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Jeht aber war er schon tot. Der Arzt schickte sie nach der Polizei- 1 Frage ein endgültiges Urteil vom Oberverwaltungsgericht noch handlung wurde nun aus den Aften festgestellt, daß die Wermste seit wache in der Holzmarktstraße. Diese ließ die Leiche des Kindes nicht gefällt ist, so sollen wiederum alle Besißer eines Grundstücks fünf Jahren auf beiden Augen vollständig er. und daß sie sich vor dieser Zeit durch nach dem Schauhaufe bringen und sorgte für ein Unterfommen von 40 Quadratruten zur Wahl zugelassen werden. Die Wähler- blindet ist schaft der dritten Abteilung muß also wiederum den Unfug, der Stricken ehrlich durchs Leben geschlagen hat. Als Belastungszeugin der Mutter. mit diesen Papierstimmen getrieben wird, über sich ergehen lassen; Als die Angeklagte Ein schwerer Straßenbahnunfall ereignete fich am geftrigen in Frage kommen zirka 270 Forensen. Hierauf wurden die Be- trat die vornehme Frau Geheimrätin auf. Freitag im Norden Berlins . Vor dem Hause Seestraße 29 lief der dingungen festgesetzt für die Benutzung des Kaifertveges zwischen während der Beweisaufnahme dieser zurief:" Frau Geheim­4jährige Alfred Blum, der Sohn eines in der Malplaquetstraße 23 Platanenstraße und der Gemeindegrenze zwecks Weiterführung rätin, es wäre besser für Sie, wenn Sie wirklich wohnhaften Fabritarbeiters vor einem in der Fahrt befindlichen der Straßenbahn Mittelstraße- Niederschönhausen nach Rosenthal. vert a hrlosten Kindern nachlaufen würden und Straßenbahnwagen der Linie 42 auf das Gleis und wurde, obwohl Die Baafommission hatte beschlossen, daß die Erlaubnis gegeben nicht einer armen Blinden, die Ihnen noch nie der Führer sofort die Gefahrbremse anwandte, umgestoßen. Der werden soll, wenn die Hälfte der Summe von 20 000 M., die da- etwas zuleide getan hat." Der Vorsigende, Amts­Kleine geriet unter den Borderperron und wurde unter dem Schutz- mals von der hiesigen Gemeinde an Pankow für die Durchlaffung gerichtsrat gler, erteilte der Angeklagten für diese Aeußerung rahmen eingeklemmt. Mittels mitgeführter Winden wurde der bezahlt werden mußten, zurüderstattet werden. Niederschönhausen einen Verweis. Waggon angehoben und der Knabe aus seiner entfeßlichen Lage be- hatte für die Verlängerung der Bahn seinerzeit insgesamt Der Amtsanwalt beantragte nicht mehr als 14 age

mußte nach dem Paul- Gerhardt- Stift übergefhürt werden.

Arbeitslosigkeit hat den 29 Jahre alten Maurer Wilhelm Möller aus der Kastanien- Allee 21 in den Tod getrieben. Der Mann hatte feit 2 Monaten feine Beschäftigung mehr und konnte auch feine neue finden. Gestern vormittag schoß er sich eine Revolverlugel in die rechte Schläfe. Bei der Rückkehr der Frau, die nur eine halbe Stunde fortgewesen war, lag er entseelt da. Ein Arzt konnte nur noch den Tod feststellen.

