Nr. 38. 29. Jahrgang.
Reichstag.
asdisle mish tim 1167
5. Sigung. Mittwoch, den 14. februar, nachmittags 2 Uhr.
Am Bundesratstiiche: 2isco, Wermuth. Vizepräsident Scheidemann eröffnet die Sigung bei vollbeseztem Hause. Er läßt zunächst den Eingang einiger Rechnungsfachen durch den Schriftführer Abg. Neumann- Hofer( p.) verlesen und fährt dann fort:
Der Herr Abg. Paasche hat an das Präsidium des Reichstages folgendes Schreiben gerichtet( Fronische Ah! Rufe rechts.): Dem Präsidium teile ich hierdurch ergebenst mit, daß ich mein Amt als zweiter Bizepräsident hiermit niederlege."( Bravo ! rechts, Große Heiterkeit bei den Sozialdemokraten und Freifinnigen.) Ich schlage dem Hause vor, die nunmehr notwendig gewordene Wahl des zweiten Bizepräsidenten heute sofort nach der Wahl des Bräsidenten vorzunehmen.( Sehr richtig! links.) Das ist nur zu lässig, wenn fein Mitglied des Haufes widerspricht. Ich frage des halb die Mitglieder des Hauses, ob Sie mit meinem Borschlage einverstanden sind? Es erfolgt fein Widerspruch, wir werden also nach der Wahl des Präsidenten die Wahl des zweiten Bizepräsidenten vornehmen. Wir treten dann in die Tagesordnung ein. Erster Gegen stand ist die Wahl des Präsidenten.
Der Namensaufruf ergibt die Anwesenheit von 374 Abgeordneten. Abgegeben find 173 weiße Stimmzettel, 193 auf den Namen des Abg. Kaempf( Vp.). Ferner sind abgegeben je ein Stimmzettel auf die Namen der Abgg. 3ubeil( So.), Simon( S03.), Rreth( f.), Dr. Will( 3.). Graf Oppersdorff ( Wild).
Vizepräsident Scheidemann : Abg. Staempf ist somit zum Bräfidenten gewählt, ich frage ihn, ob er die Wahl annimmt.
vornehmen.
Abg. Kaempf( Vp.): Ich fühle mich verpflichtet, die Wahl anzunehmen.( Oh- Rufe rechts, Bravo ! links.) Präfident Abg. Kaempf übernimmt den Vorsiz und läßt den Namensaufruf zur Wahl des zweiten Vizepräsidenten Abgegeben werden 371 Stimmen, davon 165 ungültige; 194 Tauten auf den Abg. Dove, einige zersplitterte auf die Abgeordneten Müller- Meiningen( Bp.), Stadthagen ( Soz.), Gothein ( Bp.), Haußmann( Vp.), Heckscher( Vp.), Bassermann( natl.) Auf die Frage des Präsidenten erklärt
( Heiterkeit).
mittelbar bevorstehende Inkrafttreten des Saisonzolls für Früh- nehmen, heißt nichts anderes, als die Fürsorge für die Existenz der fartoffeln Bezug nehmen, möchte ich hinzufügen, daß Erwägungen Nation zum Teil auf die nachkommende Generation darüber schweben, ob und in welcher Weise der Bundesrat inner- a 6 wälzen und dieser die Fürsorge doppelt schwer machen. Spät, halb der ihm zustehenden Befugnis die Einfuhr von Kartoffeln vor- fast zu spät hat man diesen Fehler erkannt und ist dazu überjähriger Ernte in der Zeit vor dem 1. Mai erleichtern fann. ( Bravo ! links.)
Es folgt die
erste Lesung des Etats.
gegangen, neue Steuerquellen zu befchaffen, nicht ohne schwere politische Erschütterungen.( Sehr richtig! rechts) Die Anleihe hat dadurch ein wesentlich besseres Aussehen erhalten. Mit einem Muc läßt sich ihre Beseitigung nicht erreichen, aber es ist doch beruhigend, daß die Anleihe diesmal nur 44 Millionen beträgt, nur 12 Millionen wesen genommen hat, war anfangs eben und ist dann steiler ge- Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß der Betrag von 85 Millionen Reichsschazsekretär Wermuth: Der Weg, den das deutsche Finanz mehr, als der Betrag der werbenden Ausgaben. Dabei ist die Gine Anleihe hatte er nicht, vielmehr fegte er 10 Millionen zur augeführt werden kann. worden. Der Etat von 1872 begann mit 450 Millionen Ausgaben. Schuldentilgung diesmal seiner wirklichen Bestimmung Millionen Ausgaben und einer Anleihe von 44 Millionen. Auf das perimente nicht mehr anstellen, die Leistungsfähigkeit der BundesSchuldentilgung aus. Der diesmalige Etat schließt ab mit 2919 Auf dem Gebiete der Matrikularbeiträge lassen sich große Er Sechst el. An der Spitze der Einnahmen stehen die aus Zöllen wegs unbegrenzt, wir müssen vielmehr unser eigenes Gebiet Heer entfällt davon etwa ein Drittel, auf die Marine ein staaten gegenüber dem ungeheuer gestiegenen Reichsbedarf ist keinesalso Unterschiede, wie das und Steuern mit etwa 1590 Millionen. Die beiden Etats zeigen bearbeiten, das der Zölle und Reichsabgaben. Was den strebenden Gemeinwesen nur in einem jugendlich auf- Etat von 1911 betrifft, so haben die neu eingeführten Zölle ein vorkommen fann.& nicht allein zusammen mit hängt das Mehr von 64 Millionen ergeben.( hört! hört! rechts.) Boran der der Fülle übernommenen Aufgaben der sozialpolitischen Fürsorge der Ver- Börsensteuer, die Leuchtmittelsteuer mit 3 Millionen Reiche steht der Branntwein, dann folgt der Tabat, die waltung der Schutzgebiete, der Schaffung einer Flotte usw., sondern mehr, die Zündwarensteuer mit 2 Millionen, das wir allein während des legten Menschenalters durchgemacht haben. entwickeln sich durchaus normal. Post und Eisenbahnen haben eres wirkt auch mit der ungeheuere Aufschwung, den wir und nicht Bier mit 2 Millionen mehr. Die sonstigen Einnahmen dafür keinen ausreichenden Maßstab, vielmehr ist es das Näher einige Ersparnisse zu erwarten, wenn auch nicht ganz so wie 1910. Die Vermehrung der Bevölkerung um 60 Proz. bietet freuliche Ueberschüsse zu verzeichnen. Bei den Ausgaben haben wir rüden bon Ländern und Menschen, das unserer m Etat für 1912 fällt beim eer das Mehr von 15 Millionen Generation zu sehen beschieden gewesen ist. Es hat die außer für die Naturalverpflegung auf, das sich aus der Preissteigerung der ordentliche Vermehrung des Bedarfs jedes einzelnen eine gewaltige Lebensmittel erklärt. Die Ausdehnung der Produktion und des Austausches zur Folge gehabt. An der Spize der Ausgaben stehen die
Ausgaben für die Wehrkraft.
bom
Finanzen der Kolonien
und Marine einschließlich Pensionen zu dem Ergebnis, daß die Ausgaben für Heer laufenden Mitteln bestreiten. Unsere Finanzkraft beginnt sich wieder
Abg. Dove( Bp.): Ich nehme die Wahl an.( Bravo ! links.) man Hierauf wird ein schleuniger Antrag Albrecht( Soz.) wegen Einstellung schwebender Strafverfahren gegen die Abgg. Ebert( Soz.), Fischer S.( Soz.) und Feuerstein ( Soz.) ohne Debatte angenommen. Es folgt die Interpellation Bassermann( natl.) und Genossen betr. die
gehen im allgemeinen gut vorwärts, mit Ausnahme von Südwestafrika, weil dort eine vermehrte Schwierigkeit der DiamantenproDaraus dem Reichshaushaltsetat einen Vorwurf zu machen, wäre duktion zusammentrifft mit einer ungünstigen Lage des Diamantenhöchst unrecht. Die erste Aufgabe, welche die zu einem ewigen marktes. Dagegen zeigt Ostafrita fehr erfreuliche Fortschritte. Bunde vereinigten deutschen Fürsten und Länder übernommen haben, was die Kosten für das jüngst erworbene Gebiet Neu- Kamerun anist der Schutz des Bundesgebiets. Indem das Reich mit dem Haupt- geht, so läßt sich das jetzt noch nicht mit Bestimmtheit übersehen. teil seiner Kraft diese Aufgabe sorgsam und wachsam erfüllt, befähigt Bunächst werden die Kosten der Grenzermittelungsarbeiten zu bes es am besten auch die Bundesregierungen, den ihnen vorbehaltenen streiten sein. Vermehrte Kosten machen sich notwendig für neue Aufgaben gerecht zu werden. Wollte das Reich deren Aufgaben Beamte, denn auf die Dauer läßt sich die Personalvermehrung übernehmen, so wäre die notwendige Folge, daß es sich auch eines nicht ganz bintanhalten. Im allgemeinen beruht der Etat auf denTeils ihrer Einnahmequellen bemächtigte. Das aber würde die felben Grundlagen wie seine beiden Vorgänger. Er bestreitet die Lebensbedingungen der Glieder des Reichs schwer erschüttern. G8 Ausgaben mit den fich weiter entwickelnden Einnahmen und 80 Pf. ist also irreführend, wenn man ausrechnet, daß von den Ausgaben Matrikularbeiträgen. Er vermindert die Anleihe um 53 Mill. Natür des Reichs 80 Prozent auf Heer und Marine entfallen. Ein solches lich ist aber davon keine Rede, wie schon behauptet worden ist, Bahlenspiel mache ich nicht gern mit, aber wenn man es einmal daß wir wieder in Gold schwammen.( Seiterkeit links, beginnt, muß man den Ausgaben des Reichs unbedingt Buruf: Ihre Rede vom Dezember!) Wir sind ein gutes Stüd auch diejenigen der Bundesstaaten zuzählen. Dann tommt vorwärts gekommen, indem wir die laufenden Ausgaben aus 28,8 Prozent der Gesamtausgaben betragen. und Anleihezinsen nur zu regen. Soll aber der Erfolg der noch nicht ganz vollendeten Das Reich ist es wiedergefundung uns erhalten bleiben, so müffen wir auch bie den Einzelstaaten schuldig, die Wehrkraft auf der Höhe zu Mittel weiter anwenden, mit denen wir so weit gekommen find. nichts verabsäumt, und wird und darf auch in Zukunft nichts ver- Anlaß sein, den heilsamen Wahrspruch: teine Ausgaben ohne halten. In dieser Beziehung ist bisher nichts übertrieben und Entsteht ein neuer zwingender Mehrbedarf, so darf das nicht der absäumt und nichts übertrieben werden.( Bravo ! rechts.) Sehr Deckung, das heißt ohne Golddeckung" zu verwandeln in: lehrreich ist der zwischen 1872 und 1912 liegende Zeitraum dafür, feine Ausgaben ohne Papierdeckung". Wenn das Wohl In den Jahren 1900 bis 1909 ist eine sehr in welcher Weise die Ausgaben des Reiches finanziert werden sollen. des Waterlandes ein Opfer erheischt, so muß es gebracht tverden. Die Finanzen sind auch ein Teil der Wehrtüchtigfeit des Reiches, auch sie müssen gut einegerziert sein, müssen vor Reichsschapsekretär Wermuth: Die Lage der Verhandlungen cilfertige Aufwärtsbewegung der Anleihen dem In- und Ausland untadelhaft dastehen und dürfen nicht, wenn Stonbention gestattet es nach dem internationalen Brauch nicht, Gie in dieser Zeit zu geben, also Boſt werden. über eine etwaige Veränderung und Verlängerung der Brüsseler zu verzeichnen. Sie betrugen in dieser Zeit 2700 Millionen Mart, auch aus Mißverständnis, als morfch und gebrechlich bezeichnet die Interpellation jezt zu beantworten. Sobald sie und Eisenbahn. ( Sehr richtig! rechts.) Sind sie so beschaffen, daß sie Bett Hier sieht man deutlich den Fehler, der in der trauen verdienen und wird ihnen das Vertrauen auch wirklich zuteil es gestattet, werde ich nicht unterlaffen, auf die Interpellation zurüd- Entwickelung unserer Finanzen stedt. Nicht ungestraft verlegt man dann dienen sie dem Ansehen Deutschlands und damit einer geber zukommen und dem Herrn Präsidenten eine dahin gehende Mit- die Gesetze der Volkswirtschaft( Sehr richtig! lints), nur daß es ge- lichen friedlichen Entwickelung unseres gesamten Staatswesens. teilung zu machen. Bu zwei weiteren Interpellationen Ablaß( p.) resp. Die militätischen Ausgaben sind unzweifelhaft die wichtigsten, wöhnlich Jahre lang dauert, ehe das Strafgericht vollzogen wird.( Bravo !) Albrecht( So.) betr. die fofortige zeitweilige Aufhebung des welche Reich und Bundesstaaten zu bestreiten haben. Das Haus vertagt sich. Nächste Sigung Donnerstag 1 hr.( Schleuniger Antras Zolls auf Mais und Futtergerste und die Suspendierung resp. Auf- wir genügen dieser verantwortlichen und schwierigen Auf- Albrecht auf Einstellung eines Strafverfahrens gegen den Abg. gabe nicht, wenn wir zwar zwar die Ausgaben in Rechnung Giebel( Soz,) und Fortsetzung der ersten Lesung des Reichsschazsekretär Wermuth: Der Herr Reichskanzler wird ftellen, vor der Dedung aber die Augen schließen, in der Etats.) bereit sein, die beiden Interpellationen im Laufe der nächsten Hoffnung, daß die Zukunft das Versäumte nachholen werde( Bravo ! Schluß 5 Uhr. Woche zu beantworten. Da die Interpellationen auf das un- lints.) Die Ausgaben für Rüstungen fortlaufend aus Anleihen zu
Berhandlungen der Brüffeler Zuckerkonferenz.
Auf die Frage des Präsidenten Abg. Kaempf, ob die Re gierung bereit fei, die Interpellation zu beantworten, erklärt
hebung des am 15. Februar eintretenden Kartoff clzolls erklärt
Kleines feuilleton
Aber
mag es für Schintoi und Buddhismus notwendig sein, ihre Schritte nach Westen zu lenten. Auch das Christentum sollte aus dem engen Kreise, auf den es sich beschränkt, heraustreten und sich den nationalen Empfindungen, Gebräuchen und der nationalen Politit anpassen, um größere Wirkung zu gewinnen. Japan hat eine fort schrittliche Politik und Volkswirtschaft angenommen, um an den Segnungen der westlichen Zivilisation teilzunehmen. Es ist tün schenswert, Denken und Glauben des Westens in religiöser Hinficht in harmonische Beziehung zu dem Japans zu bringen."
bestehen. Ungleich besser gab Robert Müller den Nathan, Martha Angerstein war als Recha so schön als liebreizend. Friz Freisler brachte die Bappeligkeit des Derwisches etwas grotest, Werner- Wagner Der Uebereifer der alten Daja wurde durch aber recht wirksam. Agnes Werner Wagner drollig gegeben; und den Klosterhruter ſtellte Emil Rameau gleichfalls sicher hin. Mehr läßt sie von dieser Borstellung nicht fagen.
Humor und Entire. Lieber Vorwärts"!
"
Eine Sprache, die niemand richtig" schreiben kann. Unsere Rechtschreibung ist ein Stompromiß schlimmster Art, das ebenso viele Ausnahmen wie Regeln hat und von niemandem wirklich beherrscht wird. Interessante Versuche, die dies schlagend bewiesen, wurden, wie die Breslauer Zeitung" berichtet, im dortigen Bunde für Schulreform unternommen. Der Referent hatte ein schwieriges Dittat, das einem der für die Hand des Lehrers bestimmten Eine Konferenz von Vertretern der verschiedenen reliUebungsbücher entnommen war, zunächst selbst geschrieben und giösen Richtungen( die auch in Japan in einige Dußend Seften immerhin noch 5 Fehler gemacht. Schlimmer gestaltete sich die zerfallen) soll einberufen werden, in der der Minister einen spe- bald da ist, bald nicht? Ach Gott ! Sache, als er die gleiche lebung mit Erlaubnis eines Professors aielleren Plan der Verschmelzung vorlegen wird. Man darf geeinem von diesem geleiteten Kursus von Kollegen diftierte. Die spannt sein, was bei dieser staatlich approbierten ReligionsfabriHerren machten 4-22 Fehler; der Durchschnitt ergab 13 Fehler. tation herauskommen wird. Jedenfalls feine höhere Moral, so Acht Frauen mit höherer Mädchenschulbildung, die dann folgten, lange das bestehende System der Ausbeutung und des MilitarisVolke lastet.
e. k.
Du meinst, ich soll ein Gedicht dichten auf das Präsidium, das Ich tue ja seit einer Woche nichts anderes!
,, Und ich seh' mich suchend um: Wo ist das Präsidium?"
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lieferten Arbeiten mit 13-30 Fehlern( im Durchschnitt 24); zehn mus mit despotischer Grausamkeit auf dem unglüdlichen japanischen Schlußstrich machte, tam die Nachricht. Peter Spahn ist gewählt und
Akademiter, darunter Dozenten der Universität, machten 14-30 ( durchschnittlich 24½) Fehler. In den Arbeiten einer Anzahl studierender Damen fanden sich 12-21, durchschnittlich 16 Fehler; gleichzeitig schreibende Studenten lieferten 14-32, durchschnittlich 21 Fehler. Der einzige Oberlehrer, der das Experiment mitmachte, gab eine Arbeit mit 18 Fehlern ab. Kurzum, die meisten Arbeiten verdienten die Schulzensur Ungenügend".
Die Obstruktion des Lokomotivführers. Im Momento" lieft man: Der Ministerpräsident Giolitti begibt sich oft am Abend von Rom nach Frascati , wo er bis zum Morgen zu verweilen pflegt, um dann mit der Eisenbahn nach Rom zurückzukehren. Nun machte sich der Lokomotivführer, der den zweiten Vormittagszug FrascatiRom zu bedienen hat, jedesmal, wenn er wußte, daß der MinisterDer Leiter der Versammlung, Stadtschulrat Hads, erklärte, präsident im Zuge war, das Vergnügen, die Dienstordnung auf das daß er topfschüttelnd das Diktat gehört habe. Er hätte sicher strengste und peinlichste anzuwenden, mit anderen Worten: er 50 Fehler darin gemacht. Für sich selbst nehme er das Recht in machte eine Art Obstruktion, indem er bei jedem Bahnwärterhäus Anspruch, das Wort, dessen rechte Schreibweise er nicht weiß, au chen die Maschine wie wahnsinnig pfeifen ließ und bei jeder noch schreiben, wie es ihm einfällt. Sei dies dem Erwachsenen erlaubt, so kleinen Station die Fahrgeschwindigkeit derart verlangsamte, daß so sollten den Kindern nicht erst solche Fallen gestellt werden. Schon der Zug wie eine Schmede dahinkroch. Herr Giolitti tam infolgejetzt sollte man bei Beurteilung der Arbeiten derartige Fehler nicht deffen regelmäßig halb taub und mit einer Stunde Verspätung in anrechnen und bei den Aufnahmeprüfungen mehr auf Begabung Rom an. Der fleine Scherz lag flar zutage, aber man konnte gegen als auf Rechtschreibung sehen. Dem pflichtete Professor William den Lokomotivführer und gegen den mit ihm in Verbindung stehen Stern bei, der sich selbst als den Professor bekannt, dessen Arbeit den Maschinisten nicht vorgehen, da sie sich darauf berufen konnten, 23 Fehler aufgewiesen habe. Im übrigen warnte er davor, sich daß fie mit seltener Gewissenhaftigkeit die Dienstvorschriften be
So weit war ich schon Sonnabend, aber gerade als ich den alles ist in Ordnung.
neues baute, fehr wigig( ganz gegen meine Gewohnheit), es hätte Worauf ich mein Werk als Schreibunterlage benutzte und ein Dir sicher gefallen.
wollt, und Peter Spahn dankte ab. Aber sieh mal, der Himmel( G. m. b. S.) hat es anders gehabe, das ist nicht zu blafen! Lieber Vorwärts! was ich die letzten Tage ausgestanden Baasche gefunden( Kleidage), so hieß es, Scheidemann ist derjenige, Raum hatte ich einen Reim auf welcher, und wenn ich dann meine Siegestrompete ölte, so wurde Staempf auf den Schild gehoben.
den Sozialdemokraten? Du meinst, die Herren ließen ja sonst auch alle Arbeit fich wichtig, eine Müde aum Elefanten, Kaempf zum Präsidenten Tja... Aber welche Gelegenheit, zu machen! Ordnung ruft Und dent' mal, wenn Scheidemann Derteln zur die Schmach überlebt der Dicke nicht! Nein, es wird weiter geschachert. Und wenn ich das 25. Gedicht
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etwa nunmehr auf das phonetische( lautgemäße) Prinzip zu ver- folgten. Um nun aber der unangenehmen Geschichte ein Ende zu nimmt nicht an habe das schicke ich Dir. Jezt muß ich arbeiten:" Spahn steifen, da dies wegen der vielen Dialette einen Verzicht auf den machen, hat jetzt die römische Eisenbahndirektion den gewissenhaften Paasche in Nasche.. Scheidemann den meide man sonst tommt
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befördert, um ihn aus dem Dienst der Bahn Frascati- Rom auf anständige Weise entfernen zu fönnen.
großen Vorteil der einheitlichen gemeinsamen Orthographie für Lokomotivführer bas ganze deutsche Sprachgebiet bedeute. Eine grundlegende Reform erwartet er erst für die Kindeskinder, Vereinfachungen aber, wie z. B. die Anwendung des großen Anfangsbuchstabens nur am Anfang des Sates und bei Eigennamen, neinte er, seien schon jetzt durchführbar.
Theater.
Herzlichst
Dein Kurt.
Notizen. Eine große Winterblumen- Schau veranstaltet Neue Freie Boltsbühne( im Neuen Boltstheater): die Deutsche Gartenbaugefellihaft gelegentlich ihres Nathan der Weise" von Leffing. Mit der szenisch wie 90. Stiftungsfestes im Landwehroffizier- Kafino in Charlottenburg , Die japanische Einheitsreligion. Der japanische Bizeminister dekorativ überaus schönen Aufführung der gleichen Dichtung im am Bahnhof Zoologischer Garten , am 15. Februar. Die Eröffnung des Innern, Tofonami, hat an die Presse ein Rundschreiben ver- Neuen Schauspielhause, der ja die Mitglieder unserer Freien Bolts- erfolgt um 2 Uhr und dauert bis 8 Uhr abends. Eintritt 2 D. sandt, in dem eine Verschmelzung der drei in Japan bestehenden bühne teilhaftig geworden sind, kann die von der Neuen Freien Die zurzeit in den Berliner Treibereien herangezogenen TreibReligionen: Schintoismus( einheimische Ahnen- und Geistervereh Wolfsbühne veranstaltete in feiner Weise verglichen werden. Schon sträucher, wie Flieder, Schneeball und Rosen werden mit hervor rung), Buddhismus und Christentum, empfohlen wird. Darin wird deshalb nicht, weil die Putzbrettl- Bühne im weiland Wolzogenschen ragenden Tulpenfortimenten, mit Maiblumen, Hyazinthen, Azaleen ausgeführt: der jetzt in den japanischen Schulen erteilte Moral- Mufentempel einer reichen, dabei räumlichen Inszenierung im Wege und Orchideen in einen friedlichen Wettbewerb treten. unterricht sei nicht imstande, die sittlichen Ideen genügend zu steht. Der" Palmenwald", hier verbaut, fiel primitiv aus, wie das Wie die Ferschten" die Kunst fördern. Das
festigen. Dazu bedürfe es der Verbindung mit Religion. Innere des Sultan- und des Judenhauses. Mit fotaner Aermlichkeit Bureau des Berliner Theaters teilt mit: In den legten Diese wieder bedürfe, um höheres Ansehen zu gewinnen, einer steht alsdann eine prunkvolle Gewandung der Personen im offenen Wochen wurde das Theater, zum Teil wiederholt, durch den Besuch engeren Verknüpfung mit dem Staate. Alle Religionen stimm- Widerspruch. Aber auch die Darstellung an sich war nicht gar weit folgender Fürstlichkeiten ausgezeichnet: Prinz Heinrich der Niederten in ihren Grundzügen, den Vorstellungen von Gott, Buddha, her. Es kann darüber, daß August Momber als Tempelherr eher lande, Herzog Ernst Günther von Schleswig- Holstein , Prinz SigisSimmel, die für die drei genannten Religionen in Frage kommen, ein schmachtlappiger Bonvivant, denn ein schwäbisch- rauhbeiniger mund von Preußen und die Söhne des Prinzen Friedrich Leopold überein. Verschieden aber sei die Morallehre, die nach Zeit und Ritter war, und daß auch weder Otto Montua als Sultan, noch von Preußen. Jm Berliner Theater wird bekanntlich ein Aus
Ort abweichend gestaltet sei. Sie entwidelt sich immer Daher Elisabeth such als Sittah ihren Rollen gerecht wurden, kein Zweifel stattungsstück: Die großen Rosinen" gegeben,