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Gewerkschaftliches.

Die Branche der Haushaltungsbürften ist die am flechteften ge- lühnen Behauptung, Rartoffeln könnten zolfrei eingeführt werben stellte; fie hat mit durchschnittlich 55,43 Stunden die längste Arbeits- versuchten sie, die Antragsteller lächerlich zu machen. Das war ein geit und mit 24,62 m. den niedrigsten Durchschnittslohn. Hierbei frecher Bluff, denn in Wirklichkeit tragen Kartoffeln in der Zeit von Die Lobnkämpfe der Tapezierer im Jahre 1911. fält ins Gewicht, daß diefe Branche mit 72 Arbeitern in 25 Be- 15. Februar bis 1. August einen Zoll von 10 M. pro Zonne. Ein rechtes Kampfjahr mit einer Anzahl stattlicher Erfolge hat trieben die am zahlreichsten vertretene ist. Die Arbeiterinnen ver- der Beratung des Zolltarifs vom 25. Dezember 1902 verlangten die der Verband der Tapezierer hinter sich. Angeblich wollten sie damit nur die In 89 Orten wurden dienen im Lohn durchschnittlich 12,67 M., im Akkord durchschnittlich Die Regierung wollte nichts 95 Lohnbewegungen geführt, die sich auf 1049 Betriebe mit 5003 14,57 M., der Gesamtdurchschnittsverdienst beträgt 14 M. Bei einer Junker einen Zoll von 25 M. männlichen und 73 weiblichen Beschäftigten erstreckten. Von diesen im Jahre 1909 aufgenommenen Lohnstatistik wurde noch ein Durch sogenannten Zugusfartoffeln treffen. davon wissen, sie betonte in ihrer ablehnenden Begründung, daß im Bewegungen waren 40 Angriffsstreits, 7 Aussperrungen, 16 Abwehr schnittsverdienst von 14,79 M. festgestellt. An dieser Tatsache ist deutlich zu erkennen, welchen Nachteil für Frühjahr sehr oft auch noch vorjährige Kartoffeln zu Speise, streits und 32 Lohnbewegungen ohne Arbeitseinstellung. An den Angriffsstreifs waren in 590 Betrieben 2331 männliche und 70 weib- die Arbeiter es bedeutet, wenn sie der Organisation ablehnend Futter- und gewerblichen Zweden eingeführt würden. Trotzdem be liche Personen beteiligt. Jn 113 Betrieben mit 513 Arbeitern kam gegenüber stehen. In einem längeren Aufsatz in der" Holzarbeiter schloß die Zollwuchermehrheit den Zoll von 10 M. für die es zu Bewilligungen ohne Arbeitseinstellung; die Arbeit stellten ein Beitung", dem wir die vorstehenden Daten entnehmen, wird auss 1679 Arbeiter. Es wurde errungen für 2962 Arbeiter eine Arbeits- geführt, daß es schon lange das Bestreben der Ortsverwaltung und angegebene Zeit. Gerade jetzt hat er besondere Bedeutung; er ist zeitverkürzung von 1 bis 6 Stunden pro Woche, insgesamt 4458 besonders der Branchenleitung der Bürstenmacher gewesen sei, Lohn geeignet, den Preis der Kartoffeln noch weiter in die Höhe zu treiben. Stunden. An den erzielten Lohnerhöhungen partipizieren 4070 Ar- und Arbeitszeit der Bürstenmacher auf die gleiche Stufe mit den Einmal infolge der nicht ausreichenden Ernte, dann aber auch durch beiter mit 1 bis 3 M. pro Woche, insgesamt wurden 8575 M. pro Tischlern zu bringen. Können die Verhältnisse der letzteren auch die gegen früher wenig eingeschränkte Ausfuhr ist der Preis jetzt feineswegs als übermäßig glänzend bezeichnet werden, so stehen sie schon weit über den Sag in den Vorjahren hinausgegangen. Im Woche erreicht. An den Lohnbewegungen ohne Arbeitsleistung waren in 913 Be doch weit über denen der Bürstenmacher. Aber daß es so weit ge- Jahre 1910 find rund 3 Mill. Doppelzenntner ausgeführt trieben 2539 Arbeiter beteiligt. Es erhielten 1797 Arbeiter eine tommen ist, haben fie lediglich ihrer Organisation zu danken. Wenn worden, im vorigen Jahre, trotz der schlechten Ernte, 2 898 791 Arbeitszeitverkürzung von 1/ 2-6 Stunden, insgesamt 3622 Stunden die Bürstenmacher in gleicher Weise vorwärts kommen wollen, dann Doppelzentner. So fonnte es nicht fehlen, daß der Preis sprunghaft pro Woche. Lohnerhöhungen erzielten 2401 Arbeiter von 1-4 M., müssen sie vor allen Dingen ihr volles Augenmerk auf den Ausbau stieg. Es tostete eine Tonne Mark: insgesamt 5251 M. pro Woche. Daneben wurden eine ganze An- ihrer Organisation richten. zahl sonstiger Verbesserungen erzielt, wie beffere Bezahlung von Ueberzeitarbeit, der Ueberstunden -, Nacht- und Sonntagsarbeit, Ver­Bei den Wahlen zum Gesellenausschuß der Berliner Fleischer­gütung bei auswärtigen Arbeiten usw. Jn 16 Drten hatte der Ver­band Abwehrstreits zu führen, durch die die von den Unternehmern inmung erlitten die Gelben trog aller Unterstützung der Arbeitgeber beabsichtigten Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen in 12 Fällen eine Niederlage. Der Zentralverband der Fleischer erhielt 287 ,, die An den Abwehrstreits waren Gegner 265 Stimmen. Durch die Geheimhaltung der Wahl bis zum mit Erfolg abgewehrt wurden. 118 Arbeiter und 2 Arbeiterinnen beteiligt; den fieben 5. Februar glaubte man die Agitation des Verbandes unterbinden Aussperrungen nur 15 Arbeiter. Die Kosten für fämtliche und den Sieg der Gelben sichern zu können. davon ent­Lohnbewegungen betrugen insgesamt 96 276 M.; fallen auf die Haupttasse 72 535 und auf die Lofalfassen 28 741 M. Der Verlust an Arbeitstagen betrug für die Beteiligten 32 278 Tage, der entgangene Arbeitsverdienst 166 817 m.

