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Gewerkschaftliches.

ein großer Lobnkampf im Maßschneider­

gewerbe Deutschlands

Heute hat auch das weibliche Bersonal aus benfelben Gründen, und weil man Streitarbeit von ihnen verlangte, die Kündigung eingereicht. Der Betrieb ist für organisierte Gastwirtsgehilfen gesperrt. Verband deutscher Gastwirtsgehilfen.

Husland.

Der Generalstreik der Bergarbeiter. London , 26. februar.( Eig. Ber.) Seit Freitag sind keinerlei Versuche gemacht worden, die Gee

billigsten Sachen Bestimmte Minimalpreise festgelegt wurden. Es wurde schon damals seitens der Streifenden hervorgehoben, daß, wenn die Fabrikanten diese Vorschläge von den Minimalpreisen der bereinigten Kommission der Meister und der Arbeiterschaft gemacht hätten, es wohl möglich geworden wäre, einen Weg der Verständi­fcheint jezt unvermeidlich. Der Streit ist bereits beschloffen gung zu finden. Aber die Fabrikanten hatten der berufenen Ver­Der Streit ist bereits beschlossen tretung der Meister- und Arbeiterschaft immer wieder den Stand­für alle die Orte, wo eine Einigung nicht erzielt werden punkt hervorgekehrt, daß es durchaus unmöglich sei, in der Damen­fonnte. Dazu gehört merkwürdigerweise auch Berlin , fonfektion Minimalpreise festzulegen, sich jedoch schließlich die Gelben obwohl hier eine friedliche Einigung sehr gut möglich gewesen dazu ausersehen, etwas derartiges zu bewerkstelligen. Inzwischen wäre, nachdem die Unternehmer Zugeständnisse gemacht hat ein Teil der Meister den Vertrag mit dem Fabrikantenverband hatten, die von der Versammlung der Arbeiter als eine brauch unterzeichnet und erhält auch die Zuschläge, während ein anderer fahr des Generalstreits abzuwenden. Aber je dürftiger das Tat­bare Grundlage für den Abschluß des neuen Tarifvertrages Teil ben am 28. Dezember gefaßten Beschluß des Arbeitgeberver- fachenmaterial, um so fruchtbarer ist die Einbildungskraft der bandes für das Damenschneidergewerbe innehält und die Unter- Schmocks. Herr Asquith begab sich Ende der Woche auf einige anerkannt wurden. Allerdings waren die Aussichten für eine zeichnung des Vertrages ablehnt. Unter den Meistern, welche die Tage aufs Land und die leitenden Personen der Bergarbeiter­friedliche Beilegung von Anfang an ziemlich gering, da ja an Buschläge erhalten, sind manche, die den Gewinn einfach in ihre föderation sind Freitag alle nach Hause zurückgekehrt. Wenn jest ben diesjährigen Rohnbewegungen der Herrenmaßschneider eigene Tasche steden, aber nicht daran denken, ihren Arbeitern und noch eine Einigung zustande kommen sollte, so tann dies nur mit 29 Orte, und darunter die Großstädte Berlin , Hamburg und Arbeiterinnen den für diese im Vertrage ebenfalls vorgesehenen München , beteiligt waren. Diejenigen, die von vornherein Buschlag von 20 und 10 Proz. zukommen zu lassen. Auf diese 3ustimmung der morgen( 27. Februar) stattfindenden General­darauf bedacht waren, die friedliche Einigung unmöglich zu Weise ist eine Mißwirtschaft eingerissen, die auf die Dauer nicht konferenz der Bergarbeiter geschehen. Aller Augen find nun auf diese Konferens gerichtet. Ein Teil machen, waren die Münchener Arbeitgeber und der Zentral- weiterbestehen kann. Der Arbeitgeberverband für das Damen­borstand der Arbeitgeber, der in München seinen Siz hat. Schneidergewerbe hatte nun gemeinsam mit dem Schneiderverband der bürgerlichen Presse gibt sich noch der Hoffnung hin, daß es ben Daß die Herren in München den Frieden nicht erhalten und dem Gewerkverein der Heimarbeiterinnen am Montag nach Ministern gelingen wird, die Bergarbeiter zu Iloydgeorgen". Das der Neuen Philharmonie" eine Versammlung einberufen, um über Zeitwort lloydgeorgen" ist vom Genossen Hyndman erfunden wollten, zeigte sich auch darin, daß sie zu den zentralen Ver- die Tage zu beraten und die notwendigen Beschlüsse zu fassen. Der worden und wurde gestern auch vom Genossen Keir Dardie in handlungen in