freit. Das verunglückte Kind erlitt schwere innere Verlegungen und 70 000 M. zu zahlen. Außerdem wurden Bedingungen bezüglichaft, obwohl die Belastungszeugen, die Leiterin der Bentrale für der Unterhaltung des Pflasters und Schaffung einer besseren fehrsmöglichkeit gestellt. Nach kurzer Debatte wurde der Antrag Jugendfürsorge, selbst nicht einmal befunden fonnte, der Bautommission angenommen. daß die Blinde etwa die Hände ausgestreckt oder durch Gebärden Der Ver die Vorübergehenden zum Geben ermuntert hätte. Trebbin ( Kreis Teltow). teidiger wies darauf hin, daß gerade am Margaretentage, wo bier stattfindendes Seimatfest Steflame gemacht. Im Lokal amtlich erlaubt und protegiert wurde, es doch für die Mit großem Tamtam wird für ein während der Pfingstfeiertage alles gewissermaßen in Wohltuerei schwelgte und der Bettel sogar blättchen wird aufgefordert, daß alle, selbst in fremden Weltteilen arme blinde Frau doch auch nicht als ein Vergehen zu betrachten Wohnende", die sich für den Rummel interessieren, ihre Adressen dem Komitee zugänglich machen. Dann werden wieder 120 Pferde und fei, wenn sie milde Gaben, die ihr in die Hand gedrückt werden, Reiter gesucht, die dem Festzug erst das richtige Gepräge geben und annehme. Er predigte tauben Ohren; das Schöffengericht die nötigen Zuschauer heranloden sollen. Der Arrangeur dieses Klimbims erkannte dem Antrage des Amtsanwalts gemäß. ist ein hiesiger Pastor. Die Mittel für diesen Klimbim sollen von Sogar die Eltern des Knaben, der die Blinde führte, der Allgemeinheit zusammengeschnorrt werden. So ist die Stadt in mußten wegen Beihilfe des BetteIns auf der Anklagebant neun Sammelbezirke eingeteilt, in denen nun bald eine große Blaz nehmen. Nur der günstige Bufall, daß sie keine Kenntnis Bettelei von Haus zu Haus beginnen wird. Man wird sich nicht davon hatten, daß ihr Sohn der blinden Frau den Liebesdienst fcheuen, auch die Arbeiterschaft, der man jeden Pfennig Lohnerhöhung erwies, als er diese auf der Straße führte, rettete beide vor hartnädig verweigert, zur Beitragsleistung und zur Beteiligung an dem Gefängnis. bem Rummel zu bewegen. Jedem Arbeiter fann nur zugerufen werden: Die Taschen zu! Nowawes .

Steglitz .

Munde war.

Vorort- Nachrichten.

Wieder ein Urteil, das die Massen der Enterbten und Darbenden aufpeitschen muß. Die Leiterin der Zentrale für Jugend­ fürsorge hat sich mit ihrer Anzeige einer armen blinden Frau ein Denfmal gefegt, das für alle Zeiten nicht vergehen wird.

Die Blumentagbettelei im großen Stil wurde amtlich erlaubt und die Behörden bettelten sogar mit; werden aber einer armen blinden Frau einige Almosen freiwillig in die Hände gedrückt, dann gibt es 14 Tage haft dafür. Und das

von Rechtswegen.

Ja, ja, wenn zwei dasselbe tun, ist es eben nicht dasselbe. Wegen fünf Pfennige! Vor der Straffammer in Trier spielte fich dieser Tage ein Prozeß ab, der für unsere Rechtsverfolgung typisch ist. Ein Arbeiter aus Beurig a. d. Saar fuhr eines Tages nach der

