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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Um die Rückerstattung der vom Lohn gekürzten Beiträge für den gelben Unterstützungsverein

breht sich ein Prozeß, der schon seit September v. J. das Berliner  

es im Wert Schöneberg   bereits geschehen ist. Die Bersammelten jtriebes offentliche Jntereffen in Gefahr kom­Daß die beauftragen die Ortsverwaltung Berlin   des Verbandes der Ge- men, die Konzessionen zurückzuziehen. meindearbeiter, diesen Antrag der Verwaltung zu unterbreiten." Regierung diesen Vorschlag des sozialistischen   Deputierten Del parte als unannehmbar zurückweist, hat nicht nur schlecht­hin den Grund darin, daß Regierungen den mächtigen Vertretern des industriellen Kapitalismus nirgends mit strengen Repressalien und zwar um ein Recht des Arbeiters zu schützen

Deutfches Reich.

Lohnbewegungen in der Steinindustrie.

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zu Leibe

Die Granitwerksbefizer in Baugen stellen an ihre Arbeiter gehen; sondern aus besonderer Schonung für die belgische Gewerbegericht beschäftigt und gestern erneut zur Verhandlung ge- ein eigenartiges Ansuchen. Die Steinarbeiter hatten eine Tarif- och finanz, vor allem jener Société Générale", die kommen ist. Obwohl das Objekt mit 11,84 M. nur ein geringes vorlage eingereicht und mit Mühe und Not konnten die Unternehmer Besizerin von Kohlengruben im Borinage ist und in deren sorg­ist, dürfte der Ausgang dieses Prozesses aus prinzipiellen Gründen zu Verhandlungen gezwungen werden. Der Tarif ist nun so ziemlich lichem Schoßze fetter Pfründen alle gefallenen und expedierten sehr interessieren. Die beklagte Firma Siemens u. Halske  , A.-G., durchberaten, da kommen auf einmal die Unternehmer mit dem klerikalen Minister enden. Wie der sozialistische Deputierte Hubin die durch einen ihrer angestellten Juristen sich vor dem Gewerbe- uniche, daß anstelle des bisher frei gewährten Werkzeugs Prozente jagte: Was vermögen die armen Minister gegenüber der allmächti gericht vertreten läßt, trägt ihrerseits dazu bei, die Rechtslage so gewährt werden sollen. Aber die Auszahlung dieser Prozente foll die Direktoren, die nur Angestellte der Finanzgesellschaft sind, ent= kompliziert wie möglich zu gestalten. Bisher hatte sich die Firma erst am Jahresschluß geschehen. Wer unter der Zeit sein Arbeits- gen" Société Générale!" Nicht die Regierung und auch nicht verhältnis löst oder zu lösen gezwungen ist, soll die Prozente, noch stets am Berliner   Gewerbegericht verklagen und die anhängigen also einen Teil des verdienten Lohnes, nicht erhalten. Die Stein- scheiden über das Los der 30 000 Hungernden, sondern die Aktienbesizer, die in den meisten Fällen die erwähnte Ge­Prozesse auch dort entscheiden lassen. In diesem Falle erhob sie arbeiter haben eine solche Zumutung zurückgewiesen. Wie man hört, sellschaft ist. So muß denn im Borinage weitergekämpft, weiter­jedoch den Einwand der örtlichen Unzuständigkeit des Berliner   planen die Unternehmer eine Aussperrung, weil die Arbeiter diese gehungert werden. Möge die Arbeiterschaft um so mehr ihre Gewerbegerichts, den sie damit begründete, daß das Wernerwerk, sonderbare Sozialpolitit" nicht mitmachen wollen. Solidarität beweisen und mit doppelter Hilfe den Kämpfenden Der Streif im Granitwerk Korb u. Töpelmann- Gera geht un­in dem der Kläger   beschäftigt war, sich auf Spandauer   Gebiet be­findet und demzufolge auch nur das Gewerbegericht in Spandau   geschwächt weiter. Die Firma will in Schlesien   und Bayern Arbeits- beistehen! für die Entscheidung des Rechtsstreites zuständig sei. Der Kläger  , willige anwerben. Die Granitarbeiter mögen dies beachten. In Mannheim   fonnte für etwa hundert Sandsteinmetzen ein der durch den Bevollmächtigten des Metallarbeiterverbandes Adolf Cohen vertreten wird, vertritt die Ansicht, daß das Berliner   neuer Tarif abgeschlossen werden. Die Erhöhung des Stundenlohnes beträgt innerhalb zwei Jahren 5 Pf. Gewerbegericht zuständig sei, weil die Beklagte ihre Hauptnieder­lassung in Berlin   hat und das Wernerwerk am Nonnendamm nur eine unſelbſtändige Zweigniederlassung wäre. Die Beklagte bewilder"

