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wortung, wenn er jetzt schon von Mord und Totschlag spricht, daß die Berliner Vertreter verpflichtet waren, an der Festsetzung Sache, die ein Stüd ihres Lebenswertes sei und der fte person ebe sich ein Angeschuldigter verantworten fonnte. Die Staats- der Löhne teilzunehmen. Durch ihr Fernbleiben hätten sie einen liche Opfer gebracht habe. anwaltschaft hat alles getan, was sie fonnte. Sie hat hun- Ausnahmezustand geschaffen, wodurch der Hauptvorstand in diesem Nun folgte eine Reihe persönlicher Bemerkungen. Unter an wie Hornke gestern derte Zeugen cidlich vernehmen lassen und ihr Antrag auf Verneh- Falle das Recht erhalten habe, den Lohntarif für Berlin abzu- derem sagte Gloth- Berlin : Er habe nicht­mung weiterer Hunderte wurde abgelehnt, ihre Beschwerde dagegen schließen. Es würde im Interesse der Organisation liegen, das behauptete in einer Versammlung gesagt, er sei für die Lokal­verworfen. Das Leipziger Gericht hat die Anschuldigung gegen die anzuerkennen und den Streit zu begraben. organisation, auf die Gefahr, aus der Partei ausgeschlossen zu Staatsanwaltschaft als frivol bezeichnet. Möge uns Abg. Lieb- Frau Teske- Berlin sagte, die Kollegin Thiede werde sich beim werden. Richtig sei, daß er gesagt habe: Wenn es mit der tnecht einen Weg zur Entdeckung eines Schuldigen zeigen wir Abschluß des Berliner Tarifs wohl in einem Gewissenstonflitt be- Storruption im Hauptvorstande so weiter gehe, dann würde er werden ihn sofort betreten. funden haben. Sie habe es wohl den Berlinern nicht antun mögen, nicht davor zurückschrecken, nicht mehr Mitglied der freien Ge­Würde die Justizverwaltung den Gerichten eine Weisung über gegen deren Willen zu handeln, aber sie habe befürchtet, daß es in wertschaft zu sein, auch wenn er aus der Partei ausgeſchloſſen die Frage der Verteidigungskosten des Freigesprochenen geben, so Berlin zum Streik kommen werde und auf der anderen Seite habe werden sollte. Das sei doch etwas anderes als das, was Hornke würden die Sozialdemokraten gegen solch gesetzwidriges Vorgehen ia der Buchdruckerverband gestanden mit dem großen Wauwau, der behauptet habe. mit aller Schärfe protestieren.( Sehr wahr! rechts und im Zen- uns drohte: Was wollt Ihr denn, Geld habt Ihr nicht, wenn Ihr Der außerordentliche Verbandstag der Buch- und Stein­trum.) streift, dann werden wir für Ruhe und Ordnung in den Betrieben billigt den Standpunkt der Berliner , die andere gibt dem Ver­Abg. Dr. Liebknecht( Soz.): sorgen. Kollegin Thiede habe also einen schweren Stand gehabt. bandsvorstande recht. Die letztere wurde in namentlicher Abstim­Das müsse zugegeben werden. Aber es sei auch begreiflich, daß die mung mit 25 gegen 19 Stimmen angenommen, wodurch die erstere Berliner nach diesen Vorgängen ein gewisses Mißtrauen gegen den als abgelehnt gilt. Die angenommene Resolution lautet: Es frage sich nun, ob das immer ge­Dre außerordentliche Verbandstag der Buch- und Stein­schehen solle, daß zwei Personen gegen den Willen der Mitglieder druckereihilfsarbeiter und-arbeiterinnen Deutschlands ist der daß das in Zukunft nicht wieder vorkommen darf. Den Berlinern tun dürfen, was sie wollen. Der Verbandstag müsse beschließen, Ueberzeugung, daß der letzte Tarifabschluß in Berlin eine Lebens­werde vorgeworfen, sie hätten Stimmung gegen den Hauptvorstand frage für den gesamten Verband war. Da durch außergewöhn­liche Verhältnisse gezwungen, der Hauptvorstand statt Ber­ liner Tariffommission gemacht. Es sei doch ihr gutes Recht, für ihren Standpunkt zu diesen Tarif unterschriftlich sanktio­wirken. Auch der Hauptvorstand mache ja Stimmung gegen die nierte, spricht der Verbandstag dem Hauptvorstande, insbesondere Berliner . Kollegin Thiede habe das gestern sogar in recht trasfer der Kollegin Thiede und dem Kollegen Pucher, sein Vertrauen vorstand habe das Recht, immer so zu handeln, wie er in diesem Weise getan. Wenn der Verbandstag beschließen sollte, der Haupt­aus. Das Vorgehen der Berliner Ortsverwaltung jedoch müssen die anwesenden Delegierten auf das allerschärfste mißbilligen, dalle handelte, dann säßen die Herrenmenschen( mit diesem Ausdruck weil dieses Vorgehen geeignet war, unberechenbaren Schaden habe das Verbandsorgan die Berliner Crtsverwaltung bezeichnet) für die gesamte Organisation hervorzurufen, dessen Folgen sich nicht in der Ortsverwaltung, sondern im Hauptvorstande. mehr in der Provinz als in Berlin bemerkbar gemacht hätten. Redling Nürnberg rechtfertigte den Standpunkt des Hauptvorstandes. Die ganze Art, wie die anerkennenswerte Tätigkeit des Hauptvorstandes durch die Berliner Tarifverhändler, besonders aber durch deren Leiter August Morib, in den Schmuz gezogen worden ist, spricht dafür, daß die Situation bewußt herauf­beschworen worden ist. Aus diesen Erwägungen heraus halten die Delegierten ein ersprießliches Zusammenarbeiten zwischen Hauptvorstand und der derzeitigen Berliner Ortsverwaltung nicht für gedeihlich.

