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Nr. 39. 29. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Partei- Angelegenheiten.

Der Vorstand.

Bankow. Am Sonntag, den 18. februar, vormittags 8 Uhr, von den bekannten Stellen aus: Flugblattverbreitung. Die Bezirksleitung. Treptow  - Baumschulenweg. Die Mitglieder des Wahlvereins, welche heute an der Beerdigung des Genossen Werner teilnehmen, treffen sich um 2 Uhr im Bezirkslokal von Ringeltaube, Graez­straße 1. Der Vorstand. Tegel  . Die Sammelliften Nr. 15 334 und 15 395 zu den Reichs­tagswahlen sind verloren gegangen. Es wird gebeten, bei Bor­legung die Listen anzuhalten und an die Bezirksleitung abzuliefern. Bernan. Die Genossen und Genoffinnen, die an der Beerdi­gung des Genossen Günter, Rollberg, teilnehmen, treffen sich 3 Uhr am Schützenhaus". Die Bezirksleitung.

weniger offen hervorwagen als vor drei Jahren. Aber auf der Hut müssen wir sein!

Auf sozialdemokratischem Antrag hin ging die Magistrats­vorlage, die die Versilberung der Markthalle in der Dorotheen­straße vorsieht, an einen Ausschuß.

Freitag, 16. Februar 1912.

in Anspruch genommen werden. Diese Zumutung an die Stadt Berlin   ist so ungeheuerlich, daß es in weiten Kreisen der Berliner  Bevölkerung das größte Aufsehen erregt.

Veteranenspende. Der Magistrat hat in dem Etatsentwurf für 1912 wie im Vorjahre die Summe von 150 000 m. als Beihilfe an Veteranen aus den Kriegen 1864, 1866 und 1870/71 vorgesehen.

Dritter Wahlkreis. Am Sonntag, den 18. Februar, abends 6% Uhr, spricht im großen Saale des Gewerkschaftshauses Reichs­tagsabgeordneter Georg Davidsohn   über: Was haben wir vom neuen Reichstag zu erwarten?" Nach dem Vortrage: Gemütliches Ein Aktionskomitee zur Hebung der Berliner   Wohnungsnot. Die Veteranenspende erhalten nur solche Veteranen, welche zur Fahne Beisammensein mit Tanz. Entree infl. Garderobe 20 Pf. Neukölln( Rigdorf). Eine Man muß den Zweckverband zwingen, zu tun, wozu er einberufen waren, dem Unteroffizier- oder Gemeinenstande angehört Flugblattverbreitung findet am Sonntag, den 18. Februar, morgens von 8 Uhr ab, bon berufen wurde: dem Groß- Berlin eine halbwegs vernünftige und in Feindesland gestanden haben; sie müssen würdig und be den bekannten Stellen aus statt, an der sich die Genossen vollzählig Wohnungs- und Verkehrspolitik zu verschaffen und damit den dürftig sein und in Berlin  ( nicht in den Vororten) ihren beteiligen wollen. Wohnsitz haben. Personen, die in den städtischen Anstalten außer Grund zu einer erträglichen städtebaulichen Ausgestaltung balb Berlins   Aufenthalt haben, gelten als in Berlin   wohnhaft. Die Man muß ihm zu Hilfe kommen, denn er allein wird zu Berücksichtigung sind bis Ende März d. J. an die städtische Stiftungs­des gesamten großberlinischen Städtekomplexes zu legen. Zuwendungen haben den Charakter von Ehrengaben. Gesuche um schwach, zu wankelmütig, zu vielbefehdet und gar zu uneinig deputation Poststr. 16 einzureichen. jein, um aus eigener Kraft Positives zu leisten. Auch darf Die Tribünenkarten für den Reichstag sind infolge des leb nicht vergessen werden, daß in ihm die Interessen der Woh- haften Interesses, das gegenwärtig den Reichstagsverhandlungen nungsproduzenten und des Bodenkapitals unendlich besser entgegengebracht wird, bereits bis zum 6. März vergriffen. Wir vertreten sind, als die der Wohnungskonsumenten. Darum werden von berufener Seite gebeten, mitzuteilen, daß bis zu diesem muß die Stoßkraft des Zweckverbandes gesteigert werden, es Termin Meldungen nicht mehr entgegengenommen werden. müssen die Massen, auf denen all die Nöte des Wohnungs­elends und der mangelhaften Stadtanlagen lasten, aufstehen, um die ein wenig spröde Organisation zu drängen, daß sie nun wirklich ihren Zweck erfülle. Der Zweckverband muß Wind in die Segel bekommen; solchen Wind anzufachen, Sturm zu blasen, ist die Absicht eines Aktionskomitees, das sich am vergangenen Montag konstituierte, ausdrücklich zu dem Bweck, die öffentliche Meinung, die Versklavten des Boden­kapitals über die Dringlichkeit einer Reform besser, als bis­her geschehen, aufzuklären und anzueifern, daß sie nicht nach lassen, zu fordern, was die Vernunft und die Gerechtigkeit schon seit langem mancherlei geschehen ist, das Volk zum längst erreicht haben müßten. Nun ist es gewiß richtig, daß Kampf gegen den Wohnungswucher zu führen; besonders die Sozialdemokratie hat mit energischer Konsequenz jede Ge­legenheit benutt, aufzuklären und anzugreifen. Indessen, die Gegner, die es hier zu überwinden gibt, find so hartnäckig, und der gegenwärtige Stand des Wohnungselends ist ein so ungeheuerlicher, daß nie genug geschehen kann. Wenn das neue Aktionskomitee wirklich ernsthaft und furchtlos an die Arbeit geht, fann es der Unterstützung derer gewiß sein, die seit langem der heutigen großberlinischen Wohnungs- und Verkehrspolitik den Krieg bis aufs Messer erklärt haben.