Dichter und Nittmeiller a. D. Eine Uebereilung, die leicht un­absehbare Folgen hätte zeitigen fönnen, hat unser Amtsvorsteher Buhrow glücklicherweise noch rechtzeitig wieder gutgemacht. Als das Terrain um den Rastatter Blag, der in naher Bukunft einen Bahn­hof der Untergrundbahn Wilmersdorf- Dahlem aufweisen wird, er schlossen wurde und Straßen angelegt worden waren, erwuchs die Notwendigkeit, diesen Straßen auch Namen zu geben. Das wichtige Amt, die Straßen zu taufen", obliegt bei uns dem Amts- und Gemeindevorsteher, der dies Amt denn auch in so genialer Weise ver­fieht, daß sich schon mancher alte Stegliger bei dem Entziffern eines Hauptsächlich mit den bevorstehenden Ersazwahlen zur Gemeinde­Der Wahlverein beschäftigte sich in seiner letzten Sibung neuen Straßennamens bergebens gefragt hat, wer eigentlich der bertretung. Da der angesezte Vortrag wegen Verhinderung des Träger des betreffenden Namens war, oder welche Verdienste fich Referenten, des Genossen Silberschmidt, ausfallen mußte, so nahm diefer und jener der also verewigten um Stegliz, unser Baterland der Vorsitzende Gelegenheit, sich über die Gemeindewahl des nä­oder um die gesamte Menschheit erworben habe. Nach der Namen Heren zu verbreiten. Zu wählen sei in jeder Abteilung je ein gebung der neuen Straßen um den Nastatter Plaz tvaren feine Vertreter. Für die Sozialdemokratie komme jedoch nur die Wahl Rätsel zu lösen, die Namen Kleist , Rückert, Gellert, Grillparzer , für die dritte Abteilung, in der ein Mandat im vorigen Jahre Ganghofer, Björnson, Tolstoi, Sachs in Gemeinschaft mit den schon burch das Hinscheiden des Genossen Gruhl frei geworden sei, in vertretenen Namen Herder, Uhland, Arndt sind fast jedem Kinde geläufig. Mit Genugtuung begrüßte man diesen glücklichen Griff Betracht. Soviel bis jetzt bekannt sei, wollen sich die bürgerlichen Parteien auch diesmal an der Wahl für diese Abteilung be­des Amtsvorstehers, der hier offenbar eine Dichter- Ehrung engros feiligen und einen sog. Arbeiter" als Bähltandidaten aufstellen. beabsichtigte. Daß in diese Ehrung auch der von den Gewalthabern Die Wählerliste der dritten Abteilung weise diesmal 4788 Wahl­feines Heimatlandes verfemte und von der Kirche erkommunizierte Ruffe berechtigte auf gegen 4186 bei der Wahl im vorigen Jahre. Eine nächsten Bahnstation. Er hatte eine Fahrkarte vierter Klasse, tam Tolstoi einbegriffen war, fand wohl nur darin seine Erklärung, daß der Beteiligung an der Wahl für die zweite Abteilung erscheine zwed- aber etwas spät zum Bahnhof. Der Zug setzte sich eben in Be greise Dichter furz vorher verstorben und deshalb sein Rame in aller los, da die verschiedenen bürgerlichen Parteien sich wahrscheinlich Wie hätte bei ruhiger Ueberlegung unser hoch auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen werden. Sollten je wegung; da er aber gern mitwollte, stieg er in ein Abteil dritter patriotischer, umftursbekämpfender Bürgermeister diesen Revolutionär boch noch in letter Stunde mehrere Kandidaten aufgestellt werden, Klasse, das er eben noch erreichen fonnte. Er meldet dies sofort Tolstoi absichtlich ehren können? Vermutlich stellten sich denn auch so werde die Sozialdemokratie natürlich versuchen, einem von dem Schaffner, um den Preisunterschied von fünf Pfennig nach­bald die staatserhaltenden