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Nr. 52. 29. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sounabend. 2 Mär 1912

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste!

VI. reis. Das Lokal Bürgerkasino" und Vereinshaus", am Weddingplay, Sellerstr. 35, steht uns zu den bekannten Be dingungen zur Verfügung.

Am Sonntag, den 3. März, veranstaltet der Mandolinenflub Con Brio" in den Kammerfälen, Teltower Str. 1/4, ein Stonzert. Da uns die Kammerfäle nicht zur Verfügung stehen, aber versucht wird, in Arbeiterkreisen Billetts umzusehen, ersuchen mir, dieselben zurückzuweisen. In Johannisthal hat ber Gasthof Sur deutichen Eiche", Friedrichstr. 10, den Befizer gewechselt. Der neue Inhaber, Herr 3wirblatt, stellt uns sein Lokal zu den alten Bedingungen zur Ver­fügung.

In Bohnsdorf T.-B. findet am 2. März im Lokale des Herrn Wirth, früher Dölling, ein Kostümfest statt; da Herr Wirth fein Lokal der organisierten Arbeiterschaft hartnädig verweigert, er­suchen wir, das Lokal streng zu meiden.

Die Lokalkommission. Steglit. Die Flugblattverbreitung am Sonntag findet nicht erst um 9, sondern schon um 8 Uhr von den Bezirkslokalen aus statt. Johannisthal . Sonntag, den 8. März, vormittags 8 Uhr, von den bekannten Stellen aus wichtige Handzettelverbreitung.

fie mit profanen Blicken in das Allerheiligste schauen sowie Reinigung der Wäsche ein monatliches Verpflegungsgeld bis zu lassen.

noch.

thun

zu 16 M., ausnahmsweise auch darüber, und außerdem haben sie ärztlichen Beistand und Arznei frei. Das Altersheim hat im ver­gangenen Jahre das 25jährige Jubiläum seines Bestehens feiern

fönnen.

Das politik.