Buch. Sonnabend, den 17. Februar, abends 81 Uhr, außer ordentliche Mitgliederversammlung bei Starke, Bahnhofstr. 6. Auf der Tagesordnung steht unter anderem: Aufstellung eines Kandidaten

zur Gemeindewahl.

Alt- Landsberg  . Am Sonntag, den 18. Februar, nachmittags 3 Uhr, in Alt- Landsberg- Süd im Lokale des Herrn Thomas Schmidt: Kommunalwählerversammlung. Niederlehme. Sonnabend, den 17. Februar, abends 8 Uhr, im Niederlehme. Sonnabend, den 17. Februar, abends 8 Uhr, im Lokal von Koch  , Jägersruh: Mitgliederversammlung. Tagesordnung: 1. Halbjahresbericht. 2. Abrechnung von der Reichstagswahl. 3. Wahl der Delegierten zur Streisgeneralversammlung. 4. Auf­stellung der Kandidaten zur Gemeindevertreterwahl.

',

Dabendorf bei Boffen. Am Sonnabend, den 17. d. M., abends 8 Uhr, bei Wiefe: Außerordentliche Mitgliederversammlung. Tages­ordnung: Aufstellung der Kandidaten zur Gemeindewahl. Der Vorstand.

Berliner   Nachrichten.

als er infolge Versagens des Höhensteuers aus größerer Höhe nieder­Absturz eines Fliegers. Der Flieger Schmidt wurde gestern, gehen mußte, bei der heftigen Landung aus seinem Apparat ge schleudert und erlitt einen Beinbruch und schwere innere Verlegungen. Der Apparat, ein Doppeldecker, wurde vollkommen zertrümmert. Berufes ist der Buzer Hermann Grund auf dem Neubaugrundstüc Bom dritten Stockwerk abgestürzt. Bei der Ausübung seines Berufes ist der Puzzer Hermann Grund auf dem Neubaugrundstück Arbeitern ein Stangengerüst errichtet. Als er im dritten Stockwerk Bingstr. 23 erheblich zu Schaden gekommen. G. hatte mit anderen zwei Stangen durch einen Verbinder befestigen wollte, verlor er beim Vorbeugen das lebergewicht und stürzte topfüber in die Tiefe. glückten nach der Rettungswache, wo erhebliche äußere Verlegungen Arbeitskollegen sprangen schnell hinzu und schafften den Verun­bei ihm festgestellt wurden. Wahrscheinlich hat G. auch inneren Schaden genommen.