Gewissensbiffie ein mit dem löblichen Vor- ihnen, der als minder reaktionär bekannt ist, unter gewissen Be- zuzahlen. Er mußte aber außer dem doppelten Fahr­fat, bei Gelegenheit diesen Alp vom patriotischen Herzen zu wälzen. bingungen zum Siege zu verhelfen. Pflicht der Arbeiterschaft preis auch noch sechs Mart Strafe begahlen. Aber damit war Da starb zum Glück vor furzem der Rittmeister a. D. Bugge, bon dem die Weltgeschichte allerdings nichts meldet, der aber einige Jahre der Sozialdemokratie bei den lebten Reichstagswahlen würdig an wegen Betruges. Tatsächlich wurde der Arbeiter auch auf die dem die Weltgeschichte allerdings nichts meldet, der aber einige Jahre sei es nun, für einen Wahlausfall zu sorgen, der sich dem Siege die Bahnbehörde noch nicht zufrieden, sie erstattete Anzeige Gemeindevertreter der ersten Klasse und kurze Zeit Schöffe war, die Seite stellen könne. Am Schlusse seiner Ausführungen teilte Anklagebant gebracht; das Schöffengericht sprach in frei. außerdem die verdienstvolle Stellung als Aufsichtsratsmitglied Genosse Krohnberg mit, daß die Frattion sowohl wie die Funktio Der Staatsanwalt jedoch legte Berufung ein. So mußte einer Terraingesellschaft bekleidete, auf deren Grund und näre beschlossen haben, als Kandidaten für die dritte Abteilung Boden die Tolstoiftraße liegt. Das war eine durch und durch den Gastwirt Genossen Hermann Ebel, Stahnsdorfer Straße, in sich auch noch die Straffammer mit diesem schweren Verbrechen be­patriotische Tätigkeit und viel höher zu bewerten als die Lebens- Vorschlag zu bringen. Die Versammlung afzeptierte diesen Bor- fchäftigen. Aber auch diese hatte kein Verständnis für diesen Bureau­arbeit eines Tolstoi, der doch nur Philanthrop und Dichter war. schlag einstimmig. In der Diskussion teille Genoffe Singer fratismus der Eisenbahn, sprach den Angeklagten frei und legte Wer das nicht glaubt, der leje die amtliche Belanntmachung unseres mit, daß das von der sozialdemokratischen Fraktion an den Bürger- die Sosten der Staatstaffe zur Last. Amtsvorstehers, durch die bestimmt wird, daß die bisherige Tolstoi meister gerichtete Ersuchen, in Anbetracht der gestiegenen Wähler- Ein solcher Aufwand von Arbeit, um eine Betrugsanflage in straße von jest ab Buggestraße heißt. Nur Buggestraße? zahl die Wahl diesmal in drei Bezirken vornehmen zu lassen, aus einem Falle zu konstruieren, bei dem fein Tatbestandsmerkmal des Wer war Bugge? werden sich viele fragen. Deshalb müßte es wahltedynischen Gründen abschlägig beschieden worden sei; jedoch Betruges vorliegt! Gibt es nicht wirkliche Betrugsfälle, die Arbeit mindestens heißen: Rittmeister- a.- D.- Bugge- Straße. Das wäre nicht wurde die Erfüllung dieses Wunsches sowie die gleichfalls ange nur deutlicher, sondern auch echt preußisch. regte Festsetzung des Wahltermins auf einen Sonntag für spätere genug verdienen, z. B. folche, die von Unternehmern durch Unters Eine Studienanstalt für Mädchen wird Oftern b. J. in Berbin Wahlen in Aussicht gestellt. Genoffe Gomoll sprach den Wunsch schlagung der Rassenbeiträge verübt werden? dung mit der hiesigen höheren Mädchenschule eröffnet, und zwar auf aus, daß diejenigen Wähler, denen es die Zeit erlaubt, bereits realgymnasialer Grundlage. Das Schulgeld beträgt für einheimische am Vor- oder