Einzelbild herunterladen
 

.

Gewerkschaftliches.

Der Generalftreik der Bergarbeiter.

London  , 6. März 1912.( Eig. Ber.)

Die Situation ist praktisch noch dieselbe wie letzten Freitag, als die Verhandlungen zum Stillstand famen. Die Kohlenbefizer weigern fich nach wie vor, den von den Bergarbeitern verlangten individuellen Minimallohn anzuerkennen. Daß die Unternehmer Englands und Nordwales   die Vorschläge der Regierung unter ge­wpissen Bedingungen angenommen haben, ändert an der Sachlage nichts. Auch wenn alle Kohlenbefizer die Regierungsvorschläge an­nähmen, würde dies die Situation wenig oder gar nicht beein­flussen. Die Bergarbeiter können von ihrer Minimallohnliste nicht ablassen, ohne das zu gefährden, was sie in jahrelangen Kämpfen errungen haben: die allgemeinen Distriktslöhne. Ist die Regierung flug, so wird sie versuchen, eine wenig anstößige Form zu finden, die den Werksbefizern den Rüdzug gestattet. Natürlich fehlt es bei der Stockung der Verhandlungen nicht an Gerüchten über die Ab­sichten der beteiligten Parteien. Die Regierung soll den Industrie­zat beauftragt haben, eine Lösung der Streitfrage zu finden. Der Industrierat wurde vor einigen Monaten gegründet, um in wirt­schaftlichen Kämpfen die streitenden Parteien zusammenzubringen. Bei seiner Gründung( bald nach dem Eisenbahnerstreit) wurde hier schon darauf hingewiesen, daß der Zweck dieser neuen Einrichtung wahrscheinlich der sei, in den damals drohenden Generalstreit der Bergarbeiter einzugreifen. Der Industrierat, der aus Vertretern der Arbeitgeber und Arbeiter besteht, hat während der letzten Tage mehrere Sigungen abgehalten, in denen der Bergarbeiterstreit be­sprochen worden ist. Die beiden Bergarbeitervertreter, die ihm angehören( Burt und Ashton), wohnten diesen Sigungen jedoch nicht bei. Unter diesen Umständen ist es schwer, einzusehen, wie der Industrievat zu einem vernünftigen Ergebnis über die An­gemessenheit der von den Bergarbeitern verlangten Minimallohn­liste kommen fann.

Den Eisenbahnern und Transportarbeitern haben die Berg­arbeiter zu verstehen gegeben, daß sie im Augenblic eine Ein­mischung dieser Berufe nicht wünschen. Sie wollen den Kampf frei von allen Verwickelungen halten.

"

"

