Einzelbild herunterladen
 

Nr. 59. 29. Jahrgang.

5. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt Sontag, 10. Mär 1912.

Mittwoch, den 13. März, Zahlabend in Groß- Berlin.

Partei- Angelegenheiten.

Bur Lokalliste!

Ser einzelnen Fälle. Was aber über den Kaufmann Beder be. lichteit, in der Beusselstraße. Dem Vernehmen nach wirkte v. H. richtet wird, übersteigt alles, was uns bisher aus dem Bereiche des auf Knaben, die er in der Nähe feines Bureaus oder seiner Armenwesens bekannt geworden ist. Herr Beder hat die leidige Wohnung oder auch im Kleinen Tiergarten traf, durch unfittliche Angewohnheit, die um Hilfe zu ihm kommenden Leute vielfach ge­Redensarten ein, ohne mit ihnen sonst etwas zu unternehmen. Gewerk- hörig anzuschnauzen und ihnen Vorhaltungen zu machen, wenn sie Eltern, die davon durch ihre Kinder erfuhren, machten Straf die Hilfe der Stadt nachsuchen. Die Art, in der das geschieht, ist anzeige gegen den zunächst unbekannten Mann. Bolizeibeamte, die Beder nicht. Er macht gar kein Geht daraus, daß seiner Meinung auf freiem Fuß gefeßt und trat, bevor noch sein Verein von den oft recht empörend. Ein Wunder ist das Benehmen des Herrn Mann wurde aber, wie verlautet, nach seiner Vernehmung wieder diesen dann beobachteten, schritten zu seiner Verhaftung. Der nach nur die ganz Reichen und die ganz Armen das beste Los hätten. So äußerte er fürzlich vor einer Reihe Zeugen: Wenn Vorgängen Kenntnis erhielt, eine Agitationsreise in die Provinz so ein Armer nicht weiß, wo er was hernehmen soll, geht er zum verheiratet. Weil Tätlichkeiten nicht vorgekommen sind, so kann an, auf der er sich jetzt noch befinden soll. v. Hennigs ist kinderlos Armenborsteher, da wird er unterstützt, hat er feine Wohnung, dann geht er ins Obdach und wird er krant, dann fährt er mit dem es sich nur um ein Verfahren wegen Beleidigung handeln. Nachdem mehrere Eltern Strafantrag gestellt haben, ist die Angelegenheit der rankenwagen per Gummiräder ins Krankenhaus. Staatsanwaltschaft übergeben worden.

Folgende Bokalinhaber stellen der Partei und den schaften zu den altbekannten Bedingungen ihre Lokale zur Ver­fügung: Im 4. Kreis: Hohenzollern - Garten", Landsberger Allee 92, Inh. Theodor Gerbsch. In Eichstädt( P.-O.-H.): Restaurant Franz Winter. In Spandau ( P.-O.-H.): Frib Piczelis, Bichelsdorfer Str. 5. Nonnendamm: Heinrich Müller , Siemensstraße. Wir bitten, die Lokalliste genau zu beachten.

Die Lokalkommission.

Friedenau . Mittwoch, den 18. März, abends 8% Uhr, bet Mechelte, Handjerhstr. 60/61: Gemeinsamer Zahlabend. Zu der am 11. und 12.( Montag und Dienstag) stattfindenden Gemeindewahl in Steglih sind die Genoffen, die am Tage frei, so­wie diejenigen, die früh Feierabend haben, gebeten, sich rege an der Wahlarbeit zu beteiligen.

Wahlbureau: Jädel, Körnerstraße, Ede Althofstraße. Der Vorstand. Behlendorf ( Wannseebahn ). Heute, Sonntag, nachmittags 3 Uhr, bei Wilh. Wied, Karlstr. 12: Oeffentliche Gemeindewähler bersammlung. Am Dienstag, den 12. b. M., gemeinsamer Zahl abend für sämtliche Bezirke bei Benno Midley, Potsdamer Straße . Die Gemeindewahlen finden Mittwoch, den 18. b. M., nachmittags von 4-8 Uhr, für den ersten Bezirk im Fürstenhof", für den zweiten Bezirk im Kaiserhof" statt. Das sozialdemokratische Wahlkomitee. Groß- Lichterfelde . Montagabend von 7 Uhr ab: Flug blattberbreitung von den bekannten Stellen aus. Steglitz . Die Genossen, die sich an einem der beiden oder an beiden Wahltagen zur Wahlarbeit zur Verfügung stellen wollen, werden ersucht, sich an den Wahltagen morgens 8 Uhr im Bentral­wahlbureau bei Jäckel Körnerstr. 4, einzufinden.

