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Gewerbe nicht die gebührende der Zweiten Kammer befäßen. Staats­

die verfassungsmäßig erforderliche

brei Biertel noch nicht einmal 1500 m. jährlich zu verzehren haben. dächtnis in Anspruch nähme. Man darf gespannt Sarauf sein, ob von den russischen Gefeßgebungsinstitutionen angenommen und auch Den zweiten Teil seiner Stede bildete ein detaillierter Nachweis über bei der demnächstigen Beratung des neuen Unterrichtsgesetzes diese von dem Zaren bereits sanktioniert worden. Ein scheinbar harm die Steuerhinterziehungen, die in großem Maßstabe betrieben werden, Vorschläge, die durchaus dem Geiste der modernen Pädagogit ent- loses und selbstverständliches Gesetz, aber doch dazu ersonnen, Finn­ohne daß die Regierung resp. ihre Organe es für nötig halten, sprechen, Beachtung finden. land immer mehr zu fnebeln, zu entrechten und der Russifizierung den Staatsbetrügern das Handwerk zu legen. Es waren schwere. Aus dem sächsischen Landtag. auszuliefern. Im völligen Widerspruch zu den finnischen   Rechts­Anklagen, die unser Genosse gegen die Verwaltung erhob. Die Zweite Kammer verhandelte heute, wie telegraphisch aus grundsägen erlassen, ist es auch bestimmt, sie zu durchbrechen und Aber anstatt auch nur den Versuch einer Widerlegung oder Dresden   gemeldet wird, über eine nationalliberale Interpellation, au untergraben. Der verfassungsmäßige Weg der finnischen   Gesez­zu Entkräftigung derselben zu machen, erging sich der Finanzminister betreffend die Zusammensetzung der Ersten Ständekammer. Der gebung ist hier beiseite gelaffen und außerhalb der legalen Ordnung in einigen hochtönenden Phrasen, an die sich das bekannte Lied von Führer der nationalliberalen Fraktion Abgeordneter Hettner ist dem Wolfe ein Gesetz aufgezwungen worden, dessen Konsequenzen den hohen Beiträgen anschloß, die die Gewerkschaften den Arbeitern begründete die Interpellation und wies sodann darauf hin, unabsehbar sind. gezwungen" aus der Tasche nehmen. Die gleiche fühne Behaup- daß Handel, Industrie und Die Echtrussen behaupten, die Rechtlosigkeit der Russen in Finn tung hatte der Minister schon früher aufgestellt, und die Mehrheit Bertretung int land wäre schreiend und beschämend gewesen. Indessen flüchten des Hauses, die ihn vor einem Hineinfall bewahren wollte, hatte minister Graf Bigthum v. Edstädt führte unter anderem aus, zahllose Ruffen nach Finnland  , um sich vor der Willkür der russischen dem sozialdemokratischen Redner, der ihm entgegentreten wollte, das bie Regierung wisse die Bedeutung von Handel, Industrie und Ge- Behörden zu retten. Aber auch abgesehen davon, stand einer Er Wort abgeschnitten. Diese Taktik hatte sich so gut bewährt, daß werbe wohl zu würdigen, und erkenne auch an, daß die Ver- weiterung der Rechte der russischen Staatsbürger in Finnland   nichts man sie auch jetzt wieder einschlug, der zum Wort gemeldete Ge- hältnisse bei aller Rücksicht auf das historisch Gewordene eine im Wege. Auf dem legalen Wege wäre eine solche sehr leicht zu noffe Hirsch wurde einfach mundtot gemacht. Die Antwort wird größere Berücksichtigung der genannten Erwerbsgruppen er- erreichen gewesen. Die Barenregierung führte aber ganz anderes im dem Finanzminister also bei anderer Gelegenheit erteilt werden müssen. Heischten. Die Regierung habe aber trotzdem jetzt keine Vorlage Schilde. Sie wollte die nationale Selbstverwaltung