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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Die Vereinbarungen für die Eisenkonstruktions

Werkstätten,

bie am 21. Juni 1911 abgeschlossen wurden, werden leider in sehr

Gie

tisch zu erklären. Es berweist darauf, daß bei der Reichstagswahl, nehmern die Forderungen der Bergarbeiter unterbreitete. in Wahlkreisen des Ruhrgebiets die Zentrumsleute bei der Stich gaben die Erklärung ab, daß sie sich an den Verhandlungen nicht tahl die nationalliberalen Kandidaten durchhelfen mußten. Auch weiter beteiligen könnten, da die Arbeiter entschlossen seien, die der Gewerkverein und sein Blatt haben wader mitgeholfen, für bestehenden Verträge zu brechen.( Dies wird übrigens von den den Sieg der nationalliberalen Kandidaten zu wirken. Jetzt nun Bergarbeitern in Südwales   und Schottland  , deren Arbeitgeber Die gegen die nationalliberalen Bergbesiber auftreten das ginge die Arbeiter des Vertragsbruches anklagen, geleugnet. Schotten und die Südwaliser behaupten und das mit vollem nicht an. Das polnische Blatt sagt deshalb u. a.: Der Gewerkverein hat erklärt, daß weitere Schritte nicht Recht, daß die Minimallohnforderung die bestehenden Lohn­erforderlich seien, denn die Grubenbesitzer werden doch freiwillig verträge nicht berühre.) Die zurüdgebliebenen Unternehmer setzten die Löhne erhöhen. Die Nationalliberalen in Dortmund- Hörde die Verhandlungen fort und boten den Arbeitervertretern die Die Berg­und Düsseldorf   haben den Zentrumsleuten ihre Unterstüßung Regelung der Frage der abnormen Stellen" an. versprochen und haben sie beschwindelt. Der Zentrumsgewert arbeiter schlugen dieses Angebot ab, bestanden auf die Einführung verein will also, daß auch die Bergarbeiter jetzt von den natio- des individuellen Minimallohns und erklärten sich bereit, weiter nalliberalen Grubenbesitzern sich an der Nase so herumführen zu verhandeln, sollten die Unternehmer dazu geneigt sein. lassen, wie die Zentrumsleute in Dortmund- Hörde und Düssel  - Hier ist vielfach die Ansicht ausgesprochen worden, daß sich die dorf. Alles nur deswegen, um die Nationalliberalen dafür zu Kohlenbejizer nur so halsstarrig zeigen, um noch länger von den belohnen, daß sie gnädigst die Zentrumsleute unter ihre Fittiche herrschenden hohen Kohlenpreisen zu profitieren, und daß sie am genommen haben und, um in Zukunft den Zorn der National- Ende des Monats ihren Widerstand gegen die Forderungen der liberalen nicht auf sich zu ziehen. Arbeiter aufgeben würden. Allerdings machen die Unternehmer Seit Jahren warten die Bergarbeiter auf eine geeignete seit einigen Wochen glänzende Geschäfte und erzielen für einen Gelegenheit, um ihre traurige Lage und ihre Eristenz aufzu großen Teil ihrer Kohle 4 bis 5 Schilling mehr als zu Ende des bessern. Heut, wo die Gelegenheit da ist, will fie der Gewerk- lezten Jahres. Zwar macht dieser Preisaufschlag in bezug auf berein nicht wahrnehmen und will sich den gemeinschaftlichen die langfristigen Kontratte nichts aus. Aber sie verdienen doch Schritten der Polnischen   Berufsvereinigung und der anderen gewaltige Summen durch den Schrecken, den sie dem Publikum Bergarbeiterverbände nicht anschließen, sondern versucht eingejagt haben. Auch weigern sie sich an allen Orten, die ab­ihre Bestrebungen zu bereiteln, einzig mit laufenden Lieferungskontratte zu erneuern und verkaufen nur Rüdsicht darauf, daß sich gegenwärtig die 3en. zu den Tagespreisen. trumsleute in der Rolle der nationalliberalen Anechte gefallen. Das ist Verrat von Arbeiter intereffen, den die Bergarbeiter weder dem Gewerkverein noch den Zentrumsleuten nicht so leicht vergessen werden." Aehnlich äußert sich der in Bochum   erscheinende Wiarus Potsti".

