Nr. 48. 29. Jahrgang.
Abgeordnetenbaus.
23. Sigung. Montag, den 26. Februar, bormittags 11 Uhr.
Am Ministertisch: Sydow.
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der Beteiligung der Arbeiter an der Baukontrolle des zweiten Teiles wird eine Enquete aufgenommen. Auch die durch Abg. Hammer entgegen; wenn die Arbeiter recht Haus- und Grundbesizer fordern die Inkraftsetzung des zweiten Teils zeitig Schutzmaßregeln fordern können, werden die Angriffe des Gesetzes aber um das Bauen zu beschränken. Solche auf die Unternehmer aufhören, daß sie an Unfällen schuld feien. Unterstützung werden die Handwerker wohl nicht mitmachen! Vor ( Bustimmung links.) Die paritätischen Arbeitsnachweise wirken im allem möchte ich an das Handwerk den Appell richten, für die nötige ganzen günstig. Wenn die Arbeitgeber richtig auf dem Posten Selbsthilfe zu sorgen.( Bravo !) sind, können sie politischen Mißbrauch verhindern. Mir ist die vom Hierauf wird die Weiterberatung vertagt auf Dienstag Abg. Hammer behauptete Erklärung der Staatsregierung über 11 Uhr. den Schöneberger Arbeitsnachweis nicht erinnerlich. Die Handwerker Schluß 4 Uhr. müssen mit dem Borgsystem Schluß machen. Schließlich wünscht
Abg. Roſenow Entſchädigung der durch das Hausarbeitsgeſez a Verbandstag der Buch- und Steindruckerei- Hilfsarbeiter
schädigten Heimarbeiter und Errichtung öffentlicher, völlig unpolitischer Rechtsauskunftstellen.( Beifall b. d. Vp.)
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und Arbeiterinnen.
Nach Eröffnung der am Sonntag abgehaltenen Sißung wurde ein Antrag angenommen, die Vorstandswahl von der Tagesordnung abzusehen, nachdem am Sonnabend eine Resolution angenommen sei, die dem Vorstand ein Vertrauensvotum erteilt. Hierauf trat der Verbandstag in eine Besprechung der Lohnbewegung in den Steindruckereien
Nach debatteloser Annahme der Vorlage über die Doppelfchachtanlagen in Westfalen und die rheinischen Schiffahrtsgesellschaften in dritter Lesung berät das Haus den Etat der Handels- und Gewerbeverwaltung. Abg. Hammer( t.): Die Ankündigung billiger Lebensmittel durch die Warenhäuser ist nur Käuferanlockung. Es gibt nur eine Minister Dr. Sydow: In der Frage der Sonntagsruhe Preissteigerung, aber feine Teuerung. Der Redner ist es schwierig die entgegengesetzten Interessen der Detaillisten und wendet sich dann gegen die Schädigung der Bauhandwerker durch Handlungsgehilfen abzuwägen. Daß die Gehilfen auf jeden Fall den Bauschwindel und die Strohmänner und verlangt Infraft- nicht länger als bis zum Schluß der festgesezten Arbeitszeit besetzung weiterer Bestimmungen reichsgesetzlicher Art zum Schuß der schäftigt werden dürfen, steht ausdrücklich im Gesez. In der Frage Bauhandwerkerforderungen. Die Berliner Stadtsynode der Baukontrolleure stehe ich auf dem Standpunkt des Abg. hat durch eigenen Gartenbau usw. nicht nur die Gärtner um ihren Hammer. Die Zulassung von Arbeitern zur Bautenkontrolle in Friedhofsverdienst gebracht, sondern macht ihnen noch darüber hinaus Bayern hat nicht zur Verminderung der Unfälle geführt. Auch liegt ein. Konkurrenz. Ja, am Sonntag und Bußtag werden bei der engen Verbindung, in der bei uns Sozialdemokratie und Frau Thiede gab eine ausführliche Darstellung des verBlumen und Pflanzen auf die Friedhöfe gefahren; gilt denn die freie Gewerkschaften stehen, die Gefahr nahe, daß nicht fachliche, floffenen Kampfes der Lithographen und Steindrucker, durch den gejegliche Kirchzeit nicht nicht auch für den geschäftsführenden sondern politische Momente bei der Wahl der Arbeiter- die Hilfsarbeiter in erheblichem Maße in Mitleidenschaft gezogen Ausschuß der Synode?