Finnlands   für Im übrigen ist aus der Steuerdebatte nur noch ein Versuch der eingebracht, weil sie nach der Konstellation der Parteien nicht die Ruffifikation zugänglich machen. Konservativen zu erwähnen, durch einen Antrag, den sogar der darauf rechnen könne, Die finnische Verfassung schreibt vor, daß der Bar Finnland   nur Finanzminister als etatsrechtlich bedenklich erklärte, zu verhindern, Zweidrittelmehrheit in diesem Hause für eine Vorlage zu durch Beamte verwalten darf, die die finnischen   Bürgerrechte besitzen, daß den Landräten der Vorsitz in den Veranlagungskommiffionen erlangen, welche der Regierung und der Ersten Kammer annehmbar der Landessprachen mächtig sind und den Landesgesetzen unterstehen. erscheine. Der beste Wille müsse scheitern, wenn die Barteigegensäge Beamte, die eine juristische Ausbildung besigen müssen, sind ver­Freitag: Kleinere Etats und Antrag Hammer betr. die Waren- eine solche Verschärfung erfahren hätten.. Die Regierung behalte pflichtet, eine diesbezügliche Prüfung bei der Universität zu Helsing­sich daher den Zeitpunkt der Einbringung einer solchen Vorlage vor. fors abzulegen. Das ist zur Sicherung der Rechtskunde des Landes Evangelische Klagelieder. Es beständen aber außer diesen taktischen auch noch sachliche durchaus notwendig. Da aber auf den russischen Universitäten Eine protestantische Zeitschrift, die Reformation", Schwierigkeiten. Die Erste Kammer dürfe nie zu einer berufs- nirgends finnländische Rechtskunde gelehrt wird, bleibt dieses hat unter evangelischen Gläubigen eine Umfrage veranstaltet, genossenschaftlichen Vertretung gemacht werden. wie sie über die Reichstagswahl 1912 und die Stellung der evangelischen Kirche dazu denken. Die Antworten sind nicht Die Stadtverwaltung der guten Ruhrstadt Witten   hatte seit gerade freudiger Natur. Nur die Herren Mumm und längerer Zeit auch den Borwärts" abonniert, der dort mit anderen Behrens, die stolzen Säulen der christlichsozialen Partei, sind größeren Tageszeitungen zu jedermanns Einsicht ausliegt. Das ist voller Hoffnung. Herr Mumm phantasiert von einer breiten zwar nichts Neues, denn jede öffentliche Lesehalle wird, wenn sie Schlachtfront", die sich gegen die Sozialdemokratie erhebt und halbwegs Anspruch auf Vollständigkeit machen will, nicht umhin diese zu Boden schlagen wird. Er meint damit man lache fönnen, auch die Beitungen der äußersten Linten zu abonnieren. nicht! die chriftlichnationale Arbeiterbewegung! Und Herr Das ging jahrelang gut, bis eines guten Tages der Glashütten- vollkommen fremd ist und die Finnen und Ruffen bezüglich der Behrens sieht in den chriftlichdeutsch organisierten" besitzer Müllensieven fich per Zufall- natürlich nur aus purer Bauern, den chriftlichnationalen" Arbeitern und dem chriftlich- Langeweile in die Stadtbücherei verirrte. Da erblickte sein Auge Bauern, den chriftlichnationalen" Arbeitern und dem chriftlich einen jungen Arbeiter, der fich wahrhaftig es ist nicht zu deutschen" Adel das feste Bollwert gegen den Umsturz, zu glauben- in die Leftüre des Vorwärts" vertiefte, der hier auf dessen Helfern er auch die internationale jüdische Hochfinanz" Kosten der Stadt abonniert wird. Da wundert man sich über die rechnet! hohen Steuerlaster, spricht er vor sich hin, da soll aber der Teufel dreinfahren! Also auf unsere Kosten sozialdemokratische Ver­begung treiben: Wehe dir, Bürgermeister und Magistrat!

