Der Zentralwahlverein Oberbarnim
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Wahrheit" abgelehnt hatte, gab die Berufungskammer em Teil I mit einigen Verbesserungen am 24. Mai an 3412 Betriebe in Berlin hielt am Sonntag in Wriezen seine Kreisgeneralversammlung ab. dieser Anträge statt. Als Zengen waren geladen, der Verleger der und 67 Vororten mit 7500 Beschäftigten gesandt. Am 26. Mai Der Vorsitzende, Genosse Gräbert, gab einen Rückblick auf die Welt am Montag", Hering, Schriftsteller Dr. Böttcher, die als wurde der Streit beschlossen, an dem sich 5337 Arbeiter beteiligten. Reichstagswahlen. Zum Schlusse seiner Ausführungen tam er auf Beugen im Bruhnprozeß aufgetreten waren und Staatsanwalt Am nächsten Tage waren es aber nur noch 1940, weil inzwischen das am Stichwahltage in einigen Teilen des Beisering, der im Bruhnprozeß die Anklage vertreten hatte. Als 1617 Betriebe mit 3397 Gesellen und 417 Lehrlingen die Forde Kreises verbreitete lugblatt zu sprechen, worin der Sachverständige hatte das Gericht den gerichtlichen Gutachter für 4833 Gesellen und 580 Lehrlingen den Tarif anerkannt. Im Streik rungen bewilligt hatten. Am 6. Juni hatten 2209 Betriebe mit bekannte Aufruf des konservativen Wahlkomitees für Oberbarnim zur Wahlenthaltung, unterzeichnet vom Grafen von der Presseangelegenheiten, Dr. Groffer, und der Verteidiger den Chef- standen nur noch 674 Gesellen. Das waren weniger als zu Zeiten Schulenburg- Grünthal und von Streich- Schulzendorf, enthalten ist mit redakteur der„ Berliner Volkszeitung", Vollrath, geladen. Vor diesem normaler Arbeitslosigkeit. Deshalb wurde der Streik an diesem dem Hinweise, den Aufruf strifte zu beachten oder den sozial Forum fonnte also der Kläger Bruhn der Beweiserhebung über sein Tage für beendet erklärt. Etwas länger und schwieriger gestaltete fich die Lohnbewegung demokratischen Kandidaten zu wählen. Diese Aufforderung Treiben in der„ Wahrheit“ und der Würdigung desselben in dem ist unterzeichnet:„ Das nationale Wahltomitee Ebers Erpressungsprozeß nicht ausweichen. Einstweilen ist er allerdings in Spandau , bei der es ebenfalls zur Arbeitsniederlegung tam. walde". Unter Hinweis auf einen Artikel im Berliner um diese ihn gewiß nicht angenehine Erörterung herumgekommen. über die Betriebe, die nicht bewilligt hatten, der Boykott verhängt. Die Ausständigen wurden sämtlich in Berlin untergebracht un Tageblatt" über dieses Flugblatt, erklärte Genosse Gräbert, daß Sein Vertreter, Rechtsanwalt Bredereck, stellte einen Ablehnungs- Konnte dieser Kampf nicht wie in Berlin mit einem glänzenden er und der ganze Kreisvorstand, die Wahlleitung wie überhaupt alle antrag gegen die ganze Kammer. leitenden und verantwortlichen Personen mit der Herausgabe dieses direktor Neuenfeld, Landgerichtsräte Thieme und Hart.) Er be befferungen gebracht. Ueberall in Berlin und den Vororten, sowie ( Landgerichts- Erfolge der Arbeiter beendet werden, so hat er doch wesentliche VerFlugblatts selbstverständlich nicht das geringste zu tun hätten. Jum sei das Flugblatt überhaupt erst jetzt zu Gesicht ge- gründete den Antrag damit, daß diefelben Richter eine Privatklage auch in den zum Bezirk Groß- Berlin zählenden Zayunellen Eberstommen. Die liberale Presse möge sich hüten, Verdächtigungen aus- Bruhn gegen die„ Tägliche Rundschau" verworfen hätten walde, Frankfurt a. D., Hennigsdorf , Köpenick , Luckenwalde , Potszusprechen, die sie nimmermehr beweisen fömne. Die Sozialdemo- und zwar mit einer Begründung, die der Persönlichkeit des dam, Rathenow , Spandau und Welten hat der Verband