Tempelhof . Montag abends von 7 Uhr ab: Flugblattber­breitung. Die Genoffen aus allen Bezirken treffen sich im Genossenschaftswirtshaus, Dorfstr. 50. Dienstagabend 48 Uhr: Gleichfalls wichtige Flugblattber­breitung von allen Bezirkslokalen aus.

Adlershof . Morgen, Montag, den 11. März, abends 7% Uhr: Flugblattverbreitung zur Gemeindewahl, vom Jugendheim, Bis­mardstraße 11, aus. Schenkendorf u. Umg . Heute, Sonntag, den 10. März, nach mittags 2 Uhr, in Mozen im Lokal des Gastwirts Wilhelm Kollberg: Deffentliche Versammlung. Tagesordnung: 1. Unfere Aufgaben nach den Reichstagswahlen." Referent: Parteifefretär Genosse Mar Groger. Die Gründung eines Wahlvereins für Mogen und Umgegend. Die Parteigenossen wollen für zahlreichen Besuch der Versammlung agitieren.

Nowawes . Mittwoch, den 13. März, abends 8% Uhr, im Schmidtschen Lokal, Wilhelmstr. 41/43: Versammlung des Wahl­bereins. Tagesordnung: 1. Vortrag über: Der Reichstag und das Präsidium. Referent: Genosse Dr. Breitscheibt. 2. Geschäftliches. 3. Bericht von der Kreisgeneralversammlung. 4. Stellungnahme zur Maifeier. 5. Verschiedenes. Gäste haben Zutritt, auch werden neue Mitglieder aufgenommen. Der Vorstand.

Spandau . Wegen des Bahlabends findet der vierte Bortrags: abend des Genossen W. Pied- Berlin über: Deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts am Dienstag, den 12. März, abends 8% Uhr, bei Madekli, Bismardstr. 8, statt. Behandelt wird die Zeit von der Gründung des deutschen Bollvereins bis zum Aus­bruch der Revolution( 1884-1848). Karten find im Vortragslokal zu haben. Der Bildungsausschuß. Beuthen . Heute nachmittag 5% Uhr im Restaurant Wald­schlößchen", Inhaber Trill: Oeffentliche Wählerversammlung. Spandau . Sonntag, den 17. März, von nachmittags 4 Uhr an findet in den Räumen der Brauerei Bichelsdorf eine März und Siegesfeier statt, bestehend in Instrumental- und Bokalfonzert, Rezitationen, lebenden Bildern usw. Anschließend Tanz. Um diese Feier zu einer würdigen zu gestalten, bitten wir die Genoffinnen und Genossen, sich recht zahlreich daran zu beteiligen. Der Bildungsausschuß,

Berliner Nachrichten.

Ganz fürzlich kam man in einer Sigung der Armenkommission

artige sittliche Verfehlungen zuschulden kommen läßt, der dem Es hat einen eigenen Reiz, zu hören, daß ein Mann sich der artige fittliche Verfehlungen zuschulden kommen läßt, der dem Verein zur Hebung der Sittlichkeit angehört und gar noch Agita­tionsreisen unternimmt.