genommen wird. haussteuer.

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Die übrigen Aeußerungen sind auf einen ernsteren Ton gestimmt. Manche der Gefragten helfen sich mit einer Klage über die zunehmende Gott- und Sittenlosigkeit und mit einem hoffenden Spruch oder einer biblischen Berheizung aus der Berlegenheit. Andere gehen der Kirche ziemlich entschieden wegen ihrer sozialen Versäumnisse zu Leibe. Das gewaltige Anschwellen der Sozialdemokratie, meint der bekannte Lizentiat Weber( M.- Gladbach) sei eine Frucht der Entkirchlichung des Boltes und diese wiederum sei zum Teil Schulb der Kirche, die es versäumt habe, dem modernen Menschen eine Freundin und Mahnerin zu sein, im privaten wie im öffentlichen ,. im ſittlichen wie im sozialen Leben. Die evangelische Stirche eriſtiere an vielen Orten nur noch als ein äußerer Mechanismus, der in altgewohnter Weise funktioniere, aber ohne irgendwelchen tieferen und lebendigeren Einfluß auf Geist und Gesinnung des Menschen.

Die gereinigte" Stadtbücherei.

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Wissensgebiet den Russen ebenso unbekannt, wie die beiden finnischen   Landessprachen- finnisch und schwedisch. Das neue Ge fetz gibt aber nun den Russen in Finnland   alle Rechte, die die Finnen befigen, also auch das Recht auf Beamtenposten. Gleichzeitig wird betont, daß die Rechte der russischen Hochschulen auch für Finnland   Geltung haben es steht also nichts mehr im Wege, um alle Posten in Finnland   mit ruffifchen Beamten zu beseen! Was das für Finnland   bedeutet, geht Schon daraus hervor, daß das finnische Justizwesen dem russischen Sprache, der Sitten, Gewohnheiten usw. einander verständnislos Sprache, der Sitten, Gewohnheiten usw. einander verständnislos gegenüberstehen. Nun soll das Land von Beamten verwaltet werden, die dem ganzen Leben vollkommen fremd find.

Und wie soll das Gesetz durchgeführt werden? Dazu find ganz eigenartige Bestimmungen erlassen worden. Während die von dem Baren beschworene Landesverfassung bestimmt, daß der finnische Bürger nur von finnischen   Nichtern in Finnland   abgeurteilt werden Derselben Meinung- wer tann als anständiger Mensch eine darf, sollen nun alle, die sich gegen das Ruffifizierungsgesetz irgend andere Meinung haben waren auch der Herr Dr. Boshammer, wie vergehen, in Petersburg  , von russischen Richtern abgeurteilt der mit Müllensieven in der nationalliberalen Parteileitung sibt, und der Zentrumsmann Midede  , und so beschlossen die Drei im werden! Es ist also ein Ausnahmegefes schlimmster Art, Bunde, Bürgermeister und Magistrat im Stadtparlament zu inter  - das nun von dem eidbrüchigen Baren dem finnischen   Volke auf­pellieren. Und so geschah es. Wohl versuchte der Bürgermeister, oftrogiert worden ist. sich damit zu rechtfertigen, daß man hauptsächlich den Vorwärts" Alle Abänderungsanträge, die in der Duma und im Reichsrate abonniert habe, damit sich Politiker zu informieren vermögten, von der Oppofition gemacht wurden, find glatt abgelehnt worden. andere würden wohl auch kaum danach greifen. Aber die blau- Begründete Hinweise von Juristen, daß das Gesetz in das finnische schwarze Stoalition stegte, der Bürgermeister stand mit feiner An­ficht allein. Der Vorwärts" ist aus der Stadtbücherei ver- Rechtssystem nicht hineinpaßt und die unangenehmsten Rechtskonflitte schwunden, sie ist wieder wie das Wittener   Stadtparlament fozia- nach sich ziehen wird, wurden einfach ignoriert oder niedergebrüllt. liftenrein. So wird man denn nun Finnland   mit russischen Beamtenkreaturen übersäen, die das Land mit allen Mitteln russifizieren werden. Und alle Finnen, die sich, geftigt auf ihr verfassungsmäßiges Recht, diesem Rechtsbruch widersetzen sollten, werden nach Petersburg   geschleppt und den russischen Gerichten und Kertern überantwortet werden. Das ist dann russische   Gleichberechtigung!

Cürkei.

Ein sozialistisches Reformprogramm.