pflichtgemäßes Gintreten für die Kollegenschaft während der Tarif, es sich um Qualitätsware, für die außerordentlich strenge Ab verhandlungen allen Groll auf sich geladen hat. Am 11. Februar| nahmebedingungen gelten. Nichtgelernte und fremde Arbeiter entließ ihn plöglich der Besizer des Samariterbad" in der können den Unternehmern wenig oder gar nichts nüßen. Und Frankfurter Allee 32, und zwar wegen Mangel an Beschäftigung". Die allgemeine Unterbrechung der Isolatorenfabritation wird sich Wurde dieser Grund" schon durch sofortige Neueinstellung eines in furzer Zeit nicht allein in der elektrotechnischen Industrie anderen Bademeisters hinfällig, so trat die bewußte Maßregelung Deutschlands  , sondern auch im Ausland, für das Deutschland   auf dadurch klar zu Tage, daß der Herr Anstaltsbesitzer einem Badegast diesem Gebiet der Hauptsächlichste Lieferant ist, ungemein start gegenüber sein Herz ausschüttete. Er hätte so bekannte diese geltend machen. schöne Seele Man kann es darum verstehen, daß die aussperrenden Unter­wenn ihm nicht bekannt gewesen wäre, daß dieser einen größeren nehmer noch einmal vor dem Beginn der Aussperrung alle Mittel Teil Badekundschaft mitbringen würde. Seitdem habe er aber anwendeten, um die Arbeiter einzuschüchtern und auch die Organi­wiederholt Borhaltungen anderer Badeanstaltsbesizer zu hören be- fierten wandelmütig zu machen. So wurden denn über den Vor­tommen, welche sagten, jeden anderen hätte er einstellen sollen, sigenden des Porzellanarbeiterverbandes allerlei Schwindeleien in nur Koß nicht. So konnte der Mohr also gehen, nachdem er seine die Welt gesetzt. Die Behörden wurden um militärischen und poli­Schuldigkeit getan und dem Samariterbad" neue Badegäste zuge- zeilichen Schuh angerufen. Diesem Drängen der Unternehmer führt hatte. Dazu war insbesondere schon deshalb höchste Zeit, wurde nicht allein durch die Bereithaltung von Soldaten in Bay­als dieser nicht bloß theoretisch, sondern praktisch zu dem Grundfah reuth, sondern auch durch wesentliche Verstärkungen der Gendar­hielt, daß ein Tarif dazu da ist, um in seinen Einzelheiten durch- merieposten in den Aussperrungsorten stattgegeben. Das hatte nun geführt zu werden. Aehnlich ging es dem Gemaßregelten wenige bereits die Folge, daß die Polizeimannschaften, um ihre über­Tage später. Als er für ein paar Tage im Bad Frankfurt" einen flüssige Gegenwart notwendig erscheinen zu lassen, eigenartige An­berhinderten Kollegen vertreten wollte, wurde ihm dort am Abend zeigen gegen Ausgesperrte erstatteten. So wurde gegen einen Aus­des ersten Tages die Entlassung gegeben, weil er unter den Bade- gesperrten in Hermsdorf ein Strafbefehl von 10 M. erlassen, weil gästen dieser Badeanstalt für das Samariterbad" Propaganda er einige Arbeitswillige dadurch belästigt haben sollte, daß er ihnen gemacht haben sollte, also ausgerechnet für ein Geschäft, das ihn frech" ins Gesicht fah! Den Arbeitswilligen sind natürlich eben so schnöde hinausgeworfen hatte. Es war selbstverständlich, alle Freiheiten und Rechte eingeräumt. daß die Berliner   Ortsverwaltung des Gemeindearbeiterverbandes Dazu kommen dann noch die Christlichen  . Entsprechend ihrer gegen diese Maßregelungsgelüfte Front machte, welche die Tätig inneren Veranlagung haben die Führer des christlichen Keram­keit der Schlichtungskommission lahmlegen müssen, wenn deren arbeiterverbandes in einer Konferenz in Marktredwit ihren Mit­Arbeitnehmermitglieder wirtschaftlich boyfottiert werden. Sie be- gliedern empfohlen, als Arbeitswillige fich den Unternehmern zur antragte sofort eine Sigung der Schlichtungskommission. In den Verfügung zu stellen, d. h. sich an dem Kampf nicht zu beteiligen. mehrstündigen Beraungen wurde vom Besizer des" Samariter- Begründend wurde für diesen neueren christlichen Streifbruch an­bad" trampfhaft versucht, die oben zitierten Aeußerungen als miß- geführt, daß die christlichen Führer" noch nicht wüßten, wer in berstanden hinzustellen; es gelang aber nicht. Ebenso miglang der diesem Streit recht habe: die Unternehmer oder der Porzellan­Versuch, dem Entlassenen Pflichtvergessenheiten in der Arbeit an- arbeiterverband! Die Wirkungen all dieser Vorgänge: die Brutalität und Rüd­zuhängen. Desgleichen brach die mit Entlassung geahndete An­schuldigung im" Bad Frankfurt" in sich zusammen. Man mußte fichtslosigkeit der Unternehmer, das Berhalten der Behörden und das Bereithalten von Militär und Polizisten, sind die Ursache, daß daher zu folgendem Beschluß kommen: unter den schuldlos arbeitslos gewordenen Porzellanarbeitern, die zum erstenmal eine derartige allgemeine Aussperrung durchmachen müssen, eine außerordentlich begeisterte Kampfstimmung herrscht, bei der an ein bedingungsloses Unterwerfen der Arbeiter nicht zu denken ist. Wenn die vereinigten Fabrikanten glaubten, mit ein paar Wochen die Geschichte abgetan und die Arbeiter unterworfen zu haben, so werden fie eine Enttäuschung erleben, die sich auch stark auf den Gang der Porzellanindustrie geltend machen wird.

