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schritten, so betrug die Behausungsziffer der östlichen jen: feitigen 2ouisenstadt 127, die der westlichen jenseitigen Louisenstadt und der nördlichen Rosenthaler Vorstadt je 96 und des östlichen Stralauer Viertels 95 Menschen auf einem Grundstück. Noch bedenklichere Verhältnisse zeigten einige Grundstücke fogar im Westen, wo sich in der Steinmeß-, Alvensleben-, Denne wißstraße 2c. Grundstücke mit 221, 416, 483 Bewohnern finden. Ein Grundstück im Norden( Ackerstraße) hatte sogar 1074 Einwohner."
Den Genoffen zur Beachtung. Meine Wohnung befindet sich von jetzt ab Oranienstr. 65. Beschwerden, die die Berliner Preßkommission angehen, sind an mich zu richten.
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Soziale Leberlicht:
find uns in durchaus zuverlässiger Weise verbürgt. In welch' Noth entkräfteten Frau besondere Pflege angedeihen zu laffen. 1 Haufe eine Frau hat, so wird man sich in seinem Gewissen grellem Gegensatz befindet sich diese Art der Behandlung Kranker So ist denn Frau Fischer im wahren Sinne des Wortes Hungers sagen: Du wirst doch nicht dumm sein oder dich als faul aus: zu der Forderung christlicher Liebe, zu dem angeblichen Zweck gestorben. Der im Krankenhause Moabit ausgefertigte Todten- schelten laffen, also gehe man auch hin und hole des Stiftes und zu der hingebenden Pflege, der sich im Interesse fchein bezeichnet Mangel an Pflege als die Ursache des Ab- Holz. Wer sich von seiner Hände Arbeit zu ernähren des humanen Zwecks so viele katholische Samariterinnen hin- lebens. hat, wird Verständniß dafür haben. In ähnlicher Weise begeben, ohne eine ähnliche Mißhandlung ihrer Pflegebefohlenen zu Nach einer wenig nothwendigen Beweisaufnahme wollte der gründeten fast alle Angeklagten ihren dulden. guten Glauben; Staatsanwalt in feinem Falle den guten Glauben" der Wieviel Menschen leben in Berlin in einem Sanse? Wir entnehmen hierüber der sehr sorgfältig gearbeiteten und auch Angeklagten gelten laffen, sondern hielt gegen alle die Anklage Georg Wagner, Uhrmacher, als Agitationsschrift empfehlensiverthen Broschüre Berliner Vorsitzender der Arbeiter Bildungsschule. wegen Diebstahls oder Hehlerei oder Begünstigung aufrecht. Der Wohnungsverhältniffe"( Verlag des Vorwärts") folgendes:„ Die Staatsanwalt brachte Strafen in Höhe von einer Woche bis vier Behausungsziffer, d. h. die Zahl der auf einem Grundstück Lorberg'schen Baumschule in der verlängerten Schwedterstraße 5 Tagen in Antrag. Der Gerichtshof sprach nach verhältnißPolizeibericht. Am 3. d. M. Morgens wurde in der Monaten und bei den jugendlichen Angeklagten von je 3 und lebenden, ist in Berlin ununterbrochen gestiegen, wie die folgen: ein etwa 50 Jahre alter Mann erhängt vorgefunden. den Zahlen beweisen: Im Jahre 1830 tamen auf ein Gebäude Landwehrkanal , am Thiergarten- User, wurde die Leiche eines da er nicht der Meinung war, daß dieselben das Bewußtsein Im mäßig furzer Berathung sämmtliche Angeklagte frei, 31,59, im Jahre 1840 40,09, 1850 46,35, 1861 48,80, 1864 49,7, etiva 18jährigen Mannes angeschwemmt. In der Nähe der einer strafbaren Handlung gehabt haben, sondern in der That 1867 51,4, 1871 57, 1875 58,0, 1880 60,7, 1885 schon 67 und Schillingbrücke sprang Nachmittags ein Tischler in die Spree, der ganz falschen Vermuthung gewesen seien, daß das Holz 1890 73 Personen. Die Behausungsziffer hat sich im 50jährigen wurde jedoch noch lebend aus dem Wasser gezogen und, da er durch einen unbekannten Wohlthäter zur freien Verfügung des nun enger aneinander, sie können sich weniger isoliren, sind viel sich am Knie verlegt hatte, nach dem Krankenhause am Urban ge- Bublikums gestellt ſei. mehr Störungen und allen gesundheitsschädlichen Folgen des letzte ein dort eingefehrter Patinenmacher seine Geliebte durch bracht. In einer Gastwirthschaft in der Invalidenstraße verengen Aneinanderrohnens ausgesetzt. Diese Behausungsziffer einen Schuß am Kopfe und versuchte dann sich selbst zu ist als eine durchschnittliche anzusehen, sie wird von der einzelner Stadttheile, namentlich in den Arbeitervierteln erschießen. Beide wurden nach der Charitee gebracht. über= Vor Fuhrwerk gegen einen Pferdebahnwagen und erlitt dabei eine bedem Hause Chauffeeftr. 