hauptet jedoch, daß das Wernerwerk eine vollkommene selbständige Zweigniederlassung sei, so daß die Zuständigkeitsfrage nur nach ein­gehender Beweisaufnahme zu entscheiden ist. Eine solche wurde jedoch noch nicht angeordnet. Es soll zunächst auch den Beisitzern die Möglichkeit des Aftenstudiums, das sich infolge des umfangreichen Schriftwechsels der Parteien erforderlich macht, gewährt werden. Deshalb wurde die weitere Verhandlung vertagt.

Wilder Bergarbeiterstreit auf einer fiskalischen Grube in Oberschlesien  .

einem

Auf dem Ostfelde der dem Fiskus gehörigen Königin uisegrube in 3aborze ist es nach den Berichten der bürgerlichen Presse am Mittwoch zu zenierten Ausstand der Füller und Schlepper gekommen. Die Ausständigen fordern eine zehnprozentige Lohn erhöhung. Es handelt sich um unverheiratete junge Burschen, die nach der Kattowißer Zeitung" das wärmere Wetter und den Markttag in Zaborze zum Bummeln benutzen wollten. So die bürgerliche Presse über den Ausstand.

In den englischen Gasanstalten Groß- Berlins Es handelt sich aber nicht, wie uns geschrieben wird, um macht sich seit längerer Zeit eine immer mehr anwachsende Un­zufriedenheit bemerkbar, weil es der Arbeiterschaft dort unmöglich einen frivol vom Zaun gebrochenen Streif, sondern um die Ab= gemacht wird, ihre Wünsche, seien sie auch noch so berechtigt, der wehr einer Lohnkürzung. Als Ende vorigen Jahres Direktion gegenüber irgendwie zur Geltung zu bringen. Allerdings der Handelsminister in Oberschlesien   weilte und die fiskalischen bestanden noch im vorigen Jahre Arbeiterausschüsse, aber die Tätig wie auch einzelne Privatbetriebe besichtigte, wurde ihm vom Ar­keit dieser Ausschüsse suchte man von seiten der Direktion gänzlich beiterausschuß der Königin- Luisegrube die Bitte um eine 3 chn prozentige Lohnerhöhung vorgetragen. Lahmzulegen, wenigstens in allen wichtigen Fragen. Wenn es galt, untergeordnete Angelegenheiten zu regeln, da wurden sie wohl Minister jagte wohlwollende Prüfung zu. hinzugezogen, handelte es sich aber um Wünsche der Arbeiter hin- dieser Zeit ist ein halbes Jahr verflossen, ohne daß die Wünsche fichtlich der Löhne, der Arbeitszeit und dergleichen, dann fand die der Arbeiter in Erfüllung gegangen sind. Im Gegenteil, Direktion allerlei Ausflüchte, um es zu keiner wirklichen Verhand- cs wurde den Schleppern eine Gedingeverkürzung, lung fommen zu lassen, und überdies verstand man es auch, die gleichbedeutend

Der

Seit

Hus Industrie und Handel.

