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ben unsittlichen Vorgänge dienten nur dem ernsten Zwed. Wollte Parafiten. Daran anknüpfend sagt der Artikel, das laffe sich von 1. Februar 1912 ist die Bahl der männlichen Arbeiter um 171 479 man dieses Stück verbieten, dann könnten auch Goethes" Faust" den heutigen Soldaten nicht sagen, denn sie seien nicht freiwillig, oder um 5,4 Proz. gestiegen, die der weiblichen um 83 004 gleich und Tolstoys Macht der Finsternis" verboten werden. Das Stück wie die Soldaten früherer Zeiten, sondern gezwungen beim Mili- 5,9 Proz., andererseits zeigt sich im Januar dieses Jahres bei den diene geradezu erzieherisch als Warnung. tär. Freiwillig dienen ja heute nur die Kapitulanten, die Offi- männlichen ein Rückgang von 59 240 oder um 1,76 Proz., bei den ziere und Unteroffiziere. Ueber diese aber solle kein Urteil ab weiblichen jedoch nur ein Verlust von 2533 Mitgliedern gleich gegeben werden, denn der Verfasser wolle nicht dazu beitragen, daß 0,16 Broz. Den Hauptteil der Entlassenen stellen wahrscheinlich die Staatsanwälte auf Kosten der produktiven Arbeit unproduktive Versand- und Verkaufsgeschäfte, die mit Beendigung des Weihnachts­Arbeit leisten. Das ist die vermeintliche Beleidigung, derent- verkehrs ihre Betriebe reduzierten. Daher auch die Erscheinung, ivegen der Kriegsminister Strafantrag gestellt hat. daß die Ortskrankenkassen 106 043 Mitglieder, darunter aber nur

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Das Stück selber wurde vom Gerichtsreferenten vollkommen vorgelesen in der etwas beschnittenen Fassung, die den Auf­führungen im Königsberger Stadttheater zugrunde gelegt werden sollte. Der 3. Senat des Ober- Verwaltungsgerichts hob nach etwa Da ein gerichtliches Urteil gegen den Artikel bereits vorliegt, 25 300 weibliche verloren. Ganz eigenartig war die Veränderung im fünfstündiger Verhandlung und Beratung die Beschwerdebescheide so konnte der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Halpert sich nur auf Dezember 1911 in den Innungskassen, sie verloren 11039 männliche Mit­auf und setzte die Verbotsverfügung des Königsberger Polizeipräsi- den Nachweis beschränken, daß der Angeklagte nach Lage der Sache glieder und verzeichnen gleichzeitig einen Zugang von 233 weiblichen Mit­denten außer Kraft. In der wichtigen Urteilsbegründung führte unmöglich das Bewußtsein der Strafbarkeit des Artikels gehabt gliedern. Eine sehr starke Zunahme der Beschäftigten, wobei die­weibliche Arbeitskraft wiederum im Vorteil ist, ergeben die Nach­der Vorsitzende, Senatspräsident Dr. von Strauß und Torney aus: haben könne. Das Gericht gab dem Antrage des Staatsanwaltes statt und weise der Betriebskassen der Elektrizitätsindustrie. Der Vermehrung Was die Frage der Theaterzensur angehe, so bleibe das verurteilte den Angeklagten, der bisher noch nicht bestraft ist, zu des Mitgliederbestandes um 12 553 männliche Personen steht eine Gericht bei seinem Standpunkt. Das Wort Theaterzensur" ſei einem Monat Gefängnis, wovon drei Wochen auf die Unter- Vermehrung des weiblichen Bestandes um 4777 Stöpfen gegenüber. eigentlich ein falscher Ausdruck. Es gebe keine Theaterzensur, wie fuchungshaft anzurechnen find. Der Angeklagte hätte also noch So zeigt sich durchweg eine Bevorzugung der weiblichen Arbeits­in älterer Zeit eine besondere Zensurbehörde usw. Sondern es eine Woche abzusiben. fraft. Die Motive find bekannt. Mag in verschiedenen Betrieben gebe nur eine Anwendung des§ 10, Teil II, Titel 17 des Allge­meinen Landrechts( Polizeiklausel). Danach sei es Aufgabe der Polizei, auch eine vorbeugende Tätigkeit auszuüben zu dem Zwecke, um drohende Gefahren von der öffentlichen Ordnung, wozu auch die Sittlichkeit gehöre, fernzuhalten. Und dabei bleibe der Senat, daߧ 10 II 17 Allgemeinen Landrechts auch auf Theaterauf­führungen Anwendung finde.