Nachmittag ihr Wahlrecht ausüben möchten, um so Schülerinnen 160, für auswärtige 200 m. den Wahlakt in den Abendstunden zu erleichtern. Nach der In das lichtscheue Treiten einer weisen Frau", deren Künften Wahl der Delegierten für die Kreisgeneralversammlung am Sonne awei Menschenleben zum Opfer gefallen, leuchtete eine Antlage Neukölln( Rigdorf). tag, den 3. März, in Charlottenburg wurden zu Mitgliedern der Das rätselhafte Berschwinden eines Mädchens hat jest eine Botalfomiffion die Genoffen Fütterer und Karl Steffen gewählt, hinein, die das Schwurgericht des Landgerichts III beſchäftigte. Die auf Vernichtung keimenden Lebens gerichtete Antlage rich­traurige Aufklärung gefunden. Am 7. Dezember v. J. verschwand, Am 7. Dezember v. 3. verschwand, Genoffe Schulz machte auf das in bürgerlichen Streifen sich tete sich gegen die 42jährige Händlerin Jenny Woltersdorf, die schon wie wir mitteilten, die 17 Jahre alte Arbeiterin Charlotte Rottwig zurzeit besonders bemerkbar machende Bestreben aufmerksam, die fast ein Jahr in Untersuchungshaft sitt, ferner gegen zwei der Bei­aus der elterlichen Wohnung in der Steinmegstraße 77. Das Jugend für ihre reaktionären Zwede einzufangen. Er bat daher hilfe beschuldigte Personen. Die Straffache hatte unter dem Ge­Mädchen traf sich, wie festgestellt werden konnte, an diesem Abend, die Genoffen, mehr als bisher für die Stärkung der freien Jugend- fichtspunkte des versuchten Verbrechens zunächst bei der Etraf­nachdem es seine Arbeitsstelle in der Rittergutstraße zu Lichtenberg organisation au wirken, vor allem auch deren Veranstaltungen fammer geschwebt. In der damaligen Verhandlung stellte sich jedoch berlassen hatte, mit zwei bekannten jungen Männern und besuchte mehr Intereffe entgegenzubringen. Zum Schluß fand noch nach nach dem Gutachten der vernommenen Aerzte heraus, daß es sich mit diesen ein Lokal in der Frankfurter Allee . Am Abend des einem Rückblick des Vorsitzenden auf die verflossenen Reichstags- um vollendetes Verbrechen handelte. Demnach wurde die Sache an folgenden Tages wurde nun im Flur des Hauses Maybachufer 64 wahlen eine äußerst anregende Debatte statt, die Hauptsächlich die das Schwurgericht verwiesen. Zu der Hauptverhandlung, die unter fein Hut und feine Belzboa aufgefunden. Daß das Mädchen ins jüngsten Vorgänge im Reichstag zum Gegenstand hatte. Nach Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfand, waren auf ihren Antrag Wasser gegangen sei, glaubten die Eltern nicht, fie nahmen vielmehr Mitteilung des Vorsitzenden waren dem Wahlverein von Getverf 25 Studenten der Rechtswissenschaft zugelassen, weil das Gericht an, daß sie verschleppt oder das Opfer eines Verbrechens geworden schaften und Vereinen insgesamt 685 M. für die Zwecke der Reichs- mit den Antragstellern der Ansicht war, daß die Studenten wegen fei. Da die Nachforschungen nach diesen Richtungen hin aber tagswahl zugegangen. der juristisch und tatsächlich nicht einfachen Sachlage aus der Ver­erfolglos blieben, wurde es immer wahrscheinlicher, daß das Mädchen handlung etwas lernen fönnten. seinen Tod im Wasser gesucht hat. Dies bestätigte sich denn auch jetzt. Gestern landete man seine Leiche am Weigandufer aus dem Stichkanal. Nach dem Zustand der Leiche ist das Mädchen schon am felben Tage ins Wasser gegangen.

