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Nr. 48.

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Berliner Volksblatt.

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Telegramm- Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin"

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt Morisplak, Mr. 1983.

Dienstag, den 27. Februar 1912.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Moritzplatz , Mr. 1984.

Der Arbeiterverrat des Zentrums. Wissens sei in der Arbeiterschaft keine erregte Stimmung vertreter haben im Oktober 1911 den Ausbruch des englischen

I.

Aus Rheinland- Westfalen wird uns geschrieben: Nichts ist geeigneter, die Erbitterung der Bergarbeiter zu steigern, als die auch in der Antwort des Zechenbefizerver: bandes vom 13. Februar d. J. auf die Lohneingabe der drei Bergarbeiterverbände wiederkehrende Behauptung, die Orga­nisation der Zechenbesizer sei in Lohnfragen nicht zuständig". Wenn sich die wirtschaftspolitischen Vereinigungen der Grubenherren: Bergbaulicher Verein, Kohlensyndikat und Zechenverband überhaupt nicht mit Lohnfragen beschäftigen, welche Unterlagen sind dann bei der Festsetzung der Nicht­preise" des Syndifats maßgebend? Die Lohnquote ist der weitaus bedeutendste Teil der Produktionskosten, und da die Erhöhungen der Richtpreise" stets vornehmlich mit gestie­genen Arbeiterlöhnen" begründet wurden, so muß sich doch die Versammlung der syndizierten Werksvertreter auch mit der Lohnbemessung befassen, um die Lohnkosten festzustellen. Oder nicht? Geschieht das nicht, dann erfolgt die Preis­Oder nicht? Geschieht das nicht, dann erfolgt die Preis­normierung rein willkürlich. Aber das bestreiten die Werks­befizer ja ebenfalls.

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ficherten die drei Vertreter des Zentrumsgewerkvereins, ihres vereinsleitung eine andere Sachlage ein! Die Gewerkvereins­vorhanden! Jetzt befundet der Geschäftsbericht des Zentrums Generalstreits in seinen Wirkungen auf eine Lohnbeweging gewerfvereins das genaue Gegenteil. Mit den unverant- der Bergleute Deutschlands genau so beurteilt wie die Ber­wortlichen Radikalinskis" fann der Bergknappe" nur seine treter der drei anderen Verbände! Das war auch ent­Mitglieder meinen, denn niemand hat, ohne für die Konse- scheidend für den einstimmigen Beschluß der damaligen Vor­quenzen einzustehen, den Mund so voll überradifaler Worte ge- ständekonferenz, die vom Hirsch- Dunckerschen Gewerkverein nommen wie gewisse Sefretäre des Zentrumsgewerkvereins. in Vorschlag gebrachte Lohneingabe zu vertagen am besten So erklärte der Sekretär Franz Hüskes am 26. Juli 1908 in bis nach der Reichstagswahl, damit die Lohnbewegung Rohrbach ( Pfalz ), es müsse ein Gewerkschaftsbeitrag von feinerlei parteipolitisches Gepräge erhielte. Das letztere 3,50 M. monatlich erhoben werden, dann würde der Gewerk- schlugen vor allem die Vertreter das alten Verbandes" vor, verein bald ein großes Millionenvermögen befizen: um der gegen ihn auch jetzt wieder erhobenen Denun­Mit einem kapital von 35 Millionen Mart ziation zu begegnen, die Lohnbewegung solle Wasser auf die fann aber die deutsche Industrie auf Jahre sozialdemokratischen Mühlen treiben". Und nun, wo der im hinaus ruiniert werden! G3 muß mit brutaler Offen- Oktober von den Vertretern des Zentrumsgewerkvereins int heit gesagt werden, daß wir des Bettelns und Bittens müde Interesse einer für die deutschen Bergleute ersprießlichen find." Lohnbewegung sozusagen ersehnte englische Generalstreif Derselbe Hüskes, der in gleicher Rede die Befürchtung unvermeidlich scheint, nun erklärt die Gewerkvereinsleitung, aussprach, der alte Verband würde nicht so radikal vor- dieser Generalstreik müsse nicht für eine gemeinsam durch­gehen( 1), hat 1911 im Ruhrgebiet gelbe Reden gegen die geführte Lohnbewegung, sondern für eine Erhöhung der roten Streifheger" gehalten. Der Bergknappe" schmetterte deutschen Kohlenausfuhr ausgenukt werden! Darauf mache am 4. Dezember 1909 gegen den Zwangsarbeitsnachweis, er man sich einen Vers. folle die Bergarbeiter in willenlose Hörigkeit" bringen, darum: Auf zum Massenprotest auf der ganzen Linie!

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nieder mit der Volt und Vaterland ver- Der erste Schritt zur Parteispaltung?

er benden kapitalistischen Willkür!"