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Als der Vorsitzende nach der Verkündung des Urteils den noch ihre überlegene Geschicklichkeit mitsprechen, die Hauptsache für den in Untersuchungshaft befindlichen Angeklagten fragte, ob er die Unternehmer ist ihre Billigkeit. Und das ist der wunde Punkt. Die Strafe annehme; beantragte Rechtsanwalt Dr. Halpert, den An- Gesamtlohnsumme für die Arbeiterschaft sinkt mit der Zunahme geklagten aus der Untersuchungshaft zu entlassen. Der Staatsan- schlechter entlohnter weiblicher Arbeitskraft. Das ist ein soziales walt widersprach diesem Antrage. Darauf entgegnete Rechtsan- Uebel, das die herrschende Teuerung noch verschärft. An eine Ver­walt Dr. Halpert: Wenn der Angeklagte in Haft bleiben solle, bis drängung der weiblichen Arbeitskraft kann natürlich nicht gedacht über die vielleicht von ihm einzulegende Revision entschieden wäre, werden. so würde das in der Wirkung für den Angeklagten ein Zwang sein, auf das Rechtsmittel der Revision zu verzichten. Wo nur eine Woche Gefängnis zu verbüßen sei, könne doch von Flucht­berdacht feine Rede sein. Das Gericht lehnte den Antrag des Verteidigers auf Haft: entlassung ab.

Hierauf erklärte der Verteidiger: Infolge dieses Beschlusses sieht sich der Angeklagte genötigt, auf die Revision zu verzichten und nimmt die Strafe an. Der Vorsitzende wies die Begründung dieser Erklärung als ungehörig zurüd.

Nun komme es darauf an, ob das Stüd in der Fassung, in dem Umfange und in der Art, wie es aufgeführt werde, in der Lage sei, solche Gefahren hervorzurufen. Das heißt, ob die Darstellung und das, was gesprochen werde, geeignet sei, entweder das not­wendige Schamgefühl in der gröblichsten Weise zu verlegen oder öffentliches Aergernis soweit zu erregen, daß die Gefahren ent­stehen. Vorliegend würde es sich darum handeln, ob das Publikum in seinen sittlichen Anschauungen so gefährdet werde, daß es geneigt werde, die für das gemeinsame Leben notwendigen Schranken zu durchbrechen. Davon sei auszugehen und das ganze Stück in seiner Der Verteidiger betonte nochmals, es sei doch tatsächlich so, Gesamtheit und seinen Einzelheiten zu prüfen. Dabei dürfe dann daß der Angeklagte sich nunmehr genötigt sehe, auf die Revision nicht außer Acht gelassen werden, ob das, was im Ganzen dar- zu verzichten. gestellt und behandelt werde( das Pubertätsproblem) nicht etwa Dringend erforderlich ist eine Aenderung der Vorschriften an sich schon geeignet wäre, das Schamgefühl zu verlegen. Das über Zulässigkeit von Untersuchungshaft. müsse der Senat hinsichtlich dieses Problems verneinen.

Es sei

Der Einbruchsdiebstahl in der Kgl. Porzellan- Manufaktur

Bersammlungen

WW

Veranstaltungen. Verein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse. Montag, den 4. März, 8 Uhr, in Kellers Neue Philharmonie", Köpenicker Straße 96/97: Vortrag von Frau Klara Wehl über das Thema: Die Mitarbeit der Frau in der Stadtverwaltung". Gäste willkommen.

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Aus aller Welt.

Russische Gastfreundschaft.

