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führte schließlich sogar dazu, daß Ritter den Poften eines Auf

ſichtsratsmitglieds der Genossenschaftsbank Groß- Berlin erhielt.0000 Verfammlungen.

Eine Erpressungsaffäre

Sechs Menschen verbrannt.

Die Leiden der Schiffbrüchigen.

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Die Strafe für die Beglückwünschung. Jn Dessau hatte am Wahlabend ein Schuhmann den dort Als dies bekannt wurde, wurde er von vielen Leuten aus seinem Die Organisation der Maler und ihre Erfolge unter dem als Reichstagsabgeordneten gewählten Genossen eine zu seinem Bekanntenkreise bestürmt, ihren Wechsel zu diskontieren. Er tat Zeichen der Tarifverträge, über dieses Thema hielt der Verbands- Siege beglückwünscht und ihm die Hand gedrückt. Durch diesen dies auch zu Anfang bei der Genossenschaftsbank selbst, dann vorsitzende A. Tobler- Hamburg einen Vortrag in einer Ber- Händedrud zog sich der Schuhmann ein Disziplinarverfahren durch aber borgte er sich das erforderliche Kapital bei mehreren Restau­rateuren zusammen, denen er bis zu 20 Proz. Zinsen zahlen mußte, ſammlung, die am Donnerstagabend in Mörners Festfälen, Koppen den Magistrat zu. Diese Maßnahme wurde nicht zu wenig kritisiert. während er selbst nur 4 Proz. berechnete. Er ging jedoch weiter Straße, stattfand. Der Redner betonte zuerst die einmütige Auf­auf diese ungefunden Geschäfte ein, da er sich schließlich selbst in fassung vom Wert der Tarifverträge unter den Angehörigen des Jetzt wird aus Dessau berichtet, daß der Schuhmann künftighin als Also Strafe muß sein und wenn es auch nur eine die Rolle des vermögenden Mannes hineingelebt hatte. Als er end. Malergewerbes; zur Erringung besserer Verhältniffe im Gewerbe städtischer Bote beschäftigt wird und das Verfahren gegen ihn cin lich von allen Seiten bedrängt wurde, geriet er zum ersten Male brauche man feste Verträge. Darum sei man auch mit dem Vor- gestellt ist. auf die schiefe Ebene, als ihn von einem Hauseigentümer Wepe schlage der Unternehmer, ein allgemeines, bestimmtes Abkommen| Verfegung in einen anderen Dienstzweig ist! 300 M. zur Einzahlung bei einer Bank übergeben wurden, die er zu treffen, wie es im Buchdruckgewerbe besteht, einverstanden ge­dann für sich behielt. Am 3. Januar d. J. erhielt Ritter bon mesen und habe redlich geholfen, einen Reichstarifvertrag zustande Ein furchtbares Brandunglück hat sich, wie ein Telegramm feiner Firma 18 260 M. Bargeld und einen Scheck über 4500 m. zu bringen. Nicht so redlich seien die Unternehmer dabei vorge­mit dem Auftrage ausgehändigt, das Bargeld bei der Reichsbank gangen, die vielmehr hofften, den Verband zu schädigen und in einzuzahlen und den Scheckt bei der Nationalbank zur Verrechnung Abhängigkeit zu bringen; sie zogen die Hirsch- Dunckerschen, die aus Stuttgart meldet, in der Nacht zum Sonntag in abzugeben. Der Angeklagte löste den Scheck jedoch ein und behielt Christlichen und die Gelben mit heran, um die Arbeiter in Un- dem Hohenzollernschen Dorfe Fischingen zugetragen. In die ganze Summe von 22 760 M. für sich, in der Absicht, damit nach einigkeit zu bringen; sie stellten Forderungen, von denen sie sich der Mühle des Besitzers Linsemann brach aus unbekannter Brasilien zu flüchten, da er erkannte, daß sein finanzieller Zu- allein großen Vorteil versprachen, wie zum Beispiel die Festsetzung Ursache Feuer aus, das die Familie des Müllers in Schlafe Linsemann, seine Frau und vier fammenbruch nahe bevorstand. Von diesem Gelde händigte er seinem einer Mindestleistung, die Beseitigung der Schmuskonkurrenz usw. überraschte. Schwager, dem Mitangeklagten Zander, 1500 M. aus, der hiervon Der Reichstarif wurde abgeschlossen und er hatte gute Wirkungen Kinder tamen in den Flammen um, während Ein Knecht, der zu seiner 100 M. zum Unterhalt seiner Familie verwandte, den Rest von im Gefolge, besonders in bezug auf Lohnerhöhungen für große zwei Söhne gerettet wurden. 