gute Fortfratie arbeite und kämpfe nicht mit solchen Waffen. Klägers eine so subjektiv gehaltene Beurteilung zuteil werden lasse, schritte gemacht, trotz der gegnerischen Maßnahmen und der QuerIn dieser Flugblattangelegenheit bringt die„ Brandenburger daß er ein objektives Urteil von dieser Stammer nicht erwarten könne. treibereien der Gelben. Wo zu den Innungskörperschaften Wahlen Zeitung" noch folgende Erklärungen: G3 hervorgegangen. Das Backverbot, mit dem die Forderung des Unter der Stichmarke„ Ein nationales Wahlkomitee für die komme noch hinzu, daß für den gegenwärtigen Prozeß nur solche stattfanden, ist der Verband überall als Sieger über die Gelben Sozialdemokratie" nimmt das„ Berl. Tagebl" in Nr. 54 eine Beugen und Sachverständige geladen worden seien, von denen eine 36stündigen Ruhetages von den Meistern hintertrieben werden sollte, sollte damals in zwei bis drei Wochen kommen. Der VerErklärung des Generalmajors von Zeppelin Eberswalde auf, ungünstige Beurteilung des Klägers zu erwarten sei. worin dieser auf ein Flugblatt hinweist, das am Stichwahltage in bandstag der Bäckerinnungen erklärte sich aber mit überwältigenOberbarnim verteilt worden ist und das die Unterschrift Nationales der Mehrheit gegen das Backverbot. Heute sind bereits acht Monate Wahlfomitee" trägt. Der Unterzeichnete als Leiter des sozialdemoverstrichen und es ist noch nicht da und wird auch noch lange nicht fratischen Wahlkomitees in Eberswalde erklärt, daß ihm dieses Flugkommen. blatt erst am 4. d. M. bekannt geworden ist und daß er der Herausgabe fern steht. Alle für die Wahl von uns herausgegebenen Schriftfachen sind durch meine Hände gegangen.
Der hier vom Eberswalder Bahlleiter abgegebenen Erklärung schließe ich mich an. Auch mir ist das fragliche Flugblatt bis zum heutigen Sonntag unbekannt gewesen.
Briezen, 4. Februar 1912.
R. Gräbert, Borf. des Zentralwahlvereins Cberbarnim.
Soziales.
Straßenbahnführer und Alkohol.
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Der Vorsitzende wandte ein, dem Anwalt des Klägers sei doch die Ladung der Zeugen und das Beweisthema lange genug bekannt gewesen, er hätte also Gegenzeugen benennen können.
Da das Gericht in längerer Beratung nicht zu der Ansicht kommen komite, daß der Ablehnungsantrag nur der Verschleppung wegen gestellt ist, so blieb nichts übrig, als die Verhandlung zu vertagen, damit erst ein anderes Richterkollegium über den Ablehnungsantrag befinden kann.
Ein gemeingefährlicher Kinderfreund wurde gestern auf mehrere Jahre unschädlich gemacht. Aus der Untersuchungshaft wurde der Gelegenheitsarbeiter Franz Florian vorgeführt, um sich vor der zweiten Straflammer des Landgerichts I wegen Sittlichkeitsverbrechens zu verantworten. Der Angeklagte ist schon zweimal wegen des gleichen Verbrechens vorbestraft und zwar mit zwei Jahren Gefängnis und dann mit fünf Jahren Zuchthaus. Mitte Dezember vorigen Jahres wurde er wiederum bei der Verübung eines gleichen Attentats auf die sechsjährige Charlotte L. überrascht und der Polizei übergeben. Kurze Zeit darauf erkrankte das Kind an einer Krankheit, an der auch der Angeklagte litt. Das bedauernswerte Kind mußte deshalb bis jetzt dem Schulunterricht fern bleiben. Vor Gericht behauptete der Angeklagte, seinerzeit be trunken gewefen zu sein und von nichts mehr zu wissen. Die Beweisaufnahme ergab jedoch, daß der Angeklagte feinesfalls betrunken gewesen war. Mit Rücksicht auf die außerordentliche Schwere und Gemeingefährlichkeit der Tat des Angeklagten erkannte das Gericht auf fünf Jahre Zuchthaus und sechs Jahre Ehrverlust.