Recht üble Erfahrungen mit der russischen Polizei mußte, wie ein Telegramm aus Paris meldet, der bekannte französische Süd­polarforscher Dr. Jean Charcot machen. Charcot, der in Petersburg und Moskau Vorträge über seine Reisen gehalten hatte, wurde am Dienstag mit seiner Frau in Graniza an der russisch- österreichischen Grenze von der russischen

ein jetzt viel erörtertes Problem, was im Stück behandelt werde. in der Leipziger Straße beschäftigte gestern die 7. Straffammer Polizei fe ft genommen und 24 Stunden in haft be= Und es werde im Stüd in einer Weise behandelt, von der man des Landgerichts I. Angeklagt wegen schweren Diebstahls im halten. In einer Depesche erklärt Charcot, daß der Grund der nicht sagen könne, sie entbehre jeder sachlichen und jeder ernsten strafschärfenden Rückfalle waren Ludwig Szopanski und Otto Verhaftung ihm durchaus unverständlich sei und daß er und seine Tendenz. Der Senat habe kein Urteil zu fällen über den künst- Moreike, während sich der Händler Rudolf Ehrlich wegen gewerbs- Frau nicht einmal ein Nachtlager erhalten hätten. Der Terischen und ästhetischen Aufbau des Stüds, sondern nur darüber, und gewohnheitsmäßiger Hehlerei zu verantworten hatte. Alle Südpol fei komfortabler und gastlicher gewesen. welche Wirkung das Dargestellte auf das Publikum habe. In der drei Angeklagten sind schon schwer vorbestraft. Der Angeklagte Das französische Ministerium des Aeußeren beauftragte telegraphisch Beziehung könnte man ja an einzelnen Szenen Kritik üben und Ehrlich, der ebenfalls schon mit Zuchthaus vorbestraft ist, steht bei die Botschaft in Petersburg , zugunsten Charcots zu intervenieren. die Auffassung der einzelnen Szenen möge ja eine verschiedene der Kriminalpolizei seit längerer Zeit in dem Verdacht, gewerbs. Auch die Pariser russische Botschaft beeilte sich, ihrer Regierung den sein. Sie müßten aber beurteilt werden danach, wie sie in die mäßiger Hehler zu sein. Im November v. J. verübten Szopanski Irrtum zu signalisieren. Nach einer in Paris eingetroffenen De­Gesamtheit des Stüds sich einfügten und durch seine Gesamtheit und Moreite einen Einbruch in die Geschäftsräume der Kal. Por- pesche wurden Dr. Charcot und seine Frau Mittwoch nachmittag in ihrer Wirkung beeinflußt würden. Indem der Senat davon zellanmanufaktur. Trotz des zu jeder Tageszeit lebhaften Verkehrs in freigelassen und konnten ihre Reise nach Wien fortsetzen. der Leipziger Straße zertrümmerten sie eine Fensterscheibe und ausging, sei er zu der Ueberzeugung gekommen, daß hier nicht stahlen zwei Kravattennadeln und zwei alte Porzellanbroschen. Explosion in einer Sprengstoffabrik. borliege eine solche Möglichkeit der Beeinflussung des Publikums, Ihre Absicht, noch mehr Gegenstände zu stehlen, konnten sie nicht Ein schweres Unglüd hat sich am Donnerstagmorgen im Be­daß derartige Gefahren herbeigeführt würden, denen die Polizei ausführen, da sie gestört wurden und schleunigst flüchten mußten. entgegentreten müßte. Entscheidend sei natürlich das Allgemeine. Einige Tage später verübten die beiden Angeklagten einen Ein- triebe der Deutschen Sprenglapfelfabrik in Dell Bei einem einzelnen könne ja mal eine schädliche Beeinflussung bruchdiebstahl in das Geschäft des Juweliers Sedlased, in der brück( Rheinland ) zugetragen. In der Backstube des Werkes erfolgte vorkommen. Das liege aber außerhalb der Beurteilung. Allge- Potsdamer Straße 138. Sier fielen ihnen für zirka 7000 Mart eine Explosion, die den Raum vollständig zertrümmerte. 8 to ei mein aber, wie heute der Stand der Menschheit sei, liege die Mög- flagten Ehrlich verfekten. Schließlich fuchten sie auch noch das Arbeiterin wurde so schwer verlegt, daß an ihrem Aufkommen mein aber, wie heute der Stand der Menschheit sei, liege die Mög- Schmucksachen in die Hände, die sie zum Teil bei dem Mitange- Arbeiterinnen fanden dabei den Tod, eine dritte lichkeit einer derartigen Beeinflussung nicht vor. Deshalb müsse Geschäft des Kaufmanns Töpfer in der Anhaltstraße auf. gezweifelt wird. das Verbot außer Kraft gesetzt werden.

Anarchistenverfolgung.