Das Recht, Kritik an den Gerichten zu üben, ist unbe: streitbar. Hat nicht vielleicht einmal die Oberrechnungskammer eine Weisung wegen der Kosten erlassen? Der Regierungskom- Hauptborstand bekamen. missar führt gegen mich das Leipziger Urteil an, obgleich ich keinen folchen Vorwurf, wie der Leipziger Versammlungsredner, erhoben. Für uns hat ein fächsisches Gericht keine höhere Autorität als ein preußisches. Die Berechtigung meines Angriffes wegen Nichtausjeßung einer Belohnung hat der Kommissar zugegeben!( Lachen und Lärm bei der Mehrheit. Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Wie oft aber sind von amtlicher Stelle Beschuldigte als Mörder, als Schuldige er zeichnet worden? War nicht lange bevor man von Trenkler wußte, von dem Mord in der Alten Jakobstraße gesprochen und ehe er verhört war, er als Mörder bezeichnet! Nicht ich allein, sondern der Inhalt, wenn auch nicht der Wortlaut des Moabiter Urteils bezeichnet die Tötung des Arbeiters Hermann als

Mord oder Totschlag.

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Der Herr Regierungskommissar war also bei seiner Erwiderung ebenso vom Unstern verfolgt, wie die Behörden bei ihrer Suche nach dem Schuldigen von Hermanns Tod.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.)

Das Ordinarium wird bewilligt.

Das Extraordinarium besteht nur aus den einmaligen Aus­gaben für den Neubau von Gerichtsgebäuden, wobei eine Anzahl lokaler Bauangelegenheiten zur Sprache gebracht werden. Das Extraordinarium wird bewilligt.

Es folgt die 2. Lesung der Vorlage über

die Doppelschachtanlagen in Westfalen .

Das Gesetz enthält die Bewilligung von 16 195 000 M. zum Aus­bau der staatlichen Doppelschachtanlagen in Westfalen , sowie von 3 205 000 M. zur Beteiligung des Staates an den Rheinschiffahrtsgesellschaften in Cöln und

Mannheim .

