Nr. 53. 29. Jahrgang.
Deuticher Frauenkongreß in Berlin .
Das Thema des letzten Verhandlungstages lautete:
Die Frau im öffentlichen Leben.
Sonntag, 3. März 1912.
während der Rede ab und zu ein spöttisches Lächeln stahl, saßen lichen Kreisgeneralversammlung den Antrag auf Anstellung eines steif und unbeweglich. Vereinzelt fam sogar ein Rischen auf. Kreissekretärs zur Annahme zu empfehlen. Beide Instanzen waren Die zweite Referentin Frau Li Fischer- dert propa- sowohl durch die im Wahlkampfe gewonnenen Erfahrungen wie begierte ein Frauenstimmrecht, daß sich nicht auf der Grundlage eines fonders auch durch die immer fühlbarer werdende Tatsache, daß bestimmten Wahlrechts aufbaut und nicht im Anschluß an die sich häufenden Parteiarbeiten in dem geographisch stark zereine bestimmte politische Partei errungen werden soll. Bei dieser rissenen Kreise nicht mehr im Nebenamte bewältigt werRednerin wußte man schon nicht, ob bei ihr mehr die Reaktio- den können, zu ihrem Beschlusse gekommen. Um lekteren durchnärin oder die Konfusionärin zu bewundern sei. führen zu können, war außerdem der Vorschlag gemacht worden, Kräftige Töne schlugen Frau Lindemann- Stuttgart und außer dem wöchentlichen Parteibeitrag von 10 Pf. einen ExtraFrau Regina Deutsch- Berlin an, die im Gegensatz zu der monatsbeitrag von 15 Pf. für jedes Mitglied zu erheben. NamentNur Stimmrechtlerin Frau Fischer- Eckert das allgemeine lich aus letterem Grunde fand der Vorschlag bei der Mehrheit der geheime, direkte und gleiche Wahlrecht für Männer und von über 600 Mitgliedern besuchten Versammlung keine UnterstützFrauen vertraten. Frl. Hielscher- Panten will einstweilen ung, aber es wurde außerdem auch die Meinung ausgesprochen, daß das Gemeindeftimmrecht für die Frauen in der Form, wie der Eifer und die Arbeitsfreudigkeit der Genossen im Kreise groß es jetzt für den Mann besteht. Frl. Helene Lange glaubt nicht genug seien, um auch künftig ohne Sekretär auskommen zu können. an den Himmel auf Erden, der durch das Frauenwahlrecht ge- Troß eingehender Begründung durch den Referenten Genossen Güth, schaffen werden soll.( Was nicht schlimm ist und Frl. Lange auch den die Genossen Heinrich Schulz und Redakteur Prager mit niemand zugemutet hat.) trefflichen Argumenten unterstüßten, ergab eine als Stichprobe Noch fürzer als die Diskussion war das Schlußwort der Frau vorgenommene Abstimmung die Ablehnung des Antrages auf i Fischer- Eckert, die übrigens mit einigem Bischen empfan- Anstellung eines Gekretärs. Außerdem wurde dann der Vorstand gen wurde. Der Deutsche Verband für Frauenstimmrecht glaube beauftragt, bei dem Kreisvorstand die Vertagung der Kreismit seiner radikaleren Methode am ehesten zum Ziele zu kommen. generalversammlung anzuregen. Die Delegiertenwahlen Nun, die Zeit werde es lehren, wem schließlich der Erfolg ber- unterblieben deshalb.- Wir fürchten, daß die Genossen recht bleibe. behalten werden, die die Agitation gegen die Anstellung eines Nach dem Schlußwort von Frau Minna Cauer war die Sekretärs für einen schweren Fehler halten. Man braucht gewiß Sache für den Kongreß erledigt. die Wühlerei der Gegner nicht zu überschätzen, aber ebenso verkehrt ist es, sie zu unterschäßen und auf den Eifer und die Disziplin der Genossen Hoffnungen zu sehen, die an der Macht der Tatsachen eine Grenze finden müſſen.