Ein eigenartiger Kampf

Der Streit der Dockarbeiter in Glasgoto nimmt immer drohendere Formen an. Der Vermittelungsversuch Sir G. Asquiths ist fehlgeschlagen. Nach zweitägigen Verhandlungen haben die Arbeiter erklärt, daß das Angebot der Unternehmer eine Beleidi­gung sei und die Zustände wieder einführen werde, die glücklicher­weise durch den Kampf im letzten Jahre überwunden worden seien. Es zeigt sich immer mehr, daß die Reeder die Arbeiter in den Kampf drängten mit der Absicht, in dieser ungünstigen Jahres­jedoch durchkreuzt werden. Von verschiedenen Seiten ist den Dock­arbeitern finanzielle Silfe angeboten worden. Die Transport­arbeiter stehen ihnen bei und es ist leicht möglich, daß der Trans­portarbeiterverband seine Drohung, einen Generalstreit der Trans­portarbeiter zu erklären, in die Tat umsehen wird, sollte sich der Kampf am Clyde   noch länger hinausziehen. Der britische   Trans­portarbeiterverband umfaßt 24 Gewerkschaften mit 250 000 mit­gliedern.

Der Streik der Dockarbeiter.

Glasgow  , 9. Februar 1912.( Gig. Ber.) Der Streit der Dockarbeiter dauert unverändert fort und der Schiffsverkehr auf dem Clyde   ist fast vollständig eingestellt worden. Hier und da ver­suchen einige Unternehmer die Arbeit von importierten Strett­brechern ausführen zu lassen. Das hat jedoch schon an verschiedenen Stellen zu heftigen Szenen zwischen Polizei und Streitenden ge­führt. Die junge Dodarbeiterorganisation hat bis jest thre Truppen gut in Ordnung gehalten.