38 fuhr Abends ein Kutscher mit seinem deutende Verlegung am Fuße. Ein Arbeiter fiel vor dein Achtung! Mäntel näherinnen, Bügler, Stepper, Hause Mariannenstr. 33 von einem Arbeitswagen, gerieth unter Tritottaillen Arbeiterinnen, Arbeiter und die Räder eines unmittelbar dahinter folgenden Fuhrwerts und Arbeiterinnen der Herrenfonfettion und Maaßerlitt einen Bruch des Oberarmes. erlitt einen Bruch des Oberarmes. Abends fuhr ein Omnibus branche. Im„ Vittoria- Salon", Perlebergerstraße 13, Moabit , gegen eine vor dem Hause Charlottenstr. 34 haltende Droschke. findet am Montag, den 9. Oftober, Abends 8½ Uhr, eine öffent Der neben seinem Pferde stehende Kutscher wurde infolge deffen liche Versammlung der in diesen Branchen beschäftigten Arbeiter gegen einen Straßenbrunnen geschleudert und erlitt dadurch und Arbeiterinnen statt, in der Kollege Arthur Mähr einen innere Verlegungen. In der Nacht zum 4. d. M. erschoß sich Vortrag halten wird. Wir fordern die Kollegen und Kolleginnen Die Berliner Barbier, Friseur- und Per- ein Schneider in seiner Wohnung in der Rosenthalerstraße. auf, sich an der Verbreitung der zu dieser Versammlung herausrückenmacher Junung" hat in ihrer gestrigen Quartalgegebenen Handzettel, welche von Donnerstag Nachmittag 4 Uhr versammlung beschlossen, auch in den Wintermonaten die Geschäfte an, bei Hermerschmidt, Perlebergerstraße 28, zu haben sind, zu bes an den Sonn- und Feiertagen um 6 Uhr zu schließen. Das theiligen. Publikum soll in einem Aufruf ersucht werden, die Innung in Die Agitation3 Rommission der Durchführung dieses Beschlusses insofern zu unterstützen, als ber Schneider und Schneiderinnen Berlins . es Geschäfte, die länger offen halten, nicht aufsucht. Ein Konkurrenzstreit zwischen zwei kleinen Fachblättern" An die Schäftearbeiter und Arbeiterinnen! Wiederum beschäftigte heute die erste Straftammer am Landgericht II. Der treten wir an Euch mit der ernsten Mahnung: Arbeiter organisirt Buchhalter Karl Eugen Richard Muth war wegen versuchter Euch! In letzter Zeit sind die Maßregelungen unserer Kollegen Möthigung vom Landgericht I zu 20 M. Geldstrafe verurtheilt und Kolleginnen so vielfach gewesen, daß wir Veranlassung geworden, hatte Revision beantragt und das Reichsgericht hatte nommen haben, diese Zustände in einer besonderen Versammlung die Sache zur erneuten Verhandlung an das Landgericht II ver- zur Besprechung zu bringen. Dieselbe findet am 9. Oktober, wiesen. Muth war Buchhalter und Reisender des Kaufmanns Abends 81/2 Uhr, Inselstr. 10, bei Scheffer statt. Beim Einsteigen in den Omnibus verstorben. Beim May Gerstmann, Inhabers eines Annoncen- Bureaus und Ver- Zur Agitation für diese Versammlung stehen den Kollegen Einsteigen in den Omnibus 84 der Linie Moabit - Oranienplatz legers der Zeitschrift für den gesammten Mode- und Kolleginnen Flugblätter zur Verfügung, die sie zu jeder starb gestern Nachmittag um 44 Uhr vor Alt- Moabit 24 der waaren Handel". Muth hatte von einem Herrn Billona, Tageszeit beim Unterzeichneten in Empfang nehmen tönnen. Melanchtonstraße 9 in Wohnung gewesene Kaufmann Moris dem angeblichen Besitzer eines Zeichen- Instituts, ein Inserat( Näheres siehe Inseratentheil am Sonntag.) Franke. Anscheinend hat ein Herzschlag seinem Leben ein Ziel in Höhe von 40 Mart erhalten. Dabei war aus= Herm. Bogs, Wallnertheaterstr. 