Nr. 52. 29. Jahrg.
Beilage des„ Vorwärts"- Anzeigen für Süden und Weffen.
Die Gemeindewahlbewegung.
2. März 1912.
Wohnungsangebot und Wohnungsnachfrage gezogen werden soll, so fehlen die Angaben): von 362 857 folchen Wohnungen hatten nicht bedarf es in der Tat einer Berücksichtigung auch der Größe der leer- mehr als 1 Zimmer 100 270, 2 Zimmer 136 798, 3 Bimmer stehenden Wohnungen. Es ist sehr wohl denkbar, daß trop reich 59 744, 4 Zimmer 27 702, mehr Zimmer 38 343 Wohnungen, das Mariendorf - Südende. Am Sonntag, den 3. März findet lichem Angebot von Wohnungen, das einen Wohnungsüberfluß vor- find 27,6 Proz., 37,7 Broz., 16,5 Proz., 7,6 Proz., 10,6 Proz. aller in der Zeit von 9-2 Uhr die Gemeindeverordnetenwahl für die täuscht, doch gleichzeitig die Nachfrage nach Wohnungen nicht be- Wohnungen. Von diesen Wohnungen der 41 Vororte standen britte Klasse im Lokale von Grothe, Dorfstraße 1, statt. Kandidat friedigt werden kann und daher ein deutlicher Wohnungsmangel leer 28 661, darunter mit nicht mehr als 1 Zimmer 7179, mit ist der bisherige Gemeindeverordnete Genosse Hermann empfunden wird. Diese Erscheinung ist auf dem Wohnungsmartt 2 Zimmern 10 951, mit 3 Zimmern 4896, mit 4 Bimmern 2431, mit Reichardt. Da die Wahl zum ersten Mal an einem Sonntag 3. B. dann zu beobachten, wenn die Wohnungsproduktion eine Beit- mehr Zimmern 3204 Wohnungen, das sind 25,0 Proz., 38,2 Proz., stattfindet, wollen die Genossen durch weitgehendste Agitation für lang fich vorwiegend in der Herstellung mittlerer oder größerer 17,1 Broz., 8,5 Proz., 11,2 Proz. der leerstehenden Wohnungen. Wohnungen betätigt hat, während die Wohnungskonsumtion haupt- Hier sind, wie man sieht, die aus nicht mehr als 1 Zimmer besteheneine recht rege Wahlbeteiligung Sorge tragen. sächlich auf die Mietung Kleiner Wohnungen sich beschränken muß. den Wohnungen mit einer verhältnismäßig zu geringen Zahl an Am Montag, den 4. März, nachmittags von 2-4 Uhr, findet Die Ergebnisse der im Oktober 1910 ausgeführten Zählung den leerstehenden Wohnungen beteiligt. In Berlin standen 55 566 im Lokal von Grothe, Dorfstr. 1, für Mariendorf und in derselben leerstehender Wohnungen zeigen in dieser Hinsicht manche recht Wohnungen leer, darunter mit nicht mehr als 1, mit 2, mit 3, mit Zeit bei Dahl, Südende, Lichterfelderstraße, für den Ortsteil Süd- merklichen Unterschiede zwischen einzelnen Gemeinden Groß- 4, mit mehr Zimmern 20 687, 19 386, 7229, 3467, 4797 23ohnungen, ende die Wahl für die zweite Wählerklasse statt. Zum ersten Male Berlins . das sind 37,2 Proz., 34,9 Proz., 13,0 Proz., 6,2 Broz., 8,6 Proz. der präsentieren wir auch hier einen Kandidaten in dem Gemeinde- Die Zählung erftredte sich auf Berlin und 41 Vororte leerstehenden Wohnungen. Der Anteil der 1 Zimmer- Wohnungen verordneten Genossen Baul Weber. Wenn jeder auf dem Poften( Städte, Landgemeinden, Gutsbezirke) mit zusammen etiva 3 450 000 an den leerstehenden war in Berlin höher als in den Vororten, aber ift, gelingt es uns vielleicht auch hier Bresche zu schlagen. Einwohnern. In diesen 42 Gemeinden stand en leer 55 566 die Berliner Anteilziffern bedürfen zu ihrer richtigen Beurteilung Wohnungen, außerdem 4867 mit Geschäftslokalen verbundene Woh- noch der Gruppierung aller Wohnungen nach ihrer Größe. Kaulsdorf . Einen lebhaften und interessanten Verlauf nahm nungen, ferner 6100 nicht mit Wohnungen verbundene Geschäfts- Für die Vororte und auch für Berlin bringt Kuczynskis Arbeit vine am Mittwochabend in Hamanns Gesellschaftshaus" abgehal- totale, also im ganzen 60 433 Wohnungen und 10 967 Ge- eine Zusammenstellung, die die Anteile der leerstehenden tene Wählerversammlung. Zunächst