1400 M. aber einem Gastwirt zur Aufbewahrung gab, bei dem Massen der im Malergewerbe Beschäftigten, deren Verhältnisse eine das Geld dann beschlagnahmt wurde. Ritter fonnte seine Absicht, heilsame Regelung erfuhren. Der Redner führte ein reiches Rettung aus dem Fenster sprang, brach beide Beine. nach Brasilien zu flüchten, nicht mehr ausführen, da er inzwischen Zahlenmaterial zum Beweise an; unter anderem hob er hervor: Die Mühle brannte vollständig nieder. berhaftet wurde. In seinem Besite wurde fast noch die volle Im Jahre 1905 waren 160 Tarifverträge abgeschlossen, die 12 109 Summe gefunden, so daß die Firma Wolff nur einen Schaden von Betriebe mit 39 685 Beschäftigten umfaßten. Von den Beschäftigten An der portugiesischen Küste ist am Sonnabend in der Nähe einigen hundert Mart erlitten hat. Das Gericht erkannte auf waren 27 066 organisiert. Im Jahre 1911 waren 295 Verträge 9 bezw. 3 Monate Gefängnis unter Anrechnung von je einem abgeschlossen, die 16 901 Betriebe mit 57 803 Beschäftigten umfaßten. von Sagres ein Boot gelandet, in dem sich 14 Mann des vor Monat der erlittenen Untersuchungshaft. In einem Falle der Organisiert waren davon 38 651. Im Jahre 1905 hatte der Ber mehreren Tagen untergegangenen griechischen Dampfers Photes" Unterschlagung wurde der Angeklagte Ritter freigesprochen. Außer. band 29 470 Mitglieder, im Jahre 1911 war diese Zahl auf rund befanden. Die Schiffbrüchigen erzählen erschütternde Einzelheiten dem wurden beide Angeklagte aus der Haft entlassen. 48 000 gestiegen. Heute sind 61 Proz. der Arbeiterschaft im Maler­gewerbe organisiert. Die Organisation hatte bemerkenswerte über ihre Frrfahrt auf dem Meere. Ihr ganzer Vorrat bestand aus Fortschritte gemacht, entgegen den Erwartungen der Unternehmer. aehn Pfund Schiffszwiebad und einem ganz geringen Mit ihren Forderungen aber, wodurch sie sich sichern wollten, mach. Quantum Trintwasser, so daß die Unglücklichen dem beschäftigte gestern die 2. Strafkammer des Landgerichts II. Wegen ten die Unternehmer recht schlechte Erfahrungen. Die ehemals heiß Wahnsinn nahe waren, als sie endlich das rettende Land erblickten. wiederholter versuchter Erpressung war die Bildhauersfrau Frieda umstrittene Leistungsklausel, die als Gegengewicht gegen den vom Ein zweites Boot des gefunkenen Dampfers wurde eine Strede Kraus aus Schöneberg angeklagt. Im Jahre 1901 lernte ein jekt Straus aus Schöneberg angeklagt. Im Jahre 1901 lernte ein jetzt Verbande energisch aufrechterhaltenen Mindestlohn dienen weiter entfernt fieloben an 2 and getrieben. Die Insassen, der in Süddeutschland ansässiger Kommerzienrat in Berlin die damals sollte, wird jetzt vielfach von den Meistern sehr mißtrauisch be- Kapitän und sieben Mann der Besatzung, haben den Tod unverheiratete Angeklagte kennen. Zwischen beiden entwickelte sich ein Liebesverhältnis, welches nicht ohne Folgen geblieben war. Die achtet und sogar bekämpft. In Berlin fürchtet man zum Beispiel, in den Wellen gefunden. daß die Gehilfen schließlich für den Mindestlohn nicht mehr ar­Angeklagte ging um diese Zeit mit dem Bildhauer Kraus die Ehe beiten würden, als man als Mindestleistung ansieht. Die versuchte ein, welcher dann von dem Kommerzienrat in dessen Fabrit ange- Beseitigung der Schmutzkonkurrenz hat soviel Schwierigkeiten ge­stellt wurde. Als Kraus dann wegen fortgesetter Streitigkeiten macht und soviel Streit unter den Meistern hervorgerufen, daß Die Entlarvung beamteter Berbrecher gehört in Väterchens mit dem Betriebsleiter entlassen wurde, richtete seine Frau an ihren ehemaligen Geliebten einen Brief, in welchem sie ihn auf- man sich auch von dieser Forderung nicht mehr viel verspricht. Eine Reich zu den Alltäglichkeiten des öffentlichen Lebens. Nur von Zeit Bestimmung im Tarifvertrag, die die Agitation für den Verband zu Zeit machte die Entdeckung solcher Schwindeleien etwas mehr forderte 100 000 M. für das Kind zu zahlen, anderenfalls sie unterbinden wollte, ist ganz wirkungslos geworden; eine