Zur Situation im Schwarzburg  - Rudolstädter   Landtag. Die Regierung hat ihren Standpunkt in der Wahlrechtsfrage Jm selben Sinne meint Pfarrer Philipps( Spandau  ), der Höchstbesteuerten geändert und einen gemilderten Entwurf vor­daß das offizielle Kirchentum sich als unzureichend erwiesen gelegt. Nach demselben soll in Zukunft die Festlegung eines Bensus habe, den stetigen Rückgang des religiösen Lebens aufzuhalten. wegfallen und eine bestimmte Anzahl der höchstbesteuerten Personen Ein großes Hindernis erblickt Philipps an der staatlichen die vier Abgeordneten ihrer Klasie wählen. Es entfallen auf den Gebundenheit der Kirche, die immer aufs Neue das im Wahlkreis Rudolstadt I 180, Rudolstadt   II 100, Stönigfee 100 und Anstatt zirka 600 till Volte wurzelnde Mißtrauen stärke, als sei die Stirche nichts Frantenbaufen 120 höchstbesteuerte Wähler. als der Büttel oder die heuchlerische Dienerin die Regierung nach dem neuen Entwurf nur noch 263 Höchst­besteuerte in die afgemeine Wählerklasse abschieben. Ob die sozial­Die sozialistischen Organisationen der Türkei  , das sind die stoei der Staatsgewalt. Dieses Mißtrauen werde das demokratische Fratton diesem so abgeänderten Entwurf die Bu- armenischen Parteien Dashnakzutiun" und" handscha t" pfarramtliche Wirten unter der Arbeiterschaft allmählich fast stimmung gibt, ist fraglich. und die Sozialistische Arbeiterföderation", haben ganz illuforisch machen. Das neue von der Regierung vorgelegte Steuergefeß fiebt fich auf ein gemeinsames Programm der nächsten Forderun eine Entlastung der unteren Einfommen bis zu 2400 M. vor. Der gen geeinigt. Daneben behalten die armenischen Parteien noch dadurch entstehende Steuerausfall von 46 000 m. wird durch höhere ihre besonderen Forderungen, die sich aus ihrem nationalen und Erträge der oberen Steuerstufen ausgeglichen. Im Staatshaushalts- lobalen Charakter ergeben. Das Reformprogramm enthält folgende etat 1912/1914 ist eine achtprozentige Lohnerhöhung für alle Beamten Hauptforderungen: vorgesehen. Regierung und Landtag baben sich geeinigt, am 1. Politische Forderungen. Zweijährige Legislatur Donnerstag zunächst in eine Generaldiskussion über den Staatshaus periode. Bolle Ministerverantwortlichkeit. Allgemeines, gleiches, baltsetat einzutreten, und in diese Diskussion das Einkommensteuer- Direttes, geheimes, proportionelles Wahlrecht für das Parlament gefeß, die Kapitalrentenftener, die Grund- und Gebäudesteuer, das Ge- und die lokalen Störperschaften. Aftives Wahlrecht vom 20., passives werbesteuergesez und die Abänderung des Wahlgefeges einzubeziehen. vom 25. Jahre an. Freiheit der Presse, des Wortes, der Vereine

Pfarrer Samuel Keller  ( Freiburg   i. B.) sieht das Unheil der Kirche in den netten Menschen, die nirgends anstoßen, deren Ueberzeugung niemals unbequem wird, die vormittags in der Stirche( aber selten) eine ebenso gute Figur machen, wie abends im Kabarett oder im Barieté, die nie nach oben eine eigene Meinung haben und nie etwas sagen, was einem Streber in Atem versetzt. Je nachdem wie in ihrer Umgebung der Wind weht, können sie für oder wider Christus stimmen. Wenn die Trennung von Staat und Kirche uns nur von diesen Leuten befreien würde, wäre schon viel gewonnen."

Ein Offizier als Soldatenpeiniger.