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Eine gefährliche agrarische Forderung. Unsere Junker, in ihrer unübertrefflichen Bescheidenheit, for­dern bekanntlich eine Erhöhung und Erweiterung der Schutzollmauer für Gemüse. Was die Gemüsezölle be= deuten fönnen, lehrt ein Blick auf die Außenhandelsstatistik. In vergangenen Jahre bezogen wir vom Auslande 3369-272 Doppel­frivol inzentner Gemüse im Werte von 56 Millionen Mark, dagegen sank die Ausfuhr von 545 843 Doppelzentner im Werte von 6 862 000 M. Es sind auf 324 945 Doppezentner im Werte von 6 345 000. demnach nur noch sehr teure Gemüsesorten ausgeführt worden. In Deutschland   ist der Preis für Gemüse um fast das Doppelte gestiegen, für manche Sorten macht die Steigerung sogar über 100 Pro 3. aus. Daß die Steigerung auf den Auslandsmärkten nicht dieselbe Höhe erreichte, beweist die Wertangabe der Einfuhr. Während nämlich, der Menge nach berechnet, die Mehreinnahme im Vergleich mit dem Vorjahre 33,5 Proz. ausmacht, beträgt sie dem Werte nach nur 29,8 Pro 3. Daraus kann man schließen, daß im Auslande recht billige Gemüse zu haben waren. Welche Höhe würden die Inlandspreise wohl erreicht haben, wenn nicht die Einfuhr das Angebot verstärkt hätte, oder wenn ein Zoll nach den Wünschen der Junker das eingeführte Gemüse entsprechend verteuerte? Hier erkennt man die Gefährlichkeit des agrarischen Vorstoßes er muß abgeschlagen werden. mit einer zehnprozentigen Die Berteuerung der Milch, die mit der Verminderung der Vieh­Das schlug bestände durch Maul- und Klauenseuche und mit dem Mangel an Ausschußmitglieder, die sich der Interessen der Gesamtheit mit 2ohn verkürzung, in Aussicht geste II t. einigem Eifer annahmen, zu schikanieren und zu maßregeln. Die natürlich dem Faß den Boden aus und war die alleinige Biehfutter motiviert wird, hat allmählich einen recht bedent­Mitglieder der Arbeiterausschüsse triegten es schließlich satt, sich so Ursache zur Arbeitseinstellung. Schon am Freitag voriger Woche behandeln zu lassen, als wären sie nur Dekorationsfiguren, und fuhren 83, am Sonnabend 50 und Montag 60 Schlepper nicht ein, ichen Grad erreicht. Vergleicht man nämlich die Milchpreise an dann vor ihre Auftraggeber hintreten, und immer wieder sagen bis dann am Mittwoch morgen 190 und am Mittwoch zirka 180 größeren Orten in den verschiedenen Teilen Deutschlands  , gezahlt wurde. Dieses hohe Preisniveau wurde an 22 Drien zu müssen, daß alles abgelehnt war. Aus diesem Grunde legten abend 150 Schlepper der Arbeit fernblieben. 1o zeigt sich, daß der höchste Preis mit 24 Pfennigen pro Liter fie im Herbst vorigen Jahres ihre Aemier nieder, und zwar im Die gleiche Zahl fehlte auch am Donnerstagmorgen. erreicht. Unter diesen befinden sich u. a.: Berlin   mit Vororten, Das ist wieder einer von den periodisch in Oberschlesien  Einverständnis mit der Arbeiterschaft der Werke wie mit ihrer Organisation, dem Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter. ausbrechenden wilden" Streiks, die man früher durch Waffen- Frankfurt a. M., Wiesbaden  , Ludgwigshafen, Plauen   i. V., Stuttgart  Bon seiten der Arbeiterschaft und ihrer Organisation wurden dann gewalt und behördliche Maßnahmen zu unterdrücken versuchte. und fast alle größeren Städte des Großherzogtums Baden  . An 55 Orten Städte der Rheinprovinz  , Westfalens und Bayerns  . Am billigsten Borschläge zur Neueinrichtung und zu einem neuen Reglement der Mit der bisherigen Gepflogenheit, mit den Ausständigen nicht kostete ein Liter Milch 22-23 Pf. Darunter befanden sich die meisten Arbeiterausschüsse der Direktion übersandt, und darauf erhielt die zu verhandeln, hat man auf Grund der früheren Erfahrungen war die Milch in Ost- und Westpreußen   sowie Pommern  . Go Ortsverwaltung des Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter gebrochen. Da auf Grund der Verhandlungen, die Herr Berg- foſtete ein Liter in Königsberg  . Danzig  , Stralsund   und Thorn 18 Pf., rat Drescher mit den Führern der Ausständigen führte, die in Allenstein  , Insterburg  , Memel  , Tiljit, Elbing  , Stolberg  , Stolp   usw. unterm 28. November folgende Antwort: Zurüdziehung der Gedingeverkürzung in Aus= ficht gestellt wurde, steht zu hoffen, daß weitere Kreise ging der Preis auf 16 Pf. und in Röslin sogar auf 15 Pf. Herunter. ber Belegschaft nicht in Mitleidenschaft gezogen werden und der von besonderem Intereſſe iſt ein Vergleich der jetzigen Preise mit denen des Vorjahres. Im Januar 1911 erreichte der Milchpreis in Streif der Schlepper beendet wird. Da die Ausständigen fast feiner der genannten 180 Städte ein höheres Niveau als 22 f. durchweg unorganisiert sind, fällt auch diesmal das Argu- An 80 Drten fostete ein Liter Milch sogar nur 18 Pf. oder weniger. ment von der sozialdemokratischen Verhebung" für die bürger­lichen Blätter weg. Man bevormunde die Arbeiter nicht in Auch im Vorjahre war die Milch in Berlin  , Frankfurt   a. M., Stutt geradezu sträflicher Weise, mache die staatlichen Betriebe zu wirk: gart und im Großherzogtum Baden   am teuersten. lichen Musterbetrieben, und die Streiks werden ein Ende nehmen.