Auf dem Heimwege vom Dienste in den Landwehrkanal ges sprungen und ertrunken ist in der vergangenen Nacht der 46 Jahre alte Postschaffner August Lindner aus der Fürbringerstr. 4. Der Mann war acht Jahre im Dienste und auf dem Postamt 11 am Anhalter Bahnhof   beschäftigt. Zum zweitenmal verheiratet, wohnte er mit seiner Frau allein, nachdem die beiden Kinder aus erster Ehe die elterliche Wohnung verlassen hatten. Wiederholt flagte er seiner Frau und Bekannten, daß er viel Kummer und Verdruß habe, ließ sich aber nie darüber aus, woher das komme. In der vergangenen Nacht verließ er um 12 Uhr den Dienst. Auf dem Heimwege sprang er vor dem Hause Hallesches Ufer 26 plötzlich in den Kanal. Zwei unbekannte Männer zogen ihn bald wieder her­aus und brachten ihn nach der Unfallstation am Tempelhofer Ufer. Dort starb er aber schon nach kurzer Zeit. Was ihn in den Tod ge­trieben hat, ist noch nicht bekannt. Es wird versichert, daß er sich im Dienst nichts habe zuschulden kommen lassen.

Ein Unhold als Stiefvater. Dem Moabiter Untersuchung& gefängnis wurde gestern nachmittag der Schlächter Eduard K. aus die er an seiner erst dreizehnjährigen Stieftochter verübt hat, ver­der Mommsenstraße zugeführt. S. ist wegen schwerer Verbrechen, haftet worden. Wie die polizeilichen Ermittelungen ergaben, hat der Rabenvater sein gefährliches Treiben schon seit längerer Zeit verübt.