-

"

Die Schlichtungskommission erklärt, daß der bei der Ent­laffung des Bademeisters Ko B vom Badeanstaltsbesizer Köhn angegebene Entlassungsgrund nicht stichhaltig ist, und tabelt des­halb das Vorgehen des letzteren."

"

Im übrigen wurde von Arbeitgeberseite die Erklärung ab­gegeben, daß man sich bemühen wolle, die baldmöglichste Wieder­einstellung des Entlassenen zu fördern. Am selben Abend fand eine start besuchte Versammlung der Angestellten im Englischen Garten  " statt, in welcher über die Vorgänge Bericht erstattet wurde. In der Diskussion tam starte Erregung über die gegen den Ver­trauensmann der Organisation unternommene Maßregelung zum Ausdruc. Einstimmig fand nachstehende Resolution Annahme: Die zahlreich versammelten Angestellten der Privatbade­anstalten protestieren entschieden gegen die Maßregelung ihres Vorsitzenden und Obmannes in der Schlichtungskommission. Die Versammelten sehen darin eine schwere Beeinträchti­gung der Tarifgemeinschaft im Badegewerbe und der Tätigkeit ihrer Vertreter in der Schlichtungskommission. Sie erwarten, daß derartige Schädigungen des gemeinsamen Zusammen arbeitens für die Zukunft unmöglich find."

"

-

Zur deutschen   Bergarbeiterbewegung.

Nach Mitteilungen der bürgerlichen Presse sollen die meisten der 160 Zechenverwaltungen, an die die Arbeiterausschüsse die Lohn­forderungen eingereicht, geantwortet haben. Eine größere Anzahl der Zechen soll Lohnerhöhungen von 5-10 Proz. zugestanden, die anderen Forderungen aber abgelehnt haben. Bis spätestens Mon­tag wird es entschieden sein, ob der Ausstand im Ruhrrevier zur Tat werden soll. Auf den Zechen Königsborn   und Bruchstraße bestand Mittwoch ebenfalls die Gefahr, daß es zur jofortigen Ar beitsniederlegung fommen würde. Den Bergleuten wurden Lohn­abzüge gemacht. Es gelang den Leitern der Bergarbeiterverbände nur mit großer Mühe, einen Teilstreit zu verhüten. Auf Zeche Neber die Lohnbewegung der Fleischer in Neukölln gab Berg- Scharnhorst besteht der Streit weiter. Der Angestellte des Berg­ mann   in einer Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der arbeiterverbandes, Husemann, redete in einer Versammlung ver­Es kommen rund 200 gebens für die Wiederaufnahme der Arbeit; die Versammlung be­Fleischer eine eingehende Darstellung. Meister mit 400 Gesellen in Frage. Die Innung behauptet in der schloß, den Streik fortzuführen. Die außerordentliche Generalver­ihr zugänglichen Presse, was der Zentralverband fordert, das werde sammlung des Gewerkvereins der chriftlichen Bergarbeiter, die ant bereits gewährt. Aber trotzdem macht die Innung die Meister 6. cr. in Essen   tagte, erklärte sich gegen die Beteiligung an scharf, den Tarif nicht zu unterschreiben. Man solle sich nicht dem jeht vom sozialdemokratischen Verband und dessen Nachläufer in die Abhängigkeit vom Zentralverband begeben, wird gesagt. beabsichtigten" Streit. Die Generalversammlung beschloß, die Ar­Das ist natürlich nur eine Redensart. Es sind Fälle aus Neu- beiterausschüsse aufzufordern, die berechtigten Wünsche der Berg­fölln bekannt, wo erste Gesellen nur 12 M. Lohn bekommen. Wer leute bei den Zechenverwaltungen vorzubringen und für deren die Forderungen anerkennt, der hat wirklich keine Ursache, die Durchführung einzutreten. Von der Behörde verlangte die Ver­Unterschrift des Tarifes zu verweigern. Eine Anzahl der Neu- fammlung, daß sie energisch für den notwendigen Schutz der nicht fölner Meister hat das auch bereits getan, obgleich die Frist zur streitenden Bergleute forge. Erklärung über die Forderungen erst am Freitag, den 8. März, abläuft. Die Innung hat ihren scharfmacherischen Bestrebungen dadurch Nachdruck gegeben, daß sie in ihrer lesten Versammlung beschloß, jeder Meister, der die Forderungen bewilligt, folle 1000. Konventionalstrafe an die Innungstaje zahlen. Dieser Beschluß ist natürlich ungeschlich. Kein Meister, der den Tarif unter­schreibt, tann gezwungen werden, die Strafe zu zahlen. Bentralverband wird alle erlaubten Mittel anvenden, um die Meister, welche dem falschen Rat der Scharfmacher folgen, zur An­erkennung der Forderungen zu zwingen. Die Fleischergesellen fönnen hoffen, daß sie die weitgehendste Unterstützung bei ihrer Bewegung finden. Lebhafter Beifall der ungewöhnlich stark besuchten Versamm lung bewies, daß es an der erforderlichen Energie zur Durchfüh­rung der Bewegung nicht fehlt.