11 500 Arbeiter und

1441 Näherinnen und

weisen läßt.

Berlin und Umgegend.

an

Von der

Eine gelbe Niederlage.

Deutsches Reich .

Lohnbewegung der Holzarbeiter im rheinisch- westfälischen Industriegebiet.

"

"

-

Berlin , fort. Speise

tartoffeln. Breslau , schlesische Speisekartoffeln Margdeburg, Brenn­fartoffeln.

1906 1907 1908 1909 1910 1911 34,6 53,1 54,0 49,9 40,7 59,7 88,2 40,6 37,7 40,7 85,6 55,3 21,2 28,2 80,2 81,7 26,0 38,8

Die Jahresdurchschnittspreise lassen die Entwidelung in der legten Monaten nicht scharf genug heraustreten. Die gefährliche Teuerung des leider für einen großen Voltsteil wichtigsten und un­entbehrlichen Nahrungsmittels lassen die Dezembernotierungen besser erkennen. Es mußten nämlich für die oben stehenden Sorten bes zahlt werden, pro Tonne Mart : Magdeburg

Berlin 46,67

1909 1910 1911

.

.

44,17 80,-

Breslau

36,-

38,-

70,-

29,-

27,-

49,-

Brennkartoffeln im Dezember 1911 schon um 22 M. höher als im

Jahre vorher.