solche Aufhebens, wenn es sich um die Brandmarkung hoch Standal machen würde. Der Kommerzienrat zahlte auch 15 000 Agitation aufgeklärten Arbeitern zu verbieten, ist töricht. Noch Mark, nachdem ihm angeblich die sämtlichen kompromittierenden sind schwere Kämpfe innerhalb der Bertragsgebiete zu führen, be- gestellter Bureaukraten oder Militärs handelt, die Briefe von der Angeklagten ausgehändigt worden waren. Als diese fonders um die Arbeitsnachweise. Die tariflichen Instanzen sich nicht mit den üblichen Trinkgeldern" begnügen, sondern groß 15 000 m. verbraucht waren, segte die Angeklagte die Erpressungen funktionieren zuweilen recht schwerfällig und viele Zusammenstöße angelegte Raubzüge auf die staatlichen Kassen unternehmen. Einen fort und verlangte nochmals 100 000 M. mit dem Hinweise, daß sind unvermeidlich geworden, aber innerhalb der Gehilfenorgani- von dieser Sorte, den Direktor der sibirischen Eisen. diese Summe bei seinem Einkommen von 800 000 M. ja teine Rolle fation ist jeder Zwist über den Reichstarif geschlichtet, nur um bahnen, hat jetzt sein Schicksal ereilt. Der mit der Revision der spiele. Wie sich jetzt herausstellte, hatte die Angeklagte jene Briefe praktische Fragen über die Ausgestaltung des Tarifs handelt es sich sibirischen Eisenbahnen betraute Senator Me dem hat den Direktor photographieren lassen, um dann damit nach Art der gewerbs bei den jezigen Diskussionen noch. Die Unternehmer aber, die der Bahn und eine Reihe anderer hoher Beamten vom Dienste mäßigen Erpresser von neuem drohen zu können. Sie erhielt auch einst durchaus nach einem Reichstarif verlangten, sind sehr unzu- suspendiert, nachdem er bei der Revision Betrügereien auf die tatsächlich nochmals 10 000 M., nachdem sie vor einem Notar erklärt frieden mit der Entwickelung der Dinge. Biele haben sich schon Spur gekommen ist, durch die der Staat um mehrere Mil. hatte, teine weiteren Ansprüche an den Kommerzienrat stellen zu abgewendet und wollen einen Verband gründen, der Anschluß bei tionen Stubel geschädigt worden ist. Die Gaunerbande wurde wollen. Trotzdem verfolgte sie diesen im vergangenen Jahre von dem mächtigen Unternehmerverband im Baugewerbe sucht. neuem mit Briefen, in denen sie 200 000 M. als Entschädigung Zur Gründung eines Bundes Deutscher Deto- berhaftet und sieht der Bestrafung entgegen. für eine Verführte" verlangte. Als sie schließlich mit Beitungsrations maler findet Ende Februar d. J. in Nürnberg eine artikeln drohte und die Kopien der photographierten Briefe an die Konferenz statt. Unter den Punkten der vorgesehenen Tages­Gattin des Kommerzienrats fandte, übergab dieser die Sache der ordnung sind bemerkenswert: Der neugegründete Bund und seine Staatsanwaltschaft, welche die jetzige Anlage erhob. Die Ange- Stellung zum Hansabund, ferner seine Stellung zum Deutschen flagte behauptete von Anfang an, daß sie durch ihren ehemaligen Arbeitgeberverband für das Baugewerbe, dann zum§ 10 des Geliebten schwer geschädigt worden sei und ließ den Beweis dafür Reichstarifvertrages und§ 100q der Gewerbeordnung. Man Lünen gerieten brei Arbeiter unter hereinbrechende Gesteinsmassen. antreten, daß sie angeblich der Ueberzeugung war, Rechtsansprüche fürchtet, daß in dem zu gewärtigenden neuen Reichstarifvertrage an den Kommerzienrat zu haben. Das Gericht fam nach mehr- Bestimmungen getroffen werden, die noch schärfer eine freiheit­stündiger unter Ausschluß der Oeffentlichkeit geführter Verhand- liche und fortschrittliche Gewerbepolitik im Malergewerbe vorfehen, lung zu der Berurteilung der Angeklagten. Das Urteil lautete als das bisher schon der Fall war". Es wird daher zum Sammeln auf 9 Monate Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte 1% Jahre Ge- geblasen für den soliden Meisterstand". Aus 19 Städten sollen fängnis beantragt. Der Name des Kommerzienrats ging aus der schon Anmeldungen und Zustimmungsadressen zum neuen Bunde Urteilspublikation nicht hervor. eingelaufen sein.