Husland.

Von der französischen   Bergarbeiterbewegung wird aus Paris   berichtet:

Die ernsten Folgen, die der Generalftreik für die Industrien des Landes gebracht hat, machen sich von Tag zu Tag mehr bemert­bar. Die Schiffahrt leidet besonders schwer. Selbst transatlantische Dampfer müssen den Verkehr einstellen. Die Eisenbahnen lassen nur zwei Drittel oder die Hälfte der gewöhnlichen Züge fahren. Viele Stationen sind ganz geschlossen worden. An Londoner   Sta­tionen finden abends, wenn die Angestellten von der Eith nach Hause fahren, regelrechte Kämpfe um die Site statt. Es ist nichts Seltenes, daß 18 bis 20 Personen in einem Abteil fahren. Auf einigen Linien laufen weniger Züge als zur Zeit des Eisenbahner­streits. Die Einschränkung des Zugverkehrs hat auch dem Theater­besuch Abbruch getan. Einige Theaterbesizer sollen beschloffen haben, in einigen Tagen zu schließen. Die Presse erhebt ein großes Geschrei über die Not, die besonders die ärmeren Volks­schichten wegen des Mangels an Kohle zu ertragen hätten. Einzelne Philanthropen haben sich schon angeschickt, arme Familien mit Kohlen zu beschenken. Die Kohlennot ist jedoch nicht so groß, wie geschildert wird. Seit dem Anfang des Streits haben wir in Südengland   wenigstens täglich warmes und manchmal prächtiges Frühlingswetter, bei dem man es wohl ohne Feuer aushalten kann. In einzelnen Industrien, wo die Kohle eines der Hauptrohmate­rialien bildet, sehen die Dinge für die Arbeiterschaft jedoch schon sehr fritisch aus. Hunderttausende sind schon entlassen worden und weitere Hunderttausende werden am Ende der Woche folgen, wenn nicht inzwischen Aussichten auf eine balbige Beendigung des Streits entstehen. Viele Unternehmer schließen einzelne ihrer Betriebe nicht aus Mangel an Kohle, sondern aus Furcht vor der langen Dauer des Generalstreifs. Einige Gewerkschaften fühlen die große Arbeitslosigkeit schon sehr. Die Eisenbahner, die schwer getroffen worden sind, zahlen 15 Schilling die Woche als Arbeits­Tosenunterstützung. Unter den Mitgliedern, die jetzt diese Unter­stüßung beziehen, befinden sich viele, die erst der letzte Kampf in die Organisation gebracht hat und die erst sehr wenige Beiträge entrichtet haben. Die Stahl- und Blecharbeiter rechnen unter normalen Verhältnissen mit einer wöchentlichen Ausgabe von 800 Pfund Sterling für Arbeitslosenunterstützung. Im Augenblick be= trägt dieser Posten schon 7000 Pfund Sterling. Aehnlich liegen die Eine Versammlung in der Arbeiterbörse zu St. Etienne be= Dinge bei der