behandelte Genosse Adolf schäftslokale.. Die Gesamtzahl der vorhandenen Wohnungen Wohnungen an der Gesamtzahl der vorhandenen Wohnungen Ritter in einem ausgezeichneten Referat die kommunalen Auf- ist leider nur für die 41 Vororte angegeben: sie war 362 857, woran mit unterscheidung der Größentlassen nachweist. Der Uebergaben der Sozialdemokratie. Die dem Vortrag folgende Diskussion beteiligt waren z. B. Charlottenburg mit 80 127, Neukölln mit sichtlichkeit wegen beschränken wir uns auf die Wiedergabe der gestaltete fich recht lebhaft, da auch der mit Hilfe der hiesigen Ar- 66 036, Schöneberg mit 44 358, Wilmersdorf mit 28 299, Lichten- Unterscheidung in nur drei Größentlassen, in Wohnungen mit nicht beiterschaft gewählte langjährige Gemeindevertreter der 3. Abtei- berg mit 20 327 usw. Dazu tamen, für die 41 Vororte noch 35 794 mehr als 2 Zimmern, mit 3-4 Bimmern, mit mehr Zimmern, also mit Geschäftslokalen verbundene Wohnungen, z. B. in Charlotten- in fleine, mittlere, große Wohnungen. Es standen in Berlin und Lung, Herr Schakow, mit in die Debatte eingriff. Herr Schatom burg 7300, in Neukölln 5412, in Schöneberg 3993, in Lichtenberg Vororten leer von den Heinen Wohnungen 6,2 Proz., von den mittsuchte der Versammlung darzulegen, daß er während seiner zwölf 2632, in Wilmersdorf 2357 usw. Für Berlin fehlen diese Angaben, leren 6,4 Broz., bon den großen 7,6 Proz. In einzelnen Gemeinden jährigen Tätigkeit als Gemeindevertreter nur der Allgemeinheit ge- doch beziffert Kuczynski die Gesamtzahl der in Berlin samt 41 Vor- zeigen fich Abweichungen von diesem Gesamtbild, die sehr beachtensdient habe und auch bemüht gewesen sei, die vom Referenten herbor- orten borhandenen Wohnungen auf zusammen reichlich 1 Million. wert sind. Bei den kleinen, mittleren, großen Wohgehobenen kommunalen Aufgaben, soweit sie für hiesige Verhältnisse Nach Kuczynskis Berechnungen war der Anteil der leer- nungen war der Anteil der leerstehenden z. B. in Berin Betracht kommen, zu erfüllen. Die Genossen Himpel, Schmidt stehenden Wohnungen an der Zahl der überhaupt vor- Iin 5,3 Broz, 4,2 Pro3, 6,4 Broz, dagegen in den handenen Wohnungen( einschließlich der mit Geschäftslotalen ver- 41 Vororten 7,6 Proz, 8,4 Pro3, 8,4 Broz, von diesen und Beyer widerlegten Herrn Schakow; fie konnten an der Hand bundenen) in Groß- Berlin 6,2 Proz., in Berlin für sich 5,0 Proz., 3. B. in Charlottenburg 5,2 Broz., 6.7 Broz., 8,3 Proz., in Neukölln von Tatsachen zeigen, wie notwendig es ist, daß auch im Rauls- in der Gesamtheit der Vororte 7,9 Proz. Wie hier zwischen Berlin 9,5 Proz., 9,4 Proz., 4,3 Proz., in Schöneberg 3,1 Proz., 3,9 Proz., dorfer Gemeindeparlament die Sozialdemokratie ihren Einzug halte, und den Bororten ein starter Gegensab besteht, so zeigen auch die 7,2 Proz., in Wilmersdorf 7,1 Proz., 9,6 Proz., 11,3 Broz, in Genosse Heßberg kritisierte dann noch scharf das Verhalten des Vororte untereinander manche Unterschiede. Der Anteil der leer- Lichtenberg 8,6 Proz., 9,3 Proz., 1,0 Broz. Man sieht, daß in Herrn Schakow in der Kandidatenfrage. Herr Echatow hatte sich stehenden Wohnungen war ungewöhnlich niedrig z. B. in Nieder- Berlin von den mittleren Wohnungen ein genämlich durch Handschlag verpflichtet, sich als Kandidat in der 3. Ab- schönhausen( einschl. Schönholz) mit nur 2,7 Proz., in Dahlem mit ringerer Anteil leer stand als von den kleinen, teilung nicht wieder aufstellen zu lassen. Trotz dieses Versprechens 3,1 Proz., in Friedrichshagen mit 3,4 Proz, in Groß- Lichterfelde während in den Vororten das Verhältnis umge= hat sich der Herr Schakow vom Zwedverband hiesiger Grundbesiger mit 4,2 Proz., in Schöneberg