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Es ist unstreitig das wichtigste Thema der ganzen Tagung. Frl. Dr. Salomon sprach die einleitenden Worte über die Frage: Von der Charitas zur Sozialpolitik". Die Charitas wendet sich an den einzelnen, die Sozialpolitik faßt die notleidende Klasse ins Auge. Der Kern ist derselbe geblieben, aber die Form ist verändert.(!) Die ganze Zweckbestimmung der Sozialpolitik im Sinne von Frl. Dr. Salomon erschöpft sich in der Utopie der Ausjöhnung der Klassengegensähe. Nach diesen einleitenden Worten wurden durch die Referentinnen Frau Jenny Apolant , Frl. Neuhaus und Frau Marie Wegner Die sozialen Aufgaben der Frau in der Gemeinde" behandelt. Frau Apolant führte sehr treffend aus, wie der segensreichen Teilnahme der deutschen Frau an den sozialen Aufgaben der Gemeinden heute noch die reaktionärsten geseblichen Hindernisse in den Weg gelegt werden. Mit Ausnahme des Großherzogtums Baden , das die Zuziehung eines bestimmten Prozentsazes von Frauen zu einer Reihe städt i scher Kommissionen obligatorisch macht, ist die Aufnahme weiblicher Mitglieder in fommunale Aemter entweder den Gemeindeverwaltungen überlassen oder durch hindernde Gejebesbe stimmungen ausgeschlossen. So kann das Amt eines WaisenNoch fürzer, weil ganz ohne Diskussion, erledigte sich ber rats z. B. in Preußen und in den meisten anderen BundesPunkt: flaaten nur stimmfähigen Bürgern übertragen werden. Die Stellung und Mitarbeit der Frauen in den politischen Parteien. über 12 000 an der fommunalen Wohlfahrtspflege teilnehmenden Frauen sind zu einem unent= Frau Direktorin Mießen- Viersen, die sich schon zu Anfang behrlichen Faktor im Gemeindehaushalt gewor- des Kongresses durch einen schönen bornierten Standpunkt vorteil In Griesheim bei Frankfurt a. M. entfielen von 1114 abden. Die volle Entfaltung der Frauenkraft, welche die Aus- haft eingeführt hatte, präzisierte die Stellung des Zentrums. In Lösung hoher fittlicher Werte verbürgt, kann erst mit der Aner seiner positiv christlichen Weltanschauung birgt das Zentrum ein gegebenen Stimmen 607 auf die sozialdemokratischen Kandidaten, tennung der Frau als vollberechtigte Gemeindebürgerin er fonjervatives Element, seine praktische politische Tätigkeit die demnach gegen die Farbwerkspartei fiegten. hat einen durchaus fortschrittlichen Charakter. Diese VerPolizeiliches, Gerichtliches ufw. Das Referat von Frl. Neuhaus zeigt die Frau in der Ar- einigung ergibt seinen politischen Standpunkt. Den fortschritt Die Trennung der Angestellten von der Arbeiterbewegung men- und Waisenpflege und in der Vormundschaft. lichen Charakter beweisen zur Genüge seine Haltung und seine Als Armen- und Waisenpflegerin, als Vormünderin bebaut die Anträge bei der Arbeiterjchuhgefebgebung, bei der forderten im vergangenen Jahre führende Mitglieder der DemoFrau ein ihr alt vertrautes Arbeitsgebiet. Die Armen- Wahlrechtsreform, in Sachen der religiösen Tole- kratischen Vereinigung und des Bundes der technischpflegerin hat schärferen Blick für die Mängel der Wirtschafts- ranz, bei der Beamten- und Mittelstandsfürsorge industriellen Beamten, indem sie bei der von ihnen ausgehenden und Ernährungsweise. In sittlichen Nöten ist sie von Natur und speziell seine( weitestgehenden) Forderungen für die Arbeite- Gründung des Bundes der kaufmännischen Angestellten für einen aus eine Helferin. Die Waisenpflegerin hat die Bezirks rinnen, die Heimarbeiterinnen, die Wöchnerinnen.( Bitte den besonderen Klassenstandpunkt der Angestellten, für andere bersammlungen individuell belebt durch ihr persönliches Forschen Fortschritt überall in Gänsefüßchen zu lesen.) Auch in der Waffen im wirtschaftlichen Kampfe als die der Arbeiter und für nach dem geeigneten Vormund. Segensreich in charitativen" Aufmerksamkeit für die Frauenbewegung, soweit diese die einen besonderen Generalausschuß der Angestellten eintraten. Vormundschaften fönnen auch die Frauen helfen, denen öffentliche Betätigung der Frau betrifft, ist ein lang. Damit fanden sie indes bei den anderen Angestelltenorganisationen häusliche Pflichten die Frauenbewegung verschließen. samer, aber stetiger Fortschritt zu verzeichnen.( Ja, ein sehr feinen großen Widerhall, sondern sogar in ihren eigenen Reihen langsamer und außerdem ein unfreiwilliger.) Widerspruch. Die freigewerkschaftlichen Angestelltenverbände befämpften natürlich diese Agitation entschieden. Insbesondere war ihnen Genoffe Paul Lange in der„ Handlungsgehilfen- Zeitung". in der Neuen Zeit" und im„ Correspondenzblatt der Generalkom
reicht werden.