und Versammlungen, der Streits und der Boykoits. Beseitigung der Gesetze, die gegenwärtig die Streits und Organisationen ein­Durch fast alle Aeußerungen geht ein Ton der Nieder- Das Oberkriegsgericht in Dresden   verurteilte den 24jährigen schränken. Gewerbefreiheit. Beseitigung der Zunftprivilegien. Be geschlagenheit, der Ergebung in ein unvermeidliches Schicksal. Leutnant roll bom Pionier- Bataillon Nr. 12 wegen bor   jeitigung des Verbots für Minderjährige der Teilnahme an den Es liegt eine gewisse Tragit drin, wenn ein seiner Sache so schriftswidriger Behandlung Untergebener in sieben Gewerkschaften. Freiheit des Glaubens und der Religion. Freiheit ehrlich und eifrig ergebener Mann wie Pfarrer Weber sich zu und Beleidigung Untergebener in 28 Fällen, begangen und unverletzbarkeit der Person. Beseitigung des Gesetzes über 23 Vagabondage. Bewegungsfreiheit. dem Geständnis genötigt sieht, daß er nicht mehr glaube an während der Ausübung des Dienstes und zum Teil unter Mißbrauch 2. Gerichtliche Forderungen. Gleichheit aller bot die Bernünftigkeit und Haltfestigkeit, an die Treue und Dant- der Waffe, zu sechs Wochen Stubenarrest!! Der jugendliche dem Gericht, auch von Mann und Frau.  ( Das lektere ist für die barkeit des überwiegenden Teils des deutsch  - evangelischen Angeklagte ist bereits im Jahre 1908 wegen einer rohen Mißhandlung Türkei   von geradezu revolutionärer Bedeutung!) Reform der Kri Christenvoltes." Und man wird dem Manne die Teilnahme mit acht Tagen Stubenarrest bestraft worden aber ist Offizier minalgefebgebung im humanitären Sinne der modernen Bibilifa auch dann nicht versagen, wenn er in seiner Ahnungslosigkeit geblieben. Im Herbst vorigen Jahres erhielt der Angeklagte die tion und Schaffung eines Bürgerlichen Gesetzbuches, das den An­ den   Wandel in der Gesinnung des Voltes nicht anders zu Einjährigen zur Ausbildung; es ging jedoch nur kurze Zeit, dann forderungen des modernen Geschäftsverkehrs entspricht. Beseiti­deuten weiß als Entchriftlichung und Entsittlichung. tamen fortgesetzt Beschwerden über die Behandlung durch den gung der Todesstrafe. Unzulässigkeit der Anwendung des Kriegs Was die Weber und Genossen zum Besten der Kirche vor- Beutnant. Er hat die Untergebenen in der gemeinsten Weise be- gerichts für Vergehen, die feinen militärischen Charakter tragen. Gleiche Eigentumsrechte für Mann und Frau. Besondere Gerichte schlagen: Teilnahme der Kirche am öffentlichen Leben im Sinne schimpft und durch allerlei Schikane vorschriftswidrig behandelt. Die für Jugendliche. des Evangeliums, Bekämpfung aller Schäden im politischen unliebsamen Dinge wurden wegen angeblicher Gefährdung militär­und sozialen Leben, Organisierung der Arbeiter auf christlicher dienstlicher Interessen hinter verfchloffenen Türen auf Grundlage sind Versuche mit untauglichen Mitteln am un- gerollt. Der Gerichtsherr erstrebte mit Rücksicht auf die große An­tauglichen Objett. Der Niedergang der bürgerlichen Gesellschaft zahl der Fälle eine Festungsstrafe. Das Berufungsgericht lelt aber und mit ihr des firchlichen Lebens ist nicht aufzuhalten und die obige Strafe für angemessen! Aber auch der Angellagte die Kirche wird um so schneller und gründlicher den Rest von hatte mit seiner Berufung teinen Erfolg. Vertrauen beim Bolte verlieren, je beharrlicher sie in ihrer Verblendung gegenüber der emporstrebenden Arbeiterklasse bleibt.

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Konflikt in Elsaßz- Lothringen in Sicht.

Nach einer Meldung bürgerlicher Blätter soll die Regierung des Neichslandes beschlossen haben, unter allen Umständen an den ge­ftrichenen 100 000 m. für den faiserlichen Gnadenfonds festzuhalten. Dem Landtage soll diese Absicht in einer Erklärung mitgeteilt werden, in der auf die Folgen einer definitiven Ablehnung hingewiesen werden soll. Die Faffung der bürgerlichen Meldung läßt durchblicken,

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Ungarn  .

Ein aufreizendes Verbot.