Abg. v. Brüning( f.) stimmt der Vorlage zu. Der Minister hat in der Kommission unsere Bedenken widerlegt.

Abg. Bruft( 3.): Auch wir stimmen der Vorlage zu. Abg. Vorster( ft.): Die Vorlage gibt der Regierung eine Waffe gegen das Kohlensyndikat in die Hand, deshalb stimmen wir trok mancher Bedenken zu.

Abg. Dr. Ehlers( Vp.): Es ist richtig, wenn der Staat außer Steuern auch andere Einnahmen zu erlangen sucht, wie zum Bei­spiel hier aus der Schiffahrt. Er muß seine Geschäfte so betreiben, wie ein ordentlicher Geschäftsmann.

Abg. Hoffmann( Soz.):

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Die Delegierten richten an die Berliner Freunde die Bitte, im Interesse des gesamten Verbandes sowie in Rücksicht auf die vorherrschende Macht des Kapitals und die zunehmende Erstar­fung der Unternehmerorganisation, die Einigkeit in unseren Reihen nicht zu stören und jeden dahinzielenden Versuch auf das entschiedenste zurückzuweisen.

Nur durch Einigkeit zur Einheit! Denn ohne Einheit ist eine Besserstellung unserer Lebenslage nicht möglich. Die nächste Sizung, in der die Vorstandswahl vorgenommen wird, findet am heutigen Sonntag statt.

Aus der Partei.

Aus der italienischen Partei.

Wie man uns aus Rom telegraphisch meldet, fordert die Mailänder Parteisektion die Einberufung eines außerordentlichen Parteitages, um über die Spaltung der Fraktion zu entscheiden. Die römische Parteisektion wird in ihrer nächsten Sizung Ferri egen seiner Zustimmung zum Annerionsdekret aus der

Partei ausstoßen.