Die Referentin Frau Marie Wegner schilderte eingangs in ihrem Referat die schlechten Wohnungs- und Gesundheitsverhältnisse sowie den Alkoholmißbrauch in den meisten Städten, Uebelstände, von denen ein jeder die Kräfte der Frauen zur Bekämpfung notwendig mache. Die sozialen Tätigkeiten, die heute bereits in einzelnen Städten von Frauen ausgeübt werden, müssen in allen Städten und Landgemeinden eingeführt und weiter ausgebaut werden. Letzten Endes aber muß in allen Bundesstaaten auf eine gefeblich festgelegte Mitarbeit der Frau durch Verleihung des attiven und passiven Gemeindewahlrechts an die Frauen gedrungen werden.
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Kommunalwahlfieg.
Für die Nationalliberalen sprach Frl. Oberlehrerin 3enter und stellte den nationalliberalen Damen folgenden schönen politischen Befähigungsnachweis aus:„ Unter den Frauen Westdeutschlands besteht seit langem nationalliberale Gesinnung mission" entgegengetreten. und Sympathie für die Führer der nationalliberalen Partei, da Als die Zersplitterungsaktion nicht den erhofften Erfolg eine liberale Tradition im dortigen Bürgertum sehr lebendig ist. zeitigte, versuchte Herr Erich Kuttner in Berlin , Beamter des Die breite Masse der Frauen steht der Frage des Bundes der technisch- industriellen Beamten, die Situation zu retten, politischen Stimmrechts ablehnend oder völlig indem er in der demokratischen Wochenschrift„ Das freie Volt" be abwartend gegenüber, möchte aber durch Mitleben hauptete, Genosse Lange habe Ausführungen Kuttners absichtlich in einer baterländisch gesinnten Partei poli- entstellt, und Lange müsse erst lernen, daß Ehrlichkeit auch dem tische Reife gewinnen und dem Ganzen dienen." Gegner gegenüber feine Schande ist. Genosse Lange hatte aber ( Den nationalliberalen Damen mildernde Umstände: ihre keine Lust, seine Ehrlichkeit anzweifeln zu lassen und für seine Männer sind auch politisch unreif.) Gegner den Sündenbock zu machen; er flagte vielmehr, und zwar nicht in Berlin , sondern in seinem Wohnort Hamburg , da ihn Rutiner und seine Freunde vorher durch einen groben Mißbrauch des Berichtigungsparagraphen schifaniert hatten. In dem Termin am 1. März vor dem Schöffengericht zu Hamburg wurde Suttner zu einer Geldstrafe von 50 Mark verurteilt,
Für die Fortschrittliche Volkspartei sprach Frau Martha Voß- Bieb und mußte fich zu dem, ach! so schmerzlichen Geständnis bequemen, daß die Fortschrittliche Volkspartei die Anerkennung des Frauenwahlrechts als Programmforderung abge lehnt hat. Aber Frau Voß- Zieb hofft noch. Hoffen wir also mit ihr denn die Entwickelung steht nicht still".
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Nach obligaten Schlußreden nahm das bunte Schauftüd sein Ende. Man vermied ängstlich jede prinzipielle Klärung und Stellungnahme, weil sonst unweigerlich alles zusammengebrochen wäre; nur nach links fielen einige Backpfeifen ab.
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Parlamentarisches.
Preßprozeß.