Frankfurt a. M., die vom 22. Februar bis große Saal war samt den Galerien und der Bühne gedrängt voll, einer Rede angewendet. Es bedeutet so viel wie über den Montag nachmittag 1/23 Uhr dauerten, zunächst keinen Ver- cin Beweis dafür, daß in der Arbeitnehmerschaft der Damen­treter entsandt hatten. Ein solcher wurde erst telegraphisch konfektion das Interesse für die Bewegung feinesivegs erloschen ist. Löffel barbieren". Von anderer Seite, wo man erkannt hat, daß herbeigerufen, nachdem die Arbeitervertreter in Frank- Als erster Referent sprach Herr Drews, der Meistervorsitzende. der Kampf nur durch das Nachgeben der Rohlenbefizer beendet furt a. M. weitgehende prinzipielle Zugeständnisse gemacht Er gab eine Uebersicht über die Lage. Es sei der Kommission schwer werden kann, hört man Vorschläge wie die Einführung des Mini­hatten. Inzwischen waren dort die Vertreter beider Parteien geworden, einen Ausweg aus den Mißhelligkeiten zu finden, schließ- mallohnes im Bergbau auf gefeßlichem Wege. Bei vielen ist die lich habe man sich jedoch auf bestimmte Vorschläge geeinigt, die den Hauptforge die, den Verfall der Kündigungsfrist hinauszuschieben, von Berlin und von Hamburg nochmals zusammengetreten, Meistern zur Annahme empfohlen werden, jedoch nicht die Zustim- um Zeit zu weiteren Verhandlungen zu gewinnen. Worüber ver­um durch erneute örtliche Verhandlungen die Löhne fest- mung der Vertreter der Arbeiter und Arbeiterinnen gefunden haben. handelt werden soll, darüber ist man sich jedoch nicht flar. Die zufezen. Die Berliner Unternehmer und Arbeitervertreter Diese Vorschläge sind in der folgenden Resolution niedergelegt: hielten fich an die in Berlin getroffenen Abmachungen ge- Die versammelten selbständigen Schneidermeister der Bergarbeiter bestehen auf ihrer Forderung, und die Kohlenbefizer bunden und hatten somit nur die hier zurückgestellten Punkte Damenkonfektion heißen es gut, daß der Arbeitgeberverband für weigern sich nach wie vor, die Forderung anzuerkennen. Nach zu erledigen. Diese Verhandlungen gingen flott vonstatten, das Damenschneidergewerbe Deutschlands im Interesse des Fries den Berichten, die aus vielen Revieren eingelaufen sind, wollen fo daß in den größten Orten wohl eine Verständigung erzielt dens die Vorteile, die der Fabrikantenverband einzelnen Meistern die Arbeiter von einem Aufschub nichts wissen. Vielleicht würden werden konnte. Das paßte jedoch dem Zentralvorstand der durch Verträge bereits zugebilligt hat, durch einen besonderen sie damit einverstanden sein, wenn die Unternehmer vorher den in­Vertrag seinen Mitgliedern zusichert. Hierbei ist jedoch Voraus- dividuellen Minimallohn im Prinzip anerkennen würden. Wird Arbeitgeber nicht in den Kram, und darum erklärte er dann febung, daß fie die Regierung dazu bewegen können? Wird sie die Regie in der Sigung der Zentralborstände beider Parteien, die rung zwingen? Herr Asquith hat die Verstaatlichung der Berg­örtlichen Verhandlungen fämen nicht vom werte abgelehnt. Flede, für Hamburg sei eine Verständigung über die Höhe Ser Zulagen unmöglich, und die Berliner Arbeitgeber hätten erneut erklärt, daß sie mit den in Berlin seitens der Arbeit- 2. daß der Verband der Fabrikanten, soweit es in seiner geber gemachten Zugeständnissen nicht einverstanden seien. Möglichkeit steht, die Ausführung des Vertrages den Arbeitern und Arbeiterinnen gegenüber überwacht und garantiert. Diese Erklärung gab der Zentralvorstand der Arbeitgeber ab, Die Versammlung verlangt ferner die Konstituierung einer obwohl er wußte, daß die örtlichen Verhand­dauernden aus Vertretern des Fabrikantenverbandes, des Arbeit­Yungen einen guten Verlauf nahmen. Der geberverbandes für das Damenschneidergewerbe Deutschlands einzige Grund für sein Verhalten war offenbar der, daß die und aus Vertretern der Arbeiterschaft bestehenden Kommission, Münchener Arbeitgeber feinerlei annehmbare Zugeständ­die die Aufgabe hat, Migstände in