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Zu der am Sonntag stattfindenden Theatervorstellung find noch Billetts in den Parteispeditionen und bei den Genossen Meier, Bring- Handjernstr. 3, Pfeiffer, Hermannstr. 49 und Fischer, Weise­ftraße 14, zu haben. Zur Aufführung gelangt bas Schuldrama: " Der Probefandidat" von May Dreher.

Lichtenberg .

Das Thema: Zwed und Nuken der Arbeitergesangvereine bildet den Gegenstand einer am morgigen Sonntag, vormittags 9 Uhr, nach dem Lokal von Ertelt, Bfarrfir. 74, anberaumten Morgensprache, zu welcher nicht nur die Sangesbrüder Lichtenbergs, sondern alle Sangesfreunde um ihr Erscheinen ersucht werden. Ober- Schöneweide.

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Neu- Bittan( Kreis Beeskow).

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Zu unserem Bericht über die Gemeindewählerversammlung in Wernsdorf, in der die Aufstellung der Kandidaten zur bevorstehenden Gemeindewahl vorgenommen wurde, teilt uns der in der zweiten wählerflaffe aufgestellte Herr Mattutis, Neu- Rittau, Waldstraße 9, mit, daß er bisher noch nie Parteigenoffe gewesen sei.

Wir nehmen ohne weiteres an, daß unsere Genoffen nur solche Personen als Kandidaten für die Gemeindewahl aufftellen, die or ganisierte Barteigenossen sind. Wenn sie über geeignete Kandidaten nicht verfügten, fo bätten fie lieber auf die Aufstellung eines fich nicht zur Sozialdemokratie bekennenden Mannes verzichten sollen. Potsdam .

Ein Einbruch wurde gestern in die biefige Dristrantentaffe ber übt. In der vergangenen Nacht stiegen Einbrecher von dem Nachbar grundstück aus über die Mauer nach dem Hof hinüber, brachen die Türen auf, die nach dem Kaffenraum führen, öffneten dort gewaltsam das Geldspind und erbeuteten daraus 4900 M. in Gold, Silber und Ein Straßenbahnunfall ereignete fich vorgestern abend gegen Bapiergeld. In den Verdacht, den Einbruch verübt zu haben, ge­6 Uhr vor der Billa Weißenburg , Köpenider Str. 23. Die dort rieten zunächst drei Männer, die mit dem ersten Buge von Potsdam wohnhafte Witwe Sänger hatte Einkäufe besorgt und wollte gerade nach Berlin zu abfuhren. Im Laufe des gestrigen Vormittags aber über die Geleise ihrer Wohnung zuschreiten, als sie plöglich von ging bei der Kriminalpolizei eine Meldung ein, nach der drei Ver­einem herankommenden Motorwagen erfaßt und überfahren wurde. bächtige an einer anderen Stelle gesehen worden sind. Wie man uns mitteilt, ist die Stelle, an der sich der Unfall er­eignete, nur spärlich beleuchtet, ein Uebelstand, der hoffentlich jetzt von der Direktion der Ostbahn- Gesellschaft behoben wird. Die Berunglüdte erlitt einen komplizierten Unterschenkelbruch und mußte ins Strantenhaus gebracht werden. Nieder- Schönhausen.

Gerichts- Zeitung.

Wenn zwei dasselbe tun...

Eine weise Frau".

Die Angeklagte Woltersdorf ernährte sich, nachdem sie im Jahre 1908 von ihrem Ehemann geschieden worden ist, durch Straßen­handel mit Blumen und Früchten. Nebenbei legte fie auch Karten und betrieb das Gewerbe einer weisen" Frau, die Frauen und Mädchen verbotene Hilfe leistete. Zwei solcher Besucherinnen der Angeklagten, eine Arbeiterin und ein Dienstmädchen, haben es mit dem Leben büßen müssen, daß sie diese Hilfe in Anspruch nahmen. Staatsanwaltschaftsrat Brüning beantragte gegen die Wolters­ dorf 5 Jahre Zuchthaus und Ehrverlust, gegen die beiden Mit­angeklagten Freisprechung. Rechtsanwalt Rübell beantragte für die Woltersdorf eine mildere Strafe und Anrechnung der Unter­suchungshaft. Das Gericht entsprach diesem Antrage und verurteilte die Woltersdorf zu Jahren Zuchthaus unter Anrechnung von 6 Monaten Untersuchungshaft. Die Mitangeklagten wurden frei gesprochen.