Legien( Vertreter der Generalfommission) führte aus; Nach der Rechtslage, vom gewerkschaftlichen Standpunkt betrachtet, be= stehe der Tarif zu Recht. Vor Eintritt in die Verhandlungen am 18. Dezember sei festgestellt worden, daß die anwesenden Vertreter zum Tarifabschluß legitimiert seien. Dann habe Herr Bügen­stein als Vorsitzender der Verhandlungskommission angegeben, auf welcher Grundlage verhandelt werden solle, daß über die Punkte, über welche sich die Kommission nicht einigen könne, das Tarifamt die endgültige Entscheidung treffen solle. Keiner der An­wesenden habe dem widersprochen. Sie seien also, einschließlich der Berliner Vertreter, mit diesem Vorschlage einverstanden gewesen. Nachdem in dieser Weise der Tarif zustande gekommen war, sei er für alle Orte, deren Vertreter an den Verhandlungen beteiligt waren, rechtsgültig. Nachdem am 18. Dezember die allgemeinen Bestimmungen des Tarifs angenommen waren, einschließlich der Bestimmung, wie die örtlichen Löhne festzusehen sind, seien nicht nur die allgemeinen Bestimmungen für die Beteiligten bindend gewesen, sondern sie hätten damit auch die Pflicht übernommen, an den örtlichen Lohnfestsetzungen teilzunehmen. Diejenigen, welche ihre Gegnerschaft gegen den Tarif damit entschuldigen, daiz sie über die Voraussetzungen der Verhandlung nicht unterrichtet gewesen seien, befänden sich im Irrtum, denn in der Gauleiter­konferenz am 17. Dezember seien nach Ausweis des Protokolls die Voraussetzungen und Grundlagen der Verhandlung am 18. boll­kommen forrett dargelegt worden. Also Unkenntnis tönne nicht als Entschuldigung angeführt werden. Da die Berliner Vertreter, ent­gegen ihrer Verpflichtung, sich an der Festsetzung der Berliner Löhne nicht beteiligten, so habe der Verbandsvorstand auf Grund Abg. Macco( natl.): Die Zukunft dieses Geschäfts ist nicht zu des§ 26c des Verbandsstatuts das Recht gehabt, an Stelle der übersehen. Sie tann uns beträchtliche Schwierigkeiten bringen. Berliner Ortsverwaltung der Lohntarif abzuschließen. Es habe Unsere Fraktion bedauert es, daß die Staatsregierung auf die Par- hier der Fall vorgelegen, daß der Hauptvorstand das Interesse der titulierschiffer feine Rücksicht nimmt. Wir geben unseren Partei- Organisation gegenüber den Unternehmern zu wahren hatte. genossen die Abstimmung über diese Vorlage frei. Es sei gesagt worden, der Vorstand habe die demokratische Grund­Die Gemeinderatswahlen in Reuß j. 2. Handelsminister Sydow: Gerade der von uns gewählte Weg lage der Organisation verlassen. Ja, sei denn das demokratisch, haben der Sozialdemokratie auch in diesem Jahre zahlreiche Er­es denn demokratisch, gibt den Partikulierschiffern neue Arbeitsmöglichkeit. daß jeder tun dürfe, was er wolle? Sei Das wird durch den Vertrag mit den Gesellschaften gesichert. Die wenn eine große Zahlstelle, welche sich start genug fühle, selbst die folge gebracht. In Triebes eroberten wir zwei Size; in Staatsregierung strebt den Zusammenschluß der Partikulierschiffer Arbeitsverhältnisse zu verbessern, dies tue zum Nachteil der Hohenleuben gelang es, einen Eiz zu behaupten und drei in ein Schiffahrtskonsortium an, allerdings müssen die Besizer der schwächeren Mitgliedschaften, die ein Interesse am Abschluß des zu gewinnen. In Langenwebendorf siegte unsere Liste, die nun sechs Genossen, in den Gemeinderat bringt. In Dorna Schleppkraft mit dabei sein. Tarifs haben. Nicht der Hauptvorstand, sondern die Berliner Ortsverwaltung habe die demokratische Grundlage verlassen. Durch gewannen wir drei Size. In Pforten behaupteten wir sieben, den Beschluß, dem Hauptvorstande die Gelder zu verweigern, hätten in 3 möhen acht Size. Auch in Leumnih behaupteten wir Hier wird nicht nach der Nühlichkeit für Staat und Volt sich die Berliner außerhalb des Verbandes gestellt. Wenn der bier Size und behalten damit alle zwölf Mandate in unserem Besitz. Debschwitz wird am 1. April nach Gera eingemeindet. gefragt, sondern nur, ob der Privatindustrie Konkurrenz Hauptvorstand nach diesem Beschluß rücksichtslos das Statut ange­gemacht wird. Da nach unserer Meinung die Schäße der Erde wandt hätte, dann hätte er den Verbandstag nur ein halbes In einigen fleineren Orten eroberten wir ebenfalls einige oder alle zur Wahl stehenden Mandate. Sem Bolte gehören, sind wir nur für Staatsbergbau. Jahr später einberufen brauchen. Dann hätten die Berliner auf In diesem Haus haben solche Ansichten allerdings keine Aussichten. Grund ihres Beschlusses draußen gestanden. Nicht der Hauptvor= In Gera , der Hauptstadt des Fürstentums, wurden diesmal ( Sehr richtig!) Richtig ist das nicht, aber Tatsache, dank dem Geld- stand, sondern die Berliner Ortsverwaltung müßte hier zur Ver- die Gegner bis zum letzten Mann auf den Blan getrieben. So facprivilegienwahl vecht. Aber damit wird die Zeit aufräumen! antwortung gezogen werden. Sie habe gegenüber der gesamten Ge- siegte bei der Wahl, die am Donnerstag stattfand, die gegnerische ( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Leider wird hier wieder werkschaftsbewegung etwas getan, was sie nicht verantworten Lifte und uns gingen damit auch zwei Size verloren, die wir zu nicht ganze Arbeit geleistet, und es hätte nicht viel gefehlt könne. Diese Auseinandersetzung vor der ganzen Arbeiterschaft verteidigen hatten. Trotzdem behalten wir immer noch die Mehr­und das Kapital hätte dem Fiskus unmöglich gemacht, an die und der bürgerlichen Gesellschaft hätte unterbleiben können, wenn heit, die durch die bevorstehende Eingemeindung zweier Arbeiter­Schiffahrt überhaupt heranzukommen. Und der Fiskus muß die Berliner in der Versammlung am 7. Januar die Gelegenheit bororte auch für die nächste Wahl gesichert erscheint. 120 000 M. Provision an ein Perliner Bankhaus zahlen, dank den benugt hätten, diese Angelegenheit mit einer Handbewegung aus Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Schwierigkeiten, die das Privatkapital dem Staat entgegenseßt. Die der Welt zu schaffen. Abgesehen von der Rechtslage hätten schon Schiffahrt foll dem Staat ein ganz neues Gebiet sein, nach dem Zweckmäßigkeitsgründe die Berliner veranlassen müssen, dem Ein bedauerlicher Prozeß. Abg. Macco; aber dieselben Einwände wurden schon bei der Eisen- Hauptvorstande zuzustimmen, denn der Hauptvorstand habe ja Die geschlossene Mitgliederversammlung der Stuttgarter bahnberstaatlichung erhoben. Wer wollte die beseitigen? beffere Löhne durchgesezt, als erwartet worden seien. Der Ver- Parteiorganisation am 5. September v. J. beschäftigte sich mit den Die Kleinschiffer wurden bisher immer geschädigt. bandstag müsse zu einem Beschluß kommen, der das Verhalten des bekannten Vorgängen auf der württembergischen Landesversamm­Schon durch das Vorschleusenrecht und die Schiffahrts Hauptvorstandes billigt. Sollte der Verbandstag dem Hauptvor- lung, die kurz zuvor stattgefunden hatte. Das Referat hatte der abgaben. Hier wird es wohl auch nicht anders sein. Wer weiß, stand in dieser Sache ein Mißtrauensvotum erteilen, dann würden Vorsitzende, Genosse West meher. Das Verhalten eines Teils ob fünftige Handelsminister die Zusagen Herrn Sydows einhalten die Unternehmer den Verband wohl nicht mehr als tariffähig an der Versammlungsbesucher veranlaßte ihn zu der Bemerkung, er werden? Die Entwickelung zielt eben dahin, daß auch die Schiff- fehen. Wie würden sich denn die tarifireuen Buchdrucker zu den habe die Ueberzeugung, daß, wenn es heute abend möglich sei, ihm fahrt in Staatsbetrieb übergeht. Wir stimmen der Vor- tarifgegnerischen Hilfsarbeitern stellen. Es sei auf die Dauer un feine Verteidigung abzuschneiden, wie es auf der Landesversamm­lage zu, weil sie in der Richtung der Entwickelung liegt.( 3uftim- möglich, daß die Hilfsarbeiter ohne Tarif arbeiten, während das lung geschehen sei, es auch geschehen werde; er bitte aber die Wehr­mung bei den Sozialdemokraten.) Dabei bedauern wir aber, daß Arbeitsverhältnis der Buchdrucker durch Tarif geregelt ist. Wenn heit der Versammlung, fich nicht provozieren zu lassen, sondern mit der Halbheit des Aktienkaufs begonnen wird. Was vielleicht die Arbeiter in den größten Betrieben sich ohne Tarif kann man auch von diesem Haus verlangen! Je mehr Verstaat- besser stehen sollten, so dürfe doch nicht vergessen werden, daß es für eine ordnungsgemäße Abwickelung zu sorgen. Im Laufe der Versammlung sah sich die Parteileitung gezwungen, die schärfsten lichung, desto mehr müssen wir aber auch für die Freiheiten und im Lande viele Orte gibt, die nicht in dieser günstigen Lage sind Maßnahmen in Aussicht zu stellen. Rechte der Angestellten eintreten. Wir begrüßen jeden Schritt, und nur durch den Tarif eine Verbesserung erreichen können. Den Ausführungen Westmeyers, der sich gegen die Angriffe der geeignet ist, dem Privatkapital Abbruch zu tun.( Bravo ! bei den Die demokratische Grundlage der Organisation erfordere, daß auch auf der Landesversammlung verteidigte, sollte ein alter Partei­die Interessen der Schwächeren berücksichtigt werden. Also, Rechts- vertrauensmann, der schen 22 Jahre in der Partei tätig ist, Bei­und 8wed mäßigteitsgründe sprächen für eine Entscheidung zugunsten des Hauptvorstande 3. fall. Der mit seinen Freunden in der Nähe fizende Kajsierer des Metallarbeiterverbandes, Stal3th, schimpfte deshalb den Alten Wenn der Verbandstag anders entscheide, dann müsse er die Kon- einen alten Kerl, der sich betrage wie ein Bub; er solle sich schämen. sequenzen ziehen. Blechschmidt- Berlin und Baumgarten- Berlin ver- Der Vertrauensmann antwortete ruhig, er gehöre der Partei lange traten in längeren Ausführungen den Standpunkt der Berliner genug an, um zu wissen, was sich gehöre. Nach Weſtmeyer sprach Reichstagsabgeordneter W. Keil. Nunmehr applaudierte Stalsty sonders Baumgarten trat der von Legien vorgetragenen Rechts- sehr eifrig. Der Vertrauensmann bemerkte daraufhin in durchaus auffaffung entgegen und berief sich nochmals auf das Protokoll, ruhiger Weise, nun tue Skalsky dasselbe, was er ihm( dem Ver­dem Vertrauensmann derart ins Gesicht, daß der Geschlagene ein In der Sizung am Sonnabend kam als erster Redner worin festgesetzt ist, daß nicht der Hauptvorstand, sondern mit trauensmann) so scharf gerügt habe. Als Antwort schlug Stalsin Namen aufgeführte Mitglieder der Ortsverwaltung zum Abschluß blutunterlaufenes Auge davontrug. Glücklicherweise beantwortete Müller- Mainz zum Wort. Er vertrat die Ansicht, es könnte des Lohntarifs berufen waren. Stichert Stettin rechtfertigte für die Kollegen in den Provinzorten mehr erreicht werden, wenn die Haltung des Hauptvorstandes. der Geschlagene die Provokation nicht mit gleicher Münze, sondern Werner Stuttgart stimmte fein Tarif bestände. Im allgemeinen jei ja der Hauptvorstand der Rechtsauffassung Legiens zu. Der Hauptvorstand habe berhielt sich der Weisung der Versammlungsleitung gemäß ruhig. schließen. Im vorliegenden Falle aber habe er das Recht gehabt, auch nicht nach Schema F verfahren sei, so solle man ihn deswegen nicht berechtigt, einen Tarif über die Köpfe der Mitglieder abzu- die Sachlage richtig beurteilt und recht gehandelt. Wenn er dabei Nur dadurch wurde die Sprengung der Versammlung vermieden. weil die Berliner der Verhandlung fernblieben, obgleich sie ver­pflichtet gewesen wären, daran teilzunehmen. Wenn sich die Ber­ liner deswegen mit dem Hauptvorstande auseinandersehen wollen,

Sozialdemokraten.)

Die Vorlage wird angenommen.

Montag, 11 Uhr: Dritte Lesung dieser Vorlage; Etat für Handel und Gewerbe. Schluß 4% Uhr.

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Verbandstag der Buch- und Steindruckerei- Hilfsarbeiter unter Berufung auf die schon öfter angeführten Gründe, Be und Arbeiterinnen.

nicht verurteilen.

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Nach Schluß der Versammlung stellte der mißhandelte Partei­genosse bei der Parteileitung den Antrag, die Sache zu untersuchen Nachdem die Nachmittagsfißung eröffnet war, wurde ein An- und das weitere zu veranlassen. Beide Genossen wurden geladen. Der Antragsteller erschien, Etalsky jedoch nicht. Er lehnte sein trag auf Schluß der Debatte angenommen. Darauf erhielten so sei nichts dagegen einzuwenden, aber sie dürften doch nicht zu moris als Vertreter der Berliner Ortsverwaltung und Frau Erscheinen mit der Begründung ab, die Sache sei eine Privat­weit gehen. Nach allem, was man hier über die Differenzen der angelegenheit und gehe die Partei nichts an. Nunmehr beschäftigte Berliner mit dem Hauptvorstande gehört habe, müsse der Konflikt Thiede als Vertreterin des Hauptvorstandes das Schlußwort. sich die zuständige Parteibezirksversammlung mit der Angelegen Morih ging in einer 1½stündigen Rede auf viele Einzel- heit; sie stellte an die allgemeine Mitgliederversammlung den An­nicht erst aus dem vorliegenden Anlaß hervorgegangen sein, sondern schon länger bestehen. Der Hauptvorstand habe nach Aus- heiten der Debatte ein und erklärte schließlich, er stehe trotz der trag, gegen Stalsky das Ausschlußverfahren einzuleiten. Die all­bruch des Konflikts nicht versucht, in Mitgliederkreisen Stimmung Ausführungen Legiens nach wie vor auf dem Standpunkt: Der gemeine Vertrauensmännerversammlung trat dem Beschluß bei, für sich zu machen. Von der anderen Seite aber sei Stimmung Tarif bestehe für Berlin nicht zu Recht, der Haupt- ebenso die von rund 1000 Genossen besuchte allgemeine Mitglieder­gegen den Hauptvorstand gemacht worden. Wie hier schon gestern borst and sei nicht berechtigt gewesen, für die Ortsversammlung mit allen gegen 10 bis 15 Stimmen. Der Antrag erwähnt worden sei, hätten die Berliner für die Absehung verwaltung zu unterzeichnen und für Berlin wurde dem Landesvorstand als der zunächst zuständigen Instanz Eine Organisation, überwiesen. In dem sehr kurzen Versammlungsbericht( die Ver­des Hauptvorstandes Stimmung gemacht und sich be- einen Lohntarif abzuschließen. reits über die Personen verständigt, welche den neuen Vorstand die sich das vom Hauptvorstand gefallen lasse, verdiene nicht den sammlung beschäftigte sich auch mit der Berichterstattung vom bilden sollen. Die Mainzer Mitglieder seien nicht in jeder Hinsicht Namen einer freien Gewerkschaft. Parteitag in Jena ) wird über diesen Teil der Verhandlungen mit mit dem Hauptvorstande einverstanden, aber es müsse betont wer- Frau Thiede sprach 1% Stunden über interne Angelegen- dem einen Sabe berichtet:" Bevor die Referate der Berichterstatter den: Einem neuen Vorstande, der durch solche Konspirationen zu- heiten, die mit der Tarifbewegung und dem Konflikt in Verbin- entgegengenommen wurden, beschloß die Versammlung mit sehr stande komme, würden sie kein Vertrauen entgegenbringen. dung stehen. Sie betonte, daß der Hauptvorstand in der Tariffrage starter Mehrheit( gegen etwa 10 bis 15 Stimmen), gegen den Ge­

Kloth Berlin( Vertreter des Buchbinderverbandes) vertrat nur die Interessen des Verbandes gewahrt habe. Wenn nossen Stalsky, Angestellten auf dem Bureau des Hauptvorstandes in längeren Ausführungen den Standpunkt, die Vereinbarungen sie jetzt gezwungen sei, die Angriffe, die sie deswegen erfahre, ab- des Metallarbeiterverbandes, wegen ehrloser Handlung das Aus­bom 18. Dezember beständen zweifellos au Recht, Daraus folge, suwehren, so fämpfe sie nicht um ihre Stellung, sondern um die schlußverfahren einzuleiten."