vielen Fällen und in den meisten Punkten von den Arbeitgebern durchbrochen, und hier und da tragen auch die Arbeiter mit Schuld daran, weil sie unterlassen, ihr schriftlich festgelegtes Recht unter allen Umständen zu fordern. Diese Tatsachen sind bereits in einer Reihe von Gruppenversammlungen besprochen worden, und am Sonntag beschäftigte sich nun eine allgemeine Branchenversamm­lung der Eisenkonstruktionsarbeiter mit den Feststellungen über die Innehaltung oder vielmehr Durch= brechung der Vereinbarungen. Die Versammlung war fehr zahlreich besucht und tagte in den Sophien- Sälen". Den Ausführungen des Referenten, die durch eine rege Diskussion be­stätigt und ergänzt wurden, ist zu entnehmen, daß die vereinbarte Arbeitszeit von 9% Stunden, Sonnabends 8% Stunden, im all­gemeinen in allen Betrieben innegehalten wird, daß dies jedoch nicht überall gesagt werden kann von der weiteren Bestimmung, wonach Sonnabends für Aufräumungsarbeiten und Umkleiden eine halbe Stunde früher Feierabend gemacht wird. Diese Bestimmung ist so aufzufassen, daß die eigentliche Arbeitszeit an den Sonn­abenden 8 Stunden beträgt, und daß die Arbeiter nach Hause gehen fönnen, wenn fie dann das Aufräumen und Umkleiden besorgt haben, ob sie nun eine halbe Stunde oder weniger Zeit dazu ge brauchen. So wird die Bestimmung auch aufgefaßt von dem Syn­bifus der Arbeitgeber, mit dem der Organisationsvertreter Ma us bom Metallarbeiterverband kürzlich über diese wie über einige andere Fragen verhandelte. Im übrigen wird die festgesetzte Ar­beitszeit durch ein alles Maß übersteigendes Ueberstundenwesen nur zu oft hinfällig gemacht. In vielen Fällen wird einfach am schwarzen Brett bekanntgegeben: Ueberstunden   werden bis auf weiteres gemacht", und irgendwelche Verständigung mit den Ar- ist in der mittelfränkischen Spiegelrahmenindu- seit die junge Organisation zu zertrümmern. Die Absicht dürfte beitern über Dauer und Bahl der Ueberstunden hält man nicht strie, die ihren Hauptsitz in der Stadt Fürth   i. B. hat, entbrannt. für notwendig. In einzelnen Betrieben hat man die Ueberzeit. Die Fabrikanten hängen vollständig von den Exporteuren ab, die arbeit fogar so weit ausgedehnt, daß die Umwohner sich wegen ausnahmslos Kapitalisten sind und es trefflich verstehen, bei dem Störung ihrer Nachtruhe beschwerten, die Aufsichtsbehörde ein Geschäft ihren Nuken zu finden, Sie drängen die Aufträge auf greifen mußte und dann um 10 Uhr abends Schluß gebot. Ueber turze Konjunkturen zusammen und suchen dann in der stillen Zeit bie Stundenlöhne wurde in den Vereinbarungen bestimmt, daß sie die Preise möglichst herabzudrüden, wobei sie die kleineren Unter­um 5 Proz. erhöht werden sollten, und daß eine Verringerung des nehmer als Breisbrüder gegen die größeren Fabrikanten aus­Wochenverdienstes durch die Berkürzung der Arbeitszeit nicht statt- spielen und zwar mit Erfolg, weil jene darauf angewiesen sind, finden durfte. Die Stundenlöhne müßten also jest gegen früher unter allen Umständen Aufträge zu erhalten. Diese Verhältnisse gestiegen sein. Das aber ist leider nicht der Fall. Es ist festgestellt, find auch für die Arbeiter sehr unangenehm, da von einer sicheren daß die Kolonnenführer 55 bis 80 Pf. die Stunde erhalten. Für Beschäftigung niemals die Rede sein kann und zeitweise Hunderte biese Leute, die für eine ganze Schar von Arbeitern die Verant- von Arbeitern arbeitslos find. Nun haben sich die Dinge soweit wortung tragen, daß die Arbeit genau nach Zeichnung ausgeführt entwickelt, daß es zu einem Kampfe fommen muß. Da am 1. Fe.  wird, wären 80 Pf. eigentlich das mindeste, was sie erhalten bruar in der Holzindustrie ein neuer Tarif mit erhöhten Löhnen müßten, daß