Mit Redensarten und billigen Vertröstungen, die man schon aus

Jm Tapezierergewerbe bestehen zurzeit 87 verschiedene Tarif­Bereits im Jahre 1908, anläßlich der damaligen Bewegung im verträge, die sich zum größten Teil über ganze Städte und Lohn Baugewerbe , versuchte die im genannten Bezirk maßgebende Unter­gebiete erstrecken, nur in wenigen Fällen find mit Spezialfabriken nehmerorganisation, der Westdeutsche Arbeitgeberverband für das Ginzelverträge vereinbart. Diese 87 Tarifverträge regeln für zirka Baugewerbe" auch die Holzarbeiter in diese allgemeine Bewegung Arbeiterinnen die Lohn- und Arbeits mit einzubeziehen, was jedoch an dem Widerstand der Holzarbeiter bedingungen. Im Tapezierergewerbe find nach einer sehr genauen scheiterte. Im darauffolgenden Jahre 1909 famen dann gesonderte Im letzten Dezember waren demnach die Preise für Speise Statistit vom Jahre 1910, die sich auf 333 der größten Orte, wo Verhandlungen für das Holzgewerbe zustande, deren hervor fartoffeln fast doppelt so hoch als im Jahre vorher. überhaupt Tapezierer beschäftigt werden, erstreďte, 15 530 Gehilfen, stechendstes Ergebnis darin bestand, daß das von den Unternehmern Statistit erfaßt wurden 13 083 Gehilfen, 1417 Näherinnen und präsentierte Vertragsmuster eine Reihe für die Arbeiter sehr be- und wie steht es jetzt? Die Kalamität ist noch ganz bedeutend deutsamer Verbesserungen erfuhr. Auch erzielten die Holzarbeiter schlimmer geworden! Viele Kleinhändler haben den Verkauf von 2859 Lehrlinge. Danach betrug die Arbeitszeit im Tapezierergewerbe im Durch einen anderen Ablaufstermin für ihre Verträge als den für das Kartoffeln gänglich eingestellt, entweder weil fie Ware über­schnitt 54,34 Stunden. 5425 Gehilfen hatten bereits eine Arbeitszeit Baugewerbe festgelegten; die Verträge gelten bis 15. April 1912 haupt nicht bekommen können, oder aber weil der Großhändler un­mit einvierteljähriger Kündigungsfrist. erschwingliche Breise fordert. Sollen doch die Händler 6, Mart von 8-834 Stunden täglich und 3758 bis 9 Stunden, also ins­Nach voraufgegangener Verständigung der beteiligten Arbeiter- und mehr für den Zentner, also 130 Mart und darüber für die gesamt hatten 9178 Arbeiter den 9 stündigen Arbeitstag bis zu acht Stunden herunter, 2434 arbeiteten noch 91 Stunden täglich und organisationen- Deutscher Holzarbeiterverband, Christlicher Holz- Tonne bezahlen. Im Kleinhandel werden bis 85 Pf. für 10 Bfund arbeiterverband und Hirsch- Dunderscher Gewerkverein find die verlangt. Da sich eine Knappheit zeigt, rechnet man mit einem 2158 länger als 912 Stunden bis zu 60; nur 158 wurden ermittelt, die noch länger als 60 Stunden pro Woche arbeiten. Auch für diese Berträge nun am 15. Januar 1912 vorschriftsmäßig für folgende weiteren Steigen der Preise bis auf 10 Pf. pro Pfund! Zum Orte gekündigt worden: Ahlen , Bochum , Bottrop , Borbed, Essen, legteren ist im Jahre 1911 wieder eine Besserung herbeigeführt, die Dortmund , Mengede , Gelsenkirchen , Glabbed, Hagen , Haspe , Ham- Teil mögen dem Mangel an Ware im Kleinhandel Speku sich zahlenmäßig erst bei der nächsten statistischen Aufnahme nach- born, Herne , Zütgendortmund, Redlinghausen, Lünen , Delbe, Iationsmanöver zugrunde liegen. Großhändler halten mit dem Angebot zurüd, um dadurch die Preise weiter in die Höhe zu Die Tapezierer find sehr schwer zu organisieren, da im Gewerbe Letmathe , Waltrop und Wanne. Als Vertragskontrahenten kommen auf Unternehmerseite außer treiben. Um so mehr läge für die Regierung Veranlassung vor, durch noch der Kleinbetrieb vorherrscht und die Arbeiter meist zu zwei oder drei arbeiten, vielfach auch in Alleinbetrieben aufgesucht werden dem bereits genannten Westdeutschen Arbeitgeberverband für das die sofortige Aufhebung des Kartoffelzolles folchen Machinationen und oder drei arbeiten, vielfach auch in Alleinbetrieben aufgesucht werden Baugewerbe" der Rheinisch- Westfälische Tischler- Innungsverband", der weiteren Teuerung entgegenzuwirken. Es läge das auch im Inter­der Arbeitgeber- Schußverband das 2000 im Jahre 1897 auf 9723 im vierten Quartal 1911 steigern eine Anzahl freier Jnnungen in Betracht. Es ist also an Organi - esse der Viehhalter. Die Futternot hat die Viehbestände schon arg dezimiert, bei den wahnsinnig hohen Kartoffelpreisen kann das damit umfaßt der Verband zirka zwei Drittel der in Betracht fationen fein Mangel. kommenden Organisationsfähigen. leber den Stand und bisherigen Verlauf der Bewegung läßt Körnerfütter nicht sehr vorteilhaft durch Kartoffeln ersetzt werden. Im Jahre 1905 führte der Verband die Arbeitslosenunterstügung sich gegenwärtig noch nicht viel sagen. Sowohl der Unternehmer. Die 3oIlaufhebung ist das mindeste was geschehen muß. ein. Insgesamt wurden in den letzten sechs Jahren für Arbeits- verband für das Baugewerbe wie auch der Innungsverband haben Darüber hinaus muß aber auch eine Tarifermäßigung Tosen-, Kranten, Streitunterstützung und Sterbegeld 800 000 M. von der Verbandskasse ausbezahlt. Diese Leistungen des Verbandes be- fich nach erhaltener Vertragskündigung den Gewerkschaften gegenüber die Einfuhr von Kartoffeln erleichtern. Bisher hat die Regierung weifen, welche Stütze der Tapezierer an seiner Berufsorganisation, erklärt, was von den Arbeiterverbänden natürlich nicht abgelehnt Allerdings, aus Gefälligkeit für die Junker erlaubte fie, daß die weifen, welche Stüße der Tapezierer an seiner Berufsorganisation, zu Berhandlungen über den Abschluß eines neuen Vertrages bereit noch nichts Wirkungsvolles zur Linderung der Startoffelnot getan. an dem Verband der Tapezierer Deutschlands , findet. wird. Ueber die Art und den Zeitpunkt solcher Verhandlungen wird landwirtschaftlichen Brennereien auch Mais anstatt Kartoffeln zur augenblicklich eine Verständigung zwischen den Beteiligten angestrebt. Spritgewinnung verwenden dürfen. Diese Maßnahme, die vielleicht die Brenner tröstet, übte, wie sich zeigt, keinen Einfluß auf die all­Der Dank der Scharfmacher. War doch auch