-

auf die Katastrophe im Asyl zu sprechen, bei der bekanntlich über 70 Obdachlose infolge Methylalkoholvergiftungen starben und viele ertranften. Dabei meinte der Armenvorsteher Becker, das Ver­gnügen müßten wir alle 4 Wochen einmal haben, damit mit dem Beug etwas aufgeräumt wird. Wieder ein Selbstmord eines Bolizeibeamten. Der Kriminal Eine solche Aeußerung ist der Gipfel der Brutalität. Höher wachtmeister der 4. Hauptmannschaft, Bader , machte vorgestern seinem gehts nimmer. Anläßlich der damaligen Katastrophe haben selbst Leben ein Ende, indem er sich im Karlshorster Forst erhängte. Die die höchsten Reichs- und Staatsbehörden, Gemeindebehörden, kurz, Seiche wurde von Bassanten gefunden und nach der Leichenhalle die gesamte Bevölkerung ohne Unterschied, das größte Mitgefüht gebracht. B. follte am 1. Juni in den Ruhestand treten. Es ist mit den Wermsten der Armen zum Ausdrud gebracht, auch der beamten. dies innerhalb dreier Tage der dritte Selbstmord eines Polizei­Staiser hat seine Teilnahme befundet, und hier stellt sich ein Armen vorsteher hin und äußert sich in einer Weise, die erkennen läßt, Spigen hatten es Ginbrecher abgesehen, die gestern früh dem Mode Einbrecher im Modesalon. Auf Bariser Modelle und Brüsseler daß er nicht das geringste Mitgefühl mit diesen armen Opfern be- falon von Drachau, Inhaberin Frau Jda Klehm, am Lühowplab 3, fit. Und ein solcher Mann ist Armenvorsteher und, toie uns mit einen Besuch durch das Schaufenster machten. Sie fetten an die geteilt wird, auch Mitglied des Kirchenrats. Jebt wundert uns große Scheibe ein Stemmeisen an und brachen ein Stüd 1,30 mal auch nicht mehr, wenn über die Führung der Geschäfte dieses Vor- 0,60 Meter heraus. Durch das Loch stiegen sie in den Laden ein itehers dauernd Klage erhoben wird. Wenn wir aber sagten, Herr und erbeuteten daraus für 8000 M. Waren, besonders Pariser Becker herrsche in seinem Bezirk wie ein Pascha, so hat das seine Modellfleider und kostbare Spißen. Die Einbrecher padten alles guten Gründe. Er steht auf dem Standpunkte, er, als Borsteher, sorgfältig in Kartons und nahmen ihren Rückweg wieder durch die fönne machen, was er will. Die Beschlüsse der Kommission sind zertrümmerte Schaufensterscheibe. Der Einbruch ist in der Mor­für ihn Luft, wenn sie ihn nicht passen. Dafür einige Beispiele: genstunde zwischen 5 und 6 Uhr verübt worden. Als der Wächter um 5 Uhr an dem Hause vorbeikam, war noch alles in Ordnung. Einer 63jährigen Frau W., die einen doppelten Leistenbruch hat, Auf dem nächsten Rundgang um 6 Uhr entdeckte er den Einbruch. bewilligt Sie Kommission laut Beschluß 12 M. Unterstüßung, Herr Die Täter haben ihn ohne Zweifel aus einem Bersted beobachtet Beder zahlte aber nur 10 M. aus. Einer 73jährigen Frau S. be- und hiernach ihre Beit gewählt. Der Lüßowplatz ist morgens früh willigte die Kommission 15 M., erhalten hat die Frau nur 10 M. fehr still. In derselben Nacht sind im Westen auch Geldschrank­Unterstügung. Einem Krüppel P. wurden im Februar 10 M. von einbrecher