vorort- Nachrichten.
Neukölln( Rigdorf).
Mehrheit den Antrag ab, da über diese Angelegenheit schon genug Ein Schußmann von einem Kameraden angeschoffen. Sonntag gesprochen worden sei. Durch eine Bertagung werde die Unruhe nachmittag entlud der Schuhmann Gebhardt nach der Rüdkehr in der Bürgerschaft nur noch weiter fortgepflanzt, außerdem sei vom Patrouillengang auf dem 106. Polizeirevier seine Dienftpistole. zu befürchten, daß die Eingemeindungsfrage bei den kommenden Beim Herausziehen des Magazins machte er die sogenannte Gemeindevertreterwahlen in einer das Wohl der Gemeinde gerabe Schlittenbewegung und drüdte dabei ab. Plöblich ging ein Schuß nicht fördernden Art agitatorisch ausgenußt werde. Hierauf wurde los und traf den neben Gebhardt stehenden Schuhmann Koßmeh! die Denkschrift verlesen, die deutlich zeigt, daß die Kommission am rechten Oberschenkel, wo die Kugel die Fleischteile durchdrang, die Frage nur von dem Standpunkt aus geprüft hat, welche Vorohne den Knochen zu verletzen. Den Verletzten brachte man nach teile die Gingemeindung den Einwohnern, besonders den dem Krankenhause am Friedrichshain , von wo er nach Anlegung Hausbesitzern bietet. Wären die später eintretenden Vorteile genügend berücksichtigt worden, so hätte eine solche schroffe Ablehnung eines Verbandes nach seiner Wohnung gebracht werden konnte. nicht erfolgen fönnen. In der Dentschrift wird zunächst darauf hingewiesen, daß die Steuerverhältnisse der Gemeinde günstiger feien wie in den meisten Vororten des Kreises Niederbarnim . Die Schulverhältniffe werden ganz besonders gelobt, indem in Bankow auf eine Lehrkraft 44,4 Kinder kommen, dagegen in Nieder schönhausen nur 48. In Wirklichkeit sind die Schulverhältnisse nicht so zufriedenstellend, haben doch anfangs dieses Jahres die Bewohner des Wilhelmsruher Ortsteils den Gemeindevorstand ganz energisch ersucht, für bessere Schulverhältnisse Sorge zu tragen, da sie sich sonst an die Regierung wenden müßten. Weiter wird ausgeführt, daß die Armenlasten zu einer Ablehnung der Einverleibung zwingen. Die Armenlasten betragen nach dem Etat 1911/12 in der hiesigen Gemeinde pro Kopf der Bevölkerung 1,26 M.; in Bankow 1,85. Bezüglich der Kanalisation ist NiederWahlrechtsantrag in der nächsten Stadtverordnetenversammlung. schönhausen vertraglich noch berechtigt, bis zum Jahre 1926 von Der am Donnerstag, den 8. Februar, nachmittags 5 Uhr, der Stadt Berlin die Aufnahme ihrer Abwässer in die Berliner stattfindenden Stadtverordnetenversammlung hat die sozial- Kanalisation au berlangen. Die Stadt Berlin will nach dem demokratische Fraktion folgenden Antrag unterbreitet: Antrag Jahre 1926 den Vertrag nicht mehr verlängern. Es sind daher Berhandlungen zum Anschluß an Berhandlungen zum Anschluß an den Kanalisationsverband auf Erlaß eines Drtsstatuts über die anderweitige Zufammen Reinidendorf- Wittenau, der über umfangreiches Riefelterrain versetzung der Wählerabteilungen bei den Kommunalwahlen. Ortsstatut. Auf Grund des§ 3 des Gefeges vom aur Gingemeindung. Auch die Hochbahn habe in den öffentlichen fügt, angebahnt worden. Somit sei auch diese Frage kein Grund 30. Juni 1900 betreffend Bildung der Wählerabteilungen bei Bersammlungen eine erhebliche Rolle gespielt. Was fönnte abor den Gemeindewahlen wird bestimmt daß bei der Abgrenzung in dieser Beziehung von Bankow verlangt werden? 1. Daß es der der Wählerabteilungen auf die erste Wählerabteilung 12, auf Weiterführung der Hochbahn nach Niederschönhausen nichts in den die zweite 12 und auf die dritte Wählerabteilung 12 der Weg legt; 2. baue Bankow die Bahn bis nach Niederschönhausen Gesamtsumme der im§ 1 des Gesetzes bezeichneten Steuer- und behandele die hiesigen Bürger im Punkte der Bezahlung der somit für die Verschmelzung völlig gleichgültig. Bürgermeister beträge aller Wähler fallen, eine höhere Abteilung aber nicht Rosten ebenso wie die Pankower. Die Hochbahnangelegenheit sei Kuhr in Bankov hat jedoch in einer Sigung der dortigen Gemehr Wähler zählen darf als eine niedrigere. meindevertretung ausgeführt: Komme die Verschmelzung nicht zuftande, so würde Bantow die Hochbahn an der Stettiner Bahn enden lassen, wolle Niederschönhausen die Bahn weiter bauen, so habe die hiesige Gemeinde für die Strecke von der Stettiner Bahn Die Borteile