( Hört! hört!) Die Stadtfynode ist da kontrolleure ausschlaggebend sind.( Lachen bei den Sozialdemo- wurden. Die Rednerin kam zu dem Schluß: Die Organisation nicht gut beraten!( Sehr wahr!) Wenn die Elektrizitäts- fraten.) In der Porzellanmanufaktur follen in Zukunft der Silfsarbeiter sei bei dieser Bewegung in eine sehr schwierige gesellschaften das Wegebenutzungsrecht bekommen, wird jede Kon- alle Stäufer so behandelt werden, als wenn sie selbst aus Porzellan Situation geraten, weil der Senefelderbund seine Bewegung anfurreng tot gemacht. Ueber die Berichärfung der Arbeiterschutz- wären.( Heiterkeit.) fing, ohne sich mit den Hilfsarbeitern zu verständigen. Diese seien bestimmungen sind die Handwerker nicht erbaut. Wir bitten doch, Abg. Dr. Schröder- Kaffel( natl.): Bedauerlich ist, daß durch die in verschiedenen Streikorten durch Tarife gebunden gewesen. Darfie mit Shut bestimmungen für motorische Betriebe Reichsversicherungsordnung das Rekursrecht beseitigt ist. Zur Her- aus hätten sich während des Kampfes die größten Schwierigkeiten zu verschonen. Den Detaillisten und Grossisten kann Preis- anziehung von Baukontrolleuren aus Arbeiterfreijen ergeben. Wenn es auch diesmal nicht möglich gewesen sei, daß sich berteuerung nicht vorgeworfen werden, denn sie mußten bezahlen, berhalten wir uns völlig ablehnend, der schon sehr gefährdete der Senefelderbund von Anfang an mit dem Hilfsarbeiterverband was man von ihnen verlangte.( Hört! hört! links.) Wir werden Friede zwischen Unternehmern und Arbeitern würde dadurch über verständigte, so dürfte derartiges in Zukunft nicht wieder voräußerst vorsichtig sein müssen, daß nicht durch die paritätisen haupt unmöglich werden.( Bustimmung bei der Nationalliberalen.) kommen. Eine getrennte Bewegung in einem Berufe, wo gelernte Arbeitsnachweise die Arbeitgeber in die Hände Wenn es nötig ist, sollen die Versicherungsbehörden mehr Kontrolleure. Arbeiter und Hilfsarbeiter zusammenarbeiten, dürfe es nicht geben. der Arbeitnehmer hineinlanciert werden. In anstellen. Ueber die Frage der Beiträge der Industrie an die Handwerks- Ueber Beginn, Verlauf und Beendigung des Kampfes müsse ge= Schöneberg hat ein sozialdemokratischer Stadtverordneter sein Amt fammern sollte man sich schiedlich friedlich einigen. Auch ich wünsche meinsam beraten und entschieden werden. niedergelegt, um die Leitung des Arbeitsnachweises zu übernehmen. Die Aufhebung des§ 100 q der Gewerbeordnung und größere FreiDie Staatsregierung hat unsere Zustimmung zu ihrer Erklärung in heit für die Handwerkskammern. Das Gesetz zum Schutz der Bauder Kommission, daß sie daraufhin einen Staatszuschuß nicht weiter forderungen hat bisher keine Erfolge gehabt. Von dem Problem gewährt haben durfte. Alle Arbeitgeber, auch die auf der Linken, der Arbeitslosenversicherung sollte man endlich die Hände lassen. fordern ein Verbot des Streitposten stehens nach dem Im Handwerkerschutz kommen wir nicht vom Fleck. Beispiel der Republiken Schweiz und Nordamerifa. Sorgen Sie auch dafür, daß sich im Neichstag eine Mehrheit dafür finde. ( Bravo ! rechts.)