Vor Gericht waren die beiden Diebe geständig, während Ehr­lich jede Hehlerei entschieden bestritt. Das Gericht erkannte gegen Szopanski auf 3 Jahre Zuchthaus, gegen Moreite auf Jahren Zuchthaus und gegen Ehrlich auf 8 Monate Gefängnis wegen einfacher Hehlerei.

Pus der Frauenbewegung.

1917

Zunahme der weiblichen Arbeitskraft.

Im Juni 1908 drudte das anarchistische Wochenblatt Der freie Arbeiter" einen Artikel ab, der sechs Wochen früher in dem anarchistischen Blatte Der Revolutionär" erschienen und seitdem unbehelligt ins Land gegangen war. Später wurde der Redakteur! des Revolutioär" auf Grund des Artikels wegen Beleidigung der Offiziere und Unteroffiziere zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Auch gegen den damaligen verantwortlichen Redakteur Klaszinski vom Freien Arbeiter" wurde ein Verfahren eingeleitet. Klas- Die Statistik des Reichsarbeitsblattes über die Mitglieder zinski wußte aber nichts davon. The er eine gerichtliche Vorladung bewegung in den Krankenkassen läßt deutlich den wachsenden erhielt, war er nach monatelanger Arbeitslosigkeit in die Schweiz Anteil der weiblichen Arbeitskraft an der Gesamtsumme erkennen. gereist, wo ihm eine Arbeitsstelle zugewiesen war. Als Klaszinski Die Arbeiterinnen werden bei den Einstellungen stärker berücksichtigt fürzlich nach Berlin zurückkam, meldete er sich sogleich bei der als die männliche Arbeitskraft, bei Entlassungen aber ist diese stärker Polizei an. Nun erreichte ihn der Arm der Justiz. Er wurde beteiligt, so daß sich der Anteil der beiden Geschlechter dauernd zu­am 7. Februar in Untersuchungshaft genommen und stand gestern als Angeklagter vor der 10. Straffammer des Landgerichts I. gunsten ber Frauen verschiebt. Die nachstehende Uebersicht läßt die Entwickelung deutlich erkennen. Die gleichen Kassen zählten, ab­Während der Abwesenheit Klaszinstis ist im sogenannten objek­tiven Verfahren auf Einziehung der betreffenden Nummer des züglich der Stranken, versicherungspflichtige Mitglieder: " Freien Arbeiter" erkannt worden.

Der Artikel referiert über ein derzeit erschienenes Buch und aitiert daraus eine Aeußerung, die der englische Schriftsteller John Grag im Jahre 1825 über die englischen Soldaten machte. Sie

am 1. Jan. 1911

am 1. Jan. 1912

männliche

3 215 309

3 346 006

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weibliche

1437 531

1 519 126

Der Anteil der Frauen an dem Gesamtbestande ist in der kurzen geht in der Hauptsache dahin, die angeworbenen Soldaten seien Zeit von 30,9 auf 31,2 Proz. gestiegen. Vom 1. Februar 1911 bis

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Kleine Notizen.

Schwerer Grubenunfall. Seit Montag sind auf der Zeche Engels­burg bei Bochum zwei Bergleute durch plötzlich niedergehende Gesteinsmassen verschüttet. Obwohl die Rettungsarbeiten sofort aufgenommen wurden, gelang es erst gestern, die Verschütteten als Leichen zu bergen.

Bom Eisenbahnzug gerädert. Zwischen den Ortschaften Fried 19 berg und Roßbach wurde ein 18 jähriger Arbeiter, der die Böschung erstiegen hatte und noch vor der Vorbeifahrt des Zuges über das Gleis wollte, erfaßt und getötet, indem ihm der Kopf vom Rumpf getrennt wurde.

Er

Absturz eines französischen Militärfliegers. Auf dem Flugfelde von Etampes stürzte am Mittwoch der Militärflieger Hauptmann o st mit seinem Eindecker aus einer Höhe von 40 Meter ab. wurde mit schweren Kopfwunden und gebrochenen Beinen ins Krankenhaus gebracht.

Eingegangene Druckfchriften.

Die Schwereisenindustrie im deutschen Zollgebiet, ihre Ents wickelung und ihre Arbeiter. 7,50 M. Herausgegeben vom Deutschen Metallarbeiterverband. Verlag A. Schlice u. Cie, Stuttgart . G. Freytags Weltatlas 1912.

Wien VII.

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3,80 M. Freytag#. Berndt,

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