Zu 100 M. Geldstrafe oder 20 Tagen Gefängnis wurde der verantwortliche Redakteur unseres Parteiorgans in 2ands= berg a. W., des Neumärkischen Volksblattes", Genosse Otto Hoffmann , von der dortigen Straffammer wegen Beleidigung eines Polizeisergeanten verurteilt. Er hatte im September b. J. in dem von ihm redigierten Blatte einen Artikel veröffentlicht, in dem das Verhalten eines Polizeisergeanten bei der Siftierung eines Betrunkenen scharf kritisiert worden war. Obwohl zwei einwandsfreie Zeuginnen beschworen, deutlich gesehen zu haben, daß der Polizist den Betrunkenen mehrere Male ins Gesicht geschlagen, beeidete der erstere das Gegenteil. Die von der Staatsanwaltschaft geladenen Beugen konnten nur befunden, daß sie nicht gesehen haben, daß der Polizist geschlagen hat, so daß die Verurteilung nur auf Grund der Aussage des Polizeisergeanten, der sich beleidigt fühlte, erfolgte. Auch der vom Verteidiger des Genossen Hoffmann, Rechtsanwalt Dr. Heinemann- Berlin, geforderte Schutz der Wahrung berechtigter Interessen wurde dem Angeklagten nicht zugesprochen. Weitere Plakatprozesse
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In der Diskussion propagiert Frl. Ottilie SoffmannBremen die scharfe Bekämpfung des Alkoholismus durch die soziale Mitarbeit der Frauen in der Gemeinde, mit Gott für Familienglüd in jedem Lande!"- Hohe Löhne und kurze Arbeits zeiten würden da, wenigstens bei den Arbeitern, noch mehr als der liebe Gott bewirken. Auch Frau Lista Leitgebel- Berlin rief zum Kampf gegen den Alkoholismus auf. Aber die trintenden Frauen befänden sich nicht unter den Arbeiterfrauen, sondern in den höheren Ständen. Doch an die trinkenden Frauen dieser Höheren, sogenannten gebildeten Schichten komme die Abstinenzbewegung leider nicht heran.( Sehr niedlich, aber vermutlich wahr.) Frau Camilla Jetlinet- Seidelberg zählt zu den Aufgaben der Frau in den städtischen Kommissionen auch den Kampf gegen die Animierkneipen und die Ausrottung der Kellnerinnen. Frl. E. Clausner- Berlin führt aus, daß mehr Frauen, vor allem auch Akademikerinnen, sich den Arbeitsnachweisen widmen sollen und daß die gemeindlichen Arbeitsnachweise die ForAus der Budgetkommission des Reichstags. derung sind. Was aber bis jetzt mit Mühe und Not durch die Arbeit der Gewerkschaften und ernster Körperschaften auf dem Ge- Aus den Beratungen der Budgetkommission über die Frage der biete der Arbeitsnachweise errichtet worden ist, das wird gehemmt Staliabgaben ist noch nachzutragen, daß beschlossen wurde, in Südund vernichtet durch die Arbeitsnachweisbestrebungen der konfessio- deutschland eine vierte Ausgangsstation zu errichten; nellen und vieler anderer kleiner Vereine und Vereinchen.( Das ferner wurde angenommen die sozialdemokratische Refolution, die war eigentlich ein Mißklang, denn programmatisch hat man doch Schutzbestimmungen für die Arbeiter fordert. Abauf dem Standpunkt zu stehen, daß das ganze Mosait dieser ver- gelehnt wurde dann der sozialdemokratische Ralimonopol sammelten Frauenbewegung" nur ſegensreich wirkt.) Sehr antrag. Endlich wurde eine Resolution Erzberger angenommen, drastisch faßt Frau Köhlmann- Königsberg alle erörterten Pro- die eine Denkschrift über die Löhne und Tarifverträge im bleme zusammen in die einzige Frage: wie erlangen die Frauen Ralibergbau fordert. die Möglichkeit, hineinzukommen in alle diese Arbeiten. In der letzten Sigung der Kommission wurde, angeregt durch Dazu fehlt bis jetzt die gesetzliche Grundlage. Wir müssen den Abg. Hoch, lebhaft über die Mißstände debattiert, daß hohe also einen größeren Einfluß auf die Männer bekommen, daß diese Staatsbeamte nach ihrer Benfionierung in glänzend bezahlte die Gesetzgebung zugunsten der Frauen ändern. Der