der Damenkonfektion zu be nisse machen wollten und nun befürchteten, daß wenn die sprechen, über Mittel zu deren Abstellung zu beraten und solche anderen Orte sich einigten- ihre Absicht allzu deutlich herbor- in Vorschlag zu bringen. Diese Kommission soll auf Verlangen treten werde. Die Arbeitgebervertreter stellten dann das einer jeden Partei durch den Verband der Fabrikanten innerhalb vier Wochen nach Stellung des Antrags einberufen werden." Ultimatum, daß die Arbeiter sich mit einer durchschnittlichen Hierauf legte der Schneiderverbandsvertreter Snoop den Rohnerhöhung von 5 Proz. für alle Orte einverstanden er- Standpunkt der Arbeiterschaft dar. Wenn die organisierten Meister flären sollten. Darauf verlangten die Arbeitervertreter dazu gedrängt wurden, den Vertrag zu unterschreiben, so könnten Die Versuche der bürgerlichen Presse, die Bergarbeiter zu Spezialisierte Angaben für jeden einzelnen Ort. Die Unter- die Arbeiter und Arbeiterinnen das wohl begreifen, aber thre 3u spalten, haben keinen Erfolg gehabt. Man hette die Engländer nehmer erklärten das für unmöglich, überreichten aber gleich- stimmung nicht dazu geben. Seitens des Schneiderverbandes sei spalten, haben keinen Erfolg gehabt. Man hette die Engländer wohl am Montagvormittag ausgearbeitete Tarife für jeden darauf hingewirkt worden, daß kein Meister gedrängt werden solle, gegen die Waliser, indem man behauptete, diese zerrten die eng­einzelnen Ort, berlangten jedoch von den Arbeitern, daß sie den Vertrag zu unterschreiben; wo jedoch der Meister unterschrieben lischen Bergarbeiter in einen Kampf, den die Engländer nicht diese Tarife enbloc gutheißen sollten. Mittlerweile war es habe, da könne man es den Arbeitern nicht verdenken, daß sie auch wünschten und der ihnen keinen Gewinn verspreche. Solches Ge­den Münchener Scharfmachern gelungen, ihre Berliner Kol- ihren Anteil verlangten. Wenn die Meister nun glaubten, daß fie rede hat das Solidaritätsgefühl der Arbeiter nicht zu erschüttern sich auf 5 Jahre, die der Vertrag gelten soll, binden könnten, so vermocht. Gestern erklärte der Präsident des großen Durhamer legen zu veranlassen, jetzt niedrigere Angebote zu machen, jei das ihre Sache, aber fraglich sei es, ob sie es auch innehalten Verbandes, der Ratsherr House, der Gemäßigten einer, in einer als bereits in Berlin zugestanden waren, und eine große An- könnten. Wenn die Arbeiterschaft später feststelle, daß die Preise ge- Rede: Wenn der Kampf kommt, sei er nun kurz oder lang, zahl von Positionen wiesen nun Verschlechterungen gegenüber funken sind, werde sie sich freie Hand behalten, zu tun, was notwendig lagt uns fest zusammenhalten wie der Efeu an der alten Garten­den gegenwärtig bestehenden Löhnen auf. In der Forderung wird. Die Arbeiterschaft werde sich immer kampfbereit halten, aber, daß die von den Arbeitgebern ausgearbeiteten Tarife und wenn die Meister nicht mit ihr gehen wollten, aus eigener famt und sonders ohne weiteres gutgeheißen werden sollten, Kraft vorgehen. Im selben Sinne äußerte sich Fräulein Behm lag ja schon der Beweis dafür, daß die Unternehmer den Kon- vom Gewerkverein der Heimarbeiterinnen. Von beiden Arbeit flift heraufbeschwören wollten. Die Arbeitervertreter for- nehmerorganisationen wurde folgende Resolution vorgeschlagen: Die in der Versammlung anwesenden Arbeiter und Ar­derten selbstverständlich, daß die neuen Tarifvorschläge nun beiterinnen erkennen an, daß der Arbeitgeberverband für das für jeden Ort besonders beraten werden sollten; aber darauf­Damenschneidergewerbe Deutschlands durch die Sachlage berech hin erklärten die Unternehmer die Verhandlungen für ge- tigt erscheint, über den Vertrag mit der Kaufmannschaft in scheitert. Unterhandlung einzutreten. Sie erklären aber ausdrücklich, daß dieser Vertrag vorläufig keinerlei Sicherung ihrer Forderungen, und darum keine Besserung ihrer Lage bringt und deshalb von ihnen nicht anerkannt werden kann."