aufgetreten. Sie öffneten auf dem Grundstück Schel­Die Fälle lassen sich mehren. Herr Becker ist der Meinung, er Martin Warned, erbrachen dort das Geldspind und nahmen dar der Kommission betvilligt, erhalten hat der arme Teufel nur 8 m.lingstraße 5 zwei Türen mit Nachschlüsseln, gelangten so in bas im Erdgeschoß gelegene Stontor der Verlagsbuchhandlung von brauche sich nach den Beschlüssen der Kommission nicht zu richten aus etwas über 100 m. bares Geld, für 100 M. Briefmarken und Was die Behandlung betrifft, die Beder fich erlaubt, dafür 25 Bigarren mit. Wahrscheinlich haben sie auf größere Beute ge nur ein Fall aus neuerer Zeit: In der Stralsunder Straße wohnt rechnet. Das Geschäft ist aber so vorsichtig, niemals große Beträge ein früherer Schriftfeher S., der seit Jahren lungenkrank die Nacht über im Spind zu lassen. ist und eine fleine Invalidenrente bezieht. Er hatte mur den Wunsch nach freier ärztlicher Behandlung, da die Krankenkasse blutigen Abschluß gefunden. Vor 14 Tagen fam aus Neudamm Eine Neudammer Liebesgeschichte hat hier in Berlin einen Leistungen nicht mehr gewährt. Das war recht bescheiden. Die der 28 Jahre alte Staufmann Willi Werchom nach Berlin , um hier Frau des G. geht zum Stellvertreter des Vorstehers, dieser händigt Stellung zu suchen. Er bezog in der Ohmstr. 9 ein möbliertes auch einen Schein aus zweds Inanspruchnahme des Armenarztes. Bimmer. An demselben Tage verschwand aus Neudamm seine Ge Der Armenarzt erkennt den leidenden Zustand des S. sofort und liebte, die Tochter eines Handwerksmeisters, und nahm in feiner ist der Meinung, daß im vorliegenden Falle Stärkungs- und Nähe in der Köpenider Straße Wohnung. Der junge Mann, der Milch und alle zwei Tage ein halbes Pfund Fleisch zur Herstellung der Entflohenen ermittelten die Wohnung Werchows, fanden dort Kräftigungsmittel dringend angebracht sind; er verschreibt täglich in seinem Beruf feine Beschäftigung fand, ernährte sich durch Adressenschreiben, das Mädchen durch Näharbeiten. Die Eltern einer Bouillon. Nun muß aber Frau S. zum Vorsteher Beder ihre Tochter, als sie ihn gerade einmal besuchte, und nahmen sie gehen, um die Marken zu holen. Dieser empfängt die Frau mit nach einem heftigen Auftritt wieder mit nach Hause. Am anderen folgenden Worten: Also so weit ist es mit Ihrem Mann ge- Morgen fand die Wirtin des jungen Mannes diesen in einer großen kommen? In der Not lernt man beten. Warum geht Ihr Mann Blutlache in feinem Bette liegen. Er hatte sich die Pulsader an nicht dorthin, wofür er sich bisher aufgeopfert hat" und andere der linten Hand aufgeschnitten und war vom Blutverlust schon verlebende Nedensarten mehr. Nachdem er sich ausgetobt, berab- start erschöpft. Der Lebensmüde wurde nach dem Krankenhaus folgte er aber doch die Marken mit dem Hinweis, daß S. früher Bethanien gebracht, wo er schwer daniederliegt. ja selber Mitglied der Armenfommission gewesen sei. Als G. bon der seiner Frau angetanenen Behandlung hörte, schickte er sofort die Marken an den Vorsteher wieder gurid.