Kongres muß Privatdienste sich begeben, trotzdem aber ihre erheblichen famen am Donnerstag und Freitag von den Schöffengerichten in eine neue Schwungtraft werden zur Eroberung des Mannes. Petitionen weiter beziehen. Es wurde dabei vom Genossen Halle a. S. zur Verhandlung. Dem Parteisekretär, Genossen ( Heiterkeit.) Wenn ich von der Eroberung des Mannes rede, so südefum besonders auf den am 1. April abgehenden Präte iwand, hatte man einen amtsrichterlichen Strafbefehl über handelt es sich natürlich nicht um jene alte Stunft, die wir immer fidenten des Statistischen Amt es hingewiesen, der nach" nur" 50 M. gesandt, weil er am Hauptwahltage einen Genossen verstanden haben( Stürmische Heiterkeit), sondern um jene Grobe- erfolgtem Dienstaustritt Geschäftsführer des Schutzverbandes der angeſtiftet haben sollte, das gelbe Plakat mit der Aufschrift: rung, die Männer zu bewegen, einzutreten für die Rechte der Grundstücksinteressenten wird, aber schon heute im Interesse feines Wählt Frik Kunert!" in den Straßen herumzutragen. Dev Frauen. Es sprachen noch mehrere der Frauen, aber manche neuen Dienstes tätig ist. Selbst Staatssekretär Delbrück bezeichnete Träger sollte dafür," nur" 20 M. bezahlen. Die Beschuldigten ritten nur ihre nicht mal neuen Stedenpferdchen. In den Schluß das Verhalten des erwähnten Präsidenten als taktlos und ungehörig. wiejen alle auf Absatz 3 des§ 43 der Gewerbeordnung hin, woworten war es Frau Wegner, die energische Betonung legte Da die Fälle sich häufen, wo hohe Reichsbeamte in Privatdienste treten und nach zu Wahlzeiten zum Verbreiten oder Aufhängen solcher Druckauf die Notwendigkeit der Eroberung des kommunalen Wahlrechts ibre Bension weiter beziehen, wie auch schon Offiziere, die fachen eine Polizeierlaubnis nicht erforderlich sei. In dem einen für die Frauen. früher mit der Abnahme von Waffenlieferungen zu Falle meinte der Amtsanwalt, die Plakate hätten mit der Wahl an Unter großer Spannung begann dann zu dem Thema: tun hatten, den Abschied nahmen und dann bei einer der sich nichts zu tun. Die Angeklagten hätten die Plakate vielleicht Die Frauen und die Politik liefernden Firmen eingetreten sind, wurde allgemein bloß aufgehängt um ihrem Herzen Luft zu machen". Die Richter Frau Minna Cauer ihr Referat über die Stimmrechts in der Kommiſſion der dringende Wunsch nach Aenderung laut. Es verschiedener Abteilungen tamen alle zur Verurteilung unserer Bewegung. Sie fand schöne Worte, und es war das erstemal, fand eine Resolution Annahme, die eine Novelle zum Offiziers- und Genoffen. Die hohen Strafen wurden allerdings herabgemindert. daß durchdringend die Stimme einer politischen Kämpfe Beamtenpensionsgesetz fordert, durch welche Einkommen aus einer In den Urteilsgründen ließ man jedoch durchblicken, daß es rin auf dem Kongreß ertönte, aber weniger Pathos wäre wick im Ruhestand erfolgten Privatanstellung unter bestimmten Voraus- sich bei Beurteilung des Sachverhalts um eine reine Recht 3- famer gewesen. Der Gedankengang des nach Lage der ganzen iegungen auf das Ruhegehalt angerechnet werden frage handle, über die man verschiedener Meinung sein tönne. Jedenfalls werde eine höhere Instanz darüber zu befinden Sache durchaus sehr ergänzungsbedürftigen Referats war: Die Ver- fönnen. Ebenso lebhafte Klage wurde über den teuren und umständlichen haben. Das wird geschehen. fassung des Deutschen Reiches baut sich auf der Grundlage des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts auf, es ist anzleidienst geführt. Abg. Paaiche wies auf Grund einer bas Grundrecht des deutschen Bolkes; daran zu rühren, wäre Ver- Buschrift darauf hin, daß bei einer obersten Reichsbehörde von 62 Kanzleirat am Volte. So hat denn auch naturgemäß der Deutsche