1. die Ueberwachung der Ausführung dieses Vertrages durch eine besondere aus Mitgliedern des Fabrikantenverbandes und des Arbeitgeberverbandes für das Damenschneidergewerbe Deutsch­ lands gebildete Kommission ausgeführt wird,

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Schließlich muß man sich noch fragen, ob es denn für jebe wirk fame Intervention nicht längst schon zu spät ist. Schon heute treten einige Tausend Bergarbeiter in den Streif. Morgen läuft die Kündigungsfrist in Yorkshire und Derbyshire ab, Mittwoch legen weitere 100 000 Mann die Arbeit nieder und Donnerstag folgen 500 000 Bergarbeiter. Zwar hat man in einigen Revieren be­schlossen, bis zum 29. zu arbeiten, ob aber dieser Beschluß in der zunehmenden Erregung durchführbar sein wird, ist zweifelhaft. Nicht allein in Südwales , sondern auch in England find einige ber einflußreichsten Kohlenbefizer zum Kampfe entschlossen und halten friegerische Reden. In der Bergarbeiterschaft herrscht eine ähn­liche Kampfstimmung. Selbst die gemäßigten Führer haben die Hoffnung auf eine friedliche Beendigung des Minimallohn tampfes aufgegeben, sie sehen feinen Ausweg mehr.

mauer."

In der ganzen Bewegung ist deutlich ein politisches Nebenspiel zu erkennen. Die Konservativen sind offenbar bestrebt, die Schuld an dem Streit der Regierung in die Schuhe zu schieben. Daher das überlaute Geschrei der oppositionellen Presse nach einer Regie rungstat und die Versicherung, daß die Regierung den Streit ab. wenden könne, wenn sie nur wolle, eine Behauptung, auf die sich wohl die optimistischen Berichte der Korrespondenten kontinentaler bürgerlicher Blätter stüßen. Die Westminster Gazette" schrieb hierzu letzten Sonnabend, nachdem sie die Einsetzung obligatorischer Schiedsgerichte oder die Einführung eines gesetzlichen Minimal lohnes als Mittel zur Vermeidung des Streits angeführt hatte: " Wir glauben, daß beide Vorschläge der Bannfluch der Kon

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Letzte Nachrichten.