Die Kartoffelteuerung

Voller Erwartung, mit fragenden Blicken, traten wir in einen schmalen Korridor ein, wo wir eine fleine Weile uns mäuschenstill( es gelang den Großen so wenig, wie es den Die Glut der Zur Groß- Berliner Spielplatfrage, die zum zweiten Male in Kleinen zu gelingen pflegt) verhalten sollten. Bigarren war schon draußen im Vorraum ausgelöscht worden. der für den morgigen Sonntag nach der Neuen Welt, Hasenheide, Enggedrängt harrten wir der Dinge, die da kommen sollten. einberufenen öffentlichen Versammlung erörtert werden soll, liegen Irgendwoher schmettert ein Tenor sein Lied aus dem Schall- fich jetzt in der Voss. 8tg." Herr Bürgermeister Dr. Reide, ber trichter eines Phonographen, Stimmen werden laut, scharf fibender des Hauptausschusses für Leibesübungen und Jugendpflege an Spielplatzflächen 230 Hektar herausgerechnet hat, und als Vor­atzentuierte Worte, tragische Ausrufe die Künstler proben Herr Professor Dr. H. Albrecht, der die amtlichen Angaben als ein sad su do bureaukratisches Rechenerempel anfieht, freundschaftlichst in den Bald können wir aber durch eine Tür eintreten. Wir Haaren. Scheinbar sind auf beiden Seiten Irrtümer unterlaufen. befinden uns in einem düsteren Raum. In Zwielicht getaucht, Herr Albrecht legt etwas zu, Herr Reide läßt etwas ab. Daß die blickt von einem tiefen Sessel aus eine dunkelgeloďte, schlanke Bahlenangaben des Herrn Bürgermeisters mit einiger Vorsicht zu Dienerin Thespis ' halb verwundert, halb schelmisch auf die genießen waren, haben wir schon ausgeführt. Diese Zahlen mögen, wissensdurstigen Fremdlinge. Es ist der Bühnenraum, wo bon einem bereits festgestellten Irrtum von 23 Hektar zuviel ab­wir stehen und von dem aus eine enge, steile Wendeltreppe gesehen, wohl auf dem Papier stehen, aber praktisch kommen doch lediglich diejenigen Spielflächen in Betracht, welche einen geordneten, in die höher gelegenen Stockwerke führt. Im ersten Raum, regelmäßigen Spielbetrieb gestatten. Und daran, daß im richtigen den wir betreten, fallen uns am Boden sofort eine große Verhältnis zur örtlichen Lage und zur Kinderbevölkerungsziffer Anzahl Flaschenzüge auf, von denen aus, in dichtem Gewirre, mindestens zwei Drittel der von Dr. Reide zusammengerechneten viele Drähte, einer Riesenharfe gleich, nach oben führen und 230 Hektar einen geordneten, regelmäßigen Spielbetrieb nicht ge welche die Kulissen halten, die je nach Belieben, mittels der statten, tann taum ein Zweifel sein. Es dürfte also trop aller halbamtlichen Bemäntelungsversuche, die stark nach Haarspalteret Flaschenzüge nach unten dirigiert werden. Von hier aus geht es höher hinauf, und wieder empfängt aussehen, ein gut Teil Wahrheit darin steden, wenn gesagt wird, daß für Hunderttausende von Groß- Berliner Kindern die vor­Mittwoch, den 6. März, abends 8 Uhr: Große öffentliche Wähler- uns in dem neuen Raum, von unten her, die helle, durch handenen und gerade die besten Spielgelegenheiten so gut wie versammlung in Senftlebens Festsälen, Friedrichstr. 48. Tages dringende Stimme des Phonographen, der sich schon längst illusorisch sind. Wenn es etwas verallgemeinert hieß, daß 353 000 ordnung: 1. Die Aufgaben der Kommunen. Referent: Dsar seinen Platz im Theater gesichert, sich unentbehrlich gemacht Kinder ohne Spielplak seien, so hat man doch aus dem Sinn der Riedel Wilmersdorf. 2. Bericht aus dem Gemeindeparlament. hat. Hier werden uns u. a. auch die Brausen gezeigt, 48 an Propaganda und aus den Reden der ersten Versammlung ganz Referent: Hermann Dühring. der Zahl, die beim Ausbruch von Feuer aufgedreht werden genau wissen müssen, was gemeint war. Aber Magistratus will Marienfelde . Am Sonntag, den 3. März, nachmittags 3 Uhr, und imstande sind, innerhalb drei Minuten die ganze Bühne immer recht behalten- das ist der Stolz der Berliner Kommunal­auf dem Grundstück des Herrn Richard Kreuzberg in der Ahorn­Straße( Billenfolonie): Deffentliche Versammlung. Tagesordnung: einen halben Meter tief unter Wasser zu setzen. Die Aufgaben der Sozialdemokratie in der Gemeinde. Referent: Publikum hat also bei den heutigen Schutzvorkehrungen im Genosse Joachim Klü ß. Diskussion. - Ansprache des Kandidaten Theater feine Ursache, schon auf einen Feuerruf hin den wird von der minderbemittelten Bevölkerung nicht weniger F. Greulich. Stopf zu verlieren und eine Panit zu verursachen. drückend als die Brotteuerung empfunden. Die Preise, Bohnsdorf . Heute Sonnabend, den 2. März, abends 812 Uhr: Sehr einfach und originell ist die Art, wie ein Gewitter die in der letzten Zeit für Kartoffeln gezahlt werden mußten, waren Deffentlie Gemeindewählerbersammlung in martiert wird. Wenn es einschlagen" soll, so wird eine so hoch, wie man siz seu vielen Jahren nicht gekannt hatte. Villa Kahl( Juh. Batofzer). Tagesordnung: 1. Unsere bevorstehende Eisenkugel von der Größe einer Nuß in einen Holzschacht ge- Nach den von der Berliner Kaufmannschaft angestellten Gr. Gemeindewahl. Referent: Genoffe Redakteur Wermuth- Neukölln. worfen, wo sie drei Meter tief auf ein Blech fällt und von mittelungen über die Großhandelspreise verschiedener 2. Diskussion. 