der Preis für Trok der Teuerung keine Lohnzulagen. Die Bader und Lager­arbeiter der Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft In Nürnberg hat der Schußverband der Lithographie- und gemeine Preisentwickelung aus. beschäftigten sich kürzlich in einer Betriebsbesprechung mit einem Steinbrudereiunternehmer das Bedürfnis empfunden, dem Magistrat Mißstande, von dem anscheinend die Direktion der Werte feine bisher übliche Zulage verweigert wurde. Die Pader und Lager- teilung zu machen und bei dieser Gelegenheit auch der Polizei für der agrarischen Bresse fennt, kann sich die Regierung nicht an der Kenntnis hat. Es handelt sich darum, daß genannten Arbeitern die von der Beendigung des Streiks in dem genannten Berufe Mit­arbeiter erhalten in der A. E.-G., Aderstraße, einen Anfangs- die getroffenen Anordnungen" beim Streit Dant abzustatten. Der ſtundenlohn von 40 Pf., in dem Werk Brunnenstraße einen solchen Oberbürgermeister als Bolizeichef schien sich doch dieses Robes ein Pflicht vorbeibrücken, durch die geforderten Maßnahmen dem Kar­von 42 Bf. Bisher wurde den Arbeitern nach jedem halben wenig zu schämen und meinte, das sei ein eigenartiger Fall der toffelwucher wenigstens etwas zu steuern. Jahre ununterbrochener Tätigkeit eine Lohnzulage von 2 Pf. pro Danteserstattung". Aber verdient ist dieser Unternehmerdant, denn Stunde gewährt. Beim diesmaligen Jahresschluß blieb die sonst die Polizei hat es sich ehrlich angelegen sein lassen, den Scharf­übliche Lohnerhöhung trotz der eminenten Verteuerung der Lebens- machern, namentlich durch ungehörige Beeinträchtigung der Rechte der mittel aus. Um nicht den Anschein zu erwecken, als ob seitens der Streifpoften, gefällig zu sein. Arbeiter deshalb eine große Aftion geplant werde, kam man überein, Ausland. daß jeder der Beschäftigten einzeln bei seinem Meister vorstellig werden und um die Gewährung der üblichen Zulage ersuchen soll. Von seiten der Meister wurde die Erklärung abgegeben, daß es in diesem Jahre eine Lohnzulage überhaupt nicht geben solle, diese biel­Der berühmte Prozeß gegen die amerikanisch eo ut mehr erst wieder im nächsten Jahre gezahlt werden würde. macher organisation scheint nun endgültig erledigt zu sein. Die Die Arbeiter nehmen an, daß diese Maßnahme einem übertüchtigen" Gegen die Hutmacherunion war wegen Boykott der Danbury Hut Abteilungschef zuzuschreiben ist, dem das Organisationsverhältnis fabriten Klage erhoben worden. Die Anflage nahm eine der Arbeiter( 80 Proz. der Beschäftigten) ein Dorn im Auge ist. Verschwörung im Sinne des Shermanschen Gesetzes Die Arbeiter hoffen, daß die Direktion, wenn sie Kenntnis von der als vorliegend an. Das Appellationsgericht schloß sich dieser Sachlage erhält, die sofortige Auszahlung der Zulage, die im Ansicht nicht ant. Die Anti Boyfott- Association brachte Brüssel, 7. Februar. ( W. T. B.) Die Führer der ausständigen Interesse der Ernährung der Familien dringend benötigt wird, ver- die Angelegenheit vor das