Rom , den 23. Februar. Kann man radifaler heßen"? Und der Generalsekretär Johann Effert fündigte 1909 einen Weltbrand" an, wenn die Barlamentsfraktion der italienischen Bartei hat sich gespalten. Da­Was seit langem unvermeidlich schien, ist eingetreten: die Unternehmer halsstarrig blieben. Effert sagte:

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Allgemein herrscht unter den Bergleuten die Weber­zeugung, daß der Kampf, der erbitterte Kampf um Sein oder Nichtsein tommen werde und kommen muß!"

Liest man das Jahrbuch" für den Oberbergamtsbezirk Dortmund durch, dann merkt man bald die lohnregulierende Tätigkeit des Bergbaulichen Vereins. Auf den im äußersten Süden wie im äußersten Norden des Kohlenbeckens gelegenen Schächten sett um dieselbe Zeit die Lohndrud schraube ein; im Westen, Osten und in der Mitte, über­durch ist eine durch das Votum der Fraktion selbst am 8. Februar all zeigt sich fast minutiös übereinstimmend dieselbe tatsächlich gewordene Sachlage in eine Rechtslage verwandelt wor­den. In Bologna beschloß die Fraktion, jedes ihrer Mitglieder nach Lohnschwankung! Und die Oeffentlichkeit soll eigenem Ermessen in der Kammer stimmen zu lassen: ihre tatsäch­glauben, hier walte fein einheitlicher Wille? Die Erklärung des Zechenverbandes, er sei nicht zuständig in Lohnfragen", liche Einheit hatte somit an diesem Tage aufgehört. Am Abend Es ist notwendig, diese Vorgänge heute zu unterstreichen, des 2. Februar haben dann die Turatianer in Rom die mag juristisch einwandfrei" sein, aber jeder mit fünf ge= sunden Sinnen begabte Mensch muß lachen, wenn ihm gesagt damit die Oeffentlichkeit die augenblickliche Haltung der Zen Gründung einer eigenen sozialistischen Partei­wird, es sei dem Bergbaulichen Verein, der feit über ein balbes trumsgewerfvereinsleitung zu würdigen weiß. Jekt ist der Zeit frattion beschlossen, die die Unterordnung unter die Parteitags. Jahrhundert der anerkannte Repräsentant der rheinisch- west punkt da, wo die außerordentlich günstige Konjunktur, die beschlüsse zur Grundlage hat. Gleichzeitig hat die neue Fraktion fälischen Grubenherren ist, nicht möglich, auf seine Mitglieder internationale Kohlenmarktlage und die unzulänglichen den sofortigen Zusammentritt des Parteivorstandes angerufen, dem fälischen Grubenherren ist, nicht möglich, auf seine Mitglieder Rohnverhältnisse der Arbeiter ein gemeinsames Vorgehen es obliegt, darüber zu entscheiden, ob die neue Fraktion als offizielle zwecks Lohnregulierung einzuwirken. Die Unternehmer­organisation schützt nur Inkompetenz vor, um auf ihrem aller auf die Bezeichnung gewerkschaftlich Anspruch erhebenden parlamentarische Vertretung der Partei anzusehen ist oder nicht. Standpunkt: Nichtanerkennung der Arbeiterorganisationen Bergarbeiterverbände gebieten, und noch nie zuvor war die Der Parteivorstand wird am 27., 28. und 29. in Rom tagen. beharren zu können, ohne dies besonders betonen zu müssen! Aussicht, ohne Erschütterung des Wirtschaftslebens die Zechen­Es ist nämlich eine gewisse Wandlung in den Publi- befizer zu Zugeständnissen zu veranlassen, größer wie augen­kandums der Werksbefizervereinigung eingetreten. Früher, so blicklich! Gerade jetzt entwickeln die vordem so überradikal 1897 gegenüber der Lohneingabe des Zentrumsgewerkvereins, agierenden Zentrumsgewerkvereinsführer gesunde gelbe Ge­erflärte sie schroff und ohne Umschweife: Wir erkennen nur die einzelnen Belegschaftsmitglieder als verhandlungsfähig an. 1905 ebenso, worauf der Generalstreit ausbrach. Später änderte sich der Ton der Zechenantworten, er wurde höflicher, und man ließ sich sogar herab", der natürlich stets ab­lehnenden Antwort manchmal eine längere Begründung bei­zugeben, deren Tenor dann immer wieder lautete: Wir find in Lohnfragen nicht zuständig." Man vermeidet es nun, ohne weiteres den Arbeiterorganisationen ihr Eristenzrecht zu bestreiten, um die öffentliche Meinung nicht noch mehr gegen die Zechenbesizerpraris aufzubringen.

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Mit Gewalt wollen die Vertreter des Grubenkapitals die auf­persönliche Arbeitgeber gibt es hier kaum mehr strebende Arbeiterschaft niederhalten und selbst deren be= rechtigte wirtschaftliche Forderungen nicht er. füllen. Das muß immer wieder zu kämpfen führen!"

danken".