Aus Fahrlässigkeit zum Mörder geworden.
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Am
Dem Bericht vom paritätischen Arbeitsnachweis ist folgendes zu Die Bureautätigkeit war im Berichtsjahre eine gewaltig große. entnehmen: Einschreibungen erfolgten 9751 mit Gebühr und 7740 chne Gebühr. Feste Stellen wurden 4409 gemeldet und 4288 besetzt. Die Frequenz des Arbeitsnachweises hat sich seit 1909 nahezu verdoppelt. Auf dem Arbeitsnachweis der Konditoren waren 941 Arbeitslose eingeschrieben worden. Feste Stellen wurden 413 gemeldet, wovon 254 besetzt wurden. Der Kassenbericht weist eine Einnahme von 140 816,66 M. aus, dazu kommt der Bestand von 3345,71 M. Dieser Summe stehen 140 027,11. an Ausgaben gegenüber, so daß ein Bestand von 4135,26 M. berbleibt. Während vor 10 Jahren der gesamte deutsche Verband etwa 54 000 m. vereinnahmte, hat im Berichtsjahr die Berliner Verwaltung allein über 140 000 M. bereinnahmt.
Der Mitgliederbestand ist von 3746 auf 5418 gestiegen und berteilt sich auf die einzelnen Branchen wie folgt: Bäder 4388, Konditoren 432, Schokoladen- und Zuckerwarenindustrie 116 männ= liche und 433 weibliche, 23 Hilfsarbeiter in Bäckereien und 26 Lehrlinge.
Auch in der Difussion gaben die Rebner sämtlich der Befriedigung über das Wachstum und die Fortschritte des Verbandes Ausdruck.
Aus aller Welt.
Giner der verantwortungsvollsten Berufe ist zweifellos der der Straßenbahnführer." Die Verantwortung, die heutzutage einem Wagenführer der Elektrischen" in den belebten und teilweise engen Straßen der Großstadt auferlegt ist" so spricht sich der Verkehrsinspektor der Städtischen Straßenbahn in Köln , Herr R. Krüger, in Nr. 44 der Deutschen Straßen- und Kleinbahnzeitung" aus steht wohl derjenigen eines Lokomotivführers nicht viel nach. Ein unbedachtsamer Griff an der Schaltfurbel, und ein Unglück mit Die Agitationskommission, der die Verwaltung obliegt, wird unabsehbaren Folgen fann passieren!" So stellt dieser Beruf an die wie folgt zusammengesetzt: Schneider, Vorsitzender, Klarheit des Dentens und Urteilens, an die Schnelligkeit des EntNitschke, Stellvertreter, Hahn, Schriftführer, Niesid, schließens und Handelns besonders große Anforderungen. Darum lassen sich einsichtige Verwaltungen gerade von derartigen VerkehrsStellvertreter, Hanke, Obmann der Weißbäder, Stod, Obmann anstalten die Einschränkung des Alkoholgenusses angelegen sein. Zu dem Gerücht von der Ermordung einer Frau hatte der Brotbäder, Mende, Obmann der Konditoren, Schöbel, Schumann, Grätsch und Als vorbildlich verdienen in dieser Hinsicht, schreibt der Deutsche die Tat eines leichtsinnigen jungen Burschen Anlaß gegeben, welcher Obmann der Fabrikbranche, Berein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke, die Wohlfahrts- durch das unvorsichtige Ümgehen mit einer Schußwaffe ein Menschen- Wincziers, Beifiker. Zu Revisoren wurden Liefländer, einrichtungen der Städtischen Straßenbahn in Köln weithin be- leben vernichtet hatte. Wegen fahrlässiger Tötung hatte Müller, Raschorn, Albrecht