8. Aufstellung des Kandidaten. Genossen, agitiert da im Bidzad über weitere Bleche rollt. Der Donner selbst Nahrungsmittel kosteten in Berlin im Durchschnitt des Jahres 1911 für guten Besuch dieser Versammlung. wird durch ein ausgespanntes Fell erzeugt, auf das, wie bei biz Kartoffeln und zwar gute, gesunde, sortierte, frührote Speise Betershagen. Sonntag, den 8. März, nachmittags 4 Uhr, im einer Baute, jedoch mit zwei Klöppeln losgedroschen wird. kartoffeln, exklusive Sad, ohne Spesen, netto Kaffe, ab Bahn­Lokal zum Alten Dessauer", Hennickendorfer Straße: Deffentliche Außerdem bewegen sich noch nach der Größe abgestufte Kugeln 100 Kilogramm 5,97 m., während der Durchschnitt aus dem Jahre Kommunalwähler Versammlung. Tagesordnung: 1. Bericht der 1910 nur 4,07 M. betragen hatte. Für 1910 war der Kartoffelpreis fozialdemokratischen Gemeindevertreter. 2. Was ist für Petershagen auf der Fläche, die an senkrechten Fäden befestigt sind. Theatertage" wird fachtechnisch eine Vorrichtung genannt, allerdings ungewöhnlich niedrig, aber ein Rückblick auf die beiden weiter erforderlich? 3. Verschiedenes. Reger Vejuch wird erwartet. Mahlsdorf ( Ostbahn). Am Sonnabend, den 2. März, abends die den Flug einer Person in der Luft über die Bühne er lekten Jahrzehnte ergibt, daß ein so hoher Preis wie in 81% Ubr: Wahlvereinsversammlung im Lofale des Herrn Edler, möglicht und ferner fonnten wir uns überzeugen, daß Fels- 1911 feit 20 Jahren nicht gezahlt worden ist. In den Grunowstraße. Tagesordnung: 1. Bericht der Bezirksleitung. stürze sich ereignen fönnen, ohne eine Statastrophe zu bewirken, 10 Jahren 1901 bis 1910 3. B. war der Durchschnittspreis pro 100 2. Stellungnahme zur Gemeindevertreterwahl. 3. Verschiedenes. nämlich wenn der Rutsch auf der Bühne erfolgt. Und als Kilogramm Kartoffeln, immer nach den Ermittelungen der Ber­Am Sonntag, den 3. März, früh 8 Uhr: Flugblattverbreitung der Führer gar eine mit Seidenrips überzogene Trommel in liner Kaufmannschaft und für die oben angegebene Qualität, nur von den bekannten Stellen aus. Am Montag, den 4. März, abends Bewegung sezte, stieb eine so heftige Windsbraut( und außer 3,92 M., 3,86 m., 4,49 M., 5,56 M., 5,34 M., 3,46 M., 5,31 M 8 Uhr: öffentliche Versammlung im Lokale des Herrn Dräger, dem eine Menge Staub) daher, daß es uns in den Ohren 5,40 m., 4,99 m., 4,07 m. " Heidekrug", Köpenider Allee. Tagesordnung: 1. Die Sozialdemo- pfiff, bis der Luftzug sich zum heulenden Frühlingssturm ver- Das Jahr 1911, in dem der Durchschnittspreis, wie schon fratie in der Gemeindevertretung. Referent: Gemeindevertreter Julius Gruno w. 2. Freie Distuffton. Genossen! Sorgt für stärkte, der die Bäume schüttelt und die Häuser umtobt, um gefagt, plöglich auf 5,97 Mt. emporschnellte, brachte besonders zecht rege Beteiligung an den Versammlungen und der Flugblatt jäh zu verstummen. Gleich darauf platterte ein träftiger in ben erbst und Winter monnaten eine sehr fühl berbreitung. Die Bezirksleitung. Regen auf uns nieder und erschreckte uns, in Anbetrachtbare Preissteigerung. Der Monatsdurchschnitt war von Schenkendorf. Heute Sonnabend, den 2. März, abends 8 Uhr, unserer guten luft, nicht gering. Zum Glüd aber war e Januar bis Juni 4,50., 4,67 m., 4,58 2., 5 20., 4,75 M., trocken, denn Erbsen, ganz gewöhnliche 5,67 m. und sodann von August bis Dezember 8 M., 6,67 M., bei Otto Paetich: Mitgliederversammlung. Tagesordnung: 1. Vor- vollkommen trag über:" Was haben wir vom neuen Reichstage zu erwarten?" Erbsen hatten das Geräusch des niederprasselnden Regens 6,83 m., 7 M., 8 M.( Für Juli ist kein Preis notiert, weil in 2. Wahl der Delegierten zur Generalversammlung von Groß- Berlin, täuschend nachgeahmt. Wie eine Zimmerdecke herunter- diesem Monat der Kartoffelmarkt fast nur mit neuen Kartoffeln zu 3. Vereiusangelegenheiten und Verschiedenes. gelassen wird, wurde uns ebenfalls erklärt; dann aber fam ungewöhnlichen Preisen beschickt wird.) Aus dem Jahre 1912 der interessanteste Punkt: die Drehbühne, die 6000 Stilo Trag find die Ergebnisse der Preisermittelungen erst für Januar durch traft befißt und 15 Mal 50 Meter Durchmesser aufweist. die Veröffentlichungen des Berliner Statistischen Amts bekanntge­Bei Aufführungen, wo Krönungsfeierlichkeiten vorkommen, geben worden. Im Januar stieg der Durchschnittspreis weiter tönnen bis 96 Stufen gebaut werden. Die Bühne läßt sich auf 9,10 M., das ist reichlich das Doppelte des für den zur Hälfte oder auch ganz versenken. Ebenso können einzelne borjährigen Januar ermittelten Preises. Referent ist Personen in der Versenkung verschwinden.