aber einige mit 55 Pf. abgespeist werben, ist geradezu in Kraft getreten ist, haben die Fabrikanten, den Exporteuren neue ein Standal. Die Löhne der Vorreißer, die ebenfalls ein gut Teil Preislisten eingereicht, in denen die Preise für vorläufig nur echte Berantwortung zu tragen haben, belaufen sich auf 55 bis 70 Bf., Rahmen um 2 bis 3 Bros. erhöht find. Die Exporteure wollten und die Mieter sollen sich mit 55 bis 61 Pf. begnügen. Ihre Arbeit sich darauf nur einlassen, wenn die Fabrikanten sich vertraglich für und ebenso die der Helfer in der Nieterkolonne, deren Stunden das ganze Jahr auf diese Preise verpflichten. Da aber die 2 bis löhne gar nur 40 bis 55 Pf. betragen, ist äußerst anstrengend und 3 Proz. nicht ausreichend sind, um die Lohnerhöhungen ausau­nervenzerrüttend, und der furchtbare Lärm, dem fie ausgesetzt sind, gleichen, ließen die Fabrikanten sich auf dieses Anfinnen nicht ein, schwächt das Gehör. Die Maschinenarbeiter haben Stundenlöhne fie erboten sich aber, einen Preisaufschlag von 5 Proz. für das von 40 bis 60 Pf., und der höchste Satz wird nur in sehr seltenen ganze Jahr festzusehen. Darauf beschlossen die vereinigten Gr­Fällen gezahlt. Die Schlosser erhalten 44 bis 55 Pf., ein feiner porteure, alle Aufträge zurückziehen und feine weiteren Aufträge Teil 62 Bf. Die fleinsten Schlossermeister, wie auch die Geld au übermitteln, bis der neue Preisturant zurückgenommen fei. fchrantfabrikanten, müssen diesen Berufsarbeitern weit höhere Das bedeutet, daß die Unternehmer gezwungen sind, einen großen Löhne zahlen, als sie in den meisten Fällen von den kapitalstarten Teil der Arbeiter zu entlassen und einzelne Betriebe überhaupt Eisenfonstruktionsfirmen gezahlt werden. Die Löhne der Mon- stillzulegen. Deshalb fahen fich die Arbeiterorganisationen ge­tagemeister werden im allgemeinen als einigermaßen annehmbar nötigt, einzugreifen. In einer Bersammlung der Arbeiter wurde bezeichnet; ihre Helfer aber erhalten nur 45 bis 60 Pf., und dafür der vom Holzarbeiterverband gemachte Vorschlag, daß alle Kollegen müssen sie oft ihr Leben aufs Spiel sehen. Die Vereinbarungen in den Betrieben, wo echte Rahmen gefertigt werden, an diesem melden befagen ferner, daß für Arbeiten außerhalb der Werkstatt eine Montag sich als arbeitslos sollen, angenommen. wird Bulage von 5 Bf. die Stunde zu zahlen ist, und sie enthalten außer Ga besonders an die Arbeiter der Heinen Fabri­δα appelliert, die letteren bem noch verschiedene Bestimmungen über Fahrgeld- und Fahrzeit- fanten die Aufträge bergütung, sowie über eine Vergütung von 3 M. für Uebernachten den Exporteuren übernehmen und 10 Prozent billiger unzufrieden. Namentlich protestieren fie gegen den Vorschlag der am Arbeitsort. Auch diese Bestimmungen werden nicht inne- liefern wollen. Die Versammlung nahm den Vorschlag ein- Reeder, die Kolonne von 16 auf 14 Mann zu reduzieren. Ferner gehalten, und die Firmen Drudenmüller sowie Delschau juchen die stimmig an, protestierte gegen die jetzige unsinnige Produktions- bestehen sie auf die Abschaffung gefährlicher Einrichtungen. Nach 3 Pf. Bulage dadurch zu sparen, daß sie die Wertstattarbeiter, die weise und verpflichtete sich, die gesamte Produktion lahmzulegen, Eisenwerken verarbeitet wird. Beim Ausladen der Erze werden Glasgow   tommt viel Eisenerz von Bilbao  , das hier in den großen zur Montagearbeit gebraucht werden, erst entlassen, ihnen aber bis der Kampf zwischen Fabrikanten und Exporteuren entschieden in der Eile häufig zu viele Körbe auf einmal in den Schiffskörper anheimgeben, fich sofort wieder als Montagearbeiter einstellen zu ist. In Betracht kommen zirka 700 Arbeiter. hinabgelassen oder aus ihm heraufgezogen, was die