Der Armendirektion wurde schon im Oftober 1910 von einem Mitgliede der Armenfommission ein Fall mitgeteilt, der das selbst Herrliche Vorgehen Beders betraf und der das Mitglied der Kom mission zur Niederlegung feines Amtes veranlaßte. Geschehen ist gegen Beder anscheinend nichts.

Probefchießen zum Selbstmord. Ein eigenartiger Selbstmord versuch wird vom Ererzierplatz an der Schönhauser Allee gemeldet. Der 20 Jahre alte Fahrstuhlführer Gustav Schärfte hatte seit län gerer Zeit weder Arbeit noch Wohnung mehr. Die Verzweiflung brachte ihn auf den Gedanken, feinem Leben ein Ende zu machen.. scharfen Patronen gefüllt war, ging er nach dem Exerzierplatz hin­Bewaffnet mit einem sechsläufigen Revolver, dessen Trommel mit aus, um in der Nähe des Birkus Sarvajani seinen Vorsatz aus auführen. Zunächst gab er einige Schüsse ab, um festzustellen, ob Und deshalb müssen wir heute die Pflicht erfüllen, öffentlich die Waffe auch nicht versagen werde. Dann richtete er sie auf die Armendirektion auf das Treiben des Armenvorstehers Beder feine linke Brust unterhalb des Herzens und drüdte von neuem Ueber die Anleihe der Stadt Berlin wird berichtet: Die hinzuweisen, das geradezu gemeingefährlich ausartet. Die Armen- ab. Vor den Augen der Leute, die mit einem Schuhmann auf die von der Stadt Berlin nachgesuchte Anleihe von 281 Millionen direktion nimmt sich sehr oft der Intereffen der Organe unserer ersten Schüsse herbeigelaufen tamen, fiel er wie fot um. Auf der Mark ist vom Finanzminister und vom Minister des Innern Verwaltung an; hier fann fie umgekehrt sich der Interessen der Rettungswache in der Gaudystraße aber, wohin man ihn schleunigst in Höhe von 262 Millionen Mark genehmigt worden. Für Armen annehmen. Unsere Verwaltung muß befreit werden von Die Kugel hatte eine Rippe getroffen und wer darauf abgeprallt, brachte, wurde festgestellt, daß er sich nur unwesentlich verlegt hatte. Berkehrs zwecke haben die Minister 19 Millionen Markeuten, die das Ansehen der städtischen Verwaltung nur herab sie hatte nur eine unbedeutende Fleischwunde hinterlassen. Der von der Anleihe gestrichen mit dem Hinweis auf die von der feßen. Die Armendirektion fann feine Gemeinschaft haben mit Lebensmüde war lediglich vor Schred zusammengebrochen. Er Großen Berliner Straßenbahn gezahlten 23 Millionen Mart . Personen wie dieser Becker ist. Wir werden sehen, welche Schritte wurde auf der Rettungswache verbunden und dann zu seiner Von diesen sind danach 4 Millionen Mark disponibel, die für munmehr unternommen werden. eigenen Sicherheit einstweilen in Schußhaft genommen. gemeinnütige Zwede benutzt werden können. Die An­leihe von 262 Millionen Matt soll nach Bedarf au 31 oder bis zu 4 Proz. Zinsen begeben werden und dient im wesent­lichen werbenden Zweden( Nord- Südbahn, Straßenbahnen, Häfenanlagen, Gas- und Wasserwerken usw.)."

billigt werden kann.

"