und Lücht gewählt. In die kannt zu werden. Verkehrsinspektor Krüger macht darüber an der gestern die 8. Straflammer des Landgerichts III unter Vorfiz des Beschwerdefommission werden gewählt: Nölte, Karger, genannten Stelle sehr interessante Mitteilungen. Zuerst wurde in Landgerichtsdirektors Sehmer gegen den 18 jährigen Schlosser Feige, Schuster, Hahn, Müller und Kurzweg. Berbindung mit einem größeren Milchlieferanten auf einem der Friedrich Schumann aus Spandau zu verhandeln. Hebichold behandelte dann die Aufgaben der am 18. FeStraßenbahnhöfe der Verkauf von abgekochter, sterilisierter Milch 28. August v. 38. wurde dem Kriminalkommissar Martus in Spandau bruar in Berlin tagenden Bezirkskonferenz. Die Versammlung eingerichtet. Da das Resultat über Erwarten günstig war, wurde gemeldet, daß an der Falkenhagener Chaussee die Leiche einer älteren nahm dann noch die Wahl der Delegierten zu dieser Bezirkskonfe= die Einrichtung des Milchverkaufs auf sämtlichen Straßenbahnhöfen Frauensperion liege. Mehrere Polizeibeamte begaben sich sofort renz vor. vom 1. Juli 1908 ab angeordnet. Die Milch kommt zu billigem dorthin und erkannten in der Toten die 48 jährige geschiedene Preis in luftdicht verschlossenen Flaschen zur Ausgabe und hält sich Frau Minna Wolschte aus Spandau wieder. Die Tote, bei jeder Temperatur mindestens 24 Stunden in genußfähigem Zu- die eine Schußwunde in der Herzgegend aufwies, war der stande. Das Ergebnis war ein vorzügliches, in dem ersten Monat Bolizei aus verschiedenen Diebstahlssachen bekannt. Sie war dem Aus dem russischen Sumpfe. wurden schon 2798 2iter abgesett. Hierdurch ermutigt, schuf man Trunt ergeben und lebte seit einiger Zeit mit einem Invaliden Wieder einmal hat sich ein hoher russischer Polizeibeamter in Gelegenheit, neben der Milch für wenige Pfennige eine schmadhafte Böhm zusammen. Neben der Leiche lag die zertrümmerte SchnapsLaffe Bouillon zu bekommen. Es wurden zu billigem Breis flasche und mehrere Butterbrote. Trotzdem die geringen Habfelig dem weitmaschigen Netze des russischen Gesetzes gefangen. In Bouillonwürfel geliefert und in den Personalräumen dafür gesorgt, feiten bei der Toten gefunden wurden, tauchte doch die Vermutung würdiger Nachahmung der Elite der russischen Bureaukratie hat der baz stets heißes Wasser und Tassen zur Verfügung stehen. Auch auf, daß die W. einem Verbrechen zum Opfer gefallen sei. Der zu Chef der Staatspolizei in Kiew , Oberst Kuljabko. hier zeigte der enorme Verbrauch an Bouillonwürfeln, daß die Ein- erit der Tat verdächtigte Böhm konnte sein Alibi einwandfrei nach bedeutende Summen unterschlagen. Die Veruntreuungen richtung Antlang in Personal gefunden hatte, wurden doch von weisen, so daß jeder Verdacht gegen ihn hinfällig wurde. Die wurden von ihm begangen an Geldern, die zur Organisation des diesem in den beiden ersten Monaten 7022 Stück Bouillonwürfel Recherchen nach dem Täter blieben ohne Erfolg. Auf die Mitgetauft. Wenn nun auch die beiden erwähnten Maßnahmen für die teilungen