Aus der Stadtverordnetenversammlung. In dem neuen Aktionskomitee siten nebeneinander: der frühere Kolonialsekretär Dernburg, der Geh. Regierungsrat Die Stadtverordnetenversammlung hatte gestern eine Reihe Hermann Muthesius  , der Direktor des Statistischen Amtes bedeutungsvoller Vorlagen zu erledigen. Besonders wichtig von Schöneberg   Dr. Kuczynski und Südekum; die spezielle war die Beschlußfassung über die Fluchtlinienfestsetzung für Geschäftsführung leistet Dr. Werner Hegemann  , der Leiter das Borsigsche Gelände in Moabit  . Die Angelegenheit war der Städtebauausstellungen, jener bedeutsamen Demonstratio­dringlich geworden, weil der Polizeipräsident ein Baugesuch nen, durch die auch die sogenannten Gebildeten einmal er­genehmigen wollte, wenn die Gemeindebehörden nicht inner- fuhren, wie es eigentlich um die Wohnungsnot, auch um die halb drei Tagen einen Beschluß herbeiführen. Aus diesem eigene, bestellt ist. Der Einladung dieses Komitees waren Grunde wurde der Antrag des Ausschusses, der am Mittwoch bekannte Fachleute und Sachkenner gefolgt; fie fanden sich abend nach nochmaliger Beratung gefaßt worden war und der zusammen in der Erkenntnis, daß es höchste Zeit ist, in ge­Annahme der Magistratsvorlage empfahl, sofort nach Erledi- schlossener Phalang gegen den schon seit langem geschlossen gung des ersten Punktes verhandelt. Die Gegner der Magistrats- operierenden Feind zu marschieren. Es gilt einen Kreuz­vorlage waren geringer geworden und es erfolgte die Anzug der Aufklärung um eine aktionsbereite Spize zu nahme der Vorlage ohne Widerstand. Durch diese Flucht- jameln. Kunstfahrräder stahl ein Diebesspezialist, der gestern bon Ser linienfestsetzung soll eine Reform im Wohnungswesen herbei- Von den Referaten wollte das Südekums besonders be- Kaufmann Mag Eichner, den die Neuköllner Kriminalpolizei schon hiesigen Kriminalpolizei festgenommen wurde, ein 24 Jahre alter geführt werden; sie verhindert die Besitzer des Geländes, sonders beachtet sein. Es gab in gedrängter Zusammen- als Zechpreller suchte. Ein Mitglied des Radfahrervereins Blik", dasselbe baulich auszuschlachten und zwingt zum Bau von stellung die grausamen Bahlen der gegenwärtigen Wohnungs- dem fürzlich einige Stunstfahrräder aus dem Vereinslokal gestohlen Mittelwohnungen ohne Hintergebäude und Seitenflügel; zustände. Deren schlimmste ist, daß in rund 100 000 Woh- wurden, sah den Dieb gestern auf einem dieser Räder und ließ ihn so daß Wohnungen gebaut werden, die genügend Luft und nungen 600 000 Menschen leben müssen. Ohne Bathos konnte durch die Kriminalpolizei hinter Schloß und Riegel bringen. Licht haben. Südekum die Vorführung dieser brutalen Ziffern mit dem Ein Opfer des Eises wurde, wie wir mitteilten, ein Knabe, Ser Damit dürfte den Treibereien der Terraingesellschaft bekannten Wort der Magarethe Macmillan schließen: Man an der Fennbrüde mit einer Scholle abtrieb und im Schiffahrts. Union  " einstweilen ein Riegel vorgeschoben sein. fann mit einer Wohnung einen Menschen genau so gut töten fanal ertrant. Gestern wurde endlich seine Leiche gefunden und ge­Von Wichtigkeit war die Debatte über das acht wie mit einer Art." Es ist sicher, daß, wenn diese Ziffern landet. Ein Schiffer, der mit seinem Kahn nach dem Nordhafen klassige Gemeindeschul- System aus Anlaß vom Volk erst einmal begriffen wurden, die Aktion gegen fuhr, sah und barg sic. Der Verunglückte wurde festgestellt als der ciner Anfrage der sozialdemokratischen Fraktion an den solche systematische Verelendung der Wohnungskonsumenten Jahre alte Sohn Bernhard des Maschinenarbeiters H. Rau aus Magistrat. Genosse Dr. Genosse Dr. Arons begründete die An- einigermaßen drohend werden wird. Das Aktionskomitee der Lynarstraße 15. frage mit dem Hinweis auf die beunruhigenden will nicht zögern, den reichen Vorrat an Elenda Zu einem sehr heftigen Zusammenstoß zwischen einem Omni­Mitteilungen über die Verhandlungen einer von der Re- statistik auf die Straße zu werfen, ihn durch Flugblätter, bus und einem Straßenbahnwagen tam es am Mittwochnachmittag gierung zusammenberufenen Kommission zur Revidierung des Plakate und Versammlungen den Massen immer und immer in der Frankfurter Allee  . Dort versuchte vor dem Hause Nr. 90 Lehrplans und Schaffung eines Ausgleichs zwischen den wieder ins Gedächtnis zu rufen. Wie richtig solche Absicht ist, der Stutscher des Pferdeomnibus Nr. 898 der Linie 18 der Allge­Schulverhältnissen Berlins   und der Vororte. Der Stadt bewies sehr schnell der an der Versammlung teilnehmende Straßenbahnzuge der Linie 70 das Gleis zu freuzen. Obwohl der meinen Berliner   Omnibus- Gesellschaft vor einem herannahenden schulrat Fischer beschränkte sich in seiner Antwort darauf, zu Oberbürgermeister Kirschner; er widersprach entschieden Führer des Bahnwagens alle ihm zur Verfügung stehenden Brems erklären, daß über die Verhandlungen der