großen Gewerkschaft der Maschinenbauer. Die Or­ganisation, die 122 000 Mitglieder befißt, zahlt heute 3000 Pfund Bei Beginn der Versammlung besprach Bergmann   in schäftigte sich sehr eingehend mit der Möglichkeit eines Streife. Mehrere Delegierte des vorher stattgefundenen Kongresses in Sterling an Arbeitslosenunterstützung, anstatt der 1000 Pfund einem Referat ausführlich die Absichten der Unternehmer im Angers   waren anwesend und sprachen zu der Versammlung. Du Sterling, die sonst für diesen Zwed wöchentlich ausgegeben werden. Fleischergewerbe überhaupt. Er zeigte, wie die Arbeitgeber seit ranton, der Sekretär der Loire  - Föderation, machte den Vorschlag, Sehr empfindlich berührt werden auch die Textilarbeiter Lanca- Jahren bemüht find, den immer mehr erstartenden Zentralverband shires, deren Kassen erst kürzlich während der Aussperrung start in zurückzudrängen. Das neueſte Mittel zu diesem Bed ist ein zubereiten auf einen längeren Streit, der sofort überall ausbrechen Zweck am 11. März auf 24 Stunden die Arbeit einzustellen und sich vor­Arbeitgeberschusverband für Groß- Berlin, dessen Gründung am Anspruch genommen wurden. dieses Schutzverbandes, Arm in Arm mit dem nationalen Gesellen werden, wenn die Deputiertenkammer die Forderungen der Berg­14. Februar beschlossen wurde. Es ist die ausgesprochene Absicht müßte, sobald das Signal dazu vom Komitee der nationalen Föde ration gegeben würde. Zur Waffe des Streits müsse gegriffen bunde, die Bestrebungen des Zentralverbandes zu bekämpfen und arbeiter ignoriere. Er forderte auf, überall Ordnung und Diszi­die Gesellen zufrieden zu machen. Allerdings nicht durch Bewilli gung der berechtigten Forderungen sollen die Gesellen zufrieden plin zu halten, aber zu gleicher Zeit für alle Eventualitäten bereit gemacht werden, sondern dadurch, daß man sie von der modernen zu sein. Eine Resolution in diesem Sinne wurde einstimmig an­Arbeiterbewegung fernhält. Doch die Zeit ist vorbei, wo derartige den Fleischermeistern nicht gelingen, den Zentralverband in seinen arbeiterfeindliche Bestrebungen Erfolg bringen tönnen. Es wird Bestrebungen zur Verbesserung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse aufzuhalten. Bemerkenswert ist, daß die Mitglieder des Arbeit­geberschusverbandes außer einem Eintrittsgeld von 5 M. einen wöchentlichen Beitrag von 50 Pf. pro Gefelle zahlen. Eine Aus gabe, die den Meistern nichts einbringt und deshalb wohl in Gestalt erhöhter Fleischpreise dem Publikum aufgebürdet werden wird. Deutfches Reich.