der Organisation für den Gastwirt" war die Tages- bis zur Grenze von Niederschönhausen zirka 800 000 m. zu zahlen. ordnung einer vom Verband der freien Gast- und Schanfwirte ein- 3um Schluß wird in der Denkschrift noch auf die Nachteile bei berufenen öffentlichen Versammlung, in der Stadtverordneter Obsteiner etwaigen Vereinigung hingewiesen. Zunächst würden die Schöneberg referierte. Eingehend erörterte er die Lage im Gaft hiesigen Bürger das Recht aufgeben, ihre Verwaltung selbständig Banik bei einem Brande. Gleichfalls durch einen angetrunkenen wirtsgewerbe und legte die Notwendigkeit einer straffen Organisation zu führen. Ueber ihr Wohl und Wehe würde dann eine aus Mann wurde in der Nacht zum Sonntag auch in der Großen Frank bar. Vor allem müsse der Gastwirt fein Augenmerk auf die Ge- Personen zusammengesezte Majorität beschließen, die nicht dem furter Str. 84 ein Wohnungsbrand verursacht, der eine Baninoffenschaftsbewegung richten; die Einkaufstommiffion der freien Orte Niederschönhausen angehören und daher naturgemäß bei einer unter den Mietern zur Folge hatte. Das Feuer entstand Gastwirte bringe jedem große Vorteile. In einer Stadt wie Neu- Kollision des Pantower und des Schönhauser Ortsteils die Interim dritten Stod des zweiten Quergebäudes und wurde erst be- fölln, wo die Gastwirte lediglich auf die Arbeiterschaft angewiefen essen des ersteren wahrnehmen werden. Das Schlußergebnis aller merft, als gegen 5 Uhr morgens die Wohnungen der beiden Ober- find, sei es höchst sonderbar, daß so viele Kollegen der politichen dieser Betrachtungen der Kommission ist: Die Eingemeindung nach geschoffe verqualmten. Als dann die aus dem Schlaf aufgeschreckten Bewegung noch interesselos gegenüberstehen. Diesen Indifferentismus Pankow muß abgelehnt werden! In der dreistündigen Debatte Mieter sich über die Treppe in Sicherheit bringen wollten, war auch In der Diskussion übte Gemeindevertreter Haeger scharfe Kritik an der Denkschrift. un- au beseitigen sei Aufgabe der Gegenwart. - diese schon in dichten Rauch eingehüllt, so daß ein Passieren un- wurde die bestehende Stonzeffionssteuer einer scharfen Kritik unter- Redner vertrat die Auffassung, daß eine Eingemeindung nichts möglich war. Männer und Frauen zeigten sich an den Fenstern der dritten und vierten Etage und schrien um Hilfe, als die Feuer- 80gen und lebhaft über Berufsfragen debattiert. Polizeiliche Willtür ungünstiges bringen könne, er sehe nur Vorteile, wenn zwei in wehr anrüdte. Rettungsmannschaften eilten sofort nach oben und und lebergriffe, unter denen besonders die Gastwirte zu leiden riefen den Bedrängten zu, noch ein wenig auszuhalten. Ein schnelles baben, boten Stoff zu eingehenden Aussprachen. Der Vorsitzende und entschlossenes Eingreifen war nötig, da die Flammen aus den erläuterte noch die Ziele und Bestrebungen der Drganisation und Fenstern des dritten Stods hell hervorschlugen. Aus dem vierten forderte zum Beitritt auf. Stock wurden von den Sappeuren sechs Personen über die Treppe ins Freie geschafft. In der brennenden Wohnung im dritten Stod hielt sich nur der angetrunkene Mann auf, der auf dem Korridor aufgefunden wurde. Er war noch nicht nüchtern und wußte nicht, was geschehen war. Rein durch ein Wunder ist er dem Tode entronnen. Die Wohnung brannte zur Hälfte aus. Bernichtet wurden Betten, Kleidungsstüde und Möbel, die der Mann unvorsichtiger weise in Brand gesteckt hatte
Im Bett erstidt. Ein schweres Brandunglück hat sich am Sonntag früh in der Zurmstraße 84 zugetragen. In seiner Wohnung in einem fleinen Häuschen auf dem Hofe wurde dort der 52 Jahre alte Kaufmann Josef Kazmirsti, der von seiner Frau getrennt lebte, erftidt im Bett aufgefunden. Alle Wiederbelebungsversuche mit einem Sauerstoffapparat waren vergeblich. Die Zeiche ist Kazmirsti in der Nacht angeheitert nach Hause gekommen und hat dabei einen fleinen eisernen Ránonenofen umgestoßen. Während er dann im Bett schlief, hatte die Glut aus dem Ofen den Fußboben und die Baltenlage des Zimmers in Brand gesezt. Das schwelende Feuer entwidelte einen derartigen Qualm, daß der Mann ersticte. Erst in den Vormittagsstunden wurde dann der Unfall bemerkt. Der Brand konnte von der Feuerwehr schnell ge= löscht werden, doch kam bei dem verunglückten Kaufmann jede Hilfe au spät.