im Schiffs laffen, natürlich für ihren bisherigen Lohn. Eine andere Art Lohn­drückerei wird aus dem Betriebe der Firma Thiessen berichtet, innern beschäftigten Arbeiter großen Gefahren aussetzt. Die Ar­Zur Aussperrung in der Porzellanindustrie. beiter wollen nun die Zahl der in Verwendung kommenden Körbe die es fertig bringt, Arbeiter, die es glücklich auf 48 Pf. Stunden- Die oberpfälzischen Porzellanfabrikanten suchen fich eine gelbe festgesetzt wissen. Weiter verlangen sie, daß alle Vorarbeiter der John gebracht haben, zu entlassen, um sie gleich darauf mit 42 Pf. Schußtruppe heranzubilden. So ist in der Porzellanfabrik Tirschen- Gewerkschaft beitreten sollen; sie wollen damit der Drangsalierung wieder einzustellen. Ueber die Affordpreise besagen die Verein- reuth den Arbeitern laut Beschluß des Schutzvereins deutscher Bor- durch die Vorleute ein Ziel segen. Den Vorarbeitern soll auch barungen, daß fie so bemessen sein sollen, daß der Stundenlohn zellanfabriken gekündigt worden, zugleich aber wurden die nicht verboten werden, selbst praktisch zu arbeiten. Dies ist ein sehr erreicht wird, und ferner, daß Affordüberschüsse gegen Unterschüsse organisierten Arbeiter aufgefordert, sich auf dem Kontor zu melden, wichtiger Buntt in bezug auf das Unfallentschädigungsgeseh. Es berrechnet werden dürfen, wenn die Ausführung der betreffenden da sie während der Dauer der Aussperrung von der Fabrik unter ist häufig vorgekommen, daß ein verlegter Arbeiter feine Unfall Arbeiten zeitlich( wenn auch nur teilweise) zusammenfällt, also stübt werden sollen. Dabei sollen jedoch alle Nichtorganisierten, rente beziehen konnte, weil der Vorarbeiter zur Zeit des Unfalls die Gefahr von Lohnverschiebungen vorliegt". Nun ist jedoch fest bie auf die Unterstübung durch die Fabrit reflettieren, sich unter anderweitig beschäftigt war und die Arbeiten nicht beaufsichtigte. gestellt, daß man Affordkolonnen 4, 6 Wochen und noch länger auf schriftlich verpflichten, feiner Organisation beizutreten, fo lange Die Unternehmer haben dann vor den Gerichten mit Erfolg die erzielte Affordüberschüsse warten läßt, ja darauf wartet, daß eine fie in der Fabrik beschäftigt sind. Verteidigung vorgebracht, daß der verlebte Arbeiter zur Zeit des Arbeit vorkommt, die Unterschuß bringt. Jm allgemeinen sind Unfalls feine ihm aufgetragene Arbeit verrichtete. die Zustände derartig, und die Mißachtung der Vereinbarungen Eine erfolgreiche Bewegung haben die Stuffateure in Bad Ein bemerkenswerter Erfolg der jungen Dodarbeitergewerk­hat einen solchen Umfang angenommen, daß es so nicht mehr Kissingen   durchgeführt. Es gelang der Abschluß eines auf drei schaft ist die bollständige Beseitigung der nationalen und weitergehen kann. Die Versammelten waren sich dann auch durch- Jahre gültigen Tarifvertrags, der sofort eine Aufbefferung der religiösen Zwiftigkeiten, die in vergangenen Jahren die Arbeiter­aus darüber einig, daß die Arbeiterschaft der Eisenkonstruktions- Stundenlöhne um 3, in den nächsten beiden Jahren um je weitere schaft am Clyde zersplitterten. Heftige Fehden fanden in der Ber­werkstätten alles aufbieten muß und wird, um hierin Wandel zu 2 Pf. vorsieht, außerdem entsprechende Mehrbezahlung für Uebergangenheit statt zwischen Irländern und Schotten, Katholiken und schaffen, die bestehenden Vereinbarungen zur Geltung zu bringen stunden, Sonntagsarbeit usw. und ferner für eine erträgliche Regelung der Lohn- und Arbeits­berhältnisse zu sorgen. Uebrigens ist die Organisation in der Branche jetzt so start, daß die Unternehmer alle Ursache hätten, die Mißachtung der Vereinbarungen nicht so weit zu treiben, daß eine friedliche Regelung nicht mehr möglich erscheint.