Die aufsehenerregenden Vorfälle der letzten Tage, wie die Drohungen und der Fensterscheibenkrieg der Suffragettes und der Ausfall der Nachtvahl in Manchester  , haben die Aufmerksamkeit des Publikums nicht von dem Generalstreik der Bergarbeiter abzulenten vermocht. Aber während man in den ersten Tagen auf Mittel und Wege sann, um dem Streik ein Ende zu machen, wartet man jetzt refigniert auf eine glüdliche Wendung der Dinge und hofft, daß die Regierung einen Plan in der Tasche hat. Manche hegen jedoch den schwarzen Verdacht, daß die Regierung selbst nicht weiß, was fte anfangen soll.

Berlin   und Umgegend.

Achtung, Mitglieder des Metallarbeiterverbandes! Eammellisten für die ausgesperrten Borzellanarbeiter sind im Bureau Charitéstr. 3, 3immer 2a, zu haben. Wir ersuchen, recht rege zu sammeln, damit wir zu unserem Teil dazu beitragen, daß der Plan der Arbeitgeber nicht gelingt. Deutscher   Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin  .

Der

Der geschäftsführende Ausschuß der französischen   Bergarbeiter­föderation ist am 4. und 5. März in Zens versammelt gewesen. Die Beratungen wurden geheim gehalten, der Presse sind keinerlei Mitteilungen zugegangen. Das Komitee hatte die ganze nationale und internationale Lage zu prüfen, vor allem die Frage, ob der englische   Bergarbeiterstreif eine Wenderung der auf dem Kongres au Angers festgelegten Tattit notvendig mache. Unter den Ber tretern waren Bartuel von Loire  , Bertant von Angin, Quertin von Nord und Cordier von Pas de Calais  .

genommen.

Letzte Nachrichten.

Soziale Rückständigkeit.

München  , 7. März. Nach der Franff. 8tg.", lehnte das Ge meindekollegium in seiner heutigen Sigung den sozialdemokrati­schen Antrag, 75 000 M. als Beitrag für die Errichtung einer Arbeitslosen- Versicherungskaffe zur Verfügung zu stellen, gegen die Stimmen der sozialdemokratischen und linkaliberalen Gemeinde­bertreter ab.

Zur Aussperrung der Porzellanarbeiter. Nach den bisher vorliegenden Meldungen erstrect sich die Aus. Das russische Justizverbrechen und die österreichische Kammer. sperrung der Borzellanarbeiter auf die Orte Arzberg  , Selb  , Selb   Wien  , 7. März.( W. T. B.) Am Schluß der heutigen Sizung Plögberg, Schönwald  , Moschendorf, Marktleuthen  , Marktredwin, des Abgeordnetenhauses brachte der tschechische Sozialdemokrat Achtung, Töpfer! Da bei der Firma Martin Fischer, Rum Achtung, Töpfer! Da bei der Firma Martin Fischer, Rum- ehau, Tirschenreuth   und Kronach   in Bayern  , während für die Nemec die Berurteilung der 37 sozialdemokratischen Abgeordneten melsburg, Simplonstr. 21, Differenzen bestehen wegen nichtver- Borzellanindustrie in Thüringen   in Betracht kommen: Ilmenau  , der zweiten Duma zur Sprache und protestierte dagegen, daß sich Gotha  , Eisenberg  , Blankenhain  , Stadtilm  , Voltstadt, Uhlstädt. glasung   der Fenster, ist diese vorläufig zu meiden. In Frage klosterveßra, Hermsdorf, Kahla, Kazhütte, Burgau  , Meuselwitz   der russische Justizminifter weigere, eine Wiederaufnahme des Pro­tommt der Bau Bechliner Str. 7, Berlin  , Bauherr H. Pohl, und Süttengrund. Für Sachsen   sind in Mitleidenschaft gezogen: Beffes einzuleiten. Er frage den Präsidenten, ob er diesen Protest Dachdeckungsgeschäft, Rummelsburg  , Wühlischstr. 40/41. Die Verhandlungen mit der Firma schweben noch; es ist mög- bütte; für Schlesien  : Altwasser, Waldenburg   und Niedersalzbrunn, le b h   after Unruhe bei den Sozialdemorkaten in dieser An­Oberhahndorf, Fraureuth  , Freiberg  , Schedewiß und Margarethen zur Kenntnis nehmen wolle. Das Präsidium erklärte sich unter lich, daß die Differenzen bald erledigt werden. trährend an weiteren Orten noch in Frage kommen: Charlotten- gelegenheit nicht für tompetent. Die Verbandsleitung. burg, Teltow  , Roßlau  , Lettin und Zell   in Baden.