verschiedener in der Gegend wohnhafter Berionen, daß bort Sicherheitsdienstes gelegentlich des Barenbesuches in Kiew im Auguſt fühle Jahreszeit das Berjonal in jeder Beziehung zufriedenstellten, wiederholt von jungen Burschen geschossen worden sei, nahm die vorigen Jahres ausgeworfen wurden. Bekanntlich erlitten die Feſtso zeigte sich doch für die heiße Jahreszeit noch das Pedürfnis nach Polizei nach der Richtung hin die Ermittelungen wieder auf, tage eine unangenehme Störung durch das Attentat auf den Minister einem anderen Erfrischungsgetränt, und so wurde denn zunächst, daß die Frau möglicherweise durch die Tat eines fahr Stolypin . Oberst uljabto wurde gestern verhaftet und ebenfalls mit gutem Erfolg Verkauf von 27 568 Flaschen in den lässigen Schüßen ums Leben gekommen war. Es wurden wird zur Aburteilung nach Petersburg übergeführt. ersten 3 Monaten-, billige Lieferung von Selterwasser und Selter- deshalb mehrere Polizeipatrouillen in jene Gegend geschickt, um dort auf Wer ist der nächste? wasserlimonaden durch den Besiber der Selterwasser- Häuschen ins verdächtige Personen zu fahnden. Bei dieser Gelegenheit wurde Werk gesetzt. Doch besser noch bewährte sich der Ausschant dieser u. a. auch der jetzige Angeklagte Schumann festgenommen, der auch, Getränke mittels eines Automaten, der gegen Einwurf eines als man ihm die Tat auf den Kopf zusagte, fofort eingestand, die 10- Pfennigftüdes ein schmackhaftes, gut temperiertes Glas Selter- Frau aus Fahrlässigkeit erschossen zu haben. Er gab an, daß er sich wasserlimonade( mit reinem Fruchtsaft) oder aber reines Selter für 50 M. eine Brotvningpistole und 100 Kugelpatronen gekauft und wasser gegen gleichzeitige Rückgabe eines 2- Pfennigstüdes verab- mit dieser dann in der Heide an der Falkenhagener Chausse Schießfolgt. Der Betrieb dauert von Mai bis Oktober. Infolge der drin- übungen unternommen habe. Als er plöglich eine Person aufgenden Bitten von den übrigen Bahnhöfen und Dienststellen wurden tauchen fah, habe er die Pistole schnell wegstecken wollen. In diesem noch 11 weitere Automaten angeschafft, die alle zur Zufriedenheit Augenblick habe sich die Waffe von selbst entladen. Als er hörte, Angebote sind möglichst umgehend einzusenden. funktionieren, und es wurden an den 12 Ausschankstellen in dem daß die Frau zu Boden fiel, sei er vor Angst schnell davongelaufen. Garnisonverwaltung Königsberg i. Pr. Wierteljahr Juli bis September 1911 nicht weniger als 2320 KiloVor Gericht befundete der Kreisarzt Dr. Aust Nauen , der in GeDie bürgerliche Bresse wird nicht gerade sehr entzückt sein von gramm Fruchtsäfte und 120 Flaschen Kohlensäure verbraucht. Und meinschaft mit dem Medizinalrat Dr. Hoffmann die Obduktion der dieser Einschätzung, aber ihr Wert ist von der Garnisonverwaltung was noch bemerkenswerter ist als die äußeren Erfolge diefer ver- Leiche vorgenommen hatte, daß die Kugel das Herz durchbohrt und richtig erkannt worden. Diese ist davon überzeugt, daß sozialschiedenen Einrichtungen:" Die früher häufiger