Sofort nach Abbruch der Verhandlungen sind dann der Zentralvorstand und Beirat des Schneiderverbandes zu einer Sigung zusammengetreten und haben in Ueberein­stimmung mit den Vertretern des Gemertvereins Bamberg das Wort und betonte zunächst, daß die Fabrikanten Hierauf nahm der Fabrikantenvorsißende Sommerzienrat der Schneider mie auch des Christlichen von einer wunderbaren Friedensliebe beseelt feien, den Meistern fervativen und Unionisten treffen wird, die jetzt von der Regierung Schneiderverbandes beschlossen, daß am 1. März in aufs äußerste entgegenkommen und auch nach besten Kräften dafür verlangen, fie solle den Streit abwenden, und noch mehr zuwider allen Orten, wo eine Einigung nicht erzielt ist, die Arbeit ein- forgen wollten, daß die Lage der Heimarbeiterinnen gebeffert und wird ihnen der letzte Vorschlag sein, die Bergwerke zu verstaatlichen, gestellt wird. Da die beteiligten Arbeiterorganisationen auf ihnen ihr Anteil an den Lohnerhöhungen gesichert werde. Die Zu­einen langen Rampf gefaßt find, wurde gleichzeitig ein- ftände hätten sich seit 1896 wesentlich geändert. Damals hätten die was in der Tat eine ungeheure Neuerung darstellen würde, bie stimmig der Beschluß gefaßt, daß für die erste Woche des Fabrikanten in ihrer Organisation fein Mittel gehabt, um auf zwischen Sonnabend und Dienstag vollzogen werden müßte." Streifs Unterstüßung nicht gezahlt wird und daß die ihrer Seite die Innehaltung der Abmachungen zu erzwingen. Unser Berichterstatter telegraphiert uns: arbeitenden männlichen Mitglieder vom 1. März ab doppelten Heute hätten sie jedoch einen festen Verband, dessen Statuten dafür bürgten, daß die Mitglieder sich den Beschlüssen unterwerfen London , 27. Februar. Mehrere Sigungen fanden heute Wochenbeitrag zu zahlen haben. müßten, und wer es nicht tue, habe mit empfindlichen Strafen zwischen den Vertretern der Bergarbeiter und den Regierungs­In Groß- Berlin wird der Streik ungefähr 6000 Ber- au rechnen. Auch gegen die Befürchtung, daß die Löhne gedrüdt vertretern statt sowie zwischen diesen und den Unternehmern. fonen umfassen und sich auf alle Unternehmer der Herren- würden, jei Vorsorge getroffen, da ja die betreffenden Meister Die Verhandlungen haben noch zu feinem Resultat geführt maßbranche erstrecken, abgesehen von den wenigen, wo eine jederzeit bei der aus Kaufleuten und Meistern mit einem unpartei­Verständigung bereits erzielt ist. Im übrigen war in 5 von ischen Vorsitzenden zusammengesetzten Kommission ihr Recht geltend und werden morgen fortgesetzt werden. Hervorragende Führer den 29 Orten der Lohnbewegung eine Einigung erzielt; ob machen fönnten.( Zwischenruf: Da fliegt er raus!) Ja, aber der der Bergarbeiter versichern, daß jezt sehr wenig Hoffnung aber diese oder andere Orte, wo geregelte Verhältnisse be- Meister ist doch nicht auf das eine Geschäft angewiesen. Auch die besteht, den Frieden zu erhalten. Heimarbeiterinnen seien nicht übergangen worden, und die Fabri­stehen, von dem Kampf verschont bleiben, hängt gewisser- fanten machten es den Meistern zur Pflicht, daß sie den Arbeite­maßen von der Haltung des Zentralvorstandes der Arbeit- rinnen denselben Prozentjak zahrten, den sie von den Fabrikanten geber ab, sowie davon, inwieweit die Arbeitgeber an den be- erhalten. Sinsichtlich der von Herrn Treivs gewünschten Rom­treffenden Orten mit ihrem Zentralvorstand durch dick und mission zur Abstellung von Mißständen fönne er, Redner, wohl dünn gehen. im Namen des gesamten Ausschusses erklären, daß die Fabrikanten auch damit einverstanden seien, und sie würden es auch gewiß gern sehen, wenn eine paritätische Kommission von Arbeitern und Ar­In der gestern abend abgehaltenen Bertrauensmännerver- beiterinnen, sowie Meistern und, wenn es gewünscht werde, auch sammlung der Herrenmaßbranche berichtete unze über die ge- Konfektionären gebildet werde zur Ueberwachung der der Arbeiter= Vom mexikanischen Bürgerkrieg. scheiterten Verhandlungen, und seine Ausführungen wurden von schaft im Vertrage zugesicherten Vorteile. Die Ausführungen des New York , 27. Februar. Nach einem Telegramm aus El paso den übrigen Vertretern ergänzt. Die Ortsverwaltung und die Redners wurden hier und da durch Zwischenrufe unterbrochen, begannen die Aufständischen die Beschießung von Juarez heute Kommission der Branche haben bereits über die notwendigen Maß die bewiesen, daß man den Versicherungen von dem guten Herzen vormittag um 10 1hr. Der merikanische Konsul, in El paso er. nahmen beraten. Die Tarifvorschläge sollen danach in einzelnen der Fabrikanten feinen Glauben schenkte. Im weiteren Verlaufe flärte, um einer Berlegung amerikanischer Rechte vorzubeugen, Bunkten abgeändert werden, worüber die heutige Mitgliederver- der Diskussion äußerten sich noch einige Fabrikanten im Sinne habe die Besatzung von Juarez Befehl erhalten, feinen Wiberstanb sammlung noch beschließen wird. Die Arbeitseinstellung erfolgt ihres Vorfizenden und betonten namentlich auch, daß der Vertrag zu leisten und die Stadt den Aufständischen zu übergeben. am Freitagmorgen und zwar in allen den Geschäften, wo der unter anderem die Bestimmung enthält, daß die tüchtige Durch bisherige Tarif bestand und der neue Tarif nicht anerkannt ist. schnittsarbeiterin bei zehnstündiger Arbeitszeit mindestens 18 M. Die Verteidiger der Stadt haben das Feuer nach wenigen Gewehr­salven eingestellt. Ausgeschlossen von der Arbeitsniederlegung sind die Firmen, wo die Woche verdienen soll. Von Arbeitnehmerseite wurde dagegen ein Sondertarif besteht. Die Vorschläge der Ortsverwaltung hervorgehoben, daß der Vertrag eben keinerlei Sicherheit bietet, und Kommission und ebenso die in Frankfurt gefaßten Beschlüsse es den Meistern überlassen bleiben müsse, was sie zu tun für gut wurden einstimmig gutgeheißen. Uebrigens brachte das Ber - befinden, daß aber die Arbeiterschaft, deren Organisation in der liner Tageblatt" gestern abend ein Telegramm, das neben allerlei Damenfonfettion infolge des Streits immer mehr erstarkt ist, sich falschen Darstellungen die Mitteilung enthielt, daß die Arbeitgeber die Schritte vorbehalten müsse, die sie für gut befinde. Die Ver­eine allgemeine Aussperrung veranstalten wollen, die 30 000 Gc fammlung endete damit, daß die vom Arbeitgeberverband für das hilfen umfassen soll. Ob das zutrifft, ist uns noch nicht bekannt, Damenschneidergewerbe vorgeschlagene Resolution die Zustimmung aber der Schneiderberband ist selbstverständlich auch darauf vor der Mehrheit der Meister fand, und die Arbeiter und Arbeiterinnen ihre Resolution einstimmig annahmen.