Es ist keine ganz leichte Aufgabe, die verworrenen inneren

Parteiverhältnisse in Italien dem Verständnis der auswärtigen Genossen nahe zu bringen. Vor allem ist zu betonen, daß dic heutige Spaltung die Partei nicht etwa in zwei Gruppen teilt, deren eine von den Reformisten und die andere von den Intranfi­genten gebildet würde. Vielmehr geht die Spaltung durch das re­formistische Lager selbst, indem sich die Turatianer oder Links­reformisten gegen die Biffolatianer oder Rechtsreformisten wenden. Die Intransigenten, die in der Kammer nur über zwei Mandate Wir Arbeiter im deutschen Bergbau haben mit unseren verfügen, aber in der Partei selbst mehr als ein Drittel der Ge­Arbeitgebern gemeinsam ein Interesse an einem möglichst samtheit ausmachen, traten in der heutigen Situation auf die Seite großen Absatz und an ausreichend hohen Kohlenpreisen. Im der Turatianer.

Dabei weisen die Herren auch hin nach England. Der Bergknappe" bringt es fertig, zu schreiben, gerade jetzt" hätten die deutschen mit den englischen Bergleuten feine ge­meinsamen Interessen:

gemeinsamen Interesse der Arbeitgeber und Arbeiter im deut- Will man dem heute zu seinem schroffsten Ausdruck gekomme schen Bergbau läge jetzt ein Streit im englischen Bergbau. Es nen Zwiespalt bis in seine Anfänge nachgehen, so muß man ziem wär dann möglich für uns, neue Absatzgebiete zu gewinnen und lich weit zurückgreifen. Man kann wohl sagen, daß er an dent in Zukunft die bei uns geschaffenen Produktionsmöglichkeiten Tage einsetzte, wo die organisierten Massen anfingen, den Glauben besser wie bisher auszunuzen."

Aus

Die Zentrumsgewerkvereinsführer haben auch immer wieder die zechenseitige Anerkennung der Arbeitergewerkschaften als an den Ministerialismus und an die Bündnispolitik zu verlieren. Garantie für die Beruhigung der Industrie" bezeichnet. Vor kurzem noch klang das Lied entgegengesezt. Da ope- Die Entfremdung der Massen, die mit unverkennbarer Deutlichkeit Wenn sich die Zechenbefizer zur Anerkennung der Arbeiter- rierten gerade die zentrumschristlichen Ueberradifalinskis vor wohl schon seit mehr als drei Jahren hervortritt, hat die erste organisation verstehen, dann wird sich diese auch als verhand- ihren Leuten mit einem internationalen Kohlengräberstreik. Grundlage zur Scheidung der Reformisten in einen rechten und lungsfähiger Faktor erweisen," erklärte wer weiß wie oft die Nach der Rhein. - Westf. 3tg." vom 30. Januar 1909 hat aus- einen linken Flügel gelegt. Ein Teil der Reformisten zog aus dem Gewerkvereins- und die ihr assistierende Zentrumspresse. gerechnet Generalsekretär Effert zu einem ihrer Redakteure Verhalten der Massen den Schluß, daß die reformistische Taftif, Wer hindert die Beruhigung der Industrie? Noch am 23. De- gejagt: an der dieser Teil nach wie vor festhält, praktisch undurchführbar zember 1911 schrieb der Bergknappen"-Redakteur Imbusch " Der Schlag( gegen die Zechenherren) soll so vollständig sei, solange der Arbeiterschaft das Verständnis für sie gebräche. im Zentralblatt der christlichen Gewerkschaften": geführt werden, daß das gesamte Gewerbe und die ganze In Man ging auch weiter und gab zu, in dieser Taktik zu viel getan Mit den Arbeiterverbänden der dustrie lahmgelegt werden. zu haben, wodurch die Angriffskräfte des Proletariats geschwächt übrigen Länder sollen unterderhand Verhandlungen ange- und der Massencharakter der Partei beeinträchtigt wurde. knüpft werden, damit sie nicht allein mehr finanzielle Unter- diesem Bestreben heraus, sich den Massen wieder zu nähern, wen­stützungen gewähren, sondern auch gegebenenfalls die Ausfuhr deten sich die Turatianer vor zwei Jahren in Mailand gegen die von Kohlen nach Deutschland zu verhindern suchen." Bündnispolitik, hielten aber noch an dem Ministerialismus feft. Derselbe Imbusch schreibt dann im Bergknappen" vom Also vor drei Jahren rechnete Effert bestimmt auf die Je mehr aber die Parteiaktion durch die ministerialistische Taktik 17. Februar, die Bergleute sollten Vertrauen zu dem Wohl- Hilfe der Engländer, um einen lähmenden Schlag gegen die verjumpfte, um so mehr suchten die Turatianer nach einem Mittel, wollen der Zechenbefizer haben, und denunziert die drei deutsche Industrie führen zu können. Jetzt sollen umgekehrt um mit dem Ministerialismus zu brechen, ohne ihre reformistischen anderen Bergarbeiterverbände der unverantwortlichen die Bergleute Deutschlands ihren englischen Kameraden ihren Voraussetzungen zu desabouieren. Heßerei! Und die Macher des Zentrumsgewerkvereins halten Kampf erschweren durch Forcierung der Kohlenausfuhr. Hat In dieser Situation erwjes sich die Tripolisaffäre als geheime Konferenzen mit Vertrauensleuten" ab, wo die man jemals etwas Törichteres und Selbstmörderischeres von Retterin. Gleichsam instinktiv nahmen die Linksreformisten das längst dementierte Ankündigung einer generellen Lohn- einem Gelbenführer erlebt? Wenn es den englischen Arbeitern Kolonialabenteuer als Anlaß, um sich mit größter Heftigkeit gegen erhöhung" immer noch den Vorwand abgeben muß für eine gelingt, ihre Minimallohnforderungen durchzusetzen, dann das Kabinett zu wenden. Sie zeigten hierbei, daß sie in der Ein Stimmungsmache im Sinne der gesunden gelben Gedanken".| kann das doch nur günstig auf die fontinentalen Bergarbeiter- schäzung der politischen Situation den Massen näher standen als Tausendmal sind die Mitglieder auf eine energische Lohn- verhältnisse einwirken. die Rechtsreformisten, die dafür die Logik und Konsequenz auf ihrer