mit 4,3 Broz, nahe dem Durchschnitt fehrt war. Die einzelnen Vororte zeigen aber wieder mancherlei Groß- Berlins z. B. in Charlottenburg mit 6,3 Broz., ungewöhnlich Unterschiede. Beispielsweise standen von großen Wohnungen in vereine als unser Gegenkandidat in der 3. Abteilung aufstellen hoch 8. B. in Lichtenberg mit 8,7 Bros., in Wilmersdorf mit 9,0 Neukölln nur wenige und in Lichtenberg fast gar keine leer, während lassen. Sodann wurden als Kandidaten der 3. Abteilung die Ge- Broz, in Neukölln mit 9,5 Proz, in Bantom mit 10,2 Proz., in in Schöneberg von den mittleren und den kleinen Wohnungen nur noſſen Heinrich Schmidt und Wilhelm Beyer aufgestellt. Nach- Steglik mit 10,4 Proz., in Oberschöneweide mit 10,9 Proz., in wenige leer ftanden. Von Interesse sind hier auch die absoluten dem noch die Genoffen aufgefordert wurden, am Sonntag, den Friedenau mit 11,5 Proz., in Reinidendorf mit 11,6 Proz., in Bahlen, weil ja die einzelnen Gemeinden bezüglich der Wohnungs3. März, ihre Schuldigkeit voll und ganz zu tun, um unseres Tempelhof mit 12,6 Broz, in Mariendorf mit 13,3 Proz. In vielen Größenklassen sehr voneinander abweichen. Von fleinen, mittleren, Kandidaten zum Siege zu verhelfen, erfolgte Schluß der Gemeinden war unter den Wohnungen mit Geschäfts- großen Wohnungen standen leer in Charlottenburg 2210, 1546, 1201, jammlung. Totalen der Anteil der leerstehenden fleiner als unter den nicht in Neukölln 5506, 708, 28, in Schöneberg 702, 540, 536, in Wilmersmit Geschäftslokalen verbundenen Wohnungen. G3 standen leer dorf 785, 918, 864, in Lichtenberg 1546, 204, 2. Groß- Berlin 6,3 Proz. der Wohnungen ohne Geschäftslokale, Die Hausbesizer jammern über die Verluste, die sie durch Leerfür sich 5,2 Proz. der Wohnungen ohne Geschäftslokale, aber nur aber die Mieten schon so hoch an, daß etwaige Ausfälle, wenn sie mäßig 3,4 Proz. der Wohnungen mit Geschäftslotalen. Unter denjenigen bleiben, mitgebedt werden. Gewiß möchte jeder Geschäftsmann Vororten, in denen das Verhältnis umgekehrt war, treten gerade möglichst keine Verluste haben, aber gerade das Gewerbe des Wohdie größeren hervor. Leer standen einerseits von den Wohnungen nungsvermietens hat von vornherein sich auf Ausfälle einzurichten. ohne Geschäftslotale und andererseits von den Wohnungen mit Wenn allerdings in manchen Gemeinden bis 10, 11, 12, Geschäftslokalen in Charlottenburg 6,2 Proz. und 8,1 Proz., in 13 Proz. aller Wohnungen leer stehen, so ist das ein Neukölln 9,5 Proz. und 10,1 Proz., in Schöneberg 4,0 Proz. und Zustand, den man kaum noch gesund nennen tann. Aber der Zu 7,7 Broz., in Lichtenberg 8,6 Proz. und 9,6 Proz stand, daß z. B. in Schöneberg von den Wohnungen mit nicht mehr als 2 Zimmern nur 3,1 Proz., von 22 953 solcher Wohnungen nur 702, leer standen, ist sicherlich erst recht ungesund. Das Bild
Vom Wohnungsmarkt in Groß- Berlin. aber nur 5,0 Bros. der Wohnungen mit Geschäftslokalen, in Berlin stehen unvermieteter Wohnungen erleiben. Im ganzen feßen fic
Ueber die Zählung leerstehender Wohnungen, bie in Groß- Berlin am 15. Oftober 1910 ausgeführt wurde, bringen die vom Statistischen Amt der Stadt Berlin herausgegebenen Statistischen Monatsberichte Groß- Berlin" eine von Dr. R. Kuczynski bearbeitete Zusammenstellung, die die Wohnungen nach der Größe gruppiert.
Wenn aus der Zahl der leerstehenden Wohnungen und ihrem Anteil an der Gesamtzahl der überhaupt borhandenen Wohnungen ein einigermaßen zuverlässiger Schluß auf das Verhältnis zwischen
Die Gliederung der nicht mit Geschäftslotalen verbundenen Wohnungen nach der Größe ergibt für 41 Vororte( für Berlin
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