Budapest  , 29. Februar.( W. T. B.) Die für den 4. März

3. Wirtschaftliche und sozialpolitische Fotbe rungen. A. Arbeiterfrage.( Das ganze Arbeiterschutz­programm der Sozialdemokratie inklusive Maßnahmen gegen die Teuerung und staatliche beziv. kommunale Unterstüßung zum Bau von Arbeiterwohnungen.) B. Industrie und Handel. In­dustriekammern. Bau von Eisenbahnen, Zufuhrstraßen und Lands wegen. Vorkehrungen zum Rüdfauf der privaten Eisenbahnen durch den Staat. Erweiterung des Dienstes von Post und Telegraphie. Reform und Entwickelung der städtischen Finanzen und der Kom­munalwirtschaft. Handelsverträge auf der Grundlage der Herabs fegung der Zölle. Beseitigung des Tabats- und des Salzmonopols. Münzreform. Schaffung einer Staatsbank.( Gegenwärtig ist die Türkei   unter der Fuchtel der Banque Ottomane  .) C. Forde­rungen für die Bauern und die Landwirtschaft. Landversorgung der Bauern aus dem Bests des Staates, der Krone, der geistlichen Stiftungen und aus den Terrains der Großgrund­besizer. Beseitigung aller feudalen Brivilegien. Unterstüßung der landwirtschaftlichen Genossenschaften. Schaffung von landwirtschafts lichen Kammern.

4. Finanzpolitische Forderungen. Beseitigung des Behnten und der Hammelsteuer und Einführung der Steuer

Die Hamburger Bürgerschaft und die Lehrerprüfung. Am Mittwoch hat die Hamburger Bürgerschaft, einem Senats­antrage entsprechend, die zweite Prüfung für die Lehre rinnen aufgehoben. Es waren freilich nicht Bebenten gegen das Wesen der heutigen Examina an sich, die den Senat zur Einbrine daß sich die Regierung mit Auflösungsgedanken trägt. gung des Antrages beranlagt hatten, sondern lediglich die Rücksicht­nahme auf die Prüfungsverhältnisse in Preußen. Das geht auch ous der Stellung hervor, die der Senat in der Examenfrage im allgemeinen einnimmt. Er denkt vorläufig nicht daran, die zweite Prüfung auch für die Lehrer aufzuheben. Auch in der Bürger­schaft ist die Meinung noch sehr start vertreten, daß die heutige von den Sozialdemokraten einberufene Boltsauf Einkommen, Vermögen und Erbschaft. Verwendung der Staats Form des Lehrereramens tatsächlich einen Wertmesser für den bersammlung unter freiem Himmel mit anschließendem mittel vor allem für produktive und kulturelle Zwecke. Grad der Bildung abgebe, ben der Lehrer erreicht habe. Dem- Demonstrationszug zum Abgeordnetenhaus, wo eine gegenüber wies unser Genosse Krause darauf hin, daß die gegen­wärtige atveite Brüfung in der Hauptsache nichts weiteres set, als Rundgebung für das allgemeine Stimmrecht stattfinden sollte, eine Wiederholung der ersten. Damit werde dem jungen Lehrer ist polizeilich verboten worden. Begründet wurde das Verbot ganz unnüber Weise Zeit und Kraft geraubt. Die unbedingt not damit, daß eine Verkehrsstörung zu befürchten sei und der wendige Weiterbildung der Lehrkräfte sei viel besser zu erzielen, Bugang zum Abgeordnetenhaus behindert werde. wenn die jungen Lehrer und Lehrerinnen verpflichtet würden, einige Jahre lang bie seminaristischen Uebungen des Vor­Die Russifizierung Finnlands. Ieiungswesens zu besuchen. Pädagogik und Psychologie als Cbligatorium und dazu die Belegung von ein oder zwei Wahl­Unser finnländischer Mitarbeiter schreibt uns: fächern würden eine viel größere Bertiefung der Lehrerbildung gewährleisten als die jeßige Art der Vorbereitung auf das zweite Das Gefeß, welches den russischen Staatsbürgern in Finnland  Examen, die die Kräfte zersplittere und ganz übermäßig das Ge- die gleichen Rechte mit den finnischen   Bürgern geben soll, ist jetzt

Rußland  ,

nen. Beseitigung aller Brivilegien einer Nation gegenüber anderen. 5. Nationale Frage. Freie Entwidelung aller Natio Anwendung der lokalen Sprache mit dem gleichen Recht wie bie Staatssprache vor Gericht und in allen administrativen und kommu nalen Körperschaften.

6. Schulforderungen. Freiheit der Schule und des Unterrichts. Obligatorischer sechsjähriger Unterricht in der Mutter­Sprache.

7. Auswärtige Politif. Politik des Friedens. Be­fcitigung der Kapitulationen( der Staatsverträge, die die Selbs ständigkeit der Türkei   einschränken): Freundliche Beziehungen be­fonders zu den Nachbarstaaten. Föderation der Balkanstaaten und als Uebergangsmaßregel Bollunion.