45 bei Lange. gefeßt. drücklich die Bedingung gestellt worden, daß das Gerstmann'sche Blatt eine Auflage von von 4000 Gremplaren haben solle. Unbekannte Leiche. Die Leiche eines etwa zwölfjährigen Gerstmann hatte eine diesbezügliche Versicherung schriftversicherungs- Gesetzes in der Fassung des Gesetzes vom 10. April Krankenkassenwesen. Auf grund des§ 75 a des KrankenKnaben wurde am Dienstag Morgen aus dem Kanal an der lich gegeben. Schleuse im, Thiergarten an das Land gebracht. Bis jetzt schwebt Gerstmann in Erfahrung gebracht haben, daß das Villona'sche 1. der Kranten- Unterſtügungsfasse Germania "( E. H.) zu Thon= Nach Erscheinen des Inserats will aber 1892( Reichs Gesetzblatt S. 579) ist folgenden Krankenkassen: ein tiefes Dunkel über der dem Fund zu Grunde liegenden An- Geschäft dem Kaufmann Leopold Schottländer gehöre, dem Mit- hausen, Altenburgischen Antheils, 2. der Krankenkasse des gelegenheit. Der Knabe dürfte schon mehrere Tage im Wasser besiger des„ Confettionär", und daß das Inferat nur auf Deutschen Privat- Beamten- Vereins( E.$.) zu Magdeburg , 3. der gelegen haben und war mit Schlamm überzogen. Troßdem be- gegeben worden sei, um Gerstmann im Intereffe der Konkurrenz Kranten- und Begräbnißkasse des Gewerkvereins der deutschen steht bis jetzt kein Anhalt zur Feststellung seiner Person, und es zu einer genauen Angabe der Höbe seiner Auflage zu zwingen. Schuhmacher und Lederarbeiter( E. H.) in Berlin von neuem hat auch noch niemand nach der öffentlich ausgestellten Leiche Muth wurde zu Villona mit der Rechnung geschickt, stieß aber die Bescheinigung ertheilt worden, daß dieselben, vorbehaltlich Nachfrage gehalten. auf Schottländer, der sich als Geschäftsinhaber vorstellte der Höhe des Krankengeldes, den Anforderungen des§ 75 des und den Nachweis verlangte, daß die Auflage vier Tausend Krankenversicherungs- Gesetzes genügen. remplare betrage. Da er diesen Beweis nicht erhielt sagte er:
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In dem von Privaten errichteten und geleiteten Ber liner Asylverein für Obdachlose nächtigten im verflossenen Monat September 1893 im Männer- Asyl, Büschingstr. 4, 8895 Personen, davon badeten 3423 Personen; im Frauen- Asyl, Füsilierstr. 5, 1228 Personen, davon badeten 90 Personen.
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Gerichts- Beitung.
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Ein Liebesdrama mit blutigem Ausgang. In dem Gasthofe Oranienburger Hof", Juvalidenstr. 118, tehrten am Montag Nachmittag der Bantinenmacher Friedrich Wilhelm Ich zahle nicht, verklagen Sie mich!" Muth hat darauf er- Leipzig . Am Sonntag trat hier eine Konferenz sozialQuizow, am 19. Oktober 1866 in Perleberg geboren, und die am widert: Verklagen werden wir Sie nicht, aber etwas anderes demokratischer Radfahrer zusammen, um die Gründung eines 20. Juli 1874 in Stolp i. P. geborene unverehelichte Louise werden wir gegen Sie thun, so daß Ihnen angst und bange Arbeiter- Radfahrerbundes zu berathen. Aus 13 Ortschaften Pooch ein. Louise Pooch diente bis vor drei Tagen in Perle- werden wird. Sie kennen doch die scharfe Feder meines Herrn!" waren 16 Delegirte erschienen. Die Gründung eines Bundes berg und hatte den bei der Mutter lebenden Quizow tennen ge- Schottländer denunzirte wegen dieser Aeußerung und Muth wurde beschlossen, dessen Sitz in Leipzig ist. lernt. Zwischen beiden entspann sich ein intimes Verhältniß; wurde wegen Nöthigung bestraft. In der erneuten Verhandlung Leipzig wurde als Vorsitzender desselben gewählt. als aber Quizom bei der Mutter seiner Geliebten um die Hand gab der als Zeuge vernommene Gerstmann zu, daß er dem der letzteren anhielt, wurde er zurückgewiesen. Louise Pooch Muth, wenn auch nicht wirklich denselben, so doch dem Sinne Zur Arbeitslosen- Statistik hat der Magistrat in Frank war über den Ausgang der Werbung sehr erregt und trug sich nach den Auftrag gegeben habe, so zu handeln, wie derselbe furt a. M. dem Vorsitzenden des dortigen Gewerkschaftstartells feitdem mit Selbstmordgedanken. Am legten Sonntag hat sie handelte. Das erste Urtheil wurde daher dahin abgeändert, daß ein Schreiben folgenden Inhalts zugehen lassen: nun ihrem Liebhaber den Vorschlag gemacht, gemeinsam Muth nicht der versuchten Nöthigung, sondern der Beihilfe Auf Eingabe des Herrn Wilhelm Trompeter, f. A. des aus dem Leben zu scheiden. Das wurde angenommen: beide zur versuchten Nöthigung" schuldig sei. Die Strafe wurde eben- Frankfurter Gewerkschaftskartells, vom 15. September, fowie reisten nach Berlin , um hier ihr Vorhaben auszuführen. falls auf 20 M. bemessen. auf mündlichen Vortrag, die Erhebung einer Arbeitslosen- Statistik Gestern Nachmittag suchten beide, die in der Gaststube und die Errichtung eines städtischen Arbeitsamtes betreffend, ist gesessen hatten, ihr Zimmer auf, Quizon nahm einen Revolver gerichtssaal im Kriminalgerichtsgebäude war gestern der ZielEin überflüffiger Maffenprozek. Der große Schwur Beschluß: zur Hand und brachte auf besonderes Anfuchen feiner Braut punkt eines ganz ungewöhnlichen Massenandranges. Die Leute, Herrn W. Trompeter, auf die Eingabe vom 15. September zu Es ist dem Frankfurter Gewerkschaftskartell, zu Händen des einen Schuß in die Herzgegend bei. Da aber das Geschoß nur bie da in langen Reihen die große Freitreppe emporstiegen, erwidern, daß der Magistrat, welcher die Errichtung eines in die Bauchhöhle eindrang, rief die Getroffene: Friedrich, fo waren aber nicht müßige Zuhörer in einem großen Sensations städtischen Arbeitsamtes bereits früher in Erwägung gezogen nußt es nichts, schieße doch nach meinem Kopf!" Quizow fegte progeffe, fie waren vielmehr fämmtlich als Angeklagte vorgeladen, bat, eine Kommission eingefeht hat, welche die Frage, nun die Waffe an das linke Ohr seiner Braut und drückte los. um sich auf eine Riefenantlage wegen Diebstahls zu verantworten. ob und eventuell in welcher Weise in hiesiger Stadt ein Das Mädchen, daß die beiden Schüsse stehend erhalten hatte, Ihre Bahl betrug 160() Der große Raum des Schwur- städtisches Arbeitsamt zu errichten ist, sammt den mit derselben brach jetzt zusammen und fiel auf das Sopha. Nun sezte Quizon gerichtssaales reichte kaum hin, um die große Zahl der An- zusammenhängenden statistischen und sonstigen Fragen neuerdings den Revolver an sein rechtes Ohr und brachte sich einen Schuß geklagten in übersichtlicher Weise zu gruppiren; dieselben füllten prüfen und sich zu diesem Zwecke mit den Antragstellern, sowie bei. Dann schleppte er sich an die elektrische Klingel und rief nicht nur den gewöhnlichen Anflageraum, sondern auch die geeignetenfalls auch anderen Interessenten und fachkundigen einen Kellner herbei. Als dieser eintrat, lag Quizow schon be: Geschworenenbänke und sämmtliche sonst für die Beugen Persönlichkeiten ins Benehmen sehen wird. wußtlos auf dem Boden. Der Wirth benachrichtigte das refervirten Stühle, ja auch die drei ersten Bantreiben Der Vorsitzende des Gewerkschafts- Kartells antwortete hierauf
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7. Polizeirevier in der Tiefstraße, daß beide Verwundeten nach bes Buschauerraumes waren mit Angeklagten gefüllt. Die dem Magiftrat: der Charitee überführen ließ. Die Pooch starb um 1134 Ubr Straffache war Wittwe Splittstößer und Genossen benannt. Nachts, ohne das Bewußtsein erlangt zu haben, Quizon lebt Es handelte sich um die große Plünderung" zweier Holzpläge, beehre ich mich, im Auftrage der Delegirten des hiesigen GewerkAuf das Schreiben des Magistrats vom 26. September dagegen noch, ist bei flarem Verstande und tonnte bereits heute welche sich am Abend des 17. Juni in der Brombergerstraße fchafts- Kartells zu erwidern, daß dieselben mit Interesse von dem Vormittag vernommen werden. ereignete. An der Ecke der Rüdersdorfer- und Brombergerstraße entgegenkommenden Beschluß des Magistrats Kenntniß genommen Ein Einbruch ist in der verwichenen Nacht bei dem hatte die Holzhandlung J. M. Seligsohn einen Holzplatz von der haben und einer Einladung zu gemeinsamen Verhandlungen bei Schneidermeister T., Brunnenstr. 153, verübt worden. Die Diebe Ditbahn gepachtet, welcher geräumt werden sollte. Am 17. Juni ber Dringlichkeit der Sache in türzester Frist entgegensehen. sind vom Hofe aus mittels Einsteigens, nachdem sie eine Fenster- verbreitete sich in der dortigen Gegend das Gerücht, daß auf scheibe zerschlagen hatten, in das Komtoir und dann in den dem Seligsohn'schen Holzplatz Holz verschenkt würde. Die freudige Das Fiasko der kapitalistischen Selbsthilfe ist wohl am Baden gelangt, wo fie Anzüge und Stoffe im Werthe von Mär verbreitete sich wie ein Lauffeuer und lockte Frauen, kläglichsten in den vielfach versuchten freien Vereinbarungen zum 1500 M. erbeuteten. Darunter befinden sich 22 Jacketanzüge. Männer und Kinder zu vielen Hunderten nach der Stätte, wo seitigen Schluß der offenen Geschäfte zu Tage getreten. Stets man so billiges Holzmaterial erhalten könne. Der Plazanweiser zeigten solche Beschlüsse, die auf gegenseitigem Vertrauen bafirten, Emil Bellevue, mit dem die Kriminalpolizei schon viel zu bot alle seine Beredtsamkeit auf, um die Leute zu über- daß solches Ding in der rauhen Wirklichkeit der kapitalistischen thun gehabt hat, da er nicht nur zuhälter und Schläger, fon- zeugen, daß bas bas Gerücht völlig unbegründet fei: es Profitfucht feinen Pfifferling werth und nur dazu da war, den dern auch Spitzbube ist, und noch im Heinze- Prozeß als Zeuge lösten sich bald alle Bande frommer Scheu und man ersten Tag wieder gebrochen zu werden. Dieser Einsicht Raum auftrat, ist nach mehrmonatlicher Beobachtung in der Charitee ertheilte dem Anweifer den guten Sath, sich ganz ruhig gebend, hat der kaufmännische Verband für Rheinland und West. von den ersten für unheilbar geistestrant befunden und nach zu verhalten, da er fonft leicht todtgeschlagen werden falen auf seiner dritten Hauptversammlung folgenden Antrag Dalldorf übergeführt worden. tönnte. Einige Knaben fletterten zunächst über den Zaun angenommen: Tod infolge zu starken Schnürens. Das arme Dienst und warfen Bretter und Balken auf die Straße hin- Der kaufmännische Verband von Rheinland und Westfalen mädchen, das geglaubt hatte, sich dem Wunsch ihrer Herrschaft über, dann krachte der Baun unter der Wucht der andrängenden erachtet als eine der vornehmsten Aufgaben seines Wirkens, die entsprechend schnüren zu müssen, um eine elegante" Erscheinung Menge über den Raum. Bretter, Ballen, Klöße, Blanken wur- dem Personal Gelegenheit zur Erholung und Ausbildung zu Menge zusammen und wie ein Ameisenschwarm ergoß sich die Arbeitszeit in den offenen Geschäften abzukürzen und dadurch abzugeben, wenn Gäfte erschienen und über deffen infolge au ben als gute Beute erklärt und das Losungswort Bei Seligsohn geben. Die heutige Hauptversammlung beauftragt den Vorstand starter Schnürung eingetretener wir in Nr. 222 berichteten, ist ist Holzauktion" lockte immer neue Holzbedürftige herbei. Der des Verbandes, eine Petition an die Regierung zu richten mit ihren Leiden im Krankenhause erlegen. Vor ihrem Tode hat sie in Gegenwart zweier Aerzte ausdrücklich betont, daß unsere Notiz Seligsohn'sche Holzplatz war bald gänzlich ausgeplündert, die der Bitte, durch Erlaß eines Gesetzes den Schluß der offenen in Nr. 222 durchaus der Wahrheit entspricht. Menge drang aber auch in den benachbarten Krüger'schen Holz- Geschäfte Abends 8 Uhr erfolgen zu lassen. play und plünderte dort weiter. Der Szene wurde erst ein Ende Schwer genug mag den Herren die Stellung des Gesuchs um Hungertod! Am Dienstag Morgen fuhr eine Drofchte vor bereitet, als eine Abtheilung von Schußleuten unter Führung Staatshilfe angekommen sein. das Krankenhaus Moabit , um eine frante Frau dort ab- eines Polizeilieutenants auf der Bildfläche erschien. Auf dem zuliefern. Als man den Wagenschlag öffnete, fand man eine Seligsohn'schen Holzplatze sind Bretter und Hölzer im Werthe Leiche in den Polsterkissen vor. Wenige Augenblicke später trat von 850 W., auf den Krüger'schen Holzplatze solche im Werthe an die Tobte ein junges Mädchen heran, deren Züge Noth und von 250 M. genommen worden. Unter den Angeklagten, Elend tennzeichneten, und brach in die Worte aus: Mutter, welche sämmtlich geständig sind, Holz geholt zu haben, Liebe Mutter, nimm mich doch mit!" Dies war die Tochter der befanden sich zahlreiche Frauen, alt und jung, ArBerstorbenen, einer 59 Jahre alt gewordenen Frau Luise Fischer, beiter, Handlungsgehilfen, Laufburschen, Schüler und Schülerinnen. die seit Jahren verwittwet war, tein eigenes Heim besaß und Einzelne von ihnen waren noch nicht 13 Jahre alt. Sie alle tifchen Wahlvereins für den fechsten Berliner ohne die zum Unterhalte erforderlichen Mittel und mit fiechem blieben dabei, daß fie des guten Glaubens gewesen feien, das Reichstags- Wahlkreis fand am 3. d. Mts. in den Körper ab und zu bei Bekannten für turze Zeit Aufnahme Holz werde verschenkt. Vor dem Seligsohn'schen Holzplatze Germaniafälen statt. Aus dem Berichte des Vorstandes war zu fand. Die Tochter, die Markgrafenstraße 83 wohnt, und als babe ein feiner Mann" gestanden und allen Vorübergehenden entnehmen, daß 15 Versammlungen während des abgelaufenen Puhmacherin fümmerlich ihr Dasein fristet, hatte alles auf mitgetheilt, daß dort Holz„ verschenkt" werde. Das Gefühl, Halbjahrs stattgefunden haben. Vier eingelaufene Unterstützungsgeboten, um die alte Mutter mit zu ernähren, obgleich fie selbst welches die Angeklagten beherrschte, schilderte einer der Ange- gesuche mußten aus prinzipiellen Gründen abgelehnt werden. infolge dauernder Entbehrungen förperlich matt ist. Sie fonnte tlagten recht anschaulich wie folgt:" Der Ruf: in der Brom - Von der Ausschließung aus dem Verein wurde ein Mitglied be= aber für des Leibes Nothdurft und Nabrung nicht hinreichend bergerstraße ist Holzauftion", warde von vielen Leuten ausgetroffen. Zur Bertheilung an die Mitglieder gelangte die Liebsorgen, und Beide wollten nicht die öffentliche Armenpflege in ftoßen. Alles, was gehen konnte, Jung und Alt, Groß und tnecht'sche Broschüre:" Bu Schutz und Truz". Leider entspreche, Anspruch nehmen. Zuletzt hatte Frau Fischer bei einer be- Klein hatte Holz auf der Schulter! Ich fragte: wo habt Ihr wie der Berichterstatter bemerkte, die Mitgliederzahl des Wahlfreundeten Frau B., Brunnenstr. 14, ein Unterkommen erhalten, denn das Holz her, und erhielt zur Antwort: Das wird ver- vereins nicht der Bedeutung des fechsten Wahlkreises. bie aber auch nicht in der Lage war, der durch die bitterste schenkt, gehen Sie nur dahin! Wenn man so was hört und zu Verein habe nur 2498 zahlende Mitglieder aufzuweisen.
Versammlungen.
Eine Generalversammlung des fozialdemokra