Von der übrigen Tagesordnung interessiert namentlich Bunkt 5, der von der Abgabe von Kartoffeln an die ärmere Bevölkerung handelt.
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1802
Ein schweres Brandunglüd hat sich am geftrigen Montag nach Die Frau des in der Lenaumittag in Neukölln zugetragen. straße 27 wohnenden Lageristen Küfer hatte für kurze Zeit ihre beiden vier und drei Jahre alten Knaben allein in der Wohnung zurückgelassen. Die Kinder machten sich während der Abwesenheit der Mutter an dem Kochherde zu schaffen und dabei fingen ihre Kleidung Feuer. Bald standen die bedauernswerten Kinder in hellen Flammen. Auf die gellenden Schmerzensschreie der Kleinen eilten Der Großglockner, Gastein und die Salzburger Alpen" lautet Nachbarn hinzu, denen es durch Aufwerfen von Betten und Deden ein neuer Lichtbildervortrag, der am Sonnabend zum erstenmal im gelang, das euer, zu erstiden. Leider hatten die Knaben bereits wiffenschaftlichen Theater der Urania in der Taubenstraße zur An- erhebliche Brandwunden davongetragen. Am schwersten verlebt wurde der ältere Gerhard Küser, dem beide Oberschenkel und der schauung und zu Gehör gelangte. Von vielen, zum Teil recht Unterleib erbbelich verbrannt waren, während Otto Küser Brandflaren Lichtbildern veranschaulicht, schilderte der Vortragende Herr Bagner in seinem ersten Teile die landschaftlichen Reize munden im Gesicht und an den Händen davongetragen hatte. Die beiden Kinder wurden nach der Unfallstation in der Steinmez vom Kaisergebirge zum Großglockner , während wir im zweiten Teil des Vortrages von Gastein nach Salzburg geführt werden, straße geschafft, wo ihnen die erste Silfe auteil wurde, und von Gletscher, himmelanstürmende Felsen, prachtvolle Seen, prächtige bort nach bei städtischen Krankenhause in Budow übergeführt. Städtchen und Dertchen wechseln miteinander ab. So mancher berr Lanfwis. liche Sommeraufenthalt der Hautebolee zieht an unserem geistigen Auge vorüber. Auch manche geschichtliche Erinnerung wird wachs gerufen, wobei die Belanglosigkeiten über Kaiser Wilhelms Aufenthalt in Gastein ruhig fortbleiben tönnten. Jeder Naturfreund wird bei einem Besuch des Vortrages zu seinem Rechte tommen und mur bedauern, daß nur wenigen es vergönnt ist, all das Schöne felber chauen zu lönnen.
Schwere Brandwunden erlitten haben in der Sonnabendnacht bei einem Brande in der Willibald- Aleris- Str. 3 der Schneider Adolf Buchholz und seine Schwester Margarete Buchholz. Diese wollte abends einen Maskenball besuchen. Als die B. mit ihrer Garderobe fertig war, tam fie mit ihrem großen Hut der brennenden Lampe zu nahe. Im Nu stand das junge Mädchen in Flammen und brannte lichterloh. Bei dem Bemühen, die Flammen zu löschen, erlitten der Bruder Abolf und die Eltern Verlegungen. Die Geschwister wurden nach dem Urbantrantenhause gebracht. An dem Aufkommen des Mädchens wird gezweifelt. Adolf Buchholz dürfte mit dem Leben davonkommen. Die Eltern sind leichter verlegt und zwar an den Händen. Die Flammen konnten bald von der Wehr gelöscht werden.