Ober- Bundesgericht. Der Sut Bergarbeiter im Borinagebezirk haben beschlossen, am Freitag ein macherverband hat in seinem Statut einen Bassus, der es seinen Referendum zu.beranstalten, um festzustellen, ob der Die Berliner Bürstenmacher, die im Deutschen Holzarbeiter- Beamten zur Pflicht macht, alles aufzubieten, die ungeregelten Be- Streit angesichts der Weigerung der Grubenbesizer, den stats verband organisiert sind, haben zu Ende vorigen Jahres eine triebe unter die Kontrolle der Union zu bringen, d. h. zu erzwingen, quo bis zum 1. Juli aufrecht zu erhalten, fortgeset werden Statistit über ihre Lohn- und Arbeitsbedingungen aufgenommen. daß die von der Gewerkschaft festgesetzten Löhne bezahlt werden. fo II. Gestern und heute griffen Ausständige an verschiedenen Von den etwa 250 insgesamt Beschäftigten sind 214, darunter Deswegen, so folgerten die Anfläger weiter, fei jedes einzelne Mit- Orten Pauern an, die Lebensmittel zu Martt brach­eines ten; fie mußten durch Gendarmerie in Schranken gehalten 20 Arbeiterinnen, von der Statiftit erfaßt. Die Bürstenmacher glied für irgend eine ungefeßliche Handlung irgend Nur in Beamten des Verbandes haftbar zu machen. Die erste Instanz hatte verden, jedoch hat sich ernstliches nicht ereignet. arbeiten überwiegend in fleinen und fleinsten Betrieben. vier Werkstellen arbeiten mehr als 10 und nur in einer über die Hutmacher- Union zur Zahlung einer Entschädigung in der Höhe Im Eise eingebrochen. 20 Personen. Dagegen gibt es 30 Betriebe mit 5 und weniger von 960 000 Mart verurteilt. Das Oberbundesgericht hingegen schloß Arbeitern. Die Arbeitszeit ist vertraglich auf 52 Stunden feft- sich dem Spruche des Appellationsgerichts an; diefer ging dahin, daß gelegt. tatsächlich arbeiten aber nur 36 Arbeiter in 8 Betrieben die Mitglieder einer Arbeitervereinigung zum Ersatz von Schaden, 52 Stunden und weniger. In einem Betriebe mit einem der dem Unternehmer in einem Kampfe mit der Arbeiter entstanden in einem organisation ist, find, nicht verpflichtet Arbeiter beträgt die Arbeitszeit 40 Stunden, Betriebe mit 20 Arbeitern wird 48 Stunden gearbeitet. dann nicht, wenn die Beamten der Union den Streit oder In der Strafbarkeit fann nur dann Mehrzahl der Betriebe währt die Arbeitszeit den Boykott angeordnet haben. zwischen 52 und 56 Stunden, es tommen aber auch längere Arbeits- eintreten, wenn dem einzelnen Mitgliede nachgewiesen wird, daß es zeiten, bis 66 Stunden wöchentlich vor. an Gewalttätigkeiten"( Boykott) selbst teilgenommen oder sie ge­billigt habe. Die Wichtigkeit der Bestätigung dieser Entscheidung durch den höchsten Gerichtshof liegt für die Arbeiterschaft darin, daß, obgleich die Anwendbarkeit des Shermanschen Antitrustgesetzes auf Arbeiter organisationen aufrecht erhalten wird, kein Arbeiter auf Grund der einfachen Tatsachen hin, daß er Mitglied einer Arbeiter organisation ist, für Schaden verantwortlich und haftbar gemacht werden kann, der dem Unternehmer im wirtschaftlichen Stampfe entstand.