eingesetzten Kom solcher Agitation, er bestritt auch unbedingt die Wahrheit mittel anwandte, konnte er einen Zusammenstoß doch nicht mehr mission Amtsverschwiegenheit proflamiert sei und er deshalb solcher aufreizenden Zahlen. Er mußte sich allerdings bald verhindern. Der Omnibus wurde so heftig angefahren, daß er sich über den bidherigen Verlauf der Besprechungen nicht belehren lassen, daß seine Kenntnis von den Wohnungs- gegen einen Laternenpfahl gedrückt wurde, der umgebrochen wurde, äußern könne. Er ging aber für seine Person näher auf zuständen der Reichshauptstadt allzu optimistisch ist; er hätte während sowohl der Motorwagen wie der Anhängewagen des den Wert und die Bedeutung des achtklassig. n Schulsystems das eigentlich selber wissen können, denn die offiziellen Sta- Straßenbahnzuges aus den Schienen sprangen. Dabei wurde der ein. Erfreulich war es zu hören, wie der Schulrat tistischen Monatshefte" von Groß- Berlin haben von solcher eiwagen ebenfalls gegen einen Laternenpfahl geschleudert, der ganz offenherzig zugab, daß er heute ein unbedingter Ueberfüllung eines erheblichen Zeiles der Berliner   Bob- ebenfalls umstürzte. Wunderbarerweise wurden bei dem Unfall Woh- Bersonen nicht verletzt. Anhänger der Achtklassenschule sei, während er früher nungen schon immer sehr deutlich berichtet.( Ungefähr die in dieser Frage etivas anders gedacht habe. Herr Hälfte aller Berliner   Wohnungen gehören zu den Einzimmer Fischer belegte seine Anschauung auch mit guten Gründen oder Einraumwohnungen; in 416 351 Wohnungen von nicht und zerpflückte alle Einwände gegen die Achtklassenschule in mehr als ein oder zwei Zimmern wohnen 134 Millionen recht glücklicher Weise, nicht ohne bei manchen Stommunal- Menschen.) Der Oberbürgermeister wird eingesehen haben, freifinnigen einiges Mißbehagen zu erwecken. Er gab der daß die Zustände in der Tat unhaltbar geworden sind, und Hoffnung Ausdruck, daß Berlin   sein Schulsystem behalten und daß mit einer Verheimlichung nichts erreicht werden kann. noch weiter ausbauen werde. Nach dem Schulrat nahm der Da im übrigen aus seinen Worten eine schwere Resignation Vorsteher M i'chelet das Wort, um vom Vorstandstisch aus hervorklang, ein stummes Bekenntnis von ohnmächtigen des Herrn Bertram zu gedenken und auch seinerseits für das Kämpfen mit allzu zähen Widerständen, da er obendrein von achtklassige Schulsystem ohne jede Einschränkung eine Lanze dem Zweckverband, wie er heute ist, nur gar zu wenig er zu brechen. Unter feinen Umständen dürfe die Stadt Berlin   wartet, so dürfte Herr Kirschner es als einen Trost empfunden den Krebsgang zur siebenklassigen Schule gehen. Dann kam haben, daß das neugegründete Aktionskomitee ihm und dem wieder ein Schulmann, Herr Stadtverordneter Knauer, zum Zweckverband sozusagen eine Rückenstärkung verschaffen will. Wort, der in warmer und sachfundiger Weise dem Achtklassen- Das kann allerdings nur geschehen, wenn das Komitee wirklich system als der vollkommensten Schulorganisation das Wort redete. mit vollem Ernst und ohne irgendwelche Rücksicht den ge­Endlich kam Herr Cassel an die Reihe, der als ein Wider planten Kreuzzug der Aufklärung, den vorgenommenen Krieg sacher des jezigen Schulsystems bekannt ist und dem erst gegen die Anmakungen der Wohnungsproduzenten und Stadt dieser Tage sein Parteifreund, der bekannte Schulmann verderber durchführt. J. Tews in einer hiesigen Tageszeitung gehörig die Leviten gelesen hatte. Wenn auch Herr Cassel versicherte, daß er und seine Freunde an dem bisherigen Schulsystem nichts ändern wollten, sondern bestrebt seien, dasselbe zu vervollkommnen durch entsprechende Gestaltung des Lehrplanes, so weiß doch jeder, der die Ausfälle des Herrn gegen die ihm unbefriedigenden Ergebnisse des heutigen Schulsystems hörte, wo hinaus Herr Cassel will, hat er doch vor drei Jahren im Rathaus ganz offen da­von gesprochen, daß die siebenklassige Volksschule das richtige sei. Genosse Arons zeigte den Weg, noch bessere Ergebnisse als heute herbeizuführen; man solle die immer noch zu hohen Wir haben kürzlich eingehend dargelegt, daß die Einwände des Frequenzen herabsehen, dann würde sich vieles bessern. Man Konsistoriums der Provinz Brandenburg   gegen die Errichtung eines kürze doch auch die höheren Schulen nicht, obgleich bekannt Friedhofes der Stadt Berlin   lediglich in Konkurrenzrücksichten zu ist, daß nur ein kleiner Prozentsatz die Oberklasse erreicht. fuchen sind. Weil die großer Kirchlichen Zentralfriedhöfe in Nach einigen Auseinandersetzungen zwischen Herrn Knauer Stahnsdorf und Ahrensfelde   nicht genügend benutzt werden, soll die und Herrn Cassel war die Debatte erledigt. Sie hat gezeigt, Stadt Berlin   verhindert werden, Verstorbene zu beerdigen ,, für die daß die Verschlechterer der Volksschule im Rathause sich heute gezahlt wird, und somit veranlassen, daß die kirchlichen Friedhöfe