Marktbericht von Berlin am 15. Februar 1912, nach Ermittelung des tönigl. Polizeipräsidiums. Martiballenpreise.( Sleinhandel) 100 Stilogramm Erbsen, gelbe, zum Kochen 36,00-50,00. Speisebohnen weiße, 36,00-60,00. Linfen 40,00-80,00. Startoffeln 10,00-15,00. 1 Stilo­gramm Rindfleisch, von der Keule 1,60-2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1,30 Schweinefleisch 1,30-1,80. Stalbfleisch 1,40-2,50. Hammelfleisch bis 1,80 1 Kilogramm 1,302,20. Butter 2,60-3,20. 60 Stüd Eier 4,50-7,20. Starpfen 1,20-2,40. Male 1,20-3,00. Bander 1,60-3,60. echte 1,40-2,60, Barsche 1,00-2,00. Schleie 1,60-3,20. Bleie 0,80-1,40. 60 Stud Krebse 4,00-30,00.

Wasserstands- Nachrichten

der Landesanstalt für Gewässerfunde, mitgeteilt vom Berliner Wetterbureau.

Wasserstand meme I, Tilfit Bregel, Insterburg Beifel, Thorn

B

Ratibor Krossen Frankfurt

Barthe, Schrimm

Landsberg

Nezze, Bordamm

am feit

15.2. 14. 2.

cm cm') 1253)

-388-2

Wafferstand

0 Saale, Brochlit

563)

248

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1265)+6

1273)+5

Havel , Spandau '

Spree , Spremberg )

Beeskow

Befer, Münden

am feit 15. 2. 14. 2.

cm cm³)

138)+10

Rathenow )

543) 0 90-8 88

0

48+2

205

11

483)+8

Minden

274

0

Rhein, Maximiliansau

376

-6

Kaub

204+2

Köln

250

+11

Nedar, Heilbronn

102

Main, Wertheim

149

+4

Mosel, Trier

159

2)

Eisstand.

Aus der Gemeindevertretung. Der Nachtrag zum Ortsstatut Ein herrliches Bild unserer göttlichen Beltordnung entrollte betreffend die Rechtsverhältnisse der Gemeindebeamten hat die Ge­nehmigung des Kreisausschusses nicht gefunden, da den auf Kün- eine Verhandlung vor dem Schöffengericht in Breslau . Angeflagt bigung angestellten Beamten nicht die gleichen Rechte gewährt war eine auf beiden Augen vollständig erblindete wurden, wie den auf Lebenszeit angestellten Gemeindebeamten. Frau wegen BetteIns. Gelegentlich der Margareten Dem Antrag auf Aenderung der betreffenden Baragraphen tourbe tags Bettelei in Breslau ließ sich die Angeklagte durch einen zugestimmt. Gegen die Richtigkeit der Gemeindewählerliste find Schultnaben auf die Kaifer- Wilhelm- Straße führen und nahm an verschiedene Einsprüche erhoben worden. Der Einspruch eines einem Hause Aufstellung. Vorübergehende Passanten blieben stehen Herrn Gustav Wolf wurde zurückgewiesen; derselbe macht geltend, und gaben der Armen aus Mitleid ein Almofen, das dankbar an daß er am 27. Januar 1911 zugezogen sei, somit ein Jahr hier wohne. Demgegenüber wurde angeführt, daß der Zuzug vor Aus. genommen wurde, was aber das Misfallen einer Frau Ge­legung der Wählerliste stattgefunden haben müßte, also bor dem heimrat Schüler, der Leiterin der Breslauer 15. Januar. Zivei weitere Einsprüche der Genossen Helfrich und 8entrale für Jugendfürsorge, erregte. Auf ihre per­Rißmann, die die Forensen betreffen( Grundstüdsbefizer, die fönliche Anregung mußte ein Schußmann die blinde, bedauernswerte außerhalb wohnen) wurden zurückgewiesen. Da bis jetzt in dieser Frau wegen Betteins zur Anzeige bringen. Bei ber Ber - 9 Gifret bedeutet Buchs, Fall.- Unterpegel. Berantwortlicher Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin SW.

Eibe, Leitmerik

Dresden

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