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Aus der Frauenbewegung.

Die Organisation der Gehilfen ist auf alle Fälle gerüftet; fic ist entschlossen, bei den nächsten Verhandlungen über einen Tarif­bertrag Verbesserungen zu verlangen, entsprechend den bestehenden Zeitverhältnissen. Der Redner schloß den sehr beifällig aufge­nommenen Vortrag mit einem Appell zur unermüdlichen Agitation für den Verband.

Die Diskussion bewegte sich ganz im Sinne des Referats. All­seitig wurde verlangt, daß man mit neuen Forderungen, unter anderem in bezug auf den Arbeitsnachweis und die Verkürzung der Arbeitszeit, nicht zögern dürfe.

Aus aller Welt.

Die Heiligen der Reaktion.

Aus dem russischen Sumpfe.

Kleine Notizen.

Arbeiterrifiko. In einem Steinbruch bei Oberstein wurden zwei Arbeiter von niedergehenden Gesteinsmaffen verschüttet. Die beiden wurden als Leichen geborgen. Auf der Zeche Vittoria bei Giner wurde getötet, die beiden anderen schwer verlegt. Im Tollensesee ertrunken. In der Nähe des am Tollensesce gelegenen Ortes August a bad brach am Sonntagabend ein Brimaner beim Ueberschreiten des Eises ein und ertrant. Bei den Rettungsversuchen hätte beinahe ein unbekannter Herr das Schicksal des Primaners geteilt.

Grubenunglüd in Frankreich . Jm Bergwerk von Baugites fand am Sonntagabend eine heftige Explosion statt. Von den be schäftigten Arbeitern wurden drei schwer verwundet, ein vierter liegt unter den Trümmern begraben.

Ein Kirchenfängerstreit in Rußland . In sämtlichen Kirchen der Staniya Romanowskaja sind die Kirchenfänger in den Ausst and getreten, da sie mit dem erbärmlichen Lohn, den ihnen die Gläubigen zahlen, nicht auskommen können.

Eingegangene Druckfchriften.

Ravensteins Reichstagswahlfarte des Deutschen Reiches mit genauer Abgrenzung der Wahlkreise. Bearbeitet von Cl. v. Stumpf­Brentano. 1 M. L. Ravenstein , Frankfurt a. M. Geschichte der Kunst in Frankreich von 2. Hourticq. Deutsch von G. Teisfèdre. Gebunden 6 M. Julius Hoffmann in Stuttgart .