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Erfuer. Heute, Sonnabend, den 2. März, abends 19 Uhr, in Degebroots Geiellichaftsbaus: Deffentliche Versammlung. In der selben soll zum legtenmal den Gemeindewählern die Notwendigkeit der größtmöglichen Wahlbeteiligung zum 6. März dargelegt werden. Am Montag, den 4. März: Außerordentliche Mitgliederversammlung. Dabendorf. Am Sonntag, den 3. März, abends 5 Uhr, im

Lokale Zum Deutschen Kaiser": Volksversammlung. Referent ist

Genosse Joachim Klüb. Pflicht der Genoffen ist es, eine rege

Agitation für den Versammlungsbesuch zu entfalten. Nieder- Schönhausen- Nordend. Die Genossinnen sammeln sich zum Besuch der Frauenversammlung am Sonntag, den 3. März, um 12 Uhr mittags an der Kirche. Die Bezirksleitung. Schönwalde( Bez. Pankow). Morgen, Sonntag, den 8. März, nachmittags 2 Uhr, bei Schulz: Deffentliche Gemeindewählervers jammlung. Tagesordnung: Die Sozialdemokratie in der Gemeinde. Referent: Gemeindevertreter Hartmann- Treptow. Die Partei­genoffen werden ersucht, für zahlreichen Besuch zu agitieren. Die Agitationskommission. Ladeburg D.- 8. Sonntag, den 3. März, nachmittags 3 Uhr, im Saale des Herrn Sanner: Deffentliche Bersammlung. Referent: Stadtb. B. Bruns- Berlin . Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

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Wie dann im Kleinhandel die Kartoffelpreise gestiegen sind, das wissen unsere Hausfrauen. Zwar hat der Monat Februar end­lich wieder eine Ermäßigung gebracht das Ergebnis der Preis­ermittelungen aus dem Großhandel ist für Februar noch nicht be­tanntgegeben, doch müssen auch jetzt noch Preise bezahlt werden, wie wir sie in Berlin seit langem nicht gehabt haben.

Der Motor, der die Bühne dreht, verfügt über 75, der jenige, der sie versenkt, 60 Pferdekräfte. Einzelne Personen Bulegt zeigte uns der werden durch Handbetrieb versenkt. Theatermeister noch die Apparate und demonstrierte vorüber­ziehende Wolken, Blige, das Beleuchten einzelner Personen, Gewiß kann man die Kartoffel als Nahrungsmittel nicht für so wie z. B. im" Faust" Mephisto, ferner einen Uebergang vom Tageslicht zur Dämmerung, oder das Erwachen des Morgen wertvoll halten, wie es unbestritten das Brot ist. Sie gilt aber in­rots. Bei der Vorstellung von Panoramen dient eine Riesen folge langer Gewöhnung als notwendige Beigabe zur Mittagskost, decke von 180 Meter, die sich oben auf eine Walze wieder und in der Volksernährung spielt die Kartoffel aufrollt. Das Theater hat seine eigene Schlosser, Tischler- leider eine wichtige Rolle. In vielköpfigen Arbeiter­und Malerwerkstatt. Daneben ein Notmagazin für Kulissen familien, wo die Kartoffel den Speisezettel beherrscht, hat in diesem und sonstige Effeften, während das große Magazin sich am Winter die fortschreitende Verteuerung geradezu panikartig gewirkt. Lehrter Bahnhof befindet.