Wir bestätigen mit verbindlichem Dank den Empfang Ihres werten Schreibens vom 2. d. M. und werden nicht ermangeln, zu der Frage der Neueinrichtung der Arbeiterausschüsse Stellung zu nehmen, falls die Arbeiter unserer Betriebe mit einem der artigen Antrage an uns herantreten sollten. Hochachtungsvoll

gez. E. Körting.

Dem Wunsche der Direkiton, daß die Arbeiter selbst kommen follten, wurde Rechnung getragen, indem die bisherigen Arbeiter­ausschüsse die Vorschläge von neuem einreichten. Die Antwort, die fie erhielten, war nicht minder höflich, aber auch ebenso nichts­fagend wie die der Organisation gegebene. Sie lautete:

Hochachtungsvoll

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19

Husland.

bor

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Die Roheisenerzeugung. Nach Ermittelungen des Vereins deutscher  Eisen- und Stahlindustrieller betrug die Roheisenerzeugung in Deutschland   und Luxemburg   während des Monats Januar 1912 insgesamt 1372 749 Tonnen gegen 1378 526 Tonnen im Dezember 1911 und 1320 686 Tonnen im Januar 1911. Die Erzeung verteilte sich auf die einzelnen Sorten wie folgt, wo bei in Slammern die Erzeugung für 1911 angegeben worden ist: 245 333( 272 114) Tonnen Gießereiroheisen Bessemerroheisen 28 555( 29 081) Tonnen 867 371( 819 397) Tonnen 186 519( 144 775) Tonnen 44 971( 55 368) Tonnen.

Thomasroheisen

Stahl- und Spiegeleisen Buddelroheisen..