Die Frauenarbeit im Handelsgewerbe. Die ständige Zunahme der Zahl der erwerbstätigen Frauen verursacht Volkswirtschaftlern sowie zünftigen Verfechtern angeb licher Männerinteressen seit Jahren rege Gedankenarbeit und hat zu einer Flut von Schriften über die verschiedensten Probleme der Frauenerwerbsarbeit Veranlassung gegeben. Mit der Ausdehnung der Frauenerwerbsarbeit auf das Handelsgewerbe, die in größerem Umfange in den neunziger Jahren des vorigen, stärker noch in diesem Jahrhundert einsetzte, ist die Diskussion auch in diese Sereise getragen worden und hat hier zu der von der Konkurrenzfurcht diftierten Forderung der Ausschließung der Frauen aus dem Handelsgewerbe geführt. Diese Forderung, anfänglich mehr oder Lese: und Diskutierklub Wilhelm Liebknecht ". Sigung: weniger entschieden vertreten von fast allen Handlungsgehilfen­organisationen selbstverständlich mit Ausnahme des gewerkschaft- In der russischen höchsten Gesellschaft" finden sich die Per- Heute Dienstag 9 Uhr, bei Eichhorn, Danziger Str. 93/94: Bortrag. Gäste willkommen. lichen Zentralverbandes führte zu lebhaften Auseinander- versitäten der faulen leberkultur zusammen mit dem wohlerhaltenen Fleischergesellen von Neukölln. Mittwoch, den 28. Februar, abends segungen in diesen Kreisen, endend mit flarerer und entschiedenerer Grbteil eines durch Unwissenheit und Despotismus vertierten Volkes. 9 Uhr: Allgemeine Versammlung bei Tappert, Steinmegstr. 114( an der Etellungnahme. In diesen Debatten wurden besonders zwei von Hand in Hand mit der Gegenrevolution hat sich ein Mystizismus Bergstraße). Tagesordnung:" Ist es angebracht, in eine Tarifbewegung Beratung und Beschluß­der Frauenerwerbsarbeit drohende Gefahren mit trassen Farben eingenistet, der zugleich an den Aberglauben einer nur mit Bildungs- zu treten?" Referent: Kollege P. Bergmann. ausgemalt, nämlich: die durch den Lohndrud verursachte schlechte firnis überstrichenen Gesellschaft und an die erotischen fassung über den Tarif. Bezahlung der Männer, sowie ihre Stellenlosigkeit. Wie es nun Neigungen üppiger Salonpflanzen anfnüpft. Ueberall, schreibt mit der Berechtigung dieser Vorwürfe gegen die erwerbende Arbeit man dem Peuple ", finden sich in den vornehmen Salons fromme der Frau steht, die auch heute noch in unverminderter Weise von Greise"." Asfeten", demütige Brüder" und andere Schwindler, die den in ihren rückständigen Anschauungen beharrenden deutsch diese Geistesneigung ausnuten. Eine besondere Rolle unter nationalen Handlungsgehilfen erhoben werden, zeigt eine unlängst ihnen spielt der fromme Greis"( von 35 Jahren!) Rasputin , erschienene wissenschaftliche Untersuchung von Dr. Sittel über eine Zierde des Salons der Gräfin Ignatiew, der das Haupt­die Frauenarbeit im Handelsgewerbe. quartier der Reaktion darstellt und von großem Einfluß in der Sittel, der im ersten Teil seiner Schrift die Entwickelung höchsten Gesellschaft bis zum 3aren ist. Nun hat sich aber seit der Frauenarbeit im Handelsgewerbe, die soziale Herkunft der geraumer Zeit herausgestellt, daß Rasputin nicht allein Gauner, arbeitenden Frauen und die Notwendigkeit ihers Erwerbs unter- fondern ein gefährlicher Erotomane ist, der viele Ehefrauen und sucht, versucht in ihrem zweiten zu einer wirtschaftlichen Würdigung junge Mädchen jener Streise seinen Gelüsten dienstbar gemacht hat. der handelsgewerblichen Frauenarbeit zu gelangen. Hierbei be- Die Sache wurde ruchbar und wurde schon in der Presse besprochen. spricht er die sozialen Begleiterscheinungen der handelsgewerb. Da griff die Behörde zugunsten der bloßgestellten Stamarilla mit lichen Frauenarbeit" und untersucht die Frage: Werden die einem seit langem unerhörten Verfahren ein: man verbot den Männer durch die zunehmende Beteiligung der Frauen berufslos 8eitungen, von der peinlichen Sache oder dem frommen Mann und wird durch die billigere Arbeit des weiblichen Geschlechts der überhaupt etwas zu erwähnen. Männerlohn herabgedrückt, eventuell im Steigen desselben ver­hindert?