bewegung, wenn die Konjunktur günstig ist", vertröstet Um das augenblickliche Verhalten der Zentrumsgewerk- Seite hatten. worden. Daß es in den Kreisen der Gewerkvereinsmitglieder vereinsleitung ganz würdigen zu können, muß man auch Auch die Bissolatianer find Gegner des Kolonialfrieges, wegen der unbefriedigenden Bohnverhältnisse gärt, gesteht der wissen, daß ihre Vertretung in der Vorständekonferenz am obwohl sie ihre Gegnerschaft anders begründen als die übrige im Bergknappen" vom 10. Februar veröffentlichte Geschäfts- 12. Oftober 1911 gerade in dem Ausbruch des englischen Partei; aber sie halten dafür, daß die Tripolisaffäre die Parla­bericht für 1911 zu, wo es heißt: Generalstreits ein Moment erblickte, das auch die Einleitung mentsfraktion nicht abhalten dürfe, durch ihre Unterstützung von Üngünstig wirkte auch auf unseren Abschluß ein, daß wir einer Lohnbewegung im Ruhrbergbau begünstigen würde. dem Ministerium alles zu erlangen, was irgend zu erlangen ist. im legten Serbst( 1) außerordentlich vorsichtig und zurückhaltend Angesichts der frivolen Anschuldigungen gegen die drei Für sie ist das Kolonialabenteuer feine Weltwende der bürger­in der Agitation sein mußten. Eine radikalere Agita anderen Verbände muß gesagt werden: Im Oktober war noch lichen Bolitit, sondern und darin haben sie völlig recht nur tion hätte bei dem tatsächlich vorhandenen starke Hoffnung auf eine friedliche Lösung der Lohnfrage im cine ihrer normalen und allezeit potentiell gegebenen Aeußerungen. 3ündstoff und der von unverantwortlichen Radikalinskis be- englischen Bergbau vorhanden. Die Vertreter des Zentrums- Darum wollen sie nach wie vor zu Giolitti stehen, von dem sie triebenen Verhebung sehr leicht im Herbst einen für gewerfvereins erklärten damals den anderen Vorständever- das Versicherungsmonopol und die Wahlrechtserweiterung er die Bergleute und noch mehr für die Arbeiter der anderen In- tretern, in England würde man sich doch wieder einigen, da- warten, ohne sich irgendwie daran zu kehren, daß diese ihre Haltung dustrien und die Allgemeinheit schädlichen Streit im Ge- durch würde die Lohnbewegung in Deutschland erschwert. den Massen völlig unverständlich ist, sie entfremden und abstoßen folge haben können!" Sollte es aber wider Erwarten in England doch zum General- muß und in ihnen die Auffassung aufkommen läßt, daß Bijolati

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Als am 12. Oftober 1911 die erste Vorständekonferenz streif kommen, dann drete auch für die damals durch einen und die Seinen gar nicht Gegner des Krieges seien. wegen einer einzuleitenden Lohnbewegung stattfand, da ver- Beichluß gegen sofortige Lohneingabe festgelegte Gewert- Auf diesem Stadium war der Konflikt zwischen dez Rechten und