bereitet.

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Berlin und Umgegend.

Die Lage in der Tamenkonfektion.

Maffenausweisung der Italiener. Konftantinopel, 27. Februar. Wie die Frankf. 8tg." melbet, beträgt die Zahl der durch das Ausweisungsdekret für Syrien und Palästina betroffenen Italiener 11 000

Eine neue Revolution in Paraguay .

New York , 27. Februar.( P. C.) Wie aus Asuncion , der Hauptstadt von Paraguay gemeldet wird, ist in dieser südameri fanischen Republit eine neue Revolution ausgebrochen. Die Re gierung von Paraguay hat alle verfügbaren Truppen in fun. cion zusammengezogen. Ein Kampf zwischen den Regierungs­truppen und den Insurgenten steht bevor. Alle Geschäfte in der Stadt find geschlossen. Raubmord im Schnellzuge.

Zum Kellnerstreit im Deutschen Wirtshaus", Neukölln, Berg­straße 136/137. Die im obengenannten Lokal seit vorgestern Paris , 27 Februar.( B. C.) Wie aus Chalon- sur- Saone ge Als die Meister und die Arbeiterschaft der Damenkonfektion streifenden Kellner fordern die Abschaffung der schlechten, ungemeldet wird, wurde bei der Ankunft des Schnellzuges aus Dijon furz vor Weihnachten ihren Streif als ergebnislos abbrachen, stand nügenden Kost und dafür anstatt früher 12, 15 resp. 18 M. Lohn auf dem dortigen Bahnhofe in einem Abteil zweiter Klasse die die Sache so, daß die Konfektionäre mit der damals zustande ge- einen Lohn von 50 M. monatlich. Der Unternehmer, Herr Leiche eines gutgekleideten Mannes gefunden. Wie aus den Pa tommenen gelben Meisterorganisation eine Art von Vertrag auf- W. Zemlin, weigert sich die Forderung anzuerkennen und lehnte pieren des Toten hervorgeht, handelt es sich um einen Reisenden. gestellt hatten, wonach auf die bisher bezahlten Preise Zuschläge von noch in letter Stunde einen Einigungsversuch der Verbands- Da bei der Leiche die Uhr und Geldbörse fehlten, handelt es sich 20 und 10 Proz. gezahlt werden sollten, nebenbei aber auch für die leitung ab. anscheinend um einen Raubmord. Beranim. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.