Urteil in dem Mordprozek Czenstochau.

Die Angestellten der Privatbadeanstalten in Groß- Berlin, In einer Reihe von Betrieben ist die Produktion so gut wie Streif böhmischer Bergarbeiter. welche dem Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter als Gettion ganz unterbunden, was wesentlich dadurch verursacht wurde, daß angeschlossen sind, haben im vorigen Jahre nach langwierigen Ver- in einer Reihe von Orten die unorganisierten Arbeiten sich mit Brag, 7. März.( W. T. B.) Die Belegschaft des Helenen­handlungen einen neuen Tarif abgeschlossen, der ihnen einige den organisierten solidarisch erklärten. Viele größere, sonst sehr schachts von Schallan bei Teplitz   ist heute in den Ausstand getreten. nennenswerte Fortschritte brachte. Auf Antrag der Angestellten leistungsfähige Firmen stellen an ihre Abnehmer das Ersuchen, wurde diesen vom Gimgungsamt des Berliner   Gewerbegerichts in mit der Erfüllung von Aufträgen wegen der Aussperrung zu jeinem Schiedsspruch am 20. September v. J. auch die Aenderung warten. Zweifellos werden eine Reihe von Fabrikanten dauernd Betrikau, 7. März. In dem Mordprozeß gegen den Kloster­des verfehlten Entlohnungssystems zugesprochen; die jetzt aus schwer getroffen, so daß es begreiflich erscheint, wenn einige Unter- bruder Damafius Macoch und Genossen in Ezenstochau wurden ber­schließlich durch die Bedienungs- und Trinkgelder der Gäste er- nehmer, die zur Aussperrung verpflichtet waren, es borzogen, urteilt: Damafius Macoch zu 12 Jahren Zwangsarbeit, Helene folgende Bezahlung der Angestellten muß vom 1. Oftober 1912 ab lieber die Konventionalstrafen an ihre Organisation zu zahlen, als Macoch zu 2 Jahren Gefängnis unter Anrechnung der einjährigen durch Stück- oder Zeitlohn von seiten der Badeanstaltsbesizer er- auszusperren. Untersuchungshaft, Startschewsti zu 5 Jahren Zuchthaus, Olesinski folgen. Ferner wurde auf Errichtung eines paritätischen Stellen- Am fühlbarsten aber wird dieser Kampf in der Isolatoren­nachweises erkannt. Diese tariflichen Errungenschaften haben branche. Die in diesen Artifeln arbeitenden größeren Betriebe in 3 2 Jahren Zuchthaus, Panto zu 4 Monaten Gefängnis, offenbar bei einer Anzahl von Unternehmern start verschnupft. Meuselwitz  , Hermsdorf, Selb   und Margarethenhütte sind vollständig Blasekewitsch zu 1 Jahr Gefängnis und Biganowsti zu 7 Tagen Dafür spricht die Tatsache, daß man vor furgem den Seftionsbor- lahmgelegt. Dagegen spricht nicht, daß hier und dort ungelernte Arrest. Der Angeklagte Bettewitsch wurde freigesprochen.( Siehe fizenden Koß in die Wüste geschickt hat, der anscheinend durch sein Arbeiter an die freigewordenen Blaze gestellt wurden. Hier handelt auch Aus aller Welt".) Berantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin  . Injeratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchbr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen. Unterhaltungsbl