Bei der Arbeit lebensgefährlich verletzt wurde vorgestern Ser Der Sittlichkeitsapostel als Knabenverführer. Eine hiesige der in einer Maschinenfabrit in der Prinzenallee beschäftigt ist, 24jährige Arbeiter Friedrich Handtte aus der Ererzierstr. 15. S., Sorrespondenz berichtet: Schon seit längerer Zeit waren bei der war gestern vormittag auf dem Fabrikgrundstück beim Beschlagen Berfiner Kriminalpolizei Beschwerden darüber eingelaufen, daß der Pferde behilflich. Als er ein junges, feuriges Roß hielt, Die 23 Millionen, die Berlin von der Großen Berliner Schulfnaben herandränge und ihnen unter Geldversprechungen un- Stoß vor die Brust, so daß dieser besinnungslos zu Boden sant. in Moabit ein etwa vierzigjähriger Mann sich an halbwüchsige scheute dieses plöblich und versette dem Arbeiter einen heftigen erhalten hat, sind also bis auf 19 Millionen in die Anleihe süchtige Anerbietungen mache. Von den Eltern einer ganzen An- Unglücklicherweise geriet der Berunglückte unter die Hufe des wild­eingerechnet worden. Das ist ein Verfahren, das nicht ge- aahl ber beteiligten Knaben ist deshalb Strafanzeige gegen Un- gewordenen Tieres und wurde entfeßlich zugerichtet, che er aus befannt" wegen tätlicher Beleidigung gestellt worden." Wiederbolt feiner furchtbaren Lage befreit werden konnte. Blutüberströmt und besinnungslos wurde Handtke nach dem Rudolf- Virchow­Rücktritt des Oberbürgermeisters Kirschner. Der Ober- war es Kriminalbeamten audy gelungen, den betreffenden Mann Krankenhaus übergeführt, to neben äußeren Wunden schwere bürgermeister hat dem Magistrat und den Stadtverordneten zu beobachten, doch gelang es ihm stets mit großer Geschicklichkeit innere Verlegungen und ein komplizierter Bedenbruch festgestellt schriftlich die Mitteilung zugehen lassen, daß er von seinem im letzten Augenblid zu flüchten. Dieser Tage ist es möglich ge- wurden. An dem Aufkommen des Bedauernswerten wird ge Amte zurückzutreten beabsichtige. Am 1. Juni will er sich worden, seiner habhaft zu werden und ihn zu verhaften. Bum aweifelt. entscheiden, bis zu welchem Zeitpunfte er noch die Geschäfte größten Erstaunen der Polizeibeamten legitimierte sich der Fest­führen werde. Herr Kirschmer ist gegen Ende vergangenen genommene auf der Wache als der Schriftführer der Deutschen Jahres von der Stadtverordnetenversammlung auf 12 Jahre Sittlichkeitsvereine, Bastor a. D. Wilhelm v. Hennigs. v. H. gilt wiedergewählt worden. Anfang November vollendet er fein neben den Lizentiaten Bohn und Weber als die erste literarische 70. Lebensjahr. Herr Kirschner wurde im Jahre 1898 ge- Straft der deutschen Sittlichkeitsbewegung. Er hat besonders ener­wählt, erhielt aber erst am 23. Dezember 1899 die Bestätigung. gisch die Bestrebungen des Deutschen Bundes für Mutterschutz und Die Ursache des Rüdtritts des Oberbürgermeisters dürfte des wissenschaftlich humanitären Nomitees bekämpft. In letzter Beit nicht zuletzt der im Magistrat und der Stadtverordneten - Ber - hatte er insofern einen auffchenerregenden Erfolg zu verzeichnen, fammlung unter Führung des Herrn Gaffel immer deutlicher als auf feine Eingaben an die in Betracht kommenden Behörden hervortretenden rüdschrittlichen Haltung zuzuschreiben fein. hin die Schutzmittelautomaten aus den Stafernen und den Kriegs­schiffen entfernt wurden. Auf Veranlassung der Gattin des An­Eine Zierde der Berliner Armenverwaltung geschuldigten haben mehrere Eltern der Knaben sich dazu bewegen ift unstreitig der Vorsteher der 170. Armentommission, der Kauf- lassen, den Strafantrag zurüdzunehmen, doch wird in fünf Fällen mann Beder, Brunnenstr. 60. Der Mann herrscht in feinem Be- die Anflage wegen tätlicher Beleidigung" gegen von H. erhoben zirf wie ein Bascha und manche Klage ist uns feit Jahren über die werden. Behandlung der Armen durch den Vorsteher zugegangen. Wir Nach eines anderen Meldung liegt die Verhaftung schon vier­haben bisher geschwiegen, weil uns bekannt ist, daß auch ein zehn Tage zurüd. Es handelt sich um den Paftor a. D. v. Hennigs, Armenvorsteher einmal daneben greifen kann in der Bewertung den Schriftführer des Evangelischen Vereins zur Hebung der Sitt­

Die Gaunerin mit dem bestellten Paket. Eine dreiste Schwind Terin, die bereits zahlreiche Opfer gebrandschabt hat, tritt feit einigen Wochen auf. Sie betreibt den Trick mit den angeblich be= stellten Bateten. Nachdem sie sich vergewiffert hat, daß ein Woh nungsinhaber nicht anwesend ist, flingelt sie an der Nachbartür an und erzählt dort, sie habe für den gegenüber wohnhaften Mieter lebersendung gebeten. In den meisten Fällen gelingt es auch der ein Paket gegen bare Zahlung abzugeben. Der Besteller Habe um Schwindlerin, das geforderte Geld für das Batet zu erhalten. Wird die Sendung später vom Empfänger geöffnet, dann stellt sich heraus, daß es nichts weiter als werflojes Beng enthält. Die Be trügerin ist eine mittelgroße, schlanke Erscheinung. Sie ist dunkel­blond und dürfte etwa 20 Jahre alt fein.

Bour Flugplay Johannisthal ist gestern bormittag um 7.35 hr, Mbert Buchstädter auf Sommer- Eindecker aufgestiegen, um nach Hamburg zu fliegen. Er ist um 10 Uhr in Wittenberge gelandet und wird im Laufe des Tages nach Hamburg weiterfliegen.

Ein schwerer Straßenbahnunfall ereignete fich am gestrigen Sonnabend früh gegen% 8 Uhr in der Schöneberger Straße. Dort