Daß die Kirche Andersbenkenden gegenüber feinerlei Toleranz übt, wurde am Sonntag den Leidtragenden eines verstorbenen Tischlers Rähein erneut in Erinnerung gerufen. Die Kollegen des Verstorbenen hatten den Tahingeschiedenen dadurch zu ehren für notwendig erachtet, daß sie seinem Sarge mit einem Kranz mit roler Schleife folgen wollten. Da sie wußten, daß am Grabe des Verstorbenen ein Prediger zugegen sein würde, hatten sie die Schleife bereits schwarz umflort. Aber auch dieses matte durchschimmernde Rot schien den Küster in Aufregung verfest zu haben. Denn als die Kollegen des Verstorbenen kaum den Friedhof betreten hatten, tam auch schon der Küster auf sie losgesteuert, um sie um Entfernung der Kranzschleife zu ersuchen, wenn anders fie nicht den Friedhof verlassen wollten. Um nicht wieder umzukehren, tamen die jo in Empfang Genommenen der Aufforderung des Küsters nach. Turch dieses Beispiel der Unduldsamkeit Andersdeutenden gegenüber sind der Bewegung zum Austritt aus der Kirche wieder einige Streiter zugeführt worden. Teltow .
Bei der am Montag ftattgefundenen Stadtverordneten - Nach In der Großbuchbinderei von C. Metschle u. Co., Zimmerstr. 94, wahl wurde der Genosse Schlombach mit 140 Stimmen geverunglückte gestern vormittag der Beschneider Wilhelm Martelwählt. Ein gegnerischer Kandidat war nicht aufgestellt,
ihren Finanzen gleiche Gemeinden sich zu einem Gemeinwesen zufammentun. Gana energisch verwahrte er sich gegen den Borwurf, als ob sein Gintreten für die Eingemeindung etwas llnrechtes wäre. Auch die Furcht einer Majorisierung sei unbegrünbet; welchen Grund follte auch Pankow haben, den hiesigen Ort schlechter zu behandeln. Den Vorwurf werde die Vertretung nicht los werden, daß in dieser Frage einseitig geurteilt worden sei. Herr August Kuhlmann hielt es für notwendig, mitzuteilen, daß Bankow vierstöckige Hinterhäuser baue, deren Bewohner die größten Anforderungen an die Armenverwaltung, die Polizei und die Schulen stellen und dabei die wenigsten Steuern zahlen. Genosse Breitmann trat dieser Behauptung mit gebührender Schärfe entgegen. Nachdem noch ein halbes Dutzend Redner gegen die Gingemeindung gesprochen, wurde der Vorschlag der Kommiffion, den Antrag Bantoms auf Eingemeindung abzu= lehnen, mit 10 gegen die Stimmen der Vertreter Beder, Breitmann, Häger und Noa angenommen. murde ein Zuschuß von 100 m. zur Unterhaltung einer Suppenfüche für arme Schulkinder gewährt. Hierauf folgte eine geheime Sizung.
Dem Verein Kinderhort
Aus der Stadtverordnetenversammlung. Zunächst wurde der Ein führung einer besonderen Gewerbesteuerordnung z11 geftimmt. Bei der Veranlagung foll das Betriebskapital augrinde gelegt werden. Man hat dasselbe auf 1 Million Mark( entgegen dem Magistratsvorschlag von 1%, Millionen Mart) festgelegt und hofft durch diese Gewerbesteuer vor allem die Filialen auswärtiger Firmen zu treffen. Es dürfte daber auch eine Mehrein nahme, die auf 10 000 m. geschätzt wird, zu erwarten fein. Die Vorlage über die Neuregelung der Löhne für das städtische Fener wehr- und Arbeiterkorps wurde zurückgezogen; dem stellvertretenden Betriebsleiter der städtischen Straßenbahn dagegen wurde sein Gehalt von 3400 m. auf 3600 m. erhöht. Der Lagerbuchhalter, der bei achtstündiger Arbeitszeit 1650 M. bezog, foll jezt bei zehnstündiger Arbeitszeit 100 m. Bulage erhalten. Bei Gehaltserhöhungen der Unterbeamten scheint teine große Freigiebigkeit vorzuberrschen. Für ca. 500 Stunden Mebrarbeit eine Zulage von 100 m., das macht pro Stunde zwanzig Pfennig. Aehnlich sollten auch die Feuerwehrleute bedacht werden. Nach neun jähriger Dienstzeit follten fie gegen jetzt 2 Maik( zwei Mart) Zulage pro Monat mehr, also von 123 M. auf 125 M., erhalten und nach zwölfjähriger Dienstzeit 5 M. Zulage( von 125 M. auf 130 M.). Den städtischen Arbeitern, die mit 2,75 Mart pro Tag( ber ortsüblide Tagelohn beträgt 3,50 m.) entlohnt werden, sollten die Abzüge für Alters- und Invalidengeld erlassen werden und damit foll die