Die Besichtigung mußte natürlich im ziemlich schnellen Zum Leiter der psychiatrischen Klinik an der Charité ist an Tempo vor sich gehender Theaterbetrieb duldet keine längere Unterbrechung und schon wachsen vor unseren Augen Hütten und Landschaften auf Björnsons Geist ging um. Bald darauf rauschte der zweite Teil von Ueber unsere Straft" an uns vorbei, groß und gewaltig, voll tragischer Wucht und ließ uns vergessen, daß wir kurz vorher die Geheimnisse der Kunst entschleiert.

Vom Gesindebelohnungsfonds,

Stelle des zum 1. April ausscheidenden Geheimrats Ziefen der Ge­heime Medizinalrat Professor Dr. Karl Bonhoeffer aus Breslau berufen worden. Der vorzügliche Göttinger Neurologe Professor Cramer, der bahnbrechend auf dem noch wenig gepflegten wichtigen Gebiete der Errichtung billiger Boltsnervenheilstätten wirkt, hatte leider abgelehnt. Ebenso der Jenenser Professor Binswanger, der in der Affäre des Professors Lehmann- Hohenberg aus Weimar und

Hinter den Kulissen. Wenn draußen, in den kleinen Provinznestchen, die in zahlreichen anderen Fällen durch recht eigenartige Gutachten be Schmiere anlangt, um für furze Zeit in fragwürdiger Aus­fannt wurde. Herr Bonhoeffer hat in dem bekannten, vor rüftung noch fragwürdigere Vorstellungen zu geben, so ist es 38% Jahren verhandelten Irrenhausfolterprozeß" nicht gerade gut nicht allzu schwer, hinter die Finessen der Truppe zu kommen, Amtlich wird mitgeteilt: Mit dem 1. April d. J. wird die neue abgeschnitten. Als an den Prozeß noch nicht zu denken war, stellte mit denen sie ihrem, im allgemeinen noch nicht verwöhnten Publikum Illusionen vorzutäuschen versucht. Ist doch die Sabung der Belohnungs- und Unterstüßungsanstalt für das Ge- er ein günstiges Gutachten aus, das er nach dem Prozeß öffentlich Bauberwelt alles andere als hermetisch abgeschlossen und für finde zu Berlin , welche am 31. Januar die bandesherrliche Geneh zu widerrufen sich beeilte. Vielleicht fehrt der neue Besen besser. gewöhnlich müssen die Mitglieder im Orte herumgehen und migung erhalten hat, in Kraft treten. Damit wird die schon lange Ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem Transport- und einem gewöhnlich müssen die Mitglieder im Orte herumgehen und als unzeitgemäß und ungerecht bekämpfte Beitragserhebung von den Straßenbahnwagen ereignete sich am gestrigen Freitagmittag vor sich die notwendigen Theaterutensilien erst leihen, wofür es Dienstboten, welche durch Lösung eines Gesindescheines zum Be- dem Hause Chausseestraße 57. Dort fuhr ein Geschäftswagen der frage von 50 Pf. beim jedesmaligen Dienstwechsel erfolgte, auf: dann einige Gratisbillette gibt. Anders bei jenen Bühnen, die allen Anforderungen der gehoben. Der hierdurch herbeigeführte Einnahmeausfall wird durch Firma Julius Kürh, der aus entgegengefegter Richtung fam, mit Neuzeit entsprechen müssen, ihre Ausrüstung. ihr Fundus ein zinsfreies Darlehen von 500 000 M. aus den Ueberschüssen der so großer Gewalt gegen den Straßenbahnwagen 1891 der Linie 29, repräsentieren enorme Kapitalien und in riesigen Räumen städtischen Sparkasse an die Anstalt gedeckt, welches zunächst auf daß die Deichselstange durch das Schutzgitter hindurchdrang. Der lagern alle jene Dinge, wie Kulissen usw., die den Betrieb 20 Jahre von den städtischen Behörden bewilligt worden ist. Durch auf dem Perron stehende Kaufmann Otto Hafe wurde von