O

Zum Kohlengräberstreik im Borinage. Für Ihre Eingabe vom 16. Dezember danke ich bestens und Unser Brüsseler Korrespondent schreibt uns unterm mache Sie ergebenst darauf aufmerksam, daß nicht ich die Arbeiter 7. d. M.: ausschüsse aufgelöst habe, sondern daß vielmehr ein Teil der Im Borinage herrscht Hunger, bitterste Not.... Nur die Arbeiterschaft die Ausschußmitglieder seinerzeit veranlaßt hat, Hälfte der Streifenden sind organisiert und damit ihre Aemter niederzulegen. Ich habe gar nichts dagegen einzu- vor dem Aeußersten geschützt. Aber die anderen ziehen bettelnd wenden, daß die Ausschüsse wieder da anknüpfen, wo sie aufgehört umher; trocken Brot wird in Wasser geweicht, um als Mahl" zu haben, und nach den alten Sazungen ihre Tätigkeit wieder auf- dienen, aufgelesene Kartoffelschalen werden mit Salz gemischt, um nehmen. Den Arbeitern derjenigen Betriebe, die Verlangen die Hungernden zu sättigen. Hunderte und Hunderte aber haben Der Steinkohlenbergbau in Bulgarien   hat in den letzten Jahren nach Wiedereinrichtung der Ausschüsse haben, stelle ich anheim, nicht einmal dies, fönnen den Hunger nicht stillen, fallen zusammen. sich mit ihren Vorgesehien in Verbindung zu setzen. Ich über- Eine Bergarbeitersfrau, Mutter von 4 Kindern, zog mit einer eine wesentliche Steigerung erfahren. Während die Staatsfohlen­begwerke im Jahre 1879 nur 914 und 1889 nur 17 628 Tonnen lasse es den Herren Direktoren und Betriebsleitern, Neuwahlen Manifestation. Während des Marsches brach sie zusammen anzuordnen, wenn ihnen das nach den örtlichen Verhältnissen Hunger. Und die Fälle mehren sich.... Und gestern hat eine förderten, war der Ertrag 1899 auf 102 555, 1904 auf 144 600 zweckmäßig erscheint. Truppe von 500 Streitenden einen Brotwagen angefallen, ge- und 1909 auf 216 000 Tonnen gestiegen. Dazu kommen seit 1893 plündert. Ein Diebstahl um Brot ist ein Dieb. noch Privatbergwerke, die 1909 eine Förderung von 11 360( i..: 12 365) Tonnen aufwiesen. Insgesamt wurden von 1879 rund gez. E. Körting. sta hl", erklärte der bürgerliche Demokrat Janson... Es ist selbstverständlich, daß die Arbeiter sich mit dieser Ant- Dennoch: mit Ausnahme dieses einen Gewaltaktes, den die 24 Millionen Tonnen zutage gebracht, im letzten Berichtsjahre allein wort, diz ja eine glatte Ablehnung ihrer Vorschläge bedeutet, nicht lehte Verzweiflung des Hungers eingegeben, hat sich während des also über ein Zehntel der gesamten Menge. gitfrieden geben konnten. Um von neuem zu der Sache Stellung sechs Wochen andauernden Streiks, der 30 000 Arbeiter umfaßt, zu nehmen, hielten sie am Mittwoch vier Versammlungen von denen wiederum nur die Hälfte durch die Disziplin des organi­ab, und zwar bei Gliefing in der Wassertorstraße, ferner in Schöne- satorisch Geschulten, gegen Ausbrüche des Temperaments und der berg bei Großer, in Mariendorf   bei Preuß und in Oberschöneweide   Erbitterung gewappnet ist kein empörtes und durch die Zurüd­bei Warnecke. Als Referenten schilderten die Verbandsvertreter weisung aller Ancrbietungen gedehmütigtes Arbeitergewissen ge­Dittmer, 3abel, Stamer und Volkmann die Lage der waltsam Luft gmacht. Ein Klerikaler hat es fertig gebracht, schon Der Zehnstundentag in der französischen   Kammer. Dinge und brachten im Namen der Vertrauensmänner und der den Ausruf: Es lebe der Streif", als eine revolutionäre Auf- Paris  , 8. Februar.  ( W. T. B.) In der Deputiertenkammer Organisation folgende Resolution in Vorschlag, die dann in allen forderung in der Kammer zu tadeln! Versammlungen einstimmig angenommen wurde: An hunderttausend Menschen sind durch den Streik in Mit- begann heute die Beratung des Gefeßes, durch das der Arbeitstag auf zehn Stunden beschränkt werden soll. Der Deputierte Jules " Die am 7. Februar 1912 zahlreich versammelten Hand- leidenschaft gezogen; vier Millionen Arbeiterlöhne werker und Arbeiter aller Betriebe der Imperial Continental sind dahin; der Industrie, die an Kohlenmangel leidet, wird Roche   bekämpfte den Entwurf im Namen der Interessen der Gas- Association Berlins   und Umgegend haben von der ablehnen- immenser Schaden zugefügt; und schließlich: der kleine Handel, Industrie. 2a uche verteidigte ihn im Namen der Arbeiter, die den Antwort des Herrn Generaldirektors Körting betreffend der von der Arbeiterfundschaft lebt, kommt in immer größere Be- durch Tuberkulose und Alkoholismus  , den Folgen des langen Ar­Neueinrichtung der Arbeiterausschüsse auf Grundlage des ein- drängnis. Ueber alle dem aber breiten sich die dunklen, unmeß- beitstages, start mitgenommen würden. gereichten Regulativs Kenntnis genommen. Die Versammelten baren Gefahren, die die ansteigende Not, Besinnung ertötender bedauern, daß der erste Beamte der J. C. G. A. tein Interesse Hunger verzweifelter Mütter im Schoße birgt. Bon einer Lawine verschüttet.

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fann.

Letzte Nachrichten.