Achtung, Tapezierer! Wegen Tarifdifferenzen ist die Firma Grafopp. Elisabethstr. 3, für Polsterer gesperrt.

Die Schlichtungskommission. Achtung, Töpfer!$ iermit verhängen wir über das Ofenbau­geschäft Fr. Jankowski, Berlin   SO. 16, Köpenickerstr  . 140, Bau Karlshorst  , Stolzenfels Ede Andernacher Straße, wegen Lohnausfall die Sperre. Die Vereinsleitung.

Ausland.

unt

Arbeitskämpfe in Böhmen  .

bon

In der Prager   Metallindustrie werden Verhandlungen zur Be. endigung der Aussperrung geführt. Die Unternehmer werden Lohnerhöhungen gewähren müssen. Unter der Führung tschechisch­fozialdemokratischer, aber auch nationalsozialer Abgeordneten ber anstalteten die Ausgesperrten am Donnerstagvormittag einen Auf­marsch durch die Stadt. Die Arbeiterpresse wird derart mit Kon beim Justizminister Beschwerde erhoben. fistationen berfolgt, daß die sozialdemokratischen Abgeordneten

Die leitenden Genossen am Blake versichern, daß die Arbeiter feft entschlossen sind, im Kampfe auszuharren. Bon den 8000 streikenden Dockarbeitern gehören 7500 bem Glasgower 8weig bes schottischen Dodarbeiterverbandes an, obwohl bie Organisation erst feit 7 oder 8 Monaten besteht. Unter diesen Umständen find die vorhandenen Gelder natürlich gering. Die Geldfrage spielt jedoch Rolle. Erst gestern wurden der Organisation 5000 Bfund Sterling nach der Aussage eines der Leiter der Gewerkschaft teine große angeboten. Wahrscheinlich wird das Angebot jedoch nicht ange­angeboten. Wahrscheinlich wird das Angebot jedoch nicht ange nommen werden. Während der lezten Monate haben die Glass gower Schiffsherren glänzende Geschäfte gemacht und auch die Dodarbeiter haben gut verdient, so daß die meisten einen Spar­Pfennig zurüdlegen konnten. Wie schon berichtet, handelt es sich bei diesem Kampfe, der fich leicht zu einem Generalstreit entwickeln tann, nicht um eine Lohnfrage. Die Dodarbeiter sind mit den Arbeitsbedingungen

Protestanten. Seit der Gründung der Dodarbeiterorganisation

hat man nicht das geringste davon gespürt. Schotten und Irländer, Protestanten und Katholiken haben im gemeinschaftlichen Kampfe in einer einheitlichen großen Organisation ihre Kleinlichen und manchmal lächerlichen Streitigkeiten vergessen. Ein gutes Zeichen für die Zukunft.

Letzte Nachrichten.

Frivole Aussperrung.

Budapest  , 12. Februar.( W. T. B.) Die Budapester Die Prager   städtischen Straßenbahnen haben Maschinenfabriken haben die Aussperrung sämtlicher Ar­jüngst die Personenfahrpreise erhöht, weil für das Personal beiter, deren Zahl sich auf etwa 20 000 beläuft, bestoffen. etwas geschehen müsse. Als die Angestellten aber einen Ausgleich Die Hauptursache sind Forderungen der Arbeiter betreffend den für den Trinkgelderausfall forderten, lehnte man schroff jede Ver- Arbeitsnachweis. handlung ab. Der Streit ist nur eine Frage der Zeit, vielleicht bricht er zum großen tschechischen Landesturnfeft aus, wo ganz Böhmen   nach dem goldenen Mütterchen Prag  " wallfahrtet.

Die wirtschaftlichen Kämpfe in Großbritannien  .

Zum Unternehmertrus noch Hohn.

Brüffel, 12. Februar.( W. T. B.) Die Grubenbefizer im Borinage haben den Vorschlag des Provinzialrates, einen dreimonatigen Versuch mit achttägiger Lohnzahlung zu machen, abgelehnt und schlagen jetzt ihrerseits den Pergarbeitern einen sechsmonatigen Versuch mit vierzehntägiger Entlohnung vor. Dieser Borschlag verschärft die Lage.

Der Unternehmertruk wird durch die Regierung bestärkt, wie folgende Depesche zeigt:

Maßregelung der organisierten Kellner im Café Jahn, Hafen­heide. Die bisher im benannten Café tätigen Kellner wurden von dem Unternehmer Herrn Stiebib lediglich deshalb entlassen, weil fie die Verbesserung ihrer Lage erstrebten und sich zu diesem Bwede der Organisation anschlossen. Die Gemagregelten erhielten bisher feinen Lohn und feine Beföstigung. Dagegen waren sie verpflichtet, an Herrn St. noch Abgaben, durchschnittlich von 50 Pf. pro Tag, abzuführen. Alle Versuche, auf gütlichem Wege eine Einigung zu Hamilton( Schottland  ), 8. Februar 1912.( Eig. Ber.) erreichen, scheiterten. Die bescheidenen Forderungen der Kelner Die Hoffnung, daß der Friede im Bergbau Großbritanniens  lauten: 1. Monatslohn bon 15 Mt., 2. für Silfstellner pro Tag erhalten bleiben werde, hat sich als trügerisch erwiesen. Die 2 Mt., 3. Abschaffung jeglicher Abgaben und 4. Anerkennung der Konferenzen, die zu Anfang der Woche in London   stattfanden und Organisation. auf denen eine Einigung in der Minimallohnfrage zustandekommen Einige Unternehmerlieblinge, wie z. B. ein gewiffer Steyer- follte, haben nicht den geringsten Erfolg gehabt. Die Verhandlungen leitner, befannt vom Streif bei Nagler, sowie der Kellner givischen den Vertretern der Bergarbeiter und Unternehmer Mittel Ballaschte, welcher aus der Organisation ausgeschlossen wurde, englands, die den Schlüssel zur Lösung der Frage für das ganze find augenblicklich bemüht, dem Unternehmer aus der Verlegenheit Reich finden sollten, sind nicht von der Stelle gekommen. Man nach Blättermeldungen 8 Soldaten des Jägerbataillons zu Fuß Brüssel  , 12. Februar. Im Streifgebiet des Borinage wurden zu helfen. Für organisierte Gastwirtsgehilfen ist selbstverständlich fühlte, daß die Frage nach den jüngsten Ereignissen nur noch durch verhaftet, weil sie gegen Tumultuanten nicht scharf genug vor: der Betrieb gesperrt. ein allgemeines, zu gleicher Zeit für alle Länderteile abgeschlossenes gingen und sich zum Teil sogar entwaffnen ließen. Verband deutscher Gastwirtsgehilfen Abkommen geregelt werden kann. Aber die Erreichung eines all­8weigverein der Café- Angestellten. gemeinen Vertrages hat sich auf der am 7. Februar zu London  abgehaltenen Konferenz der Vertreter aller Bergarbeiter und Der Schußmann als Landesverräter. Kohlenbefizer Großbritanniens   als hoffnungslos erwiesen. Das Ein polnisches Organ über die Haltung des chriftlichen größte Hindernis auf dem Wege zur Verständigung war nach wie Suhr ist bisher noch nicht ermittelt worden. Nachdem er sein Gut­Wilhelmshaven, 12. Februar. Der entflohene Schuhmann Gewerkvereins der Bergarbeiter". bor   die Unternehmerschaft Südwales  , an deren Spitze der Haupt- haben auf der Sparkasse abgehoben hatte, trat er am Mittwochabend Unter der Ueberschrift: Verrat des Bergarbeiter- Gewerber- scharfmacher Thomas steht. Bis zu Anfang der Konferenz war mit dem Schnellzuge von einer benachbarten Station die Reise eins" beschäftigt sich das in Herne   erscheinende polnische Organ es noch ungewiß, ob sich die südwalisischen Unternehmer an der nach dem Auslande an und hat vermutlich schon um Mitternacht die Narodowiec" mit der Lohnbewegung der Ruhrbergleute und der gemeinschaftlichen Besprechung beteiligen würden. Die Herren holländische Grenze erreicht. Hier war er, da gegen ihn nur Bei­Saltung des christlichen Verbandes. Das Blatt fucht in nicht un- erschienen jedoch, zogen sich aber sogleich zurück, als der Vor- hilfe zum Landesverrat in Frage kommt, vor einer Auslieferung interessanter Weise die schmähliche Haltung der Chriftlichen poli- fißende der Bergarbeiterföderation, Edwards, den Unter- ficher. Verantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin  . Inseratenteil verantw.:

Deutfches Reich.

Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.