der diese Regelung und zugleich auch durch die Aufgabe des Erbrechtes Holzstange so schwer getroffen, daß er bewußtlos zu Boden fant. eines großen Theaters erst ermöglichen. auf die Hinterlassenschaft der Injassinnen ist die Anstalt zu einer Man schaffte den Verunglückten nach der Unfallstation, wo der Arzt reinen Wohltätigteitsanstalt geworden, um treue, wohlverdiente mehrere Rippenbrüche und innere Verlegungen feststellte. H. mußte Dienstmädchen bei eintretender Invalidität zu belohnen und zu nach dem Krankenhause Bethanien übergeführt werden. versorgen. Auch die Bedingungen für die Antwartschaft auf un­Für den sonntägigen Ausflugsverkehr bringt der Sommer terstützung bezw. Aufnahme in das Altersheim sind dahin erleich tert worden, daß in Zukunft eine Dienstzeit im Weichbilde von fahrplan der Stadt- und Ningbahn einige bemerkenswerte Ver Berlin im ganzen von 15 Jahren oder der letzten 5 Jahre verlangt besserungen: Die Rüge Stadtbahn- Nord- bezw. Südring, die bereits wird, daß die Bewerberinnen durch Alter, Krankheit oder Unfall im legten Sommer zum Teil durch Vollringzüge über Potsdamer dienstunfähig geworden sind, muß natürlich auch von ihnen nachge- Mingbahnhof ersetzt waren, werden durch stündlich vier Vollringzüge wiesen werden. Während nach dem alten Statut ein Drittel der über Potsdamer Ringbahnhof ersetzt. Der Verkehr zwischen Stadts Einnahmen aus den Beiträgen zu Barunterstützungen verwandt bahn und Nord- bezw. Südring geschieht dann durch Umsteigen in werden mußte, ist nach der neuen Sagung zuerst die volle Besetzung Westend , Halenfee, Stralau- Nummelsburg oder Treptow . Zu diesem des Altersheims zu berücksichtigen; erst aus den verfügbaren Mitteln Zwecke sind neue Anschlüsse in Westend und Halensee zwischen den fönnen laufende Unterstüßungen bis zur Höhe von 12 M. monat- Vollringzügen und den über die Stadtbahn verkehrenden Zügen vor­ich von der Deputation bewilligt werden. Das Altersheim der An- gesehen. In der Zeit des stärksten Ausflüglerverkehrs verkebren u. a. stalt liegt an der Ecke der Koppen- und Palisadenstraße in einem Stündlich je vier Bouringzüge über Potsdamer Ringbahnhof, Garten, es hat 110 Plätze, von denen zurzeit 77 besetzt sind. Die Westend - Kausdorf und Boi3- Erfner, fechs Zugpaare Halens Infaffinnen, welche zu je zweien ein geräumiges, möbliertes Bim fee- Grünau, je zwei Bugpaare Gewald- Nordring- Niederschöne mer mit Stochgelegenheit haben, erhalten außer Feuerung und Licht weide, Potsdamer Ringbahnhof- Grünau bezw.-Grunewald ,

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Es ist für den, der nicht selbst zum Bau" gehört, un gemein interessant, einmal buchstäblich genommen, hinter die Suliffen" zu blicken und zu erlauschen, wie Natur, Elemente und andere Dinge dem Publifum vorgezaubert werden. Wohl kennen die meisten die Aufmunterung des Theater­direktors aus Goethes" Faust":

Drum schonet mir an diefem Tag Prospekte nicht und nicht Maschinen. Gebraucht das groß' und fleine Himmelslicht, Die Sterne dürfet ihr verschwenden;

An Wasser, Fener, Felsenwänden,

An Tier und Vögeln fehlt es nicht-,

aber sehen möchten sie doch alle mal diese Dinge in der Nähe und die Einzelheiten des gewaltigen Apparates. Die Freie Volksbühne" hat es unternommen, thre Funktionäre in die geheimnisvolle Welt einzuführen,

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