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Abg. Rahardt( ft.) bedauert, daß das Pflichtfortbildungsschulgesetz nicht wieder eingebracht wurde. Aus den Erträgnissen der Warenhaussteuer sollten die Gemeinden die Beiträge der Handwerker zu Abg. Dr. Grunenberg( 8.): Die Handelsstatistik zeigt die den Handwerkskammern bestreiten, statt sie einzuziehen.( Sehr günstige Entwickelung der Volkswirtschaft, für die eine faufträftige richtig! rechts.) Die Handwerkskonferenz im Reichsamt des Innern Landwirtschaft eine wichtige Vorbedingung ist. Bei Vergebung von hätte eher Erfolg gehabt, wenn die Arbeitgeberverbände sich nicht Lieferungen sollten die Behörden Handwerkskreise zur Beurteilung durch einen arroganten Angestellten hätten vertreten laffen. Der heranziehen. Ueberhaupt geschieht zu wenig für das Handkleine Befähigungsnachweis hat dem Handwerk so gut wert, das selbst sehr eifrig an seiner Weiterbildung arbeitet. Das wie gar teine Vorteile gebracht. Der Meistertitel nügt uns Handwerk fordert geschlossen die Ausführung des zweiten Teiles des nichts, wenn damit feinerlei besondere Rechte verbunden sind. Und Gesetzes zum Schutz der Forderungen der Bauhandwerker. Die unser Recht", Lehrlinge auszubilden, kommt lediglich der GroßInnungen werden viel zu sehr bemuttert und vom Staate industrie zugute, die dadurch gute Arbeitskräfte erhält. Durch beaufsichtigt. Das Handwerk soll sich frei entwickeln. Wir haben die Gewerbepolizei werden die kleinen Handwerker ständig schikaniert die Handwerkerforderungen längst und besser vertreten als der Hansa- in bezug auf die Beschaffenheit ihrer Räumlichkeiten, aber dieselbe bund.( Beifall rechts und im Zentrum.) Polizei läßt ruhig zu, daß ein Riesencafé, tvie Picadilly, nur eine Tür und noch dazu eine Drehtür hat.( hört! hört 1) Die vollständige Infraftsetzung des Gesetzes betreffend die Sicherung der Bauforderungen ist dringend notwendig.
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Abg. Rosenow( Vp.): Jm letzten Jahre mußte der Reingewinn von den Unternehmern viel schwerer erarbeitet werden, als früher. Das so viel geschmähte Handel und Gewerbe muß in diesem Industriestaat seine verdiente Geltung haben. Infolge der Minister Dr. Sydow: Herrn Schröder- Kassel erwidere ich, daß deutschen Tüchtigkeit will man jezt in England die Bezeichnung es an dem guten Willen, dem Handwerk zu helfen, wahrlich nicht ,, made in Germany"( in Deutschland erzeugt), die zur Brand- fehlt, aber es handelt sich um sehr schwierige Materien, marfung deutscher Waren bergebens eingeführt worden die der gesetzlichen Regelung harren, und zwar um Materien, in englisch ). Der denen der Standpunkt des Handwerte selbst oft gewechielt hat. Maßregel übertvinden. Eine Bevorzugung der Handwerker, die den Meistertitel führen, Handelsverträge zu findet bei den Submissionen statt. In der Frage der Caféresp. Warenhausausgänge verweise ich den Vorredner an die Baupolizei, die nicht zu meinem Etat gehört. Gegen unzuverlässige Baunnternehmer wird nach wie vor energiich vorgegangen. Unrichtig ist, daß der erste Teil des Gesetzes zum Schutze der Bauforderungen feinerlei Erfolg gehabt habe. Das Gesetz kann aber immer wenn der Bauunternehmer feine erft angewendet werden, Bahlungen eingestellt hat. Ueber die Notwendigkeit der Einführung
war, ersetzen durch„ Not british"( nicht deutsche Handel wird auch diese Wir warnen die Regierung, folche machen, die den Handel schädigen könnten. Die beste Hilfe für das Handwerk ist eine gute Ausbildung. Das Handwerk ist nicht einig in der Forderun iach Inkraftiegung des zweiten Teiles des Gesetzes zum Schu der Bauforderungen. Die Beschwindelung der Bauhandwerker muß natürlich auf das energischste bekämpft werden, aber eine Erschütterung des Hypothekenwesens müßte die Handwerker schwer schädigen. Der Redner tritt dann der schroffen Ablehnung
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Kleines feuilleton.
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Sillier( Vorsitzender des Senefelderbundes) rechtfertigte die Taktik seiner Organisation. Er wünsche, daß sich beide Organis fationen über alle gemeinsamen Fragen verständigen.
Kloth( Vorsitzender des Buchbinderverbandes) betonte, daß ein Zusammengehen der gelernten und ungelernten Arbeiter des selben Berufes eine notwendige Voraussetzung des Erfolges sei. Wie im Baugewerbe, so müßten auch im graphischen Gewerbe alle Branchen sowie gelernte und Hilfsarbeiter einem gemeinsamen Verbande angehören. Diese Lehre müßten die Beteiligten aus dem Kampfe im Steindruckgewerbe ziehen.