Ver- beamten nur 37 mit Schreibarbeiten beschäftigt werden, alle anderen mit band für Frauenftimmrecht dieses Grundprinzip und Hoheitswahl der Beaufsichtigung und mit bureaukratichem Formalfram. Die Eine neue Grundbesiter- Organisation recht des deutschen Volkes zu seinem Grundprinzip erhoben, darauf Staatssekretäre Wermuth und Delbrüd erklärten sich bereit, Als ein„ Ereignis von weittragender Bedeutung" wird in der ruht seine Kraft. Durch dieses Grundprinzip allein kann allen auf Vereinfachung und Verbilligung der Kanzleiarbeit hinarbeiten Frauen bas Redyt, als gleichberechtigte Staatsbürgerin zu gelten, zu wollen. Im Staatsbetriebe lägen jedoch die Dinge anders als bürgerlichen Preffe die Gründung eines Verbandes zum Gin Frauenstimmrecht ohne Wahlrecht ist eine in einem Privatbetriebe. Die Kanzleibeamten fertigen vielfach die Schuße des deutschen Grundbesites und Realpolitische Unmöglichkeit, denn alle Politik in Stadt und Staat er- Ginibarbeit noch im Reichlichen Nebenbei fi fich zu ihren guten frebites" angekündigt. Der Zweck des neuen Verbandes ist folate bie an, die deutschen Grundbesitzes und Realkredits wahrzunehmen, ihm die folgt auf Grund eines Wahlrechts. Es gibt allerdings Männer und noch einen Nebenverdienst verschaffen. Frauen, die aus irgendeinem Grunde das Grundrecht des deutschen Kommission nahm eine Resolution an, die die Regierung auffordert, nach dem vorläufigen Statutenentwurf, die Gesamtinteressen des Bolles nicht zur Grundlage eines Prinzips machen wollen, diefen eine Reform und Verbilligung des Kanzleiwesens herbeizuführen.- Sie sind Nächste Sigung: Dienstag. seiner Bedeutung entsprechende Berücksichtigung zu sichern, ihn zu schwankenden Gestalten muß Kampf angesagt werden. verteidigen gegen Angriffe, ihn zu schützen gegen Schädigungen". die Zerstörer einer planbollen Organisation und rütteln an den Wurzeln der deutschen Einigkeit. Die Parole des Deutschen VerBeigetreten sind diesem Verband bereits alle am Terraingeschäft bandes ist: Ausbau einer starten, einheitlichen Organisation und interessierten Großbanken, der Verband deutscher Versicherungsflares Festhalten am Prinzip. Nur das allein bietet die gesellschaften, die wichtigsten Hypothekenbanken, TerraingesellGewähr, allen Frauen ihr Staatsbürgerrecht zu erschaften, der Verband deutscher Hypotheken- und Grundstücksfämpfen. Sehr zutreffend gestand die Referentin, daß die Frauen für den Wahlkreis Erfurt- Sleufingen- Biegenrüd mafler, der Zentralverband der deutschen Haus- und Grundnur durch die erwerbstätigen Frauen, nur durch die beschäftigte sich am Donnerstag eine Mitgliederversammlung des besitzervereine. Sagung und Zusammensetzung des Verbandes Arbeiter das Wahlrecht bekommen. Sozialdemokratischen Wahlvereins in Erfurt, nachdem Genosse Der Beifall, den man der Rednerin zollte, flang wohl mehr Reichstagsabgeordneter Heinrich Schulz einen Vortrag über den lassen sein Ziel sofort deutlich werden. Der neue Bund ist ein von den Tribünen als aus den Reihen der Delegierten heraus. neuen Reichstag an der Arbeit gehalten hatte. Kreisvorstand Interessenverband der großen Grundstücksspekulanten. Die einBesonders die Damen die auf den ersten Blid als solche zu er- und Kontrollkommission hatten einstimmig den Beschluß zelnen Hausbesizer, die kleinen Hausagrarier, haben sich einen tennen waren, die„ tvo etwas haben", und auf deren Lippen sich gefaßt, der für den 10. März nach Erfurt einberufenen außerordent- wirksamen Schutz in ihren Berufsvereinen geschaffen. In rigoroser
gewährt werden.
Aus der Partei.
Mit der Frage der Anstellung eines Kreissekretärs
Die
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Hus Induſtrie und Dandel.
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