vorkommenden Be- dies den sofortigen Tod der Frau zur Folge gehabt hatte. demokratische Zeitungen gelesen und weitergegeben werden, trafungen wegen Trunkenheit im Dienſt haben in den letzten Gericht gab der Angeklagte an, daß er mit der Pistole gespielt habe; daß aber die bürgerlichen Blätter nur ihren Beruf erfüllen als Jahren fast ganz aufgehört, und Entlassungen deswegen sind über- hierbei sei plötzlich der Schuß losgegangen. Staatsanwaltsrat Klosettpapier. haupt nicht mehr vorgekommen." Reiner wies auf die betrübende Tatsache hin, daß es trotz aller Die Straßenbahnführer in Berlin und Umgegend würden es Maßnahmen leider immer noch möglich sei, daß sich jeder dumme zweifellos gern sehen, wenn ihnen Milch und Bouillon unentgeltlich Junge in den Besitz einer so gefährlichen Waffe segen könne. Mit RückSeit mehreren Wochen sind fündflutartige Regengüsse über ganz zur Verfügung gestellt würde. Eine solche Bereitstellung gehört zu ficht auf die grobe Fahrlässigkeit des Angeklagten beantragte er den Pflichten einer Straßenbahngesellschaft. Eine ihrer sozialen ein Jahr und vier Monate Gefängnis. Das Gericht Spanien niedergegangen, die in vielen Ortschaften großen Schaden Pflicht bewußte Straßenbahngesellschaft dürfte insbesondere in der erkannte auf neun Monate Gefängnis unter Anrechnung verursacht haben. Besonders start ist Andalusien mitgenommen falten Jahreszeit der Erfüllung dieser Pflicht sich nicht entziehen. von fünf Monaten der erlittenen Untersuchungshaft. Da sich die Die Berliner Straßenbahngesellschaften freilich haben sich zur Erauweiende Mutter des Angeklagten bereit erklärte, ihn wieder auffüllung dieser ihr nach§ 619 B. G. B. obliegenden Verpflichtung zunehmen, wurde er auch aus der Untersuchungshaft entlassen. noch nicht aufraffen können.
der
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Verfammlungen.
Vor
Sozialistenreines Klosettpapier.
In einer Königsberger Zeitung befand sich dieser Tage folgendes Jnserat: Makulaturpapier aus deutschen Zeitungen, frei von sozialdemokratischem Inhalt, zu Klosettzweden geeignet, wird in Mengen von 50 Kilogramm aufwärts freihändig aufgekauft.
worden. Der Guadalquivir ist aus seinen Ufern getreten und hat die Elektrizitätswerke der verschiedenen Uferstädte boIIständig überschwemmt, so daß diese den Betrieb einstellen mußten. Die Eisenbahnverbindungen sind ebenfalls unterbrochen. Bei Cadix ist die See jehr aufgeregt und die tiefer gelegenen Stadtviertel sind bedroht, überschwemmt zu werden. Die Meeres wogen haben die Mauer, die die Strandpromenade einfaßt, fortgerissen. Der hintere Teil der St. Rochus- Kaferne fowie die Schußwälle sind eingestürzt. Mehrere Schiffsunfälle werden bereits gemeldet, auch die Leichen vieler Personen sind an das fer gefchwemmt worden. Der Manzanares ist gleichfalls aus seinen Ufern getreten. Der Bautenminister ist der Ansicht, das 35 Millionen Pejetas notwendig sind, um den Schaden auszubeffern, der an öffentlichen Wegen durch Ueberschwemmung verursacht worden ist. Kleine Notizen.
Die Verwaltung Berlin des Zentralverbandes der Bäder und Konditoren hatte zum Sonntag nach den„ Arminhallen" eine Wie sich unsere Leser erinnern werden, hat das Schöffengericht Generalversammlung einberufen, die überaus stark besucht war. Berlin - Witte auf eine Privatklage des Wahrheits"-Bruhn unsere Der Geschäftsbericht für das Jahr 1911, der gedruckt vorlag, wurde Genossen Baron („ Brandenburger Zeitung") und Drechsler vom Vorsigenden Schneider und dem Staffierer Barth noch („ Neußische Tribüne") zu den horrenden Strafen von 700 bezw. mündlich erläutert. Das Jahr 1911 war eines der bewegtesten für 600 m. verurteilt. Sie sollten Bruhn durch einen Artikel beleidigt den Verband, da die schon im Jahre 1910 wiederholt angeregte haben, der den seinerzeit gegen ihn geführten großen Erpressungs- Lohnbewegung gleich zu Beginn des Jahres einsetzte, und bei der prozeß kritisch beleuchtete und die Rolle, die Bruhn als Herausgeber es infolge des Verhaltens der im Zweckverbandsgebiet bestehenden Bäckerinnungen zum Kampfe tam. Die Großbetriebe mit ihren " Wahrheit" spielte, scharf verurteilte. Tödlicher Sportunfall. Wie der„ Bote aus dem Riefergebirge" Jufolge der Berufung, die sowohl Baron wie Drechsler ein- Arbeitern schieden dabei fast alle aus, weil es schon vor Ausbruch des Streits mit den Inhabern der Großbäckereien zur Einigung meldet, verunglückte der Berliner Student der Medizin Rosen gelegt hatten, kam die Sache gestern vor der 9. Strafkammer des tam, so daß bei Ausbruch des Streits die Situation folgende war: bad, ein geborener Hildesheimer , am Sonntag während einer Landgerichts I zur Verhandlung. Den Bemühungen des Vorfizenden n 30 Großbetrieben mit 934 Arbeitern waren die gestellten Be- Stifahrt auf dem Gehängeweg und erlitt eine Gehirn gelang es, die Sache gegen die Brandenburger Zeitung" durch dingungen erfüllt. Für 670 Arbeiter in 28 dieser Betriebe waren erschütterung. Er starb im Arnsdorfer Krankenhause. einen Vergleich aus der Welt zu schaffen. In dem Vergleich erklärt 5071 Stunden Arbeitszeitverkürzung pro Woche und 877 M. Lohn- Im Schneesturm verirrt. In Schwabegg( Stärnten) haben Baron , daß er die Beleidigungen, soweit solche in dem Artikel ent- erhöhung pro Woche neu erreicht worden. Außerdem für 148 Ar- fich auf dem Heimwege von der Schule mehrere Kinder im halten seien, zurücknehme, jedoch unter Wahrung feines beiter in 11 Betrieben ein drei- bis achttägiger Sommerurlaub. Schneesturm verirrt. Obwohl über hundert Personen zwölf Für 110 Arbeiter in fünf Betrieben wurde die achtstündige Arbeits- Stunden die Gegend absuchten, wurde keine Spur von den Vergrundsätzlichen Standpunktes. Auch in der Stlage gegen die„ Neußische Tribüne" regte der zeit, für 145 Arbeiter in sechs Betrieben, die zuvor niemals be- mißten gefunden; man vermutet, daß die Kinder verweht und Borsigende einen Vergleich auf derselben Grundlage an, was der willigten, der 36stündige Ruhetag erreicht, und zwar für 48 Arbeiter erfroren sind. in drei Betrieben alle Woche, für 65 Arbeiter in zwei Betrieben Zur Ruhe gebracht. Im Pfründner- Ashl zu Terre- Nègre Bertreter des Bellagten, Rechtsanwalt Wolfgang Seine, jedoch alle zwei Wochen und für 32 Arbeiter in einem Betriebe in zwei bei Bordeaux wurde ein serantenwärter verhaftet, der einem Wochen drei Ruhetage. Nachdem so mit den Großbetrieben eine Pflegling, der durch sein Geschrei und sein Stöhnen die Ruhe störte, Einigung erzielt war, wurde dann der von dem Einigungsamt ge- so den Mund gefnebelt hatte, daß er am anderen Morgen in fällte Schiedsspruch, der von den Innungen abgelehnt worden war, seinem Bette er stidt aufgefunden wurde
ablehnte.
Während das Schöffengericht alle von der Verteidigung an gebotenen Beweise über den Charakter des Klägers und seiner