An der mehrstündigen Diskussion beteiligten sich Redner aus den Orten, die an der Bewegung beteiligt waren. Die Vorgänge in den betreffenden Orten wurden eingehend erörtert. Nach Schluß der Diskussion wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: „ Der außerordentliche Verbandstag ist nach eingehender Beratung über die Ursachen, den Verlauf und den Abschluß der Bewegung im Steindrucgewerbe zu der Ueberzeugung gekommen, daß es für die Zukunft nicht möglich ist, im Steindrudgewerbe einseitig solche Bewegungen vorzubereiten und durchzuführen. Der spätere Anschluß des Hilfspersonals an das Vorgehen der Gehilfen kann niemals für beide Teile die Erfolge auslösen, die im Interesse der im Gewerbe beschäftigten Gesamtarbeiterschaft errungen werden müssen.
Aus diesem Grunde erwartet der Verbandstag, daß auch der Deutsche Senefelderbund sich dieser Auffassung anschließt und in Zukunft bei geplanten Bewegungen rechtzeitig unseren Verbandsvorstand informiert und ihm das Recht der Mita entschließung und Mitleitung einräumt.
Unter Berücksichtigung des Umstandes, daß durch die berflossene Bewegung in einigen Städten noch eine Anzahl Kollegen und Kolleginnen ohne Arbeit und Unterstüßung sind, beschließt der Verbandstag, aus dem durch die ausgeschriebenen Extrabeiträge angesammelten Fonds diesen Mitgliedern auf eine weitere Dauer von fünf Wochen Arbeitslosenunterstützung zu zahlen.
Der Verbandstag erwartet von der Kollegenschaft im Steindruckgewerbe, daß sie mit derselben Ausdauer und Geschlossenheit
e. k.
wie er ist, jemanden für sich, der er nie war und nie sein wird, Beethovens Schaffen und der modernen Tonkunst überhaupt beund niemand wird ihm die Ungerechtigkeit seines Tuns flar zeichnet, hörten wir wieder einmal in einer vollendeten Ausführung. machen können. Er sieht nicht, daß die Formwerdung des Unge- Auch dabei war nur eine einzige Probe vorher möglich gewesen. formten, als das er vielleicht Grundlage und Anregung für den Den gefanglichen Teil hatte in legter Stunde Frau Paula WeinDie Suche nach dem Modell. Im Hans Sachs- Verlag in Dichter war, das Gebilde aus den Beziehungen des Alltags los- ba um übernommen. Sie sang fechs Lieder Beethovens flangichön München erschien vor dreiviertel Jahren der Erstlingsroman eines löst. Das Kunstwerk erhöht das Urbild, das ihm den Umriß leiht, und mit leidenschaftlich dramatischer Verve. Das nedische„ Kuß "- jungen, in Danzig beheimateten Autors: Das aufsteigende Leben" zu dem Urbild, von dem die Philosophie Platos weiß. Immerhin Lied mußte fie unter stürmischem Applaus wiederholen. Das ganze von Hans v. Hülsen. Kaum jemand, außer einigen Rezensenten könnte es dem Betroffenen ein wenn auch noch so schwacher Trost Konzert konnte aber auch noch durch seine Kürze vorbildlich wirken: und Freunden des Dichters, würde das Buch gelesen haben. Aber sein, daß der Künstler als Künstler in den meisten Fällen gegen das in knapp dritthalb Stunden war es beendigt. einer unserer bekanntesten Staatssekretäre, ein in den parlamen- eigene Leben nicht rücksichtsvoller ist als gegen das der anderen. Die Neue freie Voltsbühne bot am Sonntag noch nachtarischen Kämpfen der letzten Jahre viel genannter Herr, der in Gs liegt eine gewisse Schamlosigkeit darin, wie der Künstler das träglich eine fröhliche Karnevalsfeier- im Metropol Theater. den Gestalten der Geschichte sich und seine Familie wieder zu er- Erlebnis für ſein Werk mißbraucht, ausfaugt. Aber es ist eine Offenbach& einaftige Operette, Dorothea" und Barneys fennen glaubt, verschafft ihm auf die billigste Art und Weise oft genug schmerzlich empfundene Schamlosigkeit, ein dämonischer Baudeville„ Die Ileinen Lämmer" erwiesen fich als immer der Welt ein paar Auflagen. Er erhebt beim Verlag Einspruch zwang, der das Leben töten muß um des Werkes willen. Das noch geeignet, eine harmlose Lustigkeit zu erweden. Die etwas alt gegen den Vertrieb, und die Verhandlungen führen zu dem Ziel, Leben reboltiert dagegen; und doch, was wüßte das Leben von sich, modische Offenbachiade, die eines von seinen schwäbisch- elfäffischen daß die erste Ausgabe für Rechnung des Staatsmannes zurüd- wenn des Künstlers Mund ihm nicht sein Rätsel löste? P. H. Genrebildchen ist, hat musikalisch viel mehr Reiz als das modernere, gezogen und eine Neufassung veranstaltet wird, in der eine Anzahl beanstandeter Stellen umzuschreiben ist. Die Buchreferenten er- Die Gleis- Straße. Auf jeder Straße, die keinen festen Belag pifantere, ausgelassene Pensionatsstück, das vor Jahren auf dem halten einen Bettel, der unter Andeutung des Grundes die Bitte besitzt, also auf allen Landstraßen, außer Chausseen, bilden sich Berliner Repertoire stand. Die vortreffliche Besetzung ließ alle Beenthält, eine Besprechung bis zum Erscheinen der revidierten Aus- Gleise aus, die so lange von fast allen Gefährten benutzt werden, denken vergessen. Die gesanglichen und darstellerischen Leistungen gabe( fie tam vor kurzem heraus) zu verschieben. Es muß nun bis sie zu tief geworden sind. Diese Tatsache hat schon mehr als von 2h Winter( Dorothea) und Jofeph Josephi( ber gefagt werden, daß Sülsen absolut nicht einseitig einen Porträt- einmal zu dem Plan angeregt, die Landstraßen mit festen Soldat!), und Viktor Norbert( Schullehrer) in der Dorothea" die zwerchfellbedrohende Komik roman geschrieben hat, sondern lebhaft von einer die Tatsachen Gleisen zu versehen, an die sich die Wagen dauernd halten gefielen nicht minder als die Ausgelassenheit Norberts und durchdringerden und finnbildlich formenden Idee geleitet wurde, als fönnten. Damit würde die Reibung vermindert und die Fahr- Giampietros und er an die fünstlerische Aufarbeitung des ihn anziehenden Materials geschwindigkeit vergrößert werden. Die Schwierigkeit lag offen- Jofephis und der wirklich nette Damenchor im zweiten Stüd. ging, und daß er in seinem Alfred Kemmerich, der vom Landrat bar nur darin, wie man solche Gleise fest verlagern und wie man Gute Chargen boten auch Kettner und Fräulein Ag ofu st.-r. Humor und Satire. über den Oberbürgermeisterposten in einer Hansastadt zum Handels. fie außerdem von Verunreinigung und Verstopfung freihalten minister emporsteigt, nichts weniger als eine unsympathische oder sollte. Für gewöhnliche Straßen scheint die Schwierigkeit so groß faritierte Gestalt gegeben hat. Dieser harte konzentrierte Kopf, zu sein, daß sie die Idee unausführbar macht. Dagegen sind jetzt der nur den affetischen sachlichen Willen zur Leistung fennt, ist in England erfolgreiche Versuche mit der Anlegung solcher Gleise sogar gut gesehen. Im übrigen steht der Roman, der die Jdee der " Buddenbrocks" vom Aufstieg und Abstieg innerhalb einer Blutsgruppe( die Kinder entarten im Sinn aristokratischer Gesellschaftsauffassung: ein Sohn wird Maler, der andere Kabaretsänger und Schriftsteller Münchener Coleur) aufgreift recht unglücklich im Schatten Thomas Manns . Die Auflagen, die er jetzt dank der Reklame des Herrn Staatsministers erreichen mag, verdient er als Künstlerische Arbeit absolut nicht.
auf Chausseen gemacht worden, während in Belgien ähnliche Bestrebungen teils an dem Mißtrauen der Verwaltungsbehörden, teils wohl auch an der Verwendung ungeeigneter Schienen gescheitert sind. In der englischen Grafschaft Fulham besteht jetzt eine Landstraße mit Schienenweg ſeit zwei Jahren, und ihre Unterhaltung soll in dieser Zeit um 20 000 W. weniger gekostet haben als früher. Leider ist nichts Genaueres darüber zu erfahren, ob die Schienen eine vertiefte Fläche bilden oder in völlig gleicher Höhe mit dem Straßenboden liegen. Mufil.
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Ein schredliches Ende nahm die am Sonnabend abgehaltene Verfamlung jämtlicher preußischer Polizeipräsidenten. Als die Rede auf die Bekämpfung der Sozialdemokratie tam, machte ein Versammlungsteilnehmer darauf aufmerksam, daß man nun politisch geworden, die Versammlung aber nicht in der vorgeschriebenen Weise angezeigt sei. Ueberdies wollte man in der Ausdrucksweise eines der prominentesten Redner eine Verlegung des Reichsvereinsgesetzes erblicken, das in politischen Versammlungen nur den Gebrauch der deutschen Sprache gestattet. Es blieb den Herren also nicht; anderes übrig, als sich zu erheben und aufzulösen. Erst das an schließende Frühstüd gab Preußens Bolt feine Polizeipräsidenten wieder.
Beamten wünsche im Dreillaffenhaus. Ein An
Notizen
Es ist ein rechtes Elend mit der leidigen Modellfrage, die seit Bilse nicht mehr zum Schweigen kommt. Das heißt: im Grunde ist sie nur eine Frage für den Betroffenen, nicht aber für den Das Winterfest der Freien Voltsbühne wurde Künstler, der sich durch Erwägungen fleinlich- persönlicher Natur im Schöpferwerf nicht aufhalten läßt. Soweit die Porträtierung diesmal durch ein Beethoven- Konzert von höchft bemerkens- trag fämtlicher staatserhaltender Parteien fordert für alle festder Idee dient, soweit das Einzelwesen über seinen geschlossenen werter Art eingeleitet. Zur Ausführung des vorzugsweise inftru- angestellten Beamten den allgemeinen, gleichen und direkten Ge Umkreis ins Typische, ob im guten oder bösen Sinne hinaus- mentalen Programms war das Orchester des Berliner Sin- heimrat. gehoben und der der Wirklichkeit entnommene Umriß mit des fonie Vereins herangezogen worden, das in der Hauptsache besteht und Dichters eigenem Blute gefüllt wird, ist die Verwertung der Tat- aus nicht beruflichen Musikern - Bühnenchronit. Ludwig Thoma hat ein dreiaftiges fachen gerechtfertigt durch den Zwang des intuitiven Erlebnisses, in der Pflege der sinfonischen Werke unserer klassischen wie modernen das sich an die und die bestimmte Gestalt knüpft und von ihr nicht Komponisten seine einzige Aufgabe erblickt. Tritt dies Orchester Volksstück vollendet, das den Titel Magdalena führt. Die Ür70 Mitglieder auf, aufführung des neuen Wertes, das die Tragödie eines Bauernloskommt. Doch wem sagt man das? Dem Bürger? Für ihn ist schon äußerlich mit imposanter Kopfzahl die Modellfrage schlechthin unlösbar. Allenfalls der Strafrichter so überrascht es noch mehr durch begeisterte Hingabe und aus- mädchens zum Inhalt hat, wird im Oktober gleichzeitig am oder ein zu Körperverlegungen geeignetes Instrument könnte eine gesprochene musikalische Intelligenz, die unter dem Taktstock seines Münchener Residenz- Theater und am Kleinen Theater in Berlin in seinem Sinne genügende Lösung herbeiführen. Als amusischer Dirigenten Joseph Schrattenholz zu wahrhaft fünstlerischen stattfinden. Ein staatliches Nadiummonopol ist in Dester Mensch lediglich an das Roh- Stoffliche gebunden und mit künstle- Leistungen hinangeführt wird. Die Egmont- Duvertüre, das Konzert rischen Gestaltungsmaßstäben nicht im mindesten ausgerüstet, ist Es- dur
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worin Herr Willi Bardas den ungemein schwierigen reich geschaffen worden. Die Joachimsthaler Gruben, die das thm die Modellfrage einfach eine Frage des öffentlichen Anstands Klavierpart mit berlender, bravouröser Technik und Präzision be- uranpecherz, den Ausgangspunkt der Hauptradiumgewinnung liefern, und Ehrgefühls. Er nimmt, anmaßend mißtrauisch und borniert strittendlich die C- moll- Sinfonie, die einen Grundpfeiler von find vom Staate erworben worden.