anlassen wird.

Der befremdliche Umstand, daß die vertragliche Arbeitszeit nur so mangelhaft durchgeführt ist, findet feine Erklärung in dem un­günstigen Stand der Organisation. Sind doch nur 55 Bürsten­macher in ihrer zuständigen Organisation, dem Deutschen Holzarbeiter verband organisiert; acht gehören der lokalistischen Bürstenmacher­vereinigung und neun anderen Organisationen an. Von den Arbeite rinnen der Berliner Bürstenindustrie ist feine einzige organisiert. Ein, wenn auch langsames Zurückweichen der Arbeitszeit ist aber immerhin zu fonstatieren. Im Jahre 1897 betrug die durch schnittliche Arbeitszeit noch 57,5 Stunden, im Jahre 1905 war sie auf 55,0 Stunden und bei der legten Aufnahme auf 54,0 Stunden zurückgegangen.

Der Hutmacherprozeß vor dem Oberbundesgericht der Vereinigten Staaten .

W

auch

Letzte Nachrichten.

Schiffahrtsstörungen der Italiener .

Rom , 7. Februar. Die italienischen Blätter bringen heute eine Statistik der fremden Schiffe, die im Laufe des Krieges bon italienischen Kriegsschiffen angehalten und durch. sucht worden sind. Es sind im ganzen 25, nämlich 5 ägyptische, 7 türkische, 5 griechische, 4 österreichische, 3 französische und 1 rumä nisches.

Der Ausstand im Borinage.

Breslau , 7. Februar,( W. T. B.) Heute nachmittag brachen brei Knaben im Alter von 10 bis 13 Jahren auf dem Eise der Oder zwischen Kaiser- und Lessingbrücke ein, gerieten unter die Eisdecke und ertranten. Ein Mann, der sofort Rettungsver suche unternahm, brach ebenfalls ein und wurde mit Mühe gerettet. Ein Kind verbrannt.

Königshütte, 7. februar.( H. B.) Ein schwerer Unglüdsfall hat sich heute vormittag hier zugetragen. In Abwesenheit der Mutter fingen die Kleider eines sechsjährigen Mädchens, das sich dem offenen Feuer zu sehr genähert hatte, Feuer, und im Augenblick stand das Kind in hellen Flammen. Als die Mutter nach Hause zurückkehrte, fand sie die verkohlte Leiche ihres Töchterchens vor. In den Flammen umgekommen.

Hätte das Ober- Bundesgericht im Sinne der Antläger ent- Köln , 7. Februar. ( W. T. B.) In Geldern bei Sonsbeck schieden, so wäre ein Präzedenzfall geschaffen worden, auf Grund ist ein großer Bauernhof niedergebrannt. Der dessen es jedem Unternehmer ein Leichtes gewesen wäre, irgend eine Bruder des Besizers ist in den Flammen umgekommen. Drei Ein wenig erfreuliches Bild zeigt auch die Uebersicht über die Arbeiterorganisation finanziell zu ruininren, falls er imitande ist Pferde, einundzwanzig Mühe, einundvierzig Schweine und viel Löhne. Diese umfaßt 68 Lohnarbeiter mit einem Durchschnitts- nachzuweisen, daß ihm durch Boykott seiner Ware oder auch nur Geflügel sind verbrannt. verdienst von 28,51 M. Unter den 126 Affordarbeitern sind durch einen von der betreffenden Organisation unternommenen 20 Arbeiter mitgezählt, die im Verein für Unfallverletzte beschäftigt find Streit ein Schaden entstanden sei. Diese Gefahr ist abgewendet. und durchschnittlich 12,10 M. wöchentlich verdienen. Läßt man diese außer Betracht, dann verbleibt für die übrigen 106 Affordarbeiter ein Durchschnittsverdienst von 24,29 M. Der Gesamtdurchschnitts­verdienst unter Ausschluß der beim Verein für Unfallverletzte Beschäftigten beträgt 25,88 M.

Aus Induftrie und Bandel.

Fort mit dem Kartoffelzoll.

Ein österreichisches Elektrizitätswerk vernichtet. Marburg ( Steiermart), 7. Februar. ( P. C.) Gestern ist das große Elektrizitätswert bei Marburg vermutlich infolge Kurz­schluß vollständig niedergebrannt. Die im Gebäude anwesenden Arbeiter sowie der Besizer konnten nur mit Mühe ihre Habselig­teiten retten. Die Feuerwehr mußte sich darauf beschränken, die Gelegentlich der letzten Teuerungsdebatten verlangte eine anliegenden großen Holz- und Kohlenvorräte zu schüßen. Die be Die bei jeder Lohnstatistik beobachtete Erscheinung, daß die niedrigsten Löhne dort zu finden sind, wo am längsten gearbeitet ichlesische Stadtverwaltung auch die Aufhebung des Karnachbarten Betriebe, die aus dem Wert ihre Elektrizität bezogen, wird, weist auch vie vorliegende Statistit der Bürstenmacher aus. toffelzolles. Darüber höhnten agrarische Blätter. Mit der mußten den Betrieb einstellen. Verantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.