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Das ging selbst der Redaktion des regierungsfrommen( oftos bristischen) Golos Mostwy", des Blattes des früheren Duma­Das Ergebnis seiner Untersuchung faßt Sittel zusammen präsidenten" Gutschtow, zu weit. Dem Befehle offen entgegen und sagt, man fönne die handelsgewerbliche Frauenarbeit weder brachte das Blatt einen Artikel, der sich mit gleicher Schärfe gegen als eigentliche Ursache dafür ansehen, daß die Männer stellenlos Stasputin und die geistlichen Behörden, die seinem Treiben ruhig zu werden, noch darf man die niedrigen Männerlöhne lediglich als sehen, wendet. Da heißt es: Wie lange noch wirst Du unsere Ge­Wirkung der umfangreichen Beschäftigung weiblicher Personen be duld mißbrauchen? Die Getreuen der rechtgläubigen russischen Kirche trachten. Der Schwerpunkt dieser Entwickelung stellenlose und müssen diese Worte( die vorher gegen Rasputin gebraucht wurden) niedrig entlohnte Männer liegt vielmehr in der veränder auch dem Heiligen Synod( dem Oberkirchenrat) zurufen, da fie ten und sich noch ändernden Struktur des Hansehen, welch furchtbare Gleichgültigkeit die höchste firchliche Behörde belsgewerbes. Nicht zu leugnen ist jedoch, daß das Vor diesem Rasputin gegenüber beobachtet. Wie lange will der Synod handensein eines großen weiblichen Angebots dem kapitalistischen untätig bleiben gegenüber der berbrecherischen Tragi Unternehmer diese Aenderung wesentlich erleichterte, den männe komödie, die dieser Abenteurer seit Jahren spielt? Warum lichen Angestellten aber ein erfolgreiches Dagegenkämpfen sehr er schwerte ". Nicht also die Frauenarbeit, vielmehr der Großbetrieb mit seiner weitgehenden Arbeitsteilung und Maschinenverwendung ist als hauptsächlichste Ursache für die Stellenlosigkeit und die schlechten Lohnverhältnisse anzusehen. Kampf gegen die Frauen arbeit ist deshalb Kampf gegen Windmühlen . Notwendig ist wie in allen Berufen Kampf beider Geschlechter gegen den Kapitalismus.

Leseabende.

Nieber- Schöneweide. Dienstag, den 27. Februar, bei Stahlberg, Berliner Str. 124. Referentin: Genosjin Fahrenfrug. Königs Wusterhausen und Wildau . Mittwoch, den 28. Februar, bei Heidrich, Berliner Straße.

bleibt er still, da doch der göttliche Auftrag den Schutz der Herde gegen reißende Wölfe fordert? Warum das Schweigen der Bischöfe, die doch die Tätigkeit des schamlosen Betrügers und Verführers tennen? Warum schweigen diese Hirten Jiraels", da doch mehrere von ihnen in Briefen an mich ihn richtig kennzeichnen? Wo bleibt die Heiligkeit, wenn man aus Nachlässigkeit oder Feigheit die Reinheit bes Glaubens nicht schützt und einem ausschweifenden Gauner Werke der Finsternis unter der Maske des Lichts treiben läßt?" Nötigenfalls erbietet sich die Zeitung, die Beweise zu liefern. Der Artikel hat natürlich gewirkt. Wie? braucht man nicht zu gerichtliche Verfolgung eingeleitet.

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fragen. Die Zeitung wurde konfisziert, gegen den Chefredakteur BERLIN SO. 26, Dresdenerstr. 4

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