für das Wohl und Wehe der Arbeiter empfindet und es den Und was erklärt uns die Regierung angesichts dieser drohenden Innsbrud, 8. Februar. Im Gebiet des Lünersees bei Bludenz  einzelnen Werkdirektoren überläßt, über eine der wichtigsten Situation? Es ist nichts mehr zu machen! Die Regierung wurden die Touristen Schulrat Barbisch aus Wien   und Gastwirt Fragen im Arbeitsverhältnis die Arbeiterausschüsse stimmen. Das Anfinnen, an die Werkdirektoren mit der Bitte" hat angeblich ihre Mittel erschöpft, indem sie den Unternehmern Keßler aus Bandans von einer Lawine überrascht und in die Tiefe um Wiedereinrichtung der Ausschüsse nach den alten, von der das einemal den Vorschlag auf Einberufung eines Schiedsgerichtes gerissen. Seßler blieb tot, Barbisch konnte gereftet werden. oder Verlängerung der Frist für die Erhaltung des Statusquo Arbeiterschaft abgelehnten Bestimmungen heranzutreten, lehnen bis 1. Juli vorgelegt hat. Die Antwort des Arbeitsministers auf die Versammelten ab. Um das Interesse der Kollegenschaft zu die Darstellung der Gefahren durch die bürgerlichen und sozialisti­Der drohende englische   Kohlengräberstreif. wahren, beauftragen die Handwerker und Arbeiter der Englischen  London  , 8. Februar.  ( W. T. B.) Die Konferenz der Kohlen­Gasanstalten die Ortsverwaltung des Verbandes der Gemeinde- ſchen Deputierten in der Dienstag- Interpellation reduziert sich auf und Staatsarbeiter alle in den Betriebsversammlungen gestellten den Spruch: bedingungslose Arbeitsaufnahme vor der Hand! Der grubenbefizer und der Bergleute ist heute wieder zusammengetreten, Anträge der Direktion zu übermitteln. Wenn eine Abstellung Herr Minister verspricht dann ein Gesetz für die Einführung obli- hat sich aber vertagt. Es ist sogar kein Anzeichen dafür vorhanden, Alle von den Sozialisten gemachten ob die Konferenz überhaupt wieder zusammentreten wird. Man der Mißstände nicht erfolgt, sollen diefe der Oeffentlichkeit unter- gatorischer Schiedsgerichte. breitet werden. Um den Einfluß der Organisation zu erhöhen, Vorschläge für ein handelndes Eingreifen der Regierung hegt starken Zweifel, ob der Ausstand jetzt noch abgewendet werden verpflichten sich alle Anwesenden für die Ausbreitung des Ver lehnte der Minister ab und dies, obgleich ihr ein Gesez selbst bandes einzutreten." die Möglichkeit böte, die Kohlenbarone zur Raison zu bringen. Es Ermordung einer deutschen   Familie in Rußland  . Die Versammlungen beschäftigten sich weiter mit der Frage, wie muß dabei immer wieder gesagt werden, daß es sich in der augen­Warschau, 8. Februar.  ( P. C.) In dem Dorfe Lazh bei Lodz  es den Außenarbeitern und den Arbeitern der Ammoniafwerfe mög- blidlichen Phase des Streits um nichts anderes handelt, als den lich gemacht werden kann, sich den Koks zu dem üblichen er- alten achttägigen Zahlungsmodus bis zum 1. Juli aufrechtzu- drangen vorgestern Nacht fünf mastierte Banditen in das Haus mäßigten Preise zu verschaffen, nachdem die Koksauslieferung an erhalten, um bis zu diesem Termin zu einer Lösung zu kommen, eines deutschen   Kolonisten ein. Sie töteten die beiden Ehegatten den Sonntagen aufgehört hat. Auf dem Gaswerk in Schöneberg   für die die Arbeiter von vornherein Vereitwilligkeit zugestehen. und raubten hierauf die Wohnung aus. Von den Tätern fehlt ist die Sache so geregelt, daß die Arbeiter, die dort sowieso Man mag willig zugeben, daß die Regierung alles getan hat", um bisher jede Spur. wenn alles tun" heißen Sonntags vormittags tätig sein müssen, ihren Kollegen vom Außen- den Streik zu dem Ende zu führen dienst den Koks anweisen. Diese Regelung wünscht man nun auch würde, durch gute Worte den Herren Grubenbejizern eine in den anderen Gaswerken durchgeführt zu sehen, was in folgender Konzession abzuringen. Was aber heute notwendig ist, wäre eine Konstantinopel  , 8. Februar.  ( W. T. B.) Das in der Nähe Resolution ausgesprochen wird: Tat der Regierung durch das Machtwort, das sie mit der " Die am 7. Februar versammeiten Handwerker und Arbeiter Anwendung eines Gejezartikels sprechen könnte. Der Artikel des von Rodost gelegene griechische Dorf Panidon, das aus über 300 der J. C. G. A. stellen den Antrag, die Direktion wolle den Gesetzes aus dem Jahre 1810 gibt der Regierung nämlich das Häusern bestand, ist durch eine Feuersbrunst vollständig zerstört Koksverkauf für die bei der Firma Beschäftigten so regeln, wie Recht, in Fällen, wo durch die Einstellung des Be- worden.

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Ein Dorf abgebrannt.

Verantw. Redakteur: Albert Wachs. Berlin  . Injeratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsb