Nr. 39. 29. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Abgeordnetenbaus.

15. Sigung vom Donnerstag, den 14. februar,

bormittags 11 Uhr.

Am Ministertisch: Frhr. v. Schorlemer, Kommissare. Nach Vereidigung von vier Abgeordneten wird auf Antrag der Geschäftsordnungskommission dem Abg. Frhrn. v. Richthofen die Erlaubnis zur Zeugenaussage in der Strafsache gegen seinen früheren

Gutsverwalter erteilt. Die

zweite Beratung des Landwirtschaftsetats

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Freitag, 16. februar 1912.

Die Revolution in China  .

Sunyatsen will zurücktreten.

Iwohnen verboten. 60 M. mußten solche Kolonisten für ein­das sind etwas teure Hotel Imaliges Nächtigen schon zahlen rpreise.( Heiterfeit.) So forgen Sie für Verheizung", indem Sie die arbeitsfreudigen, opfermutigen Kolonisten als Vagabunden behandeln. Sehen Sie sich doch mal das Leben, den Fleiß diefer London  , 15. Februar. Die„ Times" melden aus Beting Kolonisten an. Uebrigens, Herr Landwirtschaftsminister, vielleicht forgen Sie doch auch mal dafür, daß die Arbeiterfarten auch vom 14. d. Mts.: Die Gesandten sind heute von Wangtschunghu, den in faufmännischen Geschäften tätigen Arbeiterlindern benutzbar dem auswärtigen Minister der Nantinger Regierung, auf­gemacht werden, damit es ihnen nicht so teuer fommt, in den gefordert worden, die Republik   in Südchina anzuerkennen. Kolonien den Abend zu verbringen oder ganz draußen zu wohnen. Dasselbe Blatt meldet aus Nanking   von gestern: Präsident Sie verhindern aber gerade diesen Bug aufs Land den Städter, die Sunyatsen richtete gestern an die Nationalversammlung  Liebe zum Lande, zur Gartenarbeit haben, sich aber freilich nicht seinen tiid tritt von der pro­eine Botschaft, Ihren Herrschaftsgelüften unterwerfen wollen.( Sehr gut! bei den Der Rücktritt visorischen Regierung anheimstellt. wird fortgesetzt bei den einmaligen und außerordentlichen Ausgaben. Sozialdemokraten.) Abg. v. Kardorff( ft.): Eine Anzahl Großgrundbesizer sind heute Abg. v. Kardorff möge sich statt um solche fozialistische" foll nach der Wahl eines neuen Präsidenten durch die Versammlung einſichtig und vernünftig genug, um das Zurückgehen des bäuer- Literatur, die sich gegen die Sozialdemokratie ausnuten läßt, um wirklich und nach Ankunft des neuen Präsidenten in Nanking   erfolgen. Eine lichen Grundbesitzes zu bedauern. Der vom Abgeordneten v. d. Osten ozialdemokratische Literatur fümmern! Wenn da in weitere Bedingung lautet, daß Nanking die Hauptstadt der pro­erwähnten Statistik, wonach der Großgrundbesiz an den Kleinbesitz den" Soz. Monatsheften" gesagt sein soll, daß 8 Proz. des land- visorischen Regierung bleiben solle. Eine andere persönliche Botschaft verliere, stehe ich mißtrauisch gegenüber. Der staatliche Do wirtschaftlichen Nußens den Großgrundbefizern, 64 Proz. dem empfieht die Wahl Juanschitais zum Präsidenten, da berliere, stehe ich mißtrauisch gegenüber. Der staatliche Doa mittleren und 28 Proz. dem kleineren Bauernstand zukommen, so er sich für die Republik   erklärt habe. mänenbejiz hat in den letzten Jahren um 100 000 Hektar zugenommen, die Staatsregierung darf daher nicht engherzig ver- fragt es sich doch, wie viele Personen sich in diesen Nußen Die Finanzlage der Nepublik. fahren. Durch eine kräftige Bauernwirtschaft wird auch die Arbeiter- teilen! Wenn Herr v. Kardorff sagt, man möge Sachfengänger an­nun, Sie haben Beting, 15. Februar. In einer gestern abgehaltenen Konferenz ansiedelung gesichert, allerdings stehen der Arbeiteransiedelung große siedeln, die setzen 6 bis 8 Kinder in die Welt Schwierigkeiten im Wege. Ein auf dem Lande angesiedelter Arbeiter es längst verstanden, Ihr Kinderpensum zu beschränken, bielleicht der Vertreter der ausländischen Banken wurde die hat genau dieselben Interessen wie sein Arbeitgeber. Der sozial- denken einmal auch die Arbeiter, daß sie zwei Kinder eher zu demokratische Schriftsteller Schulz erklärt in einem bemerkens- widerstandsfähigen Menschen heranziehen können, als mehr Kinder. augenblickliche Finanzlage Chinas   besprochen. Hierbei wurde fest­werten Artikel, bei den Wahlen seien die Sozialdemokraten überall Db Sie das wünschen, weiß ich nicht, aber Sie werden daran gestellt, daß der chinesische Regierungsschatz nur noch für etwa zwei borgedrungen, nur bei den ost preußischen Landarbeitern hätte schuld sein, wenn die Arbeiter Ihnen nicht noch mehr heloten Wochen die Mittel enthalte, um die notwendigsten Ausgaben zu be­man fein Glück gehabt.( Sehr richtig! rechts.) Er fügt hinzu, das liefern wollen Abg. v. Kardorff hat auch über die mittelstands- streiten. China   dürfte daher genötigt sein, bereits in den nächsten wäre vielleicht anders geweien, wenn die Arbeiter gewußt hätten, feindlichen" Konsumvereine gesprochen und von ihrer Dividenden Tagen eine neue größere Anleihe aufzunehmen, die wahrscheinlich politik. Warum verschweigt er, daß z. B. der Vorwärts  " von den ausländischen Banken übernommen werden wird. daß die Sozialdemokratie durchaus nicht unbedingt freihändlerisch fei. Nachdem sich im Landesökonomiekollegium selbst Freiherr und unsere Parteipreffe immer gegen diefe Dividenden­b. Wangenheim für Einschränkung der Fideikommißbildung und politik sind und daß nur Ihre Geseze die völlige Beseitigung der fogar für eine Zwangsverpachtung gewisser Fideikommisse aus- Dividendenpolitik hindern!( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) gesprochen hat, sieht man, wie unendlich töricht es ist, wegen wir haben fein Vertrauen zu Ihrer Kolonisation. Wenn Sie nur der gleichen Forderung von einem Linksabmarsch der Freikonser- einen Teil der Millionen, die Sie in den bativen zu sprechen. Auch der Sozialdemokrat S chippel hat erklärt, daß die Bölle die Bodenpreise nicht in die Höhe getrieben haben. Redner ersucht schließlich um energische Förderung der inneren Kolonisation.( Beifall bei den Freikonservativen.)

Abg. Hoffmann( Soz.):

afrikanischen Sandwüsten und Fieberfümpfen vergraben, für unsere Kolonisation verwenden, dann können Sie 23 under dinge schaffen. Aber Sie wollen das gar nicht, denn ein wirklich blühendes Vaterland würde zugleich das Ende der Knechtschaft der Arbeiter, das Ende aber auch Ihres hochmuts und Ihrer Unterdrückungspolitik sein!( Lebhaftes Bravo! bei den Sozialdemokraten.)

Präsident Frhr.   v. Erffa  : Wenn Sie den Ausdruck Hochmut" etwa auf Mitglieder des Hauses bezogen haben, so wäre das durch aus unparlamentarisch.

Aus der Partei.

Protestkundgebung der Brüsseler Arbeiter gegen die Lebensmittelteuerung.

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Man meldet uns aus Brüssel   unterm 13. b. M.: Die Arbeiter Brüssels und der Vororte demonstrierten gestern, einem Rufe der Brüsseler Föderation folgend, gegen die Lebens­Die 1 Millionen Mart für innere Stolonifation sind wie ein mittelteuerung, die auf der belgischen Arbeiterschaft ganz besonders lastet. Der Zug, von Fahnen, Fackeln und der Musik der Tropfen auf den heißen Stein. Solange man die innere Kolonisation Arbeiterorganisationen geleitet, zog durch die innere Stadt, wo den nur zur Polen   verfolgung oder zur Heranziehung von ganzen Weg entlang sein buntmalerisches Gepräge wie nicht minder Hörigen benutzt, werden Sie nichts erreichen. Dazu gehören die Protestinschriften eine zahlreiche sympathisierende Zuschauermenge ganz andere Mittel. Abg. v. d. Often hat ganz recht: das volle Abg. Rosenow  ( Vp.): Abg. Crüger hatte darin recht, daß auf fand. Die nappen Sprüche auf Inschriftentafeln und Banderolen Verständnis für die Erweckung zur Liebe zur Heimat fehlt dem Lande die Tuberkulose nicht so bekämpft werde wie in den kündeten die Not des Volkes durch die Verteuerung der Lebensmittel namentlich den Großagrariern, die nur den Arbeiter an die Städten. Was hat es doch auch für Mühe geloftet, den Groß- und charakterisierten die volksfeindliche und sträflich- tendenziöse Un­Scholle fesseln wollen. Die Grund- und Bodenfrage wird dadurch grundbesitzern die Notwendigkeit des Viehfeuchengefeßes beizubringen. tätigkeit der flerifalen Regierung gegenüber allen Vorschlägen auf verschärft, daß auf dem Lande durch die Zölle, in den Städten durch Allerdings kostet seine Durchführung Geld. Wir greifen nicht die Abhilfe. Mehrfach richteten sich auch die Aufschriften gegen den Spekulation und Kreditwirtschaft der Boden kolossal verteuert wird. Großgrundbesitzer an, sondern die Liebesgaben und ihre Ausspruch eines hervorragenden Klerikalen Führers, des Staats­( Buruf rechts: Höhere Löhne der Landarbeiter!) Ach, wenn Sie den Vorrechte in der Gesetzgebung.( Bustimmung links.) ministers Wo este, der in der Kammerdebatte über die Teuerung Kleinbauern helfen wollen, dann geben Sie ihnen erst einmal das, Landwirtschaftsminister v. Schorlemer: Dänemark  , das uns als der Lebensmittel als Abhilfe gegen die Not- Einfachheit der was Sie aus den 8öllen mehr ziehen, als die hohen" Muster vorgehalten wird, hat von 1900-1905 612 Millionen Kronen Lebensführung empfahl! Unsere Frauen und Kinder Löhne ausmachen. In den Städten sind es die Hausagrarier für 1856 Sleinsiedelungen ausgegeben, Preußen dagegen seit 1891 müssen oft Hunger leiden. Wir fönnen nicht einfacher ( Lachen rechts), die den Nutzen aus dem Zusammenarbeiten der 160 Millionen für Rentengüter, außerdem seit 1905 jährlich leben!" war die Antwort. Dder: Tausende städtischen Volksmassen ziehen. Auf dem Lande gewinnen die Junker, 2 Millionen und ferner durch Zwischenkredite 20 Millionen, wofür Familien wohnen zu acht und neun Personen in einem in den Städten die Spekulanten Millionen( Lachen rechts), das wird 18 195 Siedelungen geschaffen wurden. Bureaukratische Be- Bimmer und Herr Woeste wagt zu sagen, die Arbeiter nicht eher anders werden, als nicht stimmungen find notwendig, um die Rentenbriefe als mögen einfacher leben!" Und der stete Refrain aller Proteste hieß: Grund und Boden Eigentum der Gemeinschaft Papiere zu erhalten. Seit 1907 find 2775 Arbeiteransiedelungen Nieder mit den Aushungerern! und Aufmachung der Grenzen für Gegen 9 Uhr sammelte sich die Menge geworden sind. Durch gesetzliche Vorrechte seßen Sie sich in die gegründet worden, davon 1266 ländliche und 1509 für industrielle Fleisch und Butter usw. Lage, Bauern und Beamte, Arbeiter und Kaufleute auszubeuten, und Arbeiter. In dem Erlaß für die Arbeiteransiedelungen ist bestimmt, vor dem Volkshaus, auf dem seit Tagen in Riesenlettern auf weißen dann tun Sie, als wollten Sie innere Kolonisation betreiben.( Sehr daß diefe Ansiedelungen so vor sich gehen, daß die Arbeiter nicht in Leinenstreifen, elektrisch beleuchtet, die Wahlsiege der deutschen Sozial­Die Musik verstummt und zur lautlos gut bei den Sozialdemokraten.) Nichts anderes wollen Sie, als ein Abhängigkeitsverhältnis vom Arbeitgeber gebracht werden, daß demokratie zu lesen sind! zu der auch die Polizisten, die taktvoll Autos die Arbeiter an Ihre Scholle fesseln.( Zustimmung bei den Sozial- fie wirtschaftlich frei bleiben, die Verwertung ihrer Arbeits- horchenden Menge Demokraten.) fraft nicht beschränkt werden darf, daß dauernde Arbeitsgelegenheit und Tramways fommandieren, gehören iprach vom Balkon des Abg. v. d. Often sagt, der Staat soll mit der inneren Solo- und zwar nicht bloß bei einem einzelnen Arbeitgeber vorhanden sein Volkshauses erst Genosse Camille Huysmans   und nach ihm nisation vorangehen! Dieser Staat mit seinem Wahlrecht, muß, daß die Ansiedelungen nur dann in Gutsbezirken zuzulassen der Sekretär der Brüsseler Föderation Genosse Van Roosbroet das die Junker und Hausagrarier an der Herr- sind, wenn eine benachbarte Ortschaft mit anderer Arbeitsgelegen über die Lebensmittelteuerung und ihre ursächlichen Zusammenhänge fchaft erhält?( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) In beit vorhanden ist. Diese Vorschriften bringen den Arbeiter gewiß mit der kapitalistischen   Ordnung. Auch viele Frauen waren da, die Wahrheit sind Sie es, die Grund und Boden teilen jo fig nicht in Knechtschaft und Hörigkeit.( Eehr richtig! rechts.) während der Neden oft zustimmend mit dem Kopfe nickten, und manch­tönnten wir es gar nicht, wenn wir es wollten. Wenn Herr Sie tönnten gerade so gut auf dem Bureau der Fortschrittlichen mal entrang sich ihnen ein gemurmeltes:" Das ist wahrheit b. d. Often von den Wahlen gesprochen hat, so ist es Tatsache, Volkspartei oder der Sozialdemokratie ausgearbeitet worden sein. Von ihren roten Fahnen geleitet, zogen die Gruppen um 1/10 Uhr daß Sie der Abhängigkeit der Landarbeiter viele( reudige Zustimmung rechts.) Mit der inneren Kolonisation muß von der improvisierten Versammlung unter freiem Himmel heim. Jbrer Reichstagsmandate verdanten!( Sehr wahr! bei den Sozial- die Besißbefestigung und damit die weitere Entschuldungsaktion demokraten  .) Wenn die Arbeiter Staatsland bekommen, dann tommt Hand in Hand gehen. Die Regierung wird hierbei in der Ostmark Die italicuische revolutionäre Fraktion gegen die Disziplinlosigkeit vielleicht mal der Minister v. Dallwig und ruft: Staatsland die nationalen Aufgaben nicht vergessen.( Beifall.) ist Treueid wer Staatsland hat, darf nicht sozialdemokratisch Abg. v. d. Often( f.): Die Nede des Abg. Hoffmann paẞt Rom  , 12. Februar.( Eig. Ber.) Der Beschluß der italie wählen!( Sehr gut! links.) Wenn Sie der Landflucht steuern in eine Wahlversammlung, sie zeigt, daß die Sozialdemokratie nicht wollen, dann behandeln Sie die Arbeiter anständig in ernsten Fragen mitarbeiten will. Nach dem Stenogramm hatischen Parlamentsfraktion, die am 8. Februar in und schaffen Sie ordentliche Zustände! Die Arbeitslofigteit Abg. Erüger seine Vorwürfe gegen die Großgrundbesizer ins- Bologna   ihren Mitgliedern freigestellt hat, im Parlament nach in den Städten, die Herr v. d. Often beklagt, ist eine Folge Threr, gesamt erhoben.( Sehr wahr! rechts. Widerspruch links.) privattapitalistischen Wirtschaftsordnung! Nach weiterer unwesentlicher Debatte wird der Landwirt- Zentralfomitee der revolutionären Fraktion veranlaßt, sich in einem ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Trotz des Baus neuer fchaftsetat und nach einer Erörterung von Pferdezuchtfragen Baracen fönnen wir in Berlin   die Obdachlosen, unter denen viele auch der Gestütsetat bewilligt. Arbeitsschwache sind, gar nicht alle unterbringen; Alters­fchwache und Krüppel sind darunter, die in Hospitaler gehören. Drei Fünftel aller obdachlosen Asylisten sind vom Lande, es sind Arbeiter, die zum Winter arbeitslos werden und von den Mitter­gutsbesitzern und Amtsvorstehern nach Berlin   geschickt werden ( Lachen rechts) ja, gerade Stranke schickt man nach Berlin  , damit sie hier furiert werden, ja sogar, es kann urkundlich bewiesen werden, bon Gutsbesitzern geschwängerte Mädchen werden so nach Berlin   geschickt, damit sie hier entbinden!( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten. Lärm rechts.) Präsident Freiherr   v. Erffa  : Jch bitte, nun zur inneren Koloni­fatton zu fommen!

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Abg. Hoffmann( Soz.):

Zum Forstetat führt

Abg. Büchtemann( Bp.) aus, daß sich nach der Denkschrift des Finanzministers die Forsterträgnisse jährlich um rund 2 Mill. Mart Alle Staaten reformieren ihre Forstuerwaltung nach steigern. anderen staatswirtschaftlichen Grundiäßen. Dazu wäre es auch bei Wieviel Telephonanlagen, Schreib- und Rechen­uns an der Zeit. maschinen gibt es in den Oberförstereien wohl schon? Oberlandforstmeister Wesener: Die Forstverwaltung arbeitet an der Modernisierung der Aemter.

Abg. v. Kessel( f.) bringt Klagen über die Verteilung der Wald ft reu vor. Oberlandforstmeister Wefener: Sollen die Forstmeister nicht mißtrauisch sein, wenn sie hören, daß die Landwirte, die um solche Streu eriudhen, furz zubor selbst welche verkauft haben? Das Haus vertagt sich.

Morgen Freitag 11 Uhr: Fortsetzung und Anträge: Wareuhaussteuer usw. Schluß 4 Uhr.

Der Krieg.

Die Behauptungen des Abgeordneten v. d. Dsten, daß die Arbeitslosigkeit Schuld der Städte fei, nötigen mich zu dieser Er­widerung. Wir kommen, zu Ihrem Schrecken, immer mehr an die Landarbeiter heran, ja Sie treiben sie uns zu durch Ihre Be­handlung, durch die Gefiudeordnung, durch Reitpeitschenhiebe, durch ben Bolizeidruck!( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Und diese Wohnungsverhältnisse! Freilich brauchen wir ein Wohnungs­gefeg, aber wenn es etwas zählen soll, müßte es der Reichstag  und nicht dieses Haus machen.( Bustimmung links.) Gerade die Großstadtbevölkerung hat einen Zug nach dem Lande, das zeigen Rückkehr General Canevas nach Tripolis  . die Kleinkolonien rund um Berlin  , wo die abgehetzten Großstädter Erholung suchen. Aber das wird von Stadt und Staat nicht unter- Rom  , 15. Februar. General Caneva, der gestern aus Rom  stüßt, sondern man überläßt den Boden der Privatspekulation und abreisen wollte, hat seine Rückfahrt nach Tripolis   auf heute früh bie Amtsvorsteher machen den Kolonisten das Leben sauer und verschoben. General Caneva nahm gestern morgen vom König, nötigen vernünftige Gemeindevorsteher auch zu solcher Politik. Herr vom Ministerpräsidenten und vom Minister des Auswärtigen Ab­ben Bug aufs Land. Aber was für Bebauungsbedingungen werben schied. Alsdann hatte er noch eine längere Unterredung mit dem heute gefordert. In Kolonien, wo noch nicht mal von Straßenbau Striegsminister. die Rede ist, muß das Geld für Kirche und Schule bar Ausweisung von Italienern   aus der Türkei  . zinslos deponiert werden!( Sört! hört! 5. d. Soziald.) Selbst ben 18 Salonili, 15. Februar.( Meldung des Wiener St. K. Telegr. armen Sommertolonisten wird das bißchen Freude in der K. unerhörtesten Weise vergällt. So treiben Sie durch diese nur in Preußen Sorreip. Bureaus.) Die Regierung verfügte die Ausweisung mögliche Nadelstichpolitit die Leute zu uns- idh fann Ihnen ver- einiger italienischer Staatsangehöriger, deren raten, daß sogar Beamte der politischen Polizei dar- Haltung angeblich Verdacht erregte. unter find!( hört! hört!- Ruf rechts: Kann Ihnen ja nur

gegen die

Schifanierung dieser Leute

Eine Massendemonstration gegen den Krieg recht sein!) Gewiß, aber wir haben dann die erhöhte Pflicht, veranstaltet am tommenden Sonntag die Arbeiterschaft in Mai land, der größten Industriestadt Italiens  . Die Leitung der Mai­zu kämpfen, die zu uns um Hilfe tommen.( Sehr wahr! bei den länder Partei- und Gewerkschaftsorganisationen haben dazu Ein­Sozialdemokraten.) Da laufen sich die Leute für ihre Ersparnisse ladungen an alle Vertreter der Organisationen, Abgeordnete, Ge­ein Grundstück und dann wird ihnen, obwohl sie zur Gebäudesteuer meindevertreter usw. gesandt, um durch Abordnungen der Demon­beranlagt werden, die Benutzung der Gebäude zum stration einen größeren Nachdruck zu geben.

der Abgeordneten.

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eigenem Ermessen für oder gegen das Kabinett zu stimmen, hat das Aufruf an alle Parteisektionen zu wenden. Der Aufruf, der in der " Soffitta  " vom 14. Februar erscheinen wird, legt dar, daß die Ab­geordneten sich durch ihren Beschluß außerhalb der Partei gestellt haben und sich den Vorschriften wie der Kontrolle der Parteitage ent­ziehen. Da nach dem italienischen Organisationsstatut die Parlaments­fraktion autonom ist und feine Instanz, auch nicht die des Parteivorstandes, ihr übergeordnet ist. fordert das Zentralfomitee die Parteisektionen auf, von ihrem Rechte Gebrauch zu machen und ihre Mitglieder, ob sie Abgeordnete seien oder nicht, zur Disziplin anzuhalten. Wenn fich die Parlamentsfraktion für berechtigt hielte, ihren Mitgliedern volle Bewegungsfreiheit zu gewähren, so hätten die Sektionen ihrer­feits nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, von allen organisierten Genossen die Einhaltung der Parteitagsbeschlüsse zu fordern. Die Abgeordneten, die entgegen dem ausdrücklichen Beschluß des Partei­tages von Modena   dem Ministerium ein Vertrauensvotum geben werden, sollen daher von den Parteisettionen als außerhalb der Partei stehend betrachtet und behandelt werden.

Es ist mit Bestimmtheit zu erwarten, daß die Parteifektionen, in denen die revolutionäre Fraktion die Mehrheit bildet, der Auf­forderung des Zentralfomitees nachkommen und die für das Minifterium bestimmten Abgeordneten aus der Partei aus­schließen werden. Allein in Rom   sind sechs Abgeordnete Das Vor­organisiert, die erklärt haben, für Giolitti zu stimmen. gehen des revolutionären Komitees wird in der gesamten bürger­lichen presse das lebhafteste Interesse hervorrufen.

Ein Fraktionsbild der sozialdemokratischen Reichs­tagsfraktion wird jett von der Buchhandlung Vor­wärts herausgegeben. Das Bild vereinigt die neuesten Porträts unferer 110 Reichstagsabgeordneten nebst Angabe der Wahlkreise, in 50 Pfennig. denen fie gewählt sind. Das Bild, auf Kunstdruckpapier, fostet Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Preßprozeß.

Wegen Beleidigung des christlichen Gewerkschaftssekretärs Sommer in Nürnberg   wurde Genosse Pierenfämper bom, Bochumer

Bollsblatt" vom dortigen Schöffengericht zu 800 Mart Geld. trafe verurteilt. Das„ Voltsblatt" hatte als Antwort auf die legelhafte Anpöbelung eines Zentrumsblattes im Anschluß an die beim Bergarbeiterverbande vorgefommenen Unterschlagungen des Silfstaffierers Streitz eine Lifte fatholischer Berbrecher veröffentlicht. In dieser Liste war auch der Gewerkschaftssekretär Sommer mit aufgeführt worden, daß er verhaftet worden sei, weil er Kinder in