Die Friedhofsfrage betrifft eine Anfrage, die die Herren Caffel und Genoffen an den Magistrat gerichtet haben. Die Anfrage " Die Unterzeichneten ersuchen den Magistrat um die Beant­wortung nachstehender Fragen:

Tautet:

1. Welche Umstände hindern die ortspolizeiliche Genehmi gung der Anlage eines städtischen Begräbnisplatzes auf dem Terrain Karow  - Buch?

2. Welche Maßregeln gedenkt der Magistrat zu ergreifen, diese Genehmigung herbeizuführen?"

Im Zahlabend im Gewerkschaftshaus ist ein Portemonnaie mit Inhalt gefunden worden. Abzuholen bei Jakob, Reichenberger Straße 123, Seitenflügel III.

Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg  .

ihrer Sitzung vom Mittwoch, in der eine Zeitlang in Verhinderung Die Charlottenburger   Stadtverordnetenversammlung beriet in der beiden Vorsteher ein Sozialdemokrat, unser Genosse Vogel, als Alterspräsident den Vorsiz führte, den Etat.

In seiner einleitenden Rede entrollte der Kämmerer Schol ein Bild von der Finanzlage der Stadt. Er wies darauf hin, daß der Etat eine Steigerung der Ausgaben um nicht weniger als Natur. Namentlich erfordere der Anleihedienst erhöhte Summen, 4 Millionen bringe, darunter Millionen Ausgaben dauernder weil jetzt auch die verstärkte Tilgung der Anleihen beginne. Bur Deckung der Ausgaben fämen in erster Linie die städtischen Werte in Betracht, das Elektrizitätswerk bringe 2 Million mehr, als ver­schuß, der sich auf 100 000 m. belaufe; dagegen seien die Einnahmen anschlagt sei, das Wasserwerk liefere zum erstenmal einen Ueber­aus den Gasanstalten infolge der Kohlenpreise zurückgegangen. Mit 100 Proz. sei es nicht mehr möglich, den Etat zu balancieren, an den Ausgaben könne nichts gestrichen, auch der Ausgleichfonds fönne nicht angegriffen werden. Ueberhaupt wäre es ein Fehler, wollte man dauernde Ausgaben durch einmalige Einnahmen decken, zumal da der Schuldendienst von Jahr zu Jahr höhere Auf­wendungen erfordere. Dazu kämen die Ausgaben, die der Stadt aus dem Zweckverband erwachsen, ferner die höheren Provinzial­abgaben, die Ausgaben für die im Begriff befindlichen Bauten, die später auch hohe Unterhaltungskosten verursachen. Mit Rück­sicht auf alle diese Umstände schlage der Magistrat eine Erhöhung des Zuschlages zur Einkommensteuer von 100 auf 110 Proz. vor. schreiten, es sei also möglich, einheitliche Steuersäge zu schaffen, Berlin   und andere Vororte seien bereit, den gleichen Weg zu bc­schreiten, es sei also möglich, einheitliche Steuersäge zu schaffen, die von Segen für Groß- Berlin seien.

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Stadtv. Dr. Frenkel( lib.) bekämpfte die geplante Erhöhung des Steuerzuschlags. Auch in den Jahren 1910 und 1911 habe der